Paläozoikum

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PALÄOZOIKUM

Von 541 bis 252,3 Millionen Jahre BC

Die vorherrschende Tierart des Paläozoikums ist der Trilobit
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Jahreschroniken
Präkambrium - Paläozoikum - Mesozoikum


Ereignis
Präkambrium
Die Zeit vor 4,568 Milliarden Jahren bis 541,1 Millionen Jahren
541.000.000 BC
Die Erde am Beginn des Paläozoikums, 541 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)

Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Gondwana / Armorica / Baltica / Siberia
200 Millionen Jahre nach dem Zerfall des Kontinents Rodinia schließen sich die der Bruchstücke Proto-Laurasia (welches zwischenzeitlich zerbrach und sich als Laurasia wiederformte), der Kraton (Festlandskern) Kongo und Proto-Gondwana (das übrige Gondwana außer Atlantika) zusammen: Das heutige Westaustralien, der Kongo und Teile Südafrikas, der Antarktis, der Arabischen Halbinsel und die Ostküste Indiens sind in den Tropen und damit eisfrei; der Rest der Erde wird um den Südpol vollständig vergletschert. Die Anordnung der Kontinente ist demnach aus heutiger Sicht umgekehrt. Das Kambrium als chronostratigraphisches System und älteste geochronologische Periode des Paläozoikums und damit des Phanerozoikums beginnt. Es ist das unterste chronostratigraphische System und damit des Phanerozoikum in der Erdgeschichte. Der Name Kambrium wurde von Adam Sedgwick bereits 1835 nach dem lateinischen Namen von Wales (Cambria) vorgeschlagen, da dort Schichten des Kambriums aufgeschlossen sind. Es existiert ein großer Südkontinent Gondwana, der mit seinen nördlichen Ausläufern bis über den Äquator bis in nördliche Breiten reicht. Zu diesem Kontinent gehören nicht nur die "klassischen" Gondwana-Kontinente (Afrika, Südamerika, Indien, Madagaskar, Australien, Antarktis, Saudi-Arabien und andere), sondern auch einige kleinere Blöcke, die später mit den Nordkontinenten verschweißt werden, wie der Kleinkontinent Avalonia (Teile von Mittel- und Westeuropa), die Armorica-Terrangruppe (Teile von West- und Südeuropa), der Tarim-Block, der Sino-Koreanische Kraton und der Jangtse-Kraton. Diesem Großkontinent im Süden stehen drei kleinere Kontinente gegenüber. Laurentia (Teile Nordamerikas und Grönlands), Balticas (Nordosteuropas) und Siberias liegen alle etwas südlich des Äquators. Laurentia ist von Baltica und Gondwana durch den Iapetus-Ozean getrennt. Zwischen Baltica und dem Gondwana vorgelagerten Avalonia liegt der Tornquist-Ozean. Siberia ist durch den Aegir-Ozean von Baltica getrennt. Isoliert von diesen Kontinenten ist auch ein kleiner Kontinent Kasachstania, der im Karbon an Siberia angeschweißt wurde. Der Südpol befindet sich im Unterkambrium im heutigen nördlichen Südamerika. Er verlagert sich bis zum Ende des Kambriums nach Nordafrika bzw. Gondwana wandert entsprechend über den Südpol hinweg. Der Nordpol liegt zur Zeit im Meer. Zu Beginn des Kambriums tritt offenbar eine globale Erwärmung ein. Der Meeresspiegel steigt im Laufe des Unterkambrium beträchtlich an. Die Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre ist zu Beginn des Kambrium niedriger als heute, hat aber vom ausgehenden Präkambrium zum Kambrium etwas zugenommen und steigt während des Kambriums weiter leicht an. Die CO2-Konzentration steigt im Laufe des Kambriums stark an und erreicht an der Kambrium/Ordovizium-Grenze einen absoluten Höhepunkt, der während des gesamten Phanerozoikums nicht mehr erreicht werden wird. Die Durchschnittstemperatur am Boden beträgt 21 Grad Celsius, der Sauerstoffgehalt pendelt bei 12,5 %, der Kohlendioxidwert liegt noch 12-16mal höher als heute, die durchschnittliche Bodentemperatur liegt bei 21 Grad Celsius und damit rund 7 Grad höher als heute). Der Beginn des Kambrium ist gekennzeichnet durch die sogenannte „Kambrische Explosion“, bei der in einem erdgeschichtlich recht kurzen Zeitraum sehr viele mehrzellige Tiergruppen entstehen bzw. im Fossilbericht erscheinen, deren grundsätzliche Baupläne sich teilweise bis heute erhalten. Der Beginn des Kambriums markiert somit für die Entwicklung der Tierwelt einen sehr wesentlichen Einschnitt in der Erdgeschichte, mit dem auch das Äonothem des Phanerozoikums beginnt, jener große geologische Abschnitt, in dem sich die Lebewelt, so wie wir sie heute kennen, entwickelt. Mit Ausnahme der Moostierchen (Bryozoa) sind bereits fast alle modernen Tierstämme im Kambrium vorhanden: Schwämme (Porifera), Nesseltiere (Cnidaria), Gliederfüßer (Arthropoda), Armfüßer (Brachiopoda), Weichtiere (Mollusca), Stachelhäuter (Echinodermata) und andere kleinere Stämme von Wirbellosen wie auch die Vorläufergruppen der Wirbeltiere. Es entwickeln sich jetzt viele Arten von erstmals harten Skeletten und Gehäusen. Dies wird einerseits erklärt als Schutz vor den ersten großen Räubern, die auch zu dieser Zeit auftreten, andererseits durch das große Angebot von Kalziumkarbonat durch eine Veränderung in der chemischen Zusammensetzung des Meerwassers. Das Auftreten von Gehäusen und Skeletten aus Kalziumkarbonat, die natürlich ein wesentlich besseres Fossilisationspotenzial haben als lediglich Weichteile, macht erklärbar, warum im Kambrium plötzlich so viele Tierstämme auftreten, über deren Vorfahren nichts bekannt ist. Vermutlich muss die Aufspaltung (Radiation) der vielzelligen Tiere (Metazoen) weit ins Ediacarium zurück verlegt werden. Als Leitfossilien zur biostratigraphischen Gliederung des Kambrium werden benutzt:

  • Trilobiten
  • Archaeocyathiden
  • Brachiopoden

Die wohl zu den Schwämmen zählenden Archaeocyathiden bauen die ersten größeren Riffe der Erdgeschichte. Sie sterben zu Beginn des Oberkambriums wieder aus. Aus der kambrischen Pflanzenwelt sind nur marine planktonische Algen bekannt. Das Land ist noch nicht von Pflanzen besiedelt. In Mitteleuropa gibt es nur sehr wenige Aufschlüsse bzw. Gebiete, in denen Gesteine des Kambriums an die Erdoberfläche treten. Es ist in den meisten Gebieten von dicken jüngeren Sedimentschichten bedeckt und/oder auch bei späteren Orogenesen metamorphosiert worden. Europa setzt sich aus verschiedenen geotektonischen Platten (Laurentia, Baltica, Avalonia und die Armorica-Terranes) zusammen, die zur Zeit teilweise sehr weit auseinander lagen. Sie wurden erst bei späteren Orogenesen in dieser Position zusammengefügt. Entsprechend vielgestaltig sind die Fazies und der Fauneninhalt der kambrischen Schichten in Mitteleuropa. Im heutigen Deutschland sind in folgenden Regionen Gesteine kambrischen Alters nachgewiesen worden: Schwarzwald, Spessart, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Nordthüringen, Thüringisch-fränkisches Schiefergebirge, Fichtelgebirge, Bayrischer Wald, Oberpfälzer Wald, Erzgebirge, Vogtland, Lausitz und andere sowie auch in einigen Bohrungen Norddeutschlands, wobei besonders die Bohrung "Adlersgrund" in der Ostsee von Bedeutung ist. Während die genannten anderen Aufschlussgebiete alle zu Avalonia und der Armorica-Terrangruppe gehören, also im Kambrium noch zu Gondwana gehörten, liegt das Gebiet der Bohrung Adlersgrund im Kambrium auf Baltica. Aus dem Burgess-Schiefer in den Rocky Mountains Kanadas sind viele gut erhaltene Fossilien aus dem Mittleren Kambrium bekannt, vor allem Gliederfüßer, Anneliden, Onychophora, Priapuliden neben Trilobiten, Schwämmen und Fossilien, die keinem der heutigen Stämme zugeordnet werden können. Noch etwas älter ist die berühmte Chengjiang-Faunengemeinschaft im Maotianshan-Schiefer in China (heutige Provinz Yunnan). Weitere bemerkenswerte kambrische Fossillagerstätten sind die Orsten. Orsten sind Kalkknollen, die in Alaunschiefer eingelagert sind. In diesen Kalkknollen werden Chitinskelette in einer frühen Phase der Diagenese phosphatisiert und blieben dreidimensional erhalten. Mit schwacher Säure können diese hervorragend erhaltenen Chitiniskelette von kambrischen Arthropoden und deren Larvenstadien aus dem Gestein herausgelöst werden. Der Begriff Orsten stammt aus Schweden, wo zwei derartige Fossillagerstätten bekannt sind. Inzwischen wurde eine "Orsten"-Fossillagerstätte auch im Kambrium Australiens entdeckt. Die durchschnittliche Temperatur auf der Erde beträgt jetzt 21 Grad Celsius und ist damit 7 Grad Celsius höher als heute.

540.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Laurentia / Avalonia / Baltica / Siberia / Laurasia / Gondwana

Auf der Erde existieren vier größere Landmassen bzw. Kontinente wie Laurentia, Baltica, Gondwana und Siberia. Der Kontinent Laurentia befindet sich in Äquatornähe, südlich davon liegen Avalonia und Baltica im Iapetus-Ozean. Laurasia liegt in tropischen Breiten, wo sich Nordchina und Siberia in Richtung Norden absonderten und im Ordovizium als erste Kontinente seit 400 Millionen Jahren (der Teilung Rodinias), hohe nördliche Breiten erreichten.

529.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – 2. Stufe

Eine neue, noch unbenannte Stufe des Terreneuvium beginnt.

521.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – 2. Serie – 3. Stufe

Das Terreneuvium wird durch eine 2. Serie abgelöst. Die 2. Stufe geht in die 3. Stufe über. Die Zeitalter sind noch unbenannt.

514.000.000 BC
Sacabambaspis, der Nachfolger der Anatolepis (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – 2. Serie – 4. Stufe

Die 3. Stufe der 2. Serie des Kambrium wird durch die 4. Stufe abgelöst. Die Zeitalter sind noch unbenannt. Erste Vorläufer von fischähnlichen, kieferlosen Wirbeltieren treten auf; sie gehören zur Gattung Anatolepis. Die Vermutung ihrer Existenz zu diesem frühen Zeitpunkt stützt sich auf winzige und fragwürdige Reste. Die Anatolepis besitzen außer der Schwanzflosse keine weiteren Flossen.

509.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – 2. Serie – 5. Stufe

Auf die 4. Stufe der 2. Serie des Kambrium folgt die 5. Stufe der 3. Serie. Die Zeitalter sind noch unbenannt.

504.500.000 BC
Lejopyge laevigata, der erste Trilobit (Quelle: Wikipedia.en)
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – 3. Serie – Drumium

Das Drumium, die mittlere chronostratigraphische Stufe der 3., noch unbenannten Serie des Kambriums in der Erdgeschichte, beginnt. Das Drumium wird von einer noch nicht benannten Stufe unter- und vom Guzhangium überlagert. Dieses Zeitalter ist nach den Drum Mountains benannt. Die Untergrenze ist durch das Erstauftreten der Trilobiten-Art Ptychagnostus atavus definiert. Die Obergrenze bildet das Erstauftreten der Trilobiten-Art Lejopyge laevigata.

