Indien - Vorzeit

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INDIEN - VORZEIT

bis 700 BC

Heutige Bezeichnungen: Republik Indien / Islamische Republik Afghanistan / Islamische Republik Pakistan / Volksrepublik Bangladesch / Republik Malediven / Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka / Republik der Union von Myanmar

Das Gebiet des heutigen Indien war vor drei Milliarden Jahren noch ein Kontinent, der sich von der heutigen Südhalbkugel der Erde zu dem Gebiet bewegte, das wir heute als Asien bezeichnen.

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Der indische Kontinent
Jahres-Chroniken
Ereignis
3.000.000.000 BC
Präkambrium – Archaikum – Mesoarchaikum - Ur

Der erste – hypothetische – Superkontinent Ur entsteht möglicherweise in Äquatornähe, in dessen Ur-Ozean auch das Leben in Form von extremophilen Archaeen und Bakterien – heutigen Chemofossilien – entsteht. Es wird angenommen, dass dieser Kontinent kleiner als das heutige Australien ist. Allerdings ist seine Existenz hypothetisch. Der Name Ur leitet sich von der deutschen Vorsilbe "ur-" für ursprünglich oder alt ab, spielt aber auch auf die mesopotamische Stadt Ur an, eine der ältesten Großstädte der Welt und soll darauf hinweisen, dass es sich um den ersten und ältesten Kontinent handelt. Ur besteht aus vier größeren Kratonen, dem Western Dharwar- und dem Singhbhum-Kraton Indiens, dem Kaapvaal-Kraton Südafrikas und dem Pilbara-Kraton Australiens. Dazu kommen wahrscheinlich noch drei kleinere Kratone in der Antarktis und eventuell zwei weitere kleinere Kratone in Indien, der Eastern Dharwar-Kraton und der Bhandara-Kraton. Es ist denkbar, dass sich Ur aus mehreren kleineren Kontinenten bildete. So nehmen einige namhafte Wissenschaftler aufgrund der sehr ähnlichen geologischen Geschichte an, dass Kaapvaal- und Pilbara-Kraton einmal einen Kleinkontinent bildeten, den sie Vaalbara nennen.

2.100.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Rhyacium - Columbia

Nach 300 Millionen Jahren endet die „Archaische Eiszeit“, die in Nordamerika den Namen „Huronische Eiszeit“ genannt wird, nach dem Huronsee, in dessen Gesteinsschichten zahlreiche Hinweise darauf zu finden sind. Beginn der Entstehung des Superkontinents Columbia. "Columbia" wird alle fast größeren existierenden Blöcke der Erde umfassen. Die Ostküste des Kontinents berührt die Ostküste des heutigen Indien und das westliche Nordamerika. Das südliche Australien liegt noch nördlicher am westlichen Kanada an. Der größte Teil Südamerikas ist so weit verschoben, dass der westliche Rand des heutigen Brasilien am östlichen Nordamerika anliegt und bis Skandinavien reicht. Nach deren Rekonstruktion bildet sich Columbia durch die Kollision der drei Großkontinente Arctica (Nordamerika, Siberia, Grönland, Baltica), Atlantica (östliches Südamerika und westliches Afrika) und einem Block bestehend aus Teilen von Australien, Indien, Madagaskar, Südafrika und Teilen von Antarctica.

1.700.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Statherium - Atlantica / Columbia

300 Millionen Jahre nach seiner Entstehung wird der Kontinent Atlantica integraler Bestandteil des Superkontinents Columbia, der fast alle größeren Kontinentalbruchstücke miteinander vereinigt. Die Ostküste des heutigen Indien berührt das westliche Nordamerika. Das südliche Australien liegt noch nördlicher am westlichen Kanada an. Der größte Teil Südamerikas ist derart verschoben, dass der westliche Rand des heutigen Brasilien am östlichen Nordamerika anliegt und bis Skandinavien reicht. Nach deren Rekonstruktion bildet sich Columbia durch die Kollision von drei bereits vorher entstandenen Großkontinente Arctica (Nordamerika, Siberia, Grönland und Baltica), Atlantica (östliches Südamerika und westliches Afrika) und einem Block bestehend aus Teilen von Australien, Indien, Madagaskar, Südafrika und Teilen der Antarktis. Die genaue Position der Kratone zueinander ist jedoch umstritten. Columbia wird in erster Linie aufgrund annähernd globaler magmatischer Ereignisse im Zeitraum von 2100 bis 1300 Millionen Jahren angenommen. Die Nord-Süd-Ausdehnung wird mit 12.900 Kilometern angenommen, mit 4.800 Kilometern an der breitesten Stelle.

1.000.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Tonium - Rodinia

Die Periode des Tonium in der geologischen Ära des Neoproterozoikums im Zeitalter des Proterozoikums beginnt. Der Name ist abgeleitet vom grch. „tonas“ = ausdehnen. Er spielt auf die weitere Ausdehnung der alten Kratone an. Das herausragende geologische Ereignis im Tonium ist die Existenz eines einzigen Superkontinentes, Rodinia, in dem fast alle Kratone (alte Festlandkerne der heutigen Kontinente) enthalten sind. Gleichzeitig existiert analog ein einziger gigantischer Ozean, Mirovia genannt. Es finden nun Gebirgsbildungsprozesse statt. Der Beginn der Periode überschneidet sich mit dem Ende der Grenville-Orogenese, einer wichtigen gebirgsbildenden Phase und während deren unter anderem Gebirgszüge im heutigen Osten Nordamerikas und auf dem indischen Kontinent geformt werden. Der Wärmeaustausch zwischen der oberen Erdkruste und dem unteren Material erreicht den noch heute vorliegenden Stand. Die Plattentektonik gleicht etwa der heutigen. Vulkanausbrüche gewaltigen Ausmaßes existieren noch im heutigen Golf von Mexiko, zwischen Madagaskar und der Antarktika sowie nordöstlich von Neu-Guinea. Infolge der Gezeitenreibung, die die Erde im Laufe der letzten dreieinhalb Milliarden Jahre immer mehr abbremste, wurden die Tage kontinuierlich verlängert. Inzwischen hat ein Erdtag 22 Stunden gegenüber 18 Stunden vor einer halben Milliarde Jahren und 10 Stunden vor 3,5 Milliarden Jahren.

950.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Tonium - Rodinia
  • Der vor 150 Millionen Jahren entstandene Superkontinent Rodinia zerbricht in zwei große Blöcke, Nordrodinia und Südrodinia.
  • Über eine Milliarde Jahre nach der „Archaischen Eiszeit“, die in Nordamerika „Huronische Eiszeit“ genannt wird, tritt die Erdgeschichte in das zweite Eiszeitalter, das „Algonkische Eiszeitalter“ (auch „Griesjö-Vereisung“ genannt). Es gibt bisher nur in Europa Hinweise auf dieses Zeitalter durch Spuren von Eisbewegungen in den Gesteinen. Daraus kann abgeleitet werden, dass nur ein im Gebiet des heutigen Europa liegender Pol der Erde mit Eis bedeckt ist.
825.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia

Eine Serie von gigantischen Vulkanausbrüchen auf Rodinia (sogenannte "Super-Plumes") verursacht ein weltweites kontinentales Rifting.

800.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia / Baltica / Laurentia / Proto-Laurasia

Die Teile Laurentia und Baltica, die vor 150 Millionen Jahren zusammen mit Nordrodinia vom Superkontinent Rodinia abgespaltet wurden, bilden jetzt zusammen einen neuen Großkontinent. Baltica ist gegenüber der später eingenommenen Position in Laurussia um 120 Grad im Urzeigersinn gedreht. Zurzeit existiert bereits der Kontinent Proto-Laurasia. Überall auf der Erde existieren die ersten mehrzelligen Lebewesen.

780.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia

Das vor 825 Millionen Jahren durch ein Superplume begonnene Rifting der beiden einzigen Kontinente Nordrodinia und Südrodinia gewinnt durch eine zweite Serie von gigantischen Vulkanausbrüchen ("Super-Plumes") seit 45 Millionen Jahren weiter an Dynamik.

750.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia

Zum dritten Mal in 75 Millionen Jahren erlebt Rodinia eine Serie von gigantischen Vulkanausbrüchen ("Super-Plumes"), die die einzelnen Teile des ehemaligen Kontinents zu einem gewaltigen Drifting über den Planeten bringen.

650.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Nordrodinia - Südrodinia - Pannotia

Beginn der Kollision der drei neoproterozoischen Kontinente Nordrodinia, Südrodinia und der Kongo-Kraton (Festlandskern) während der Cadomischen Orogenese und Bildung des zweiten neoproterozoischen Superkontinents Pannotia (Größeres Gondwanaland).

600.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Gondwana / Laurentia-Baltica / Pannotia (Größeres Gondwanaland)

Proto-Laurasia, der vor 200 Millionen Jahren vom Superkontinent Rodinia abbrach, schließt sich mit Ost-Gondwana und West-Gondwana im Zuge der panafrikanischen Orogenese zum neuen Superkontinent Pannotia am südlichen Polarkreis zusammen, der durch eine flüchtige Kollision der Kontinentalschollen entsteht, die sich tektonisch spreizen. Das heutige Westaustralien, der Kongo und Teile Südafrikas, der Antarktis, der Arabische Halbinsel und die Ostküste Indiens liegen – wie auch eine Nord-Süd Kette kleiner Terrane – in den Tropen, und damit eisfrei; der Rest der Erde vergletschert um den Südpol herum vollständig zum „Eishaus“. Die Anordnung der Kontinente ist also aus heutiger Sicht „verkehrt herum“. Das Erd-Jahr hat jetzt 420 Tage.

580.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium

Mit der Gaskiers-Vereisung wird ein Rückgang der Temperaturen verzeichnet.


Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Baltica / Laurentia / Gondwana
Der Iapetus-Ozean öffnet eine Lücke zwischen dem kombinierten Kontinent Baltica und Laurentia sowie Gondwana. Gondwana umfasst die in einer Landmasse zusammenhängenden heutigen Kontinente Südamerika, Afrika, Antarktika, Australia, Madagaskar und Indien.

