Chronik 7500 BC

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DIE EREIGNISSE DER JAHRE 7500 BIS 5001 BC


In der Stadt Jericho wird der erste steinerne Turm der Menschheit errichtet

Die Landbrücke zwischen Britannien und Skandinavien verschwindet endgültig

Tsunamikatastrophe im Mittelmeer

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Der Fruchtbare Halbmond (Quelle: Wikipedia.de)]]

Jahres-Chroniken
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Chronik 23,04-2,589 Millionen Jahre BC / Chronik 2.588.000-9700 BC / Chronik 9699-7501 BC
Ereignis
7500 BC
Anatolien

Domestizierung des Hausrindes in der heutigen südlichen Türkei. Nutzung der Sekundärprodukte Milch und Wolle.


Israel - Vorzeit
Die befestigte Stadt Jericho errichtet einen steinernen Turm mit neun Metern Höhe. Einige Experten sind der Auffassung, dass es sich um das älteste bekannte monumentale Bauwerk der Welt handelt.


Mesopotamien
Die Völker Mesopotamiens beginnen damit, Ton zu brennen. Das bedeutet, dass sie nunmehr Werkzeuge und Geschirr benutzen. Der gebrannte Ton wird die Voraussetzung zur Entwicklung einer Schrift schaffen. Doch noch vor der Entwicklung der Schrift beginnt man in der Wirtschaft, mittels des Tons zu inventarisieren und dafür mit Tonmarkern (Tokens) zu zählen.


Zypern
Auf Zypern wird die Hauskatze domestiziert.


Kreta / Sizilien / Malta
Auf der Messara-Ebene auf Kreta existieren erste jungsteinzeitliche Siedlungen. Eine Gruppe von Einwohnern Siziliens wandert nach Malta aus und begründet dort die maltesische Kultur, die den Sikanern zugeordnet werden kann. Die Sikaner sind vermutlich nordafrikanischen oder iberischen Ursprungs und siedeln in Sizilien in befestigten Dörfern. Ihr Siedlungszentrum ist das heutige Saint'Angelo Muxaro in der Nähe von Agrigent. Der Sage nach errichtet Daidados dort nach seiner Flucht von Kreta für den Sikanerkönig Kokalos die Burganlage von Kamikos und andere prächtige Bauwerke.


Indien
Der größte Teil der Menschen, die in Indien leben, lebt am Ganges.


Eurasien
Die Sommer auf der Nordhalbkugel werden wieder wärmer und feuchter. Die Steppe wird zur Tundra. Eichenmischwälder mit Ulmen und Linden beginnen die Birken und Kiefern auf die Sand- und Moorflächen zu verdrängen. Jäger und Sammler setzen die Umstellung auf Nahrung aus der Landwirtschaft mit Getreideanbau und der Zucht von Schafen und Ziegen fort.


Nordafrika
Das Neolithische Subpluvial (eine mehrere Tausend Jahre andauernde Regenzeit) beginnt; sie bringt feuchtes Klima nach Nordafrika und lässt die Sahara ergrünen.


Irland
Erste menschliche Besiedlung Irlands durch Jäger und Sammler, wahrscheinlich vor allem von Schottland aus. Die britischen Inseln sind noch durch drei große Landbrücken (eine sehr breite im Gebiet des heutigen Antrim sowie zwei im heutigen Bereich Dublin beziehungsweise Wicklow) miteinander verbunden.


Baltikum / Skandinavien / Polen / Deutschland
Aufgrund einer isostatischen Hebung wird das seit 800 Jahren bestehende Yoldia-Meer in Skandinavien durch Aussüßung vom Ancylussee abgelöst. Die Spiegelhöhe im Ostseebecken liegt jetzt noch unterhalb von 40 Metern unter NN, im Jahre 2000 AD wird sie nur noch bei 20 Metern unter NN liegen.


Skandinavien
In Rakkestad östlich von Moss in Østfold wird zwischen 7600 und 7000 BC der älteste Wohnplatz Südostnorwegens angenommen. Das heutige Østfold liegt später unter Wasser und nur die Fundstätte auf dem Berg Høgnipen wird später noch als Insel herausragen. Die eigentliche Besiedelung der Gegend hat aber schon 2000 Jahre früher vorwiegend auf Inseln und Schären, auf jeden Fall in Wassernähe, begonnen. Es wird vermutet, dass das Meer die Nahrungsgrundlage der Bevölkerung ist. Am Beginn der Spät-Mittelsteinzeit kommen Äxte aus Diabas (Ergussstein oder Grünstein) auf.


China
In der mittleren Jangtsekiang-Kultur in der Gegend des heutigen nordwestlichen Hunan beginnt die Pengtoushan-Kultur etwa zeitgleich mit der Peiligang-Kultur ihrer nördlichen Nachbarn. Die Pengtoushan-Stätte im Kreis Li in der Provinz Hunan gilt als die älteste Besiedlungsstätte Chinas. Pengtoushan ist schwierig zu datieren, mit einer großen Variabilität zwischen 9000 und 5500 BC. Unter anderem werden später Reiskörner aus der Zeit um 7000 BC gefunden, die den frühesten Beweis für domestizierten Reis in China darstellen. Die Reiskörner von Pengtoushan sind größer als die des Wildreises.


Mittelamerika
Im Gebiet des heutigen Guila Naquitz in Mexiko wird zwischen 8000 und 7000 BC wahrscheinlich zum ersten Mal in der Geschichte der Flaschenkürbis domestiziert.


Nordamerika
Die Menschen der steinzeitlichen Plano-Komplex-Kultur in den Great Plains sind umherziehende Jäger, die bereits Fallen aufstellen. Sie konservieren Fleisch, in dem sie es mit Tierfett und Beeren in Därme stopfen.


Nordamerika / Ozeanien / Japan
Der "Kennewick Man" lebt im Nordwesten Amerikas und gleicht physiognomisch den Polynesiern oder Ainu Japans.

7490 BC
Irland

Am Ende der letzten Eiszeit wird Irland durch kontinentaleuropäische Jäger, Fischer und Sammler besiedelt. Diese wandern über die Landbrücke von der Kintyre-Halbinsel mit Schottland und, da die Britischen Inseln noch mit dem europäischen Kontinent verbunden sind, vom europäischen Festland ein. Mit der Erwärmung beginnen Eiche, Ulme und Esche die Kiefernwälder und die zuvor arktische Fauna und Flora zu verdrängen. Der Riesenhirsch (Megaloceros giganteur) mit einer Geweihauslage von 3,6 Metern kann dadurch auch in Irland nicht überleben und stirbt aus. Aus der Vorgeschichte Irlands sind früheste Zeugnisse menschlicher Besiedelung aus der Zeit des Mesolithikums zwischen 8000 und 7000 beispielsweise zu finden

  • am Mount Sandel (County Derry)
  • am Woodpark (County Sligo)
  • an der Mündung des Shannon (County Clare)
  • bei Lough Boora (County Offaly)
  • bei Curran (County Antrim)
  • an diversen Stellen in der Provinz Munster
  • am Fluss Bann (ältester Wohnplatz Irlands)
7400 BC
Werkzeuge der Kunda-Kultur
Europa / Baltikum

Im Baltikum und im Gebiet des heutigen Nordens des europäischen Russlands verbreitet sich die Kunda-Kultur, die nach einem der Hauptfundorte in Estland benannt ist. Die meisten Fundorte der Kunda-Kultur befinden sich in der Nähe von Wäldern, Seen, Flüssen und Sümpfen. Die Kultur stellt die erste relativ sesshafte Besiedelung der Region dar. Sie kennzeichnet eine Vermischung der Sammler- mit der Fischer- und der Jägerkultur. Unter den zahlreichen Tierknochenfunden sind viele Objekte aus Knochen und Horn die zu Werkzeugen weiterverarbeitet wurden und typischerweise eine einfache geometrische Gestaltung aufweisen.


Anatolien
Die im Jahre 9000 BC gegründete Siedlung von Catal Hüyük in Anatolien entwickelt sich zu einer Großsiedlung mit dichter Bebauung. Die Siedlung besteht aus eng aneinandergesetzten rechteckigen Häusern, die aus Lehmziegeln oder Stampflehm errichtet und mit einem Flachdach versehen sind. Unterschiedliche Raumhöhen und Bodenniveaus gewährleisten Belüftung und Lichtzufuhr für die einzelnen Bauten und erzeugen eine treppenartige Verschachtelung. Straßen, Gassen oder Durchgänge zwischen den einzelnen Häusern gibt es nicht. Der Zugang zu den Bauten erfolgt über die Flachdächer. Neben einzelnen, dicht bebauten Arealen gibt es auch immer wieder Freiflächen, so dass eine Häuserzahl zwischen 400 bis 1850 je Schicht angenommen werden kann. Während man nach den ersten Ausgrabungen davon ausging, dass 10.000 Menschen gleichzeitig in der Siedlung lebten, was auch zweifellos zur fälschlichen Verwendung der Bezeichnung Stadt beitrug, geht man nunmehr von bis zu 2500 gleichzeitigen Bewohnern aus. Die dichte Besiedlung mit dem an freien Plätzen abgelagerten Müll bringt zahlreiche Probleme hinsichtlich der sanitären Verhältnisse, des Zugangs zu den einzelnen Häusern oder des Materialtransports mit sich. Als Schädling wird die Hausmaus nachgewiesen. Der Zugang in die Häuser erfolgt über eine Leiter, die sich meist an der Südwand befindet. Für den ebenfalls an dieser Wand angelegten Herd dient die Einstiegsluke zugleich als Rauchabzug. Rauch- und Rußbelastungen sind in den Häusern dennoch beträchtlich. Darauf lassen die zahlreichen Bemalungsschichten an den Wänden schließen. Bei einigen Skeletten - vor allem auf den Rippeninnenseiten älterer Individuen – sind Rußablagerungen festzustellen. Das durch die Dachluke eindringende Licht im Zusammenspiel mit den geweißten Wänden der Räume versorgt das Haus tagsüber mit ausreichender Helligkeit. Die Fußböden sind nicht eben, sondern auf unterschiedlichem Niveau angelegt und durch Kanten abgesetzt: Eine effiziente Art, Areale in einräumigen Bauten voneinander abzutrennen und sauber zu halten. Verschiedene Fußbodenareale sind mit Schilfmatten ausgelegt. Einzelnen Wänden sind erhöhte Plattformen vorgelagert, die offenbar als Schlafplätze dienen. An der Nordseite der Häuser ist bisweilen ein schmalerer Raum abgetrennt, der zur Vorratshaltung benutzt wird. Der Großteil der wirtschaftlichen Aktivitäten der Bewohner spielt sich aber auch auf den Dächern ab. Zu den spektakulärsten Zeugnissen aus Çatalhöyük gehören zweifellos die Wandmalereien und -reliefs an den Innenwänden einzelner Häuser. Die am besten erhaltenen Bauten kommen vor allem aus der verbrannten Schicht VI zutage. Mit Ton oder Gips übermodellierte Stierschädel sind einzeln oder zu mehreren an den Wänden angebracht. Als Wandrelief sind auch zwei sich gegenüberstehende Leoparden an der Westwand eines Hauses überliefert. Scharfe und spitze Teile von Wildtieren wie z. B. Eberhauer, Fuchs- und Wieselzähne oder auch Geierschnäbel sind ebenfalls in die Lehmwände eingelassen. Mehrfach belegt ist ein Wandrelief eines Wesens mit gespreizten, jeweils in Kopfrichtung angewinkelten Armen und Beinen. Das Relief zeigt verschiedene Putzlagen und Bemalungen. Der Kopf, aber auch Hände und Füße sind immer abgeschlagen. Die Wandmalereien sind in roter, schwarzer oder weißer Farbe ausgeführt. Zahlreiche übereinander liegende Malschichten zeigen, dass die Bemalung häufig erneuert werden muss. Neben abstrakten Mustern sind es vor allem Tierszenen, bei denen mehrere Menschen beim Reizen und Hetzen eines Wildrindes, Hirsches, Wildschweins oder Bären gezeigt werden. Erstaunlicherweise spielen die dargestellten Wildtiere für die Ernährung des neolithischen Menschen jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Die für die Ernährung wichtigen domestizierten Tiere oder Pflanzen treten dagegen in der Wandkunst gar nicht in Erscheinung. Vermutlich werden die Jagden als Initiationsriten oder zu anderen Feieranlässen veranstaltet. Bestimmte gefährliche Teile der Tiere werden dann zur Erinnerung an diese Ereignisse in die Siedlung gebracht. Ähnlich verhält es sich mit dem Leoparden: in den Darstellungen ist er mehrfach belegt und spielt offensichtlich eine wichtige Rolle. Offenbar wird sein Fell als (männliches) Bekleidungsstück benutzt, wie auf verschiedenen Wandmalereien zu sehen ist. Leopardenknochen werden aber kein einziges Mal nachgewiesen. Wilde und domestizierte Tiere lassen sich also zwei ganz verschiedenen Bereichen zuordnen. Jedes Haus hat Einrichtungen zur Bevorratung von Lebensmitteln, zur Lehmziegelherstellung, zur Tierhaltung und zur Getreideverarbeitung. Die einzelnen Haushalte wirtschaften offenbar weitgehend unabhängig voneinander. Eine zentralörtliche Stellung gegenüber dem Umland ist nicht nachweisbar; aus diesen Gründen ist die Bezeichnung "Großsiedlung" wahrscheinlich treffender als "Stadt".