500.500.000 BC
Polymerider Trilobit (Quelle: Berkeley.edu)
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – 3. Serie – Guzhangium

Das Guzhangium, in der Erdgeschichte die obere chronostratigraphische Stufe der 3., noch unbenannten Serie bzw. die insgesamt 7. Stufe des Kambriums, beginnt. Dieses Erdzeitalter ist nach dem Kreis Guzhang (Provinz Hunan in China) benannt. Die Untergrenze liegt 121,3 Meter über der Basis der Huaqiao-Formation in einem Horizont, der das Erstauftreten der weltweit auftretenden Trilobiten-Art Lejopyge laevigata markiert. Sekundäre Marker nahe der Basis der Stufe sind das Auftreten von Lejopyge calva oder Lejopyge armata geringfügig unter der Basis der Stufe, das Auftreten von Conodonten assoziiert mit der Basis der Laiwugnathus laiwuensis-Zone und die Transgressionsphase eines kleinen eustatischen Events. Die Obergrenze (und damit die Untergrenze des Paibiums) ist durch das Erstauftreten der Trilobiten-Art Ptychagnostus atavus definiert. Die Faunenwechsel an der Basis der Guzhangium-Stufe können auch an der Basis der Boomerangium-Stufe in Australien, an der Basis der Aldanaspis-Zone (polymeride Trilobiten) in Sibirien und an der Basis der Paradoxides forchhammeri-Zone auf dem westlichen Avalonia-Kleinkontinent festgestellt werden.

500.000.000 BC
Qualle vor 500 Millionen Jahren (Quelle: B. Lieberman)
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – 3. Serie – Guzhangium

Es findet eine Trennung von Chordatieren und Arthropoden statt. Es existieren nun Seetang, Trilobiten, Schwämme, Krebse, Quallen, Stachelhäuter, Würmer, Spinnentiere und gepanzerte Armfüßler (Brachiopoden).

497.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Furongium - Paibium

Das Furongium, in der Erdgeschichte die obere chronostratigraphische Stufe des Kambriums, beginnt. Die Serienstufe "Paibium" ist benannt nach dem kleinen Ort Paibi im Kreis Huayuan in der chinesischen Provinz Hunan.

494.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Furongium - Jiangshanium

Das Jiangshanium, in der Erdgeschichte die mittlere chronostratigraphische Stufe der Furongium-Serie des Kambriums, beginnt. Die Untergrenze wird definiert durch das weltweite Auftreten von Trilobiten der Art Agnostotes orientalis sowie des Erstauftretens der Trilobiten-Art Irvingella angustilimbata. Die Obergrenze wird wahrscheinlich, wenn sich die weltweite Forschergemeinschaft darauf geeinigt hat, durch das Erstauftreten der Trilobiten-Art Lotagnostus americanus definiert werden.

489.500.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Furongium – 10. Stufe

Die 10. Stufe in der Serie des Furongium beginnt. Dieses Erdzeitalter ist noch unbenannt.

485.000.000 BC
Die Erde um 485 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Trilobit der Gattung Glyptagnostus reticulatus (Quelle: Wikipedia.en)
Graptolithen (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Unterordovizium - Tremadocium
  • Auf das Furongium folgt die Unterordovizium-Serie des Ordoviziums. Die Serie ist nach einem alten Namen für die südchinesische Provinz Hunan („Hibiskus-Land“) benannt. Das Furongium entspricht dem früheren Begriff „oberes Kambrium“. Die Untergrenze der Stufe ist durch das Erstauftreten der agnostoiden Trilobiten-Art Glyptagnostus reticulatus definiert. Die Grenze zur nächstfolgenden, noch nicht benannten Stufe ("Stufe 7") ist noch nicht abschließend festgelegt worden. Wahrscheinlich wird die Grenze mit dem Erstauftreten der Trilobiten-Art Agnostotes orientalis definiert werden. Im Tremadocium, in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Serie des Ordoviziums, ist die paläogeografische Situation der Kontinente wie im Kambrium noch geprägt vom Großkontinent Gondwana und drei weiteren, kleineren Kontinenten Laurentia, Baltica und Siberia sowie einer ganzen Reihe von Klein- und Mikrokontinenten, die ursprüngliche Bestandteile Gondwanas waren. Baltica und Gondwana beginnen, sich voneinander zu entfernen, dazwischen entsteht der Tornquist-Ozean. Laurentia driftet nach Norden zum Äquator. Es ist von Gondwana und Baltica durch den Iapetus-Ozean getrennt. Siberia ist auf dem Weg zum Äquator. Bezogen auf die heutigen Kontinente beginnt der Südpol seine Wanderung von einer Position im heutigen südlichen Algerien zunächst etwas nach Norden bis etwa an die heutige Mittelmeerküste. Vom Nordrand Gondwanas bricht der Mikrokontinent Avalonia ab und driftet nach Norden. Zwischen Avalonia und Gondwana öffnet sich der Rheische Ozean. Der Name der Stufe leitet sich vom Ort Tremadoc in Wales ab und wurde 1846 von Adam Sedgwick vorgeschlagen. Die Basis des Tremadociums (und damit des Ordoviziums) ist durch das Erstauftreten der Conodonten-Art lapetognathus fluctivagus definiert. Erstmals treten planktonische Graptolithen auf. Zu Beginn des Ordoviziums ist es in Nähe des Äquators wahrscheinlich sehr warm. Auch aus den Gebieten des Südpols sind keine Vereisungen bekannt.
  • Im Unterordovizium kommt es zu einer erneuten Radiation. Nach dem Aussterben der Archaeocyathiden bilden nun erstmals Korallen, Bryozoen und Stromatoporen Riffe. Die Korallen treten erstmals mit den beiden Gruppen der Rugosa und Tabulata in Erscheinung. Die Graptolithen haben zu Beginn des Ordoviziums ihr erstes Auftreten. Als letzter der großen Stämme des Tierreiches erscheinen auch die Moostierchen (Bryozoa) und das schon in einer beachtlichen Diversität. Die bereits im Kambrium vorhandenen Armfüßer machen eine große Radiation durch; sehr viele Gruppen erscheinen zum ersten Mal. Im Ordovizium beginnt auch die eigentliche Radiation der Kopffüßer (Cephalopoda), die bereits im obersten Kambrium mit einfachen Formen entstanden sind. Sie werden zu den größten Räubern des Ordoviziums, mit Gehäuselängen von bis zu 10 Metern und mehr (zum Beispiel Ord. Endocerida). In der Gruppe der Stachelhäuter (Echinodermata) treten die Seeigel (Echinoidea), die Seewalzen (Holothuroidea), die Seesterne (Asteroidea) und die Schlangensterne (Ophiuroidea) erstmals auf. Außerdem ist noch die schnelle Radiation der Seelilien (Crinoida) hervorzuheben. Die merkwürdige Gruppe der Carpoidea tritt zum ersten Mal in Erscheinung. Die Trilobiten diversifizieren sich; darunter sind jetzt nektonische Formen mit großen, hochentwickelten Facettenaugen, aber auch (sekundär) blinde Formen, die wohl tieferes Wasser bewohnen.
480.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Unterordovizium - Tremadocium

Der vor fünf Millionen Jahren von Gondwana abgebrochene Kontinent Avalonia kollidiert nördlich des Äquators mit dem Kontinent Baltica.

477.700.000 BC
Conodont (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Unterordovizium - Floium

Das Floium, die zweite chronostratigraphische Stufe der Unterordovizium-Serie des Ordoviziums, beginnt. Die Untergrenze ist mit dem erstmaligen Auftreten der Graptolithen-Art Tetragraptus approximatus definiert. Die Obergrenze des Floium (bzw. die Untergrenze der darauffolgenden Stufe des Dapingiums) ist durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Baltoniodus triangularis definiert. Das offizielle Referenzprofil (GSSP = "Global Stratotype Section and Point") für das Floium liegt im Steinbruch Diabasbrottet, ungefähr fünf Kilometer nordwestlich des heutigen Ortes Flo in Västergötland (Südschweden).

470.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Dapingium - Avalonia / Baltica / Gondwana

Nachdem der Mikrokontinent Avalonia sich vor rund 10 Millionen Jahren vom Nordrand Gondwanas abspaltete und nach Norden driftete, öffnete sich zwischen Avalonia und Gondwana der Rheische Ozean. Avalonia bildet nun eine eigene Faunenprovinz, die sich von der von Gondwana, Baltica und Laurentia unterscheidet. Das Erdenjahr hat jetzt 396 Tage und es beginnt eine Eiszeit, die die Bezeichnung Dapingium erhält. Dapingium ist in der Erdgeschichte die ältere der beiden chronostratigraphischen Stufen der Mittelordovizium-Serie des Ordoviziums. Die Stufe ist benannt nach einem kleinen Dorf in der Nähe des GSSP (= "Global Stratotype Section and Point"). Das Klima ist tropisch feucht und ist sehr heiß.

467.300.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Darriwilium

Das Darriwilium, in der Erdgeschichte die zweite chronostratigraphische Stufe der Mittelordovium-Serie des Ordoviziums, beginnt. Die Untergrenze des Darriwilium wird durch das Erstauftreten der Graptolithen-Art Undulograptus austrodentatus definiert, die Obergrenze durch das Erstauftreten der Graptolithen-Art Nemagraptus gracilis.

460.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Darriwilium - Baltica / Avalonia / Laurentia

Durch die Meeresspiegelhöchststände sind weite Teile der Landmassen überflutet und es kommt zur Ablagerung von flachmarinen Sedimenten. Charakteristisch für das Ordovizium sind Kalkablagerungen, unter anderem in weiten Teilen des heutigen Skandinaviens (zum Beispiel Schweden) und des Baltikums (zum Beispiel Estland). In vielen Gebieten werden Muttergesteine von Erdöl und Erdgas abgelagert, wie zum Beispiel der estnische Kukersit. Im heutigen Deutschland finden sich hauptsächlich Tonablagerungen (Tonschiefer) aus dem Ordovizium. Vor allem in Thüringen enthalten diese Sedimentgesteine auch Fossilien. Eine Besonderheit unter ihnen stellt der Lederschiefer dar. Er enthält als Dropstones gedeutete Klasten (oft Quarzite), die Fossilien enthalten, während der umgebende Schiefer mindestens als fossilarm gilt. Sie sind ein wichtiger Beleg für die sich damals noch in Südpolnähe befindliche Armorica-Gruppe von Kleinkontinenten, die später mit Baltica verschmolzen werden und heute den Untergrund von Mitteleuropa bilden. Grünalgen sind im oberen Kambrium und im Ordovizium verbreitet. Vermutlich entstehen daraus bereits im Ordovizium die ersten einfachen Landpflanzen in Form von nicht vaskulären Moosen, ähnlich den heutigen Lebermoosen. Sporen dieser ersten Landpflanzen werden in den obersten ordovizischen Sedimenten gefunden. Man vermutet, dass Arbuskuläre Mykorrhizapilze unter den ersten landlebenden Pilzen sind und für die Besiedelung des Landes durch Pflanzen eine wesentliche Rolle spielen, indem sie mit den Pflanzen eine Symbiose eingehen und ihnen mineralische Nährstoffe verfügbar machen. Fossilierte Hyphen und Sporen werden in Wisconsin gefunden.

