Chronik 1933.01-III: Unterschied zwischen den Versionen
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<center> '''[[Chronik 1933.01|Ereignisse vom 01.-10. des Monats]] [[Chronik 1933.01-II|Ereignisse vom 11.-20. des Monats]] [[Chronik 1933.01-III|Ereignisse vom 21.-Ende des Monats]]''' </center> | <center> '''[[Chronik 1933.01|Ereignisse vom 01.-10. des Monats]] [[Chronik 1933.01-II|Ereignisse vom 11.-20. des Monats]] [[Chronik 1933.01-III|Ereignisse vom 21.-Ende des Monats]]''' </center> | ||
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| + | == <center> '''Adolf Hitler wird neuer Reichskanzler des Deutschen Reiches''' </center> == | ||
| + | == <center> '''Die 12. Rallye de Monte Carlo findet mit 115 Startern statt''' </center> == | ||
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| + | <center> [[Datei:Map Rallye Monte Carlo 1933.jpg|800px]] </center> <br> <center> '''Die Rallye Monte Carlo mit Startpunkten fast überall in Europa: Viele Wege führen nach Monte Carlo''' </center> | ||
{| class="wikitable" | style="color:blue;background-color:#ffffcc;" cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | {| class="wikitable" | style="color:blue;background-color:#ffffcc;" cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | ||
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! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|21.01.1933]]''' </center> | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|21.01.1933]]''' </center> | ||
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| − | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1933.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | + | | <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.01|Deutsches Reich]]''' <br> |
| − | ... | + | * Die Reichstagsfraktion der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) entzieht Reichskanzler Kurt von Schleicher das Vertrauen und kündigt die offene Opposition an und fordert eine "starke Staatsführung". Die Erklärung soll auf Bitten des Reichskanzlers erst am 24. Januar veröffentlicht werden. |
| + | * Der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, Theodor Leipart, behauptet in einem Vortrag, dem Reichspräsident Paul von Hindenburg beiwohnt, dass die Tatsache der Zahl von jetzt sechs Millionen Arbeitslosen aussagt, dass die Verelendung ihren schlimmsten Grad erreicht hat. | ||
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| + | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:New York 1901-2020.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1933.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[New York 1930|New York]]''' <br> | ||
| + | [[Datei:Emblem Columbia University.png|thumb|left|120px|''Emblem Columbia University'']] Das Institute of Aeronautical Sciences (IAS) hält seine Gründerversammlung an der Columbia University in New York unter der Leitung von Jerome C. Hunsaker, Präsident, und Lester D. Gardner ab. <br> | ||
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| + | | <center> [[Datei:Republik China.png|70px]] [[Datei:Manchukuo.png|70px]] </center> || '''[[Republik China 1933|Republik China]] / [[Staat Manchukuo]]''' <br> | ||
| + | Die manchurische Jehol-Provinz wird von China annektiert. <br> | ||
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! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|22.01.1933]]''' </center> | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|22.01.1933]]''' </center> | ||
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| − | | <center> [[Datei: | + | | <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.01|Deutsches Reich]]''' <br> |
| − | ... | + | * Die nationalsozialistische Sturmabteilung (SA) demonstriert mit 16.000 Teilnehmern auf dem Bülowplatz vor der Berliner Zentrale der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Die Polizei sichert den Aufmarsch und besetzt das Karl-Liebknecht-Haus der KPD. Zwischenfälle werden nicht bekannt. |
| + | * Im Hause Ribbentrop treffen sich Hitler, von Papen, Göring, Frick, Staatssekretär Meißner und Oskar von Hindenburg, der Sohn des Reichspräsidenten. Hitler betont in einer Rede, dass er die demokratischen Spielregeln achten wolle. | ||
| + | * Der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund in Berlin organisiert zum Auftakt des Betriebsrätewahlkampfes eine Konferenz von 400 Betriebsräten. Unter der Losung "Sachliche Arbeit im Interesse der Arbeiterklasse" sollen sowohl KPD als auch NSDAP bekämpft werden. | ||
| + | * Der Vorstand des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) berät ohne Ergebnis in Berlin über die Einführung eines Profi-Fußballspielertums. | ||
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| + | | <center> [[Datei:Niederlande.png|70px]] [[Datei:Schweiz.png|70px]] </center> || '''[[Königreich der Niederlande 1933|Königreich der Niederlande]] / [[Schweizerische Eidgenossenschaft 1933|Schweizerische Eidgenossenschaft]]''' <br> | ||
| + | In Amsterdam schlägt die Fußballnationalmannschaft der Schweiz die Mannschaft der Niederlande vor 30.000 Zuschauern mit 2:0 Toren. <br> | ||
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| + | | <center> [[Datei:Tschechien.png|70px]] </center> || '''[[Tschechoslowakische Republik 1933|Tschechoslowakische Republik]]''' <br> | ||
| + | Etwa 50 tschechoslowakische Faschisten dringen in die Kaserne des Infanterieregiments 43 in Zedenice bei Brno (Brünn) ein, werden aber nach kurzem Gefecht überwältigt. <br> | ||
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| + | |||
{| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | {| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | ||
! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|23.01.1933]]''' </center> | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|23.01.1933]]''' </center> | ||
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| − | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1933.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | + | | <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.01|Deutsches Reich]]''' <br> |
| − | ... | + | Reichskanzler Kurt von Schleicher (parteilos) äußert gegenüber Reichspräsident Paul von Hindenburg den Wunsch nach Auflösung des Reichstages und Ausrufung des Staatsnotstandes. Dieses Ansinnen wird vom Reichspräsidenten abgelehnt. <br> |
| + | |- valign="top" | ||
| + | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Georgia.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1933.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Georgia 1930|Georgia]]''' <br> | ||
| + | Als 36. Bundesstaat der USA ratifiziert Georgia das 20. Amendment (Zusatzartikel) zur Bundesverfassung, der die Eröffnung eines neuen Kongresses und die Amtseinführung des Präsidenten vom 4. März auf den 20. Januar vorverlegt. 36 von 48 ratifizierenden Bundesstaaten ist das notwendige Quorum für die Verabschiedung. Es bestehen kaum Zweifel daran, dass die restlichen Bundesstaaten in Kürze ebenfalls den Zusatzartikel ratifizieren werden. Am gleichen Tag unterzeichnen auch Missouri, Ohio und Utah, morgen sollen Massachusetts, Wisconsin und Colorado folgen. der Text des Zusatzartikels hat folgenden Wortlaut: <br> | ||
| + | '''Deutsch''' | ||
| + | : '''Abschnitt 1''' | ||
| + | : ''Die Amtsperioden des Präsidenten und Vizepräsidenten enden am Mittag des 20. Tages des Monats Januar und die Amtsperioden der Senatoren und Abgeordneten am Mittag des 3. Tages des Monats Januar des jeweiligen Jahres, in dem diese Amtsperioden geendet hätten, wenn dieser Artikel nicht ratifiziert worden wäre; sodann beginnt die Amtsperiode ihrer Nachfolger.'' | ||
| + | : '''Abschnitt 2''' | ||
| + | : ''Der Kongress tritt wenigstens einmal in jedem Jahr zusammen, und zwar beginnt diese Sitzung am Mittag des 3. Tages des Monats Januar, falls er nicht durch Gesetz einen anderen Tag bestimmt.'' | ||
| + | : '''Abschnitt 3''' | ||
| + | : ''Wenn zu der für den Beginn der Amtsperiode des Präsidenten festgesetzten Zeit der gewählte Präsident verstorben sein sollte, dann wird der gewählte Vizepräsident Präsident. Wenn vor dem für den Beginn der Amtsperiode festgesetzten Zeitpunkt kein Präsident gewählt worden sein sollte oder wenn der gewählte Präsident die Voraussetzungen der Amtsfähigkeit nicht erfüllt, dann nimmt der gewählte Vizepräsident die Geschäfte des Präsidenten wahr, bis ein amtsfähiger Präsident ermittelt ist. Für den Fall, dass weder ein gewählter Präsident noch ein gewählter Vizepräsident amtsfähig ist, kann der Kongress durch Gesetz bestimmen, wer dann die Geschäfte des Präsidenten wahrnehmen soll, oder das Verfahren festlegen, nach dem derjenige, der die Geschäfte wahrnehmen soll, auszuwählen ist. Dieser übt daraufhin die Geschäfte aus, bis ein amtsfähiger Präsident oder Vizepräsident ermittelt ist.'' | ||
