Nordamerika

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NORDAMERIKA

Nordamerika ist der nördliche Teil des amerikanischen Doppelkontinentes, umgeben nördlich vom Arktischen Ozean, östlich vom Atlantischen Ozean, südlich von der Karibik und westlich vom Pazifischen Ozean.

Zu Nordamerika gehören Grönland, das autonom zu Dänemark gehört, Kanada, die USA, Mexiko, Zentralamerika und mehrere karibische Inselstaaten. Fast die gesamte Fläche Nordamerikas befindet sich auf der Nordamerikanischen Platte, ein Teil liegt auf der Pazifischen Platte. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um die Halbinsel Niederkalifornien in Mexiko sowie den Küstenstreifen Kaliforniens von San Diego bis nördlich von San Francisco. Der Bruch zwischen der pazifischen und der nordamerikanischen Platte wird San-Andreas-Graben genannt. Beide Platten driften beständig nach Norden, die pazifische Platte mit einer höheren Geschwindigkeit. Dadurch gleiten beide Platten aneinander vorbei. Da dies nicht reibungslos passiert, verhaken sich beide Platten an verschiedenen Stellen und es kommt zu Erdbeben in diesem Gebiet.

Im westlichen Teil befinden sich die Alaskakette, die Rocky Mountains, die westlichen Kordilleren und die Sierra Madre Occidental, die hauptsächlich durch den Druck der pazifischen Platte auf die nordamerikanische Platte vor ca. 80 Millionen Jahren entstanden sind. Höchster Gipfel Nordamerikas ist der in der Alaskakette gelegene Mount McKinley (6194 m). Im Norden ist Grönland mit seinem Inlandeis und weiter südlich zwischen Kanada und den USA die großen Seen erwähnenswert, die Hinterlassenschaften der letzten Eiszeit sind. Hier befindet sich der nach dem Kaspischen Meer zweitgrößte See der Welt, der Obere See mit einer Fläche von etwa 82.000 Quadratkilometern. Auf der östlichen Seite finden sich die Appalachen, die mit einem Alter von ca. 400 Millionen Jahren zu den älteren Gebirgen der Welt gehören. Zwischen den Appalachen und den Rocky Mountains finden sich die Great Plains, eine zentrale Tiefebene, durch die der Missouri River und der Mississippi River fließen. Das Mississippital wird auch Tornado Alley genannt, da hier Tornados entstehen.

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Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Ereignis
4.300.000.000 BC
Präkambrium - Hadaikum

Die ältesten Gesteine der Erde, die sogenannten Acasta-Gneise und der Nuwuagittuq-Grünsteingürtel Kanadas sowie die Isua-Gneise Grönlands, entstehen.

4.030.000.000 BC
Präkambrium - Hadaikum

Nur einige hundert Millionen Jahre nach der Entstehung der Erde existieren ein Ozean und eine Festlandinsel im heutigen Kanadischen Schild in der Gegend der heutigen kanadischen Provinz Québec und in der Gegend des heutigen Nuuk in Grönland. Es gilt als sicher, dass bereits zwei Ozeane auf der Erde existieren.

3.600.000.000 BC
Präkambrium – Archaikum – Paläoarchaikum

Die geologische Ära des Paläoarchaikum beginnt und stellt damit das zweite von vier Zeitaltern (Paläoarchaikum = „altes Archaikum“) dar. In das Paläoarchaikum fallen die ersten Nachweise von Leben in Form von Bakterien im grönländischen Isua-Gneis. Alle grundsätzlichen biochemischen Prozesse, die auch das moderne Leben auf der jetzt existierenden Erde unterhalten, sind nun entwickelt, obwohl die eigentliche Entstehung des Lebens unter heißen Bedingungen als nicht besonders wahrscheinlich angesehen werden kann.

2.500.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum - Siderium

Die geologische Ära des Paläoproterozoikums im ebenfalls neuen Zeitalter des Proterozoikums beginnt und stellt das Ende des Archaikums dar. Der Name „Siderium“ ist abgeleitet vom griechischen Sideros (Eisen) und spielt auf die weltweit gebildeten Bändererze an, was im Siderium einen Höhepunkt darstellt. Bändererze können nur bei sehr geringen Sauerstoffkonzentrationen in der Atmosphäre bzw. im Wasser gebildet werden. Obwohl die Produktion von Sauerstoff durch photosynthetisierende Lebewesen schon rund eine Milliarde Jahre zuvor begonnen hat, wird erst von jetzt an Sauerstoff in die Atmosphäre abgegeben. Zuvor wird dieser Prozess durch die Sauerstoffaufnahme bei der Oxidation der im Meerwasser gelösten anorganischen Stoffe, insbesondere Eisen-Ionen und Ionen anderer Schwermetalle, verhindert. Diese im reduzierten Zustand vorliegenden Metall-Ionen werden im Lauf der Zeit zu Metalloxiden oxidiert, erst dann kann freier Sauerstoff in die Atmosphäre gelangen. Mit steigender Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre kann sich nun auch Ozon bilden, das in der Lage ist, das für Lebewesen schädliche UV-Licht zu filtern. Erst der Sauerstoff wird die Entwicklung tierischen Lebens ermöglichen.


Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum - Siderium - Kenorland / Arctica
Kenorland besteht im Wesentlichen aus dem Kanadischen Schild, das heißt dem Superior-Kraton, dem Slave-Kraton und dem Hearne-Kraton. Aus dem Kenorland entsteht durch Akkretion des Wyoming-Kratons und den beiden sibirischen Kratonen Aldan und Anabar/Angara sowie den Rae- und Nain-Komplexen in Grönland der hypothetische Kontinent Arctica. Allerdings gibt es auch Modelle, nach denen Arctica erst vor 1,8 Milliarden Jahren entsteht. Die Position Siberias relativ zum Kanadischen Schild noch unsicher. Der Name Arctica wird 1996 von John J.W. Rogers vorgeschlagen.

2.400.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Siderium - Kenorland / Arctica / Skandinavien / Nordamerika

Der Asteroid Suavjärvi geht im heutigen Gebiet von Karelien nieder und verursacht dort einen 16 Kilometer großen Einschlagkrater. Es beginnt das „Archaische Eiszeitalter, das in Nordamerika „Huronische Kaltzeit“ genannt wird (nach dem Huronsee, in dessen Gesteinsschichten zahlreiche Hinweise darauf zu finden sind).

2.100.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Rhyacium - Columbia

Nach 300 Millionen Jahren endet die „Archaische Eiszeit“, die in Nordamerika den Namen „Huronische Eiszeit“ genannt wird, nach dem Huronsee, in dessen Gesteinsschichten zahlreiche Hinweise darauf zu finden sind. Beginn der Entstehung des Superkontinents Columbia. "Columbia" wird alle fast größeren existierenden Blöcke der Erde umfassen. Die Ostküste des Kontinents berührt die Ostküste des heutigen Indien und das westliche Nordamerika. Das südliche Australien liegt noch nördlicher am westlichen Kanada an. Der größte Teil Südamerikas ist so weit verschoben, dass der westliche Rand des heutigen Brasilien am östlichen Nordamerika anliegt und bis Skandinavien reicht. Nach deren Rekonstruktion bildet sich Columbia durch die Kollision der drei Großkontinente Arctica (Nordamerika, Siberia, Grönland, Baltica), Atlantica (östliches Südamerika und westliches Afrika) und einem Block bestehend aus Teilen von Australien, Indien, Madagaskar, Südafrika und Teilen von Antarctica.


Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Orosirium - Prae-Laurentia
Der archaische Kontinent Prae-Laurentia, dessen Entstehung 4,3 Milliarden Jahre BC begann und damit einer der älteste Kontinente der Erde ist, umfasst jetzt die Kratone und Terrane Nordamerikas, Grönlands und des östlichen Siberia.

2.000.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Orosirium - Columbia / Atlantica

Durch die Vereinigung des Westafrikanischen Kratons und des Kongo-Kratons im heutigen Afrika sowie von Guyana-Kraton, Brasil-Kraton, San-Francisco-Kraton und dem Rio-de-la-Plata-Kraton im heutigen Südamerika bildet sich der (hypothetische) Kontinent Atlantica. Der Name wurde von John J.W. Rogers 1996 vorgeschlagen. Der Name leitet sich vom Atlantik ab, der heute durch den früheren Kontinent hindurchgeht.


Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Orosirium - Columbia
Die ältesten Gesteinsschichten in der Inneren Schlucht des Grand Canyon entstehen etwa 730 Meter über NN.


Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Orosirium - Prae-Laurentia
Der archaische Kontinent Prae-Laurentia, dessen Entstehung 4,3 Milliarden Jahre BC begann und damit einer der älteste Kontinente der Erde ist, umfasst jetzt die Kratone und Terrane Nordamerikas, Grönlands und des östlichen Siberias.

1.910.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Orosirium - Kenorland / Prae-Laurentia

Durch Bruchstücke Kenorlands, die sich an Prae-Laurentia anheften, wird die Wopmay-Gebirgsbildung in den heutigen "Northwest Territories" in Kanada hervorgerufen.

1.850.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Orosirium - Prae-Laurentia

Durch Einschlag eines Asteroiden entsteht das Sudbury-Becken in der heutigen kanadischen Provinz Ontario. Es handelt sich um den zweitgrößten Einschlagkrater der Erde (der größte entstand 2,023 Mrd. Jahre BC in Südafrika). Der Asteroid hat einen Durchmesser von 10 Kilometer und verursacht einen Krater von ca. 200 bis 250 km Durchmesser. Durch geologische Prozesse wird der Krater deformiert und in seine heutige, kleinere, elliptische Form von 60 mal 30 km gebracht. An diesem Ort entstehen die reichsten Nickellagerstätten, die derzeit auf der Erde bekannt sind, die orthomagmatisch während des Einschlages entstehen. Durch Druckentlastung kurz nach dem Auftreffen des Asteroiden findet ein Prozess des Aufschmelzens des Gesteins statt, welcher zur Bildung einer ultramafischen Schmelze führt. Das Nickel-Erz entsteht daraufhin durch die Entmischung von sulfidischer und silikatischer Schmelze und das anschließende Absaigern der sufidischen Schmelze an den Grund der ultramafischen Intrusion. Das Erz befindet sich am Rand und am Boden des ehemaligen Kraters. Möglicherweise fördert der Einschlag auch die Durchmischung des damaligen Ozeans und so die Bildung der gebänderten Eisenerze.

1.800.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Statherium - Kenorland / Arctica / Baltica / Nena

Kenorland wird durch Akkretion des Wyoming-Kratons, des Rae- und Nain-Komplexes von Grönland und von zwei sibirischen Kratonen zum Großkontinent Arctica verschweißt. Anschließend werden die beiden Kontinente Arctica und Baltica zu einem Kontinent verschmolzen, der die Bezeichnung Nena erhält.

1.700.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Statherium - Atlantica / Columbia

300 Millionen Jahre nach seiner Entstehung wird der Kontinent Atlantica integraler Bestandteil des Superkontinents Columbia, der fast alle größeren Kontinentalbruchstücke miteinander vereinigt. Die Ostküste des heutigen Indien berührt das westliche Nordamerika. Das südliche Australien liegt noch nördlicher am westlichen Kanada an. Der größte Teil Südamerikas ist derart verschoben, dass der westliche Rand des heutigen Brasilien am östlichen Nordamerika anliegt und bis Skandinavien reicht. Nach deren Rekonstruktion bildet sich Columbia durch die Kollision von drei bereits vorher entstandenen Großkontinente Arctica (Nordamerika, Siberia, Grönland und Baltica), Atlantica (östliches Südamerika und westliches Afrika) und einem Block bestehend aus Teilen von Australien, Indien, Madagaskar, Südafrika und Teilen der Antarktis. Die genaue Position der Kratone zueinander ist jedoch umstritten. Columbia wird in erster Linie aufgrund annähernd globaler magmatischer Ereignisse im Zeitraum von 2100 bis 1300 Millionen Jahren angenommen. Die Nord-Süd-Ausdehnung wird mit 12.900 Kilometern angenommen, mit 4.800 Kilometern an der breitesten Stelle.

1.600.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Mesoproterozoikum – Calymmium - Columbia / Prae-Laurentia / Baltica / Siberia

Der Zerfall des Superkontinents Columbia beginnt mit kontinentalem Rifting am westlichen Rand von Prae-Laurentia, dem südlichen Rand von Baltica, dem südöstlichen Rand von Siberia, dem nordwestlichen Rand von Südafrika und dem nördlichen Rand von Nordchina. Das Zerbrechen und die Fragmentierung des Superkontinents fällt mit einer weitverbreiteten magmatischen Aktivität zusammen, die Anorthosit–Mangerit–Charnockit–Granit-(AMCG)-Suiten in Nordamerika, Baltica, Amazonia und Nordchina bildet.

1.400.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Mesoproterozoikum – Ectasium - Columbia

Die Periode des Ectasium in der geologischen Ära des Mesoproterozoikums im Zeitalter des Proterozoikums beginnt. Der Name kommt aus dem grch. „ectasis“ = Ausdehnung und weist damit auf die weitere Ausdehnung der Kratone (Festlandskerne) hin. Innerhalb dieser Periode beginnt die Grenville-Orogenese, die Voraussetzung die Auffaltung von Gebirgen. Aus dieser Zeit stammen die ältesten Nachweise eukaryotischer Einzeller in Form von Rotalgen, die in der kanadischen Hunting-Formation auf Somerset Island zu finden sind.

1.300.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Mesoproterozoikum – Ectasium - Columbia

Durch eine weit verbreitete magmatische Aktivität wird die vor 300 Millionen Jahren begonnene Fragmentierung des Superkontinents Columbia verstärkt.

1.265.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Mesoproterozoikum – Ectasium - Columbia / Nena

Der Kontinent Nena geht über in den Kontinent Columbia.

1.200.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Mesoproterozoikum – Stenium - Columbia

Die Periode des Stenium in der geologischen Ära des Mesoproterozoikums im Zeitalter des Proterozoikums beginnt. Der Name Stenium ist abgeleitet von grch. „stenos“ = eng. Er spielt damit auf die vielen, schmalen, polymetamorphen Gebirgsgürtel an, die in dieser Zeit entstehen.
Präkambrium – Proterozoikum – Mesoproterozoikum – Stenium - Columbia

  • Der vor 400 Millionen Jahren begonnene Zerfall des Superkontinents Columbia wird abgeschlossen.
  • Im Gebiet des heutigen New Mexico schlägt der Asteroid Santa Fe ein und verursacht einen Krater von 13 Kilometern Durchmesser.
1.100.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Stenium - Rodinia
  • 300 Millionen Jahre nach dem Beginn der Grenville-Orogenese erfolgt die Bildung des Superkontinentes Rodinia zur Auffaltung zahlreicher Gebirge führt, und deren Reste auch heute noch auf den Kontinenten auffindbar sind. Das russische Wort "Rodinia" bedeutet sowohl Heimatland als auch „zeugen“ oder „gebären“. In Rodinia sind alle heutigen Kontinente noch zu einem einzigen Kontinent zusammengefasst; sie werden von einem einzigen Ozean umgeben, Mirovia. Rodinia ist unterteilt in Laurasia nördlich des Äquators und Gondwana südlich des Äquators. Alles ist umgeben vom Ozean „Mirovia“. Nördlicher Teil von Gondwana wird Avalonia (geologisch gesehen das heutige Gebiet Norddeutschland).
  • Im Gebiet des heutigen New Mexico schlägt der Asteroid Santa Fe ein und verursacht einen Krater von 13 Kilometern Durchmesser.
1.000.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Tonium - Rodinia

Die Periode des Tonium in der geologischen Ära des Neoproterozoikums im Zeitalter des Proterozoikums beginnt. Der Name ist abgeleitet vom grch. „tonas“ = ausdehnen. Er spielt auf die weitere Ausdehnung der alten Kratone an. Das herausragende geologische Ereignis im Tonium ist die Existenz eines einzigen Superkontinentes, Rodinia, in dem fast alle Kratone (alte Festlandkerne der heutigen Kontinente) enthalten sind. Gleichzeitig existiert analog ein einziger gigantischer Ozean, Mirovia genannt. Es finden nun Gebirgsbildungsprozesse statt. Der Beginn der Periode überschneidet sich mit dem Ende der Grenville-Orogenese, einer wichtigen gebirgsbildenden Phase und während deren unter anderem Gebirgszüge im heutigen Osten Nordamerikas und auf dem indischen Kontinent geformt werden. Der Wärmeaustausch zwischen der oberen Erdkruste und dem unteren Material erreicht den noch heute vorliegenden Stand. Die Plattentektonik gleicht etwa der heutigen. Vulkanausbrüche gewaltigen Ausmaßes existieren noch im heutigen Golf von Mexiko, zwischen Madagaskar und der Antarktika sowie nordöstlich von Neu-Guinea. Infolge der Gezeitenreibung, die die Erde im Laufe der letzten dreieinhalb Milliarden Jahre immer mehr abbremste, wurden die Tage kontinuierlich verlängert. Inzwischen hat ein Erdtag 22 Stunden gegenüber 18 Stunden vor einer halben Milliarde Jahren und 10 Stunden vor 3,5 Milliarden Jahren.

950.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Tonium - Rodinia
  • Der vor 150 Millionen Jahren entstandene Superkontinent Rodinia zerbricht in zwei große Blöcke, Nordrodinia und Südrodinia.
  • Über eine Milliarde Jahre nach der „Archaischen Eiszeit“, die in Nordamerika „Huronische Eiszeit“ genannt wird, tritt die Erdgeschichte in das zweite Eiszeitalter, das „Algonkische Eiszeitalter“ (auch „Griesjö-Vereisung“ genannt). Es gibt bisher nur in Europa Hinweise auf dieses Zeitalter durch Spuren von Eisbewegungen in den Gesteinen. Daraus kann abgeleitet werden, dass nur ein im Gebiet des heutigen Europa liegender Pol der Erde mit Eis bedeckt ist.
825.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia

Eine Serie von gigantischen Vulkanausbrüchen auf Rodinia (sogenannte "Super-Plumes") verursacht ein weltweites kontinentales Rifting.

800.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia / Baltica / Laurentia / Proto-Laurasia

Die Teile Laurentia und Baltica, die vor 150 Millionen Jahren zusammen mit Nordrodinia vom Superkontinent Rodinia abgespaltet wurden, bilden jetzt zusammen einen neuen Großkontinent. Baltica ist gegenüber der später eingenommenen Position in Laurussia um 120 Grad im Urzeigersinn gedreht. Zurzeit existiert bereits der Kontinent Proto-Laurasia. Überall auf der Erde existieren die ersten mehrzelligen Lebewesen.

780.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia

Das vor 825 Millionen Jahren durch ein Superplume begonnene Rifting der beiden einzigen Kontinente Nordrodinia und Südrodinia gewinnt durch eine zweite Serie von gigantischen Vulkanausbrüchen ("Super-Plumes") seit 45 Millionen Jahren weiter an Dynamik.