04.12.7323 BC
Indien

Den Überlieferungen zufolge wird der mythische König Rama geboren.

7300 BC
Terra

Nach einer Warmzeit werden jetzt auf der Erde etwa die Temperaturen erreicht, die noch in 27.000 Jahren herrschen werden. Der Meeresspiegel steigt an auf knapp 30 Meter unter NN. Das entspricht einer Rate von rund 17 Millimeter pro Jahr.


König Rama I. von Indien
Indien

Nach der indischen Überlieferung "Ramayana" begegnet Rama am Hof des Königs Janaka, wo er ein Bogenschießen mit dem Bogen von Shiva, den er als Einziger spannen kann, gewinnt, Sita (deutsch: "Furche"), die von König Janaka beim rituellen Pflügen in einer Erdfurche als Baby gefunden und von ihm wie eine Tochter aufgezogen wurde. Rama heiratet Sita. Auf Drängen seiner Stiefmutter Kaikeyi wird Rama in den Wald verbannt, wohin in zwei Menschen begleiten: Sein Halbbruder Lakshmana und seine Gattin Sita. Dasharatha ordnet an, dass Rama 14 Jahre lang in der Verbannung leben soll. In der Wildnis Gandaka helfen die beiden Brüder den dort lebenden Einsiedlern und Heiligen, die von Rakshasas unter der Führung Kharas bedroht werden. Der Dämonenkönig Ravana entführt Sita nach Lanka, nachdem ihn seine Schwester Shurpanakha, die von Rama zurückgewiesen und von Lakshmana verstümmelt wurde, auf die einzigartige Schönheit von Sita aufmerksam macht. Ein wesentlicher Helfer Ramas bei der Suche nach seiner Frau und im Kampf gegen Ravana ist der Affengott Hanuman. Den Ort, an dem Sita festgehalten wird, erfahren sie von Sampati. Die Affen bauen eine Brücke nach Lanka, die Ramu Setu, so dass Rama mit einem Heer übersetzen kann. Rama oder Ram, auch Ramachandra, ist nach den Lehren des Hinduismus die siebte Inkarnation von Vishnu, einem hinduistischen Gott. Er gilt als gebildet, schön und mit allen königlichen Eigenschaften ausgestattet. Seine Geschichte wird in dem indischen Heldenepos Ramayana erzählt.


Nordamerika / Japan
Die meisten Menschen in Nordamerika gehören zu asiatischen Rassen, insbesondere sind sie offenbar mit den Ainu im Norden Japans eng verwandt. Allerdings gibt es auch, besonders im Gebiet Washington-Minnesota, Menschen mit kaukasischem Aussehen.

7100 BC
Nordeuropa / Westeuropa

2750 Jahre nach dem Beginn der Senkung des Meeresspiegels und dem Beginn der Überflutung von Doggerland, einem Landgebiet, das sie halbe Nordsee umfasst, werden 600 Kilometer des bisherigen Elbe-Urstromtals nunmehr überflutet. Der südliche Teil der Nordsee zwischen der Doggerbank und dem Ärmelkanal werden ein Binnensee, in denen die Flüsse und nordeuropäischen Gletscher entwässern.

7000 BC
Terra

Die Menschen beginnen erstmals, Wasserfahrzeuge zu bauen, mit denen die Hohe See befahren werden kann. Es sind wahrscheinlich schon Plankenboote oder größere Fellboote. Die gezielte Hochseefischerei auch ein wenig außerhalb des Sichtkontakts mit der Küste beginnt.


Volk der Arier
Arier erscheinen erstmals am Kaspischen Meer und am Persischen Golf.


Anatolien

  • In der Gegend des heutigen Beldibi bei Antalya beginnen die Menschen jetzt die Fähigkeit zum Töpfern zu entwickeln. In Mesopotamien ist diese Technik bereits seit 700 Jahren bekannt.
  • Die Menschen beginnen mit der Kastration von Kälbern, um deren Aggression als Bullen zu zügeln.
  • Im Gebiet der heutigen Ost-Türkei wird das Schwein domestiziert.

Jordanien / Israel

  • Im Gebiet der heutigen Staaten Israel und Jordanien entstehen weitere feste Siedlungen, nachdem Jericho, die älteste Stadt der Welt, bereits seit über 2000 Jahren existiert. Bis jetzt haben sich die Menschen fast ausschließlich durch Sex mit Verwandten fortgepflanzt. Das gilt zumindest für die Bewohner der Siedlung Basta im Süden des heutigen Jordaniens, wie ein internationales Forscherteam der Universität Freiburg 9000 Jahre später herausfinden wird. Auf die Spuren der sexuellen Beziehungen in der eigenen Familie (Endogamie) werden die Wissenschaftler bei Ausgrabungen von Skelettresten von mehr als 50 Steinzeitmenschen kommen, deren Knochen, Kiefern und Zähne sie analysieren werden. Bei Untersuchungen der Kieferknochen werden die Forscher herausfinden, dass bei mehr als einem Drittel der Gebisse die oberen seitlichen Schneidezähne fehlen. Dabei kann ausgeschlossen werden, dass die Zähne den einstigen Dorfbewohner ausgefallen sind. Vielmehr handelt es sich um ein seltenes angeborenes Merkmal, das nur bei etwa ein bis zwei Prozent aller Menschen weltweit vorkommt. Die enorme Häufung dieses Merkmals lässt den Wissenschaftlern zufolge nur den Schluss zu, dass das außergewöhnliche Gebiss durch Fortpflanzung unter Verwandten weitervererbt wurde. Die Zahnanalysen belegen zudem, dass die Menschen alle in derselben Region aufgewachsen sind: In den Zähnen der Steinzeit-Bauern messen die Forscher bestimmte Isotopen, die sich während der Bildungsphase des Zahnschmelzes ablagern. Art und Mengenverhältnis der Isotope lassen Rückschlüsse auf den Lebensraum der Menschen zu. Den Messergebnissen zufolge wachsen beinahe alle Personen in Basta auf und werden auch dort bestattet. Gleichzeitig werden später an der Ausgrabungsstätte aber auch Meereskorallen gefunden, weshalb die Lage des Ortes kein Grund für ein geschlossenes Fortpflanzungssystem darstellt, da die Menschen nicht isoliert leben. Forscher vermuten, dass die Bevölkerung den Zugang zu wertvollen Ressourcen wie Nahrung ausschließlich auf die eigene Verwandtschaft beschränken will. Die sexuellen Beziehungen in der eigenen Familie sind möglicherweise eine Form des steinzeitlichen Konfliktmanagements, um den Zusammenhalt in der Gruppe zu stärken und Streitigkeiten zu vermeiden.
  • In Jericho entstehen Schreine für eine Muttergöttin, die angebetet wird.

Ägypten
Im Niltal beginnt die Jungsteinzeit. Die Gesellschaft wandelt sich zu sesshafter Lebensweise; es entstehen dörfliche Siedlungen. Die Bevölkerung betreibt Ackerbau und Viehzucht.


Belutschistan
Im heutigen Belutschistan auf der Kachi-Ebene in der Nähe des Bolan-Passes westlich des Indus-Tals siedelt eine Gruppe, die später als "Industal-Zivilisation" bezeichnet wird und der Mehrgarh-Kultur zugeordnet wird. Hier wird auch die erste Stadt dieser Gegend, Mehrgarh, gegründet; sie liegt westlich des Indus-Tales zwischen den heutigen Städten Quetta, Kalat und Sibi. Mehrgarh gilt als erste bekannte Ackerbau-Siedlung in Südasien. Die ersten Äcker des Gebietes werden durch diese Halb-Nomaden angelegt, die Weizen und Gerste anbauen und Schafe, Ziegen und Rinder züchten. Sie bauen einfache Gebäude aus getrocknetem Schlamm die in vier „Räume“ unterteilt sind. Zahlreiche Begräbnisse finden sich, daneben auch schon sehr fortgeschrittene Gebrauchsgegenstände wie Körbe, Geräte kombiniert aus Stein- und Knochenmaterial, Schmuck wie Perlenketten, Armreife, Anhänger und gelegentlich auch Tieropfer. Erstaunlicherweise finden sich bei einigen dieser Opfer mehr Grabbeigaben als bei den menschlichen Bestattungen. Schmuck aus Meeres-Muscheln, Kalkstein, Türkis, Lapislazuli, Sandstein und poliertem Kupfer werden gefunden, daneben auch einfach gearbeitete Figurinen von Frauenfiguren und Tieren. Ein Einzelfund blieb eine geschliffene Steinaxt als Beigabe zu einem Begräbnis – der erste derartige Fund des Indischen Subkontinents – einige mehr blieben an der damaligen Erdoberfläche erhalten.


Indien / Belutschistan

  • An Felsüberhängen in Bhimbetka im heute indischen Bundesstaat Madhya Pradesh entstehen steinzeitliche Felsmalereien. Die Felsgrotten und Höhlen von Bhimbetka besitzen zahlreiche interessante Malereien, die auf lebendige Art das Leben der Höhlenbewohner und deren natürliche Umgebung darstellen. Einer der Felsen, der im Volksmund „Zoofelsen“ genannt wird, stellt Elefanten, Sambar, Bisons und Hirsche dar. Malereien an einem anderen Felsen zeigen einen Pfau, eine Schlange, einen Hirsch und eine Sonne. Auf einem weiteren Fels sind zwei Elefanten mit Stoßzähnen abgebildet. In einer der Höhlen ist ein Bison abgebildet, der einen Jäger verfolgt, während seine Gefährten hilflos dabeistehen. Unter dieser Ansammlung prähistorischer Malereien finden sich auch jüngere Jagdszenen mit Jägern, die Pfeil und Bogen, Schwerter und Schilde tragen. In einer anderen Szene sieht man Reiter zusammen mit Bogenschützen. Die Farbe wurde vermutlich aus farbiger Erde, pflanzlichen Farbstoffen, Wurzeln und Tierfetten hergestellt. Die Pinsel bestanden aus Pflanzenfasern.
  • Aus der Industal-Zivilisation entsteht im heutigen Belutschistan (Pakistan) ein antikes Reich. Hier wird auch die erste Stadt dieser Gegend, Mehrgarh, gegründet; sie liegt westlich des Indus-Tales zwischen den heutigen Städten Quetta, Kalat und Sibi. Mehrgarh gilt als erste bekannte Ackerbau-Siedlung in Südasien.

Königreich Sindh
Aus der Industal-Zivilisation entsteht das Königreich Sindh und liegt westlich des Indus-Tales zwischen den heutigen Städten Quetta, Kalat und Sibi. Mehrgarh gilt als erste bekannte Ackerbau-Siedlung in Südasien.


Südosteuropa

  • Im Gebiet des heutigen Griechenland wird das Schwein domestiziert.
  • Durch Ansteigen des Meeresspiegels wird Korfu vom Festland getrennt.
  • Das Gebiet des heutigen Bulgarien wird besiedelt.

Irland
Die Gegend von Donegal (heute der nördlichste Teil der Republik Irland) wird erstmals von Menschen besiedelt. Die Menschen am Mount Sandel in Nordirland gebrauchen Mikrolithen (Flintklingen). Dort wird auch im Jahre 1972 der älteste Wohnplatz Irlands am Fluss Bann entdeckt. Etwa ein Siebtel der Insel Irland wird von Mooren bedeckt, die ein Überbleibsel der Nacheiszeit sind.


Skandinavien / Britannien
Die Landbrücke zwischen den Britischen Inseln und Skandinavien verschwindet endgültig. Allerdings ist England noch mit dem europäischen Festland verbunden.


Island
Die heute größte isländische Insel im Kollafjördur, Vithey, kommt aus dem Meer hervor. Sie besteht aus Vesturey im Südwesten und dem kleineren Inselteil Heimaey im Nordwesten. Die beiden Inselteile sind heute durch die flache und 130 Meter breite Landenge Eithith miteinander verbunden.