570.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Baltica / Laurentia / Gondwana / Fennoskandia

Der Kontinent Baltica entsteht als eigenständiger Kontinent, da sich der Iapetus-Ozean zwischen Laurentia und Baltica drängt. Schon vor 10 Millionen Jahren hatte der Iapetus-Ozean den Doppelkontinent Baltica und Laurentia von Gondwana getrennt. Baltica liegt etwa zwischen 30 Grad und 60 Grad südlicher Breite und besteht aus Gebieten, die auch als Fennosarmatia oder Fennoskandia (zusammengesetzt aus "Fenno" für Finnland und Sarmatien) und Wolga-Uralia und kann auch als Ureuropa bezeichnet werden. Die Grenzen des erdgeschichtlichen Kontinents Baltica bestehen heute aus Geosuturen bzw. großen Störungen, die zum Teil erst durch sehr viel spätere tektonische Aktivitäten entstanden sind; das heißt die Grenzen Balticas, wie sie sich heute darstellen, sind gegenüber den ursprünglichen Grenzen zur Zeit der Existenz des erdgeschichtlichen Baltica stark verändert. Daher kann die Beschreibung des erdgeschichtlichen Baltica anhand der heutigen Geografie nur sehr grob erfolgen. Baltica besteht zur Zeit seiner maximalen Größe aus dem größten Teil von Nordeuropa und Osteuropa bis zum Ural. In Mitteleuropa wird die Westgrenze grob von der nordwest-südöstlich-verlaufenden Transeuropäischen Suturzone gebildet. Im kaledonisch gefalteten Westskandinavien verläuft die Grenze innerhalb des kaledonischen Deckenstapels. Im Süden ist die Grenze noch weniger deutlich, da sie hier durch spätere Orogenesen mehrfach stark deformiert worden ist. Sie verläuft von der Transeuropäischen Suturzone ausgehend etwa von Moldawien, nördlich des Schwarzen Meeres zum Ural. Im Nordosten gehörten der Timanrücken und der heute nach Norden anschließende Kontinentalschelf mit dem Spitzbergen-Archipel und dem Franz-Joseph-Land dazu. Diese Gebiete werden während der eigenständigen Geschichte Balticas an den Kontinent angeschweißt werden. Insgesamt umfasst das Gebiet, das den erdgeschichtlichen Kontinent Baltica bildet, etwa 8 Millionen Quadratkilometer.

550.000.000 BC
Die Erde im Ediacarium
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Gondwana / Laurentia / Australia / Baltica / Siberia

Der Superkontinent Gondwana bildet sich erneut und beinhaltet die heutigen Gebiete Afrika, Indien, Arabien und Südamerika. Die nächstgrößten Kontinente sind Australia, was den heutigen Kontinenten Australien und Antarktis entspricht. Die Kontinente Laurentia, heute Nordamerika, Baltica, Skandinavien und Siberia liegen in hohen südlichen Breiten, Siberia liegt etwas näher zum Äquator (etwa um den 30 Breitengrad), jedoch ebenfalls auf der Südhalbkugel. Das nördliche Südamerika befindet sich in der Nähe des Südpols, die Panthalassa bedeckt auch den Nordpol. Zwischen Laurentia und Gondwana hat sich noch vor dem Beginn des Ediacariums der Iapetus-Ozean geöffnet, der sich im Verlauf des Ediacariums ständig erweiterte. Zwischen Baltica und Siberia auf der einen Seite, die durch den Aegir-Ozean voneinander getrennt sind, und Gondwana auf der anderen Seite hat sich vor Gondwana eine Subduktionszone gebildet, durch die dieser Teil Gondwanas tektonisch deformiert und thermisch verändert wird (Cadomische Orogenese). Von diesem Teil Gondwanas werden im Paläozoikum mehrfach Teile abbrechen, die später mit Laurentia und Baltica verschweißt werden und heute den Untergrund von Teilen von Mitteleuropa und der Ostküste Nordamerikas bilden.

541.000.000 BC
Die Erde am Beginn des Paläozoikums, 541 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)

Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Gondwana / Armorica / Baltica / Siberia
200 Millionen Jahre nach dem Zerfall des Kontinents Rodinia schließen sich die der Bruchstücke Proto-Laurasia (welches zwischenzeitlich zerbrach und sich als Laurasia wiederformte), der Kraton (Festlandskern) Kongo und Proto-Gondwana (das übrige Gondwana außer Atlantika) zusammen: Das heutige Westaustralien, der Kongo und Teile Südafrikas, der Antarktis, der Arabischen Halbinsel und die Ostküste Indiens sind in den Tropen und damit eisfrei; der Rest der Erde wird um den Südpol vollständig vergletschert. Die Anordnung der Kontinente ist demnach aus heutiger Sicht umgekehrt. Das Kambrium als chronostratigraphisches System und älteste geochronologische Periode des Paläozoikums und damit des Phanerozoikums beginnt. Es ist das unterste chronostratigraphische System und damit des Phanerozoikum in der Erdgeschichte. Der Name Kambrium wurde von Adam Sedgwick bereits 1835 nach dem lateinischen Namen von Wales (Cambria) vorgeschlagen, da dort Schichten des Kambriums aufgeschlossen sind. Es existiert ein großer Südkontinent Gondwana, der mit seinen nördlichen Ausläufern bis über den Äquator bis in nördliche Breiten reicht. Zu diesem Kontinent gehören nicht nur die "klassischen" Gondwana-Kontinente (Afrika, Südamerika, Indien, Madagaskar, Australien, Antarktis, Saudi-Arabien und andere), sondern auch einige kleinere Blöcke, die später mit den Nordkontinenten verschweißt werden, wie der Kleinkontinent Avalonia (Teile von Mittel- und Westeuropa), die Armorica-Terrangruppe (Teile von West- und Südeuropa), der Tarim-Block, der Sino-Koreanische Kraton und der Jangtse-Kraton. Diesem Großkontinent im Süden stehen drei kleinere Kontinente gegenüber. Laurentia (Teile Nordamerikas und Grönlands), Balticas (Nordosteuropas) und Siberias liegen alle etwas südlich des Äquators. Laurentia ist von Baltica und Gondwana durch den Iapetus-Ozean getrennt. Zwischen Baltica und dem Gondwana vorgelagerten Avalonia liegt der Tornquist-Ozean. Siberia ist durch den Aegir-Ozean von Baltica getrennt. Isoliert von diesen Kontinenten ist auch ein kleiner Kontinent Kasachstania, der im Karbon an Siberia angeschweißt wurde. Der Südpol befindet sich im Unterkambrium im heutigen nördlichen Südamerika. Er verlagert sich bis zum Ende des Kambriums nach Nordafrika bzw. Gondwana wandert entsprechend über den Südpol hinweg. Der Nordpol liegt zur Zeit im Meer. Zu Beginn des Kambriums scheint eine globale Erwärmung eingetreten zu sein. Der Meeresspiegel steigt im Laufe des Unterkambrium beträchtlich an. Die Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre ist zu Beginn des Kambrium niedriger als heute, hat aber vom ausgehenden Präkambrium zum Kambrium etwas zugenommen und steigt während des Kambriums weiter leicht an. Die CO2-Konzentration steigt im Laufe des Kambriums stark an und erreicht an der Kambrium/Ordovizium-Grenze einen absoluten Höhepunkt, der während des gesamten Phanerozoikums nicht mehr erreicht werden wird. Die Durchschnittstemperatur am Boden beträgt 21 Grad Celsius, der Sauerstoffgehalt pendelt bei 12,5 %, der Kohlendioxidwert liegt noch 12-16mal höher als heute, die durchschnittliche Bodentemperatur liegt bei 21 Grad Celsius und damit rund 7 Grad höher als heute). Der Beginn des Kambrium ist gekennzeichnet durch die sogenannte „Kambrische Explosion“, bei der in einem erdgeschichtlich recht kurzen Zeitraum sehr viele mehrzellige Tiergruppen entstehen bzw. im Fossilbericht erscheinen, deren grundsätzliche Baupläne sich teilweise bis heute erhalten. Der Beginn des Kambriums markiert somit für die Entwicklung der Tierwelt einen sehr wesentlichen Einschnitt in der Erdgeschichte, mit dem auch das Äonothem des Phanerozoikums beginnt, jener große geologische Abschnitt, in dem sich die Lebewelt, so wie wir sie heute kennen, entwickelt. Mit Ausnahme der Moostierchen (Bryozoa) sind bereits fast alle modernen Tierstämme im Kambrium vorhanden: Schwämme (Porifera), Nesseltiere (Cnidaria), Gliederfüßer (Arthropoda), Armfüßer (Brachiopoda), Weichtiere (Mollusca), Stachelhäuter (Echinodermata) und andere kleinere Stämme von Wirbellosen wie auch die Vorläufergruppen der Wirbeltiere. Es entwickeln sich jetzt viele Arten von erstmals harten Skeletten und Gehäusen. Dies wird einerseits erklärt als Schutz vor den ersten großen Räubern, die auch zu dieser Zeit auftreten, andererseits durch das große Angebot von Kalziumkarbonat durch eine Veränderung in der chemischen Zusammensetzung des Meerwassers. Das Auftreten von Gehäusen und Skeletten aus Kalziumkarbonat, die natürlich ein wesentlich besseres Fossilisationspotenzial haben als lediglich Weichteile, macht erklärbar, warum im Kambrium plötzlich so viele Tierstämme auftreten, über deren Vorfahren nichts bekannt ist. Vermutlich muss die Aufspaltung (Radiation) der vielzelligen Tiere (Metazoen) weit ins Ediacarium zurück verlegt werden. Als Leitfossilien zur biostratigraphischen Gliederung des Kambrium werden benutzt:

  • Trilobiten
  • Archaeocyathiden
  • Brachiopoden

Die wohl zu den Schwämmen zählenden Archaeocyathiden bauen die ersten größeren Riffe der Erdgeschichte. Sie sterben zu Beginn des Oberkambriums wieder aus. Aus der kambrischen Pflanzenwelt sind nur marine planktonische Algen bekannt. Das Land ist noch nicht von Pflanzen besiedelt. In Mitteleuropa gibt es nur sehr wenige Aufschlüsse bzw. Gebiete, in denen Gesteine des Kambriums an die Erdoberfläche treten. Es ist in den meisten Gebieten von dicken jüngeren Sedimentschichten bedeckt und/oder auch bei späteren Orogenesen metamorphosiert worden. Europa setzt sich aus verschiedenen geotektonischen Platten (Laurentia, Baltica, Avalonia und die Armorica-Terranes) zusammen, die zur Zeit teilweise sehr weit auseinander lagen. Sie wurden erst bei späteren Orogenesen in dieser Position zusammengefügt. Entsprechend vielgestaltig sind die Fazies und der Fauneninhalt der kambrischen Schichten in Mitteleuropa. Im heutigen Deutschland sind in folgenden Regionen Gesteine kambrischen Alters nachgewiesen worden: Schwarzwald, Spessart, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Nordthüringen, Thüringisch-fränkisches Schiefergebirge, Fichtelgebirge, Bayrischer Wald, Oberpfälzer Wald, Erzgebirge, Vogtland, Lausitz und andere sowie auch in einigen Bohrungen Norddeutschlands, wobei besonders die Bohrung "Adlersgrund" in der Ostsee von Bedeutung ist. Während die genannten anderen Aufschlussgebiete alle zu Avalonia und der Armorica-Terrangruppe gehören, also im Kambrium noch zu Gondwana gehörten, liegt das Gebiet der Bohrung Adlersgrund im Kambrium auf Baltica. Aus dem Burgess-Schiefer in den Rocky Mountains Kanadas sind viele gut erhaltene Fossilien aus dem Mittleren Kambrium bekannt, vor allem Gliederfüßer, Anneliden, Onychophora, Priapuliden neben Trilobiten, Schwämmen und Fossilien, die keinem der heutigen Stämme zugeordnet werden können. Noch etwas älter ist die berühmte Chengjiang-Faunengemeinschaft im Maotianshan-Schiefer in China (heutige Provinz Yunnan). Weitere bemerkenswerte kambrische Fossillagerstätten sind die Orsten. Orsten sind Kalkknollen, die in Alaunschiefer eingelagert sind. In diesen Kalkknollen werden Chitinskelette in einer frühen Phase der Diagenese phosphatisiert und blieben dreidimensional erhalten. Mit schwacher Säure können diese hervorragend erhaltenen Chitiniskelette von kambrischen Arthropoden und deren Larvenstadien aus dem Gestein herausgelöst werden. Der Begriff Orsten stammt aus Schweden, wo zwei derartige Fossillagerstätten bekannt sind. Inzwischen wurde eine "Orsten"-Fossillagerstätte auch im Kambrium Australiens entdeckt. Die durchschnittliche Temperatur auf der Erde beträgt jetzt 21 Grad Celsius und ist damit 7 Grad Celsius höher als heute.

540.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Laurentia / Avalonia / Baltica / Siberia / Laurasia / Gondwana

Auf der Erde existieren vier größere Landmassen bzw. Kontinente wie Laurentia, Baltica, Gondwana und Siberia. Der Kontinent Laurentia befindet sich in Äquatornähe, südlich davon liegen Avalonia und Baltica im Iapetus-Ozean. Laurasia liegt in tropischen Breiten, wo sich Nordchina und Siberia in Richtung Norden absonderten und im Ordovizium als erste Kontinente seit 400 Millionen Jahren (der Teilung Rodinias), hohe nördliche Breiten erreichten.

300.000.000 BC
Der Superkontinent Pangaea um 300 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Gzhelium - Pangaea

Alle Kratonen (Festlandskerne) der Erde schließen sich zu einem einzigen Kontinent zusammen, der - wie bereits der vereinigte Kontinent Nordamerika/Skandinavien/Asien Pangaea genannt wird. Der Name des Superkontinents ist zusammengesetzt aus dem griechischen pan = alles, allumfassend und gaia = Land, Erde, also Alles Land oder Ganzerde oder Allerde. Damit wird der Iapetus-Ozean und der Rheische Ozean geschlossen. Auch die kleineren Elemente Perunica, Armorica, aber auch die Kratone des heutigen Sibirien, Kasachstans, Nord- und Südchinas sowie mehrere vulkanische Inselbögen sind weitere Bestandteile. Pangaea ist umgeben vom weltumspannenden Ozean Panthalassa und seiner riesigen östlichen Bucht, der Tethys. Die Kimmerische Platte ist anfangs noch mit Indien und damit Gondwana verbunden. Die Palaeotethys trennt sie bald von Pangaea. Während dieser Periode wird nun der Nordteil Indiens von einer späten Phase des sogenannten Kambro-Ordovizischen Panafrikanischen Ereignisses oder Panafrikanischen Gebirgsbildung oder (?) Cadomische Orogenese (Gebirgsbildung im Norden Gondwanas) beeinflusst werden, welches durch unterschiedliche Schichtung von Sedimenten gekennzeichnet wird. Obwohl der Kontinent Pangaea nunmehr bis den Polarkreisen reicht, gibt es eigenartigerweise keinen Hinweis auf eine großflächige Vergletscherung dieser Regionen.

252.200.000 BC
Nachkommen der Dicroidien heute (Quelle: Wikipedia.de)
Die Erde um 250 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias - Indusium - Pangaea

Das Indusium (auch Induum, Induium, Indus-Stufe), in der Erdgeschichte die erste beziehungsweise unterste chronostratigraphische Stufe der Trias. Das Indusium war früher zusammen mit dem Olenekium ein Teil der Skyth-Stufe (Skythium), die jedoch keine offiziell anerkannte internationale Stufe mehr ist und nur noch regional (zum Beispiel in den Alpen) benutzt wird. Die ursprüngliche Typlokalität liegt in der Salt Range (Punjab), am Oberlauf des Flusses Indus, der hauptsächlich durch Pakistan fließt; davon ist der Name abgeleitet. Der Beginn der Stufe wird mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Hindeodus parvus und dem Ende der negativen Kohlenstoff-Anomalie nach dem Höhepunkt des oberpermischen Massenaussterbens definiert. Das Erstauftreten der Ammoniten-Art Meekoceras gracilitatis markiert das Ende der Stufe. Der Sauerstoffanteil der Luft beträgt mit 16 Prozent etwa 80 Prozent des heutigen Niveaus. Der atmosphärische Kohlendioxid-Anteil beträgt das Sechsfache des heutigen Anteils mit etwa 1750 ppm. Die Durchschnittstemperatur liegt mit 17 Grad Celsius etwa 3 Grad Celsius über dem heutigen Niveau. Das Klima der Trias ist warm bis heiß. Europa liegt im subtropischen Wüstenbereich. Auch weltweit ist das Klima wohl eher trocken: Der Grund liegt in der Form des Superkontinentes Pangaea und einem daraus resultierenden Monsuneffekt, bei dem die sommerlichen Tiefdruckgebiete über der Landmasse hauptsächlich Luft von anderen inneren Landesteilen ansaugen und nicht vom Ozean, ähnlich der heutigen Situation in Südarabien. Im Binnenland sind vermutlich ausgedehnte Wüsten vorhanden. In der Nähe des geographischen Nordpols befindet sich nach den derzeitigen Rekonstruktionen ein Teil Ostsibiriens. Der Superkontinent Pangaea, der fast die gesamte Landmasse enthielt und sich vom Nordpol bis zum Südpol spannt, ermöglicht die uneingeschränkte Verbreitung der Landtiere.

250.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium - Pangaea / Indien

Ein Grabenbruch beginnt Cimmeria von der Indischen Kontinentalplatte zu trennen. Während des Perm wird sich diese Bruchzone zu einem neuen Ozean entwickeln. Die Cimmerischen Terrane wandern dadurch nach Norden in Richtung Laurasia und bilden heute Teile des Iran, Afghanistans und des Tibet. Im Norden schließen sich die Kontinente Laurasia und Kasachstania mit dem ostchinesischen Kraton zusammen; außerdem lagert sich aus der Arktis driftend der nordchinesische Terran an Pangaea an. Im Gebiet des heutigen Mitteleuropa bilden sich die Schichten der Germanischen Entwicklung durch die Erosion der Varisziden, während es im Bereich des heutigen Mittelmeers und der Alpen zu massiven Ablagerungen der Tethys kommt. In Russland vollendet sich das Zusammenquetschen des Kratons Baltica mit dem westlichen sibirischen und kasachischen Kraton, das bereits den Ural geformt hat. Durch den Zusammenschluss dieser beiden Kontinente werden nunmehr alle Kleinkontinente Pangaea angelagert. Nur der Indische Kontinent ist nunmehr auf dem Weg von Afrika nach Asien.

200.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Hettangium - Gondwana / Indien - Vorzeit / Asien

Der Indische Subkontinent trennt sich von Gondwana und steuert auf die asiatische Platte zu.