458.400.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Oberordovizium – Sandbium

Das Sandbium, in der Erdgeschichte die unterste chronostratigraphische Stufe der Oberordovizium-Serie des Ordoviziums, beginnt. Der Name der Stufe ist von der Ortschaft Södra Sandby abgeleitet ist. Die Untergrenze ist durch das Erstauftreten der Graptolithen-Art Nemagraptus gracilis definiert. Die Obergrenze bildet das Erstauftreten der Graptolithen-Art Diplacanthograptus caudatus. Die Grenze fällt auch mit der Untergrenze der "Guttenberg carbon-13 isotope excursion" zusammen, eine weltweit zu beobachtende Abweichung im C13-Isotopenverhältnis.

455.000.000 BC
Pteraspidomorphi - das erste Wirbeltier (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Oberordovizium – Sandbium

Unter den gepanzerten, kieferlosen Wirbeltierverwandten (Agnatha) entwickelten sich die Pteraspidomorphi. Sie gelten als die ersten Wirbeltiere.


Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Darriwilium - Baltikum / Avalonia
Drei Asteroideneinschläge prägen die Zeit um 455 Millionen Jahre BC:

  • Im Gebiet des heutigen Estland schlägt der Asteroid Kärdla ein und verursacht einen Krater von vier Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet der heutigen schwedischen Provinz Jämtlands Iän schlägt der Asteroid Lockne ein und verursacht einen Krater von sieben Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet der heutigen schwedischen Provinz Jämtlands Iän schlägt der Asteroid Tvären ein und verursacht einen Krater von zwei Kilometern Durchmesser.
453.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Oberordovizium – Katium

Das Katium, in der Erdgeschichte die zweite chronostratigraphische Stufe der Oberordovizium-Serie des Ordoviziums, beginnt. Der Name der Stufe rührt vom nun ausgetrockneten See Katy (Oklahoma, USA) her. Die Untergrenze bildet das Erstauftreten der Graptolithen-Art Diplacanthograptus caudatus. Die Grenze fällt auch mit der Untergrenze der "Guttenberg carbon-13 isotope excursion" zusammen, eine weltweit zu beobachtende Abweichung im C13 Isotopenverhältnis. Die Obergrenze ist durch das Erstauftreten der Graptolithen-Art Normalograptus extraordinarius definiert. Sie fällt auch zusammen mit der Basis einer größeren positiven Carbon-13-Isotopen-Abweichung und dem Beginn einer ausgeprägten Meeresspiegelabsenkung, die durch den Beginn einer größeren Vereisung ausgelöst wird.

450.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Oberordovizium – Katium

Eine neue Vereisungsphase („Anden-Sahara“) befällt die Erde. Im Meer existieren die ersten kieferlosen Wirbeltiere.

445.200.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Oberordovizium – Hirnantium

Das Hirnantium, in der Erdgeschichte die oberste chronostratigraphische Stufe der Oberordovizium-Serie des Ordoviziums, beginnt. Das Hirnantium ist benannt nach der Ortschaft Cwm Hirnant in der Nähe von Bala im nördlichen Wales. Die Untergrenze ist durch das Erstauftreten der Graptolithen-Art Normalograptus extraordinarius definiert. Sie fällt auch zusammen mit der Basis einer größeren positiven Carbon-13-Isotopen-Abweichung und dem Beginn einer ausgeprägten Meeresspiegelabsenkung, die durch den Beginn einer größeren Vereisung ausgelöst wird. Die Obergrenze (und damit die Grenze zum Silur) ist durch das Erstauftreten der Graptolithen-Art Akidograptus ascensus definiert; nur wenig später erscheint auch die Graptolithen-Art Parakidograptus acuminatus zum ersten Mal.

444.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Oberordovizium – Hirnantium - Laurentia

Beginn der takonisch-kaledonischen Orogenese im oberen (=späten) Ordovizium, im speziellen Nordirland, Nord- und West-Wales, wo kaledonische und variszische Terrane eng nebeneinander liegen, Schottland, Norwegen und der Takonischen Orogenese an der Ostküste Laurentias.

443.400.000 BC
Die Erde um 443 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery – Rhuddanium
  • Das Rhuddanium, in der Erdgeschichte die basale chronostratigraphische Stufe der Llandovery-Serie und damit auch die basale Stufe des Silur-Systems, beginnt. Die Stufe ist nach dem kleinen Ort Cwm Rhuddan, südlich von Llandovery (Wales), benannt. Die Untergrenze (und damit die Untergrenze des Silurs) ist durch das Erstauftreten der Graptolithen-Arten Parakidograptus acuminatus und Akidograptus ascensus definiert. Das Ende des Rhuddaniums ist durch das Erstauftreten der Graptolithen-Art Monograptus austerus sequens definiert.
  • Am Ende des Ordoviziums (Hirnantium-Stufe) kommt es zu einer der größten Vereisungen innerhalb des gesamten Äonothems des Phanerozoikums. Diese Vereisung betrifft einen großen Teil der Südhalbkugel. Nach einer im Jahr 2012 veröffentlichten Studie ist das in dieser Zeit stattfindende Erscheinen von Landpflanzen für eine starke Reduktion atmosphärischen Kohlenstoffs verantwortlich. Da die Landpflanzen für ihr Wachstum dem Boden Calcium, Magnesium, Phosphor und Eisen entziehen, verursachen sie eine chemische Verwitterung des Bodens, wodurch wiederum der Atmosphäre Kohlendioxid entzogen wird. Die damit einhergehende globale Abkühlung um etwa 5 Grad führt zu einem Massenaussterben. Über 100 Familien von marinen Organismen sterben aus. Die Ursache ist vermutlich eine Kombination von mehreren Faktoren: Globale Abkühlung durch die hirnantische Vereisung, Meeresspiegelabsenkung, Schließung des Ozeans Iapetus und anderes. Die biostratigraphische Zoneneinteilung basiert hauptsächlich auf Graptolithen, Trilobiten, Conodonten und Brachiopoden. Der atmosphärische Sauerstoffanteil beträgt mit 14 Prozent etwa 70 Prozent des heutigen Niveaus. Der atmosphärische Kohlendioxid-Anteil liegt bei 4500 ppm und damit 12 Mal über dem heutigen Niveau. Die durchschnittliche Bodentemperatur beträgt etwa 17 Grad Celsius und liegt damit noch 3 Grad Celsius über dem heutigen Niveau.
  • Die Ordovizium-Silur-Grenze ist eine einschneidende Zäsur. Die ersten kiefertragenden Wirbeltiere (Gnathostomata) treten auf. Im Untersilur erscheinen die Placodermi, die während des Silurs bereits eine beachtliche Diversität entwickeln. Im Obersilur sind die ersten fossilen Reste der Knochenfische (Osteichthyes) nachgewiesen. Sie leben zusammen mit riesigen, bis zu zwei Meter langen Seeskorpionen im flachen Meer. Diese haben sich bereits im Ordovizium entwickelt, haben aber im Silur und im Devon die größte Diversität. Die Korallen, vertreten mit den beiden Großgruppen der Tabulata und Rugosa, bilden größere Riffstrukturen (zum Beispiel Gotland). Innerhalb der Stachelhäuter (Echinodermata) treten die Knospenstrahler (Blastoidea) erstmals auf. Die Klassen Eocrinoidea und Paracrinoidea sterben aus. Im Stamm der Armfüßer (Brachiopoda) stirbt die Ordnung Trimerellida am Ende des Silurs aus.

Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery – Rhuddanium - Avalonia
Sehr charakteristisch für das Silur in weiten Teilen Mitteleuropas sind dunkle, bituminöse Tonsteine („Graptolithen-Schiefer“). Untergeordnet werden auch Kiesel- und Alaunschiefer gefunden. In Böhmen ist das obere Silur durch dunkle, flachmarine Kalke vertreten. In den Karnischen Alpen ist das Silur ebenfalls kalkig ausgebildet. Hier und auch in Böhmen sind zahlreiche vulkanische Lagen eingeschaltet.

440.800.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium

Das Aeronium, in der Erdgeschichte die zweite chronostratigraphische Stufe der Llandovery-Serie des Silur, beginnt. Die Stufe ist nach der Cwm-coed-Aeron-Farm, in der Nähe von Llandovery, (Wales) benannt. Der Beginn des Aeronium ist durch das Erstauftreten der Graptolithen-Art Monograptus austerus sequens definiert. Die Obergrenze liegt oberhalb des Aussterbehorizonts der Brachiopoden-Art Eocoelia intermedia und unterhalb des Erstauftretens der Brachiopoden-Art Eocoelia curtisi. Die Grenze liegt auch nahe der Basis der Monograptus turriculatus-Graptolithen-Zone.

440.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium
  • Das Erdenjahr hat 400 Tage.
  • Es existieren Panzerfische, Krebse, Einzeller, Weichtiere, Trilobiten (auf dem Rückzug), Brachiopoden mit Muschelschalen, Graptolithen, Korallen, Tintenfische mit Schalen, Seeigel und Seelilien. Kieferlose Fische sind weit verbreitet; es gibt aber auch schon Fische mit Kiefern.

Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium - Gondwana
Nach 2,3 Milliarden Jahre BC, 950, 750 und 620 Millionen Jahre BC beginnt ein weiteres Eiszeitalter der Erdgeschichte, das „Silur-Ordovizische Eiszeitalter“. Dieses wahrscheinlich nur recht schwache Eiszeitalter beschränkt sich auf das Gebiet der heutigen Sahara und wird daher auch „Sahara-Vereisung“ genannt. Von einigen Wissenschaftlern wird eine Verbreitung bis nach Südamerika und Südafrika vertreten.


Der neue Kontinent Laurussia (Euramerica) (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium - Avalonia / Baltikum / Laurentia / Laurussia

Der Kontinentverbund Avalonia und Baltikum kollidiert mit dem Kontinent Laurentia, der heute in Nordamerika, Grönland, dem nördlichen Irland und Schottland zerfallen ist. Der Iapetus-Ozean beginnt sich östlich von Laurentia auszuweiten. Seine Platte subduziert unter die Ostküste, hebt die kontinentale Kruste und bewirkt eine Periode des Vulkanismus. Auf Laurentia entstehen die Appalachen, während zur selben Zeit an der anderen Seite des Meeres, auf dem bereits vereinigten Baltikum/Avalonia, die Kaledonischen Gebirge wachsen. Der neue Kontinent trägt den Namen Laurussia. Man könnte ihn auch als Euramerica bezeichnen.

438.500.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Telychium

Das Telychium, in der Erdgeschichte die oberste chronostratigraphische Stufe der Llandovery-Serie des Silur, beginnt. Die Stufe ist nach dem kleinen Ort Pen-lan-Telych südöstlich von Llandovery (Wales) benannt. Die Untergrenze liegt oberhalb des Aussterbehorizonts der Brachiopoden-Art Eocoelia intermedia und unterhalb des Erstauftretens der Brachiopoden-Art Eocoelia curtisi. Die Grenze liegt auch nahe der Basis der Monograptus turriculatus-Graptolithen-Zone. Die Obergrenze der Stufe ist bisher nur ungenau bestimmt. Sie liegt zwischen der Basis der Acritarchen-Biozone 5 und dem Aussterben der Conodonten-Art Pterospathodus amorphognathoides. Die Grenze liegt wahrscheinlich auch nahe der Basis der Cyrtograptus centrifugus-Graptolithen-Zone.