750.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia

Zum dritten Mal in 75 Millionen Jahren erlebt Rodinia eine Serie von gigantischen Vulkanausbrüchen ("Super-Plumes"), die die einzelnen Teile des ehemaligen Kontinents zu einem gewaltigen Drifting über den Planeten bringen.

600.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Gondwana / Laurentia-Baltica / Pannotia (Größeres Gondwanaland)

Proto-Laurasia, der vor 200 Millionen Jahren vom Superkontinent Rodinia abbrach, schließt sich mit Ost-Gondwana und West-Gondwana im Zuge der panafrikanischen Orogenese zum neuen Superkontinent Pannotia am südlichen Polarkreis zusammen, der durch eine flüchtige Kollision der Kontinentalschollen entsteht, die sich tektonisch spreizen. Das heutige Westaustralien, der Kongo und Teile Südafrikas, der Antarktis, der Arabische Halbinsel und die Ostküste Indiens liegen – wie auch eine Nord-Süd Kette kleiner Terrane – in den Tropen, und damit eisfrei; der Rest der Erde vergletschert um den Südpol herum vollständig zum „Eishaus“. Die Anordnung der Kontinente ist also aus heutiger Sicht „verkehrt herum“. Das Erd-Jahr hat jetzt 420 Tage.


'Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Laurentia-Baltica
Im Gebiet des heutigen Montana in den USA schlägt der Asteroid Beaverhead ein und verursacht einen Krater von 60 Kilometern Durchmesser.

580.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium

Mit der Gaskiers-Vereisung wird ein Rückgang der Temperaturen verzeichnet.


Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Baltica / Laurentia / Gondwana
Der Iapetus-Ozean öffnet eine Lücke zwischen dem kombinierten Kontinent Baltica und Laurentia sowie Gondwana. Gondwana umfasst die in einer Landmasse zusammenhängenden heutigen Kontinente Südamerika, Afrika, Antarktis, Australien, Madagaskar und Indien.

575.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium

Die ältesten makroskopisch sichtbaren Fossilien werden 2003 in der Dock-Formation von Neufundland entdeckt. Charnia wardi ist damit das älteste Fossil der Ediacara-Fauna.

550.000.000 BC
Die Erde im Ediacarium
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Gondwana / Laurentia / Australia / Baltica / Siberia

Der Superkontinent Gondwana bildet sich erneut und beinhaltet die heutigen Gebiete Afrika, Indien, Arabien und Südamerika. Die nächstgrößten Kontinente sind Australia, was den heutigen Kontinenten Australien und Antarktis entspricht. Die Kontinente Laurentia, heute Nordamerika, Baltica, Skandinavien und Siberia liegen in hohen südlichen Breiten, Siberia liegt etwas näher zum Äquator (etwa um den 30 Breitengrad), jedoch ebenfalls auf der Südhalbkugel. Das nördliche Südamerika befindet sich in der Nähe des Südpols, die Panthalassa bedeckt auch den Nordpol. Zwischen Laurentia und Gondwana hat sich noch vor dem Beginn des Ediacariums der Iapetus-Ozean geöffnet, der sich im Verlauf des Ediacariums ständig erweiterte. Zwischen Baltica und Siberia auf der einen Seite, die durch den Aegir-Ozean voneinander getrennt sind, und Gondwana auf der anderen Seite hat sich vor Gondwana eine Subduktionszone gebildet, durch die dieser Teil Gondwanas tektonisch deformiert und thermisch verändert wird (Cadomische Orogenese). Von diesem Teil Gondwanas werden im Paläozoikum mehrfach Teile abbrechen, die später mit Laurentia und Baltica verschweißt werden und heute den Untergrund von Teilen von Mitteleuropa und der Ostküste Nordamerikas bilden.


Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Laurentia / Baltica
Die ersten Organismen mit mineralisierten Hartteilen erscheinen auf der Erde. Schichten des Ediacariums sind in Europa in den deutschen Mittelgebirgen (Schwarzwald, Spessart, Harz, Thüringer Wald und Erzgebirge), im heutigen England und Wales, Skandinavien, Osteuropa, in meist kleinräumigen Gebieten aufgeschlossen. Allerdings sind nur an wenigen Lokalitäten auch die typischen Ediacara-Fossilien nachgewiesen (zum Beispiel in Russland, Schweden und England).


Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Baltica
Im Gebiet des heutigen Finnland schlägt der Asteroid Söderfjärden ein und verursacht einen Krater von 5,5 Kilometern Durchmesser.


Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Baltica / Siberia / Avalonia / Armorica / Gondwana
Verschiedene kleine Terrane werden an den heutigen Nordoststrand Balticas angeschweißt und bilden die Timaniden. Der Timanrücken liegt nördlich des Urals und ist der Rest dieser Gebirgsbildung. Zu diesen akkretierten Gebieten gehört auch der Kontinentalschelf nördlich des Timangebirges bis Spitzbergen. Dieser Teil Balticas bildet jetzt die Südostspitze Balticas, bedingt durch die spätere 120-Grad-Rotation im Gegenuhrzeigersinn. Gondwana und Baltica sind durch einen relativ schmalen Ozean-Bereich getrennt, der seit 2002 Ran-Ozean genannt wird. Zwischen Baltica und Siberia, das östlich von Baltica liegt, hat sich der Aegir-Ozean geöffnet. Der Nordrand Gondwanas, der von Avalonia, Armorica und dem Hun-Superterran gebildet wurde, wird von der cadomischen Orogenese, einer Gebirgsbildungsphase an der Nordküste, erfasst, die auch Baltica erfassen wird. Es gibt noch kein Leben auf dem Land, dafür aber bereits Fische im „Thetys-Meer“.


Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Laurentia
Im Gebiet des heutigen Ontario schlägt der Asteroid Holleford ein und verursacht einen Krater von 2,3 Kilometern Durchmesser.

541.000.000 BC
Die Erde am Beginn des Paläozoikums, 541 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)

Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Gondwana / Armorica / Baltica / Siberia
200 Millionen Jahre nach dem Zerfall des Kontinents Rodinia schließen sich die der Bruchstücke Proto-Laurasia (welches zwischenzeitlich zerbrach und sich als Laurasia wiederformte), der Kraton (Festlandskern) Kongo und Proto-Gondwana (das übrige Gondwana außer Atlantika) zusammen: Das heutige Westaustralien, der Kongo und Teile Südafrikas, der Antarktis, der Arabischen Halbinsel und die Ostküste Indiens sind in den Tropen und damit eisfrei; der Rest der Erde wird um den Südpol vollständig vergletschert. Die Anordnung der Kontinente ist demnach aus heutiger Sicht umgekehrt. Das Kambrium als chronostratigraphisches System und älteste geochronologische Periode des Paläozoikums und damit des Phanerozoikums beginnt. Es ist das unterste chronostratigraphische System und damit des Phanerozoikum in der Erdgeschichte. Der Name Kambrium wurde von Adam Sedgwick bereits 1835 nach dem lateinischen Namen von Wales (Cambria) vorgeschlagen, da dort Schichten des Kambriums aufgeschlossen sind. Es existiert ein großer Südkontinent Gondwana, der mit seinen nördlichen Ausläufern bis über den Äquator bis in nördliche Breiten reicht. Zu diesem Kontinent gehören nicht nur die "klassischen" Gondwana-Kontinente (Afrika, Südamerika, Indien, Madagaskar, Australien, Antarktis, Saudi-Arabien und andere), sondern auch einige kleinere Blöcke, die später mit den Nordkontinenten verschweißt werden, wie der Kleinkontinent Avalonia (Teile von Mittel- und Westeuropa), die Armorica-Terrangruppe (Teile von West- und Südeuropa), der Tarim-Block, der Sino-Koreanische Kraton und der Jangtse-Kraton. Diesem Großkontinent im Süden stehen drei kleinere Kontinente gegenüber. Laurentia (Teile Nordamerikas und Grönlands), Balticas (Nordosteuropas) und Siberias liegen alle etwas südlich des Äquators. Laurentia ist von Baltica und Gondwana durch den Iapetus-Ozean getrennt. Zwischen Baltica und dem Gondwana vorgelagerten Avalonia liegt der Tornquist-Ozean. Siberia ist durch den Aegir-Ozean von Baltica getrennt. Isoliert von diesen Kontinenten ist auch ein kleiner Kontinent Kasachstania, der im Karbon an Siberia angeschweißt wurde. Der Südpol befindet sich im Unterkambrium im heutigen nördlichen Südamerika. Er verlagert sich bis zum Ende des Kambriums nach Nordafrika bzw. Gondwana wandert entsprechend über den Südpol hinweg. Der Nordpol liegt zur Zeit im Meer. Zu Beginn des Kambriums scheint eine globale Erwärmung eingetreten zu sein. Der Meeresspiegel steigt im Laufe des Unterkambrium beträchtlich an. Die Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre ist zu Beginn des Kambrium niedriger als heute, hat aber vom ausgehenden Präkambrium zum Kambrium etwas zugenommen und steigt während des Kambriums weiter leicht an. Die CO2-Konzentration steigt im Laufe des Kambriums stark an und erreicht an der Kambrium/Ordovizium-Grenze einen absoluten Höhepunkt, der während des gesamten Phanerozoikums nicht mehr erreicht werden wird. Die Durchschnittstemperatur am Boden beträgt 21 Grad Celsius, der Sauerstoffgehalt pendelt bei 12,5 %, der Kohlendioxidwert liegt noch 12-16mal höher als heute, die durchschnittliche Bodentemperatur liegt bei 21 Grad Celsius und damit rund 7 Grad höher als heute). Der Beginn des Kambrium ist gekennzeichnet durch die sogenannte „Kambrische Explosion“, bei der in einem erdgeschichtlich recht kurzen Zeitraum sehr viele mehrzellige Tiergruppen entstehen bzw. im Fossilbericht erscheinen, deren grundsätzliche Baupläne sich teilweise bis heute erhalten. Der Beginn des Kambriums markiert somit für die Entwicklung der Tierwelt einen sehr wesentlichen Einschnitt in der Erdgeschichte, mit dem auch das Äonothem des Phanerozoikums beginnt, jener große geologische Abschnitt, in dem sich die Lebewelt, so wie wir sie heute kennen, entwickelt. Mit Ausnahme der Moostierchen (Bryozoa) sind bereits fast alle modernen Tierstämme im Kambrium vorhanden: Schwämme (Porifera), Nesseltiere (Cnidaria), Gliederfüßer (Arthropoda), Armfüßer (Brachiopoda), Weichtiere (Mollusca), Stachelhäuter (Echinodermata) und andere kleinere Stämme von Wirbellosen wie auch die Vorläufergruppen der Wirbeltiere. Es entwickeln sich jetzt viele Arten von erstmals harten Skeletten und Gehäusen. Dies wird einerseits erklärt als Schutz vor den ersten großen Räubern, die auch zu dieser Zeit auftreten, andererseits durch das große Angebot von Kalziumkarbonat durch eine Veränderung in der chemischen Zusammensetzung des Meerwassers. Das Auftreten von Gehäusen und Skeletten aus Kalziumkarbonat, die natürlich ein wesentlich besseres Fossilisationspotenzial haben als lediglich Weichteile, macht erklärbar, warum im Kambrium plötzlich so viele Tierstämme auftreten, über deren Vorfahren nichts bekannt ist. Vermutlich muss die Aufspaltung (Radiation) der vielzelligen Tiere (Metazoen) weit ins Ediacarium zurück verlegt werden. Als Leitfossilien zur biostratigraphischen Gliederung des Kambrium werden benutzt:

  • Trilobiten
  • Archaeocyathiden
  • Brachiopoden

Die wohl zu den Schwämmen zählenden Archaeocyathiden bauen die ersten größeren Riffe der Erdgeschichte. Sie sterben zu Beginn des Oberkambriums wieder aus. Aus der kambrischen Pflanzenwelt sind nur marine planktonische Algen bekannt. Das Land ist noch nicht von Pflanzen besiedelt. In Mitteleuropa gibt es nur sehr wenige Aufschlüsse bzw. Gebiete, in denen Gesteine des Kambriums an die Erdoberfläche treten. Es ist in den meisten Gebieten von dicken jüngeren Sedimentschichten bedeckt und/oder auch bei späteren Orogenesen metamorphosiert worden. Europa setzt sich aus verschiedenen geotektonischen Platten (Laurentia, Baltica, Avalonia und die Armorica-Terranes) zusammen, die zur Zeit teilweise sehr weit auseinander lagen. Sie wurden erst bei späteren Orogenesen in dieser Position zusammengefügt. Entsprechend vielgestaltig sind die Fazies und der Fauneninhalt der kambrischen Schichten in Mitteleuropa. Im heutigen Deutschland sind in folgenden Regionen Gesteine kambrischen Alters nachgewiesen worden: Schwarzwald, Spessart, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Nordthüringen, Thüringisch-fränkisches Schiefergebirge, Fichtelgebirge, Bayrischer Wald, Oberpfälzer Wald, Erzgebirge, Vogtland, Lausitz und andere sowie auch in einigen Bohrungen Norddeutschlands, wobei besonders die Bohrung "Adlersgrund" in der Ostsee von Bedeutung ist. Während die genannten anderen Aufschlussgebiete alle zu Avalonia und der Armorica-Terrangruppe gehören, also im Kambrium noch zu Gondwana gehörten, liegt das Gebiet der Bohrung Adlersgrund im Kambrium auf Baltica. Aus dem Burgess-Schiefer in den Rocky Mountains Kanadas sind viele gut erhaltene Fossilien aus dem Mittleren Kambrium bekannt, vor allem Gliederfüßer, Anneliden, Onychophora, Priapuliden neben Trilobiten, Schwämmen und Fossilien, die keinem der heutigen Stämme zugeordnet werden können. Noch etwas älter ist die berühmte Chengjiang-Faunengemeinschaft im Maotianshan-Schiefer in China (heutige Provinz Yunnan). Weitere bemerkenswerte kambrische Fossillagerstätten sind die Orsten. Orsten sind Kalkknollen, die in Alaunschiefer eingelagert sind. In diesen Kalkknollen werden Chitinskelette in einer frühen Phase der Diagenese phosphatisiert und blieben dreidimensional erhalten. Mit schwacher Säure können diese hervorragend erhaltenen Chitiniskelette von kambrischen Arthropoden und deren Larvenstadien aus dem Gestein herausgelöst werden. Der Begriff Orsten stammt aus Schweden, wo zwei derartige Fossillagerstätten bekannt sind. Inzwischen wurde eine "Orsten"-Fossillagerstätte auch im Kambrium Australiens entdeckt. Die durchschnittliche Temperatur auf der Erde beträgt jetzt 21 Grad Celsius und ist damit 7 Grad Celsius höher als heute.

540.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Laurentia / Avalonia / Baltica / Siberia / Laurasia / Gondwana

Auf der Erde existieren vier größere Landmassen bzw. Kontinente wie Laurentia, Baltica, Gondwana und Siberia. Der Kontinent Laurentia befindet sich in Äquatornähe, südlich davon liegen Avalonia und Baltica im Iapetus-Ozean. Laurasia liegt in tropischen Breiten, wo sich Nordchina und Siberia in Richtung Norden absonderten und im Ordovizium als erste Kontinente seit 400 Millionen Jahren (der Teilung Rodinias), hohe nördliche Breiten erreichten.

510.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – 2. Serie – 3. Stufe - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Wisconsin schlägt der Asteroid Rock Elm ein und verursacht einen Krater von sechs Kilometern Durchmesser.

500.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – 2. Serie – 3. Stufe - Laurentia
  • Im Gebiet des heutigen Wisconsin schlägt der Asteroid Glover Bluff ein und verursacht einen Krater von acht Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet des heutigen North Dakota schlägt der Asteroid Newporte ein und verursacht einen Krater von 3200 Metern Durchmesser.
  • Im Gebiet des heutigen Québec in Kanada schlägt der Asteroid Lac de la Presqu'île ein und verursacht einen Krater von zwölf Kilometern Durchmesser.
485.000.000 BC
Die Erde um 485 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Unterordovizium - Tremadocium
  • Auf das Furongium folgt die Unterordovizium-Serie des Ordoviziums. Die Serie ist nach einem alten Namen für die südchinesische Provinz Hunan („Hibiskus-Land“) benannt. Das Furongium entspricht dem früheren Begriff „oberes Kambrium“. Die Untergrenze der Stufe ist durch das Erstauftreten der agnostoiden Trilobiten-Art Glyptagnostus reticulatus definiert. Die Grenze zur nächstfolgenden, noch nicht benannten Stufe ("Stufe 7") ist noch nicht abschließend festgelegt worden. Wahrscheinlich wird die Grenze mit dem Erstauftreten der Trilobiten-Art Agnostotes orientalis definiert werden. Im Tremadocium, in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Serie des Ordoviziums, ist die paläogeografische Situation der Kontinente wie im Kambrium noch geprägt vom Großkontinent Gondwana und drei weiteren, kleineren Kontinenten Laurentia, Baltica und Siberia sowie einer ganzen Reihe von Klein- und Mikrokontinenten, die ursprüngliche Bestandteile Gondwanas waren. Baltica und Gondwana beginnen, sich voneinander zu entfernen, dazwischen entsteht der Tornquist-Ozean. Laurentia driftet nach Norden zum Äquator. Es ist von Gondwana und Baltica durch den Iapetus-Ozean getrennt. Siberia ist auf dem Weg zum Äquator. Bezogen auf die heutigen Kontinente beginnt der Südpol seine Wanderung von einer Position im heutigen südlichen Algerien zunächst etwas nach Norden bis etwa an die heutige Mittelmeerküste. Vom Nordrand Gondwanas bricht der Mikrokontinent Avalonia ab und driftet nach Norden. Zwischen Avalonia und Gondwana öffnet sich der Rheische Ozean. Der Name der Stufe leitet sich vom Ort Tremadoc in Wales ab und wurde 1846 von Adam Sedgwick vorgeschlagen. Die Basis des Tremadociums (und damit des Ordoviziums) ist durch das Erstauftreten der Conodonten-Art lapetognathus fluctivagus definiert. Erstmals treten planktonische Graptolithen auf. Zu Beginn des Ordoviziums ist es in Nähe des Äquators wahrscheinlich sehr warm. Auch aus den Gebieten des Südpols sind keine Vereisungen bekannt.
  • Im Unterordovizium kommt es zu einer erneuten Radiation. Nach dem Aussterben der Archaeocyathiden bilden nun erstmals Korallen, Bryozoen und Stromatoporen Riffe. Die Korallen treten erstmals mit den beiden Gruppen der Rugosa und Tabulata in Erscheinung. Die Graptolithen haben zu Beginn des Ordoviziums ihr erstes Auftreten. Als letzter der großen Stämme des Tierreiches erscheinen auch die Moostierchen (Bryozoa) und das schon in einer beachtlichen Diversität. Die bereits im Kambrium vorhandenen Armfüßer machen eine große Radiation durch; sehr viele Gruppen erscheinen zum ersten Mal. Im Ordovizium beginnt auch die eigentliche Radiation der Kopffüßer (Cephalopoda), die bereits im obersten Kambrium mit einfachen Formen entstanden sind. Sie werden zu den größten Räubern des Ordoviziums, mit Gehäuselängen von bis zu 10 Metern und mehr (zum Beispiel Ord. Endocerida). In der Gruppe der Stachelhäuter (Echinodermata) treten die Seeigel (Echinoidea), die Seewalzen (Holothuroidea), die Seesterne (Asteroidea) und die Schlangensterne (Ophiuroidea) erstmals auf. Außerdem ist noch die schnelle Radiation der Seelilien (Crinoida) hervorzuheben. Die merkwürdige Gruppe der Carpoidea tritt zum ersten Mal in Erscheinung. Die Trilobiten diversifizieren sich; darunter sind jetzt nektonische Formen mit großen, hochentwickelten Facettenaugen, aber auch (sekundär) blinde Formen, die wohl tieferes Wasser bewohnen. Unter den kieferlosen Wirbeltierverwandten (Agnatha) entwickelten sich die Pteraspidomorphi. Die Conodonten entwickeln sich ebenfalls sehr rasch.
470.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Dapingium - Avalonia / Baltica / Gondwana

Nachdem der Mikrokontinent Avalonia sich vor rund 10 Millionen Jahren vom Nordrand Gondwanas abspaltete und nach Norden driftete, öffnete sich zwischen Avalonia und Gondwana der Rheische Ozean. Avalonia bildet nun eine eigene Faunenprovinz, die sich von der von Gondwana, Baltica und Laurentia unterscheidet. Das Erdenjahr hat jetzt 396 Tage und es beginnt eine Eiszeit, die die Bezeichnung Dapingium erhält. Dapingium ist in der Erdgeschichte die ältere der beiden chronostratigraphischen Stufen der Mittelordovizium-Serie des Ordoviziums. Die Stufe ist benannt nach einem kleinen Dorf in der Nähe des GSSP (= "Global Stratotype Section and Point"). Das Klima ist tropisch feucht und ist sehr heiß.


Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Dapingium - Laurentia
Im Gebiet des heutigen Oklahoma schlägt der Asteroid Ames ein und verursacht einen Krater von 16 Kilometern Durchmesser.

460.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Darriwilium - Baltica / Avalonia / Laurentia

Durch die Meeresspiegelhöchststände sind weite Teile der Landmassen überflutet und es kommt zur Ablagerung von flachmarinen Sedimenten. Charakteristisch für das Ordovizium sind Kalkablagerungen, unter anderem in weiten Teilen des heutigen Skandinaviens (zum Beispiel Schweden) und des Baltikums (zum Beispiel Estland). In vielen Gebieten werden Muttergesteine von Erdöl und Erdgas abgelagert, wie zum Beispiel der estnische Kukersit. Im heutigen Deutschland finden sich hauptsächlich Tonablagerungen (Tonschiefer) aus dem Ordovizium. Vor allem in Thüringen enthalten diese Sedimentgesteine auch Fossilien. Eine Besonderheit unter ihnen stellt der Lederschiefer dar. Er enthält als Dropstones gedeutete Klasten (oft Quarzite), die Fossilien enthalten, während der umgebende Schiefer mindestens als fossilarm gilt. Sie sind ein wichtiger Beleg für die sich damals noch in Südpolnähe befindliche Armorica-Gruppe von Kleinkontinenten, die später mit Baltica verschmolzen werden und heute den Untergrund von Mitteleuropa bilden. Grünalgen sind im oberen Kambrium und im Ordovizium verbreitet. Vermutlich entstehen daraus bereits im Ordovizium die ersten einfachen Landpflanzen in Form von nicht vaskulären Moosen, ähnlich den heutigen Lebermoosen. Sporen dieser ersten Landpflanzen werden in den obersten ordovizischen Sedimenten gefunden. Man vermutet, dass Arbuskuläre Mykorrhizapilze unter den ersten landlebenden Pilzen sind und für die Besiedelung des Landes durch Pflanzen eine wesentliche Rolle spielen, indem sie mit den Pflanzen eine Symbiose eingehen und ihnen mineralische Nährstoffe verfügbar machen. Fossilierte Hyphen und Sporen werden in Wisconsin gefunden.

450.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Oberordovizium – Katium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Michigan schlägt der Asteroid Calvin ein und verursacht einen Krater von 8,5 Kilometern Durchmesser.

445.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Oberordovizium – Hirnantium - Laurentia

Im Gebiet der heutigen Northwest Territories in Kanada schlägt der Asteroid Pilot Lake ein und verursacht einen Krater von 5,8 Kilometern Durchmesser.

444.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Oberordovizium – Hirnantium - Laurentia

Beginn der takonisch-kaledonischen Orogenese im oberen (=späten) Ordovizium, im speziellen Nordirland, Nord- und West-Wales, wo kaledonische und variszische Terrane eng nebeneinander liegen, Schottland, Norwegen und der Takonischen Orogenese an der Ostküste Laurentias.

440.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium
  • Das Erdenjahr hat 400 Tage.

Der neue Kontinent Laurussia (Euramerica) (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium - Avalonia / Baltikum / Laurentia / Laurussia

Der Kontinentverbund Avalonia und Baltikum kollidiert mit dem Kontinent Laurentia, der heute in Nordamerika, Grönland, dem nördlichen Irland und Schottland zerfallen ist. Der Iapetus-Ozean beginnt sich östlich von Laurentia auszuweiten. Seine Platte subduziert unter die Ostküste, hebt die kontinentale Kruste und bewirkt eine Periode des Vulkanismus. Auf Laurentia entstehen die Appalachen, während zur selben Zeit an der anderen Seite des Meeres, auf dem bereits vereinigten Baltikum/Avalonia, die Kaledonischen Gebirge wachsen. Der neue Kontinent trägt den Namen Laurussia. Man könnte ihn auch als Euramerica bezeichnen.

433.400.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Wenlock - Sheinwoodium

Das Sheinwoodium, in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Stufe der Wenlock-Serie des Silur, beginnt. Das Sheinwoodium ist nach der Farm Sheinwood nördlich von Much Wenlock, Shropshire (England) benannt. Die Basis ist bisher nur ungenau bestimmt. Sie liegt zwischen der Basis der Acritarchen-Biozone 5 und dem Aussterben der Conodonten-Art Pterospathodus amorphognathoides. Die Grenze liegt wahrscheinlich auch nahe der Basis der Cyrtograptus centrifugus-Graptolithen-Zone. Das Ende der Stufe ist durch das Erstaufteten der Graptolithen-Art Cyrtograptus lundgreni definiert. Die Landpflanzen entwickeln sich weiter und breiteten sich aus. Die ersten Gefäßpflanzen erscheinen im Mittelsilur mit Cooksonia auf Laurussia und Baragwanathia auf Gondwana. Eine ursprüngliche Landpflanze mit Xylem und Phloem, aber noch ohne Differenzierung in Wurzel, Stamm und Blätter, ist Psilophyton. Sie betreibt Photosynthese über die gesamte Oberfläche, auch die Stomata sind über die gesamte Oberfläche verteilt. Sie vermehrt sich über Sporen und steht an der Basis der Urfarne (Psilophytopsida), die ihre eigentliche Entwicklung aber im Devon hatten. Die Rhyniophyta und einfache Bärlapppflanzen (Lycopodiophyta) haben ihren Ursprung ebenfalls bereits im Silur. Flechten sind ebenfalls erstmals im Silur nachgewiesen.

430.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Wenlock - Homerium - Laurentia
  • Im Gebiet des heutigen Illinois schlägt der Asteroid Glasford ein und verursacht einen Krater von vier Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet des heutigen Québec in Kanada schlägt der Asteroid Lac Couture ein und verursacht einen Krater von acht Kilometern Durchmesser.
400.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium - Laurussia

Das schwül-warme Klima setzt sich wieder durch. Die heutige Norddeutsche Tiefebene ist Vorland-Senkungsgebiet unter einem tropischen Flachwasser-Korallenmeer. Der Iapetus-Ozean schließt sich zu einer Bucht des Rheischen Ozeans und verschweisst so die drei Kontinentalplatten Laurentia, Baltikum und Avalonia zu einem neuen Großkontinent Laurussia (auch Euramerika genannt). Die Appalachen und die Kaledonischen Berge werden gehoben. Avalonia wird das Fundament der heutigen Gebiete Norddeutschland, der südlichen Nordsee, Mittelengland, Wales, Südirland und kleinere Teile Nordamerikas wie Neufundland, Neuschottland, Neubraunschweig, Teile der Neuenglandstaaten und des nördlichen Teils Floridas. Die heute europäischen Teile Avalonias werden auch als Ost-Avalonia bezeichnet, die heute nordamerikanischen Teile auch als West-Avalonia.

  • Im Gebiet des heutigen Québec in Kanada schlägt der Asteroid Lac La Moinerie ein und verursacht einen Krater von acht Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet der heutigen Northwest Territories in Kanada schlägt der Asteroid Nicholson Lake ein und verursacht einen Krater von 12,5 Kilometern Durchmesser.

Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium - Laurussia / Siberia / China
Nord-China erreicht den nördlichen Polarkreis und verbleibt dort vorerst als nördlichster Kontinent der Erde. Auch der sich bildende Kontinent Pangaea driftet nach Norden. Eigenartigerweise gibt es keinen Hinweis auf eine großflächige Vergletscherung dieser nördlichen Kontinente.

396.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium - Laurussia

Im Gebiet des heutigen Kanada schlägt der Asteroid Brent ein und verursacht einen Krater von 3790 Metern Durchmesser.

390.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Mitteldevon - Eifelium - Laurussia

In ineinander übergehenden Zusammenballungs- und Altungsphasen beginnt die akadisch-variszische Gebirgsbildung (Orogenese). Am Kanadischen Schild entstehen etwa zeitgleich die nördlichen Appalachen zuerst in der akadischen und später in der alleghinischen Orogenese. In Texas und Mexiko kommt es ebenso zu Auffaltungen, wie in Nevada der Antler Orogen und in Arkansas, wo sich die Ouachita-Berge auftürmen.

387.700.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Mitteldevon - Givetium - Laurussia]]

Das Givetium, in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Devons, beginnt. Es bildet die obere Stufe der Mitteldevon-Serie. Die Stufe ist benannt nach der französischen Gemeinde Givet in den französischen Ardennen. Die untere Grenze der Stufe ist durch die Basis der Bank 123 im Profil Jebel Mech Irdane bei Tafilalt (Anti-Atlas, Marokko) definiert. Die Grenzdefinition korrespondiert in dem Profil mit dem Erstauftreten des Conodonten Polygnathus hemiansatus und liegt etwas oberhalb des Erstauftretens der Goniatiten-Gattung Maenioceras. Die Obergrenze ist durch das Erstauftreten des Conodonten Ancyrodella rotundiloba in Sedimenten der neritischen Fazies bzw. durch das Erstauftreten des Conodonten Polygnathus asymmetricus in solchen der offen-marinen, pelagischen Fazies gekennzeichnet und daher auch auf andere Profile übertragbar. Im Verlauf des Mitteldevons ändern sich die Sedimentationsbedingungen am Rande von Laurussia, dem Old-Red-Kontinent. Die vorwiegend sandigen, siltigen und mergeligen Sedimente des Eifeliums dokumentieren mit ihrem hohen Anteil terrigenen Detritus die Erosion des Old-Red-Kontinents. An ihre Stelle treten während des Givetiums Kalkablagerungen durch Riffe, die sich in den warmen Meeren zunehmend bilden konnten und die heute in den Massenkalken zu Tage treten. Daneben finden sich zum Beispiel im Sauerland so genannte Flinze, das sind Schwarzschiefersedimente, die sich in tieferem Stillwasser bildeten.

370.000.000 BC
Dunkleosteus (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Famennium

Der Dunkleosteus (früher Dinichthys - "Schreckensfisch") lebt in den Flachmeeren. Dieser maximal 8 Meter lange Fisch zählt zu den ältesten kiefertragenden Fischen, den Gnathostomata oder Kiefermäulern. Dunkleosteus gehört der artenreichsten Gruppe (Taxon) der Panzerfische, den Arthrodira an, die zwei Drittel aller bekannten Arten umfasst. Mit der Gattung Dunkleosteus, von der mehrere Arten bekannt sind, erreichen die Placodermen wohl den Höhepunkt ihrer Entwicklung, später werden keine Fossilien von Placodermen mehr gefunden. Die ersten Überreste des größten Raubfischs der Devonzeit, der in allen Meeren lebt, wird in Meeresablagerungen von Ohio entdeckt; aufgrund seiner Größe fällt es den Wissenschaftlern zunächst schwer, zu glauben, dass sie von einem Fisch stammen sollten. Das maximale Gewicht des bislang größten Tieres wird auf über eine Tonne geschätzt.

360.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Famennium - Pangaea / Laurussia / Asien

Der nordamerikanisch-nordeuropäische Kontinent Laurussia bildet mit dem Kraton Asien den neuen Gesamtkontinent Pangaea.

  • Im Gebiet des heutigen Tennessee schlägt der Asteroid Flynn Creek ein und verursacht einen Krater von 3,8 Kilometern Durchmesser.
358.900.000 BC
Die Erde um 359 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium

Am Südrand von Pangaea, dem Kontinent, der sich durch die Kollision von Laurentia (Nordamerika) und Baltikum mit Westrussland gebildet hatte, kommt es in dem Teil, der heute Nordamerika ist, zur Sedimentation von sehr fossilreichen Kalken. Der Bereich der Kohlenkalk-Fazies erstreckte sich von Irland/England, Belgien und die Ardennen über das linksrheinische Schiefergebirge bis nach Polen. Im Bereich Englands wurde die marine Karbonatsedimentation durch mehrere Hochzonen gegliedert. Zur Ablagerung kamen Moostierchen-Riffkalke, Schuttkalke und dunkle bituminöse Kalke. An Fossilien sind vor allem Bryozoen, Korallen, Armfüßer (Brachiopoda), Goniatiten und Crinoiden überliefert. Die Mächtigkeit des Kohlenkalk erreicht 300 bis 700 Meter.

357.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Pangaea

Im Gebiet des heutigen Québec schlägt der Asteroid Charlevoix ein und verursacht einen Krater von 54 Kilometern Durchmesser.

350.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Pangaea
320.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Bashkirium - Pangaea
  • Im Gebiet des heutigen Missouri schlägt der Asteroid Crooked Creek ein und verursacht einen Krater von sieben Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet des heutigen Ohio schlägt der Asteroid Serpent Mound ein und verursacht einen Krater von acht Kilometern Durchmesser.
300.000.000 BC
Der Superkontinent Pangaea um 300 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Gzhelium - Pangaea
  • Alle Kratonen (Festlandskerne) der Erde schließen sich zu einem einzigen Kontinent zusammen, der - wie bereits der vereinigte Kontinent Nordamerika/Skandinavien/Asien Pangaea genannt wird. Der Name des Superkontinents ist zusammengesetzt aus dem griechischen pan = alles, allumfassend und gaia = Land, Erde, also Alles Land oder Ganzerde oder Allerde. Damit wird der Iapetus-Ozean und der Rheische Ozean geschlossen. Auch die kleineren Elemente Perunica, Armorica, aber auch die Kratone des heutigen Sibirien, Kasachstans, Nord- und Südchinas sowie mehrere vulkanische Inselbögen sind weitere Bestandteile. Pangaea ist umgeben vom weltumspannenden Ozean Panthalassa und seiner riesigen östlichen Bucht, der Tethys. Die Kimmerische Platte ist anfangs noch mit Indien und damit Gondwana verbunden. Die Palaeotethys trennt sie bald von Pangaea. Während dieser Periode wird nun der Nordteil Indiens von einer späten Phase des sogenannten Kambro-Ordovizischen Panafrikanischen Ereignisses oder Panafrikanischen Gebirgsbildung oder (?) Cadomische Orogenese (Gebirgsbildung im Norden Gondwanas) beeinflusst werden, welches durch unterschiedliche Schichtung von Sedimenten gekennzeichnet wird. Obwohl der Kontinent Pangaea nunmehr bis den Polarkreisen reicht, gibt es eigenartigerweise keinen Hinweis auf eine großflächige Vergletscherung dieser Regionen.
  • Im Gebiet des heutigen Missouri schlägt der Asteroid Decaturville ein und verursacht einen Krater von sechs Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet des heutigen Québec in Kanada schlägt der Asteroid Île Rouleau ein und verursacht einen Krater von vier Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet des heutigen Indiana schlägt der Asteroid Kentland ein und verursacht einen Krater von 13 Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet des heutigen Kentucky schlägt der Asteroid Middlesboro ein und verursacht einen Krater von sechs Kilometern Durchmesser.
290.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium - Artinskium - Pangaea

Zwei Asteroiden schlagen im Gebiet des heutigen Québec ein. Der Asteroid Clearwater East verursacht einen Krater von 26, der Asteroid Clearwater West einen Krater von 36 Kilometern Durchmesser.

280.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium - Artinskium - Pangaea

Im Gebiet des heutigen Illinois schlägt ein Asteroid ein, der den Des-Plaines-Krater verursacht, der acht Kilometer Durchmesser hat.