China

  • Im Norden der heutigen chinesischen Provinz Zhejiang südlich der Bucht von Hangzhou und 120 Kilometer südlich des heutigen Schanghai kommt die neolithische Hemudu-Kultur auf. Die Hemudu-Leute stellen viele Gegenstände aus Knochen her – Hacken zum Beispiel aus Schulterblättern von Tieren. Außerdem stellen sie Flöten aus Vogelknochen her. Außerdem kennt man polierte, mit geometrischen Mustern verzierte Keramik und lackierte Schüsseln und Holzschalen. Wohnhäuser werden aus Holz angelegt und auf Pfählen am Wasser errichtet. Auch rechteckige, mit Holz ausgekleidete Brunnen sind bekannt. Ruder und Reste von Lehmschiffen wurden ebenfalls entdeckt. Wohl durch Überschwemmungen und die Änderung des Bettes des Yaojiang-Flusses, eventuell auch durch Versalzung des Bodens, werden die Träger der Hemudu-Kultur bald wieder abwandern.
  • Ebenfalls in Nordchina kommt die Zhaobaogou-Kultur, eine weitere neolithische Kultur, auf. Die namensgebende Stätte liegt im Aohan-Banner bei Chifeng in der heutigen Inneren Mongolei und wird erstmals im Jahre 1986 a.d. festgestellt. Datiert wird diese Kultur auf die Zeit bis 6400 BC.

Nordamerika
Der Norden Saskatchewans wird aufgrund des immer milder werdenden Klimas allmählich eisfrei, so dass die Gegend von den Nachkommen der Einwanderer aus Asien besiedelt werden kann. Bei diesen Menschen handelt es sich um Jäger und Sammler. Auch der Osten Nordamerikas wird besiedelt. Nordamerikanische Ureinwohner der Lenni Lenape (später "Delaware" genannt), Susquehanna und anderer Stämme besiedeln das Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Delaware.


Der Säbelzahntiger (Smilodon)
Nordamerika / Südamerika

Nordamerikanische Jäger rotten mehr als 25 kontinentaltypische Tierarten aus, darunter das Mammut, das Mastodon, das Glyptodon, das Pferd und das Kamel. Spätestens jetzt stirbt auf der westlichen Hemisphäre der Säbelzahntiger (Smilodon) aus. Den Säbelzahntiger gab es in in Nord- und Südamerika seit 2.581.000 Jahren. Im Gesamterscheinungsbild dürfte Smilodon an eine heutige Großkatze erinnert haben, unterschied sich von diesen jedoch in einigen charakteristischen Merkmalen. Mit seinem abschüssig verlaufenden Rücken, den kurzen Beinen und der extrem kraftvollen Schulter- und Nackenpartie war Smilodon etwas kleiner, aber dafür viel muskulöser und schwerer gebaut als die großen Raubkatzen von heute. Die größten Vertreter der Gattung erreichten geschätzt über 300 kg und waren damit schwerer als heutige Löwen und Tiger. Charakteristisch waren der kurze Stummelschwanz und die langen Säbelzähne, die bis zu 20 cm aus dem Kiefer ragten. Diese riesigen Eckzähne hatten keinen runden, sondern einen ovalen Querschnitt, was das Eindringen in das Fleisch des Opfers erleichterte. Smilodon stirbt aus, da es keine Beutetiere mehr für ihn in ausreichender Zahl gibt.

6800 BC
Baltikum / Skandinavien / Polen / Deutschland

Am Südrand des Baltischen Eismeers ergießt sich das Wasser in den Atlantik. Dies hat das Auftauchen weiterer Landesteile des heutigen Finnlands zur Folge. Da die Senke des ehemaligen Baltischen Eissees, der nun als „Yoldia-Meer“ bezeichnet wird, deutlich tiefer als der Meeresspiegel liegt, strömt nun im Gegenzug auch salzhaltiges Wasser von Westen her ein. Nach wie vor fließt Schmelzwasser aus dem Norden in dieses Meer.

6700 BC
Nordafrika

Das Gebiet der heutigen Sahara beginnt zu einer Wüste zu werden. Bis der Zustand des 21. Jahrhunderts erreicht sein wird, wird es aber noch über 3000 Jahre dauern.


Südamerika
Im Gebiet des heutigen Chile leben die ersten Menschen.

6600 BC
Jiahu-Schrift (Quelle: Wikipedia.de)
China

In Mittelchina entsteht im Gebiet des heutigen Jiahu in Henan die erste Schrift, die mit "Jiahu-Schrift" bezeichnet wird. Sie ist Teil der jungsteinzeitlichen Peiligang-Kultur. Die Bezeichnung "Jiahu-Schrift" bezieht sich auf die 16 Markierungen prähistorischer Artefakte. Einige Archäologen meinen, dass die Zeichen in einem Zusammenhang mit der Orakelknochen-Schrift stehen (z. B. die vergleichbaren Zeichen für "Auge", "Sonne, "Tag"), aber einige zweifeln daran, dass sie überhaupt auf Schrift hinweisen.

6500 BC
Anatolien
  • Die ältesten Siedlungsspuren in der Gegend von Ugarit (heute: Ra's Schamra) im heutigen Nord-Syrien datieren ins 7. Jahrtausend BC und stammen aus dem frühen Neolithikum (Jungsteinzeit) Anatoliens bei Can Hasan, Taurusgebirge. In Anatolien beginnt die Kupferzeit.
  • In Vorderasien in der Gegend um das Marmarameer dient den dort lebenden Menschen Milch als Nahrungsmittel. Bis vor dieser Zeit ist der menschliche Milchkonsum nicht nachzuweisen.
  • In Anatolien wird das Rind domestiziert.

Israel - Vorzeit

  • Im Gebiet des Jordantals ist in der Landwirtschaft die Sichel in Gebrauch. Das Schaf und wilde Mufflons sind domestiziert. Es gibt einen außergewöhnlichen Anstieg der Bevölkerungszahl.
  • In Jericho wird die dritte Stadtmauer zur Abwehr von Feinden errichtet.

Belutschistan
In Mehrgarh im heutigen Belutschistan auf der Kachi-Ebene in der Nähe des Bolan-Passes westlich des Indus-Tals siedelt eine Gruppe, die später Mehrgarh genannt wird. Dies sind die ersten Menschen in dieser Region, die vom Ackerbau leben. Außerdem werden sie die ersten Töpfereien in dieser Gegend gründen. Diese mutmaßlichen Halbnomaden bauen Weizen und Gerste an und beginnen auch mit der Zucht von Schafen, Ziegen und Rindern.


Südosteuropa

  • In Troja wird eine kleine Festung errichtet. Auf den Inseln Lemnos und Lesbos werden die ersten Siedlungen gegründet.
  • In der Gegend um Hellas und der Ägäis entstehen die ersten Bauernhöfe.
  • Im Gebiet des heutigen Moldawien und der Ukraine entsteht an den Flüssen Dnjestr und dem südlichen Bug die Bug-Dnister-Kultur. Die Frühphase dieser Kultur ist präkeramisch; die Menschen leben von der Jagd auf Auerochsen, Rothirschen und Wildschweinen sowie vom Fischen nach Plötzen. Belege für die Landwirtschaft finden sich hier bisher noch nicht.

Kreta / Sizilien / Malta
Eine Gruppe von Einwohnern Siziliens wandert nach Malta aus und begründet dort die maltesische Kultur. Auch auf den Liparischen Inseln entsteht eine ähnliche Kultur, die den Sikanern zugeordnet werden kann. Die Sikaner sind vermutlich nordafrikanischen oder iberischen Ursprungs und siedeln in Sizilien in befestigten Dörfern. Ihr Siedlungszentrum ist das heutige Sant’Angelo Muxaro in der Nähe von Agrigent. Der Sage nach errichtet Daidalos dort nach seiner Flucht von Kreta für den Sikanerkönig Kokalos die Burganlage von Kamikos und andere prächtige Bauwerke.


Iberische Halbinsel
Auf der Iberischen Halbinsel entstehen verschiedene neolithische, megalithische und bronzezeitliche Kulturen mit zum Teil stadtähnlichen und festungsartigen Großbauten.


Westeuropa
Das Wasser der südlichen Nordsee, bis jetzt ein Binnenmeer, fließt von jetzt an über den Ärmelkanal in den Atlantik ab, nachdem die Kreidefelsverbindung zwischen Dover und Calais erodierte.


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Orkney

Die Besiedlung des Mainlands der Orkney-Inseln beginnt. Dies beweist ein Pollendiagramm aus Quoyloo, aus dem eine Rodungsepisode von Mesolithikern mit Holzkohleablagerungen herauszulesen ist.


Baltikum / Skandinavien / Polen / Deutschland
Das Yoldia-Meer, ein Vorläufer der Ostsee, wird wieder zu einem Süßwassersee und trägt jetzt die Bezeichnung „Ancylus-See“. Der Spiegel dieser See steigt wegen der Landhebung und des Schmelzwasserzuflusses ständig.


China
Im Gebiet des "Langen Flusses" (Jangtsekiang) im heute so bezeichneten nordwestlichen Hunan wird zum ersten Mal Reis angebaut. Die Reiskörner der kultivierten Pentoushan-Kultur sind größer als die des wilden Reis'.


Südostasien
Die Menschen im Süden Chinas und im Gebiet des heutigen Vietnam ernähren sich unter anderem von wildem Reis.


Neuguinea
Im Gebiet der Western Highlands auf der Insel Neuguinea beginnen die Menschen mit der Landwirtschaft in der Nähe des heutigen Ortes Kuk. Die historische Agrarlandschaft von Kuk auf der Insel Neuguinea entsteht vollkommen unabhängig von Landwirtschaften anderer Kulturen. Sie befindet sich im südlichen Hochland der Insel in der heutigen papua-neuguineischen Provinz Western Highlands nordöstlich von Mount Hagen im Oberen Wahgital, einem der größten Täler der Bergregion nördlich des Kuborgebirges, auf einer Höhe von 1550 Metern über dem Meeresspiegel. Die dort lebende Bevölkerung kennt die Brandrodung sowie das Anlegen von Netzen von Entwässerungsgräben. Vor allem Taro, Zuckerrohr und die ersten Bananenarten Musa ingens und Musa acuminata werden hier kultiviert.

6400 BC
Die aus dem Agassiz-Gletscher übrig gebliebenen Seen
Nordamerika

Der Agassiz-Gletschersee im Gebiet des heutigen Kanada erfährt seine letzte größere Veränderung, da dieser nunmehr in in die Hudson Bay abfließt. Während der folgenden 1.000 Jahre wird der See fast vollständig austrocknen und dabei unter anderen den Lake Winnipeg, den Lake Winnipegosis, den Manitobasee und den Lake of the Woods hinterlassen. Diese Seen werden wegen der postglazialen Landhebung noch Zehntausende von Jahre langsam schrumpfen. Das Austrocknen des Agassiz-Gletschersee geschieht sehr schnell, unter Umständen dauert es nur ein Jahr, wie später aus Eisbohrkernen ersichtlich wird. Obwohl der See zusammen mit dem Eis, das ihn gespeist hat, 8400 Jahre später nahezu völlig verschwunden sein wird, hinterlässt er auf einer großen Fläche noch Spuren: Kilometerweit von jeglichem Wasser entfernte Strände sind offenkundige Spuren, die an vielen Stellen entlang des ehemaligen Ufers gefunden werden können. Täler von ehemaligen Zu- und Abflüssen sind heutige Flusstäler, u.a. die des Red River, des Assiniboine River und des Minnesota River.

6300 BC
Sizilien

Ein Bergrutsch am sizilianischen Vulkan Ätna führt zu einer gewaltigen Tsunami-Katastrophe im Mittelmeer. Die 35 Kubikkilometer umfassenden Felsmassen verursachen nach ihrem Auftreffen auf dem Meer etwa 50 Meter hohe Wellen vor den Küsten Süditaliens und immerhin noch bis zu 13 Metern Höhe vor den Küsten des heutigen Griechenlands, Libyens und Tunesiens. Mit einer geschätzten Geschwindigkeit von 725 km/h brauchen die Wassermassen nur etwas mehr als dreieinhalb Stunden, ehe sie im östlichen Mittelmeer zwischen Israel und Ägypten die Küste erreichen.


Mittelamerika
Der Anbau von Maniok in der Karibik und von Kartoffeln in Mittelamerika wird immer beliebter. Maniok ist ein Wolfsmilchgewächs, die Mandioca in Brasilien und Yuca im spanisch sprechenden Lateinamerika genannt wird. Die Wurzelknollen dienen als Nahrungsmittel, gelegentlich auch die Blätter als Gemüse. Die 15 bis 100 Zentimeter langen und 3 bis 15 Zentimeter dicken Knollen können ein Gewicht bis zu 10 Kilogramm erreichen. Sie werden von einer verkorkten, meist rötlich braunen äußeren Schicht umgeben, innen sind sie meist weiß, gelegentlich auch gelb oder rötlich. Im rohen Zustand sind die Wurzelknollen giftig, da sie Glucoside, hauptsächlich Linamarin, enthalten.