433.400.000 BC
Versteinerte Bärlapppflanzen (Quelle: Wikipedia.de)
Bärlapppflanzen (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Wenlock - Sheinwoodium

Das Sheinwoodium, in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Stufe der Wenlock-Serie des Silur, beginnt. Das Sheinwoodium ist nach der Farm Sheinwood nördlich von Much Wenlock, Shropshire (England) benannt. Die Basis ist bisher nur ungenau bestimmt. Sie liegt zwischen der Basis der Acritarchen-Biozone 5 und dem Aussterben der Conodonten-Art Pterospathodus amorphognathoides. Die Grenze liegt wahrscheinlich auch nahe der Basis der Cyrtograptus centrifugus-Graptolithen-Zone. Das Ende der Stufe ist durch das Erstaufteten der Graptolithen-Art Cyrtograptus lundgreni definiert. Die Landpflanzen entwickeln sich weiter und breiteten sich aus. Die ersten Gefäßpflanzen erscheinen im Mittelsilur mit Cooksonia auf Laurussia und Baragwanathia auf Gondwana. Eine ursprüngliche Landpflanze mit Xylem und Phloem, aber noch ohne Differenzierung in Wurzel, Stamm und Blätter, ist Psilophyton. Sie betreibt Photosynthese über die gesamte Oberfläche, auch die Stomata sind über die gesamte Oberfläche verteilt. Sie vermehrt sich über Sporen und steht an der Basis der Urfarne (Psilophytopsida), die ihre eigentliche Entwicklung aber im Devon hatten. Die Rhyniophyta und einfache Bärlapppflanzen (Lycopodiophyta) haben ihren Ursprung ebenfalls bereits im Silur. Flechten sind ebenfalls erstmals im Silur nachgewiesen.

430.500.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Wenlock - Homerium

Das Homerium, in der Erdgeschichte die obere chronostratigraphische Stufe der Wenlock-Serie des Silur, beginnt. Die Stufe ist nach Homer (Shropshire) in Shropshire (England) benannt. Die Basis der Stufe ist Erstauftreten der Graptolithen-Art Cyrtograptus lundgreni. Die Obergrenze liegt nahe der Basis der Neodiversograptus nilssoni-Graptolithenzone und etwas unterhalb der Basis der lokalen Leptobrachion longhopense-Acritarchenzone.

430.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Wenlock - Homerium - Kasachstania / Siberia

Der Kontinent Siberia bewegt sich südwärts und trifft auf den Mikrokontinent Kasachstania, der durch Vulkanismus im Urozean Panthalassa und im Ozean Thetys gebildet wurde.

427.400.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Ludlow - Gorstium

Das Gorstium, in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Stufe der Ludlow-Serie des Silur, beginnt. Die Stufe ist nach einem Bauernhaus namens Gorsty an der Straße von Ludlow nach Wigmore, ungefähr 4,5 km südwestlich von Ludlow (Shropshire, England) Die Untergrenze der Stufe ist bisher nur ungenau bestimmt. Sie liegt etwas unterhalb der Basis der lokalen Leptobrachion longhopense-Acritarchenzone und wahrscheinlich auch nahe der Basis der Neodiversograptus nilssoni-Graptolithenzone. Auch die Obergrenze der Stufe ist bisher nur ungenau definiert; sie liegt nahe der Basis der Saetograptus leintwardinensis-Graptolithenzone.

425.600.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Ludlow - Ludfordium

Das Ludfordium, in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Stufe der Ludlow-Serie des Silur, beginnt. Die Stufe ist nach Ludford Park und der Ludford-Brücke (über den Fluss Teme) in der Nähe von Ludlow (Shropshire, England) benannt. In dem Ludfordium beginnt außerdem ein kleines Aussterbeereignis, welches das Lau-Event war. Die Untergrenze der Stufe ist nur ungenau definiert. Sie liegt nahe der Basis der Saetograptus leintwardinensis-Graptolithen-Zone. Die Obergrenze (und gleichzeitig die Untergrenze des Pridoliums) wird durch das Erstauftreten der Graptolithen-Art Monograptus parultimus festgelegt. Am Ende des Silurs werden drei kleinere Aussterbeereignisse beobachtet, darunter der sogenannten Lau-Event, der im Ludfordium beginnt.

425.600.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Ludlow - Ludfordium

Die vor 50.000 Jahren begonnene Eiszeit endet.

423.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Pridolium

Das Pridolium (auch verkürzt Pridoli, tschechisch: Prídolí), in der Erdgeschichte die jüngste chronostratigraphische Serie des Silur, beginnt. Die Serie ist nach einer Flurlokalität beim Naturschutzgebiet Homolka a Prídolí nahe dem Ortsteil Slivenec im Süden von Prag benannt. Hier befinden sich alte Steinbrüche. Die Basis des Pridoli ist mit dem Erstauftreten der Graptolithen-Art Monograptus parultimus definiert. Das Pridoli (und damit auch das Silur) endet mit dem Erstauftreten der Graptolithen-Art Monograptus uniformis.

419.200.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Devon – Unterdevon - Lochkovium
Die Erde um 419 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)

Das Lochkovium (auch Lochkov, Lochkovien), die älteste chronostratigraphische Stufe des Unterdevons, beginnt. Die Stufe ist nach dem Ortsteil Lochkov im Südwesten von Prag benannt. 1958 wurde das Lochkovium in der "Prager Arbeitstagung" als mit dem Lochkov-Kalk korrespondierende Stufe definiert und dem obersten Silur zugerechnet. Während des 24. Geologischen Kongresses in Montreal wurde das Lochkovium international als ältester Anteil des Devons akzeptiert. Die Basis des Lochkoviums und damit der Beginn des Devons ist in der Prager Mulde südwestlich der tschechischen Hauptstadt definiert. Hier erscheint erstmals der Graptolith Monograptus uniformis. Das Klima während des Devons ist weltweit eher warm und trocken. Die Temperaturunterschiede zwischen den Polargebieten und den Äquatorregionen sind geringer als heute. Der Meeresspiegel liegt aufgrund der geringen Menge an Inlandeis recht hoch. Auf dem heutigen Südpol liegt Südamerika mit dem heutigen Amazonasbecken. Hier können sich in höheren Gebirgslagen aufgrund niedriger Temperaturen selbst Gletscher bilden. Die Polargebiete sind aber trotz kühler Temperaturen nicht von Eis bedeckt. In Gondwana auf der südlichen Erdhalbkugel in südlicheren Breiten herrscht ein warm-gemäßigtes Klima. Die Durchschnittstemperatur der Erde liegt bei 20 Grad Celsius und ist damit 6 Grad Celsius über dem heutigen Niveau. Der atmosphärische Anteil des Sauerstoffs liegt bei 15 Prozent und damit 71 Prozent über dem heutigen Niveau. Der atmosphärische Anteil an Kohlendioxid liegt nur noch bei 2200 ppm und damit neunmal über dem heutigen Niveau.

410.800.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Pragium

Das Pragium (engl.: Pragian, auch Praghian), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Unterdevon, beginnt. Das Pragium wurde nach der tschechischen Stadt Prag benannt. 1958 wurde das Pragium in der "Prager Arbeitstagung" als mit der Praha-Formation korrespondierende Stufe definiert. Später wird der obere Teil des ursprünglichen Pragiums abgetrennt und dem Emsium zugeschlagen. Der Beginn des Pragiums ist durch das Erstauftreten der Conodontenart Eognathodus sulcatus definiert. Das Ende markiert das erstmalige Auftreten von Polygnathus kitabicus (= Polygnathus dehiscens). Im Ozean über dem heutigen Gebiet von Mitteleuropa lebt der Tolypelepsis, ein 25 Zentimeter langes fischähnliches Wirbeltier. Fossilien dieses Lebewesens werden bei Gräfenhainichen in der Dübener Heide in Sachsen-Anhalt entdeckt. Es ist das älteste Fisch-Fossil auf dem heutigen Kontinent Europa.

409.000.000 BC
Quastenflosser (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Pragium - Gondwana

In Südafrika lebt der als "heute noch lebendes Fossil" bekannte Quastenflosser der Art "Latimeria chalumnae", der zur Reihe der Knochenfische gehört. Heute gilt der Quastenflosser als Verwandter der Lungenfische.

407.600.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium

Das Emsium (im deutschen Sprachgebrauch meist verkürzt zu Ems), in der Erdgeschichte die oberste chronostratigraphische Stufe der Unterdevon-Serie des Devon, beginnt. Die Stufe ist nach Bad Ems in Deutschland benannt. Die Untergrenze der Stufe bildet das Erstauftreten der Conodonten-Art Polygnathus kitabicus (= Polygnathus dehiscens). Die Obergrenze der Stufe wird durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Polygnathus costatus partitus definiert.

400.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium - Laurussia

Das schwül-warme Klima setzt sich wieder durch. Die heutige Norddeutsche Tiefebene ist Vorland-Senkungsgebiet unter einem tropischen Flachwasser-Korallenmeer. Der Iapetus-Ozean schließt sich zu einer Bucht des Rheischen Ozeans und verschweisst so die drei Kontinentalplatten Laurentia, Baltikum und Avalonia zu einem neuen Großkontinent Laurussia (auch Euramerika genannt). Die Appalachen und die Kaledonischen Berge werden gehoben. Avalonia wird das Fundament der heutigen Gebiete Norddeutschland, der südlichen Nordsee, Mittelengland, Wales, Südirland und kleinere Teile Nordamerikas wie Neufundland, Neuschottland, Neubraunschweig, Teile der Neuenglandstaaten und des nördlichen Teils Floridas. Die heute europäischen Teile Avalonias werden auch als Ost-Avalonia bezeichnet, die heute nordamerikanischen Teile auch als West-Avalonia.


Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium - Laurussia / Siberia / China
Nord-China erreicht den nördlichen Polarkreis und verbleibt dort vorerst als nördlichster Kontinent der Erde. Auch der sich bildende Kontinent Pangaea driftet nach Norden. Eigenartigerweise gibt es keinen Hinweis auf eine großflächige Vergletscherung dieser nördlichen Kontinente.

395.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium

Als erste Landpflanzen existieren die Urlandpflanze Rhynia, später: Ur-Bärlappe, der 2,5 Meter hohe Baumfarn (2,5m) sowie die 8-10 Meter hohe Ur- Siegelbäume (8-10m). Im Meer existieren Panzerfische, Haie, erste Knochenfische, Lungenfische sowie Quastenflosser. Das Erdenjahr hat 400 Tage, der Tag hat 22 Stunden.