252.200.000 BC
Nachkommen der Dicroidien heute (Quelle: Wikipedia.de)
Die Erde um 250 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias - Indusium - Pangaea
  • Das Indusium (auch Induum, Induium, Indus-Stufe), in der Erdgeschichte die erste beziehungsweise unterste chronostratigraphische Stufe der Trias. Das Indusium war früher zusammen mit dem Olenekium ein Teil der Skyth-Stufe (Skythium), die jedoch keine offiziell anerkannte internationale Stufe mehr ist und nur noch regional (zum Beispiel in den Alpen) benutzt wird. Die ursprüngliche Typlokalität liegt in der Salt Range (Punjab), am Oberlauf des Flusses Indus, der hauptsächlich durch Pakistan fließt; davon ist der Name abgeleitet. Der Beginn der Stufe wird mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Hindeodus parvus und dem Ende der negativen Kohlenstoff-Anomalie nach dem Höhepunkt des oberpermischen Massenaussterbens definiert. Das Erstauftreten der Ammoniten-Art Meekoceras gracilitatis markiert das Ende der Stufe. Der Sauerstoffanteil der Luft beträgt mit 16 Prozent etwa 80 Prozent des heutigen Niveaus. Der atmosphärische Kohlendioxid-Anteil beträgt das Sechsfache des heutigen Anteils mit etwa 1750 ppm. Die Durchschnittstemperatur liegt mit 17 Grad Celsius etwa 3 Grad Celsius über dem heutigen Niveau. Das Klima der Trias ist warm bis heiß. Europa liegt im subtropischen Wüstenbereich. Auch weltweit ist das Klima wohl eher trocken: Der Grund liegt in der Form des Superkontinentes Pangaea und einem daraus resultierenden Monsuneffekt, bei dem die sommerlichen Tiefdruckgebiete über der Landmasse hauptsächlich Luft von anderen inneren Landesteilen ansaugen und nicht vom Ozean, ähnlich der heutigen Situation in Südarabien. Im Binnenland sind vermutlich ausgedehnte Wüsten vorhanden. In der Nähe des geographischen Nordpols befindet sich nach den derzeitigen Rekonstruktionen ein Teil Ostsibiriens. Der Superkontinent Pangaea, der fast die gesamte Landmasse enthielt und sich vom Nordpol bis zum Südpol spannt, ermöglicht die uneingeschränkte Verbreitung der Landtiere.
  • In der Trias nahmen die Reptilien einen ungeheuren Aufschwung. Es entstehen viele neue Ordnungen. Zu den bereits seit dem Perm existierenden Therapsiden treten in der Trias hinzu:
    • die Wurzelzähner (Thecodontia)
    • die Dinosaurier (Saurischia und Ornithischia)
    • die Flugsaurier (Pterosauria)
    • die Krokodile (Crocodilia)
    • die Flossenechsen (Sauropterygia)
    • die Echsen (Sauria)
    • die Brückenechsen und Schnabelechsen (Rhynchocephalia)
    • die Schildkröten (Chelonia)
    • die Fischsaurier (Ichthyosauria)
    • die Pflasterzahnsaurier (Placodontia)
  • Damit sind in der Trias – mit Ausnahme der Schlangen (Serpentes oder Ophidia) – bereits alle Reptilgruppen vertreten. Mit Triadobatrachus erscheint schon in der unteren Trias der erste Frosch.
  • Der bereits im Perm erfolgte Umschwung der Pflanzenwelt von Farnen zu Nacktsamern setzt sich in der Trias weiter fort. Zwar sind auch Baumfarne (Cyatheales) und in Feuchtgebieten auch Schachtelhalme noch weit verbreitet. Ginkgos, Palmfarne (Cycadales) und Nacktsamer werden die am weitesten verbreiteten Pflanzen der terrestrischen Ökosysteme der Trias. Einen Übergang zu den Bedecktsamern (Angiospermen) stellen die Bennettiteen (Bennettitales) dar. Diese noch zu den Nacktsamern gehörenden Pflanzen besitzen schon blütenähnliche Organe ähnlich denen der Angiospermen. Die Form lässt auf Bestäubung durch Insekten schließen. Als direkte Vorläufer der Angiospermen werden sie allerdings nicht angesehen. Sie treten in der oberen Trias erstmals auf und werden bis in die Kreide hinein überleben. In der Trias tritt die palmenähnliche Gattung Williamsonia mit bis zu zwei Meter hohen Stämmen auf. Andere Gattungen waren Williamsoniella (mittlerer Jura), Wielandiella (obere Trias bis in den Jura hinein) und Cycadeoidea (Untere Kreide).
250.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium - Pangaea / Indien
Datei:Terra 250 mya.gif
Die Erde 250 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)

Ein Grabenbruch beginnt Cimmeria von der Indischen Kontinentalplatte zu trennen. Während des Perm wird sich diese Bruchzone zu einem neuen Ozean entwickeln. Die Cimmerischen Terrane wandern dadurch nach Norden in Richtung Laurasia und bilden heute Teile des Iran, Afghanistans und Tibets. Im Norden schließen sich die Kontinente Laurasia und Kasachstania mit dem ostchinesischen Kraton zusammen; außerdem lagert sich aus der Arktis driftend der nordchinesische Terran an Pangaea an. Im Gebiet des heutigen Mitteleuropa bilden sich die Schichten der Germanischen Entwicklung durch die Erosion der Varisziden, während es im Bereich des heutigen Mittelmeers und der Alpen zu massiven Ablagerungen der Tethys kommt. In Russland vollendet sich das Zusammenquetschen des Kratons Balticas mit dem westlichen sibirischen und kasachischen Kraton, das bereits den Ural geformt hat. Durch den Zusammenschluss dieser beiden Kontinente werden nunmehr alle Kleinkontinente Pangaea angelagert. Nur der Indische Kontinent ist nunmehr auf dem Weg von Afrika nach Asien.


Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium - Pangaea
Im Gebiet des heutigen Saskatchewan schlägt der Asteroid Gow Lake ein und verursacht einen Krater von fünf Kilometern Durchmesser.

230.000.000 BC
Tanystropheus (Quelle: Wikipedia.de)
Herrerasaurus (Quelle: Wikipedia.de)
Shastasaurus (Quelle: Wikipedia.de)
Sphenosuchia (Quelle: Wikipedia.de)
Nothosaurus (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Karnium

100.000 Jahre nach ihrem Beginn endet die zweite Eiszeit der Erde.
Im norddeutschen Flachmeer bilden sich Bundsandstein- und Muschelkalkschichten. Es werden auch Ton und Mergel abgelagert.
Die ersten Fischsaurier (Ichthyosaurier) leben im Meer. Sie sind die am besten an das Leben im Meer angepassten Reptilien. Ihr stromlinienförmiger Körper ähnelt stark dem der heutigern Delphine. Wie diese können auch die Fischsaurier schnell schwimmen. Vielleicht erreichen sie eine Geschwindigkeit von etwa 40 km/h. Der langgestreckte Kopf lässt sich gegen den Rumpf kaum bewegen, weil die Halswirbelsäule kurz und starr ist. In den Kiefern sitzen zahlreiche spitze Zähne. Die Ichthyosaurier fressen Tintenfische und gelegentlich kleinere Fischsaurier. Die insgesamt vier Paddel steuern den von der mächtigen Schwanzflosse angetriebenen Körper. Zu den frühesten Fischsauriern Nordamerikas gehört zu dieser Zeit der bis zu 10 Meter lange Cymbospondylus, von dem aus Nevada und Utah Funde vorliegen. Seine vier langen Gliedmaßen sind zu Paddeln umgebildet und wirken wie die Flossen eines Fisches. Einer der ältesten Fischsaurier Europas ist die Gattung Mixosaurus, die auch in Asien und Nordamerika lebt. Der maximal ein Meter lange Mixosaurus hat einen fischähnlichen Körper mit einer Rückenflosse und vermutlich eine schmale Flosse am Schwanzende. Von den vier kurzen Paddeln sind die beiden vorderen länger als die hinteren. Jedes Paddel hat fünf Finger bzw. Zehen. Der Mixosaurus ernährt sich von Fischen.

219.500.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium - Pangaea

Im Gebiet des heutigen Manitoba schlägt der Asteroid Saint Martin ein und verursacht einen Krater von 40 Kilometern Durchmesser.

214.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium - Pangaea

Im Gebiet des heutigen Québec in Kanada schlägt der Asteroid Manicouagan ein und verursacht einen Krater von 100 Kilometern Durchmesser.

210.000.000 BC
Shonisaurus
[[Phanerozoikum - Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium

Als der größte Fischsaurier gilt jetzt die vorkommende Gattung Shonisaurus, die in Nordamerika heimisch ist. Der bisher längste Fund erreicht 15 Meter. Bei ihm entfällt ein Drittel auf den Kopf und Hals, ein weiteres auf den Rumpf und das letzte Drittel auf den Schwanz. Seine Kiefer trägt nur vorne Zähne. Die vier Gliedmaßen haben die Form ungewöhnlich schmaler und langer Paddel.

201.300.000 BC
Die Erde um 201 Millionen Jahre BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Hettangium - Pangaea

Während des frühen Jura zerfällt der Superkontinent Pangaea weiter, dieser Prozess hat sich bereits in der Obertrias mit der Bildung von Grabensystemen angedeutet. Die Bruchstücke bilden Nordamerika, Eurasien und den südlichen Großkontinent Gondwana. Der frühe Atlantik und das Tethysmeer sind noch schmal.
Das Klima im Jura ist mit einer Durchschnittstemperatur von 16,5 Grad Celsius warm und liegt 3 Grad Celsius über dem heutigen Niveau, Spuren großer Inlandseisschilde werden nicht gefunden. Wie schon in der Trias befindet sich auch im Jura kein festes Land in der Nähe der geographischen Pole. Der atmosphärische Kohlendioxid-Anteil liegt mit ca. 1950 ppm siebenfach über dem heutigen Niveau und der Sauerstoffanteil mit 26 Prozent etwa 130 Prozent über dem heutigen Stand.

200.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Hettangium - Pangaea
  • Im Gebiet des heutigen North Dakota schlägt der Asteroid Red Wing ein und verursacht einen Krater von neun Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet des heutigen Tennessee schlägt der Asteroid Wells Creek ein und verursacht einen Krater von zwölf Kilometern Durchmesser.
190.000.000 BC
Plesiosaurus (Quelle: Wikipedia.de)
Pterodaustro (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Pliensbachium - Pangaea

Der Plesiosaurus (auch Schlangenhalssaurier genannt), eines der langhalsigsten Lebewesen unseres Planeten, tritt auf. Von dieser Flossenechsen-Art werden im Gebiet von Holzmaden in Baden-Württemberg etwa drei Meter lange Skelette entdeckt. Das Reptil trägt einen kleinen Kopf auf dem langen Hals, der etwa die Hälfte des ganzen Tieres ausmacht. Im Gegensatz zu den langhalsigen Plesiosauriern werden die kurzhalsigen Flossenechsen als Pliosaurier bezeichnet. Zu diesen gehört die Art Rhomaleosaurus victor, von der in Baden-Württemberg im Raum Holzmaden zwei Exemplare und bei Ohmden ein Exemplar geborgen werden konnten. Rhomaleosaurus victor ist 3,80 Meter lang. Bisher ist nicht geklärt, ob die Plesio- und Pliosaurier lebendgebärend sind oder ob sie wie die im Meer lebenden Fischsaurier an Land ihre Eier legen. Man nimmt an, dass diese Tiere Eier legen, weil bisher an keinem der Fundorte von Plesio- und Pliosauriern im heutigen Deutschland, England, Nordamerika und Australien (Australien ist noch der Ostteil von Gondwana) Muttertiere mit Embryonen im Leib und auch keine ausgeschlüpften Jungtiere geborgen wurden. In aufgebauschten Pressemeldungen über das so genannte „Ungeheuer von Loch Ness“ wird dieses gelegentlich mit den letzten Plesiosauriern in Verbindung gebracht.

180.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Toarcium - Pangaea / Gondwana

Die Landverbindung zwischen Gondwana und Nordamerika löst sich auf. Dadurch wird Gondwana wieder zu einem eigenständigen Großkontinent.

150.000.000 BC
Lepidotes elvensis (Quelle: Wikipedia.en)
Stegosaurus
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Oberjura - Tithonium - Gondwana / Laurasia / Laurentia

Die ältesten noch vorhandenen Anteile der dünnen Ozeankruste existieren erst jetzt. Der Großkontinent Gondwana beginnt vom Kontinent Pangaea abzubrechen. Madagaskar löst sich vom afrikanischen Kontinent. Laurasia teilt sich durch Öffnung des Nordatlantiks in Laurentia (das heutige Nordamerika) und Eurasien (noch ohne Indien und Arabien). Alle beteiligten Kratone - bis auf Grönland, Irland und England - sind bis heute zusammengeschlossen, wobei sich bereits erste Riftzonen in der Region des Baikalsees bilden. So wie bei jeder Gebirgsbildung kommt es auch hier zur Hebung älterer Gesteinsschichten: In der Böhmischen Masse des Waldviertels in Niederösterreich werden durch die variszischen Hebungsereignisse Gneise aus dem Superkontinent Rodinia von vor 1,1 Milliarden Jahren zutage gefaltet beziehungsweise auf jüngere Gesteinsschichten überschoben. Die variszischen Gebirgsbildungen haben auch Magma-Aufstiege aus der Tiefe zur Folge, die verschiedenorts zu Erzlagerstätten führen. Durch die im Vorland der Geosynklinalen auftretenden Senkungen werden dort auch abgetragene Massen von Gebirgsschutt und Feinsedimenten abgelagert. Diesen Vorgängen verdankt unter anderem das Ruhrgebiet seine zahlreichen Kohlenflöze. Durch plattentektonische Vorgänge und unter Ausbildung der Parathethys im heutigen Mitteleuropa und Südeuropa erstehen vorerst noch einmal die Großkontinente Laurasia und Gondwana, aus denen Pangaea ursprünglich entstanden war. In dem Meer über dem heutigen Norddeutschland leben die größten Schmelzschuppenfische der Jurazeit, die später zum Beispiel in der Gegend von Solnhofen in Bayern entdeckt werden. Diese Fische sind bis zu 2,50 Meter lang und werden Lepidotes maximus genannt. Zu ihrer Nahrung gehören hartschalige Muscheln und Krebse, die sie mit ihren Pflasterzähnen knacken. Das Gebiet des heutigen Deutschland, insbesondere Bayern, erlebt die Hoch-Zeit der Schildkröten. Die Gattungen heißen Plesiochelys, Idiochelys, Eurysternum und Solnhofia.


Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Oberjura - Tithonium - Laurentia
Im Gebiet des heutigen Nordamerika kommt der Stegosaurus auf. Diese "Platten-Echse", die bis zu acht Meter lang wird, hat das kleinste Gehirn unter den Dinosauriern: Es ist nur so groß wie eine Walnuss. Allerdings besitzt dieses Tier ein "zweites Gehirn" in der Hüftgegend in Form eines verdickten Nervenknotens, welcher als zusätzliches Steuerorgan für Hinterbeine und Schwanz dient. Der Stegosaurus trägt auf dem Rücken zwei Reihen von blattähnlichen Knochenplatten, die vermutlich als Temperaturregler funktionieren.

115.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Aptium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Saskatchewan schlägt der Asteroid Carswell ein und verursacht einen Krater von 39 Kilometern Durchmesser.

100.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Cenomanium - Laurentia
  • Im Gebiet des heutigen Alaska schlägt der Asteroid Avak ein und verursacht einen Krater von zwölf Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet des heutigen Texas schlägt der Asteroid Sierra Madera ein und verursacht einen Krater von 13 Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet des heutigen Manitoba schlägt der Asteroid West Hawk Lake ein und verursacht einen Krater von 2440 Metern Durchmesser.
99.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Cenomanium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Saskatchewan schlägt der Asteroid Deep Bay ein und verursacht einen Krater von 13 Kilometern Durchmesser.

93.900.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Turonium

Das Turonium (im deutschen Sprachgebrauch häufig verkürzt zu Turon), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe der Oberkreide, beginnt. Die ursprüngliche namensgebende Typlokalität dieser Stufe liegt in der französischen Landschaft Touraine in der Nähe der französischen Stadt Tours (Département Indre-et-Loire, Frankreich). Der lateinische Name der Landschaft ist Turonia. Der Beginn der Stufe ist durch das Ersteinsetzen der Ammoniten-Art Watinoceras devonense definiert. Die Grenze zum Coniacium, der darauf folgenden Stufe, durch das Erstauftreten der Inoceramen-Art Cremnoceramus rotundatus. Im Turonium entsteht eine durchgehende Verbindung zum Nordatlantik. Im Nordatlantik schreitet die bereits im Jura begonnene Ozeanspreizung zwischen Nordafrika und der nordamerikanischen Ostküste weiter nach Norden vor. Im Laufe der Unterkreide bildet sich das Teilstück zwischen der Iberischen Halbinsel und Neufundland. In der höheren Unterkreide und der tieferen Oberkreide spreizt auch die Biskaya, deren Verlängerung in den Pyrenäenraum reicht. In der Oberkreide entsteht westlich von Irland ein Tripelpunkt – ein Ast mündet in ein Grabensystem zwischen Nordamerika und Grönland, der andere weitet sich in der Oberkreide und im Känozoikum zum heutigen nördlichen Nordatlantik. In den Alpen ereignen sich erste Kollisionen ("vorgosauische Gebirgsbildung"). Die Pole sind weiterhin eisfrei und dementsprechend hoch ist der Meeresspiegel. Jetzt, im Turonium erreicht er seinen Höchstwert in der Erdgeschichte.

85.000.000 BC
Hesperornis (Quelle: Wikipedia.en)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Santonium

In Laurentia (Nordamerika) lebt der älteste flugunfähige Vogel, der etwa ein Meter lange pinguinähnliche "Hesperornis" (deutsch: "Vogel des Westens"), dessen Flügel verkümmert sind.

83.600.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Campanium

Das Campanium (im Deutschen häufig verkürzt zu Campan), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe der Oberkreide, beginnt. Die Stufenbezeichnung bezieht sich auf "La Grande Champagne", einen Höhenrücken bei Aubeterre-sur-Dronne im französischen Département Charente. Die Untergrenze ist durch das Aussterben der Seelilien-Art Marsupites testudinarius definiert, die obere Grenze durch das Erstauftreten der Ammoniten-Art Pachydiscus neubergicus. Im Campanium erfolgt ein großer Sprung in der Artenvielfalt der Dinosaurier. Von den zu Beginn des Campaniums beispielsweise in Nordamerika gefundenen vier Gattungen steigt die Anzahl der verschiedenen Dinosauriergattungen auf diesem Kontinent bis zum Ende des Campaniums auf 48. Man spricht in Analogie zur "Kambrischen Explosion" der Artenvielfalt der Tiere im Kambrium von der "Campanischen Explosion" der Artenvielfalt der Dinosaurier. Es ist aber noch nicht klar erwiesen, wie sehr die Annahme einer solchen Radiation auf die Fundlage zurückzuführen ist, das heißt, dass aus dem frühen Campanium entweder weniger fossile Belege von Sauriern existieren oder diese noch nicht gefunden wurden. Jedenfalls dürfte das Campanium mit seinem fast über den gesamten Erdball verbreiteten heißen Klima und den ausgedehnten Flachmeeren eine hervorragende ökologische Grundlage für die Verbreitung der Dinosaurier und auch anderer Tiere bieten.

81.500.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Campanium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Alabama schlägt der Asteroid Wetumpka ein und verursacht einen Krater von 6,5 Kilometern Durchmesser.

75.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Campanium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Saskatchewan schlägt der Asteroid Maple Creek ein und verursacht einen Krater von sechs Kilometern Durchmesser.

73.800.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Campanium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Iowa schlägt der Asteroid Manson ein und verursacht einen Krater von 35 Kilometern Durchmesser.

72.000.000 BC
Quetzalcoatlus (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium - Laurentia

Über dem Gebiet des heutigen Texas schwebt der größte Flugsaurier der Erdgeschichte: Der Quetzalcoatlus northropi, der eine Flügelspannweite von bis zu zwölf Metern hat. Sein Gattungsname erinnert an den als gefiederte Schlange dargestellten altmexikanischen Gott Quetzalcoatl, sein Artname an das amerikanische Flugzeug Northrop YB-49. Dieser riesige Flugsaurier ist möglicherweise ein Aasfresser, der sich von Überresten verendeter Tiere ernährte.