150.000.000 BC
Lepidotes elvensis (Quelle: Wikipedia.en)
Stegosaurus
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Oberjura - Tithonium - Gondwana / Laurasia / Laurentia

Die ältesten noch vorhandenen Anteile der dünnen Ozeankruste existieren erst jetzt. Der Großkontinent Gondwana beginnt vom Kontinent Pangaea abzubrechen. Madagaskar löst sich vom afrikanischen Kontinent. Laurasia teilt sich durch Öffnung des Nordatlantiks in Laurentia (das heutige Nordamerika) und Eurasien (noch ohne Indien und Arabien). Alle beteiligten Kratone - bis auf Grönland, Irland und England - sind bis heute zusammengeschlossen, wobei sich bereits erste Riftzonen in der Region des Baikalsees bilden. So wie bei jeder Gebirgsbildung kommt es auch hier zur Hebung älterer Gesteinsschichten: In der Böhmischen Masse des Waldviertels in Niederösterreich werden durch die variszischen Hebungsereignisse Gneise aus dem Superkontinent Rodinia von vor 1,1 Milliarden Jahren zutage gefaltet beziehungsweise auf jüngere Gesteinsschichten überschoben. Die variszischen Gebirgsbildungen haben auch Magma-Aufstiege aus der Tiefe zur Folge, die verschiedenorts zu Erzlagerstätten führen. Durch die im Vorland der Geosynklinalen auftretenden Senkungen werden dort auch abgetragene Massen von Gebirgsschutt und Feinsedimenten abgelagert. Diesen Vorgängen verdankt unter anderem das Ruhrgebiet seine zahlreichen Kohlenflöze. Durch plattentektonische Vorgänge und unter Ausbildung der Parathethys im heutigen Mitteleuropa und Südeuropa erstehen vorerst noch einmal die Großkontinente Laurasia und Gondwana, aus denen Pangaea ursprünglich entstanden war. In dem Meer über dem heutigen Norddeutschland leben die größten Schmelzschuppenfische der Jurazeit, die später zum Beispiel in der Gegend von Solnhofen in Bayern entdeckt werden. Diese Fische sind bis zu 2,50 Meter lang und werden Lepidotes maximus genannt. Zu ihrer Nahrung gehören hartschalige Muscheln und Krebse, die sie mit ihren Pflasterzähnen knacken. Das Gebiet des heutigen Deutschland, insbesondere Bayern, erlebt die Hoch-Zeit der Schildkröten. Die Gattungen heißen Plesiochelys, Idiochelys, Eurysternum und Solnhofia.

145.000.000 BC
Die Erde 145 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Berriasium

Der Zerfall von Gondwana, der bereits im Jura begonnen hat, setzt sich in der Kreide fort. Es kommt zur Trennung des noch zusammenhängenden Kontinents Australia/Antarktika und des zu Beginn der Kreide ebenfalls noch zusammenhängenden Kontinents Afrika/Südamerika, auch Indien spaltet sich ab. In der Unterkreide beginnt sich zunächst der südliche Südatlantik zu öffnen. Diese Öffnung wird sich im Laufe der Unterkreide weiter nach Norden fortsetzen.

135.000.000 BC
Shonisaurus
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Valanginium - Pangaea / Gondwana / Laurasia

Im Zuge der Spreizung des Atlantiks und der Umbildung der Tethys zum Indischen Ozean und Antarktischen Ozean zerfällt Pangaea endgültig in Gondwana und Laurasia (Eurasien).

100.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Cenomanium - Gondwana / Laurasia / Indien

Der Kontinent Gondwana bricht endgültig auseinander. Als Bruchstück des ehemaligen Superkontinent Pangaea prallt die Afrikanische Platte im Zuge der Kontinentaldrift auf Europa, wobei die Alpen aufgewöblt werden, während der Aufprall Indien auf Laurasia den Himalaya entstehen lässt. Dieser Vorgang wird als "alpidische Orogenese" bezeichnet.

90.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Turonium - Laurasia / Cimmeria

Die indische Kontinentalplatte beginnt ihre schnelle Nordbewegung mit durchschnittlich 16 cm pro Jahr, generiert zuerst den Tethysgraben und wird in der Folge den asiatischen Teil des alpinen Gebirgsgürtels generieren. Auch heute drückt Indien auf einer Strecke von 2400 Kilometer mit fünf Zentimeter pro Jahr und einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn von bis heute 33 Grad in Richtung der Kontinentalplatten Kasachstan, Sibirien, Süd- und Nordchina. Die kontinentale Kruste Indiens und die Kratone Tibets sowie die anderen Cimmerischen Terrane werden dabei zusammengepresst und Teile in komplexen Akkretions-, Faltungs- und Subduktionsvorgängen gehoben. Ein Teil dieser nunmehr alpidisch genannten Gebirgsbildung ist der Himalaya.

70.000.000 BC
Colossochelys atlas (Quelle: Wikipedia.en)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium - Indien

Die größte und schwerste Schildkröte, die bis zu 2,50 Meter lange und etwa 80 Zentner schwere Riesen-Schildkröte Colossochelys atlas, stirbt aus. Sie war bisher in Indien heimisch und ernährte sich von Pflanzen. Heute ist die Galapagos-Riesenschildkröte Chelonoidis elephantopus mit einer Länge von 1,20 Meter und einem Gewicht von 4,50 Zentner die größte Schildkröte der Erde.

50.000.000 BC
Purgatorius (spekulative Rekonstruktion, Quelle: Wikipedia.de)
Pakicetus (Quelle: Wikipedia.en)
Eohippus (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Ypresium

Der Urahn der heutigen Wale, der Pakicetus, lebt teilweise an Land und im Wasser. Skelettreste werden in Pakistan gefunden. Pakicetus erreicht ungefähr die Größe eines Wolfes und hat vier säugetiertypische Gliedmaßen. Die Schnauze ist langgestreckt, die Nasenlöcher befinden sich über den Schneidezähnen, die Augenhöhlen sind hoch oben am Kopf. Die Anordnung der Höcker der Molaren, der Bau des Ohres und der Schädelhöhle lassen bereits eindeutig die Zugehörigkeit zu den Walen erkennen. Die Gliedmaßen sind schlank, der Bau des Sprunggelenks gleicht dem der heutigen Paarhufer. Schulter und Beckengürtel zeigen keine spezifischen Anpassungen an das Wasserleben. Allerdings lässt sich eine Verdickung der Knochen erkennen, was möglicherweise dazu dient, den Auftrieb zu verringern.
Im Gebiet des heutigen Europa und des heutigen Nordamerika lebt der Urahn des heutigen Pferdes, der Eohippus („Pferd der Morgenröte“), wobei die Gattung aus Europa Hyracotherium genannt wird. Heute weiß man, dass beide identisch sind, benutzt jedoch dessen ungeachtet weiterhin beide Begriffe. Eohippus und Hyracotherium sind kaum größer als heutige Füchse. Ihre Beine haben noch keine Hufe, sondern Pfoten. An den vorderen Pfoten gibt es vier und an den hinteren drei Zehen. Damit können diese Pferdeahnen rasch auf sumpfigen Urwaldböden laufen. Diese "Urpferde" fressen Blätter und Kräuter, denn Gras gibt es auf der Erde noch nicht.

45.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Lutetium - Indien / Asien

Der Indische Subkontinent kollidiert mit der asiatischen Platte; die heutige Insel Ceylon (Sri Lanka) wird durch Erdbeben oder vulkanische Ereignisse vom indischen Festland abgetrennt, bleibt aber durch die "Adamsbrücke" mit Indien verbunden.

25.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Laurentia / Laurasia / Indien / Gondwana / Australien / Antarktis

Die Kontinente der Erde nehmen in etwa ihre heutigen Positionen ein. Nord- und Südamerika sind noch nicht durch Mittelamerika verbunden, auch Afrika und Eurasien sind noch durch die kontinuierlich schmäler werdende Thetys getrennt. Australien und Antarktis haben sich bereits gelöst, befinden sich aber noch nahe beieinander. Die Indische Platte kollidierte mit der Eurasischen und es bildete sich der Himalaya. Große Flächen in Nordamerika, Eurasien und Afrika verlanden, aus der Inselwelt Europa beginn sich langsam eine zusammenhängende Landfläche zu bilden.

500.000 BC
Panthera Leo (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa / Nordamerika

Es herrscht ein klimatisch milder Abschnitt des Erdzeitalters. In Deutschland, aber auch im übrigen Europa wie auch im Gebiet des heutigen Nordamerika lebt der älteste und größte Löwe der Weltgeschichte. Dieses Tier hat eine Rekordlänge von 3,60 Metern Sein wissenschaftlicher Name lautet Panthera leo fossilis. Außerdem lebt in Europa die größte eiszeitliche Säbelzahnkatze mit dem wissenschaftlichen Namen Homotherium crenatidens. Sie ist bis zu 1,90 Meter lang und einen Meter hoch. Homotherium crenatidens hat einen großen und schweren Kopf, zwei mehr als fingerlange Reißzähne im Oberkiefer, einen gedrungenen Körper und kräftige Beine. Ebenso streifen durch Europa die größten und schwersten Geparden der Erdgeschichte. Nach ihren Skelettresten sind diese Raubkatzen der Art Acinoyx pardinensis größer und schwerer als die heutigen asiatischen und afrikanischen Geparden. Als einer der größten Wölfe gilt der im Gebiet des heutigen Deutschland existierende Xenocyon, dessen Überreste in Hessen und in Franken gefunden werden.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Indien
Im heutigen Indien, Nepal und in Pakistan leben Menschen der Altsteinzeit. Die Kultur wird als Soanische Kultur bezeichnet.

400.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) – Asien / Indien

Die Menschen im unteren Himalaya-Gebiet im heutigen Sohan im Punjab und in Narmada stellen erstmals industriell behauene Steine her. Es ist der weltweite Beginn der Steinindustrie.

300.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Ceylon

Der Homo erectus lebt auf der Insel Ceylon. Manche Wissenschaftler schließen nicht aus, dass er sogar bereits seit 500.000 BC dort lebt.

125.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien

Auf Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, entstehen erste menschliche Siedlungen, wahrscheinlich durch den Homo erectus.