393.300.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Mitteldevon - Eifelium

Das Eifelium ist in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Devons. Es bildet die unterste Stufe des Mitteldevons. Die Stufe ist benannt nach der Eifel, einem linksrheinischen Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Das Eifelium als stratigraphische Einheit geht direkt auf den von Heinrich Ernst Beyrich 1837 zwischen der "Rheinischen Grauwacke" und dem "Stringocephalen-Kalk" ausgegliederten "Eifeler Kalkstein" zurück. Der Begriff "Eifel-Stufe" konkurrierte lange Zeit mit dem ardennischen Couvinien (Couvin-Stufe) als Name und inhaltliche Definition des unteren Teils eines zweigeteilten Mitteldevons. Während der zweiten Düsseldorfer "Internationalen Richtschnitt-Konferenz" im Mai 1937 die Anlage eines Richtschnitt genannten Schurfs im Umfeld des jetzigen Stratotyps beschlossen, um weitere litho- und biostratigraphische Daten zur Grenze Unter-/Mitteldevon zu sammeln. Die internationale "Subkommission für Devonstratigraphie" empfahl 1982 die Übernahme der inzwischen mit dem Auftreten des Conodonten Polygnathus patulus partitus parallelisierten Untergrenze der Eifel-Stufe als Beginn des Mitteldevons. Damit hatte sich die ursprüngliche Grenzziehung im Sinne von Ernst Beyrich gegenüber der etwas tiefer liegenden, durch das Einsetzen der markanten orbignyanus-cultrijugatus-alatiformis-Faunengesellschaft ausgezeichneten Couvin-Stufe durchgesetzt. Während des Geologen-Kongresses in Moskau wurde 1984 diese Grenzziehung durch die endgültige Wahl des jetzigen Stratotyps per Beschluss der Internationalen Union der Geowissenschaften (IUGS) ratifiziert. Als GSSP (globaler Eichpunkt für Stratotypen) wurde der 1982 wieder geöffnete Wetteldorfer Richtschnitt ca. 650 m SE der Ortsmitte von Schönecken-Wetteldorf in der Prümer Mulde (Eifel) ausgewählt. Der Grenzpunkt selbst an der Schurf-Position 21,25 m liegt knapp 2 m unterhalb der Basis der Lauch-Formation im höchsten Teil der Heisdorf-Formation und wird durch das 1990 errichtete Ludwig-Happel-Haus geschützt. Am GSSP tritt an der Liegendgrenze des Eifeliums der Conodont Polygnathus costatus partitus erstmals auf. Der Fossilbericht des Conodonten Icriodus corniger retrodepressus setzt knapp oberhalb dieser Grenze ein. Das Ende der Stufe wird durch das erste Auftreten des Conodonten Polygnathus hemiansatus angezeigt.

390.000.000 BC
Tityosteus rieversi (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Mitteldevon - Eifelium - Laurussia

In ineinander übergehenden Zusammenballungs- und Altungsphasen beginnt die akadisch-variszische Gebirgsbildung (Orogenese):

  • In West- und Mitteleuropa, wo der Gebirgsgürtel der Varisziden entsteht, die vom heutigen Portugal und Westspanien nach Südwest-Irland und Cornwall bis nach Pembrokeshire, der Gower-Halbinsel und schließlich dem Vale of Glamorgan in Südwales. Am europäischen Festland zieht sich das Gebirge in einem europaweiten Bogen vom Armorikanischen Massiv der Bretagne, unter dem Pariser Becken zu den Ardennen, dem Rheinischen Schiefergebirge, Hunsrück, Taunus, Odenwald bis zum Harz und über das Erzgebirge bis zur Böhmischen Masse, welche den Ostrand der Variszischen Gebirge bildet. Nach Süden zieht sich das Gebirgsband vom Schwarzwald über den Vogesen zum Französischen Zentralmassiv weiter über Korsika bis nach Sardinien.
  • Die Rhipidistier, Vorläufer der ersten Landwirbeltiere, schwimmen in den Gewässern der Erde. Diese Fische können sich mit ihren kräftigen Flossen, die bereits den Extremitäten der späteren Amphibien und Reptilien ähneln, vom Boden abstützen. Der besondere Bau der Gliedmaßen und lungenartige Organe ermöglichen ihnen das Überleben beim Austrocknen ihres Lebensraums. Möglicherweise sind sie sogar in der Lage, sich schlängelnd oder kriechend in benachbarte Gewässer zu retten. Eine andere Gruppe, die Coelacanthiformes, bleibt dagegen im Wasser.
  • Die ältesten Panzerfische (Placodermi) im Gebiet des heutigen Deutschland leben im Hunsrückschiefermeer. Sie sind für das Leben auf dem Meeresgrund angepasst und sind wahrscheinlich schlechte Schwimmer. Der größte unter dieser Art ist der 2,50 Meter lange Tityosteus rieversi.
  • Am Kanadischen Schild entstehen etwa zeitgleich die nördlichen Appalachen zuerst in der akadischen und später in der alleghinischen Orogenese. In Texas und Mexiko kommt es ebenso zu Auffaltungen, wie in Nevada der Antler Orogen und in Arkansas, wo sich die Ouachita-Berge auftürmen.
387.700.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Mitteldevon - Givetium - Laurussia

Das Givetium, in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Devons, beginnt. Es bildet die obere Stufe der Mitteldevon-Serie. Die Stufe ist benannt nach der französischen Gemeinde Givet in den französischen Ardennen. Die untere Grenze der Stufe ist durch die Basis der Bank 123 im Profil Jebel Mech Irdane bei Tafilalt (Anti-Atlas, Marokko) definiert. Die Grenzdefinition korrespondiert in dem Profil mit dem Erstauftreten des Conodonten Polygnathus hemiansatus und liegt etwas oberhalb des Erstauftretens der Goniatiten-Gattung Maenioceras. Die Obergrenze ist durch das Erstauftreten des Conodonten Ancyrodella rotundiloba in Sedimenten der neritischen Fazies bzw. durch das Erstauftreten des Conodonten Polygnathus asymmetricus in solchen der offen-marinen, pelagischen Fazies gekennzeichnet und daher auch auf andere Profile übertragbar. Im Verlauf des Mitteldevons ändern sich die Sedimentationsbedingungen am Rande von Laurussia, dem Old-Red-Kontinent. Die vorwiegend sandigen, siltigen und mergeligen Sedimente des Eifeliums dokumentieren mit ihrem hohen Anteil terrigenen Detritus die Erosion des Old-Red-Kontinents. An ihre Stelle treten während des Givetiums Kalkablagerungen durch Riffe, die sich in den warmen Meeren zunehmend bilden konnten und die heute in den Massenkalken zu Tage treten. Daneben finden sich zum Beispiel im Sauerland so genannte Flinze, das sind Schwarzschiefersedimente, die sich in tieferem Stillwasser bildeten.

382.700.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Frasnium - Laurussia

Das Frasnium (im deutschen Sprachgebrauch meist nur Frasne genannt), in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Stufe des Oberdevon, beginnt. Das Frasnium ist nach der belgischen Ortschaft ‚ Frasnes-lez-Couvin (Gemeinde Couvin) in den Ardennen benannt. Die Basis des Frasnium wurde an das Erstauftreten der Conodonten-Art Ancyrodella rotundiloba gelegt, die auch die Basis der Unteren Polygnathus asymmetricus-Conodonten-Zone darstellt. Das Ende der Stufe wird durch das Ende des Kellwasser-Events, einem größeren Aussterbeereignis im Oberdevon (mit Typlokalität im Harz) markiert.

372.200.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Famennium

Das Famennium (im deutschen Sprachgebrauch meist nur Famenne genannt), in der Erdgeschichte die oberste chronostratigraphische Stufe des Oberdevon, beginnt. Das Famennium ist nach der Region Famenne in Ostbelgien benannt. Die Basis des Famennium liegt direkt über dem Kellwasser-Horizont, einem größeren Aussterbeevent im Oberdevon. Das Ende der Stufe ist gleichzeitig auch die Devon-Karbon-Grenze, die durch das Einsetzen der Conodonten-Art Siphonodella sulcata definiert ist. Auf der Südhalbkugel beginnt die Karoo-Kaltzeit.

370.000.000 BC
Dunkleosteus (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Famennium

Der Dunkleosteus (früher Dinichthys - "Schreckensfisch") lebt in den Flachmeeren. Dieser maximal 8 Meter lange Fisch zählt zu den ältesten kiefertragenden Fischen, den Gnathostomata oder Kiefermäulern. Dunkleosteus gehört der artenreichsten Gruppe (Taxon) der Panzerfische, den Arthrodira an, die zwei Drittel aller bekannten Arten umfasst. Mit der Gattung Dunkleosteus, von der mehrere Arten bekannt sind, erreichen die Placodermen wohl den Höhepunkt ihrer Entwicklung, später werden keine Fossilien von Placodermen mehr gefunden. Die ersten Überreste des größten Raubfischs der Devonzeit, der in allen Meeren lebt, wird in Meeresablagerungen von Ohio entdeckt; aufgrund seiner Größe fällt es den Wissenschaftlern zunächst schwer, zu glauben, dass sie von einem Fisch stammen sollten. Das maximale Gewicht des bislang größten Tieres wird auf über eine Tonne geschätzt.

368.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Famennium - Laurussia

Im Gebiet der heutigen Dalarnas Iän in Schweden schlägt der Asteroid Siljan ein und verursacht einen Krater von 55 Kilometern Durchmesser.

360.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Famennium - Pangaea / Laurussia / Asien

Der nordamerikanisch-nordeuropäische Kontinent Laurussia bildet mit dem Kraton Asien den neuen Gesamtkontinent Pangaea.

358.900.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium
Die Erde um 359 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)