68.000.000 BC
Tyrannosaurus Rex (Quelle: Wikipedia.de)
Ankylosaurus (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium
  • Der "König der Tyrannenechsen", Tyrannosaurus Rex, beherrscht die Welt von Laurentia. "T-Rex" ist maximal sechs Meter hoch und 15 Meter lang. Seine Beute hält er vermutlich mit den kräftigen Hinterbeinen fest. Denn die schwachen und kurzen Vorderarme mit zwei bekrallten Fingern sind hierfür nicht geeignet. Ein Teil der Forscher hält Tyrannosaurus Rex für einen aktiven Räuber, der andere Dinosaurier überfällt, andere dagegen beschreiben ihn lediglich als plumpen Aasfresser, der sich vom Fleisch verendeter Tiere ernährt. "T-Rex" hat einen massigen Schädel, welcher durch einen langen, schweren Schwanz ausbalanciert wird. Dieser Saurier gilt als einer der größten landlebenden Fleischfresser überhaupt.
  • Als größter Panzer-Dinosaurier gilt die Gattung Ankylosaurus mit einer Länge von bis zu zehn Metern. Die Vertreter dieser Gattung kommen ebenfalls hauptsächlich in Laurentia vor. Der Rücken und die Flanken dieses Dinosauriers sind durch dicke Knochenplatten und Hautdorne vor Angreifern geschützt. Dieser Saurier ist allerdings ein Pflanzenfresser.
  • Elasmosaurus (Quelle: Wikipedia.de)
    Kurz vor dem Ende der Saurier lebt der längste Plesiosaurier (Schlangenhalssaurier) auf der Erde. Der Elasmosaurus, in Asien und in Nordamerika beheimatet, wird bis zu 14 Meter lang, davon macht sein Hals allein acht Meter aus. Dieser Hals wird durch 71 Wirbel gebildet, mehr als doppelt so viele, als die frühesten Plesiosaurier besaßen. Der Hals von Elasmosaurus ist so beweglich, dass er damit beidseitig nahezu einen Kreis beschreiben kann. Weil derartige Bewegungen im Wasser auf großen Widerstand stoßen, meinen manche Paläontologen, Elasmosaurus würde an die Meeresoberfläche schwimmen und dabei seinen Hals daraus hervorstrecken.
66.100.000 BC
Die Erde um 66 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium - Nordamerika

Ein etwa zehn Kilometer großes Trümmerteil des bis heute existierenden Asteroiden (298) Baptistina schlägt mit einer Geschwindigkeit von 79.200 km/h im heutigen Yucatan in Mexiko ein und verursacht mit einer Kraft von 300 Millionen Hiroshima-Bomben den 180 Kilometer großen Chicxulub-Krater. Die darauf folgenden Erdbeben, Tsunamis, Schwefelsäurewolken und die Kälte führen zum massenhaften Aussterben von zwei Dritteln der Tier- und Pflanzenarten der Erde, unter anderem aller Großsaurier. Diese Theorie konkurriert mit der Tatsache eines enormen Vulkanismus bei der Entstehung der Dekkan-Plateaubasalte. Einige Forscher meinen, dass der Asteroid nach seinem Einschlag einen Regen von glühendem Gestein erzeugt, der alle Kontinente betrifft und überall auf der Erde Brände auslöst. Auf diese Weise steigt innerhalb einer Stunde die Temperatur auf dem Land auf 260 Grad Celsius, genug, um die meisten Lebewesen bei lebendigem Leib zu verbrennen. Anschließend dürfte die Rauch- und Staubwolke das Sonnenlicht für sechs Monate um die Hälfte und einige weitere Jahre lang um 10–20 Prozent reduzieren, was die Photosynthese der Pflanzen reduziert. Drei Jahre herrschen auf der Erde Frosttemperaturen. Weitere Folgen sind wahrscheinlich weitere Tsunamis und saurer Regen.

65.000.000 BC
Uintatherium (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Danium - Laurasia / Laurentia / Gondwana / Island - Vorzeit
  • Die jüngeren Bergketten und insbesondere die alpidischen Gebirgszüge der Alpen, des Apennin, der Karpaten, des Balkangebirges, der Pyrenäen und des Himalaya in Laurasia (Eurasien), das Atlasgebirge in Gondwana, (Nordafrika) und die Rocky Mountains in Laurentia (Nordamerika) sowie die Anden entstehen. Die Rocky Mountains und die Anden erheben sich aus dem Ur-Ozean. Der Erdmantel unter Afrika ist immer noch heiß. Wegen der damit im Zusammenhang stehenden Konvektionsströmung des Magmas liegt Afrika etwa zehn Meter höher als alle übrigen Kontinente.
  • Weltweit wird es wärmer und feucht. Dies begünstigt die Bildung von Bernstein.
  • Beginn der Entstehung der nordwesteuropäischen Insel Island.
  • Im Gebiet der Uinta-Berge des heutigen Utah lebt das größte Säugetier dieser Zeit, das sogenannte "Ungeheuer von Utah". Das Uintatherium hat eine Schulterhöhe von zwei Metern und eine Länge von vier Metern. Auf seinem massigen Schädel trägt es sechs Hörner, die ihm ein bizarres Aussehen verliehen. Zwei Hörner stehen auf der Stirn, zwei über den Augen und zwei auf dem Maul. Der Körper dieses Tieres ähnelte dem eines heutigen Nashorns. Sein Gewicht wird auf 1500 bis 2000 Kilogramm geschätzt. Seine stämmigen, elefantenähnlichen Beine enden in jeweils fünf Strahlen mit Hufen.
  • Im Gebiet des heutigen Alberta in Kanada schlägt der Asteroid Eagle Butte ein und verursacht einen Krater von zehn Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet des heutigen Utah schlägt der Asteroid Upheaval Dome ein und verursacht einen Krater von sechs Kilometern Durchmesser.
64.980.000 BC
Pantolambda, ein prähistorischer Verwandter der Siebenschläfer (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Danium - China / Laurentia / Südamerika / Antarktis

Säugetiere und Blütenpflanzen breiten sich jetzt weiter aus. Charakteristisch sind die ursprünglichen Siebenschläferverwandten (Gliriformes) und Pantodonta. Die Pantodonta sind die ersten größeren pflanzenfressenden Säugetiere, die im Fossilbericht erscheinen. Pantodonten lassen sich zuerst in der Shanhuang-Formation aus dem frühen Paläozän von China nachweisen. Bemalambda hat einen Schädel von 20 Zentimeter Länge und erreicht die Ausmaße eines großen Hundes. Auch in Laurentia (Nordamerika) werden Pantodontae nachgewiesen. Vertreter wie Coryphodon und Titanoides erreichen sogar die Größe eines Nashorns. Es gibt allerdings auch kleinere Arten, die weniger als 10 Kilogramm wiegen. Durch Zahnfunde sind die Pantodonta auch im Paläozän Südamerikas und dem Eozän der Antarktis nachgewiesen.

58.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Thanetium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Texas schlägt der Asteroid Marquez Dome ein und verursacht einen Krater von 12,7 Kilometern Durchmesser.

50.500.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Thanetium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Nova Scotia schlägt der Asteroid Montagnais ein und verursacht einen Krater von 45 Kilometern Durchmesser.

50.000.000 BC
Purgatorius (spekulative Rekonstruktion, Quelle: Wikipedia.de)
Pakicetus (Quelle: Wikipedia.en)
Eohippus (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Ypresium

Die gesamte Erdoberfläche ist wahrscheinlich eisfrei. Allerdings liegt der Meeresspiegel jetzt 70 Meter höher als heute.
Der Purgatorius, die früheste Form eines Vor-Primaten, lebt in der Gegend des heutigen Ostens von Montana in der Hell-Creek-Formation und in Saskatchewan.
Im Gebiet des heutigen Europa und des heutigen Nordamerika lebt der Urahn des heutigen Pferdes, der Eohippus („Pferd der Morgenröte“), wobei die Gattung aus Europa Hyracotherium genannt wird. Heute weiß man, dass beide identisch sind, benutzt jedoch dessen ungeachtet weiterhin beide Begriffe. Eohippus und Hyracotherium sind kaum größer als heutige Füchse. Ihre Beine haben noch keine Hufe, sondern Pfoten. An den vorderen Pfoten gibt es vier und an den hinteren drei Zehen. Damit können diese Pferdeahnen rasch auf sumpfigen Urwaldböden laufen. Diese "Urpferde" fressen Blätter und Kräuter, denn Gras gibt es auf der Erde noch nicht.

45.000.000 BC
Diatryma (Quelle: nwgeology.worldpress.com)
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Lutetium - Laurasia / Laurentia

In den tropischen Wald- und Buschgebieten Nordamerikas und Europas lebt der Diatryma, ein 2,5 Meter großer, flugunfähiger Vogel. Der Diatryma hat einen mehr als 40 Zentimeter langen Kopf und einen sehr starken, gebogenen Schnabel. Da die Säugetiere im Lutetium meist nur von geringer Körpergröße sind, ist der Diatryma wahrscheinlich eine ernste Gefahr für sie. Fossilien dieses Tieres werden sowohl im Geiseltal bei Halle (Saale) sowie in der Grube Messsel bei Darmstadt in Hessen als auch in Nordamerika geborgen.

40.000.000 BC
Protylopus (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Bartonium - Laurentia
  • Das Colorado-Plateau hebt sich an.
  • Die ersten Kamele der Gattung Protylopus, die mit einer maximalen Gesamtlänge von 50 Zentimetern nur so groß wie Kaninchen sind, kommen im heutigen Nordamerika vor, wo sie sich von weichem Laub ernähren.
  • Im Gebiet des heutigen Uvalde County in Texas schlägt der Asteroid Bee Bluff ein und verursacht einen Krater von 2390 Metern Durchmesser.
38.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Priabonium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Labrador schlägt der Asteroid Mistastin Lake ein und verursacht einen Krater von 28 Kilometern Durchmesser.

37.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Priabonium - Laurentia

In der heutigen kanadischen Provinz Ontario schlägt ein Asteroid ein und verursacht einen Krater von 7,5 Kilometern Durchmesser. Heute befindet sich in diesem Krater der Lake Wanapitei.

35.500.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Priabonium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Virginia schlägt der Asteroid Cesapeake Bay ein und verursacht einen Krater von 85 Kilometern Durchmesser.

33.500.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Rupelium

Die "Känozoische Kaltzeit" beginnt. Beide Pole der Erde vereisen völlig. Dieser Zustand hält bis heute an.

27.800.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Colorado ereignet sich an der "LaGarita-Caldera" der größte Vulkanausbruch aller Zeiten.

25.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Laurentia / Laurasia / Indien / Gondwana / Australien / Antarktis

Die Kontinente der Erde nehmen in etwa ihre heutigen Positionen ein. Nord- und Südamerika sind noch nicht durch Mittelamerika verbunden, auch Afrika und Eurasien sind noch durch die kontinuierlich schmäler werdende Thetys getrennt. Australien und Antarktis haben sich bereits gelöst, befinden sich aber noch nahe beieinander. Die Indische Platte kollidierte mit der Eurasischen und es bildete sich der Himalaya. Große Flächen in Nordamerika, Eurasien und Afrika verlanden, aus der Inselwelt Europa beginn sich langsam eine zusammenhängende Landfläche zu bilden.

24.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Australien / Antarktis / Zealandia

Der Kontinent Zealandia, der sich zwischen 130 und 60 Millionen Jahre BC von Antarktis und später von Australien löste, versinkt nun endgültig fast ganz unter den Meeresspiegel. Der südliche Teil von Zealandia, der von der Pazifischen Platte umgeben ist, bewegt sich im Vergleich zum nördlichen Teil, der von der Indo-Australischen Platte umgeben ist, nach Norden. Die Bewegung an dieser Plattengrenze ist verantwortlich für den Versatz des New Caledonia Basin im Vergleich zu seiner ursprünglichen Fortsetzung, dem Bounty Trough östlich von Neuseeland. Die beiden Becken sind durch ins Stocken geratenes Seafloor-Spreading entstanden (Failed Rift). Vulkanismus gab es in Zealandia bereits während und nach dem Loslösen der Antarktis und Australiens von Gondwana. Auch wenn sich Zealandia bereits bis zu 6000 Kilometer von der Antarktis entfernt hat, so weist das zu Grunde liegende Magma die gleiche Zusammensetzung auf wie das der vulkanischen Vorgänge in Australien und in der Antarktis. Vulkanische Bildungen sind weit verbreitet, aber abgesehen von den großen Schildvulkanen, die Banks Peninsula und Otago Peninsula formten, werden nur geringe Mengen vulkanischer Produkte gefördert. Die Ursache für den Vulkanismus ist noch unklar; möglicherweise geht er auf einen Mantelplume zurück, über den Zealandia hinwegzog, und der Hotspot-Vulkanismus auslöst. Auf diese Weise entsteht möglicherweise die Kette der untermeerischen Vulkane der Lord Howe Seamount Chain.

23.400.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Laurentia

Im Gebiet der heutigen Devon-Insel in den Northwest Territories in Kanada schlägt der Asteroid Haughton ein und verursacht einen Krater von 24 Kilometern Durchmesser.

10.300.000 BC
Titanotylopus nebraskensis (Quelle: Prehistoric Fauna carnivoraforum.com)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Nordamerika

Im Gebiet des heutigen Nebraska existiert das größte Kamel der Weltgeschichte mit einer Schulterhöhe von 3,50 Metern. Möglicherweise trägt dieses Kamel "Titanotylopus nebraskensis" noch keinen Fetthöcker, da dieser erst eine Anpassung an die Nahrungsmittel- und Wasserknappheit in besonders trockenen Lebensräumen sein wird.

6.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Messinium - Nordamerika

Der Canyon des Colorado River entsteht.

4.500.000 BC
Mammut (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Asien/ Europa / Afrika / Nordamerika

Im Gebiet des heutigen Nordamerika, Europa, Asien und Afrika lebt das Mammut. Der Name ist ein Begriff aus dem Waldnenzischen. Ursprünglich entwickelt sich das Mammut in Afrika und verbreitet sich dann in den anderen genannten Kontinenten. Die heutigen Asiatischen und Afrikanischen Elefanten stammen nicht vom inzwischen ausgestorbenen Mammut ab; vielmehr haben alle drei Gruppen den selben Vorfahren, von dem sie sich bereits über 2 Millionen Jahre zuvor trennten. Das eiszeitliche Mammut erreicht mit einer Schulterhöhe von etwa drei Metern nicht einmal die Maße des heutigen Afrikanischen Elefanten.

4.200.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Europa / Nordamerika / Südamerika

Beginn der Bildung der amerikanischen Landbrücke zwischen dem heutigen Nord- und dem heutigen Südamerika. Mit der immer effektiver werdenden Landbrücke entsteht im Atlantik der Golfstom.

2.000.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Nordamerika

Der erste Supervulkan-Ausbruch des Yellowstones im heutigen Wyoming verursacht eine weltweite Klimaverschlechterung.

1.600.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Nordamerika

Zum zweiten Mal nach 400.000 Jahren kommt es zu einem Supervulkan-Ausbruch des Yellowstone im heutigen Wyoming, der wiederum weltweite Klimaveränderungen und den Beginn der Waal-Warmzeit verursacht.

1.400.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Nordamerika

Im Gebiet des heutigen Québec in Kanada schlägt der Asteroid Pingualuit ein und verursacht einen Krater von 3440 Metern Durchmesser.

630.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Nordamerika

Nach 2,0 Millionen Jahre BC und 1,6 Millionen Jahre BC bricht der Yellowstone-Supervulkan zum dritten Mal aus und sorgt für weltweite Klimaveränderungen.

600.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) – Asien / Europa / Nordamerika

Die Eisbären beginnen damit, sich als eigenständige Spezies zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt eine in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazins "Science" veröffentlichte Studie eines internationalen Teams um den Wissenschaftler Frank Hailer aus Frankfurt am Main. Nach Auffassung der Forscher zeigt die Studie auch, dass sich die Bären wahrscheinlich nur schwer an den Klimawandel anpassen können.

500.000 BC
Panthera Leo (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa / Nordamerika

Es herrscht ein klimatisch milder Abschnitt des Erdzeitalters. In Deutschland, aber auch im übrigen Europa wie auch im Gebiet des heutigen Nordamerika lebt der älteste und größte Löwe der Weltgeschichte. Dieses Tier hat eine Rekordlänge von 3,60 Metern Sein wissenschaftlicher Name lautet Panthera leo fossilis. Außerdem lebt in Europa die größte eiszeitliche Säbelzahnkatze mit dem wissenschaftlichen Namen Homotherium crenatidens. Sie ist bis zu 1,90 Meter lang und einen Meter hoch. Homotherium crenatidens hat einen großen und schweren Kopf, zwei mehr als fingerlange Reißzähne im Oberkiefer, einen gedrungenen Körper und kräftige Beine. Ebenso streifen durch Europa die größten und schwersten Geparden der Erdgeschichte. Nach ihren Skelettresten sind diese Raubkatzen der Art Acinoyx pardinensis größer und schwerer als die heutigen asiatischen und afrikanischen Geparden. Als einer der größten Wölfe gilt der im Gebiet des heutigen Deutschland existierende Xenocyon, dessen Überreste in Hessen und in Franken gefunden werden.

300.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien / Europa / Nordamerika

Die dritte alpine Eiszeit des Pleistozän, die sogenannte Riss-Eiszeit, beginnt.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Kanarische Inseln / Nordamerika
Als ein Teil der Kanareninsel El Hierro ins Meer rutscht, ereignet sich ein Mega-Tsunami, der an der Ostküste des heutigen Nordamerika hausgroße Felsen durch die Flut mehrere hundert Meter ins Landesinnere trägt. Noch 300.000 Jahre später wird eine Gefahr für die nordamerikanische Ostküste durch die Kanarischen Inseln bestehen.

230.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Antarktika / Grönland / Nordamerika / Europa / Asien

Die größte Ausdehnung des Gletschereises beginnt.

160.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) – Ostafrika / Terra

Der erste Mensch der Gattung Homo sapiens kommt im Gebiet des heutigen Äthiopien auf. Die Befürworter des „Arche-Noah-Modells“ gehen davon aus, dass sich aus diesen Menschen der heutige Mensch auf dem ganzen Planeten entwickelte. Andere sehen den Ursprung des Homo sapiens multiregional; so sei er an vielen Orten zur gleichen Zeit erschienen und habe sich den lokalen Umweltbedingungen jeweils angepasst. Ein Austausch von Genen unter diesen multiregionalen Homini habe dafür gesorgt, dass der jetzt lebende Mensch Homo sapiens Nachkomme aus einer Mischbevölkerung sei.