6200 BC
Südeuropa / Nordafrika / Sardinien / Korsika / Malta / Iberische Halbinsel

An der östlichen Adriaküste, rund um das westliche Mittelmeer einschließlich Nordafrikas sowie auf den Inseln Korsika, Sardinien, Sizilien und Malta, nicht aber auf den Balearen, kommt die Cardial- oder Impressokultur auf. Dominierendes Element sind stempelartige Abdrücke, die mit der Herzmuschel (Cardium edule) erzeugt werden (daher der Begriff "Cardial-Kultur"). Da in der Folge aber immer mehr Keramik auftaucht, die mit anderen Gegenständen ausgeführte Eindrücke besitzt, wird später der Ausdruck "Impresso-Kultur" eingeführt. Derzeit sind beide Bezeichnungen geläufig. Älteste Abdruckkeramik findet man oft in Höhenlagen oder Höhlen (zum Beispiel Gruta do Caldeirão bei Tomar, Portugal) und, bis auf Ausnahmen, nicht im Hinterland der jeweiligen Küstenregion. Auch in einigen portugiesischen Muschelhaufen finden sich Scherben mit Cardium-Abdrücken, die auch an der Algarve, im Alentejo und an der Mondegomündung vorkommen, eher selten.


Mitteleuropa
Eine der wichtigsten danubischen Kulturen des Frühneolithikums namens Körös-Kultur beginnt in der Gegend des späteren ungarischen Siedlungsgebietes. Die Kultur wird gemeinsam mit der im ehemaligen Jugoslawien und im ungarischen Transdanubien verbreiteten Starcevo-Kultur als eine der formativen Kulturen der Linearbandkeramik betrachtet und firmiert auch unter dem Begriff Starcevo-Körös-Cris-Kultur. Benannt ist sie nach der Körös (rumänisch Cris), einem Nebenfluss des ostungarischen Flusses Theiß. Fundorte der Körös-Kultur finden sich hauptsächlich in der Nähe von Flüssen. Siedlungsschwerpunkte treten im Mündungsgebiet des Maros sowie entlang der Körös und ihrer und rumänischen Zuflüsse (Schwarze, Weiße und Schnelle Cris) auf. Fundhäufungen liegen in der Gegend um die heutigen Städte Hódmezovásárhely und Endrod. Über das Siedlungswesen der Körös-Kultur ist bislang wenig bekannt. Es liegen einerseits einfache Bauten in Pfostenbauweise vor, die durchweg kleineren Ausmaßes sind; andererseits treten sog. "Grubenhäuser" auf, große Wohnbauten, die in den Boden eingetieft sind. Die Häuser werden - ähnlich wie in der mitteleuropäischen Bandkeramik - nach etwa 20 bis 25 Jahren aufgegeben und teilweise verbrannt. In den Siedlungen existieren mehrere Grubenhäuser mit Öfen. Hinzu kommen weitere Gruben, die reich mit Keramik und Knochenmaterial verfüllt sind. Die Siedlung von Endrod wird etwa 500 Jahre bestehen. Weitab vom eigentlichen Verbreitungsgebiet liegt im Norden des heutigen Ungarns die Körös-Siedlung von Méhtelek-Nádas. Es wird vermutet, dass diese Siedlung errichtet wird, um Obsidian abzubauen. Dafür spricht die Tatsache, dass 80 Prozent aller Geräte in Méhtelek aus diesem Gestein gefertigt wurden. Obsidian als besonders hochwertiges und ästhetisch ansprechendes Material kann wie Feuerstein zur Herstellung von Geräten verwendet werden und ist weit verbreitet. Weitere Siedlungen sind Szajol-Felsoföld, Röszke-Ludvár und Endrod. Im Gegensatz zur Keramik der Starcevo-Kultur, die Bemalung in weiß-auf-rot und dunkel-auf-rot kennt, ist die Keramik der Körös-Kultur oft unbemalt. Typische Gefäßformen sind große Vorratsgefäße, Schüsseln, Schalen und halbkugelige Gefäße. Auffällig ist, dass viele dieser Stücke drei bis sechs kleinen Füßchen haben. Verzierungen sind meist plastisch appliziert und äußerst vielgestaltig. Es treten plastische Leisten, Warzen, Buckel und flächige Rauungen (Barbotinedekor) auf. Als Besonderheit sind plastisch applizierte anthropo- und zoomorphe Darstellungen zu erwähnen, etwa Ziegen und Hirsche. Sonderformen sind rundliche Gegenstände aus gebranntem Ton, die in verschiedenen Formen auftreten (tomatenförmig, blumenförmig, flach etc.) und in der Mitte durchlocht sind. Da sich die Körös-Siedlungen stets in Gewässernähe befinden, spricht einiges für die Deutung der Stücke als Netzsenker. Bis heute sind nur wenige Bestattungen der Körös-Kultur bekannt. Es handelt sich dabei meist um so genannte Hockergräber (auf der Seite liegend Bestattete), die häufig zusammen mit zahlreichen Keramikfragmenten und Tierknochen in großen Gruben innerhalb von Siedlungen liegen. Da es sich aber insgesamt nur um eine Handvoll Bestattungen handelt, stellt sich die Frage, ob in der Körös-Kultur nicht weitaus häufiger eine Bestattungssitte ausgeübt wurde, die eine Auffindung der Toten unmöglich macht - etwa die Aufbahrung außerhalb der Siedlung, wo Tiere die Toten entfleischen. Ein solches Totenritual wäre archäologisch nicht nachweisbar. Im Fundmaterial der Körös-Kultur begegnen, ähnlich wie im Bereich der Starcevo-Kultur, doch bedeutend zahlreicher, anthropomorphe Idole aus Ton. Es liegen einfache, säulenartig gestaltete Stücke und besser ausgeformte Figuren vor, die, soweit erkennbar, weiblichen Geschlechts sind; sie weisen oft lange, stabartige Köpfe und Hälse und ein stark betontes Gesäß auf. Es wird vermutet, dass diese Stücke mit einem Fruchtbarkeitskult in Verbindung stehen. Auch zoomorphe Stücke treten auf, wobei das dargestellte Tier oft schwer zu identifizieren ist. Als Besonderheit sind sogenannte Altäre zu erwähnen, Keramikgegenstände auf drei oder vier Füßen, deren Verwendungszweck bis heute ungeklärt ist. Es mag sich um Kulttischchen oder anderes handeln. Das Spektrum der Knochengeräte der Körös-Kultur umfasst Pfrieme und besonders häufig löffel- und spatelartige Geräte. Aus Stein wurden Beile hergestellt, aus Feuerstein, Pfeilspitzen, Querschneider, Kratzer, Schaber und andere Steingeräte.


Westeuropa
Im Gebiet der heutigen Niederlande werden die ersten Einbäume als Boote genutzt.


Norwegen / Britannien / Orkney
Im Süden des heutigen Norwegen ereignet sich aufgrund fortschreitender Destabilisierung des Gesteins vor der Küste, insbesondere durch den Austritt von Methanhydrat, eine Rutschung eines Gebietes mit über 800 Kilometern Länge und einem Volumen von 5608 Kubikkilometer, die wiederum eine Flutwelle von mindestens zehn bis zwölf Metern erzeugt. Diese Rutschung wird heute mit dem norwegischen Begriff Storegga bezeichne, was "große Kante" bedeutet. Auf den Shetland-Inseln, die noch nicht bewohnt sind, trifft die Welle mit einer Höhe von 15 bis 20 Metern, auch jungsteinzeitliche Siedlungen in Schottland und auf den Orkney-Inseln werden durch eine immerhin noch eine drei bis sechs Meter hohen Welle weggerissen, zerstört oder überflutet.

6100 BC
Terra

Durch das weitere Abschmelzen der Gletscher wird es in den nächsten 100 Jahren kühlere Temperaturen geben.

6000 BC
Zentraltürkei

In Catal Hüyük im Gebiet der heutigen südlichen Zentraltürkei, das etwa 32 Hektar groß ist, stehen 40 Schreine für eine Göttin, die als Jungfrau und auch als Mutter dargestellt wird. Der Hügel auf der kahlen anatolischen Hochebene, auf dem die Stadt steht, ist 20 Meter hoch. Catal Hüyük entwickelt sich zu einem Zentrum eines matriarchalischen Kult. Die Menschen dort bauen Hunderte von rechteckigen Häusern auf Lehm, die meisten privaten Grundstücke haben ca. 12 Hektar Größe. In den verputzten Häusern gibt es Zimmer mit Kaminen, in dem Dorf Getreidesilos. Am Eingang der Häuser findet man Hörner von Stieren oder auch Göttinnenbilder sowie dargestellte Tiere. In Catal Hüyük werden polierte Obsidian-Spiegel genutzt. Bestattungen finden in dafür vorgesehenen Häusern statt.


Mesopotamien
Das erste bisher festgestellte Bewässerungssystem wird in der Gegend um Halabja (Süd-Kurdistan) gebaut. In Mesopotamien leben die Ubaid, die Halaf und die sogenannten Prä-Halaf, die allesamt Vorfahren der Sumerer sind. Das erste bisher festgestellte Bewässerungssystem wird in der Gegend um Halabja (Süd-Kurdistan) gebaut.


Zypern
Auf Zypern sind erstmals Messer aus Obsidian in Gebrauch. Dieses vulkanische Gestein kommt auf der Insel nicht vor und stellt damit den ersten sicheren Hinweis für die Existenz überseeischen Handelsgutes vom Festland zur Insel dar.


Ägypten / Nordafrika / Westafrika
Mit der Verlagerung der Monsun-Zone nach Norden wird das Klima in Nordafrika deutlich feuchter. Der Wasserstand des Nils steigt an und seine Hochfluten werden zunehmend unberechenbar. In den Fischresten herrscht nun der Nilhecht vor; um ihn zu fangen, werden Knochenharpunen eingesetzt. Gejagt werden Wasservögel, Gazellen, Wildrinder, Krokodile und Flusspferde. Durch die stärkeren Überschwemmungen können auch Niederungen wie das Fayyum und das Nabta-Schwemmland besiedelt werden. Hier werden auch Pflanzen wie Knöterich, Ampfer und Binsen genutzt. Im Nabta-Playa ist für diese Periode auch Keramik nachgewiesen. Die Siedlungen bestehen aus regelmäßig angeordneten Hütten mit Herdstellen und Vorratsgruben. Drei Gerstenarten, Hülsenfrüchte und Hirse (Panicum und Sorghum) und zahlreiche andere Pflanzen wurden nachgewiesen. Aus der östlichen Wüste gibt es aus dieser Zeit Hinweise auf frühe Viehzucht.


Südeuropa
Die Menschen auf Istrien, die in der Jungsteinzeit leben, beherrschen die Herstellung von Keramik, die sich durch charakteristische Verzierungen auszeichnet, die durch Eindrücken der Ränder einer Muschel oder von anderen Gegenständen ausgeführt werden.


Sardinien / Korsika / Südeuropa
Mit der Einwanderung von Angehörigen der Cardial- oder Impressokultur beginnt auf Sardinien die Jungsteinzeit. Der dort gewonnene Obsidian, ein Lavagestein, das am erloschenen Vulkan Monte Arci gewonnen und für einfache Werkzeuge benutzt wird, gelangt inzwischen auch nach Korsika, in die Toskana, die Emilia, nach Ligurien und in das heutige Südfrankreich. Die ersten Siedlungen der südöstlichen Region Sardiniens sind wahrscheinlich die von Piscina Rei am Nuraghen Scalas am Nuraghe Asoru und die Nuraghensiedlungen.


Irland / Britannien
Die Hüttensiedlung bei Mount Sandel (heute Londonderry) entsteht, die älteste bekannte Siedlung Europas. Irland selbst ist noch fast komplett von dichten Wäldern bedeckt, der Nahrungserwerb erfolgt weiter durch das bewährte Jagen und Sammeln. Über die noch kurze Zeit bestehende Landbrücke zwischen Schottland und Irland wird Irland durch Stämme aus dem Volk der Kelten, der Pikten und Érainn kolonisiert.


Baltikum / Skandinavien / Polen / Deutschland
Das Eis ist aus dem Ancylus-See (heute Ostsee) endgültig verschwunden. Die Insel Gotland wird besiedelt.


Skandinavien

  • In heute südwestnorwegischen Svarthola (auch bekannt als Vistehola) existiert ein Wohnplatz für eine Gruppe von etwa 25 Personen, die hauptsächlich Jäger und Sammler sind, aber auch bereits mit dem Ackerbau beginnen.
  • Die „Kongemose-Kultur“ (benannt nach einem Moor auf Seeland) kommt unter der Bevölkerung des heutigen Dänemark in der Gegend von Gudenå und Ahrensburg auf. Die Menschen dieser Kultur ergänzen ihre Jagd auf Rotwild und auf Wildschweine wesentlich durch Beeren, Fische, Nüsse, Schalentiere, Vögel und Wurzeln.