72.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Indien / Grönland

Der Supervulkan Toba auf der Insel Sumatra in der heutigen Provinz Sumatera Utara bricht aus. Man geht davon aus, dass es sich um den größten Vulkanausbruch seit 2.000.000 BC handelt. Vulkanische Asche findet man im gesamten Indischen Ozean und in weiten Teilen Indiens. Es ist neben der Oruanui-Eruption des Taupo die einzige Eruption, die in diesem Zeitraum eine Stufe von 8 erreicht. Schätzungen zufolge werden 2.800 Kubikkilometer vulkanischen Materials bis in 50 km Höhe geschleudert und verteilen sich in der Atmosphäre. Der Ausbruch verursacht möglicherweise die kältesten Jahre der Würmeiszeit. Der Vulkanausbruch hat zur Folge, dass die menschliche Population auf dem ganzen Planeten stark reduziert wird. Die Eruption führt in den folgenden sechs Jahren zu einer Absenkung der Durchschnittstemperatur um 3 bis 3,5 Grad Celsius. Alan Robock von der Rutgers Universität in New Jersey errechnet in neueren Computermodellen sogar gravierendere Folgen. So sollen die Temperaturen zunächst weltweit um bis zu 18 Grad sinken und nach einem Jahrzehnt die Temperatur immer noch um durchschnittlich zehn Grad niedriger liegen. Diese These einer kurzen globalen Eiszeit wird durch die Datierung der Würmkaltzeit und Weichsel-Kaltzeit im europäischen Raum gestützt. Die Toba-Katastrophe selbst wird durch archäologische Funde in Grönland gestützt, die für den fraglichen Zeitraum eine massive Störung im Eisaufbau zeigt. Im antarktischen Eis wird dieses jedoch nicht beobachtet. Es gibt auch andere Kritik, die darauf verweist, dass der Toba-Vulkanausbruch nicht genug Schwefel in die Atmosphäre bringt, um eine globalen Abkühlung zu verursachen. Stattdessen wird sehr viel Gestein emporgeschleudert - der Ausbruch hat eine Explosionskraft von etwa einer Gigatonne TNT - in dessen Folge der indische Subkontinent mit einer etwa 15 Zentimeter dicken Ascheschicht überzogen wird. Auch an diesem Punkt bildet sich Kritik aus, da bei archäologischen Grabungen in Indien Steinwerkzeuge aus dieser Zeit gefunden wurden, die darauf hindeuten, dass die Population des Homo erectus in Indien die Toba-Katastrophe überlebt hat. Zum Zeitpunkt der Tobaeruption existieren in Afrika Homo sapiens, in Europa die Homo neandertalensis (Neandertaler) und in Asien Homo erectus und Homo floresiensis. Die Toba-Katastrophen-Theorie erhebt den Anspruch, eine Erklärung zu liefern für die enge genetische Verwandtschaft der gesamten heutigen Menschheit. Berechnungen zur Mutationsrate des menschlichen Genoms ergeben, dass ungefähr zur Zeit der Toba-Explosion ein sogenannter genetischer Flaschenhals beim Menschen entsteht, also eine Verkleinerung der damals in Afrika lebenden Homo sapiens-Population auf wenige tausend Individuen. Allerdings können diese genetischen Berechnungen bisher nicht durch archäologische oder paläoanthropologische Funde gestützt werden. Auch sind direkte Auswirkungen auf die Neandertaler und auf Tier- und Pflanzenspezies bisher unbekannt. Der Toba-Katastrophen-Theorie zufolge sollen Asien und Europa, ausgehend von der kleinen afrikanischen Population des Homo sapiens, nach der Toba-Katastrophe von diesem besiedelt worden sein. Die in Asien und Europa ansässigen Arten der Gattung Homo sind danach binnen weniger tausend Jahre ausgestorben. Die Toba-Katastrophen-Theorie erhebt somit auch den Anspruch, eine ökologische Erklärung zu liefern für die durch zahlreiche Fossilfunde gut abgesicherte Out-of-Africa-Theorie.

52.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien

Im Gebiet des heutigen Maharashtra in Indien schlägt der Asteroid Lonar ein und verursacht einen Krater von 1830 Metern Durchmesser.

34.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ceylon

Auf der heutigen Insel Ceylon lebt als erster Homo sapiens der Balangoda-Mensch.

30.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Indien / Ceylon / Australien / Asien

Am Ende des Jungpaläolithikum (Altsteinzeit) spaltet sich der Homo sapiens sapiens in drei Menschheitsgruppen auf: Negride, Europiden und Mongolide. Diese drei Gruppen weisen unterschiedliche äußere Merkmale auf. Die Haut der Menschen, die unter der steil einfallenden Sonnenstrahlung leben, färbt sich zum besseren Schutz vor UV-Strahlung schwarz. In den kühleren Zonen Afrikas jedoch verliert sich das schwarze Pigment, da nur helle Haut aus ultraviolettem Licht das lebensnotwendige Vitamin D bilden kann, um in der Winterzeit der Gefahr von Rachitis zu entgehen. Negride leben in Südafrika (Pygmäen, San), in besonderen Gegenden Indiens, auf Ceylon, Neuguinea (Papua), Australien (Aborigines) und Japan (Ainu).


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien / Madagaskar
Von Madagaskar her kommend siedeln Menschen aus dem Volk der Nishada in Indien. Sie sprechen Munda-Sprachen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien
Die Menschen in Indien leben als Jäger und Sammler und vernachlässigen noch die Landwirtschaft. Sie sind zumeist Animisten und haben eine matriarchalische Gesellschaftsordnung. Polyandrie (Vielmännerei) ist weit verbreitet. Dies ist auf folgende Abläufe zurückzuführen: Es fehlt an Land, weshalb die Zahl der Nachkommen beschränkt werden muss. Deshalb gehen mehrere Männer (Brüder) eine Verbindung mit nur einer Frau ein. In polyandrischen Verbindungen ist – im Gegensatz zur Polygynie – die Reproduktionskapazität der Verbindung auf die Kapazität der Frau beschränkt und somit nach oben begrenzt. Somit besteht die soziale Funktion der Polyandrie darin, das Arbeitskraftpotenzial an die verfügbaren Landressourcen anzupassen. In dieser Gegend existieren polyandrische Familien neben polygynen und monogamen Ehe- und Familienformen. Die Polyandrie ist also eine unter mehreren möglichen Ehe-Strategien.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ceylon
Der Homo sapiens auf Ceylon ist durchschnittlich 1,74 Meter groß, seine Frau 1,66 Meter. Ihre Knochen sind stark mit einem massiven Schädel, einer flachen Nase, kräftigem Kiefer und einem kurzen Hals. Diese Menschen beherrschen die Bearbeitung von Steinen und befinden sich im Vergleich zu anderen Ansiedlungen auf der Erde in der Mittelsteinzeit. Die Kultur wird als Balangoda-Kultur bezeichnet.

28.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien

Im Gebiet des heuigen Bhimbetkafelsen entstehen die ersten Felsmalereien auf dem indischen Subkontinent.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien
Im Gebiet des heuigen Bhimbetkafelsen entstehen die ersten Felsmalereien auf dem indischen Subkontinent.

20.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien

Die Kulturschichten des Jungpaläolithikums Indiens finden sich vornehmlich an den Rändern der großen Flüsse. Dies zeigt, dass spätestens von jetzt an die Menschen beginnen, ihre Siedlungsgebiete von den Steppen und Berghängen zu den Binnengewässern hin zu verlegen.

15.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien / Ceylon

Die Menschen der Balangoda-Kultur in Ceylon widmen sich der Landwirtschaft; sie bauen hauptsächlich Hafer und Gerste an. Ceylon ist immer noch über eine Landbrücke mit dem indischen Kontinent verbunden.

12.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ceylon

Die ersten tamilischen Gruppen besiedeln die Insel Ceylon (heute Sri Lanka).

10.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ceylon

Die Nagas und die Yakkas siedeln als "Ureinwohner" von Sri Lanka. Die Insel ist noch durch die "Adamsbrücke" mit Indien verbunden.

9000 BC
Indien

Vermutete Lebenszeit des Buddha Kashyapa. Kashyapa ist in der indischen Mythologie ein göttlicher Seher und Herr des Polarsterns. Ihm wurden Vinata und Kadru angetraut. Er ist Vater des Garuda, des Aruna und von tausend vielköpfigen Riesenschlangen (Nagas). Nach buddhistischer Überlieferung war Kassapa der Name eines historischen Buddhas, der neben Dipamkara und Kanakamuni als vorzeitiger Buddha gewirkt hat, vor dem Erscheinen von Buddha Shakyamuni, dem Buddha unseres gegenwärtigen Zeitalters. Kashyapas Lebenszeit lässt sich ungefähr auf das 9. Jahrtausend BC. vermuten. Es gibt in Kathmandu den wenig bekannten Svayambhu Stupa, in dem die Reliquien von Buddha Kashyapa aufbewahrt werden.

8100 BC
Indien

Mit dem Ende der Eiszeit steigt der Meeresspiegel kontinuierlich an. Die Stadt Dwarka auf dem indischen Subkontinent wird infolgedessen vom Meer überschwemmt und muss aufgegeben werden.

7500 BC
Indien

Der größte Teil der Menschen, die in Indien leben, lebt am Ganges.

04.12.7323 BC
Indien

Den Überlieferungen zufolge wird in Ayodhya der mythische König Rama geboren.

ca. 7300 BC
König Rama I. von Indien
Indien

Nach der indischen Überlieferung "Ramayana" begegnet Rama am Hof des Königs Janaka, wo er ein Bogenschießen mit dem Bogen von Shiva, den er als Einziger spannen kann, gewinnt, Sita (deutsch: "Furche"), die von König Janaka beim rituellen Pflügen in einer Erdfurche als Baby gefunden und von ihm wie eine Tochter aufgezogen wurde. Rama heiratet Sita. Auf Drängen seiner Stiefmutter Kaikeyi wird Rama in den Wald verbannt, wohin in zwei Menschen begleiten: Sein Halbbruder Lakshmana und seine Gattin Sita. Dasharatha ordnet an, dass Rama 14 Jahre lang in der Verbannung leben soll. In der Wildnis Gandaka helfen die beiden Brüder den dort lebenden Einsiedlern und Heiligen, die von Rakshasas unter der Führung Kharas bedroht werden. Der Dämonenkönig Ravana entführt Sita nach Lanka, nachdem ihn seine Schwester Shurpanakha, die von Rama zurückgewiesen und von Lakshmana verstümmelt wurde, auf die einzigartige Schönheit von Sita aufmerksam macht. Ein wesentlicher Helfer Ramas bei der Suche nach seiner Frau und im Kampf gegen Ravana ist der Affengott Hanuman. Den Ort, an dem Sita festgehalten wird, erfahren sie von Sampati. Die Affen bauen eine Brücke nach Lanka, die Ramu Setu, so dass Rama mit einem Heer übersetzen kann. Rama oder Ram, auch Ramachandra, ist nach den Lehren des Hinduismus die siebte Inkarnation von Vishnu, einem hinduistischen Gott. Er gilt als gebildet, schön und mit allen königlichen Eigenschaften ausgestattet. Seine Geschichte wird in dem indischen Heldenepos Ramayana erzählt.