120.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Nordamerika

Ende der dritten alpinen Eiszeit des Pleistozän namens Riss-Eiszeit.

110.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Nordamerika

Eine neue Warmzeit beginnt (Tyrthénien).

75.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Asien

Beginn der letzten Eiszeit.

50.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika

Im Gebiet des heutigen Texas schlagen fünf Teile des Asteroiden Odessa ein und verursachen Krater von 168, 25, und dreimal 3 Meter Durchmesser.

49.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika

Im Gebiet des heutigen Arizona schlägt der Asteroid Barringer ein und verursacht einen Krater von 1186 Metern Durchmesser.

26.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)

Beginn des letzten und kältesten Stadiums der Eiszeit. Zum Höhepunkt der Eiszeit ist der Meeresspiegel 100 bis 150 Meter unter dem heutigen Stand, da sich das Wasser in den Eiskappen befindet.

19.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Asien

Die Würm-Eiszeit hat jetzt ihre niedrigsten Temperaturen auf der Nordhalbkugel erreicht. Der Meeresspiegel ist infolge der Vereisung an den Polen 120 Meter niedriger als im 21. Jahrhundert AD.

16.000 BC
Siedlungsgebiete der indigenen Völker des nördlichen Polarkreises (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Asien / Nordamerika / Indigene Völker des nördlichen Polarkreises / Grönland

Über eine derzeit bestehende Landbrücke "Beringia" beginnen indigene Völker über Nordostasien nach West-Alaska einzuwandern. Sie sind größtenteils Jäger und Sammler. Es wird angenommen, dass die Männer dieser Gruppe vornehmlich Bisons und Mammuts jagen. Wahrscheinlich kommen die meisten präkolumbischen Völker des amerikanischen Kontinents über diese Landbrücken. Die Passage ist von einer riesigen Eisschicht bedeckt, bis ein vorübergehender Rückgang des Eises einen Korridor im Nordwesten des heutigen Kanadas öffnet, durch den sich Gruppen über den restlichen Kontinent ausbreiten konnten. Alaska wird nun von den Inuit und zahlreichen indigenen Gruppen bevölkert. Heute teilt man die frühen Bewohner Alaskas in mehrere Hauptgruppen: die Indianer der Südostküste (die Tlingit, Haida und Tsimshian), die Athapasken, die Aleuten sowie die Inupiat und Yupik. Die Tlingit, Haida und Athapasken hielten Potlatch, wobei eine mächtige Person all ihren Besitz verschenkt, zum Essen gibt oder zerstören lässt. Bei diesen Festen erzählt man Familiengeschichten, übergibt zeremonielle Titel und Gaben an die Vorfahren. Die Gesellschaft der Aleuten wird in drei Kategorien geteilt: Ehrenleute (Walfänger, die hohen Respekt genießen, und Ältere), gewöhnliche Menschen und Sklaven. Beim Tod eines Würdenträgers mumifiziert man dessen Leiche und tötet gelegentlich Sklaven zu Ehren des Verstorbenen. Diese Völker jagen mit Schlingen, Keulen, Speeren sowie Pfeil und Bogen. Einige Menschen aus diesen Völkern sind die Vorfahren der heute auf Grönland lebenden Kalaallit.

15.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Nordamerika / Indigene Völker des nördlichen Polarkreises

Ein vorübergehender Rückgang des Eises im Nordwesten des heutigen Kanada öffnet einen Korridor, durch den sich die über Alaska nach Amerika gewanderten indigenen Gruppen über den restlichen Kontinent ausbreiten können, obwohl die Gletscher in Connecticut noch eine Höhe von 1600 Metern erreichen. Alaska wird nun von den Inuit und zahlreichen indigenen Gruppen bevölkert. Heute teilt man die frühen Bewohner Alaskas in mehrere Hauptgruppen: die Indianer der Südostküste (die Tlingit, Haida und Tsimshian), die Athapasken, die Aleuten sowie die Inupiat und Yupik. Die Tlingit, Haida und Athapasken hielten Potlatch, wobei eine mächtige Person all ihren Besitz verschenkt, zum Essen gibt oder zerstören lässt. Bei diesen Festen erzählt man Familiengeschichten, übergibt zeremonielle Titel und Gaben an die Vorfahren. Die Gesellschaft der Aleuten wird in drei Kategorien geteilt: Ehrenleute (Walfänger, die hohen Respekt genießen, und Ältere), gewöhnliche Menschen und Sklaven. Beim Tod eines Würdenträgers mumifiziert man dessen Leiche und tötet gelegentlich Sklaven zu Ehren des Verstorbenen. Diese Völker jagen mit Schlingen, Keulen, Speeren sowie Pfeil und Bogen. Einige Menschen aus diesen Völkern sind die Vorfahren der heute auf Grönland lebenden Kalaallit. Die Menschen wandern bis in das Gebiet des heutigen Virginia und Pennsylvania bis zum Gelände des Cactus Hill, wo später Steinwerkzeuge und Feuerstellen gefunden werden.

14.400 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika / Asien

In den Tundren Asiens und Nordamerikas beginnen die ersten Weiden, Birken und Kiefern zu gedeihen.

14.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Nordamerika

Die ersten aus Asien eingewanderten Völker, die vor 2000 Jahren über die Landbrücke zwischen Tschukota und Alaska von Asien aus den amerikanischen Kontinent betraten, treffen bereits im Gebiet des heutigen Mexiko ein und leben im Gebiet des heutigen Puebla.

13.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Nordamerika

Im Gebiet des heutigen Texas existiert die älteste menschliche Siedlung in Nordamerika. Die Werkzeuge und Kunstgegenstände werden Anfang 2011 gefunden. Der Fund im Buttermilk Creek nahe Austin legt die Vermutung nahe, dass Nordamerika 2000 Jahre früher von Menschen besiedelt wurde als bis zum 20. Jahrhundert angenommen wurde.

13.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Europa / China / Nordamerika

Die Altsteinzeit-Jäger und –Sammler domestizieren verschiedene Unterarten des Wolfes. Eine Handvoll weiblicher Wölfe sind nur nötig, um binnen Tausend Jahren den Hund zu entwickeln. Alle Hunde, die im 21. Jahrhundert auf der Erde existieren, stammen jedoch von den ersten Hunden Europas ab. In allen Hunden dieser Welt kommen die Gene von lediglich fünf Wölfinnen vor.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika
Infolge des beginnenden Endes der Eiszeit steigt der Meeresspiegel wieder an. Besonders das heutige Kanada ist davon betroffen.

12.800 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika

Im Gebiet des heutigen Winnemucca-Sees im Nordwesten Nevadas entstehen Petroglyphen (Felseinritzungen) durch die dort lebenden Siedler.

12.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Asien

Mit der deutlichen Klimaerwärmung im Grönland-Interstadial beginnt das Spätpaläolithikum.

12.300 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Nordasien / Sibirien / Ostafrika

Infolge der Erderwärmung trocknet an vielen Stellen der Erde die Tundra aus und Fichten und Eichen erscheinen. Auf dem Mount Kenya in Ostafrika gibt es Birken und Heidekraut. Die Großen Seen in Nordamerika erscheinen, die Ozeane steigen weiterhin an. Da das Eis immer mehr schmilzt, gibt es jetzt eine Landroute von Asien nach Nordamerika. Noch einmal setzt eine Besiedelung Nordamerikas von Asien aus ein.

12.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika

Nach dem weiteren Schmelzen des Eises besiedeln Menschen die Great Plains. Außerdem beginnt die Besiedlung der heute so benannten Gebiete von Florida und Pennsylvania.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika
Die Existenz von Menschen, die aus Asien über die Landbrücke nach Nordamerika eingewandert sind, wird an der chilenischen Ausgrabungsstätte Monte Verde südwestlich des heutigen Puerto Montt vermutet. Der Ausgrabungsort liegt knapp 58 Kilometer entfernt vom Pazifischen Ozean an den Ufern des Chinchihuapi-Flusses, einem Nebenfluss des Rio Maullín. Als eine der wenigen bisher gefundenen prähistorischen Stätten in Amerika unter freiem Himmel wird Monte Verde konserviert, als das Wasser des Flüsschens bald nach der Besiedlung der Stelle steigt und das resultierende Moor den Zerfall von organischem Material verhindert. So werden Artefakte für Jahrtausende konserviert. Es handelt sich um einen von etwa 20 bis 30 Personen besiedeltem Wohnplatz. Eine über sechs Meter lange zeltähnliche Struktur ist an den Ufern des Flusses errichtet und mit in den Boden gerammten Baumstämmen und Bohlen umrahmt. Die Wände sind aus Pfählen und mit Tierfellen bedeckt. Mit Schilfstricken werden weitere Felle an die Pfosten gezurrt, um separate Wohnräume zu schaffen. Außerhalb des zeltähnlichen Gebildes befinden sich zwei große Herdstellen für den Gemeinschaftsgebrauch, wahrscheinlich für die Werkzeugherstellung und Kunsthandwerk. Auch jeder der Wohnräume hat eine mit Lehm umgebene Feuerstelle. Rund um diese Herde werden später viele Steinwerkzeuge und Überreste von verschütteten Samen, Nüssen und Beeren gefunden. Reste von fünfundvierzig verschiedenen essbaren Pflanzensorten werden in der Siedlung gefunden, über ein Fünftel von ihnen stammt aus einer Entfernung von über 240 Kilometern. Dies lässt vermuten, dass die Leute von Monte Verde als Jäger und Sammler regelmäßig in dem Gebiet umherzogiehen oder Kontakt zu anderen Gruppen haben, die in der Nähe dieser Ressourcen leben. Unter den tierischen Materialien sind Knochen von Mastodons, die den im Küstengebiet großflächigen valdivianischen Regenwald besiedeln. Weitere Funde von dieser Stätte schließen menschliche Koprolithen, einen Fußabdruck (vermutlich von einem Kind) und möglicherweise als Konstruktionsmaterial genutzte Pflanzenfasern ein.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Südostasien / Ozeanien / Südamerika
Im Gebiet des heutigen Brasilien existieren Menschen, die nicht über die Landbrücke von Asien aus nach Nordamerika eingewandert und anschließend nach Südamerika zogen. Die Gesichtszüge dieser Menschen sind nicht mongoloid, sondern scheinen aus Südostasien oder aus Melanesien zu stammen.

11.600 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika

In Nordamerika tritt zwischen 11.600 und 10.700 BC die Clovis-Kultur in Erscheinung. Die später gefundenen Werkzeuge und Tierknochen weisen die Clovis-Menschen als Jäger und Sammler aus, die bevorzugt das Mammut und andere große Tiere jagen.

11.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Nordamerika / Asien / Europa

Wahrscheinlich sorgt ein Hauptausbruch des Agassiz-Gletschersees in die Großen Seen und den sich anschließenden heute so genannten Sankt-Lorenz-Strom und den Atlantik durch die großen Mengen an Süßwasser den Golfstrom unterbricht und für eine etwa ein Jahrtausend andauernde Abkühlung der Erde sorgen wird, die als die Jüngere Tundrenzeit bezeichnet wird. Immer mehr Menschen wandern über die Landbrücke von Asien nach Nordamerika, was einhergeht mit dem Massensterben der Tiere dort.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Vorderasien / China / Nordamerika
Beginn der Entstehung der Landwirtschaft im Nahen Osten, in Südchina und in Mittelamerika.

11.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Nordamerika / Asien / Europa

Wahrscheinlich sorgt ein Hauptausbruch des Agassiz-Gletschersees in die Großen Seen und den sich anschließenden heute so genannten Sankt-Lorenz-Strom und den Atlantik durch die großen Mengen an Süßwasser den Golfstrom unterbricht und für eine etwa ein Jahrtausend andauernde Abkühlung der Erde sorgen wird, die als die Jüngere Tundrenzeit bezeichnet wird. Immer mehr Menschen wandern über die Landbrücke von Asien nach Nordamerika, was einhergeht mit dem Massensterben der Tiere dort.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Vorderasien / China / Nordamerika
Beginn der Entstehung der Landwirtschaft im Nahen Osten, in Südchina und in Mittelamerika.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südostasien / Ozeanien / Südamerika
Im Gebiet des heutigen Brasilien existieren Menschen, die nicht über die Landbrücke von Asien aus nach Nordamerika eingewandert und anschließend nach Südamerika zogen. Die Gesichtszüge dieser Menschen sind nicht mongoloid, sondern scheinen aus Südostasien oder aus Melanesien zu stammen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika / Ozeanien / Australien
In der Nähe von Belo Horizonte lebt „Luiza“, deren Skelett 13,5 Tausend Jahre später gefunden und untersucht wird. Es wird festgestellt, dass „Luiza“ große Ähnlichkeit mit australischen Aborigines und Melanesiern hat. Dies wäre ein Indiz dafür, dass die Bewohner Südamerikas nicht nur über die Landverbindung im Norden Nordamerikas, sondern auch per Boot über den Pazifik nach Südamerika gelangen.

11.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika

Von jetzt an siedeln Menschen in Baja California, die von der Landwirtschaft und der Viehzucht leben und sich in Dorfgemeinschaften zusammenschließen. Sie beherrschen die Kunst des Freskos und fertigen in Höhlen große Wandgemälde.

10.900 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Nordamerika

Auf der gesamten Erde findet ein „Kälterückfall“ statt, der vermutlich durch einen Asteroiden-Einschlag in Nordamerika verursacht wird („Clovis-Kometen-Explosion“). Dieser Einschlag hat Flächenbrände, Staubstürme, weltweite Erwärmung und dann wieder Abkühlung zur Folge. Besonders in Nordamerika sterben viele eiszeitliche „Mega-Säugetierarten“ aus und menschliche Kulturen in den eisnahen „verwüsteten“ Gebieten verschwinden.


Nordamerika
Die in Nordamerika begonnene Clovis-Kultur (benannt nach einem Fundort in New Mexico) hat sich in wenigen hundert Jahren über den gesamten nordamerikanischen Kontinent bis nach Mittelamerika ausgebreitet. Die gefundenen Werkzeuge und Tierknochen weisen die Clovis-Menschen als Jäger und Sammler aus. Die Clovis-Kultur im Gebiet des heutigen New Mexico ist offenbar ganz besonders von der „Clovis-Kometen-Explosion“ betroffen und stirbt aus. Die überlebenden Menschen in Nordamerika müssen sich nach dem Aussterben der Megafauna auf kleineres Wild umstellen. In der Folge werden auch Nahrungspflanzen stark verbreitet. Die gefertigten Clovis-Spitzen sind die Leitartefakte der Kultur. Sie sind bis zu 20 cm lang und bestehen aus Feuerstein oder anderen hochwertigen Hornsteinen und werden aus Aufschlüssen gewonnen, die zum Teil noch mehrere tausend Jahre später als Steinbrüche dienen werden. Die Clovis-Menschen beziehen bereits den als Alibates bezeichneten, besonders hochwertigen Feuerstein aus den Alibates Flint Quarries am Canadian River im Norden des heutigen Texas, den am längsten genutzten Steinbrüchen Amerikas. Chalcedon stammt vom Ohio River und vom Knife River im heutigen Grenzgebiet zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada. Einzelne Funde von Obsidian werden ebenfalls der Clovis-Kultur zugerechnet. Sie stammen überwiegend aus den Rocky Mountains sowie dem Südwesten zwischen Arizona und Texas. Bekannt ist das Obsidian Cliff im heutigen Yellowstone-Nationalpark. Insbesondere in den steinarmen Regionen des östlichen Nordamerikas legen die Clovis-Menschen große Entfernungen zurück, um hochwertiges Gestein zu gewinnen. Spitzen werden mehrere hundert bis deutlich über tausend Kilometer von den Steinbrüchen gefunden, aus denen das Material stammt. Die Projektilspitzen sind beidseitig zu Klingen geschlagen und sind so nicht nur als Spitze von Wurfspeeren zu gebrauchen, sondern können auch mit der Hand geführt werden, um die Körper des erlegten Wildes zu öffnen und zu zerteilen. Außer den Spitzen verwenden die Paläo-Indianer größere Faustkeile für grobe Arbeiten und flache Abschläge als Klingen für feinere Aufgaben. Die größeren Werkzeuge werden bei Abnutzung neu behauen, um wertvolles Material zu sparen. Die großen Faustkeile dienen dabei auch als Werkstoffreserve, da aus ihnen jederzeit kleinere Werkzeuge gefertigt werden können.

10.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)

Die Erde erwärmt sich in sehr kurzer Zeit um mehr als 20 Grad Durchschnittstemperatur. Eisbohrkerne aus Grönland zeigen später sogar eine Temperaturschwankung von fast 59 Grad innerhalb eines 50-Jahres-Zeitraums.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika
Bisonherden wandern von Süden kommend in das entstehende Grasland im Gebiet des heutigen British Columbia im heutigen Kanada ein. Bis hierhin sind nunmehr auch indigene Siedler aus Asien gekommen, die Speerspitzen des Clovis-Typs verwenden. Die unterschiedlichen Funde legen eine Süd-Nord-Wanderung dieser Menschen nahe.

10.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika
  • Die heutige Beringstraße zwischen Russland und Alaska ist immer noch eine Landbrücke, über die Menschengruppen aus Asien in den amerikanischen Kontinent einwandern.
  • Nordamerika wird besiedelt vom Wolf, Säbelzahntiger (Smilodon), Riesenbiber, Faultier, dem Kaisermammut (Mammuthus imperator), Jefferson-Mammut, Columbia- und anderen Mammut-Arten sowie dem Mastodon, Kurznasenbär, Amerikanische Geparden (Cheetah) sowie den heute ausgestorbenen Amerikanischen Kamelen, Pferden und Löwen.
  • Paleo-Indianer leben als Jäger-Sammler-Gesellschaften und bewegen sich als Nomaden über die Plains.
  • Long Island wird durch einen Wassereinbruch am westlichen Ende des Inneren Sees zu einer Insel.
  • Auf der heutigen Queen Charlotte Insel des heutigen kanadischen British Columbia siedeln Paleo-Indianer am Nanu-Standort, der heute als älteste Siedlung in Amerika gilt.
  • Das Aussterben der Pferde, Faultiere, Wölfe, Riesenbiber, Mammuts, Großen Kurznasenbären, Cheetahs, Amerikanischen Kamelen, Amerikanischen Löwen und Mastodons in Nordamerika beginnt.
  • Die ersten amerikanischen Ureinwohner ("First Nations") erreichen das Gebiet am Golf von Mexiko.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika / Südamerika
Mit Ausnahme der Polargebiete sind nun überall in Amerika Menschen anzutreffen.