| + | : '''Abschnitt 4''' | ||
| + | : ''Der Kongress kann durch Gesetz Bestimmungen erlassen für den Fall des Ablebens einer der Personen, aus deren Mitte das Repräsentantenhaus einen Präsidenten wählen kann, wenn ihm das Wahlrecht zufällt, sowie für den Fall des Ablebens einer der Personen, aus deren Mitte der Senat einen Vizepräsidenten wählen kann, wenn ihm das Wahlrecht zufällt.'' | ||
| + | : '''Abschnitt 5''' | ||
| + | : ''Der erste und zweite Abschnitt sollen am 15. Tage des Monats Oktober, der der Ratifikation dieses Artikels folgt, in Kraft treten.'' | ||
| + | : '''Abschnitt 6''' | ||
| + | : ''Dieser Zusatzartikel ist unwirksam, wenn er nicht durch die gesetzgebenden Körperschaften von drei Vierteln der Einzelstaaten binnen sieben Jahren, gerechnet vom Zeitpunkt seiner Übermittlung, als Verfassungszusatz ratifiziert wird.'' | ||
|} | |} | ||
| + | |||
{| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | {| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | ||
! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|24.01.1933]]''' </center> | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|24.01.1933]]''' </center> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.01|Deutsches Reich]]''' <br> | | <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.01|Deutsches Reich]]''' <br> | ||
| − | ... | + | * Da die Pläne des Reichskanzlers Kurt von Schleicher, den Reichspräsidenten zur Ausrufung eines Staatsnotstandes und des Verbots von NSDAP und KPD bekannt geworden sind, dementiert heute derartige Überlegungen und erklärt, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Verfassung erhalten zu wollen. |
| + | * Unter der Führung von Theodor Lewald wird in Berlin das Organisationskomitee für die Olympischen Sommerspiele 1936 gegründet. Die dafür nötigen Geldmittel will man durch eine Lotterie und einen Olympia-Groschen, der bei jeder Sportveranstaltung erhoben wird, aufbringen. | ||
| + | |- valign="top" | ||
| + | | <center> [[Datei:Schweiz.png|70px]] </center> || '''[[Schweizerische Eidgenossenschaft 1933|Schweizerische Eidgenossenschaft]]''' <br> | ||
| + | Bei der Abrüstungsversammlung in Genf billigt das Präsidium eine Konvention über Rüstungskontrolle und regelmäßige Überprüfungen. Vier Staaten, unter ihnen das Deutsche Reich, melden gegen dieses Regelwerk einen Vorbehalt an, da jede Kontrolle abhängig von einer grundlegenden Übereinstimmung in der Abrüstungsfrage sein müsse. <br> | ||
| + | |- valign="top" | ||
| + | | <center> [[Datei:Irland.png|70px]] </center> || '''[[Freistaat Irland 1933|Freistaat Irland]]''' <br> | ||
| + | Bei den Parlamentswahlen in Irland erhöht die Partei von Premierminister Eamon de Valera, Fianna Fáil, die Zahl ihrer Sitze im Dáil Eireann (Parlament) um fünf auf 77 und verfügt nun über die absolute Mehrheit. <br> | ||
|} | |} | ||
| + | |||
{| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | {| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | ||
! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|25.01.1933]]''' </center> | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|25.01.1933]]''' </center> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| − | | <center> [[Datei: | + | | <center> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] </center> || '''[[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1933|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br> |
| − | ... | + | Auf einer Versammlung des Parteiaktivs der Moskauer Garnison berichtet Kliment J. Woroschilow, der Volkskommissar für das Heerwesen, dass der aktive Teil der Roten Armee mittlerweile bereits zu 59% aus Mitgliedern der KPdSU oder Jungkommunisten bestehe. <br> |
| + | |- valign="top" | ||
| + | | <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.01|Deutsches Reich]]''' <br> | ||
| + | * Bei der Auflösung einer Kundgebung des kommunistischen Kampfbundes gegen den Faschismus in Dresden durch die Polizei, werden sieben Personen durch Schüsse getötet und zwei weitere infolge einer Panik zu Tode getrampelt. | ||
| + | * Die Berliner Akademie der Künste bestätigt den Architekten Hans Poelzig, gegen den der nationalsozialistische Kampfbund für deutsche Kultur eine Hetzkampagne begonnen hat, in seinem Amt als stellvertretenden Präsidenten. | ||
| + | |- valign="top" | ||
| + | | <center> [[Datei:Monaco.png|70px]] [[Datei:Frankreich.png|70px]] </center> || '''[[Fürstentum Monaco 1933|Fürstentum Monaco]] / [[Französische Republik 1933|Französische Republik]]''' <br> | ||
| + | Die diesjährige Rallye Monte Carlo endet heute. Weil sie den Start in das estnische Tallinn verlegt haben, um so durch die Kilometerleistung eine höhere Gesamtpunktzahl zu bekommen, gewinnen die Tallinn-Starter bei der diesjährigen Rallye Monte Carlo die ersten 14 Plätze, auf dem Podium finden sich nur Fahrer aus Frankreich. Das Team, das den dritten Platz erreicht, wird von Madame Germaine Rouault angeführt. Strahlender Sieger ist 29 Jahre alte Vorjahressieger Maurice Vasselle auf einem Fahrzeug der französischen Firma Hotchkiss. Das Ergebnis: <br> | ||
| + | {| class="wikitable" style="text-align:center" | ||
| + | |- class="hintergrundfarbe5" | ||
| + | ! Pos. | ||
| + | ! Fahrer | ||
| + | ! Konstrukteur | ||
| + | ! Startort | ||
| + | ! Rallye-Punkte | ||
| + | ! (inoffizielle) <br> Punkte | ||
| + | ! (inoffizielle) <br> Konstrukteurs-<br>punkte | ||
| + | |- bgcolor="#F7F6A8" | ||
| + | | '''1''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Maurice Vasselle''' <br> [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Buzi''' <br> [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Maret''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Hotchkiss AM80 S''' || Tallinn || '''979,05''' || 10 || 10 | ||
| + | |- bgcolor="#DCE5E5" | ||
| + | | '''2''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Robert Guyot''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Renault Nervasport''' || Tallinn || '''978,80''' || 9 || 9 | ||
| + | |- bgcolor="#FFDAB9" | ||
| + | | '''3''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Germaine Rouault''' <br> [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Julio Quinlin''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Salmson S4C''' || Tallinn || '''974,29''' || 8 || 8 | ||
| + | |- | ||
| + | | '''4''' || align="left" | [[Datei:USA 1912-1959.png|25px]] '''Lucy Schell''' <br> [[Datei:USA 1912-1959.png|25px]] '''Laury Schell''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Darracq''' || Tallinn || '''973,89''' || 7 || 7 | ||
| + | |- | ||
| + | | '''5''' || align="left" | [[Datei:Großbritannien.png|25px]] '''Freddie Lord de Clifford''' || align="left" | [[Datei:Großbritannien.png|25px]] '''Gardner Bentley''' || Tallinn || '''973,60''' || 6 || 6 | ||
| + | |- | ||
| + | | '''6''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Roger Bravard''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Amilcar''' || Tallinn || '''972,86''' || 5 || 5 | ||
| + | |- | ||
| + | | '''7''' || align="left" | [[Datei:Schweiz.png|25px]] '''Louis Braillard''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Bugatti 49''' || Tallinn || '''971,63''' || 4 || 4 | ||
| + | |- | ||
| + | | '''8''' || align="left" | [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|25px]] '''Prinz Léon Narischkine''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''FIAT 508 Balilla''' || Tallinn || '''971,30''' || 3 || 3 | ||
| + | |- | ||
| + | | '''9''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Henri Battu''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Citroën''' || Tallinn || '''970,94''' || 2 || 2 | ||
| + | |- | ||
| + | | '''10''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Georges de Lavalette''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Peugeot''' || Tallinn || '''970,32''' || 1 || 1 | ||
| + | |- | ||
| + | | '''11''' || align="left" | [[Datei:Tschechien.png|25px]] '''H. Schreiber''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Tatra''' || Tallinn || '''969,20''' || - || - | ||
| + | |- | ||