7000 BC
Süd-Asien

Im heutigen Belutschistan auf der Kachi-Ebene in der Nähe des Bolan-Passes westlich des Indus-Tals siedelt eine Gruppe, die später als "Industal-Zivilisation" bezeichnet wird und der Mehrgarh-Kultur zugeordnet wird. Hier wird auch die erste Stadt dieser Gegend, Mehrgarh, gegründet; sie liegt westlich des Indus-Tales zwischen den heutigen Städten Quetta, Kalat und Sibi. Mehrgarh gilt als erste bekannte Ackerbau-Siedlung in Südasien. Die ersten Äcker des Gebietes werden durch diese Halb-Nomaden angelegt, die Weizen und Gerste anbauen und Schafe, Ziegen und Rinder züchten. Sie bauen einfache Gebäude aus getrocknetem Schlamm die in vier „Räume“ unterteilt sind. Zahlreiche Begräbnisse finden sich, daneben auch schon sehr fortgeschrittene Gebrauchsgegenstände wie Körbe, Geräte kombiniert aus Stein- und Knochenmaterial, Schmuck wie Perlenketten, Armreife, Anhänger und gelegentlich auch Tieropfer. Erstaunlicherweise finden sich bei einigen dieser Opfer mehr Grabbeigaben als bei den menschlichen Bestattungen. Schmuck aus Meeres-Muscheln, Kalkstein, Türkis, Lapislazuli, Sandstein und poliertem Kupfer werden gefunden, daneben auch einfach gearbeitete Figurinen von Frauenfiguren und Tieren. Ein Einzelfund blieb eine geschliffene Steinaxt als Beigabe zu einem Begräbnis – der erste derartige Fund des Indischen Subkontinents – einige mehr blieben an der damaligen Erdoberfläche erhalten.


Indien

  • An Felsüberhängen in Bhimbetka im heute indischen Bundesstaat Madhya Pradesh entstehen steinzeitliche Felsmalereien. Die Felsgrotten und Höhlen von Bhimbetka besitzen zahlreiche interessante Malereien, die auf lebendige Art das Leben der Höhlenbewohner und deren natürliche Umgebung darstellen. Einer der Felsen, der im Volksmund „Zoofelsen“ genannt wird, stellt Elefanten, Sambar, Bisons und Hirsche dar. Malereien an einem anderen Felsen zeigen einen Pfau, eine Schlange, einen Hirsch und eine Sonne. Auf einem weiteren Fels sind zwei Elefanten mit Stoßzähnen abgebildet. In einer der Höhlen ist ein Bison abgebildet, der einen Jäger verfolgt, während seine Gefährten hilflos dabeistehen. Unter dieser Ansammlung prähistorischer Malereien finden sich auch jüngere Jagdszenen mit Jägern, die Pfeil und Bogen, Schwerter und Schilde tragen. In einer anderen Szene sieht man Reiter zusammen mit Bogenschützen. Die Farbe wurde vermutlich aus farbiger Erde, pflanzlichen Farbstoffen, Wurzeln und Tierfetten hergestellt. Die Pinsel bestanden aus Pflanzenfasern.
  • Aus der Industal-Zivilisation entsteht im heutigen Belutschistan (Pakistan) ein antikes Reich. Hier wird auch die erste Stadt dieser Gegend, Mehrgarh, gegründet; sie liegt westlich des Indus-Tales zwischen den heutigen Städten Quetta, Kalat und Sibi. Mehrgarh gilt als erste bekannte Ackerbau-Siedlung in Südasien.

Königreich Sindh
Aus der Industal-Zivilisation entsteht das Königreich Sindh und liegt westlich des Indus-Tales zwischen den heutigen Städten Quetta, Kalat und Sibi. Mehrgarh gilt als erste bekannte Ackerbau-Siedlung in Südasien.

6500 BC
Belutschistan

In Mehrgarh im heutigen Belutschistan auf der Kachi-Ebene in der Nähe des Bolan-Passes westlich des Indus-Tals siedelt eine Gruppe, die später Mehrgarh genannt wird. Dies sind die ersten Menschen in dieser Region, die vom Ackerbau leben. Außerdem werden sie die ersten Töpfereien in dieser Gegend gründen. Diese mutmaßlichen Halbnomaden bauen Weizen und Gerste an und beginnen auch mit der Zucht von Schafen, Ziegen und Rindern.

5500 BC
Indien
  • Vermutete Lebenszeit des Buddha Kanakamuni.
  • Im heutigen Belutschistan (Pakistan) auf der Kachi-Ebene in der Nähe des Bolan-Passes, wo seit 1500 Jahren bislang töpferlose Mehrgarh-Kultur vorherrscht, kommt die Töpferware in fortgeschrittener Technik in Gebrauch. Glasierte Perlen (Fayence) werden ebenso produziert wie Terrakotta-Figuren mit immer mehr Details. Figuren von Frauen werden bemalt und weisen verschiedene Frisuren und Ornamente auf. In zwei Gräbern aus der Mehrgarh II-Periode wird roter Ocker an den Körpern der Bestatteten gefunden. Die Zahl der Grabbeigaben reduziert sich nach und nach. Erste Siegel aus Terrakotta und Knochenmaterial mit geometrischen Motiven werden hergestellt. Zur Technologie gehören jetzt Kupferbohrer, Brennöfen mit Aufwindtechnik und Schmelztiegel.
5000 BC
Indien

In Bhimbetka im indischen heutigen Bundesstaat Madhya Pradesh entstehen die ersten Darstellungen von Tänzen. Sie werden in dem Zeitraum von 5000 bis 2000 BC datiert. Von musikhistorischer Bedeutung ist eine der frühesten Darstellungen einer Sanduhrtrommel. Szenen von Tänzern, die sich mit ausgestreckten Armen umfassen, gehören in einen rituellen Zusammenhang.


Indien / Ceylon
Zwischen 6000 und 3500 BC erfolgt die Trennung der Insel Ceylon vom indischen Subkontinent. Eine Inselgruppe zwischen Talaimannar und Rameswaram in Indien ist die letzte sichtbare Spur dieser Verbindung.

4500 BC
Indien

Die in Indien lebenden Menschen verbringen die meiste Zeit damit, sich vor wilden und großen Tieren zu schützen, wie die mündlichen Überlieferungen dieser Zeit besagen.


Indien / Ceylon / Südostasien
Apnoetaucher in Ostasien, Indien und am Arabischen Meer holen Perlen, Perlmutt, Schwämme und Korallen aus dem Meer.


Ceylon
Die Menschen der Balangoda-Kultur auf Ceylon züchten Haushunde für die Jagd. Es wird angenommen, dass Hunde mit Ursprung in Ceylon, wie der singhalesischen Hound Dog und Kadar, gemeinsame prähistorischen Vorfahren haben. Möglicherweise zähmt der hier lebende Mensch auch Wasserbüffel und eine Form von Ochsen. Die Menschen betreiben Landwirtschaft und halten Hühner und Schweine.

4300 BC
Indien

Mehrgarh im Gebiet des heutigen pakistanischen Belutschistan wird eine der wichtigsten jungsteinzeitlichen Siedlungen.

4000 BC
Mesopotamien

In das bereits seit dem 8. Jahrtausend dünn besiedelte Gebiet zwischen Euphrat und Tigris (Mesopotamien; heute Irak) wandern, von Osten kommend die möglicherweise ursprünglich in Indien beheimateten Sumerer, sowie von der Arabischen Halbinsel bzw. von Nordwestafrika kommend in aufeinanderfolgenden Wellen semitische Volksstämme ein (gemäß dem Alten Testament Nachfahren von Sem, dem ältesten Sohn Noahs).


Indien
Am Indus entstehen die ersten Kulturen der indischen Zivilisation. Die Menschen hier betreiben hauptsächlich Landwirtschaft. Die erste befestigte Stadt Indiens, Rehman Dheri, wird gegründet.


Neuguinea / Südostasien / Indien
In Neuguinea wird Zuckerrohr geerntet und auch nach Indien exportiert, wo Zucker bald als Grundbedürfnis angesehen wird. In Europa ist Zucker noch vollkommen unbekannt.

3350 BC
Belutschistan

Die heute so genannte Siedlung „Kile Gul Mohammed“ in Belutschistan wird gegründet.

3300 BC
Indischer Subkontinent

Im Tal des Indus entsteht die erste Zivilisation im Gebiet des heutigen Indiens. Die "Indus-Kultur" zählt weltweit gemeinsam mit Mesopotamien und dem Alten Ägypten zu den drei ältesten städtischen Zivilisationen.

3200 BC
Indischer Subkontinent

Auf dem Indischen Subkontinent wird das Huhn domestiziert.