  • Am Beginn der Karbon-Zeit existieren die ersten Amphibien. Das Tournaisium (im deutschen Sprachgebrauch meist verkürzt zu Tournai) ist in der Erdgeschichte der älteste Zeitabschnitt des Karbon. Die Stufe ist nach der Stadt Tournai (Doornik) in Belgien benannt. Die Basis der Stufe ist durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Siphonodella sulcata innerhalb der Entwicklungslinie von Siphonodella praesulcata zu Siphonodella sulcata definiert. Die obere Grenze der Stufe wird durch das Erstauftreten der Fusulinen-Art Eoparastaffella simplex markiert. Die Bodentemperatur der Erde liegt durchschnittlich bei 14 Grad Celsius (wie heute). Der Sauerstoffanteil der Erde beträgt 32,5 Prozent und liegt damit 163 Prozent über dem heutigen Niveau. Der atmosphärische Anteil des Kohlendioxidanteils liegt mit 800 ppm etwa dreimal höher als heute. Der hohe Sauerstoffanteil bewirkt ein Riesenwachstum bei Insekten, wie die Libelle Meganeura, und anderen Gliedertieren. Landschaftsrekonstruktionen des Karbon werden in Museen häufig in Form von Graphiken präsentiert.
  • Zu Beginn des Karbon befindet sich die Südspitze Afrikas im Bereich des Südpols.
  • Am Ende des Devon kommt es zu einem Massenaussterben, bei dem 50 Prozent aller Arten aussterben, darunter auch Fische, Korallen und Trilobiten. Es sterben auch etliche Riffbauer unter den Korallen. Das hat zur Folge, dass die Zahl der Korallenriffe abnimmt. Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass dadurch der Sauerstoffgehalt im Wasser sinkt. Dies könnte einen Anstoß für die Entwicklung von Amphibien sein.
  • Die Placodermi, die in den Ozeanen des Devon die vorherrschende Gruppe waren, werden sich nicht vom Massenaussterben an der Wende Devon/Karbon erholen. Die Entwicklung verläuft hin zu beweglicheren Formen der Strahlenflosser. Auch die Trilobiten, die seit dem Kambrium wichtige Leitfossilien sind, überleben im Karbon nur mit wenigen Arten und verlieren ihre bisherige Bedeutung. Andere gesteinsbildende Organismengruppen sind Moostierchen (Bryozoa, verästelte oder fächerförmige, koloniebildende Tiere) und Formen der Foraminiferen, die Großforaminiferen (vor allem Schwagerina und Fusulina aus der Ordnung der Fusulinida). Großforaminiferen sind einzellige, benthisch lebende, amöboide Lebewesen, die jedoch bis 13 cm Größe erreichen. Die Ammonoideen, eine Gruppe der Kopffüßer (Cephalopoda), entwickeln im Karbon eine große Diversität. Die Biostratigraphie des Karbon beruht zum großen Teil auf dieser Gruppe. Die ersten innenschaligen Cephalopoden (Tintenfische oder Coleoidea) erscheinen. Die ältesten, flügellosen Insekten (Insecta) sind bereits aus dem Unterdevon bekannt. Die ältesten geflügelten Insekten stammen aus dem Oberdevon. Im Oberkarbon sind die geflügelten Insekten bereits sehr divers entwickelt. Die einzigen an Land lebenden Wirbeltiere des Karbon sind basale Tetrapoden, also vor allem Amphibien und die ersten Reptilien, darunter die Protorothyrididae. Viele Formen, wie Crassigyrinus behalten jedoch eine aquatische oder zumindest semiaquatische Lebensweise bei. Die Amphibien haben an Land keinerlei Nahrungskonkurrenten und entwickelten mannigfaltige Formen. Manche Arten erreichten Größen von bis zu sechs Metern. Vermutlich entwickelt sich während des Oberkarbons auch das so genannte Amnion-Ei, mit fester Außenschale und zwei Dottersäcken. Da das Amnion-Ei in sich einen abgeschlossenen Flüssigkeitskörper darstellt, bedeutet es größere Unabhängigkeit vom Wasser bei der Fortpflanzung. Man kann das Karbon auch als das Zeitalter der Farne bezeichnen. In weitausgedehnten Kohlesümpfen entstehen die weltgrößten Vorräte an Steinkohle. Die beherrschenden Vertreter der Flora in den Kohlesümpfen sind die Gattungen der Schuppenbäume (Lepidodendron) und der Siegelbäume (Sigillaria), baumartige Pflanzen, die zur Klasse der Bärlapppflanzen (Lycopodiopsida) gezählt werden. Die Vertreter beider Gattungen erreichen Größen von bis zu 40 Metern und Stammdurchmesser von über einem Meter. Die Schachtelhalme (Equisetopsida) bringen mit den Kalamiten (Calamites) ebenfalls bis zu 20 Meter große Baumformen hervor (meist sind heute von den Stämmen nur Steinkerne der verholzten Markröhren erhalten). Die bereits im Devon erschienene Gruppe der Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta) bringen mit Glossopteris (auf dem Südkontinent Gondwana) ebenfalls baumartige Formen hervor. Diese Pflanzen zeigen Jahresringe was auf die Gondwana-Vereisung im Oberkarbon zurückzuführen ist. Seit dem Oberkarbon lassen sich die ersten Vertreter der Nacktsamigen Pflanzen (Gymnospermen, Nacktsamer) nachweisen. Bekannte Beispiele für karbonische Samenpflanzen sind die Farnsamer und die nadeltragenden Cordaiten. Ebenfalls treten diese erstmals gegen Ende des Karbons auf. Diese Wälder bildenden Nadelbäume überlebten das Massenaussterben im Perm nicht.
  • Am Südrand von Pangaea, dem Kontinent, der sich durch die Kollision von Laurentia (Nordamerika) und Baltikum mit Westrussland gebildet hatte, kommt es in dem Teil, der heute Nordamerika ist, zur Sedimentation von sehr fossilreichen Kalken. Der Bereich der Kohlenkalk-Fazies erstreckte sich von Irland/England, Belgien und die Ardennen über das linksrheinische Schiefergebirge bis nach Polen. Im Bereich Englands wurde die marine Karbonatsedimentation durch mehrere Hochzonen gegliedert. Zur Ablagerung kamen Moostierchen-Riffkalke, Schuttkalke und dunkle bituminöse Kalke. An Fossilien sind vor allem Bryozoen, Korallen, Armfüßer (Brachiopoda), Goniatiten und Crinoiden überliefert. Die Mächtigkeit des Kohlenkalk erreicht 300 bis 700 Meter.
  • Die Kulm-Fazies schließt sich südlich an die Kohlenkalk-Fazies an, sie stellt eine synorogene Sedimentation dar, also Ablagerungen, die gleichzeitig mit der Gebirgsbildung der variszischen Orogenese erfolgten. Das klastische Material wurde dabei von der Mitteldeutschen Kristallinschwelle, damals ein Inselbogen, geliefert. Das Sedimentationsbecken, in dem die Kulm-Fazies zur Ablagerung kommt, wird durch diese Schwelle grob in einen nördlichen und einen südlichen Bereich geteilt. Der nördliche Bereich bildet heute das Rheinische Schiefergebirge. In diesem Beckenbereich kommen hauptsächlich Tonschiefer (mit der bivalven Muschel Posidonia becheri) und Radiolarien führende Kieselschiefer (Lydite) zur Ablagerung. Im südlichen Bereich herrscht eine Flyschfazies mit turbiditischen Sandsteinen, Grauwacken und Olisthostromen vor. Die Kulm-Fazies erreicht in diesem südlichen Becken Mächtigkeiten von bis zu 3.000 Metern.
  • Beim variszischen Gebirge handelt es sich um ein kompliziert gebautes Decken- und Faltengebirge. Die enorme Krustenverkürzung macht sich in starken Verfaltungen und internen Überschiebungen bemerkbar. Der Name stammt von den Variskern, einem im Vogtland ansässigen Volksstamm. Das mitteleuropäische Variszikum wird von Norden nach Süden in folgende Zonen eingeteilt:
    • Das Subvariszikum stellt einen Molassetrog dar, der im Oberkarbon die Abtragungsprodukte des aufsteigenden Gebirges aufnahm. Im Subvariszikum, beziehungsweise an dessen Randbereich entwickeln sich außerdem im Oberkarbon die größte Masse der mitteleuropäischen Kohlevorkommen.
    • Das Rhenoherzynikum umfasst Harz, Ardennen, Rheinisches Schiefergebirge und reicht bis Cornwall.
    • Zum Saxothuringikum gehören die Sudeten, das Erzgebirge, Thüringer- und Frankenwald, Spessart und Odenwald und die nördlichen Bereiche der Vogesen und des Schwarzwalds, wobei Odenwald, Spessart und zudem Pfalz, Ruhla und Kyffhäuser zur mitteldeutschen Kristallinzone zählen, die der nördliche Teil des Saxothuringikums darstellt.
    • Das Moldanubikum umfasst die Böhmische Masse, Schwarzwald und Vogesen.
    • Die ersten Kollisionen von Terranes (kleinere Massen kontinentaler Kruste) finden bereits im Devon statt. Zur Hauptfaltungsphase der variszischen Orogenese kommt es an der Grenze Unter/Oberkarbon, auch als sudetische Phase bezeichnet. Bis ins Perm ist in den mitteleuropäischen Varisziden tektonische Aktivität nachweisbar.
    • An den Rändern des Subvariszischen Beckens entwickelt sich ein Gürtel mit ausgedehnten paralischen Kohlesümpfen (zur Entstehung paralischer Kohlen kommt es an Küstengebieten: durch wiederholten Anstieg und Abfall des Meeresspiegels werden Sumpfgebiete überschwemmt, von Schlamm überdeckt und wieder zu Festland, sodass sich neue Sumpfgebiete entwickeln). Dieser Gürtel paralischer Kohlesümpfe zieht sich von Südengland über das Ruhrgebiet bis nach Polen. Im Ruhrgebiet erreicht das Oberkarbon eine maximale Mächtigkeit von 6000 Metern. Eine vollständig begehbare Karbon-Landschaft ist heute im Saarland auf dem Gelände der ehemaligen Grube Landsweiler-Reden zu besichtigen.
357.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Pangaea

Im Gebiet des heutigen Québec schlägt der Asteroid Charlevoix ein und verursacht einen Krater von 54 Kilometern Durchmesser.

355.000.000 BC
Ichtyostega (Quelle: Wikipedia.en)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium

Der Ichtyostega, das älteste Amphibium, lebt auf der Erde. Das maximal ein Meter lange Tier zwischen Fisch und Lurch kann sich sowohl im Wasser als auch auf dem Land aufhalten und gilt damit als Verbindung zwischen Wasser- und Landbewohnern. Ichthyostega bedeutet "Fischschädellurch" - er hat einen schweren Knochenschädel, keinen ausgeprägten Hals, Überreste von Knochenschuppen in der Haut und fünfzehige Füße. Zum ersten Mal werden Überreste dieses Tieres 1931 in Grönland auf der Insel Yuers auf der Gaußhalbinsel entdeckt.

350.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Pangaea
346.700.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Viséum

Das Viséum (im deutschen Sprachgebrauch meist verkürzt zu Visé), in der Erdgeschichte ein Zeitabschnitt des Karbon, beginnt. Die Stufe ist nach der Stadt Visé in Belgien benannt. Die Basis der Stufe ist durch das Erstauftreten der Fusulinen-Art Eoparastaffella simplex definiert. Die obere Grenze des Viséum bzw. die Untergrenze des Serpukhovium wird durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Lochriea ziegleri definiert. Das Viséum war ursprünglich ein regionale Stufe, die fast ausschließlich in Europa benutzt wurde. Außerhalb Europas waren andere Stufen zur Untergliederung des Unterkarbon in Gebrauch. Mit der Ratifizierung des Viséum und der Festlegung eines GSSP wurde das Viséum zur globalen Stufe. In Europa wird es je nach Region weiter in Unterstufen unterteilt. In Deutschland entspricht es dem höheren Teil des Erdbachium und dem Aprathium; beide Unterstufen sind heute eher ungebräuchlich. In Belgien entspricht des Viséum dem Moliniacium, Livium und Warnantium. In England wird es mit dem höheren Teil des Chadium, dem Arundium, dem Holkerium, dem Asbium und dem Brigantium korreliert. In anderen Regionen (z.B. Nordamerika, Russland) sind weitere regionale Gliederungen in Gebrauch.

345.300.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Viséum

Das Erdenjahr hat 380 Tage und das Klima ist warm und feucht.

330.900.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Serpukhovium

Nach 90.000 Jahren Erderwärmung beginnt eine neue Eiszeit. Das Serpukhovium, in der Erdgeschichte die oberste (jüngste) chronostratigraphische Stufe des Mississippiums, beginnt. Die Stufe ist nach der Stadt Serpukhov in der Nähe von Moskau (Russland) benannt. Die untere Grenze der Stufe wird durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Lochriea crusiformis definiert. Die Stufe und damit auch das Mississippium endet mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Declinognathodus nodiliferus.

323.200.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Bashkirium

Das Bashkirium, in der Erdgeschichte die unterste chronostratigraphische Stufe des Pennsylvaniums, beginnt. Die Stufe ist nach dem Volk der Baschkiren bzw. der Republik Baschkirien (offiziell: Republik Baschkortostan) im südlichen Ural (Russland) benannt. Die untere Grenze der Stufe und damit die Untergrenze des Pennsylvaniums ist durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Declinognathodus nodiliferus definiert. Die Stufe endet mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Declinognathodus donetzianus und/oder Idiognathoides postsulcatus sowie der Fusulinen-Art Aljutovella aljutovica.

315.200.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Moskovium

Das Moskovium (engl.: Moscovian), in der Erdgeschichte zweite chronostratigraphische Stufe des Pennsylvaniums, beginnt. Das Moskovium ist nach Moskau, der Hauptstadt Russlands benannt. Die Basis des Moskoviums ist durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Declinognathodus donetzianus und/oder der Conodonten-Art Idiognathoides postsulcatus sowie der Fusulinen-Art Aljutovella aljutovica definiert. Die Obergrenze liegt nahe der Basis der Obsoletes obsoletes-Protriticites pseudomontiparus-Fusulinen-Zone, oder dem Erstauftreten der Ammoniten-Gattung Parashumardites.