| + | | '''12''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Fernand Pousse''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Amilcar''' || Tallinn || '''965,62''' || - || - | ||
| + | |- | ||
| + | | '''13''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Mareuse Marguerite''' <br> [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Louise Lamberjack''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Peugeot''' || Tallinn || '''962,91''' || - || - | ||
| + | |- | ||
| + | | '''14''' || align="left" | [[Datei:Großbritannien.png|25px]] '''P.M. Lacroze''' <br> [[Datei:Großbritannien.png|25px]] '''W. Belgrave'''|| align="left" | [[Datei:Großbritannien.png|25px]] '''MG Magna''' || Tallinn || '''943,75''' || - || - | ||
| + | |- | ||
| + | | '''15''' || align="left" | [[Datei:Großbritannien.png|25px]] '''Norman Black''' || align="left" | [[Datei:USA 1912-1959.png|25px]] '''Essex Hudson''' || Umea || '''907,71''' || - || - | ||
| + | |- | ||
| + | | '''16''' || align="left" | [[Datei:Norwegen.png|25px]] '''Konrad Bryde jr.''' <br> [[Datei:Norwegen.png|25px]] '''O.W. Johannessen''' || align="left" | [[Datei:USA 1912-1959.png|25px]] '''Studebaker''' || Stavanger || '''907,20''' || - || - | ||
| + | |- | ||
| + | | '''17''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Charles de Cortanze''' || align="left" | [[Datei:Frankreich.png|25px]] '''Peugeot''' || Umea || '''902,43''' || - || - | ||
| + | |- | ||
| + | | '''18''' || align="left" | [[Datei:Großbritannien.png|25px]] '''John Wilfred Whalley''' <br> [[Datei:Norwegen.png|25px]] '''Carl Olsson''' || align="left" | [[Datei:USA 1912-1959.png|25px]] '''Ford V8''' || Stavanger || '''900,56''' || - || - | ||
| + | |- | ||
| + | | '''19''' || align="left" | [[Datei:Großbritannien.png|25px]] '''George Dennison''' || align="left" | [[Datei:Großbritannien.png|25px]] '''Riley''' || Umea || '''900,38''' || - || - | ||
| + | |- | ||
| + | | '''20-71''' || align="left" | weitere Fahrer im Ziel und 44 Ausfälle || align="left" | || || ''' ''' || || | ||
|} | |} | ||
| + | |- valign="top" | ||
| + | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Iowa.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1933.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | ||
| + | Die Versuchsfernsehstation "W9XK" der Universität von Iowa beginnt mit einem regelmäßigen Bildungsprogramm. <br> | ||
| + | |} | ||
| + | |||
{| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | {| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | ||
! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|26.01.1933]]''' </center> | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|26.01.1933]]''' </center> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| − | | <center> [[Datei: | + | | <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.01|Deutsches Reich]]''' <br> |
| − | ... | + | * Der deutsche Reichskanzler Kurt von Schleicher verlangt erneut vergeblich von Reichspräsident Paul von Hindenburg die Übertragung diktatorischer Vollmachten im "gesamten Reichsgebiet ohne Einschränkung und Befristung". |
| + | * Bei einem Empfang des Chefs der Heeresleitung, Generaloberst Kurt Freiherr von Hammerstein-Equord, erklärt Reichspräsident Paul von Hindenburg in bezug auf Adolf Hitler: "Sie werden mir doch nicht zutrauen, dass ich diesen böhmischen Gefreiten zum Reichskanzler berufe". | ||
| + | * Die anhaltende Kältewelle in Mitteleuropa führt im schlesischen Breslau zu Temperaturen von minus 32 Grad Celsius. | ||
|} | |} | ||
| + | |||
{| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | {| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | ||
! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|27.01.1933]]''' </center> | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|27.01.1933]]''' </center> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| − | | <center> [[Datei: | + | | <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.01|Deutsches Reich]]''' <br> |
| − | ... | + | Ein erneutes Treffen von Hitler und Hugenberg bringt keine Verständigung bezüglich der Besetzung des preußischen Innenministeriums und Neuwahlen des Reichstages. Der preußische SPD-Politiker Otto Braun warnt Reichskanzler Kurt von Schleicher in einem offenen Brief vor dem Versuch, den Reichstag ausschalten zu wollen. <br> |
| + | |- valign="top" | ||
| + | | <center> [[Datei:Österreich.png|70px]] </center> || '''[[Republik Österreich 1933|Republik Österreich]]''' <br> | ||
| + | Wegen der hohen Benzinsteuern blockieren die Wiener Taxifahrer für mehrere Stunden die Innenstadt. <br> | ||
|} | |} | ||
| + | |||
{| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | {| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | ||
! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|28.01.1933]]''' </center> | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|28.01.1933]]''' </center> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| − | | <center> [[Datei: | + | | <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.01|Deutsches Reich]]''' <br> |
| − | ... | + | * Weil der deutsche Reichspräsident Paul von Hindenburg es ablehnte, den Reichstag aufzulösen, tritt Reichskanzler Kurt von Schleicher nach 57 Tagen als Reichskanzler zurück. Franz von Papen erhält vom Reichspräsidenten den Auftrag zur Kabinettsbildung. |
| + | * In einem Telegramm an den Reichspräsidenten warnen die Spitzenverbände der Gewerkschaften vor der Berufung einer "arbeiterfeindlichen Regierung". | ||
| + | * Das Sekretariat der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) ruft die Bezirksleitungen der Partei auf, den für den 12. März angesetzten Parteitag der SPD zu nutzen, um "die Rolle und den Charakter der SPD als soziale Hauptstütze der Bourgeoisie" zu entlarven. | ||
| + | * Im Restaurant Zoologischer Garten in Berlin findet der traditionelle Ball des Vereins Berliner Presse statt. | ||
| + | * Unter Mitwirkung des Komponisten wird in Frankfurt am Main das 2. Klavierkonzert des 52 Jahre alten Béla Bartók uraufgeführt. Es dirigiert Hans Rosbaud. Bartók gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Moderne. | ||
|} | |} | ||
| + | |||
{| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | {| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | ||
! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|29.01.1933]]''' </center> | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|29.01.1933]]''' </center> | ||
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| − | | <center> [[Datei: | + | | <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.01|Deutsches Reich]]''' <br> |
| − | ... | + | * Der frühere Reichskanzler Franz von Papen berät mit Alfred Hugenberg und Adolf Hitler über eine neue Regierungsbildung im Deutschen Reich, während der zurückgetretene Reichskanzler von Schleicher vor hohen Reichswehr-Offizieren äußert, dass er einen Militärputsch ablehnt. |
| + | * Reichspräsident Paul von Hindenburg beruft den in Genf weilenden General Werner von Blomberg per Telegramm nach Berlin, da er plant, ihn zum Reichswehrminister zu ernennen. | ||
| + | * Bei der internationalen deutschen Hallentennismeisterschaft in Bremen besiegt der Deutsche Gottfried von Cramm den Franzosen Pierre Landry 6:1, 7:9, 6:1 und 6:2. | ||
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{| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | {| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | ||
| − | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> | + | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|30.01.1933]]''' </center> |
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| − | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1933.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | + | | <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.01|Deutsches Reich]]''' <br> |
| − | ... | + | * Der deutsche Reichspräsident Paul von Hindenburg ernennt den Parteivorsitzenden der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP, Adolf Hitler, zum neuen Reichskanzler. Im neu gebildeten Kabinett wird Franz von Papen Vizekanzler und Reichskommissar für Preußen, Alfred Hugenberg (DNVP) Wirtschaftsminister; von der NSDAP treten Hermann Göring und Wilhelm Frick in die Regierung als Innenminister und Minister ohne Geschäftsbereich ein. Die Berufung des neuen Reichskanzlers wird über den Rundfunk übertragen. |
| + | {| class="wikitable" style="float:center; width:800px; text-align:center;" | ||
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| + | | colspan="9" align="center" | <center>'''Das Kabinett des neuen Reichskanzlers Adolf Hitler''' </center> | ||