9699 BC
Der Agassizsee - der Überrest der letzten Eiszeit wird der Spender großer Flüsse und der "Großen Seen" Nordamerikas (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Quartär – Holozän - Nordamerika
  • Im zentralen Nordamerika bildet sich vornehmlich auf dem Gebiet der heutigen kanadischen Provinz Manitoba der prähistorische Agassizsee aus der Wisconsin glaciation, dessen Fläche größer ist als die der heutigen „Großen Seen“ zusammengenommen. Der See wird erstmals 1823 von William H. Keating erwähnt und 1879 nach Louis Agassiz benannt werden, die die Entstehung des Sees aus Gletscherwasser erkennen werden. Wie viele große Gletscherrandseen ist der Agassizsee zu großen Teilen ein Eisstausee, der mehrmals innerhalb kurzer Zeit durch Gletscherläufe abfließt, die katastrophale Ausmaße erreichen. Abschätzungen einzelner Flutereignisse ergeben Wasserabflussmengen von 0,07 bis 0,64 Sverdrup (106 m³/s) für einzelne Ereignisse. Der See hat verschiedene Abflüsse in den River Warren, den Minnesota River (ein Teil des Mississippi River), in die Großen Seen oder in westliche Richtung durch das Yukon-Territorium und Alaska.
  • Der Atlantik durchbricht am westlichen Ende der heutigen Insel Long Island vor New York einen Spalt zwischen Insel und Festland. Die Insel erstreckt sich von den Häfen der Stadt New York in den nördlichen Atlantik. Im Norden liegt der Long Island Sound, der die Insel von Connecticut und Rhode Island trennt. Im Süden liegen die Great South Bay und die Jamaica Bay; kleinere Inseln umgeben die Küstenlinie.
9500 BC
Nordamerika

Rund 500 Jahre nach der „Clovis-Kometen-Explosion“, die fast alle Bewohner des Gebietes des heutigen New Mexico vernichtete, tritt die Clovis-Kultur erneut in Erscheinung. Diese Menschen sind Jäger und Sammler und bevorzugen die Jagd des Mammuts.

9350 BC
Asien / Europa / Nordamerika

Die Durchschnittstemperaturen steigen auf der Nordhemisphäre innerhalb von etwa 30 Jahren sehr rasant um 6 Grad Celsius. Der Temperaturanstieg betrifft vor allem die Winterdurchschnittstemperaturen, für die Sommerdurchschnittstemperaturen wird nur ein Anstieg bis zu 3 Grad Celsius festgestellt.

9300 BC
Asien / Europa / Nordamerika

Durch die vor 50 Jahren begonnene enorm schnelle Klimaerwärmung auf der Nordhalbkugel von 6 Grad Celsius innerhalb von 20-40 Jahren etablieren sich weitestgehend feuchte, nasskalte Bedingungen.

9000 BC
Nordamerika
  • In der Gegend des heutigen Mexiko beginnen die dort lebenden Menschen mit der Landwirtschaft.
  • Paläo-Indianer besiedeln das Gebiet des heutigen Tennessee.
  • In den Küstengebieten der heutigen US-Bundesstaaten Alaska, Washington und Oregon und der kanadischen Provinz British Columbia beginnt die Verbreitung der Altkordillerenkultur. Eines ihrer charakteristischen Merkmale, durch das sie sich von anderen zeitgleichen Kulturen wie den Clovis unterscheiden, sind die wie Weidenblätter geformten Projektilspitzen aus Stein. Die Menschen der Altkordillerenkultur sind Jäger und Sammler, die Tiere bis zur Größe von Hirschen jagen (small game hunters). In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich auch von den benachbarten Bison jagenden Völkern (big game hunters) im Osten von ihnen. Aus den archäologischen Funden, unter anderem Angelhaken, lässt sich schließen, dass sie Fischfang betreiben. Insbesondere der Lachsfang spielt entlang der Flussläufe eine zentrale Rolle in ihrer Ernährung.
  • Die im Gebiet des heutigen Kalifornien lebenden Menschen ernähren sich von der Großwildjagd. Da sie nahe an der Altkordilleren-Tradition leben, kennen sie blattförmige Spitzen, Bohrer und Schaber. Das Gebiet von Kalifornien ist noch feucht und die Niederungen sind mit Wasser gefüllt.
  • Von jetzt an sterben die meisten Großtierarten wie Mammut und Riesenbison in Nordamerika aus. Die Ureinwohner hängen jetzt vollständig von der Jagd auf kleinere Tiere, vom Fischfang und Sammeln von Wildpflanzen ab.
  • In den Trockenlandkulturen in den Gebieten der heutigen US-Bundesstaaten Utah, Nevada und Arizona fertigen Menschen nicht nur primitive Jagdwaffen, sondern auch die ersten Körbe Nordamerikas an.
8900 BC
Asien / Europa / Nordamerika

Die Durchschnittstemperaturen auf der Nordhalbkugel steigen noch einmal um etwa 4 Grad Celsius (mit einer Abweichung von ± 1,5 °C) an. Vorerst behalten die Temperaturen unter leichten Schwankungen eine leicht ansteigende Tendenz.

8800 BC
Nord- und Mittelamerika

Die Angehörigen der Clovis-Kultur in Nord- und Mittelamerika assimilieren die Folsom-Kultur. Die charakteristischen Artefakte der Folsom-Kultur sind die flachen Projektilspitzen aus Feuerstein und anderen Hornsteinen, die beidseitig zu Klingen geschlagen werden und sowohl lange, wie breite Flächenretuschen aufweisen. Daneben nutzen die Menschen Abschläge als Klingen, diverse Schaber, Nadeln und Ahlen. Typische Fundstätten sind Jagdplätze (engl.: Kill sites) und Abbaustellen von hochwertigen Steinwerkstoffen. Nach dem Aussterben der noch eiszeitlich beeinflussten Megafauna in Nordamerika, das in die Zeit der Clovis-Kultur fällt, werden Bisons das wichtigste Großwild, von dem die als Jäger und Sammler in Kleingruppen und Familienverbänden durch Nordamerika streifenden Menschen lebten, und dessen Fell, Leder, Sehnen, Knochen und Haare ihnen Material für Kleidung und Werkzeuge liefert. Daneben steht die Jagd auf kleineres Wild wie Weißwedelhirsch, Gabelbock, Dickhornschaf und Kleintiere wie Kaninchen, aber auch Reptilien und Vögel, sowie das Sammeln von Früchten und Samen wildwachsender Pflanzen. Die Menschen legen beträchtliche Entfernungen zurück - viele Steinwerkzeuge wurden 200 bis 400 Kilometer von den Steinbrüchen entfernt gefunden, aus denen das Material stammt. Aus der Folsom-Kultur stammen einige der ältesten Funde von Ritus und Kunst in Nordamerika. Die Menschen verwenden roten Ocker aus gemahlenen Hämatit, um den Boden einer vermuteten Rundhütte zu bestreuen. Aus dem gleichen Material besteht eine Zickzack-Linie, die auf einen Bison-Schädel aufgemalt gefunden wird.

8500 BC
Asien / Europa / Nordamerika

Die Nordhalbkugel der Erde erlebt eine erneute Kaltzeit.


Vorderasien / China / Mittelamerika
Es ereignet sich ein Umbruch in der Ernährungsweise der Menschen, zunächst in der Levante, später in China, Mittelamerika und anderen Teilen der Welt: die Jäger und Sammler beginnen, Getreide und andere Pflanzen anzubauen sowie Ziegen, Schafe und andere Tiere zu domestizieren. Diese „Neolithische Revolution“ verbreitet sich nach und nach auch in Richtung Europa. Erste archäologische Nachweise für die Landwirtschaft gehen auf diese Zeit zurück.

8000 BC
Europa / Kanada
  • Beginn der mittleren Steinzeit (Mesolithikum) in Europa, der sogenannten neolithische Revolution, die für Kultivierung von Nutzpflanzen und Domestikation von Haustieren steht. Der Haselbusch breitet sich aus. Die Mikrolithen-Kultur mit „Feingeräten“ hat ihre Blütezeit. Nach dem katastrophalen Bruch des kanadischen Eisschildes beginnt eine weltweite Überflutung und der Golfstrom kommt vorübergehend zum Erliegen. Die biblische „Sintflut“ ist möglicherweise diesem Ereignis zuzuordnen. Eine erneute Kaltzeit und die folgende mittlere Warmzeit "Atlantikum" führen zum endgültigen Aussterben eiszeitlicher Tierarten (zum Beispiel das Wollhaar-Mammut in Nordosteuropa) und Menschen werden wieder kleiner (Größe ca. 1,55 Meter).
  • Die Landbrücke „Beringia“ zwischen Asien und Nordamerika wird endgültig überflutet. Die heute so genannte „Bering-Straße“ entsteht. Die Meerenge ist etwa 82 Kilometer breit und zwischen 30 und 50 Meter tief. Wenn die Temperatur dort unter -70 Grad C fällt, ist es möglich, dass die Meerenge zufriert.
7900 BC
Nordamerika

Während eines erneuten Gletscherwachstums verringert der Agassiz-Gletschersee, der einen Großteil des heutigen Manitoba, Saskatchewan, den Westen Ontarios, den Norden Minnesotas und North Dakotas bedeckt, seine Größe und zieht sich hinter die heutige Grenze Kanadas zurück. Diese Ereignisse haben einen signifikanten Einfluss auf das Erdklima, den Meeresspiegel und möglicherweise auf die menschliche Besiedlung Nordamerikas.

7800 BC
Nordamerika
  • Die ältesten Überreste von Menschen, die jemals in Nordamerika lebten, werden im Jahre 1993 a.D. in der „On Your Knees Vave“ im nördlichen Nordamerika auf der Prince-of-Wales-Insel gefunden, die heute zum US-Bundesstaat Alaska gehört. Dieser Mensch ist kein Vorfahre der heutigen Ureinwohner Alaskas, sondern näher mit den Gruppen verwandt, die heute zwischen Kalifornien und Feuerland leben. Die Höhle, in der dieser Mensch lebt, hat einen Eingang, der nur einen Meter breit ist. Die Höhe selbst besteht aus zwei je 30 Meter langen Kriechstrecken. Der linke Gang, die sogenannte Bear Passage, besteht aus zwei schmalen Räumen, die durch einen engen Durchgang verbunden sind. Im zweiten Raum entspringt eine Quelle, die durch den unteren Abschnitt der Bear Passage entwässert. Der rechte Gang, die Seal Passage, windet sich bis zu einem zweiten Eingang, der Ed's Dilemma genannt wird. Die Seal Passage ist so eng, dass ein Umkehren auf der gesamten Strecke nicht möglich ist. Erst am Ende des Ganges ist ein Umkehren möglich.
  • Von jetzt an werden erste Kulturen im heutigen Mexiko sesshaft. Mais wird Grundnahrungsmittel der dort lebenden Menschen, die außerdem Baumwolle anbauen und Nutztiere züchten.
7600 BC
Japan / Nordamerika

Im Gebiet des heutigen Awatsu-kotei in Japan wird zwischen möglicherweise zum ersten Mal in der Geschichte der Flaschenkürbis domestiziert. Auch im Gebiet des heutigen Guila Naquitz in Mexiko wird der Flaschenkürbis angebaut, kann aber zeitlich nur in einem Zeitraum zwischen 8000 und 7000 BC angegeben werden.

7500 BC
Nordamerika

Die Menschen der steinzeitlichen Plano-Komplex-Kultur in den Great Plains sind umherziehende Jäger, die bereits Fallen aufstellen. Sie konservieren Fleisch, in dem sie es mit Tierfett und Beeren in Därme stopfen.


Nordamerika / Ozeanien / Japan
Der "Kennewick Man" lebt im Nordwesten Amerikas und gleicht physiognomisch den Polynesiern oder Ainu Japans.


Mittelamerika
Im Gebiet des heutigen Guila Naquitz in Mexiko wird zwischen 8000 und 7000 BC wahrscheinlich zum ersten Mal in der Geschichte der Flaschenkürbis domestiziert.


Nordamerika
Die Menschen der steinzeitlichen Plano-Komplex-Kultur in den Great Plains sind umherziehende Jäger, die bereits Fallen aufstellen. Sie konservieren Fleisch, in dem sie es mit Tierfett und Beeren in Därme stopfen.


Nordamerika / Ozeanien / Japan
Der "Kennewick Man" lebt im Nordwesten Amerikas und gleicht physiognomisch den Polynesiern oder Ainu Japans.

7300 BC
Nordamerika / Japan

Die meisten Menschen in Nordamerika gehören zu asiatischen Rassen, insbesondere sind sie offenbar mit den Ainu im Norden Japans eng verwandt. Allerdings gibt es auch, besonders im Gebiet Washington-Minnesota, Menschen mit kaukasischem Aussehen.

7000 BC
Nordamerika

Der Norden Saskatchewans wird aufgrund des immer milder werdenden Klimas allmählich eisfrei, so dass die Gegend von den Nachkommen der Einwanderer aus Asien besiedelt werden kann. Bei diesen Menschen handelt es sich um Jäger und Sammler. Auch der Osten Nordamerikas wird besiedelt. Nordamerikanische Ureinwohner der Lenni Lenape (später "Delaware" genannt), Susquehanna und anderer Stämme besiedeln das Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Delaware.


Der Säbelzahntiger (Smilodon)
Nordamerika / Südamerika

Nordamerikanische Jäger rotten mehr als 25 kontinentaltypische Tierarten aus, darunter das Mammut, das Mastodon, das Glyptodon, das Pferd und das Kamel. Spätestens jetzt stirbt auf der westlichen Hemisphäre der Säbelzahntiger (Smilodon) aus. Den Säbelzahntiger gab es in in Nord- und Südamerika seit 2.581.000 Jahren. Im Gesamterscheinungsbild dürfte Smilodon an eine heutige Großkatze erinnert haben, unterschied sich von diesen jedoch in einigen charakteristischen Merkmalen. Mit seinem abschüssig verlaufenden Rücken, den kurzen Beinen und der extrem kraftvollen Schulter- und Nackenpartie war Smilodon etwas kleiner, aber dafür viel muskulöser und schwerer gebaut als die großen Raubkatzen von heute. Die größten Vertreter der Gattung erreichten geschätzt über 300 kg und waren damit schwerer als heutige Löwen und Tiger. Charakteristisch waren der kurze Stummelschwanz und die langen Säbelzähne, die bis zu 20 cm aus dem Kiefer ragten. Diese riesigen Eckzähne hatten keinen runden, sondern einen ovalen Querschnitt, was das Eindringen in das Fleisch des Opfers erleichterte. Smilodon stirbt aus, da es keine Beutetiere mehr für ihn in ausreichender Zahl gibt.

6400 BC
Die aus dem Agassiz-Gletscher übrig gebliebenen Seen
Nordamerika

Der Agassiz-Gletschersee im Gebiet des heutigen Kanada erfährt seine letzte größere Veränderung, da dieser nunmehr in in die Hudson Bay abfließt. Während der folgenden 1.000 Jahre wird der See fast vollständig austrocknen und dabei unter anderen den Lake Winnipeg, den Lake Winnipegosis, den Manitobasee und den Lake of the Woods hinterlassen. Diese Seen werden wegen der postglazialen Landhebung noch Zehntausende von Jahre langsam schrumpfen. Das Austrocknen des Agassiz-Gletschersee geschieht sehr schnell, unter Umständen dauert es nur ein Jahr, wie später aus Eisbohrkernen ersichtlich wird. Obwohl der See zusammen mit dem Eis, das ihn gespeist hat, 8400 Jahre später nahezu völlig verschwunden sein wird, hinterlässt er auf einer großen Fläche noch Spuren: Kilometerweit von jeglichem Wasser entfernte Strände sind offenkundige Spuren, die an vielen Stellen entlang des ehemaligen Ufers gefunden werden können. Täler von ehemaligen Zu- und Abflüssen sind heutige Flusstäler, u.a. die des Red River, des Assiniboine River und des Minnesota River.

6300 BC
Mittelamerika

Der Anbau von Maniok in der Karibik und von Kartoffeln in Mittelamerika wird immer beliebter. Maniok ist ein Wolfsmilchgewächs, die Mandioca in Brasilien und Yuca im spanisch sprechenden Lateinamerika genannt wird. Die Wurzelknollen dienen als Nahrungsmittel, gelegentlich auch die Blätter als Gemüse. Die 15 bis 100 Zentimeter langen und 3 bis 15 Zentimeter dicken Knollen können ein Gewicht bis zu 10 Kilogramm erreichen. Sie werden von einer verkorkten, meist rötlich braunen äußeren Schicht umgeben, innen sind sie meist weiß, gelegentlich auch gelb oder rötlich. Im rohen Zustand sind die Wurzelknollen giftig, da sie Glucoside, hauptsächlich Linamarin, enthalten.

6000 BC
Nordamerika

Die Jäger- und Sammlervölker der Old Copper Culture im Gebiet der Großen Seen sind die ersten, die in Nordamerika Speerspitzen und Werkzeuge aus kalt gehämmertem Kupfer verwenden. In den Great Plains steht die Jagd auf Großwild, insbesondere den Bison, im Vordergrund.

5500 BC
Mittelamerika

Im Gebiet des heutigen Mittelamerika siedeln verschiedene eingewanderte Volksstämme, die Nachkommen einer mongoloiden Rasse sind, die vor Jahrzehnten über die damals bestehende Landbrücke von Nordostasien (Sibirien) nach Alaska gekommen und im Laufe der Jahrtausende immer weiter nach Süden vorgedrungen sind und zunächst als Jäger und Sammler leben.

