Chronik 1901.02-III
Weltchronik der dritten Dekade Februar 1901
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| Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1901 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
| xxxx Österreich-Ungarische Monarchie (Tschechien) Im österreichischen Reichsrat in Wien kommt es zu einem Handgemenge zwischen tschechischen Abgeordneten und Alldeutschen. Der Grund: Tschechische Abgeordnete fordern, ihre Muttersprache bei den Parlamentssitzungen zuzulassen. Die Alldeutschen lehnen dies strikt ab. Deutsches Reich Das preußische Abgeordnetenhaus in Berlin billigt mit großer Mehrheit den Antrag auf Errichtung einer Handelskammer.
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| xxxx Russisches Kaiserreich Die russisch-orthodoxe Kirche schließt den Schriftsteller wegen «blasphemischer Äußerungen» Leo N. Tolstoi aus. Zur Begründung werden kirchenfeindliche Passagen aus Tolstois Roman „Auferstehung” angeführt.
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| xxxx Deutsches Reich Der deutsche Kaiser Wilhelm II. stimmt dem Gesetzentwurf über die Errichtung eines speziellen Oberpräsidiums für Berlin zu. Bisher wurde die Reichshauptstadt vom Oberpräsidenten (oberster Beamter) der Provinz Brandenburg verwaltet.
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| xxxx Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland (Südafrika) Nach heftigen Kämpfen im Rahmen des Burenkrieges scheitert der Burenführer Christiaan Rudolph Dewet mit seiner Invasion in die Kapkolonie. Die britischen Truppen stellen erhebliche Mengen an Waffen sicher. |
| xxxx Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland (Südafrika) Im britischen Unterhaus wird über die Behandlung von Frauen durch britische Truppen im Burenkrieg debattiert. Der britische Kriegsminister Lord Brodrick bestätigt auf entsprechende Anfragen, dass Burenfrauen deportiert und in Lager interniert werden. Der neue britische König Edward VII. trifft zu einem Besuch der Kaiserin Friedrich (früher britische Prinzessin Viktoria) in Kronberg (Taunus) ein. Das dortige Schloß Friedrichshof wurde 1889-93 für die Witwe des am 15. Juni 1888 verstorbenen deutschen Kaisers Friedrich errichtet. Edward VII., der bis zum 2. März im Deutschen Reich bleibt, kommt in Frankfurt am Main auch zu einem offiziellen Gespräch mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. zusammen. Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Mit der US Steel Corporation entsteht unter Leitung des Bankiers John Pierpont Morgan sen. der größte Stahlkonzern der Welt. |
| xxxx Königreich Spanien Vor dem Hintergrund wachsender sozialer Unruhen in Madrid tritt die spanische Regierung unter Ministerpräsident Marcelo de Azcárraga y Palermo zurück. Dessen Nachfolger wird Práxedes Mateo Sagasta. Deutsches Reich Durch eine Verfügung des preußischen Kultusministers Konrad Studt wird die Gleichstellung der Realgymnasien und Oberrealschulen mit dem traditionellen altsprachlichen Gymnasium weiter vorangetrieben. Im Mittelpunkt der Jahresversammlung des Deutschen Nautischen Vereins in Berlin (seit 25. 2.) stehen technische Fragen. Die Vorträge beschäftigen sich mit Themen wie Lichterführung für Fischereifahrzeuge, Leuchtsignalen und anderen Formen der Kommunikation auf See. Außerdem wird die Einrichtung von Schiffsbibliotheken gefordert.
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| xxxx Griechenland / Osmanisches Reich (Kreta) Die europäischen Schutzmächte Kretas (Russland, Frankreich, Großbritannien, Italien) lehnen einen Vorschlag des griechischen Prinzen Georg ab, die Mittelmeerinsel Griechenland anzugliedern. Darüber hinaus sind sie gegen einen Ersatz der internationalen durch griechische Truppen. Kreta ist seit 1898 autonome osmanische Provinz unter dem Hochkommissariat von Kronprinz Georg. Russisches Kaiserreich Auf den russische Kultusminister Nikolai P. Bogolepow wird ein Attentat verübt. Der Minister wird dabei verletzt. Das Attentat steht im Zusammenhang mit schweren Studentenunruhen im Zarenreich. Deutsches Reich Die sozialdemokratische Fraktion bringt im Reichstag in Berlin das Problem der Mißhandlung von Untergebenen im Militärdienst zur Sprache. Militärvertreter lehnen die Diskussion darüber allerdings ab, weil nach ihrer Ansicht diese Frage derzeit keinerlei Aktualität besitze. Rumänien In Rumänien bildet Demetrios Sturdza ein neues Kabinett. Die bisherige, seit dem 20. Juli 1900 amtierende Regierung unter Ministerpräsident Petre P. Carp war am 25. Februar zurückgetreten, weil das rumänische Parlament dem Kabinett Carp mit knapper Mehrheit das Vertrauen verweigerte. Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland In London stimmt das britische Unterhaus mit knapper Mehrheit einem Gesetzentwurf über die Einführung des Achtstunden-Arbeitstages für Bergarbeiter zu. Die Arbeitszeitverkürzung wird allerdings erst sieben Jahre später realisiert.
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| xxxx .Dem deutschen Bundesrat geht ein Nachtrag zum Reichshaushalt 1901 zu. Darin werden weitere finanzielle Mittel für die deutschen Interventionstruppen in China gefordert. Der Nachtrag sieht neue Ausgaben in Millionenhöhe vor. Die zweite Kammer des hessischen Parlaments fordert von der Landesregierung, auch den im Staatsdienst beschäftigten Arbeitern das Recht auf Koalitionsfreiheit (d. h. gewerkschaftliche Organisation) zu gewähren. Zugleich billigt sie einen Antrag, mit dem eine statistische Aufstellung über die landesüblichen Höchst- und Mindestlöhne verlangt wird.
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