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| + | | || '''Funktion''' || '''Name''' (Partei) || '''seit''' || '''Dauer''' | ||
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| + | | [[Datei:Adolf Hitler.jpg|70px]] || '''Reichskanzler''''' || '''Adolf Hitler'''<br>''(* 1889 Braunau am Inn, Niederösterreich)'' <br> ''Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP)'' || '''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | colspan="9" align="left" | '''Adolf Hitler''' ist der Sohn des Zollbeamten Alois Hitler und seiner dritten Frau Klara Pötzl. Sein Vater starb Anfang 1903. Ein Jahr später schickte die Mutter Hitler auf die Oberrealschule in Steyr. Nach erfolgreich bestandener Nachprüfung im Herbst 1905 hätte Hitler in die fünfte Klasse aufsteigen können, er entschied sich aber, die Schule abzubrechen. In Linz lernte Hitler durch Mitschüler, Lehrer und Zeitungen das Denken des radikalen Antisemiten und Gründers der Alldeutschen Vereinigung, Georg von Schönerer, kennen. Er besuchte erstmals Aufführungen von Opern Richard Wagners, darunter Rienzi. Unter dem Eindruck der Hauptfigur soll er laut seinem damaligen Freund August Kubizek gesagt haben: „Ich will ein Volkstribun werden.“ In "Mein Kampf" stellte Hitler sein Schulverhalten als Lernstreik gegen den Vater dar und behauptete, ein schweres Lungenleiden habe seinen Schulabschluss vereitelt. Die Gewalttätigkeit des Vaters gilt als mögliche Wurzel für seine weitere Entwicklung. Nach dem Zeithistoriker Joachim Fest schwankte er schon in der Schulzeit zwischen intensiver Beschäftigung mit verschiedenen Projekten sowie Untätigkeit und zeigte ein Unvermögen zu regelmäßiger Arbeit. Seit 1906 wollte Hitler Kunstmaler werden und trug später diese Berufsbezeichnung. Er sah sich zeitlebens als verkannter Künstler. Im Oktober 1907 bewarb er sich erfolglos für ein Kunststudium an der Allgemeinen Malerschule der Wiener Kunstakademie. Er blieb zunächst in Wien, kehrte nach Linz zurück, als er am 24. Oktober erfuhr, dass seine Mutter nur noch wenige Wochen zu leben habe. Nach Aussage Blochs und Hitlers Schwester versorgte er den elterlichen Haushalt bis zum Tod der Mutter am 21. Dezember 1907 und sorgte für ihr Begräbnis zwei Tage darauf. Als vorgeblicher Kunststudent erhielt Hitler von Januar 1908 bis 1913 eine Waisenrente von 25 Kronen monatlich sowie das Erbe seiner Mutter von höchstens 1000 Kronen. Davon konnte er etwa ein Jahr in Wien leben. Hitler verachtete einen „Brotberuf“ und wollte in Wien Künstler werden. Im Februar 1908 ließ er eine Einladung des renommierten Bühnenbildners Alfred Roller ungenutzt, der ihm eine Ausbildung angeboten hatte. Als ihm das Geld ausging, besorgte er sich im August von seiner Tante Johanna einen Kredit über 924 Kronen. Bei der zweiten Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie im September wurde er nicht mehr zum Probezeichnen zugelassen. Er verschwieg seinen Verwandten diesen Misserfolg und seinen Wohnsitz, um seine Waisenrente weiter zu erhalten. Deshalb gab er sich bei Wohnungswechseln als „akademischer Maler“ oder „Schriftsteller“ aus. Ihm drohte die Einziehung zum Wehrdienst in der österreichischen Armee. Er behauptete später, er habe sich nach einer „deutschen Stadt“ gesehnt und sich zum „Architektur-Maler“ ausbilden lassen wollen. Nachdem die Münchner Kriminalpolizei ihn am 18. Januar 1914 aufgegriffen und beim österreichischen Konsulat vorgeführt hatte, wurde er am 5. Februar 1914 in Salzburg gemustert, als waffenunfähig beurteilt und vom Wehrdienst zurückgestellt. Liebesbeziehungen Hitlers zwischen 1903 und 1914 sind unbekannt. Kubizek und Hanisch zufolge äußerte er sich in Wien verächtlich über weibliche Sexualität und floh vor Annäherungsversuchen von Frauen. 1906 verehrte er, ohne Kontaktaufnahme, die Linzer Schülerin Stefanie Isak. Später bezeichnete er eine Emilie, vielleicht Häuslers Schwester, als seine „erste Geliebte“. Auch diese Beziehung stuft Brigitte Hamann als Wunschdenken ein. Hitler soll schon 1908, wie die Alldeutschen, ein Verbot der Prostitution und sexuelle Enthaltsamkeit für junge Erwachsene gefordert und Letztere aus Angst vor einer Infektion mit Syphilis selbst praktiziert haben. Wie viele andere begrüßte Adolf Hitler im August 1914 begeistert den Beginn des Ersten Weltkriegs. Nach eigener Darstellung hatte er die königliche Kanzlei Bayerns mit einem Immediatgesuch vom 3. August 1914 erfolgreich um die Erlaubnis ersucht, als Österreicher in die Bayerische Armee einzutreten. Am 16. August sei er als Kriegsfreiwilliger dort aufgenommen worden, am 8. Oktober sei er auf den König von Bayern vereidigt worden. Heute wird vermutet, dass Hitlers Staatsbürgerschaft für das bayerische Königreich im Trubel des Kriegsausbruches bei seiner Meldung keine Rolle spielte, zumal er nicht der einzige Österreicher im Regiment war. Möglicherweise wurde er gar nicht danach gefragt. Eine von ihm später behauptete, kurzfristig beantragte österreichische Sondergenehmigung gilt als Legende. Am 1. September 1914 wurde er der ersten Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments 16 zugeteilt. Hitler nahm Ende Oktober 1914 an der Ersten Flandernschlacht teil. Am 1. November 1914 wurde er zum Gefreiten befördert und am 2. Dezember 1914 mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet, weil er am 15. November 1914 mit einem zweiten Meldegänger im Verlauf der Ersten Flandernschlacht nordwestlich von Messines das Leben des unter französischem Feuer stehenden Regimentskommandeurs Philipp Engelhardt geschützt und eventuell gerettet hatte. Ab 9. November 1914 bis zum Ende des Krieges diente Hitler als Ordonnanz und Meldegänger zwischen dem Regimentsstab und den Stäben der Bataillone mit 1,5 bis 5 Kilometer Abstand zur Hauptkampflinie, zunächst am Wytschaete-Bogen der Westfront. Entgegen seiner späteren Darstellung war er also kein besonders gefährdeter frontnaher Meldegänger eines Bataillons oder einer Kompanie und hatte weit bessere Überlebenschancen als diese. Vom März 1915 bis September 1916 wurde er im Sektor Aubers-Fromelles und in der Schlacht von Fromelles (19./20. Juli 1916) eingesetzt. In der Schlacht an der Somme wurde Hitler am 5. Oktober 1916 bei le Barqué (Ligny-Thilloy) durch einen Granatsplitter am linken Oberschenkel verwundet, was später zu zahlreichen Spekulationen über seine Monorchie führte. Er wurde bis zum 4. Dezember im Vereinslazarett Beelitz (Potsdam) gesund gepflegt und hielt sich danach zur Pflege in München auf. Am 5. März 1917 kehrte Hitler zu seiner inzwischen nach Vimy verlegten alten Einheit zurück. Im Frühjahr nahm er an der Schlacht von Arras, im Sommer an der Dritten Flandernschlacht, ab Ende März 1918 an der deutschen Frühjahrsoffensive und an der kriegsentscheidenden zweiten Schlacht an der Marne teil. Im Mai 1918 erhielt er ein Regimentsdiplom für hervorragende Tapferkeit und das Verwundetenabzeichen in Schwarz. Am 4. August erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse für einen Meldegang an die Front nach dem Ausfall aller Telefonleitungen. Der Regimentsadjutant Hugo Gutmann, ein Jude, hatte ihm dafür diese Auszeichnung versprochen; der Divisionskommandeur genehmigte sie nach zwei Wochen. Hitler bestritt später, das Eiserne Kreuz I. Klasse im Ersten Weltkrieg getragen zu haben, da es dem Juden Gutmann (Hitler: „ein Feigling sondersgleichen“) ebenfalls verliehen wurde. Am 21. August 1918 verließ Hitler das in schwere Kämpfe verwickelte Regiment zu einem einwöchigen Telefonistenkurs in Nürnberg, um daraufhin seinen regulären Heimaturlaub in Berlin anzutreten. Während er später immer wieder auf seine Eindrücke in Berlin zu sprechen kam, verschwieg er den vermutlich erstmaligen Besuch in der späteren Stadt der Reichsparteitage zeitlebens, was zu Spekulationen über Zusammenhänge mit dem aus Nürnberg stammenden Vorgesetzten Gutmann Anlass gab. Am 27. September kehrte er an die Westfront zurück, wo sein Regiment inzwischen von den Auflösungserscheinungen betroffen war, die mit dem Schwarzen Tag des Deutschen Heeres am 8. August an der gesamten Westfront begonnen hatten. Am Morgen des 14. Oktober 1918 geriet Hitler auf einem Meldegang bei Wervik in Flandern in einen Senfgasangriff, den er auch in "Mein Kampf" schilderte. Gelangte das Gift in die Augen, schwollen die Lider unter heftigen Schmerzen schnell an, was zur funktionellen Erblindung führte. Kamen keine Komplikationen hinzu, klangen