3138 BC
Indischer Subkontinent

Yudhisthira aus der Pandava Dynastie wird neuer Großkönig von Bharatvarsha (Eigenbezeichnung der Einwohner für Indien). Die Familie der Kauravas ist mit der Besetzung des Thrones durch einen König aus der Pandava-Dynastie nicht einverstanden; die beiden miteinander verwandten Familien geraten in einen Konflikt um die Macht, den sie durch ein Abkommen zu regeln suchen. Dieses Abkommen wird aus der Sicht der späteren Sieger von den Kauravas verletzt. Zu dieser Zeit lebt der hinduistischen Mythologie zufolge Krishna als Oberhaupt der Yadavas. Krishna spielt nun im Streit der miteinander in Konflikt liegenden Familien zwei entscheidende Rollen. Zum Einen entfaltet er, als sich der Krieg zwischen den Familien ankündigt, eine Friedensinitiative. Andererseits stellt er sich, als die Friedensbemühungen bei den Kauravas fehlschlagen, auf die Seite der Pandavas und rät hier seinem engen Freund Arjuna, der Oberbefehlshaber der Pandavas ist, den Krieg mit allen Konsequenzen auszufechten und dabei auch die gefährlichsten Waffen zum Einsatz zu bringen. Diese Schlacht wird in Kurukshetra, wie es im Sanskrit heißt, ausgekämpft. Es handelt sich hier nicht etwa um ein einzelnes Schlachtfeld, sondern um das Land der Kurus, also des Königreiches der Kuru-Dynastie im Norden des indischen Subkontinents, der von den Einwohnern Bharatversha, kurz Bharat, genannt wird, wie es auch noch in 5000 Jahren in der Hindi-Sprache heißen wird. Der Krieg dauert 18 Tage. Allein durch die Vernichtung der Kaurava-Armee wird der Verlust an Soldaten auf mehrere Millionen geschätzt, bedingt durch den Einsatz von "Sudarshan Chakra", blendenden Waffen, die in der heutigen Lesart mit einem Einsatz von Giftgas oder sogar mit Nuklearwaffen beschrieben werden können. Die Überlebenden des kontinentalen Krieges sind die Pandavas, Satyaki, Kripa, Ashvatthama, Kritavarma, Yuyutsu und Krishna. Alle 100 Söhne Gandharis fallen in diesem Krieg; Gandhari ist hierüber in Rage und schwört, dass Krishna und die ganze Yadu-Dynastie nach 36 Jahren ausgelöscht werden. Krishna erhält die Gewissheit, dass dies eine Prophezeiung ist und antwortet: So wird es sein. Über den Mahabharata-Krieg wird zwischen 400 BC und 400 AD das größte Volksepos Indiens mit 100.000 Doppelversen niedergeschrieben werden. Mit seiner großen Anzahl an Geschichten und Motiven sowie seinen unzähligen religiösen und philosophischen Parabeln wird die Bedeutung des Epos am besten mit dem Satz aus dem ersten Buch zusammengefasst: Was hier gefunden wird, kann woanders auch gefunden werden. Was hier nicht gefunden werden kann, kann nirgends gefunden werden. Das Mahabharata ist sowohl Heldenepos als auch ein bedeutendes religiöses und philosophisches Werk, dessen Ursprung möglicherweise in vedischer Zeit liegt. Traditionell wird der mythische Weise Vyasa als Autor angenommen, der in der Geschichte selbst eine Rolle spielt. Der Legende nach soll er es komponiert und dem elefantenköpfigen Gott Ganesha diktiert haben. Im Laufe der Jahrhunderte kam es immer wieder zu Veränderungen und Weiterentwicklungen des Werks, denn vieles wurde lange Zeit nur mündlich überliefert. Es besteht aus vielen Schichten, die sich im Laufe der Zeit anlagerten.

3105 BC
Indischer Subkontinent

Wegen großer Probleme der Yadu-Dynastie in ihrer Hauptstadt Dvaraka ist Krishna bereit, Dvaraka aufzugeben und beruf die Mitglieder seiner Dynastie nach Prabhasa, das 500 Kilometer nordöstlich von Dvaraka liegt. Bei einem Fest kommt es dort unter Alkoholeinfluss zum Streit und zu einem Kampf auf Leben und Tod, bei dem fast alle potenziellen Nachfolger Krishnas getötet werden. Nicht betroffen ist Vajra, Krishnas junger Enkel, den Arjuna zusammen mit den Yadu‐Frauen nach Hastinapura in Sicherheit bringen lässt. Diese mythische Begebenheit geht als "Massaker der Yadu-Dynastie" in die Geschichte ein.

3102 BC
Indischer Subkontinent

Nach hinduistischer Tradition wird Krishna in einem Wald in der Nähe der von ihm erbauten Stadt Dvaraka versehentlich von einem Jäger angeschossen wird und kehrt angeblich in den Himmel zurück. Krishna wurde durch Heirat der von ihm entführten Rukmini Oberhaupt der Yadu-Dynastie und baute die Stadt Dvaraka an der Westküste zu seinem Regierungssitz aus. Krishna wird eine der populärsten Gottheiten des Hinduismus. Die Krishna-Religiosität ist ihrem Wesen nach besonders emotionale, religiöse Hingabe, Bhakti Yoga, die besonders das Bhagavatapurana hervorhebt. Ausdrucksformen der Krishna-Bhakti sind die Verehrung des Göttlichen im Bild, Bhajans (religiöse Gesänge), Lesungen aus Schriften wie dem Bhagavatapurana oder der Bhagavad Gita. Eine der zentralen Textquellen für die philosophische Dimension der Krishna-Verehrung ist die Bhagavadgita, die ein Teil des Epos Mahabharata ist. In der Schlacht von Kurukshetra steht Krishna Arjuna als Freund und Beschützer sowie als geistiger Führer zur Seite. Vor Beginn dieser Schlacht offenbart er sich Arjuna als der Höchste. Als Fürst und Wagenlenker von Arjuna zieht Krishna mit in die Schlacht. Arjuna zögert zu kämpfen, da auf der Gegenseite viele Verwandte stehen. Krishna belehrt ihn über seine Pflicht, Dharma, als Krieger Kshatriya zu kämpfen sowie über die Unsterblichkeit der Seele Atman. Daneben gibt er auch Anweisungen für das spirituelle und ethische Leben seiner Verehrer, etwa: Wer gegen kein Wesen übel gesinnt ist und wer Mitleid hat, wer frei ist von Egoismus und Selbstsucht, gleichmütig in Leid und Freude und wer geduldig ist … den liebe ich. (12. Kapitel). Der Mythologie zufolge beginnt nun in Indien nun das Kaliyuga (das dunkle Zeitalter). Es soll der Zeitpunkt des Todes Krishnas am Ende des Mahabharatas sein. Kaliyuga (Sanskrit, kaliyuga wörtlich "Zeitalter des Kali (Dämons)", „Zeitalter des Streites“), ist die Bezeichnung für das letzte von vier Zeitaltern, den Yugas in der hinduistischen Kosmologie. Es gilt als das Zeitalter des Verfall und Verderbens. Als solches wird es oftmals zu dem von Hesiod in der Theogonie geschilderten griechischen „Eisernen Zeitalter“ in Beziehung gesetzt und auch "Eisernes Zeitalter" genannt. Die weiteren sind Satya Yuga (oder Krita Yuga), Treta Yuga and Dvapara Yuga. Herr über diese Zeit ist der schwarze apokalyptische Dämon Kali, laut Vishnu Purana die negative Manifestation von Vishnu, der in dieser Form für die Zerstörung des Universums zuständig ist. Kaliyuga wird auch oft mit der Göttin Kali (Göttin) (kālī) assoziiert, die generell für dunkle, materielle Aspekte steht. Kali bezeichnet auch die mit einem Punkt bezeichnete Verliererseite des Spielwürfels. Nach der buddhistischen Kosmologie bezeichnet ein solches finsteres Zeitalter die vierte und letzte größere Zeitperiode eines Zeitabschnitts von etwa 3000 BC Jahren, nach der Geburt eines Buddhas bis zum Erscheinen eines neuen Buddhas. Die hinduistischen und buddhistischen Bezeichnungen für Kaliyuga beziehen sich prinzipiell auf dieselbe Sache - ein letztes Zeitalter von vier. Unterschiedlich ist jedoch die jeweils angegebene Länge, die im Hinduismus einen Umfang zwischen 1200 und 360.000 "Menschenjahren" erreichen kann. Unklar ist dabei oft, ob "Menschenjahre" oder die viel länger dauernden "Götterjahre" gemeint sind. Arjuna übernimmt die Leitung der Zeremonien und sorgt für die Verbrennung der sterblichen Überreste Krishnas und proklamiert seinen Enkel Parikshit zum Großkönig, als alle Pandava-Brüder der Politik entsagen und sich bald darauf in die Himalayas zurückziehen, wo sie auch alle sterben werden, als letzter Yudhisthira.

Sommer 3060 BC
Indischer Subkontinent

Der König von Bharatvarsha (Eigenbezeichnung der Einwohner für Indien) Parikshit stattet Vajra, der inzwischen König von Mathura ist, einen Staatsbesuch ab. Beide beraten darüber, was gegen die Abwanderung der Bevölkerung aus Mathura zu tun sei. Ein Ratgeber rät Vajra, zur Erinnerung an Krishnas Kindheits- und Jugendorte in diesem Gebiet einen Tempel errichten zu lassen; der Bau wird unverzüglich begonnen.

Sommer 3041 BC
Indischer Subkontinent

Der König von Bharatvarsha (Eigenbezeichnung der Einwohner für Indien) Parikshit stirbt. Nachfolger auf dem Thron wird sein junger Sohn Janamejaya IV., der in der Stadt Kishkinda im Süden des indischen Subkontinents inthronisiert wird.

Sommer 3012 BC
Indischer Subkontinent

Im 29. Regierungsjahr König Janamejayas IV. von Bahratvarsha machte er zwei Schenkungen in Form von Landstücken und Gold an religiöse Einrichtungen. Die eine betrifft ein Dorf im Süden, die andere ein Dorf im Norden des Landes. Von der letzteren Schenkung sind die Angaben als Inschrift auf einer Kupferplatte erhalten, die in einem sehr bedeutenden Heiligtum, in Kedara Kshetra hoch in den Himalayas, aufbewahrt bleiben wird. Von Janamejayas IV. wird es keine weiteren Informationen geben. Es ist noch bekannt, dass sein Sohn Satanika in jungen Jahren kein Interesse an einer militärischen Ausbildung zeigt, wohl aber an einer spirituellen.

3000 BC
Indischer Subkontinent

Elementare geometrische Kenntnisse und Vermessungsinstrumente sind in allen orientalischen Kulturen in Gebrauch. Im Gebiet des heutigen Afghanistan gebrauchen die Bewohner die Bronze. Erste städtische Zentren entstehen in Mundiguk und Deh Morasi Ghundai. Mundiguk (in der Nähe des heutigen Kandahar) besitzt eine wirtschaftliche Basis aus Weizen, Gerste, Schafen und Ziegen und ist eine Provinzhauptstadt der Indus-Bevölkerung.