Baltikum
Die vor 1400 Jahren begonnene Kunda-Kultur im heutigen nördlichen europäischen Russland sowie im Baltikum wird nicht mehr angetroffen.


Island
Eine Magmaeruption im Norden Islands führt zu einer einzigartigen Felsformation, die heute von den Isländern „Hljóðaklettar“ („Echofelsen“) genannt wird. Das noch glühende Magma wird vom Gletscherfluss überströmt und erstarrt zu Säulen, die im Laufe der Zeit zu einem Labyrinth von Höhlen, Kliffs und Felsburgen erodieren werden.


Zentralasien
Erstmals gibt es in Zentralasien feste Siedlungen und Ackerbau. Das Huhn wird domestiziert. Außerdem domestizieren die Bewohner der eurasischen Steppe das Pferd, das wahrscheinlich als Reittier, ganz sicher aber auch als Transportmittel genutzt wird.


Ostafrika / Westafrika
Ostafrika sowie die Regenwälder Westafrikas sind von kleinwüchsigen „Buschmännern“ (Pygmäen) besiedelt, die als Jäger und Sammler leben. Schädelfunde von Urmenschen aus dem Lake Turkana [auch Lake Rudolf] in Nordwestkenia, deren Alter auf etwa 1,5 Millionen Jahre geschätzt wird, belegen, dass Kenia eines der ältesten menschlichen Siedlungsgebiete der Erde ist.


Ostafrika
Einige Wissenschaftler sind der Auffassung, dass in Ostafrika, besonders im Gebiet des heutigen Kenia, die Oltome-Tradition begründet wird. Oltome-Leute produzieren die bisher älteste Keramik in dieser Region. Diese ist dekoriert. Daneben finden sich an deren Siedlungsplätze Steinwerkzeuge aus Quarz und Obsidian. Es handelt sich dabei meist um Mikrolithen. Es werden auch Knochenwerkzeuge benutzt. Die Oltome-Leute leben anscheinend von der Jagd, vor allem Büffel und Flusspferde, aber auch Antilopen, Schweine und Vögel sind bezeugt. Der Fischfang, darunter vor allem Krebse und Lungenfische (Protopterus aethiopicus), spielt eine weitere wichtige Rolle. Muscheln finden sich in großen Mengen an verschiedenen Plätzen. Überhaupt sind Muschelabfallhaufen typisch für diese Menschen. Tierhaltung oder Ackerbau sind bisher nicht bezeugt. Die Datierung der Oltome-Tradition bereitet der Forschung Schwierigkeiten. Radiokohlenstoff-Daten deuten einen Beginn um 5000 BC an, doch sind diese Daten umstritten, während andere Untersuchungen eher auf das zweite und erste vorchristliche Jahrtausend deuten.


Westafrika
Die Menschen im Gebiet des heutigen Nordost-Nigeria nutzen als erste Menschen Afrikas das Einbaum zum Befahren von Flüssen und Küsten. Das 8000 Jahre später in der Nähe der Stadt Maiduguri gefundene Boot ist 8,40 Meter lang und 0,50 Meter breit.


Zentral- und Südafrika (Khoisan)
Von jetzt an leben im Gebiet der heutigen Republik Kamerun, im heutigen Angola sowie in Äquatorialguinea kleine Gruppen der Steinzeit-(Khoi)san, kleinwüchsige „Buschmänner“ (Pygmäen), ausschließlich als Sammler und Kleintierjäger.


Nordamerika
Die Jäger- und Sammlervölker der Old Copper Culture im Gebiet der Großen Seen sind die ersten, die in Nordamerika Speerspitzen und Werkzeuge aus kalt gehämmertem Kupfer verwenden. In den Great Plains steht die Jagd auf Großwild, insbesondere den Bison, im Vordergrund.

5900 BC
Verbreitungsgebiet der Hassuna-Kultur. (Quelle: Wikipedia.de, Autor: Schar Kischschatim)
Mesopotamien

Im Norden des heutigen Irak sowie im heutigen Syrien bildet sich die Hassuna-Kultur heraus. Das Kerngebiet der Hassuna-Kultur liegt am mittleren Tigris, südöstlich begrenzt durch den Großen Zab; in Siedlungen jenseits dieser Grenze kommt es zu einer Vermischung mit materiellen Hinterlassenschaften der Samarra-Kultur. Die Hassuna-Kultur ist besonders durch ihre charakteristische Keramik bekannt und wird in zwei Gruppen eingeteilt: Die archaische Hassuna-Ware steht stark in der Tradition der Umm-Dabaghiya-Kultur und umfasst handgemachte, grobe Gefäße, die bei niedriger Temperatur gebrannt wurden. Auch dünnwandige Keramik aus rotem Ton, mit teilweise schwarzen Oberflächen, die mit Ritzverzierungen versehen und anschließend glänzend poliert wurden, sind typisch. Die Standard-Hassuna-Ware ist im Vergleich zur archaischen Ware heller und bemalt oder mit eingeritzten Schraffuren versehen und generell nicht poliert. Besonders typisch sind kugelförmige Gefäße mit niedrigen Hälsen, die vor allem im oberen Bereich mit eingeritzten Fischgräten- und Dreiecks-, teilweise auch Halbmond- und Punktmustern verziert sind. Ebenfalls charakteristisch sowohl für archaische als auch für Standardware sind flache Schalen mit gerilltem Boden, die vermutlich beim Schälen von Hülsenfrüchten verwendet wurden. Sie werden daher in der Regel als husking trays bezeichnet. Parallel zur Standard-Hassuna-Ware tritt in Hassuna-Siedlungen oft auch Samarra-Ware auf und umgekehrt. In den frühen Hassuna-Schichten fällt das Fehlen jeglicher Architektur auf. Stattdessen finden sich nur dort Öfen und große Aushöhlungen, verfüllt mit Boden und Schutt. Man geht davon aus, dass diese Schichten die Anfangsphase der Bautätigkeit wiedergeben, die der Gewinnung von Baumaterial diente. In den frühen Schichten finden sich oft noch Rundbauten, die eigentlich für das Akeramische Neolithikum typisch sind. In Yarim Tepe I haben diese Durchmesser von 2,5 bis 3 Metern und enthalten Reste von Tierknochen, Schmuck und Gefäßen sowie unter ihren Böden menschliche Skelette, wie vielerorts im Alten Orient üblich. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei nicht um Wohngebäude. In Hassuna haben Rundbauten hingegen Durchmesser von bis zu 5 Metern und besitzen Wände in ihrem Inneren, die sie in mehrere Räume aufteilen. Neben den Rundbauten finden sich auch rechteckige Gebäudekomplexe, die aus mehreren annähernd quadratischen Räumen mit einer Grundfläche von bis zu 4 m² und Wanddicken von bis zu 35 cm bestehen. Während zunächst jeweils etwa 3-5 solcher Räume, an deren Außenseiten sich oft Öfen befinden, einen Komplex heute noch unklarer Funktion bilden, steigt die Anzahl von Räumen pro Siedlungsschicht stetig an. Reihen mehrerer niedriger, paralleler Wände sind offenbar Fundament eines Lagergebäudes oder einer Anlage zum Trocknen von Korn. Die in Hassuna-Siedlungen gefundenen Skelette stammen überwiegend von Kindern, die in der Regel in Tongefäße gelegt meist unter den Fußböden, aber auch unter Wänden und Türschwellen von Häusern bestattet werden. Die seltenen Skelettreste von Erwachsenen werden später in chaotischem Zustand in Kornbehältern oder unter den Fußböden von Häusern, sowie in zwei Fällen in Vertiefungen in Gebäudemauern gefunden. Vermutlich werden also die meisten Erwachsenen außerhalb der Siedlung bestattet. Werkzeuge aus Flint dominieren diejenigen aus Obsidian deutlich. Zu diesen Werkzeugen gehören vor allem Schaber, Bohrer, Äxte/Hacken und Sichelklingen, sowie eher selten Pfeilspitzen. Daneben gibt es auch Klingen, Keulenköpfe, vereinzelte Schalen, Mahlsteine und auch Perlen aus verschiedenen Mineralien, darunter Serpentin, Karneol und Türkis. Knochen werden vor allem zu Ahlen, Nadeln und Schleifgeräten verarbeitet. Ein Schulterblatt eines Rindes von Yarim Tepe I weist Ritzungen auf, die als Rechenoperationen gedeutet werden können. Aus Ton werden in großen Mengen Spinnwirtel und Schleudersteine, die als Jagdwaffen weit verbreitet sind, hergestellt, darüber hinaus aber auch Gegenstände mit Zick-Zack-Muster, bei denen es sich um Vorläufer von Stempelsiegeln handeln könnte, und kleine Tonpropfen mit verdickten Enden, von denen unter anderem vermutet wurde, dass es sich um eine Art von Lippenpflöcken handeln könnte. Die später gefundenen Tierüberreste setzen sich aus domestizierten Arten wie Schwein, Rind, Schaf und Ziege neben wilden Arten wie Gazelle, Onager, Hase und Wildschwein zusammen. Auch wenn eine intensivere Untersuchung der Überreste noch aussteht, lassen sich hieraus Viehhaltung und besonders die Jagd als Fleischquelle erschließen. Die große Anzahl von Spinnwirteln legt zudem die Produktion von Textilien nahe. Pflanzenreste umfassen domestizierte Arten wie vor allem Gerste, aber auch Weizen, Linsen und Erbsen. Hieraus kann auf Landwirtschaft als weitere Grundlage der Nahrungsversorgung geschlossen werden.

Lage der Halaf- und der Hassuna-Samarra-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)
Im Norden Mesopotamiens, in den Gebieten des heutigen Syrien, der Türkei und des Iran blüht die chalkolithische Halaf-Kultur. In ihrer Ausdehnung gehört sie zu den weitläufigsten Kulturen dieser Zeit, von der viele weitere Fundstätten bekannt sind. Das Kerngebiet liegt am Tigris im heutigen nördlichen Irak und im östlichen Syrien. Die Halaf-Kultur ist vor allem durch ihre Keramik gekennzeichnet. Diese ist zum Teil reich verziert, wobei die bemalte Ware nur einen Teil des gesamten Keramikvolumens darstellt und an bestimmten Orten vermehrt vorkommt. Vor allem an der Peripherie des Gebietes der Halaf-Kultur finden sich neben der typischen Halaf-Keramik auch Gefäße, deren Formen auf lokalen Traditionen basieren. Die älteren Gefäße sind mit einfachen, roten oder schwarzen geometrischen Mustern bemalt. Einige Gefäße haben Tier- oder Menschenform. Der verwendete Ton ist sehr fein und hell. Es werden auch kleine Tonfiguren, vor allem von nackten Frauen hergestellt. Daneben gibt es Steingefäße. Die Siedlungen der Halaf-Kultur bestehen aus runden Hütten, die einen Durchmesser von drei bis sieben Meter besitzen können. Sie sind aus Lehm, Lehmziegeln oder Stein errichtet. Manche haben einen rechteckigen Anbau, der möglicherweise als Speicher dient. An verschiedenen Orten werden auch rechteckige Bauten ausgegraben. Die Häuser bilden kleine Dörfer, die kaum einen Hektar in ihrer Größe überschreiten. Nur einige Siedlungen scheinen mehr als 10 Hektar groß zu sein und es mag sich hier um regionale Zentren handeln. Es ist nur wenig über die Bestattungssitten bekannt. In Yarim Tepe existieren Grabschächte mit einer kleinen Seitenkammer für die Toten, wobei deren Schädel getrennt vom Körper bestattet wird. Es sind offenbar auch Brandbestattungen üblich. Wirtschaftsgrundlage ist der Ackerbau. Einkorn, Emmer und hexaploider Weizen sowie diverse Erbsenarten werden angebaut. An Haustieren gibt es Schafe, Ziegen, Schweine und Hunde. Wildtiere werden gejagt. Kupfer ist bekannt.

Westeuropa / Britannien
Britannien wird endgültig vom europäischen Festland abgetrennt. Ursache ist das Abschmelzen der Gletscher und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels.


Orkney
Farne, Gras und Haselsträucher bedecken den Archipel Orkney.