die Symptome wie bei Hitler nach wenigen Wochen oft vollständig ab. Die derart Verwundeten galten als „leicht verwundet“. Mit dieser Einstufung wurde Hitler unter der Nummer 7361 mit der Diagnose „gasvergiftet“ am 21. Oktober in das Reservelazarett Pasewalk, ein Genesungsheim für Leichtverletzte, eingeliefert. Üblicherweise dauerte der Genesungsaufenthalt vier Wochen. Hitler ging am 19. November als „kriegsverwendungsfähig“ zum Ersatzbataillon des 2. Bayerischen Infanterieregiments nach München ab. Hitler erfuhr in Pasewalk am 10. November von der Novemberrevolution und den Waffenstillstandsverhandlungen von Compiègne, was er zutiefst empört aufnahm. Später (1924) bezeichnete er diese Ereignisse im Sinne der Dolchstoßlegende als „größte Schandtat des Jahrhunderts“, die ihn zu dem Entschluss veranlasst habe, Politiker zu werden. Letzteres gilt als unglaubwürdig, da Hitler damals nahezu mittel- und perspektivlos war, keine Kontakte zu Politikern hatte und den angeblichen Entschluss bis 1923 nie erwähnte. Hitler verhielt sich laut Zeitzeugen unterwürfig gegenüber Offizieren. „Den Vorgesetzten achten, niemandem widersprechen, blindlings sich fügen“, gab er 1924 vor Gericht als seine Maxime an. Er klagte nie über schlechte Behandlung als Soldat und sonderte sich damit von seinen Kameraden ab. Darum beschimpften sie ihn als „weißen Raben“, als jemanden, der sich für etwas Besonderes hielt oder eine von der Mehrheit abweichende Meinung vertrat. Nach ihren Aussagen rauchte und trank er nicht, redete nie über Freunde und Familie, war nicht an Bordellbesuchen interessiert und saß oft stundenlang lesend, nachdenkend oder malend in einer Ecke des Unterstands. Im Jahre 1919 wurde Hitler von seiner Einheit zur Teilnahme an einem Rednerkurs für ausgewählte "Propagandaleute" an der Universität München vorgeschlagen und zeichnet sich dabei als talentierter Redner aus. In seinen ersten schriftlichen politischen Notizen hebt er als vordringlichstes Ziel die "Entfernung der Juden überhaupt" hervor. Am 12. September besuchte er eine Versammlung der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) und trat ihr wenige Tage später mit der Mitgliedsnummer 555 bei. Die Partei hatte ihre Zählung bei 500 begonnen, um eine größere Mitgliederschaft vorzutäuschen. Einen Monat später hielt er seine erste politische Rede vor Mitgliedern der DAP. Im Februar 1920 arbeitete er am Programm der in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) umbenannten Partei mit. Am 31. März wurde Hitler wird aus der Reichswehr entlassen und widmet sich fortan der Parteiarbeit. Als Agitator unterdessen unentbehrlich geworden und über die Grenzen Münchens bekannt, gelang es ihm auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der NSDAP, die Führung der Partei mit diktatorischen Vollmachten zu übernehmen. Am 9. November wurde der nach ihm benannte Putsch in München von Regierungstruppen mit Waffengewalt niedergeschlagen. Die NSDAP wird am folgenden Tag verboten. Hitler floh und wurde zwei Tage später im bayerischen Uffing verhaftet. Am 26. Februar 1924 wurde Hitler zusammen mit Ernst Röhm, General Erich Ludendorff und anderen vor dem Münchener Volksgericht des Hochverrats angeklagt und schließlich zu fünfjähriger Festungshaft verurteilt. Die Prozessverhandlungen benutzt Hitler als Forum für seine antirepublikanische Agitation. Bereits am 20. Dezember des selben Jahres wurde er vorzeitig aus der Festung Landsberg entlassen, in der er den ersten Band seiner Schrift "Mein Kampf" geschrieben hatte. Am 27. Februar 1925 wurde die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) neu gegründet. Am 30. April wurde Hitler auf Antrag aus der österreichischen Staatsbürgerschaft entlassen und war seither staatenlos. Die bayerische Regierung sprach ein Redeverbot aus, dem sich auch die preußische Landesregierung anschloss. Nach Aufhebung des Redeverbots für Bayern sprach Hitler am 9. März 1927 zum ersten Mal wieder öffentlich, am 16. November nach entsprechendem Erlass für Preußen auch im Berliner Sportpalast. Am 10. Oktober 1931 empfing Reichspräsident Paul von Hindenburg Hitler erstmals zu einer Aussprache; einen Tag später wurde die Harzburger Front gebildet, in der die gesamte antirepublikanische Rechte vereinigt war: NSDAP, Deutschnationale Volkspartei (DNVP), Alldeutscher Verband und Stahlhelm. Am 26. Februar 1932 wurde Hitler die deutsche Staastsbürgerschaft zuerkannt. Am 13. März erhielt Hitler im ersten Wahlgang zur Reichspräsidentenwahl rund 30 Prozent der Stimmen. Im zweiten Wahlgang am 10. April erzielte er knapp 37 Prozent der Stimmen. Reichspräsident Hindenburg wurde wiedergewählt. Nach den Reichstagswahlen vom 31. Juli, aus denen die NSDAP als stärkste Fraktion hervorgegangen war, wurde Hitlers Forderung auf Ernennung zum Reichskanzler von Hindenburg am 13. August zurückgewiesen. Trotz erheblicher Verluste blieb die NSDAP bei der nächsten Reichstagswahl am 6. November die stärkste Fraktion im Reichstag. <br> | ||
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| + | | [[Datei:Franz von Papen.jpg|70px]] || '''Stellvertreter des Reichskanzlers''' || '''Franz von Papen'''<br>''(* 1879 Werl, Preußen)'' <br> ''parteilos'' || '''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | colspan="9" align="left" | '''Franz von Papen''' ging mit elf Jahren auf eine Kadettenschule und begann so seine militärische Laufbahn. Er wurde Berufsoffizier. Ab 1913 arbeitete er als Militärattaché in Washington für das Gebiet USA und Meiko an der dortigen Deutschen Botschaft. In New York baute er nach Beginn des Ersten Weltkriegs einen Spionage- und Sabotagering auf. Im Januar 1916 wurde er des Landes verwiesen. Auf der Heimreise wurden ihm alle Unterlagen, die er mit sich führte, von der britischen Marine abgenommen, so dass die Briten in den Besitz umfangreicher Geheiminformationen kamen. Quittungen, Rechnungsbücher und andere Unterlagen machten die Identifizierung zahlreicher Mitglieder von Papens amerikanischer Agentengruppe möglich, was eine Reihe von Verhaftungen nach sich zog. Nach seiner Rückkehr nahm er am Ersten Weltkrieg teil und wurde Generalstabsoffizier und Major. Er lernte in dieser Zeit Erich von Falkenhayn, Joachim von Ribbentrop und Paul von Hindenburg kennen. Im Frühjahr 1919 beendete er seine militärische Laufbahn, denn einer republikanischen Armee wollte er nicht dienen. 1921 wurde er politisch aktiv und trat er in die Zentrumspartei ein, wo er den rechten, monarchisch gesinnten Flügel vertrat. Er wurde sogleich in den Preußischen Landtag gewählt. Bei der Reichspräsidentenwahl 1925 unterstützte Franz von Papen nicht Wilhelm Marx, den Kandidaten seiner eigenen Partei, sondern den konservativen Paul von Hindenburg. Mehrfach forderte Papen ein Ende der Großen Koalition in Preußen und warb für ein Bündnis der Zentrumspartei mit der rechtsgesinnten DNVP. Am 1. Juni 1932 wurde Franz von Papen von Reichspräsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt, nachdem Heinrich Brüning zurückgetreten war. Kurt von Schleicher hatte sich für von Papen eingesetzt. Von Papen holte Minister in sein Minderheitenkabinett, die entweder parteilos waren oder der DNVP angehörten. Er selbst trat am 3. Juni 1932 aus der Zentrumspartei aus und kam so seinem Ausschluss zuvor. Sieben der elf Minister waren adelig, sodass man auch spöttisch von einem Kabinett der Barone sprach. Franz von Papen plante unter dem Schlagwort "Der neue Staat" eine Reform der Verfassung, die den Einfluss des Reichstags noch weiter verringern und die Macht des Reichspräsidenten noch mehr stärken sollte. Am Ende sollte die Monarchie wieder eingeführt werden. Im Reichstag hatte Papens Kabinett jedoch keine Mehrheit. Um seine Ziele durchsetzen zu können, hätte er aber eine Zweidrittelmehrheit im Reichstag benötigt. Mit dem "Preußenschlag" vom 20. Juli 1932 setzte Papen die bedeutendste demokratische Landesregierung des Deutschen Reichs - und letzte SPD-Regierung - außer Kraft. Papen setzte sich selber als Reichskommissar in Preußen ein. Nach dem Altonaer Blutsonntag am 14. Juli hatte Hindenburg dem per Notverordnung zugestimmt, als Vorwand für den Preußenschlag, bei dem sich Nationalsozialisten und Kommunisten eine Schlacht lieferten, die am Ende 15 Tote forderte. Franz von Papen gab vor, in Preußen müsse wieder Sicherheit und Ordnung hergestellt werden. Im Hintergrund zog zudem schon Reichswehrminister Kurt von Schleicher die Fäden. Er band die NSDAP ein. Die sagte der neuen Regierung ihre