Sommer 2850 BC
Indischer Subkontinent

Die Induskultur breitet sich im Gebiet des heutigen Pakistan und in Indien aus. Die Zivilisation der "Indus-Kultur" verwendet eine frühe Form der Indus-Zeichen, die sogenannte "Indus-Schrift".

2800 BC
Indischer Subkontinent / Königreich Ägypten

Der seit etwa 100 Jahren in Ägypten gebrauchte polierte Spiegel aus Kupfer oder aus Bronze wird jetzt auch in Indien hergestellt.

2600 BC
Indischer Subkontinent

Im Industal wird erstmals der Pflug verwendet. Die neolithischen Ackerbaukulturen am Indus, deren früheste die von Mergarh ist, weisen zunehmend eine Vereinheitlichung von Merkmalen auf, für die die Fundstätten von Harappa und Mohenjo-Daro typisch sind. Es ist anzunehmen, dass sich ähnlich wie in Mesopotamien Hierarchien und größere politische Einheiten bilden, aber die fehlende Entzifferung der Schrift der Indus-Kultur lässt nur Vermutungen zu. In Harappa, einer historischen Stadt am Oberlauf des Indus im heutigen Pakistan, beginnt eine Blütezeit. Harappa wird ein Zentrum der Indus-Kultur. Diese Kultur kennt bereits Architektur und eine regelmäßige Städteplanung einschließlich gepflasterter Straßen mit Straßenablauf (Gullys). Sie entwickelt zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit den gebrannten Ziegel mit den perfekten, noch heute gebräuchlichen Proportionen 1:2:4, der als Einhandziegel in allen Richtungen beliebig addierbar ist. Über 2500 Städte entstehen auf dem Indischen Subkontinent, die größten von ihnen Harappa, Lothal, Kalibangan, Dholavira, Rakhigarhi und Mohenjo-Daro. Das Gebiet bedeckt eine Region, die größer als die Landfläche von Ägypten und Mesopotamien zusammen ist und besitzt eine überlegene Stadtplanung und Abwassersysteme. Möglicherweise besitzt diese Kultur auch eine Schrift, aber ob die sogenannte Indus-Schrift eine tatsächliche Schrift ist, wird in Fachkreisen bisher kontrovers diskutiert. Ohnehin weicht die frühe Indus-Schrift jetzt einer modernisierten Form.

2500 BC
Indischer Subkontinent

Im Industal existieren sechs große Städte im Binnenland mit einer Bevölkerung von jeweils 30.000 Menschen, viele Dörfer und Häfen existieren an der Küste und an den Flüssen. Die Kultur des Industals umfasst das heutige Pakistan und erstreckt sich bis in den heutigen Iran im Westen, um das heutige Turkmenien und Kaschmir im Osten sowie jenseits des heutigen Delhi im Südosten. Die Architektur wird durch verschiedene astronomische Prinzipien geregelt. Im Industal entwickeln die Menschen eine Form der heutigen Sitz-Toilette, gebaut aus Backstein. Es gibt hier auch öffentliche Bäder oder zumindest ein Tempel-Bad. Wohnhäuser werden ebenfalls mit eigenen Bädern ausgestattet. Die Bauern des Landes bauen Weizen, Gerste, Melonen, Datteln und wahrscheinlich auch Baumwolle an. Durch den Monsunregen entsteht ein idealer Lebensraum auch für Nashörner, Elefanten und Wasserbüffel.

Sommer 2488 BC
Indischer Subkontinent

Der von Krishna vor 600 Jahren erbaute Regierungssitz von Dvaraka wird aufgegeben. Arjuna, ein Nachkomme Krishnas, koordiniert die Massenflucht der Menschen aus der Millionenstadt, deren Bevölkerung im Landesinneren neu angesiedelt wird. Nachdem die Einwohner die Stadt verlassen haben, versinkt ein Teil von ihr in geringer Tiefe im Meer. Wahrscheinlich ist lediglich das frühere Regierungsviertel betroffen und nicht der Palast Krishnas. Es ist nicht bekannt, ob Menschen diesen Ort ins Meer versenkten oder ob die "Große Flut" für diese Katastrophe verantwortlich ist. Die erste Silbe des Wortes "Sintflut" stammt aus dem Sanskrit, wo "Sint" als "die Große" ausgewiesen wird.

Sommer 2463 BC
Indischer Subkontinent

Beginn der Besiedelung des indischen Subkontinents von Westen her.

2300 BC
Indischer Subkontinent / Volk der Arier

Der Hindukusch wird durch Indo-Arische Volksstämme ("Proto-Elamitische Kultur") in Gardan Rig und Dam (heutige Provinz Nimrud im Südwesten Afghanistans) besiedelt.

2000 BC
Volk der Arier / Indischer Subkontinent

Die Einwanderung des indischen Zweiges der Arier (Indo-Arier) über den Hindukusch nach Baktrien beginnt. Die Sprache dieses Zweiges ist vedisch, die in wenigen Jahrhunderten gemeinsame Sprache aller Menschen in dieser Gegend werden wird; die Völker beginnen, sich untereinander zu vermischen. Technologisch bieten die Arier den Völkern, denen sie begegnen, die Möglichkeit des Nachbaus ihrer leichten Streitwagen mit Speichenrädern und Felgen, die schon bald in Mesopotamien in kriegerischen Auseinandersetzungen genutzt werden. Die Arier verehren mindestens einen Gott, vermutlich eine als „Himmelvater“ zu übersetzende Gottheit; daneben existierten aber wahrscheinlich weitere Gottheiten. Religiös bedeutsam war ihr patrilineares Verwandtschaftssystem, das sich von der Vaterlinie ableitete. Modell war die vaterrechtlich organisierte Großfamilie. Oft wird die zentralasiatische Andronowo-Kultur den bronzezeitlichen Ariern zugeordnet.


Königreich Elam / Indischer Subkontinent
Händler aus Elam bringen aus dem heutigen Iran stammende Keramik an den Ganges im heutigen Indien.


Indischer Subkontinent / Königreich Dilmun
Das Königreich Dilmun wird als Handelsknotenpunkt des Persischen Golfs zu einem wohlhabenden Land. Die bereits in prähistorischer Zeit bewohnten Inseln des heutigen Emirats Bahrain (umfasst neben der knapp 580 Quadratkilometer großen Hauptinsel Bahrain noch 32 kleine und kleinste Inseln; mit insgesamt rund 695 Quadratkilometern nicht einmal so groß wie Hamburg) im Persischen Golf sind eine wichtige Zwischenstation des Seefahrervolks der Sumerer auf ihrem Weg nach Indien. Wichtigste Handelsgüter Bahrains – zu jener Zeit Dil(m)um (Paradies) genannt – sind die an den Inselküsten „geernteten“ Perlen und Naturschwämme.

ab 1900 BC
Indischer Subkontinent

Die vedische Kultur hält Einzug auf dem Indischen Subkontinent.

ab 1600 BC
Indischer Subkontinent

Besiedlung Indiens durch indo-iranische Bauernvölker, die von dem Gebiet des heutigen Afghanistan her eindringen und die alte Induskultur zerstören. Rückdrängung der drawidischen Bevölkerung nach Süden (Dekkan). Es kommt zu einem kulturellen Niedergang der Indus-Kultur, der vermutlich auf ökologische Probleme, unter anderem einen Rückgang der Niederschlagsmengen, zurückzuführen ist.

ab 1500 BC
Indischer Subkontinent / Volk der Arier

Auf dem Indischen Subkontinent verbreitet sich die späte Harappan-Kultur. Hellhäutige bewaffnete Nomadenvölker, die sich selbst „arya“ (Edle) nennt, dringen aus der Region des heutigen Afghanistan aus zunächst nach Südosten in das Stromgebiet des Indus und von dort in das Gangesbecken und nach Süden vor. Die nichtsesshaften Arier verbreiten die indogermanische Sanskrit-Sprache auf dem gesamten indischen Subkontinent. Ihr Glaube stellt die Grundlage für den heutigen Hinduismus dar und ihre gesellschaftliche Hierarchie die Basis für das noch heute existente Kastensystem.

1500
Indischer Subkontinent / Volk der Arier

Die aus dem Norden eingewanderten Arier bringen die vedische Kultur auf den Indischen Subkontinent und beginnen damit, sich mit dortigen einheimischen Stämmen zu vermischen.

ab 1000 BC
Indischer Subkontinent
  • Auf dem Indischen Subkontinent beginnt die Eisenzeit.
  • Ausbildung der pantheistischen regelstrengen Priesterreligion in Indien (Brahmanismus). Lehre von der Identität des Ichs (Atman) mit dem Welturgrund (Brahman) und der Seelenwanderung. Strenge Einteilung der Bewohner in Kasten.
  • Die Inder benutzen zur Zeitrechnung das Mondjahr zu 360 Tagen, das durch willkürliche Schaltungen mit dem Sonnenstand in Übereinstimmung gebracht wird.
  • Schiffsverkehr zwischen Südwestarabien und Indien wird aufgenommen.
  • Im gebirgigen Norden des heutigen Nepal am Südrand des Himalaya leben überwiegend aus dem tibeto-burmesischen Sprachraum stammende Volksgruppen, im Süden Volksgruppen indo-arischer Abstammung.
8. Jahrhundert BC
Indischer Subkontinent

Beginn der Etablierung von 16 großen Königreichen ("Maha Janapadas") in Indien:

  • Anga
  • Kosala
  • Kashi
  • Magadha
  • Videha
  • Malla
  • Chedi
  • Vatsa (oder Vamsa)
  • Kuru
  • Panchala
  • Machcha (oder Matsya)
  • Surasena
  • Assaka (oder Asmaka)
  • Avanti
  • Gandhara
  • Kamboja

Mehrere dieser Königreiche sind semi-demokratische Republiken und keine Oligarchien.

nach dem 7. Jahrhundert BC
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