5800 BC
Südosteuropa

Im Gebiet des heutigen Moldawien und der Ukraine werden in der Bug-Dnister-Kultur die ersten Keramiken bekannt. Hauptsächlich sind dies flach- oder spitzbödige Kannen, die mit Wellenlinien verziert werden. Einflüsse der Starcevo-Kultur führen zu starken Änderungen der Bug-Dnister-Kultur. Die Keramik wird plötzlich jener der Star?evo-Kultur sehr ähnlich und statt Wildgras wird nun, wie in Südeuropa, vermehrt Einkorn, Emmer und Dinkel genutzt. In der Frühphase ist die Bug-Dnister-Kultur präkeramisch. Die Menschen lebten von der Jagd auf Auerochsen, Rothirsch und Wildschweine und fischten Plötzen, Aale und Hechte. Belege für Landwirtschaft fanden sich bisher nicht.


Skandinavien / Westeuropa
Gewaltiger Erdrutsch bei Storegga in Südwest-Skandinavien. Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass hierdurch eine Sturmflut im Norden der britischen Inseln ausgelöst wird. Jungsteinzeitliche Siedlungen im Gebiet des heutigen Schottland werden überflutet.

5600 BC
Mesopotamien
  • Erstmals werden in Mesopotamien Felder bewässert.
  • Erstmals kommen in Mesopotamien Brieftauben zum Einsatz.

Königreich Ägypten
Die Bewohner des Niltals beginnen mit der Landwirtschaft. In Ägypten werden Rad und Pflug erfunden.

5510 BC
Schwarzes Meer / Vorderasien / Türkei - Vorzeit / Ukraine - Vorzeit / Russland - Vorzeit

Der Bosporus wird überflutet. Salzwasser bricht in das Schwarze Meer ein und läßt den Meeresspiegel um mehr als 100 Meter ansteigen. Zahlreiche Siedlungen an den Ufern werden überflutet. Vermutlich stellt diese Katastrophe einen historischen Hintergrund der Sintflut im Gilgamesch-Epos und in der Bibel dar. Es gibt weltweit mehr als 200 verschiedene Fluterzählungen, von denen 85 Prozent ein großes Schiff beschreiben, das die menschliche Rasse vor dem Aussterben zu retten hilft. Jüngere Untersuchungen datieren die Flut auf 16.000 BC bis 14.000 BC.

21.03.5509 BC
Terra

Das „Chronicon Paschale“ (Osterchronik), eine von einem anonymen Autor im Jahre 630 im Byzantinischen Reich verfasste Weltchronik in griechischer Sprache, datiert die Erschaffung der Welt auf diesen Tag.

5500 BC
Mesopotamien

In Assyrien entstehen die frühesten Siedlungen. In Tschoga Mami wird das weltweit erste Bewässerungssystem entwickelt. Die "Obed-Zeit" oder auch "Obed-Kultur" beginnt in Tell el-Obed, einem Siedlungshügel (Tell) in Mesopotamien und wird bis 3500 BC dauern. Definiert wird die Obed-Phase durch die Keramik. Ihre Verzierung besteht aus dunklen, umlaufenden Bändern und dazwischen eingefügten Mustern. Das Musterrepertoire ist gegenüber früherer Perioden merklich vereinfacht. Die Ausführung der Zeichnungen deutet auf die Nutzung einer drehbaren Arbeitsplatte (Tournette), jedoch noch keiner sich drehenden Töpferscheibe. Die Keramik wird zunächst nur im Süden Babyloniens hergestellt. In dieser Periode wird in Mittelmesopotamien Landwirtschaft bereits mit Hilfe künstlicher Bewässerung betrieben. Die bekanntesten Siedlungen dieser Periode sind Eridu, Ur und das namensgebende Tell el-Obed. Es tritt ein Haus mit neuartigem Grundriss auf, das Mittelsaalhaus. Hier dient ein zentraler Raum als funktionales Zentrum und Verteiler zu den angrenzenden Räumen. Bitumen als Dichtmaterial für Schiffe ist ebenfalls bekannt. Es existiert ein Handel zwischen as-Sabiyah im heutigen Kuwait, das am Rande einer Lagune liegt, und Tell el-Obed. Es spricht einiges dafür, dass die Keramik von Obed, die man entlang der arabischen Halbinsel bis nach Bahrain und Katar und am anderen Ufer des Persischen Golfs gebraucht, über das Meer und nicht auf dem Landweg befördert wird. Neu scheinen auch die sich in unterschiedlichen Bauten ausdrückenden Statusunterschiede zu sein. Ebenso finden sich zentrale Gemeinschaftsbauten, die offensichtlich nicht für den Kult verwendet wurden. Besonders aufschlussreich ist hier das heute komplett ergrabene Tell Abade. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Entwicklung einer politischen und/oder religiösen Elite schon vollzogen hat, also eine Hierarchisierung stattfinden konnte. Erstmals bilden sich offenbar auch überregionale Zentren heraus. So existieren in Tepe Gaura drei große Zentralbauten (möglicherweise „Tempel“), die unmöglich nur für eine Siedlung dieser Größe bestimmt sein können. Es ist anzunehmen, dass dieser Ort das kultische Zentrum der Region ist. Insgesamt ist der Befund durch das Fehlen weiterer aussagekräftiger Funde bisher noch unvollständig und unscharf. Nur in der Susiana kann man ein überregional kultisches Zentrum mit großer Sicherheit nachweisen. In der Wirtschaft werden bereits Kontrollmechanismen angewendet, was sich durch die Funde von Zählmarken und Stempelsiegeln in einer großer Bandbreite an Mustern belegen lässt, die vor allem an Terrakotten von kleinen Menschen und Tieren gefunden wurden. Auch die Anlage von Bewässerungskanälen – allerdings im Regenfeldbau – wird später nachgewiesen. Warum diese Kultur im Vergleich zu ihren Vorgängern so weit verbreitet ist, ist umstritten. Neuere Theorien gehen von einer gleichzeitigen, konvergierenden Entwicklung bei unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aus. Nicht unbeeinflusst voneinander, aber doch eigenständig, könnten sich die sozio-ökonomischen Strukturen parallel entwickelt und ausgedrückt haben, eher durch den kulturellen Austausch als durch einwandernde Gruppen veranlasst.


Israel - Vorzeit
Beginn der Besiedlung des Gebietes des heutigen Israel und Palästinas durch Völker der Post-Ghassulischen neusteinzeitlichen Kultur.


Königreich Ägypten
Nicht vor dem Jahr 6000 BC, vielleicht auch erst 5000 BC, setzt in den Arealen nördlich und westlich des heutigen Fayyumsees eine nachsteinzeitliche Kultur des Ägyptens der Vorzeit ein, die „Qarunien“- oder „Fayum-B-Kultur“ genannt wird. Die Steinindustrie des Fayum B ist mikrolithisch. Typische Werkzeuge umfassen Messer und Kratzer, einige Typen, wie zum Beispiel die Pfeilspitzen, überschneiden sich mit dem späteren Fayum A, was eine Verbindung zwischen den beiden Kulturen aufzeigen könnte. Keramik kommt nicht vor. Nach den faunistischen Überresten zu urteilen lebten die Gemeinschaften des Qarunien zu großen Teilen vom Fischfang, zusätzlich betrieben sie Jagd auf Wildtiere und sammelten pflanzliche Nahrung. Aus der gesamten Phase ist nur ein Begräbnis bekannt, eine etwa vierzigjährige Frau wurde in leicht zusammengezogener Position, auf ihrer linken Seite liegend, mit dem Kopf nach Osten, bestattet.


Vorderasien / Nordafrika / Europa
Im Mittelmeerraum herrscht Monsun-Klima.


Sizilien / Malta
Im 6. Jahrtausend siedeln Sikaner, die in Sizilien leben, nach Malta und begründen dort die maltesische Kultur.


Indien

  • Vermutete Lebenszeit des Buddha Kanakamuni.
  • Im heutigen Belutschistan (Pakistan) auf der Kachi-Ebene in der Nähe des Bolan-Passes, wo seit 1500 Jahren bislang töpferlose Mehrgarh-Kultur vorherrscht, kommt die Töpferware in fortgeschrittener Technik in Gebrauch. Glasierte Perlen (Fayence) werden ebenso produziert wie Terrakotta-Figuren mit immer mehr Details. Figuren von Frauen werden bemalt und weisen verschiedene Frisuren und Ornamente auf. In zwei Gräbern aus der Mehrgarh II-Periode wird roter Ocker an den Körpern der Bestatteten gefunden. Die Zahl der Grabbeigaben reduziert sich nach und nach. Erste Siegel aus Terrakotta und Knochenmaterial mit geometrischen Motiven werden hergestellt. Zur Technologie gehören jetzt Kupferbohrer, Brennöfen mit Aufwindtechnik und Schmelztiegel.

Südosteuropa

  • Zehn Kilometer westlich des heutigen Volos in Thessalien liegt das Zentrum der Sesklo-Kultur. Sesklo ist der Beginn des keramischen Neolithikums in Griechenland. Zunächst ist die hier hergestellte Keramik noch meist monochrom rötlich bis bräunlich bemalt und gut poliert. Einfache Ornamentik, wie Zick-Zack, Wellen und Rhomben, sind bereits bekannt. Die Sesklo-Kultur kennt Pfostenhäuser und Lehmbauten mit Steinfundamenten. Der Ort besitzt mit seinen über 500 Häusern eine beachtliche Größe. Die Lehmziegelbauten sind quadratisch angelegt und besitzen teilweise Pfosten in ihrem Innern.
  • Im Gebiet des heutigen Moldawien und der Ukraine ändert sich nach 300 Jahren die Charakteristik der Keramik der Bug-Dnister-Kultur abermals. Charakteristiken der Starcevo-Kultur werden durch solche der Linearbandkeramik (LBK) ersetzt. Die LBK-Leute stammen wahrscheinlich vom Oberen Dnister in diese Region und dringen vermutlich bis zur unteren Donau vor. Grubenhäuser werden jetzt durch Langhäuser ersetzt.

Mitteleuropa
In Mitteleuropa endet die Mittelsteinzeit und beginnt das Frühneolithikum der Jungsteinzeit. Im heutigen Polen roden die ersten Ackerbauern Land, das bis jetzt hauptsächlich von Wäldern bedeckt war. In der dem Waldmilieu angepassten Wirtschaft spielt der Fischfang eine immer größere Rolle. Aus Feuerstein – der wichtigste Rohstoff zur Herstellung von Werkzeugen – werden sehr kleine Gegenstände gefertigt. Im Gebiet des heutigen Mitteldeutschlands wird Hirse angebaut. Der Durchschnittsmann in Mitteleuropa ist 1,65 Meter groß und Jäger oder Sammler. Erste Einbäume entstehen. Das älteste Boot Norddeutschlands in der Bauart der Frühkulturen wird im heutigen Niedersachsen gebaut.


China
Im Norden Chinas wird erstmals Hirse, vermutlich Kolbenhirse, domestiziert (zwischen 5500 und 5300 BC).


Japan
Die in der Gegend der heutigen Stadt Kamo lebenden Menschen der frühen Jomon-Periode, die bis 3600 BC andauern wird, stellen ein sechs Meter langes Einbaum her, das fast einen Meter breit ist und stumpfe Enden hat. Das Einbaum hat aufgenähte Seitenborden sowie sechs Paddeln.


Mittelamerika
Im Gebiet des heutigen Mittelamerika siedeln verschiedene eingewanderte Volksstämme, die Nachkommen einer mongoloiden Rasse sind, die vor Jahrzehnten über die damals bestehende Landbrücke von Nordostasien (Sibirien) nach Alaska gekommen und im Laufe der Jahrtausende immer weiter nach Süden vorgedrungen sind und zunächst als Jäger und Sammler leben.

5400 BC
Südosteuropa

Beginn der Besiedlung des heutigen Serbien, West-Rumänien, Süd-Ungarn und des östlichen Bosnien. Diese Donauzivilisationen werden heute unter dem Begriff Vinca-Kultur zusammengefasst. Typisch ist eine sehr qualitätvolle, überwiegend unbemalte Keramik. Die Oberfläche ist meist geglättet und glänzend poliert, teilweise mit Riefen oder Kanneluren verziert. Daneben kommen rechtwinklige Ritzmuster vor. Scharf profilierte bikonische Formen sind häufig. Oft sitzen 2 bis 4 Knubben am Umbruch. Die Vinca-Kultur zeichnet sich durch folgende keramischen Merkmale aus:

  • Vinca A: bikonische Schalen und Schüsseln, Becher mit Kragenrand, hohe Fußschalen, oft mit rotem Überzug, doppelkonische Gefäße mit Zylinderhals, eiförmige Töpfe. Verzierung durch Kannelurmuster, geradlinige Ritzmuster
  • Vinca B: Die meisten Formen aus A setzen sich fort. Bei den Verzierungen tauchen nun auch gerundete Ritzmuster auf, sowie mit Stichen gefüllte Bänder.
  • Vinca C: Töpfe mit Spiralriefenverzierung und Mäandermuster mit stichgefüllten Bändern. Erstmals Knopfhenkel und Gefäße mit Ausguss.
  • Vinca D: Gefäßformen ähneln C, nun aber pastose weiße und rote Bemalung mit rektilinearen Mustern.