Unterstützung zu, wenn das unter Heinrich Brüning verhängte Verbot der SA und der SS aufgehoben würde und wenn es Neuwahlen gäbe. Beides wurde ihnen zugesichert. Bei den Wahlen am 31. Juli 1932 errang die NSDAP noch einmal deutliche Stimmengewinne dazu. Sowohl die Nationalsozialisten als auch die Kommunisten kreideten Franz von Papen an, dass er auf der Konferenz von Lausanne keine vollständige Streichung der deutschen Reparationszahlungen hatte durchsetzen können. Mit dem Wahlsieg der NSDAP am 31. Juli 1932 kündigten die Nationalsozialisten auch ihre Unterstützung von Papens Regierung auf. Hitler verlangte die Kanzlerschaft avon Paul von Hindenburg, der ihm diese jedoch verweigerte. Ein Misstrauensantrag fand am 12. September 1932, als der neu gewählte Reichstag zusammenkam, eine große Mehrheit. Der Reichstag wurde aufgelöst. Neuwahlen wurden für den 6. November 1932 ausgeschrieben. Die Regierung Papen erhielt keine Mehrheit. Daraufhin gab von Papen am 17. November seinen Rücktritt bekannt. Am 1. Dezember beauftragte Reichspräsident Hindenburg erneut von Papen mit der Regierungsbildung. Er plante jedoch schon, den Reichstag erneut aufzulösen, diesmal ohne Neuwahlen anzusetzen – dies wäre jedoch einem Staatsstreich und einem Bruch der Verfassung gleichgekommen. Damit wäre die Regierung ausgeschaltet und eine spätere Volksbefragung hätte die Verfassung ändern und den gesamten Staat umbauen können. Die Reichswehr sollte dies militärisch unterstützen. Die Minister verweigerten nun von Papen die Gefolgschaft. Am 3. Dezember 1932 ernannte Hindenburg Kurt von Schleicher zum neuen Reichskanzler. <br> | ||
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| + | | [[Datei:Konstantin von Neurath.jpg|70px]] || '''Reichsminister des Auswärtigen''' || '''Konstantin Freiherr von Neurath''' <br> ''(* 1873 Kleinglattbach in Württemberg)'' <br> ''parteilos'' ||'''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | colspan="9" align="left" | '''Konstantin Freiherr von Neurath''' war nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Thüringen Gerichtsassessor für eine Laufbahn im Auswärtigen Amt. Seine diplomatischen Stationen waren Vizekonsul und später Legationsrat in London, Botschaftsrat in Konstantinopel während des Weltkrieges. 1917 quittierte er den diplomatischen Dienst und wurde 1917/1918 Chef des württembergischen Zivilkabinetts. Reichspräsident Friedrich Ebert entsandte ihn 1919 nach Kopenhagen als Botschafter, ab 1921 nach Rom, Obwohl von Neurath den italienischen Faschismus missbilligte, stand er dem Duce Mussolini mit Respekt gegenüber. 1930 wurde von Neurath Botschafter in London und Reichsaußenminister unter von Papen, von Schleicher und nun Hitler. <br> | ||
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| + | | [[Datei:Wilhelm Frick.jpg|70px]] || '''Reichsminister des Inneren''' || '''Wilhelm Frick''' <br> ''(* )'' <br> ''Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP)'' || '''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | colspan="9" align="left" | '''Wilhelm Frick''' | ||
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| + | | [[Datei:Schwerin von Krosigk.jpg|70px]] || '''Reichsminister für Finanzen''' || '''Johann Graf Schwerin von Krosigk''' <br> ''(* )'' <br> ''parteilos'' || '''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | colspan="9" align="left" | '''Johann Graf Schwerin von Krosigk''' ... | ||
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| + | | [[Datei:Alfred Hugenberg.jpg|70px]] || '''Reichsminister für Wirtschaft''' || '''Alfred Hugenberg''' <br>''(* )'' <br> ''Deutschnationale Volkspartei (DNVP)'' || '''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | colspan="9" align="left" |'''Alfred Hugenberg''' ... | ||
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| + | | [[Datei:Franz Seldte.jpg|70px]] || '''Reichsarbeitsminister''' || '''Franz Seldte''' <br> ''(* )'' <br> ''Stahlhelm'' || '''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | colspan="9" align="left" | '''Franz Seldte''' ... | ||
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| + | | [[Datei:Günther Gereke.jpg|70px]] || ''' Reichskommissar für Arbeitsbeschaffung<br>und Ostsiedlungskommissar''' || '''Günther Gereke'''<br>''(* 1893 Gruna, Sachsen)'' <br> ''parteilos'' || '''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | colspan="9" align="left" | '''Günther Gereke''' ... | ||
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| + | | [[Datei:Franz Gürtner.jpg|70px]] || '''Reichsjustizminister'' || '''Franz Gürtner''' <br> ''(* )'' <br> ''Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei'' || '''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | colspan="9" align="left" | '''Franz Gürtner''' ... | ||
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| + | | [[Datei:Werner von Blomberg.jpg|70px]] || '''Reichswehrminister''' || '''Werner von Blomberg''' <br> ''(* )'' <br> ''Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei'' || '''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | colspan="9" align="left" | '''Werner von Blomberg''' ... | ||
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| + | | [[Datei:Paul von Eltz-Rübenach.jpg|70px]] || '''Reichspostminister''' || '''Paul von Eltz-Rübenach'''<br>''(* )'' <br> ''parteilos'' || '''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | [[Datei:Paul von Eltz-Rübenach.jpg|70px]] || '''Reichsverkehrsminister''' || '''Paul von Eltz-Rübenach'''<br>''(* )'' <br> ''parteilos'' || '''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | [[Datei:Alfred Hugenberg.jpg|70px]] || '''Reichsminister für Ernährung <br> und Landwirtschaft''' || '''Alfred Hugenberg''' <br> ''(* )'' <br> ''Deutschnationale Volkspartei (DNVP)'' || '''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | [[Datei:Hermann Göring.jpg|70px]] || '''Reichsminister ohne Geschäftsbereich''' || '''Hermann Göring''' <br> ''(* )'' <br> ''Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei'' || '''30.01.1933''' || '''-''' | ||
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| + | | colspan="9" align="left" | '''Hermann Göring''' ... | ||
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| + | | colspan="9" align="left" | Bemerkungen: | ||
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| + | * Aus Anlass der Machtübernahme paradieren in Berlin etwa 15.000 Mitglieder von SA, SS (Schutzstaffel) und "Stahlhelm" mit einem Fackelzug durch das Brandenburger Tor. Die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ruft zum Generalstreik auf. | ||
| + | * Das heutige Datum wird später als "Namensgeber" des "Volksempfängers VE 301" benutzt. | ||
| + | * Hans Bredow, der Schöpfer des deutschen Rundfunks und Vorstandsvorsitzender der Reichsrundfunkgesellschaft tritt von diesem Posten zurück und legt auch sein Amt als Reichsrundfunkkommissar nieder. Bredow erwartet, dass der Rundfunk Deutschlands den neuen Machthabern als ein Werkzeug für Propaganda dienen wird. | ||
| + | * Die von der Herrnhuter Brüdergemeine vor Jahren gezogene biblische Losung für den heutigen Tag lautet: „Du bist nicht ein Gott, dem gottlos Wesen gefällt; wer böse ist, bleibt nicht vor dir“ aus Psalm 5, Vers 5. | ||
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| + | | <center> [[Datei:Polen.png|70px]] </center> || '''[[Republik Polen 1933|Republik Polen]]''' <br> | ||
| + | Angesichts der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Deutschen Reich mobilisiert die polnische Regierung einen Teil ihrer Streitkräfte. <br> | ||
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| + | | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1933|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> | ||
| + | Auf die Machtübernahme Adolf Hitlers in Deutschland reagiert die britische Regierung zunächst mit der Haltung des "Appeasement" (Prinzip der Beschwichtigung). <br> | ||
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| + | | <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] [[Datei:Großbritannien.png|70px]] <br><br> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.01|Deutsches Reich]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1933|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1933.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | ||