307.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Kasimovium

Das Kasimovium, in der Erdgeschichte die dritte chronostratigraphische Stufe des Pennsylvaniums, beginnt. Das Kasimovium ist nach der russischen Stadt Kassimow benannt. Die untere Grenze des Kasimoviums liegt nahe der Basis der Obsoletes obsoletes-Protriticites pseudomontiparus-Fusulinen-Zone, oder dem Erstauftreten der Ammoniten-Gattung Parashumardites. Die Obergrenze liegt nahe dem Erstauftreten der Fusulinen-Gattungen Daixina, Jigulites und Rugosofusulina, oder dem Erstvorkommen der Conodonten-Art Streptognathodus zethu.

305.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Kasimovium - Australia

Im Gebiet des heutigen Westaustralien schlägt der Asteroid Woodleigh ein und verursacht einen Krater von 120 Kilometern Durchmesser.

303.700.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Gzhelium

Das Gzhelium (auch Gschel- oder Gsel-Stufe), in der Erdgeschichte die oberste chronostratigraphische Stufe des Pennsylvaniums, beginnt. Das Gzhelium ist nach dem russischen Dorf Gschel bei Ramenskoje unweit von Moskau benannt. Die Basis des Gzheliums liegt nahe dem Erstauftreten der Fusulinen-Gattungen Daixina, Jigulites und Rugosofusulina, oder dem Erstvorkommen der Conodonten-Art Streptognathodus zethus. Das Ende der Stufe ist das Erstauftreten der Conodonten-Art Streptognathodus isolatus innerhalb der Streptognathus "wabaunsensis" Conodonten-Chronocline. Sechs Meter höher im Profil erscheint die Fusulinen-Art Sphaeroschwagerina vulgaris aktjubensis.

300.000.000 BC
Der Superkontinent Pangaea um 300 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Gzhelium - Pangaea
  • Alle Kratonen (Festlandskerne) der Erde schließen sich zu einem einzigen Kontinent zusammen, der - wie bereits der vereinigte Kontinent Nordamerika/Skandinavien/Asien Pangaea genannt wird. Der Name des Superkontinents ist zusammengesetzt aus dem griechischen pan = alles, allumfassend und gaia = Land, Erde, also Alles Land oder Ganzerde oder Allerde. Damit wird der Iapetus-Ozean und der Rheische Ozean geschlossen. Auch die kleineren Elemente Perunica, Armorica, aber auch die Kratone des heutigen Sibirien, Kasachstans, Nord- und Südchinas sowie mehrere vulkanische Inselbögen sind weitere Bestandteile. Pangaea ist umgeben vom weltumspannenden Ozean Panthalassa und seiner riesigen östlichen Bucht, der Tethys. Die Kimmerische Platte ist anfangs noch mit Indien und damit Gondwana verbunden. Die Palaeotethys trennt sie bald von Pangaea. Während dieser Periode wird nun der Nordteil Indiens von einer späten Phase des sogenannten Kambro-Ordovizischen Panafrikanischen Ereignisses oder Panafrikanischen Gebirgsbildung oder (?) Cadomische Orogenese (Gebirgsbildung im Norden Gondwanas) beeinflusst werden, welches durch unterschiedliche Schichtung von Sedimenten gekennzeichnet wird. Obwohl der Kontinent Pangaea nunmehr bis den Polarkreisen reicht, gibt es eigenartigerweise keinen Hinweis auf eine großflächige Vergletscherung dieser Regionen.
  • Im Gebiet des heutigen Tocantins in Brasilien schlägt der Asteroid Serra da Cangalha ein und verursacht einen Krater von zwölf Kilometern Durchmesser.
298.900.000 BC
Der Superkontinent Pangaea um 300 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Orthacanthus (Quelle: Wikipedia.en)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium - Asselium
  • Nach 48 Millionen Jahren hat sich der Kontinent Gondwana im Uhrzeigersinn gedreht, damit sich die Antarktis nun über dem Südpol befindet. Erst jetzt bilden sich erste Vergletscherungen, die Eisausbreitung wird allerdings erst viel später einsetzen. Hinweise auf diese Vereisung finden sich auf allen Teilen des Gondwana-Kontinents in Form von Tilliten (Moränenablagerungen) in mehreren sedimentären Horizonten. Dies lässt auf einen mehrfachen Wechsel von Warm- und Kaltzeiten schließen. Eine Ursache in den weitverbreiteten Kohleablagerungen des Oberkarbon kann in glazio-eustatischen Meeresspiegelschwankungen gesehen werden, die durch wiederholte Bildung großer Inlandseismassen im Südbereich von Gondwana hervorgerufen werden. In Äquatornähe prägen subtropische Bedingungen die Landschaft. Dies ermöglicht die weitere Entwicklung der Fauna. Das Asselium, in der Erdgeschichte die unterste chronostratigraphische Stufe des Unterperm bzw. des Cisuralium, beginnt. Das Asselium ist nach dem Fluss Assel im südlichen Ural-Gebirge benannt. Der Beginn des Asselium (und des Cisuraliums) ist durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Streptognathodus isolatus definiert. Das Ende der Stufe ist mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Streptognathodus postfusus erreicht. Die Bodentemperatur liegt im Durchschnitt bei 16 Grad Celsius und damit 2 Grad Celsius über dem heutigen Niveau. Der Sauerstoffanteil von 23 Prozent liegt bei 115 Prozent des heutigen Niveaus und der atmosphärische Kohlendioxidanteil ist mit 900 ppm dreimal höher als heute.
  • Unter den Landwirbeltieren kommt es zu einer ersten großen Radiation der Gruppen, die man früher als „Reptilien“ zusammenfasste. Zahlreiche, artenreiche Gruppen erschienen erstmals im Laufe des Perms und verschwinden bereits wieder am Ende dieses Zeitraums. Die amphibienähnlichen Gruppen, die im Karbon dominierten, sind im Niedergang begriffen.
  • Die Therapsiden (Reptilien), früher als „säugetierähnliche Reptilien“ bezeichnet, sind aus dem Ocher-Komplex in Russland und der Xidagou-Formation in China bekannt, welche die Formenvielfalt in Pangaea widerspiegeln. Auf dem mittleren, am Äquator liegenden Teil Gondwana sind sie auf die Eodicynodon-Assemblage-Zone der Beaufort-Gruppe der südafrikanischen Karoo beschränkt. Diese Fauna beinhaltet eine Vielfalt von Therapsiden, darunter Dinocephalia, die durch die fleischfressenden Anteosauria und die pflanzenfressenden Tapinocephalia repräsentiert sind, Anomodontia wie zum Beispiel Dicynodontia, Gorgonopsida und Therocephalia.
  • Im Sommer des Jahres 2010 finden Wissenschaftler im Thüringer Wald das 60 Zentimeter große Skelett eines etwa 300 Millionen Jahre alten Sauriers, der ein Vorläufer der etwa 100 Millionen Jahre später auftretenden Dinosaurier sein könnte.
  • Unter den einzelligen Foraminiferen stellen die großwüchsigen Fusulinen wichtige Leitformen. Unter den Coelenteraten sterben die tabulaten Korallen aus. Die Armfüßer machten eine letzte große Radiation durch. Es entstehen korallenähnliche Formen und Formen mit zerschlitzten Dorsalklappen (Oldhaminiden), die eine Symbiose mit photosynthesetreibenden Bakterien eingehen. Diese spezialisierten Gruppen und einige andere Gruppen (Productiden, Davidsoniiden und Spiriferiden) sterben ganz oder weitgehend aus. Unter den Arthropoden sterben die Trilobiten und die Eurypteriden aus. Eine Reihe von Insektenordnungen kommt jetzt vor. Bei den Weichtieren verschwindet die Klasse der Schnabelschaler (Rostroconchia). Unter den Cephalopoden sterben die Bactriten und die Goniatiten aus; die Ceratiten entstehen. Aus dem Stamm der Stachelhäuter (Echinodermata) sterben die Knospenstrahler (Blastoidea) und die Seelilien-Gruppen der Camerata und Flexibilia aus.
295.500.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium - Sakmarium

Das Sakmarium, in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Unterperm bzw. des Cisuralium, beginnt. Das Sakmarium ist nach dem Nebenfluss Sakmara des Ural im Uralgebirge benannt. Der Beginn des Sakmariums wurde an die Basis des Erstauftreten der Conodonten-Art Streptognathodus postfusus gelegt. Das Ende der Stufe ist mit dem Erstauftreten der Conodonten-Arten Sweetognathus whitei und Mesogondolella bisselli erreicht. Die permokarbonische Vereisung der Südkontinente dauert noch an. Sie endet im Asselium oder spätestens im Sakmarium. In den kalten Zonen von Gondwana breitet sich die Glossopteris-Flora aus. Während des Perm herrscht in vielen Gebieten der Erde ein relativ trockenes Klima und die reichsten Salzlagerstätten der Erdgeschichte entstehen jetzt. Außerdem kommt es wahrscheinlich mehrmals zu einem Treibhauseffekt.

290.100.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium - Artinskium

Das Artinskium, in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Unterperm bzw. des Cisuralium, beginnt. Das Artinskium ist nach dem Ort Arti (früher Artinsk, Artinski Sawod) im westlichen Teil des Uralgebirges benannt. Der Beginn des Artinskium ist durch das Erstauftreten der Conodonten-Arten Sweetognathus whitei und Mesogondolella bissell definiert. Das Ende der Stufe ist mit dem Erstauftreten der Conodonten-Arten Neostreptognathus pnevi und Neostreptograthus exculptus erreicht.

290.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium - Artinskium - Pangaea

Zwei Asteroiden schlagen im Gebiet des heutigen Québec ein. Der Asteroid Clearwater East verursacht einen Krater von 26, der Asteroid Clearwater West einen Krater von 36 Kilometern Durchmesser.

286.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium - Artinskium

Infolge der Abkühlung des Weltklimas und der darauf folgenden Eisbildung an den Polen zieht sich das Meer zurück. Die Trilobiten sterben aus und die Florfliege existiert bereits. Wahrscheinlich findet jetzt eine Abspaltung der Archosaurier und der Dinosaurier von den sonstigen Reptilien statt. Bärlapp und Schachtelhalm werden seltener. Stattdessen kommen kleine Farne und Nadelhölzer auf.