Tonfiguren zeigen meist stehende Frauen mit großen und vortretenden Augen und einem dreieckigen Gesicht, das von manchen Forschern als Maske gedeutet wird. Diese Gesichtsform findet sich auch bei tierförmigen Figuren wie maskierten Rindern. Menschen- und Tierköpfe aus Ton werden als Giebelzier der Häuser gedeutet. Im jüngeren Vinca kommen auch sitzende Figuren vor. Ferner finden sich menschen- und tiergestaltige Gefäßdeckel, die meist mit Ritzlinien verziert sind und dieselben hervorquellenden Augen wie die Idole zeigen. Auf einigen der Idole finden sich einzelne Ritzlinien, die als Töpfer- oder Besitzermarken gedeutet werden. Einige Forscher wollen daraus eine Frühform der Schrift ableiten. Typisch für die Vinca-Kultur sind lange, regelmäßige Klingen. Obsidian aus Semplen wird gewöhnlich zur Geräteherstellung verwendet, daneben wird „balkanischer“ honiggelber Silex importiert. Gegen Ende der Vinca-Kultur nehmen Importe deutlich ab. Beile sind insgesamt selten und oft sehr klein. Aus der Vinca-Kultur sind auch Knochenidole und oft stark abgenutzte Löffelchen (spatulae) aus Rindermetapodien bekannt. Aus diesen werden bandkeramische Knochenidole, wie sie später in Niedermörlen gefunden wurden, abgeleitet. Aus der Schale der Spondylus-Muschel werden Schmuckstücke gefertigt. Die Siedlungen liegen meist auf Siedlungshügeln, die zwischen drei und zwölf Meter hoch sein können und manchmal durch Grabenwerke befestigt sind. Daneben sind aber auch Flachsiedlungen bekannt, wenn auch kaum erforscht. Die rechteckigen, teilweise mehrräumigen Häuser haben Fußböden aus dünnen Baumstämmen, die mit Estrich bedeckt sind, die Wände bestehen aus lehmverschmiertem Flechtwerk, das möglicherweise zuweilen eine plastische Verzierungen trägt. Im Gebiet des heutigen Rumänien werden teilweise Schwellbauten angenommen, da Pfostenlöcher fehlen. In den Häusern befinden sich Herdstellen und Backöfen, die häufig erneuert werden. Wie das Dach aussieht, ist unbekannt. Da tragende Pfosten im Hausinneren fehlen, muss es offenbar recht leicht gewesen sein und besteht vielleicht aus Holzschindeln oder Rinde. Die Häuser sind entlang von Straßen recht regelmäßig angeordnet. Sehr häufig finden sich durch Brand zerstörte Häuser, was zu der Annahme verleiten kann, dass die Gebäude beim Tod eines Familienmitgliedes absichtlich in Brand gesetzt werden. Über Bestattungsriten ist bisher nichts bekannt. Bei Parta im heutigen Rumänien existiert ein 11,5 Meter langer und 6 Meter breiter Altarraum, der aus zwei Teilen, der Altarkammer und der Opferstelle besteht (Heiligtum von Parta). Auf dem Altar befinden sich zwei Statuen, eine weibliche Gottheit und ein Stier als Symbol der Fruchtbarkeit. Der Tempel dient wahrscheinlich auch als Kalender. Genau zur Zeit der Tagundnachtgleiche fällt das Licht durch einen Spalt und beleuchtet den Altar. Im Altarraum werden auch Gefäße aus Keramik für Opfergaben aufbewahrt. An Haustieren sind neben dem Hund Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine bekannt. In Liubcova wie in Uivar dominiert das Rind. Auch der Hund wird anscheinend gegessen, aus Liubcova liegen zahlreiche Knochen mit Schlachtspuren vor. Daneben werden Rothirsch, Wildesel, Reh, Ur, Biber und einige andere Wildtierarten gejagt, wobei noch unklar ist, mit welchen Werkzeugen das geschieht; Pfeilspitzen aus Silex sind unbekannt. Wichtigste Kulturpflanze ist das Einkorn, eine primitive Weizenart, daneben werden auch Emmer, Nacktweizen, Spelzgerste, Erbsen, Linsen und Flachs angebaut. Auch Sammelpflanzen wie Haselnüsse, Schlehen, Kornelkirsche und Weißer Gänsefuß wurden genutzt. Die Zinnober-Mine von Šuplja Stena am Avalaberg wird gern der Vinca-Kultur zugeordnet, da alle Schichten von Vinca Zinnober enthalten, der vermutlich als Farbstoff verwendet wird.


Mitteleuropa
Das Gebiet um das heutige Magdeburg wird durch Stämme der Donauländischen Kultur besiedelt. Der fruchtbare Lößboden und die Nähe von Wald und Wasser bieten gute Bedingungen und das westliche Elbufer Schutz vor Hochwasser.


China

  • Im Südteil der heutigen chinesischen Provinz Hebei beginnt die Cishan-Kultur, eine nach dem Fundort nahe der Stadt Wu'an benannte frühe neolithische Kultur. Nach der Radiokohlenstoffdatierung wird sie auf die Zeit von etwa 5400 bis 5100 BC datiert. Im großen und Ganzen ist sie der Peiligang-Kultur ähnlich, da ihre Kulturformen relativ nah verwandt sind. Bisweilen werden die beiden Kulturen auch zusammen als Cishan-Peiligang-Kultur oder Peiligang-Cishan-Kultur bezeichnet. Die Landwirtschaft ist bereits entwickelt, in einigen Vorratsgruben wird später angehäufte Hirse (genauer: Kolbenhirse) entdeckt, was bedeutet, dass die Landwirtschaft bereits in ziemlichem Umfang betrieben wird. An Haustieren werden Schweine und Hunde gezüchtet, wahrscheinlich auch Hühner. Das Sammeln, der Fischfang und die Jagd haben auch einen sehr großen Anteil. An Werkzeugen werden hauptsächlich polierte Steinwerkzeuge verwendet, darunter für die Verarbeitung des Getreides eine weidenblattförmige Sattelmühle sowie Steinsicheln. Die Brenntemperatur der Töpferwaren ist relativ gering, an Gefäßformen sind unter anderem der dreifüßige Tontopf, Schale und der Zweiösenkrug anzutreffen. Auch tönerne Kultgegenstände werden angefertigt. Wassererhitzungstechniken treten bereits auf, was den Beginn des Kochens in Tongefäßen kennzeichnet. Das Trinken und Essen erfolgt bereits aus unterschiedlichen Utensilien.
  • An den Unterläufen der Flüsse Jangtsekiang und des Huai-He beginnt die Qingliangang-Kultur. Ihre Töpfereierzeugnisse sind hauptsächlich rote Keramik, daneben gibt es graue und schwarze. Weit verbreitet sind Gefäße mit drei Füßen und solche mit Ringfüßen. An Steingeräten gibt es Dechsel, Hacke, Messer und Spinnwirtel. Das Wirtschaftsleben besteht hauptsächlich aus Landwirtschaft, aber auch Fischfang, Jagd und Sammeln werden praktiziert. Zwischen den Überresten der Kulturen des südlichen und nördlichen Jangtsekiang-Ufers gibt es beträchtliche Unterschiede, gewöhnlich werden diejenige nördlich des Jangtsekiang der Dawenkou-Kultur zugerechnet, die südlich davon der Majiabang-Kultur.

Südamerika
In Südamerika wird das Guanako (Lama guanicoe) domestiziert, Lama und Alpaka entstehen.

5300 BC
Osteuropa

Die Völker der „Vinca-Kultur“, die das heutige Serbien, West-Rumänien, Süd-Ungarn und des östlichen Bosnien bevölkern, entwickeln unter anderem in Tartaria in Transsylvanien ein erstes mutmaßliches Schriftsystem, eingeritzt auf Tontafeln.


Baltikum
Im Gebiet des heutigen Ostpreußen (Kaliningradskaja Oblast), Litauen, Lettland und Estland kommt die semi-neolithische Narva-Kultur auf, die sich aus der mesolithischen Kunda-Kultur entwickelte. Die Wirtschaft der Narva-Kultur beruht auf Jagd und Sammeln. Funde von Knochen und Geweihartefakten werden später die Jagd auf Vögel, Fische, Seehunde und Land-Säugetiere belegen. Insbesondere im Vergleich mit der zeitgleichen, südlich anschließenden Nemunas-Kultur spielt der Feuerstein keine wichtige Rolle. Es finden sich auch Hacken, Tüllenäxte und Handreibmühlen, so dass Pflanzbau möglich scheint. Die Kultur kennt die Tonverarbeitung. Ein Zusammenhang in der Gestaltung der spitzbodigen Keramik wird mit der Kammkeramik-Kultur gesehen. Zur Zeit der Schnurkeramik, in Ostpreußen als Haffküsten-Kultur ausgeprägt, werden zwei Varianten unterschieden:

  • die nordöstliche Variante scheint autonom zu sein. Möglicherweise gehört sie der uralischen Sprachfamilie an.
  • die südwestliche weist Elemente der zeitlich früheren Trichterbecherkultur sowie der späteren Schnurkeramik- und der Kugelamphoren-Kultur auf. Huld und Bley wollen die südwestliche Variante in Beziehung zum Proto-Baltischen stellen, dem Vorläufer des Lettischen, Litauischen und Prussischen, was jedoch spekulativ bleibt. Das größte bisher bekannte Gräberfeld ist das Gräberfeld von Zvejnieki im heutigen nördlichen Lettland auf einer kleinen Erhebung am Ufer des Burtnieker Sees, etwa 200 Meter von einer Siedlung der Narva-Kultur entfernt. Die früheren Toten werden ausgestreckt, in Felle gehüllt und mit Ocker bestäubt bestattet. Gelegentlich werden später Kollektivgräber mit zwei bis sechs Toten übereinander gefunden, wie bei Dnjepr-Donez-Bestattungen. Grabbeigaben bestehen aus Anhängern und Halsketten aus Eber-, Elch- und Grandeln (Hirschzähnen). Später kommen Anhänger aus Dachs-, Fuchs-, Hunde-, Marder- und Wolfszähnen sowie Anhänger und Perlen aus Bernstein hinzu. Geschnitzte Skulpturen aus Knochen zeigen Elchkühe und Vögel. In den Gräbern gefundene Vogelknochen lassen Vögel als Grabbeigaben vermuten. Einige Gräber werden unter den Häusern angelegt.
5275 BC
Nordamerika