| + | Der deutsche Filmregisseur Ernst Lubitsch, der am 6. Januar gemeinsam mit der britischen Schauspielerin Lilian Harvey von Berlin nach Hollywood gereist war, beschließt, in den USA zu bleiben, während Lilian Harvey nach Deutschland zurückkehrt. Lubitsch entstammt einer Familie von aschkenasischen Juden; während sein Vater Simcha Lubitsch in Grodno im späteren Belarus geboren wurde, wurde seine Mutter Anna Lindenstaedt im brandenburgischen Wriezen geboren.<br> | ||
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| + | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Michigan.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1933.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Michigan 1930|Michigan]]''' <br> | ||
| + | Der am 10. Oktober 1925 gestartete, kommerzielle US-amerikanische Hörfunksender WXYT aus Detroit (Michigan) beginnt als erste Station die Sendung der Hörspielserie "Lone Ranger". Die fiktive Figur des maskierten Texas Rangers John Reid im alten amerikanischen Westen wird von einem indianischen Freund namens Tonto begleitet. <br> | ||
|} | |} | ||
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{| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | {| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | ||
! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|31.01.1933]]''' </center> | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1933.01|31.01.1933]]''' </center> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| − | | <center> [[Datei: | + | | <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.01|Deutsches Reich]]''' <br> |
| − | ... | + | * Durch zwei am 31. Januar bzw. 2. Februar in Kraft tretende Notverordnungen des Reichspräsidenten werden Franz von Papen zum Reichskommissar für Preußen und Hermann Göring (NSDAP) zum Reichskommissar für die Luftfahrt ernannt. |
| + | * Auf einer Sitzung des Parteiausschusses der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) in Berlin sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Rudolf Breitscheid, man müsse auf ein Ende der Hitler-Regierung hinarbeiten. | ||
| + | * Im thüringischen Zeitz findet eine Protestkundgebung gegen die neue Reichsregierung statt. | ||
| + | * Vor dem Bundesausschuß des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes erklärt der Vorsitzende Theodor Leipart auch die Hitler-Regierung werde nicht: "die deutsche Arbeiterschaft und deren Organisationen überwältigen können". | ||
| + | * Die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung beziffert die Zahl der Arbeitslosen im Deutschen Reich mit 6.013.612 Personen. | ||
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| + | | <center> [[Datei:Deutschland.png|70px]] [[Datei:Danzig 1457-1939.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1933.03|Deutsches Reich]] / [[Freie Stadt Danzig 1930|Freie Stadt Danzig]]''' <br> | ||
| + | Die Freie Stadt Danzig meldet 40.726 Arbeitslose in der Stadt. <br> | ||
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| + | | <center> [[Datei:Frankreich.png|70px]] </center> || '''[[Französische Republik 1933|Französische Republik]]''' <br> | ||
| + | [[Datei:Edouard Daladier.jpg|thumb|left|140px|''Edouard Daladier, neuer französischer Premierminister'']] Édouard Daladier, Vorsitzender der französischen Radikalsozialisten, bildet in Frankreich eine neue Regierung. Daladier wurde am 18.06.1884 in Carpentras, Département Vaucluse, als Sohn eines Bäckers geboren. Daladier absolvierte die classe préparatoire am Lycée Ampére in Lyon, wo der 12 Jahre ältere Édouard Herriot sein Rhetoriklehrer war, und studierte an der Universität Lyon Geschichte und Geographie. Nach Bestehen der Agrégation (Lehrbefugnis für höhere Schulen) als Jahrgangsbester wurde er Geschichts- und Geographielehrer an Lycées in Nîmes und Marseille. Wie sein früherer Lehrer Herriot wurde Daladier Mitglied der linksbürgerlichen Parti Radical Socialiste. Mit der Wahl zum Bürgermeister (Maire) seiner Heimatstadt Carpentras fand er 1911 Eintritt in die Politik. Während des Ersten Weltkriegs kämpfte Daladier an der Westfront und war bei Kriegsende Lieutenant (Oberleutnant). 1919 wurde Daladier für das Département Vaucluse in die Abgeordnetenkammer (Chambre des députés) gewählt. Als Abgeordneter gehörte er dem linken Flügel seiner Partei an und erfuhr politische Förderung durch Premierminister Édouard Herriot. In dessen erster Regierung (14. Juni 1924 bis 10. April 1925) übernahm Daladier erstmals einen Kabinettsposten und wurde Kolonialminister und Minister für Unterricht und bildende Künste. Von 1927 bis 1932 war er Vorsitzender seiner Partei und dabei maßgeblich für den Bruch mit der Sozialistischen Partei SFIO 1926 und dem konservativen Ministerpräsidenten Raymond Poincaré im November 1928 verantwortlich. Zwischen Februar 1930 und Dezember 1932 war Daladier mehrmals, jeweils für wenige Tage bis Monate, Minister für öffentliche Arbeiten. Daladier ist Nachfolger für den am 29. Januar zurückgetretenen Joseph Paul-Boncour. <br> | ||
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| + | [[Datei:John Galsworthy.jpg|thumb|140px|''Der englische Schriftsteller John Galsworthy'']] Der englische Schriftsteller und Dramatiker John Galsworthy (* 14.08.1867 in Kingston Hill, Surrey) stirbt in London. Seine Romanreihe "The Forsyte Saga" gilt als ein Klassiker der modernen englischen Literatur. 1932 erhielt Galsworthy den Literaturnobelpreis. Als Sohn wohlhabender Eltern besuchte Galsworthy die Harrow, eine bekannte Public School. Er studierte am New College der Universität Oxford Jura und wurde 1890 Barrister. Er zeigte aber wenig Interesse am Beruf des Rechtsanwalts und ging stattdessen zur See, wo er den aus Polen stammenden Schriftsteller Joseph Conrad kennenlernte, der sein Interesse an der Literatur weckte. Seine ersten Werke publizierte Galsworthy unter dem Pseudonym John Sinjohn. Galsworthys erstes Schauspiel The Silver Box wurde 1906 mit Erfolg aufgeführt. Im gleichen Jahr schrieb er den Roman "The Man of Property", den ersten Teil der erfolgreichen Reihe "The Forsyte Saga". Ab 1918 war John Galsworthy Jurymitglied im Komitee der Vergabe des Hawthornden-Preises, dem ältesten Literaturpreis in Großbritannien. 1921 wurde er der erste Präsident der internationalen Schriftstellervereinigung P.E.N. 1929 wurde er als auswärtiges Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Ab 1931 war er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Er starb an den Folgen eines Gehirntumors, sechs Wochen nachdem ihm der Nobelpreis für Literatur 1932 zuerkannt wurde. <br> | ||
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| + | | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] [[Datei:Österreich.png|70px]] [[Datei:Norwegen.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1933|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]] / [[Republik Österreich 1933|Republik Österreich]] / [[Königreich Norwegen 1933|Königreich Norwegen]]''' <br> | ||
| + | In London enden nach zweitägiger Dauer die Eiskunstlauf-Europameisterschaften. Die Einzeltitel gehen an Karl Schäfer (Österreich) und Sonja Henie aus Norwegen. <br> | ||
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Version vom 14. November 2024, 16:37 Uhr
Weltchronik der dritten Dekade des Januar 1933
Adolf Hitler wird neuer Reichskanzler des Deutschen Reiches
Die 12. Rallye de Monte Carlo findet mit 115 Startern statt
| Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... | 1923 / 1924 / 1925 / 1926 / 1927 / 1928 / 1929 / 1930 / 1931 |
| Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1932 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
| Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1933 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
Deutsches Reich
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| Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / New York Das Institute of Aeronautical Sciences (IAS) hält seine Gründerversammlung an der Columbia University in New York unter der Leitung von Jerome C. Hunsaker, Präsident, und Lester D. Gardner ab. | |
| Republik China / Staat Manchukuo Die manchurische Jehol-Provinz wird von China annektiert. |
Deutsches Reich
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| Königreich der Niederlande / Schweizerische Eidgenossenschaft In Amsterdam schlägt die Fußballnationalmannschaft der Schweiz die Mannschaft der Niederlande vor 30.000 Zuschauern mit 2:0 Toren. | |
| Tschechoslowakische Republik Etwa 50 tschechoslowakische Faschisten dringen in die Kaserne des Infanterieregiments 43 in Zedenice bei Brno (Brünn) ein, werden aber nach kurzem Gefecht überwältigt. |