280.000.000 BC
Orthacanthus (Quelle: Wikipedia.en)
Scelerocephalus haeuseri
(Quelle: Wikipedia.en)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium – Artinskium
  • Nach der Zeit um 2,3 Milliarden Jahre BC sowie 950, 750, 620 und 440 Millionen Jahre BC beginnt ein weiteres Eiszeitalter der Erdgeschichte, das „Permokarbonische Eiszeitalter“, das auch Gondwana-Vereisung genannt wird.
  • Das Gebiet des heutigen Norddeutschland bis hinunter zum Saargebiet ist ein salzhaltiges tropisches Flachmeer, in dem unter anderem der größte Süßwasserhai des Phanerozoikums, der maximal drei Meter lange Orthacanthus senckenbergianus jagt. Dieser Hai kann schnell schwimmen und ernährt sich von kleineren Fischen. Später werden im saarländischen Lebach sowie im rheinland-pfälzischen Niederkirchen Skelette dieses Riesenfischs gefunden. In der Erdgeschichte steht jetzt ein Klima bevor, in dem über 1000 Meter mächtige Kalisalz- und Zechsteinschichten verdunsten werden. Heute liegen diese Schichten etwa 150 bis 1500 Meter unter Schleswig-Holstein. Unter dem Steinhuder Meer in Niedersachsen geht diese Schicht jedoch bis zu 4500 Meter tief.
  • Im Gebiet des heutigen Deutschland leben die räuberischen Ur-Lurche Scelerocephalus haeuseri, Archegosaurus decheni und Actinodon longirostris, deren größte Vertreter eine Länge von bis zu 1,50 Meter erreichen. Ihr mit Ausnahme der Öffnungen für die Augen und Geruchsorgane geschlossenes Schädeldach sieht wie eine große Maske aus. Sclerocephalus haeuseri trägt außer den Zähnen am Ober- und Unterkieferrand auf dem Gaumen jeweils drei Zahnpaare. Letztere verhindern, dass schlüpfrige Fischbeute aus dem Maul rutschen kann. Etwas kleiner als Sclerocephalus haeuseri ist der Archegosaurus decheni, von dem bei Lebach im Saarland häufig Reste geborgen werden. Er ist ausgewachsen bis zu 1 Meter lang, besitzt eine lange Schnauze, verkürzte Gliedmaßen und einen langen, kräftigen Schwanz. Ähnlich wie Archegosaurus decheni sieht der ebenfalls in der Lebacher Gegend heimische Actinodon longirostris aus, der jedoch im Gegensatz zu Ersterem eine breite Schnauze hat.
279.300.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium - Kungurium

Das Kungurium, in der Erdgeschichte die oberste chronostratigraphische Stufe des Unterperm bzw. des Cisuralium, beginnt. Das Kungurium ist nach dem Ort Kungur bei Perm (Russland) benannt. Die Basis des Kungurium ist definiert durch das Erstauftreten der Conodonten-Arten Neostreptognathus pnevi und Neostreptognathus exculptus. Das Ende der Stufe wird mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Jinogondolella nankingensis markiert.

272.300.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Guadalupium - Roadium

Das Roadium, die untere chronostratigraphische Stufe (bzw. Alter in der Geochronologie) des Mittelperm bzw. der Guadalupium-Serie, beginnt. Die Stufe ist nach der basalen Einheit der Word-Formation, dem Road Canyon Member benannt. Die Basis des Roadiums ist definiert durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Jinogondolella nanginkensis. Die Stufe endet mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Jinogondolella aserrata.

268.800.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Guadalupium - Wordium

Das Wordium, die mittlere chronostratigraphische Stufe (bzw. geochronologisches Alter) des Mittelperm beginnt. Die Basis des Wordiums ist definiert durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Jinogondolella aserrata. Das Ende der Stufe wird mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Jinogondolella postserrata markiert. Wordium entspricht der gesamten Jinogondolella aserrata-Conodontenbiozone.

265.100.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Guadalupium - Capitanium

Das Capitanium (auch verkürzt zu Capitan), die oberste chronostratigraphische Stufe (bzw. geochronologisches Alter) des Mittelperm, beginnt. Die namengebende Lokalität ist das Capitan Reef in den Guadalupe Mountains in Texas, USA. Das Erstauftreten der Conodonten-Art Jinogondolella postserrata markiert den Beginn der Stufe. Das Ende wird durch das Erstauftreten der Conodonten-Unterart Clarkina postbitteri postbitteri definiert.

260.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Guadalupium - Capitanium - Pangaea

Nach 100 Millionen Jahren endet die Karoo-Kaltzeit auf der Südhalbkugel der Erde. Auch die Nordhalbkugel erwärmt sich. Durch Verdunstung entstehen die mächtigen Kalisalz-Zechsteinschichten im heutigen Norddeutschland, die heute 150-1500 Meter tief unter dem Gebiet von Westholstein liegen. Unter dem heutigen Steinhuder Meer liegt diese Schicht bis zu 3000 Meter tiefer.

259.900.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Lopingium - Wuchiapingium

Das Wuchiapingium (weniger häufig auch Wujiapingium), in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Stufe des Oberperm oder Lopingium, beginnt. Der Name der Stufe geht auf Sheng (1962) zurück, der das Lopingium in zwei Formationen unterteilte: In die Wuchiaping- und in die Changhsing-Formation. Die Basis des Wuchiapingiums ist definiert durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Clarkina postbitteri postbitteri. Das Ende der Stufe wird mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Clarkina wangi markiert.

258.000.000 BC
Coelurosauravus
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Lopingium - Wuchiapingium - Pangaea

Im Gebiet des heutigen Madagaskar, des heutigen England und des heutigen Deutschland werden "fliegende Eidechsen" die Herren der Lüfte. Die Gleitflugechsen auf Madagaskar werden Daedalosaurus genannt. Dieser Begriff erinnert an jenen Dädalus der griechischen Mythologie, der zusammen mit seinem Sohn Ikarus mit künstlichen Flügeln aus dem kretischen Labyrinth floh. Die Gleitflugechsen in England und Deutschland heißen Weigeltisaurus. Mit diesem Namen wird der deutsche Geologe Johannes Weigelt (1890–1948) aus Halle/Saale geehrt, der 1930 den ersten Fund eines Weigeltisaurus untersucht hatte. Bevor die Gleitflugechsen ihre Flüge antreten, müssen sie allerdings erst auf allen Vieren hohe Bäume erklimmen. Von dort aus lassen sie sich fallen und segeln mit Hilfe ihrer seitlich ausgespannten Flughäute zum nächsten Baum oder zu Boden. Anders als bei all den anderen Gleitreptilien werden die Flughäute bei Coelurosauravus jedoch nicht durch Knochen aufgespannt, die bereits bei dessen nicht-gleitfliegenden Vorfahren vorhanden waren (Gliedmaßen oder verlängerte Rippen). Stattdessen handelt es sich bei den 28 Paar gebogener knöcherner Stäbe, die seitlich am Rippenkorb ansetzen, um gänzlich neu entstandene Strukturen. Diese Knochenstäbe werden in der Haut (dermal) gebildet. Solche Hautknochen kommen heute bei zahlreichen Reptilien, unter anderem Krokodilen, vor. Dort werden sie als (Osteoderme) bezeichnet und sind zumeist Teil einer Art Panzerung.

257.300.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Lopingium - Wuchiapingium - Pangaea

Im Gebiet des heutigen Deutschland ergibt sich die traditionelle Aufteilung des Perms in Rotliegend und Zechstein aus dem markanten Wechsel, der an der Grenze zwischen den beiden Formationen stattfindet. Nach langer Festlandszeit, die im Karbon begann, dringt das Meer wieder nach Nord- und Mitteldeutschland vor, was den Beginn der Zechsteinzeit markiert. Lediglich Süddeutschland bleibt zunächst Festland. An der Basis der Meeresablagerungen wird der wirtschaftlich bedeutende Kupferschiefer abgelagert. Diese geologische Marke ist einer der markantesten Leithorizonte in Deutschland.

256.000.000 BC
Glossopteris
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Lopingium - Wuchiapingium - Pangaea (Gondwana)

Der Wechsel vom Paläophytikum zum Mesophytikum findet bereits früher als der Wechsel vom Paläozoikum zum Mesozoikum statt. Das Paläophytikum endet im Wuchiapingium. Die bisher dominierenden Farnpflanzengruppen werden von den trockenresistenteren Nacktsamigen Pflanzen (Gymnospermen) abgelöst. Auf dem Teilkontinent Gondwana entwickelt sich die Glossopteris-Flora, deren Vertreter laubabwerfende, kältetolerante Gymnospermen mit der vorherrschenden Ordnung Glossopteridales sind. Von Glossopteris wird angenommen, dass sie baumförmig wachsen. Die unterirdischen Organe reichen nicht sehr tief und werden in die Gattung Vertebraria gestellt. Im Zentrum befindet sich ein exarches primäres Xylem, das von vier bis sieben Strahlen sekundären Holzes umgeben ist, die durch Hohlräumen voneinander getrennt sind. Das sekundäre Xylem besitzt Wachstumsringe. Um das sekundäre Holz liegt ein dünnes, verkorktes Periderm. Das primäre Xylem wird von Ring-Tracheiden gebildet, das sekundäre von Tüpfeltracheiden. Die Blätter sind wechselständig oder in engen Schrauben an den Achsen angeordnet. Vieles deutet darauf hin, dass die Blätter an Lang- und Kurztrieben sitzen, ähnlich wie beim Ginkgo. Glossopteris wirft im Herbst die Blätter ab. Die meisten Blätter werden später einzeln gefunden. Glossopteris ist die mit Abstand am häufigsten überlieferte Gattung. Die Blätter sind lanzettlich und besitzen eine ausgeprägte Mittelrippe, sowie eine Netznervatur. Es werden über 200 Arten beschrieben. Eine der häufigsten Arten ist Glossopteris browniana, deren Blätter über 30 Zentimeter lang sind und eine runde Spitze besitzen. An Glossopteris fibrosa wurde die Epidermis untersucht: Spaltöffnungen sind auf die Blattunterseite beschränkt und von vier bis acht Begleitzellen umgeben. Manche Arten tragen auf der Unterseite Haare. Die Blattanatomie kann nur bei wenigen Arten untersucht werden. Glossopteris schopfii besitzt vier bis fünf Leitbündel in der Mittelrippe. Die Leitbündel sind von einer Bündelscheide aus dickwandigen Faserzellen umgeben. Die Dichte der Spaltöffnungen, die auch hier nur an der Unterseite sitzen, beträgt 40 pro mm². Die Mittelrippe von Glossopteris skaarensis besteht aus einem einzelnen, breiten Leitbündel mit Leiter-Tracheiden, das von einer dünnwandigen Bündelscheide umgeben ist. Bei triassischen Formen sind auch Blattstiele bekannt. Gangamopteris ist eine Gattung, die hauptsächlich im Unteren Perm vorkommt, ihre Blätter besitzen keine deutlich Mittelrippe. Weitere häufige Blattgattungen sind Belemnopteris und Rhabdotaenia, seltener sind Rubidgea, Palaeovittaria und Euryphyllum. Die reproduktiven Organe - Samenanlagen und Pollensäcke - stehen an Laubblättern oder an modifizierten Blättern. Männliche und weibliche Organe stehen stets an getrennten Blättern.

254.200.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Lopingium - Changhsingium

Das Changhsingium (weniger gebräuchlich auch Changxingium), in der Erdgeschichte die oberste chronostratigraphische Stufe des Oberperm oder Lopingium, beginnt. Das Changhsingium ist nach Changxing, Provinz Zhejiang, China benannt. Die Basis des Changhsiangiums ist definiert durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Clarkina wangi. Das Ende der Stufe wird mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Hindeodus parvus markiert. Das Changhsingium umfasst lediglich eine Ammoniten-Zone, die Iranites-Zone. Am Ende dieser Epoche sterben beim größten Massenaussterben der Erdgeschichte mehr als 90 Prozent aller Meeresbewohner und 65 Prozent aller Landtiere aus. Die Ursache ist vermutlich ein gigantischer Vulkanausbruch in Sibirien (Sibirischer Trapp), in dessen Folge sich das Erdklima um mehr als 5 Grad erwärmt. Die damit verbundenen chemischen Veränderungen in der Erdatmosphäre und im Meerwasser bewirken das Massenaussterben.

Mesozoikum
Die Zeit vor 252,2 bis 66,1 Millionen Jahren
Paläogen
Die Zeit vor 66 bis 23,04 Millionen Jahren
Neogen
Die Zeit vor 23,04 bis 2,589 Millionen Jahren
Pleistozän
Die Zeit von 2.588.000 bis 9700 BC
Chronik der Menschheitsgeschichte
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