Die Einwohner Mittel-Floridas bestatten von der Zeit zwischen 5340 und 5230 BC an ihre Toten in einem flachen See, indem sie die Verstorbenen auf dem Grund des Sees mit Stöcken fixieren und den Platz durch Pfähle markieren. Die Beisetzungen finden saisonal im Sommer und Frühherbst statt, wenn der See Niedrigwasser führt. Durch Verlandung und Sauerstoffabschluss werden die im weichen Schlamm deponierten Leichen weitgehend erhalten und mehr als 7000 Jahre später beim Bau einer Straße durch das Sumpfgebiet in Richtung des Neubaugebietes Windover Farm gefunden werden. Die Ausgrabungen erbringen die Überreste von 168 Männern, Frauen und Kindern, von denen etwa 110 Skelette ungestört und noch im anatomisch korrekten Verband vorliegen. Die meisten Bestatteten sind in hockender Haltung auf der linken Seite liegend, mit dem Kopf in Richtung Westen und mit Blick in Richtung Norden niedergelegt, nur zwei Tote wurden in gestreckter Lage beigesetzt, darunter eine etwa 35-jährige Frau in Bauchlage. Bei einigen Bestattungen können Textilien wie Tücher oder geflochtene Matten aus Grashalmen nachgewiesen werden, in die die Verstorbenen eingewickelt sind. Insgesamt kann kein signifikanter Unterschied zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen festgestellt werden. Die 1982 durchgeführte Radiokohlenstoffdatierung (14C-Datierung) an zwei Knochen aus dem Fundgut ergibt etwa 5340 und 5230 BC. Der Bestattungsplatz ist über mehr als tausend Jahre in Gebrauch. Eine zugehöriger Lager- oder Siedlungsplatz kann nicht nachgewiesen werden. Auch ein weiterer Bestattungsplatz der Windover-Leute für die Jahreshälfte, in der Beisetzungen im See nicht möglich sind, ist noch unentdeckt. Die gefundenen Überreste setzen sich aus Männern und Frauen aller Altersgruppen bis 60 Jahre zusammen, wobei ein hoher Kinderanteil vertreten ist. Die Gruppe der Kleinkinder und Jugendlichen bilden mit 39 Prozent die größte Gruppe unter den Bestatteten. Die nächsthöhere Sterberate weist die Gruppe der über 40-jährigen auf. Die mittlere Lebenserwartung der Bestatteten liegt bei 27,5 Jahren. Die Männer haben eine durchschnittliche Körpergröße von 1,60 Metern, die Frauen weisen im Durchschnitt etwa 1,50 Meter auf. Die forensischen Untersuchungen der Skelette zeigen Anzeichen von Krankheiten und verheilten Wunden. Untersuchungen zeigen das Vorkommen von cribra orbitalia, einer Abbau der Deckenknochenschicht der Augehöhle, die in Zusammenhang mit Anämie, Infektionen und Nährstoffmangel durch Diarrhoe dadurch entsteht, dass der Körper versucht, mehr rote Blutkörperchen herzustellen, um Eisenmangel auszugleichen; in acht Fällen kann tatsächlich eine schwere Anämie nachgewiesen werden. Die Knochen vieler Kinder zeigen durch schwere Krankheiten oder Unterernährung verursachte Wachstumsstörungen, und ältere Frauen leiden fast alle an deutlicher Osteoporose. Erwachsene beiderlei Geschlechts zeigen ein hohes Vorkommen von Osteoarthritis als weit verbreitetes Leiden der Menschen. Einige Skelette haben Wundmale, die auf die wahrscheinliche Todesursache zurückzuführen sind. Insgesamt ergibt sich ein Bild einer nicht kriegerischen Gesellschaft. Fünf der untersuchten Skelette von Kindern weisen Anzeichen für Spina bifida auf. Das Skelett eines an Spina bifida aperta (offener Wirbelspalt) leidenden Jungen weist äußerst zerbrechliche Knochen auf. Ihm fehlt ein Fuß, und am Stumpf seines Unterschenkels sind Verheilungsspuren sichtbar. Der Zustand seiner Wirbelsäule lässt darauf schließen, dass der Junge unterhalb seiner Taille gelähmt ist. Diese schweren Behinderungen erfordert ein enormes gesellschaftlichen Engagement der Jäger und Sammler-Gemeinschaft, um sein Überleben bis in das Alter von 15 Jahren zu ermöglichen. In vielen zur Untersuchung geöffneten Schädeln werden Klumpen einer fettigen bräunlichen Substanz entdeckt, die ein Archäologe eher zufällig als Hirngewebe identifiziert, nachdem ihm eine Probe davon auf den Fußboden gefallen ist. Untersuchungen an intakten Schädeln durch Röntgen, Computertomographie und Magnetresonanztomographie (MRT) deuten darauf hin, dass die Beisetzung der Verstorbenen innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach ihrem Tode vorgenommen werden. Von diesen ältesten bisher erhaltenen Hirngeweben könnten DNA-Proben gewonnen werden, deren erste Ergebnisse keine Verwandtschaft mit den heutigen Ureinwohnern Nordamerikas zeigen.

5200 BC
Mesopotamien
  • Im Süden Mesopotamiens werden Tempel errichtet.
  • In Mesopotamien entsteht die sogenannte „Samarra-Ware“, die eine moderne Bezeichnung einer vor allem in der zweiten Hälfte des sechsten vorchristlichen Jahrtausends im Zweistromland produzierten Keramikware ist. Das Produktionszentrum dieser Ware wird am Tigris in der Nähe von Mossul vermutet. Nach ihr wird auch ein ganzer Kulturhorizont als Samarra-Kultur bezeichnet. Es ist die älteste Buntkeramik in Nordmesopotamien. Die Samarra-Ware ist bemalt und gut gebrannt. Sie zeigt raffinierte Muster, meist in Braun. Es finden sich geometrische, aber auch figürliche Darstellungen. Die Keramik ist handgemacht.
  • Die Stadt Tappa Gaura in Uruk wird gegründet. Tappa Gaura ist Tausende Jahre später ein Ruinenhügel vier Kilometer östlich von Chorsabad.

Nordafrika
Im Süden der Sahara entsteht die Kultur des Teneriums. Die Wüste ist ergrünt und die hier lebenden Menschen betreiben Viehzucht und Fischfang, gleichzeitig gehen sie auch der Jagd nach. Grabbeigaben wie aus Nilpferdhauern gefertigter Schmuck und Keramik belegen spirituelle Vorstellungen. Der interessanteste Fund wird 7200 Jahre später die Bestattung einer erwachsenen Frau in Umarmungspose mit zwei Kindern sein, deren Alter anhand der Zähne auf 5 und 8 Jahre abgeschätzt werden kann. Pollenreste legen nahe, dass die Bestattung auf einer Streu von Blumen erfolgt. Ihr Grund ihres Todes, der die drei innerhalb von 24 Stunden ereilt haben muss – die Skelette zeigen weder Verletzungen noch Krankheitsbefall – bleibt noch ein Rätsel.


Sizilien / Malta
Die Mittelmeerinseln Malta und Gozo werden (wahrscheinlich) erstmals von Sikanern aus dem 95 Kilometer entfernten Sizilien aus besiedelt.


Terra / Irland
In den irischen „Annalen der Vier Meister“ wird für dieses Jahr die Gründung der Welt angenommen.


Skandinavien
Im Gebiet des heutigen Dänemark und Südschweden folgt mit der neolithischen Trichterbecherkultur die erste Ackerbauernkultur der Region.

5100 BC
Königreich Ägypten

Im vordynastischen Ägypten bildet sich die Merimde-Kultur heraus. Ihr Name leitet sich von dem Fundort Merimde ab, der nahe bei dem Dorf Benisalame, etwa 45 Kilometer vom heutigen Kairo entfernt liegt. Der Merimde-Kultur zeitlich vorhergehend und mit ihr wegen des südwestasiatischen Ursprungs verwandt, ist ein präkeramisches Neolithikum des Fundplatzes Heluan, einem Ort 25 km südöstlich von Kairo. Zu unterscheiden sind in Merimde drei zeitlich aufeinanderfolgende Siedlungskomplexe, nachweisbar in fünf Schichten, die sich durch materielle Kultur (Keramik, Steingeräte, Kleinfunde), Bestattungssitte und Siedlungsbild verschieden kennzeichnen. Die erste Siedlung, die Ursiedlung, die in den Anfang des ägyptischen keramischen Neolithikums einzuordnen ist, weist durch ihr Fundgut südwestasiatische Wurzeln auf. Fassbar werden diese Beziehungen in der ornamentierten Keramik (Fischgrätmuster), dem Vorkommen von flachen und abgesetzten Böden von Gefäßen, der Gestaltung von Geschossspitzen (gestielte Pfeilspitzen) und dem Gebrauch von Muscheln aus dem Roten Meer als Schmuckanhänger. Die Keramik der Ursiedlung umfasst größtenteils einfache Teller-, Schalen- und Kumpfformen, die sich in eine in dunklen Rottönen polierte und in eine meist in orangebraunen Tönungen erscheinende, geglättete Gattung gliedert. Auffallend ist, dass ihre Grundsubstanz ohne Magerungszusätze hergestellt ist. Meist an geschlossenen Formen der polierten Gattung tritt ein Fischgrätmuster als einzige Form der Verzierung auf. Bei den Gefäßen ist der Rundboden vorherrschend, nur gelegentlich kommt der Flachboden vor. Der Rand der Keramik endigt in der Regel spitz zulaufend. Besonderheiten der Ursiedlungs-Keramik sind Gefäße zum kultischen Gebrauch (zylindrische Becken mit ausgeprägten Standringen, „Altärchen“), Miniatur- und Henkelgefäße. Die Steingeräteherstellung der Ursiedlung ist in wesentlichen Teilen geprägt durch eine Klingen-Abschlagtechnik, die traditionell eher aus epipaläolithischen Industrien herzuleiten ist. Die daraus entstandenen Klingen und Abschläge sind unterschiedlich retuschiert und zu verschiedenen Werkzeugen verarbeitet. Typisch sind aus Spänen hergestellte Bohrer mit einer Spitze. Sehr zahlreich vertreten sind Grobgeräte, unter denen einseitig bearbeitete Schaber am häufigsten gefunden wurden. Geschossspitzen und eine Pfeilspitze mit Stiel und seitlichen Kerben weisen auf die hier übliche Bewehrung hin. Auffallend ist das Vorkommen von groben zweiseitig bearbeiteten Geröllen, unter denen ein grobgearbeitetes Beil hervorragt. An Kleinfunden sind ein menschlich gestaltetes Idol, Stierplastiken, Schmuck in Form von bearbeiteten Süßwassermuscheln und Anhänger aus marinen Mollusken, Straußeneiperlen, Knochenartefakte mit feinen Ösen, ein durchbohrter Rinderzahn, Schliffartefakte aus Hartgesteinen, Rötel zur Körperbemalung und Mahl- und Reibsteine zu vermerken. Vor allem die Muscheln und Mollusken weisen auf weitreichende externe Beziehungen (Rotes Meer) hin, da manche Arten nur in ganz bestimmten Regionen zu finden sind. Die Menschen von Merimde hielten einerseits Haustiere und ergänzten ihre Nahrung andererseits durch Jagd und Fischfang. Von Anfang an dominierte der Anteil der Rinder und wurde sogar noch bis in die jüngeren Siedlungen größer. Schweine waren in allen Siedlungsphasen mehr oder weniger präsent. Die Anzahl der Schafe nahm jedoch von Beginn der Besiedlung an stetig ab. Der Fischfang gewinnt ab der mittleren Siedlung sehr stark an Bedeutung und trägt auf hohem Niveau bis in die jüngeren Siedlungen zur Ernährung bei. Zusammen mit der Jagd auf Nilpferde, Krokodile und Schildkröten und dem Verzehr von Flussmuscheln zeigt die Fischerei eine Orientierung der Bevölkerung auf das Wasser des Nils an. Die Jagd auf Wild der Wüste dagegen ist minimal, die Jagd auf Wildwiederkäuer weitet sich dagegen aus. Kleinere Landtiere und Vögel sind eher Zufallsbeute. Nur in der Ursiedlung sind Wüstenschnecken noch als Nahrung merklich nachweisbar.


Skandinavien / Mitteleuropa
Menschen der später so genannten Ertebølle-Ellerbek-Kultur leben im Gebiet des heutigen Dänemark (Åmølle, Krabbesholm, Norsminde, Visborg, Muldbjerg, im Åmose auf Seeland, Ringkloster, Nekselø, Møllegabet, Næbbet und Tybrind vig) sowie im Gebiet des heutigen Deutschland (Timmendorf-Nordmole und Ellerbek in Schleswig-Holstein sowie Baabe auf Rügen und Jäckelberg-Nord in Mecklenburg-Vorpommern. Im Laufe der Ertebølle-Kultur tritt in Norddeutschland die erste Keramik in Form von unverzierten, spitzbodigen (nicht von allein stehenden) Gefäßen und Tonlampen auf, die auf Anregungen aus dem südlich angrenzenden oder dem baltischen Einfluss der Narva-Kultur zurückgehen. In Schlamersdorf (Kreis Segeberg) gibt es spitzbodige Gefäße, von denen eines eine Randverzierung mit Fingernageleindrücken und winzigen Einstichen im Randbereich zeigt. Die Menschen der Ertebølle-Ellerbek-Kultur benutzen Angelhaken, Fischspeere, Fischzäune, Netze, Netzsenker und Netzschwimmer, Querangeln, Reusen, Boote und Paddeln. Pfeil und Bogen dienen als Jagdwaffen. Die bekanntesten Bogen stammen aus Holmegård auf Seeland in Dänemark. In der Silexindustrie sind querschneidige Pfeilspitzen typisch. An der Timmendorfer Nordmole werden einzigartig geschäftete mesolithische Flintklingen genutzt. In der Küstensiedlung Grube-Rosenhof in Schleswig-Holstein existiert sogar eine donauländische Axt mit einem weichen Schaft aus Lindenholz. Dies macht ihre Funktion als Prestigeobjekt wahrscheinlich. Bestattungen finden in dafür angelegten Muschelhaufen statt. Gräberfelder existieren beispielsweise in Vedbaek, Bøgebakken und Skateholm sowie in Tybrind Vig in der Nähe von Middelfart auf Fünen.


Skandinavien
Im Gebiet des heutigen Finnland geht die Suomusjärvi-Kultur mit der Erfindung des Tongeschirrs in die jungsteinzeitliche Kammkeramikkultur über. Die Finnen sprechen uralisch, eine Vor-Form der frühen finno-ugrischen Sprachen, die Sámi sprechen eine ähnliche Sprache, allerdings können sich beide Völker ohne Dolmetscher wahrscheinlich nicht verständigen.


Mittelamerika
In Mittelamerika werden Mais, Bohnen, Avocados und Kürbisse kultiviert.

5050 BC
Terra

Auf der Erde beginnt der warme Klimaabschnitt des "Mittleren Atlantikums" (AT2).

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