| Deutsches Reich Reichskanzler Kurt von Schleicher (parteilos) äußert gegenüber Reichspräsident Paul von Hindenburg den Wunsch nach Auflösung des Reichstages und Ausrufung des Staatsnotstandes. Dieses Ansinnen wird vom Reichspräsidenten abgelehnt. | |
| Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Georgia Als 36. Bundesstaat der USA ratifiziert Georgia das 20. Amendment (Zusatzartikel) zur Bundesverfassung, der die Eröffnung eines neuen Kongresses und die Amtseinführung des Präsidenten vom 4. März auf den 20. Januar vorverlegt. 36 von 48 ratifizierenden Bundesstaaten ist das notwendige Quorum für die Verabschiedung. Es bestehen kaum Zweifel daran, dass die restlichen Bundesstaaten in Kürze ebenfalls den Zusatzartikel ratifizieren werden. Am gleichen Tag unterzeichnen auch Missouri, Ohio und Utah, morgen sollen Massachusetts, Wisconsin und Colorado folgen. der Text des Zusatzartikels hat folgenden Wortlaut:
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Deutsches Reich
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| Schweizerische Eidgenossenschaft Bei der Abrüstungsversammlung in Genf billigt das Präsidium eine Konvention über Rüstungskontrolle und regelmäßige Überprüfungen. Vier Staaten, unter ihnen das Deutsche Reich, melden gegen dieses Regelwerk einen Vorbehalt an, da jede Kontrolle abhängig von einer grundlegenden Übereinstimmung in der Abrüstungsfrage sein müsse. | |
| Freistaat Irland Bei den Parlamentswahlen in Irland erhöht die Partei von Premierminister Eamon de Valera, Fianna Fáil, die Zahl ihrer Sitze im Dáil Eireann (Parlament) um fünf auf 77 und verfügt nun über die absolute Mehrheit. |
| Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Auf einer Versammlung des Parteiaktivs der Moskauer Garnison berichtet Kliment J. Woroschilow, der Volkskommissar für das Heerwesen, dass der aktive Teil der Roten Armee mittlerweile bereits zu 59% aus Mitgliedern der KPdSU oder Jungkommunisten bestehe. | |
Deutsches Reich
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| Fürstentum Monaco / Französische Republik Die diesjährige Rallye Monte Carlo endet heute. Weil sie den Start in das estnische Tallinn verlegt haben, um so durch die Kilometerleistung eine höhere Gesamtpunktzahl zu bekommen, gewinnen die Tallinn-Starter bei der diesjährigen Rallye Monte Carlo die ersten 14 Plätze, auf dem Podium finden sich nur Fahrer aus Frankreich. Das Team, das den dritten Platz erreicht, wird von Madame Germaine Rouault angeführt. Strahlender Sieger ist 29 Jahre alte Vorjahressieger Maurice Vasselle auf einem Fahrzeug der französischen Firma Hotchkiss. Das Ergebnis: | |
| Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Die Versuchsfernsehstation "W9XK" der Universität von Iowa beginnt mit einem regelmäßigen Bildungsprogramm. |
Deutsches Reich
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| Deutsches Reich Ein erneutes Treffen von Hitler und Hugenberg bringt keine Verständigung bezüglich der Besetzung des preußischen Innenministeriums und Neuwahlen des Reichstages. Der preußische SPD-Politiker Otto Braun warnt Reichskanzler Kurt von Schleicher in einem offenen Brief vor dem Versuch, den Reichstag ausschalten zu wollen. | |
| Republik Österreich Wegen der hohen Benzinsteuern blockieren die Wiener Taxifahrer für mehrere Stunden die Innenstadt. |
Deutsches Reich
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Deutsches Reich
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Deutsches Reich
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| Republik Polen Angesichts der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Deutschen Reich mobilisiert die polnische Regierung einen Teil ihrer Streitkräfte. | |
| Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Auf die Machtübernahme Adolf Hitlers in Deutschland reagiert die britische Regierung zunächst mit der Haltung des "Appeasement" (Prinzip der Beschwichtigung). | |
| Deutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Der deutsche Filmregisseur Ernst Lubitsch, der am 6. Januar gemeinsam mit der britischen Schauspielerin Lilian Harvey von Berlin nach Hollywood gereist war, beschließt, in den USA zu bleiben, während Lilian Harvey nach Deutschland zurückkehrt. Lubitsch entstammt einer Familie von aschkenasischen Juden; während sein Vater Simcha Lubitsch in Grodno im späteren Belarus geboren wurde, wurde seine Mutter Anna Lindenstaedt im brandenburgischen Wriezen geboren. | |
| Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Michigan Der am 10. Oktober 1925 gestartete, kommerzielle US-amerikanische Hörfunksender WXYT aus Detroit (Michigan) beginnt als erste Station die Sendung der Hörspielserie "Lone Ranger". Die fiktive Figur des maskierten Texas Rangers John Reid im alten amerikanischen Westen wird von einem indianischen Freund namens Tonto begleitet. |
Deutsches Reich
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| Deutsches Reich / Freie Stadt Danzig Die Freie Stadt Danzig meldet 40.726 Arbeitslose in der Stadt. | |
| Französische Republik Édouard Daladier, Vorsitzender der französischen Radikalsozialisten, bildet in Frankreich eine neue Regierung. Daladier wurde am 18.06.1884 in Carpentras, Département Vaucluse, als Sohn eines Bäckers geboren. Daladier absolvierte die classe préparatoire am Lycée Ampére in Lyon, wo der 12 Jahre ältere Édouard Herriot sein Rhetoriklehrer war, und studierte an der Universität Lyon Geschichte und Geographie. Nach Bestehen der Agrégation (Lehrbefugnis für höhere Schulen) als Jahrgangsbester wurde er Geschichts- und Geographielehrer an Lycées in Nîmes und Marseille. Wie sein früherer Lehrer Herriot wurde Daladier Mitglied der linksbürgerlichen Parti Radical Socialiste. Mit der Wahl zum Bürgermeister (Maire) seiner Heimatstadt Carpentras fand er 1911 Eintritt in die Politik. Während des Ersten Weltkriegs kämpfte Daladier an der Westfront und war bei Kriegsende Lieutenant (Oberleutnant). 1919 wurde Daladier für das Département Vaucluse in die Abgeordnetenkammer (Chambre des députés) gewählt. Als Abgeordneter gehörte er dem linken Flügel seiner Partei an und erfuhr politische Förderung durch Premierminister Édouard Herriot. In dessen erster Regierung (14. Juni 1924 bis 10. April 1925) übernahm Daladier erstmals einen Kabinettsposten und wurde Kolonialminister und Minister für Unterricht und bildende Künste. Von 1927 bis 1932 war er Vorsitzender seiner Partei und dabei maßgeblich für den Bruch mit der Sozialistischen Partei SFIO 1926 und dem konservativen Ministerpräsidenten Raymond Poincaré im November 1928 verantwortlich. Zwischen Februar 1930 und Dezember 1932 war Daladier mehrmals, jeweils für wenige Tage bis Monate, Minister für öffentliche Arbeiten. Daladier ist Nachfolger für den am 29. Januar zurückgetretenen Joseph Paul-Boncour. | |
| Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Der englische Schriftsteller und Dramatiker John Galsworthy (* 14.08.1867 in Kingston Hill, Surrey) stirbt in London. Seine Romanreihe "The Forsyte Saga" gilt als ein Klassiker der modernen englischen Literatur. 1932 erhielt Galsworthy den Literaturnobelpreis. Als Sohn wohlhabender Eltern besuchte Galsworthy die Harrow, eine bekannte Public School. Er studierte am New College der Universität Oxford Jura und wurde 1890 Barrister. Er zeigte aber wenig Interesse am Beruf des Rechtsanwalts und ging stattdessen zur See, wo er den aus Polen stammenden Schriftsteller Joseph Conrad kennenlernte, der sein Interesse an der Literatur weckte. Seine ersten Werke publizierte Galsworthy unter dem Pseudonym John Sinjohn. Galsworthys erstes Schauspiel The Silver Box wurde 1906 mit Erfolg aufgeführt. Im gleichen Jahr schrieb er den Roman "The Man of Property", den ersten Teil der erfolgreichen Reihe "The Forsyte Saga". Ab 1918 war John Galsworthy Jurymitglied im Komitee der Vergabe des Hawthornden-Preises, dem ältesten Literaturpreis in Großbritannien. 1921 wurde er der erste Präsident der internationalen Schriftstellervereinigung P.E.N. 1929 wurde er als auswärtiges Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Ab 1931 war er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Er starb an den Folgen eines Gehirntumors, sechs Wochen nachdem ihm der Nobelpreis für Literatur 1932 zuerkannt wurde. | |
| Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Republik Österreich / Königreich Norwegen In London enden nach zweitägiger Dauer die Eiskunstlauf-Europameisterschaften. Die Einzeltitel gehen an Karl Schäfer (Österreich) und Sonja Henie aus Norwegen. |