5275 BC
Nordamerika

Die Einwohner Mittel-Floridas bestatten von der Zeit zwischen 5340 und 5230 BC an ihre Toten in einem flachen See, indem sie die Verstorbenen auf dem Grund des Sees mit Stöcken fixieren und den Platz durch Pfähle markieren. Die Beisetzungen finden saisonal im Sommer und Frühherbst statt, wenn der See Niedrigwasser führt. Durch Verlandung und Sauerstoffabschluss werden die im weichen Schlamm deponierten Leichen weitgehend erhalten und mehr als 7000 Jahre später beim Bau einer Straße durch das Sumpfgebiet in Richtung des Neubaugebietes Windover Farm gefunden werden. Die Ausgrabungen erbringen die Überreste von 168 Männern, Frauen und Kindern, von denen etwa 110 Skelette ungestört und noch im anatomisch korrekten Verband vorliegen. Die meisten Bestatteten sind in hockender Haltung auf der linken Seite liegend, mit dem Kopf in Richtung Westen und mit Blick in Richtung Norden niedergelegt, nur zwei Tote wurden in gestreckter Lage beigesetzt, darunter eine etwa 35-jährige Frau in Bauchlage. Bei einigen Bestattungen können Textilien wie Tücher oder geflochtene Matten aus Grashalmen nachgewiesen werden, in die die Verstorbenen eingewickelt sind. Insgesamt kann kein signifikanter Unterschied zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen festgestellt werden. Die 1982 durchgeführte Radiokohlenstoffdatierung (14C-Datierung) an zwei Knochen aus dem Fundgut ergibt etwa 5340 und 5230 BC. Der Bestattungsplatz ist über mehr als tausend Jahre in Gebrauch. Eine zugehöriger Lager- oder Siedlungsplatz kann nicht nachgewiesen werden. Auch ein weiterer Bestattungsplatz der Windover-Leute für die Jahreshälfte, in der Beisetzungen im See nicht möglich sind, ist noch unentdeckt. Die gefundenen Überreste setzen sich aus Männern und Frauen aller Altersgruppen bis 60 Jahre zusammen, wobei ein hoher Kinderanteil vertreten ist. Die Gruppe der Kleinkinder und Jugendlichen bilden mit 39 Prozent die größte Gruppe unter den Bestatteten. Die nächsthöhere Sterberate weist die Gruppe der über 40-jährigen auf. Die mittlere Lebenserwartung der Bestatteten liegt bei 27,5 Jahren. Die Männer haben eine durchschnittliche Körpergröße von 1,60 Metern, die Frauen weisen im Durchschnitt etwa 1,50 Meter auf. Die forensischen Untersuchungen der Skelette zeigen Anzeichen von Krankheiten und verheilten Wunden. Untersuchungen zeigen das Vorkommen von cribra orbitalia, einer Abbau der Deckenknochenschicht der Augehöhle, die in Zusammenhang mit Anämie, Infektionen und Nährstoffmangel durch Diarrhoe dadurch entsteht, dass der Körper versucht, mehr rote Blutkörperchen herzustellen, um Eisenmangel auszugleichen; in acht Fällen kann tatsächlich eine schwere Anämie nachgewiesen werden. Die Knochen vieler Kinder zeigen durch schwere Krankheiten oder Unterernährung verursachte Wachstumsstörungen, und ältere Frauen leiden fast alle an deutlicher Osteoporose. Erwachsene beiderlei Geschlechts zeigen ein hohes Vorkommen von Osteoarthritis als weit verbreitetes Leiden der Menschen. Einige Skelette haben Wundmale, die auf die wahrscheinliche Todesursache zurückzuführen sind. Insgesamt ergibt sich ein Bild einer nicht kriegerischen Gesellschaft. Fünf der untersuchten Skelette von Kindern weisen Anzeichen für Spina bifida auf. Das Skelett eines an Spina bifida aperta (offener Wirbelspalt) leidenden Jungen weist äußerst zerbrechliche Knochen auf. Ihm fehlt ein Fuß, und am Stumpf seines Unterschenkels sind Verheilungsspuren sichtbar. Der Zustand seiner Wirbelsäule lässt darauf schließen, dass der Junge unterhalb seiner Taille gelähmt ist. Diese schweren Behinderungen erfordert ein enormes gesellschaftlichen Engagement der Jäger und Sammler-Gemeinschaft, um sein Überleben bis in das Alter von 15 Jahren zu ermöglichen. In vielen zur Untersuchung geöffneten Schädeln werden Klumpen einer fettigen bräunlichen Substanz entdeckt, die ein Archäologe eher zufällig als Hirngewebe identifiziert, nachdem ihm eine Probe davon auf den Fußboden gefallen ist. Untersuchungen an intakten Schädeln durch Röntgen, Computertomographie und Magnetresonanztomographie (MRT) deuten darauf hin, dass die Beisetzung der Verstorbenen innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach ihrem Tode vorgenommen werden. Von diesen ältesten bisher erhaltenen Hirngeweben könnten DNA-Proben gewonnen werden, deren erste Ergebnisse keine Verwandtschaft mit den heutigen Ureinwohnern Nordamerikas zeigen.

5100 BC
Mittelamerika

In Mittelamerika werden Mais, Bohnen, Avocados und Kürbisse kultiviert.

5000 BC
Asien / Europa / Nordamerika

Auf der Nordhalbkugel der Erde kommt es zu einem Klima-Optimum: Europa ist vollkommen eisfrei. Es ist der Höhepunkt der noch 7000 Jahre später anhaltenden Warmzeit.


Britannien / Nördliches Mitteleuropa / Skandinavien / Nordamerika

  • Infolge des Abschmelzens der Gletscher und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels wird Britannien endgültig zu einer Insel. In der Nordsee entsteht jetzt das Wattenmeer. Ausgelöst hat diese Veränderung der Zusammenbruch des Nordamerikanischen Inlandeises, des ausgedehntesten Eisschildes auf der Nordhalbkugel, was zum raschen Ansteigen des Meeresspiegels um etwa 120 Meter in 7000 Jahren beigetragen hat. Die noch im Jahre 2000 AD bestehenden Küstenlinien entstehen. Auch die dänischen Inseln entstehen.
  • Früheste Kulturspuren auf Helgoland (altnordisch Heligoland = Heiliges Land) reichen bis in die Jungsteinzeit zurück; auf dem Oberland findet man mehrere Hügelgräber. Die Verbindung zum Festland reißt aufgrund des nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstieges ab. Die Landbrücke zwischen Norwegen und Schottland reißt nun ebenfalls ab und frühe Siedlungsplätze werden von der entstehenden Nordsee überflutet. Es ist jetzt bereits unmöglich, zu Fuß von Skandinavien ins heutige Dänemark zu kommen.

Nordamerika
Die seit 4000 Jahren bestehende Altkordillerenkultur, die eine der ältesten steinzeitlichen indianischen Kulturen im nordwestpazifischen Gebiet Nordamerikas bezeichnet, endet. Die Altkordillerenkultur entstand vermutlich in den Küstengebieten der heutigen US-Bundesstaaten Alaska, Washington und Oregon und der heutigen kanadischen Provinz British Columbia und verbreitete sich von dort in das Landesinnere, vor allem entlang des Columbia River. Eines ihrer charakteristischen Merkmale, durch das sie sich von anderen zeitgleichen Kulturen wie den Clovis unterschied, waren die wie Weidenblätter geformten Projektilspitzen aus Stein. Die Menschen der Altkordillerenkultur waren Jäger und Sammler, die Tiere bis zur Größe von Hirschen jagten (small game hunters). In dieser Hinsicht unterschieden sie sich auch von den benachbarten Bison jagenden Völkern (big game hunters) im Osten von ihnen. Aus den archäologischen Funden, unter anderem Angelhaken, lässt sich schließen, dass sie Fischfang betrieben. Insbesondere der Lachsfang spielte entlang der Flussläufe eine zentrale Rolle in ihrer Ernährung.


Mittelamerika

  • Der Anbau von Kalebassen (Flaschenkürbisse), die vorwiegend als Gefäße verwendet werden, breitet sich ausgehend von Mesoamerika entlang der Ostküste Nordamerikas aus. Im Tehuacántal in Mexiko werden Mais und Flaschenkürbisse (Lagenaria siceraria) angebaut.
  • Im Gebiet des heutigen Mexiko werden Kürbisse und Avocado sowie mehrere Arten von Mais angebaut.
4895 BC
Nordamerika
Mount Mazama - Crater Lake mit Wizard Island (Quelle: Wikipedia.de)

Der Vulkan Mount Mazama (im heutigen US-Bundesstaat Oregon) bricht mit Stärke 7 auf dem Vulkanexplosivitätsindex VEI aus. Der Vulkan gehört zum Bogen der Kaskadenkette. Die supermassive Eruption bewirkt einen Materialausstoß von 150 Kubikkilometer. Die Folge ist, dass der Dom des Vulkans einbricht und die heutige Caldera formt. Zwischen 88 und 224 Millionen Tonnen an Aerosolen gelangen in die Atmosphäre und sorgen auf der Nordhalbkugel für einen Temperaturrückgang um etwa 0,6° Celsius. Auch die Ozonschicht wird durch den Ausbruch merklich in Mitleidenschaft gezogen. Es folgen weitere Eruptionen, die zum Beispiel die zentrale Plattform, Wizard Island, Merriam Cone und andere Erhebungen im See formen. Die hydrothermale Aktivität am Boden des Sees ist ein Hinweis auf einen möglicherweise späteren, nochmaligen Ausbruch des Vulkans. Nach der Bildung des Sees ragen zwei Erhebungen als Inseln heraus: Wizard Island („Zauberer-Insel“) und Phantom Ship Island („Geisterschiff-Insel“). Wizard Island hat eine Höhe von 230 Meter bei mittlerem Wasserstand und eine Fläche von 1,278 qkm. Wizard Island ist seinerseits ein kleiner Vulkan. Der Merriam Cone ist eine Erhebung unterhalb der Wasseroberfläche. Die Wasserqualität wird die Beste in ganz Nordamerika sein, die eine Sichttiefe von 44 Metern ermöglicht.

4600 BC
Nordamerika

Das Brachland nordwestlich der heute kanadischen Hudson Bay wird von Menschen besiedelt.


Mittelamerika
Im Gebiet des heutigen Mexiko werden Kürbisse und Avocado sowie mehrere Arten von Mais angebaut.

4500 BC
Nordamerika

Unter den Ureinwohnern Nordamerikas ist die Arthritis bekannt; Anzeichen für diese Krankheit werden 6500 Jahre später in den Überresten der Skelette von Menschen im Gebiet des heutigen Tennessee und Kansas entdeckt.

4000 BC
Nord- und Mittelamerika

Nord- und Zentralamerika befinden sich nach wie vor in der Archaischen Periode. In den östlichen Waldgebieten werden von nun an die ersten Mounds errichtet. Als Mounds werden künstlich geschaffene Hügel überwiegend im Südosten Nordamerikas bezeichnet, die von verschiedenen Indianerkulturen zu kulturellen und Begräbnis-Zwecken errichtet wurden. Auch die Vorläufer der Tempel- und Palastpyramiden Mittelamerikas werden von der Forschung als "Mounds" bezeichnet.


Nordamerika / Südamerika

  • Während sich in Mittel- und Südamerika bereits vom 4. Jahrtausend BC an Vorformen der späteren Ackerbau und Viehzucht betreibenden Hochkulturen (unter anderem der Maya, Azteken und Inka) entwickeln, bleiben die zahlreichen Volksgruppen der Wald- und Steppengebiete der heutigen USA (zum Beispiel Algonkin, Apachen, Sioux, Irokesen, Cherokee, Huronen) größtenteils Jäger und Sammler.
  • In Südamerika leben verschiedene Volksstämme, Nachkommen einer mongoloiden Rasse, die ab etwa 40.000 BC über eine damals bestehende Landbrücke von Nordostasien nach Alaska gekommen und im Laufe der Jahrtausende immer weiter nach Süden vorgedrungen ist.
3500 BC
Asien / Nordamerika / Indigene Völker des nördlichen Polarkreises

Die Vorfahren der Inuit wandern über die Beringstraße von Sibirien nach Alaska.


Südamerika
Im Gebiet des heutigen Paraguay lassen sich verschiedene, von Nordamerika einwandernde Volksstämme nieder, die Nachkommen einer mongoloiden Rasse sind, die ab etwa 40.000 BC über eine damals bestehende Landbrücke von Nordostasien (Sibirien) nach Nordamerika (Alaska) gekommen und im Laufe der Jahrtausende immer weiter nach Süden vordrangen.

3300 BC
Asien / Nordeuropa / Nordamerika / Indigene Völker des nördlichen Polarkreises

Nach 8500 BC und 6100 BC ereignet sich ein neuer Kälteeinbruch in der nördlichen Hemisphäre.

3000 BC
Grönland / Nordamerika

Die Vorfahren der ersten Inuit wandern über die Behringstraße nach Alaska.

2000 BC
Nordamerika / Sibirien / Indigene Völker des nördlichen Polarkreises

Beginn der „Eskimo-Kultur“ im Gebiet des heutigen Kanada: Von Nordostasien (Sibirien) aus gelangt über die heute als „Beringstraße“ bekannte Meeresenge zwischen Asien und Nordamerika eine Menschenrasse nach Alaska, die sich hervorragend an ein Leben in Schnee und Eis angepasst hat und überwiegend von der Jagd auf Meeressäugetiere (Wale, Walrosse, Seehunde, Robben) und Fisch lebt. Während sich das Volk, das sich nach und nach über das ganze nördliche Kanada ausbreitet (im Binnenland macht es auch Jagd auf Karibus und Vögel) und bis nach Grönland gelangt, selbst als „Inuit“ (Menschen) bezeichnet, geben ihm die im südlichen Kanada lebenden Algonkin-Stämme den Namen „Eskimo“, was soviel wie „Esser von rohem Fleisch“ bedeutet.

1300 BC
Mittelamerika

Die Zivilisation der Olmeken prägt von nun an alle nachfolgenden Völker in Mittelamerika.

1200 BC
Stamm der Lenni Lenape

Nahe der Mündung des Naamans Creek am Delaware River siedeln an beiden Ufern Menschen, möglicherweise Angehörige der Lenni Lenape. An der Stelle der ältesten permanenten Siedlung des heutigen Delaware steht heute die Stadt Claymont im New Castle County.

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Volk der Teotihuacan

Im Gebiet des heutigen Mexiko beginnt die Teotihuacan-Kultur.

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Stamm der Cherokee

Die Cherokee-Indianer besiedeln das Gebiet südlich der Appalachen im Gebiet des heutigen Ostens der Vereinigten Staaten von Amerika.

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Volk der Anasazi / Stamm der Hopi / Stamm der Tewa / Stamm der Tiwa / Stamm der Towa / Stamm der Keres / Stamm der Zuni

Die indianische Kulturtradition der Anasazi erlebt ihre Blütezeit im Gebiet der heutigen US-amerikanischen Bundesstaaten Utah, Colorado, New Mexico und Arizona. In der Navajo-Sprache bedeutet Anasazi "alte Feinde"; die Verwendung dieses Begriffes geht auf einen Streit mit den Hopi zurück. In den Trockengebieten des heutigen New Mexico, Colorado, Utah und Arizona perfektionieren Indianer als Korbmacher die Flechtkunst. Sogar Behältnisse zum Kochen und zum Wassertransport werden aus Yuccafasern gefertigt. Im Südwesten Nordamerikas werden die ersten Dörfer gegründet.

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Volk der Hohokam

Im Süden des heutigen Arizona bauen die Hohokam das größte prähistorische Bewässerungssystem nördlich von Mexiko. Die geregelte Wasserzufuhr ermöglicht zwei Ernten im Jahr. Ballspielplätze und abgeflachte, mit Häusern bebaute Hügel in den Siedlungen weisen auf mittelamerikanische Einflüsse hin.

700
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Stamm der Anasazi

In der Kultur der Anasazi gibt es Priester, Händler, Bauern und Jäger. Sie bewässern die Wüste und bauen Städte in Steilwänden der Canyons. Die Anasazi sind auf dem Weg zur am höchsten entwickelten Kultur Nordamerikas.


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Stamm der Pueblo / Stamm der Basketmaker

Die im Gebiet des heutigen Utah, Colorado, New Mexico und Arizona lebenden Basketmaker beginnen mit dem Bau oberirdischer Wohnhütten. Sie verwenden dazu meist Halbhöhlen, die sie zumauern, Fenster und Türen einbauen, und vor allem als Vorratslager für den Winter nutzen. Von jetzt an werden diese Angehörigen der Anasazi als die ersten Pueblos bezeichnet. Errichtet werden diese freistehend oder auch unter Felsüberhängen, in dieser Form als Cliff Dwellings bezeichnet. Die ehemalige „Basketmaker“-Kultur geht auch aus dem Grund zurück, da die Menschen das Weben und das Töpfern jetzt für wichtiger als das Flechtwerk erachten.

986
Bjarni Herjólfsson, der Entdecker Amerikas
Nordamerika / Freistaat Island

Der in Norwegen lebende Bjarni Herjólfsson, Sohn von Herjólfr Bárðarson, der auf Island lebte und gemeinsam mit Leif Eriksson nach Grönland umgesiedelt ist, gerät auf einer geplanten Besuchsreise zu seinem Vater in Nebel und Nordwind und verliert nahe Grönland die Orientierung. Als sich der Nebel lichtet, finden sie die Himmelsrichtung wieder und segeln noch einen Tag und eine Nacht nach Westen. Dann sehen sie bewaldete Hügel. Bjarni segelt zwei Tage nach Norden, dann sehen sie wieder Land mit Wald. Auch hier gehen sie nicht an Land, sondern segeln drei Tage nach Südwesten und erreichen eine mit Gletschern bedeckte Insel. Sie fahren wieder auf das Meer hinaus. Die Richtung wird nicht genannt. Nach vier weiteren Tagen erreichen sie wieder Land. Es gleicht dem, das Bjarni von Beschreibungen her kennt. An Land gekommen, finden sie die Wohnung des Vaters Herjólfr. Obwohl Bjarni das entdeckte Land nicht betritt, gilt dieser dennoch als einer der möglichen Entdecker Amerikas.

1497
Caboto
Königreich England / Nordamerika

Der genuesische Seefahrer in venezianischen Diensten, Giovanni Caboto (venezianisch Zuan Caboto, englisch John Cabot genannt), entdeckt - nun in englischen Diensten als John Cabot - Neufundland und die Ostküste der heutigen Vereinigten Staaten von Amerika. Er kartografiert eine Flussmündung, die später Delaware genannt werden wird.

1513
Königreich Kastilien und León / Kolonie Neu-Spanien

Das Königreich Kastilien und León gründet auf nordamerikanischem Boden die Kolonie Neu-Spanien

1534
Königreich Frankreich / Kolonie Nouvelle-France

Das Königreich Frankreich gründet in Nordamerika seine erste Kolonie, die Kolonie Nouvelle-France.

16. Jahrhundert
Königreich Spanien / Königreich Portugal / Nordamerika

Spanische und portugiesische Seefahrer erreichen die Küste Nordamerikas an der Stelle, wo sich heute der US-Bundesstaat Delaware befindet.

24.05.1607
Vereinigte Königreiche England, Irland und Schottland / Kolonie Virginia

England gründet als erste britische Kolonie in Nordamerika die Kolonie Virginia mit Jamestown als ihrem Hauptort.

1614
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Nieuw Nederland

Niederländische Siedler gründen die Kolonie Nieuw Nederland in Nordamerika.

23.03.1638
Königreich Schweden / Nya Sverige

Schwedische und finnische Siedler gründen die Kolonie Nya Sverige in Nordamerika.

04.07.1776
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Dreizehn britische Provinzen von Britisch-Amerika sagen sich vom Mutterland los und verfassen eine Unabhängigkeitserklärung.

03.09.1783
Königreich Großbritannien / Britisch-Nordamerika / Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Im "Vertrag von Paris" erkennt der britische Unterhändler David Hartley im Namen des britischen Königs gegenüber den US-amerikanischen Unterhändlern Benjamin Franklin, John Jay und John Adams die Unabhängigkeit der Vereinigte Staaten von Amerika an. Die britischen Überseegebiete in Kanada werden von jetzt an als Britisch-Nordamerika bezeichnet.

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