Chronik 1933.01
Weltchronik der ersten Dekade des Januar 1933
Der frühere US-Präsident Calvin Coolidge stirbt mit 61 Jahren
In San Francisco beginnt der Bau der Golden Gate Bridge

Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... | 1923 / 1924 / 1925 / 1926 / 1927 / 1928 / 1929 / 1930 / 1931 |
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1932 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1933 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
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Schweizerische Eidgenossenschaft Edmund Schulthess (* 02.03.1868 in Villnachern) wird zum vierten Mal nach 1917, 1921 und 1928 Schweizer Bundespräsident und Nachfolger von Giuseppe Motta. Er gehört der Freisinnig-Demokratischen Partei der Schweiz an. Schultheiss arbeitet für einen Anschluss der Schweiz an die Weltwirtschaft. Von 1893 bis 1912 war er Mitglied des Großen Rates des Kantons Aargau. Anschließend folgte seine Wahl in den Bundesrat. Trotz liberaler politischer Gesinnung ergriff er während des Ersten Weltkriegs und in den nachfolgenden Krisenjahren zahlreiche dirigistische Massnahmen in der Wirtschaftspolitik, um die Versorgung der Schweiz mit Lebensmitteln und Rohstoffen sicherzustellen. Schulthess versuchte einen Ausgleich zwischen den Interessen der Wirtschaft und der Arbeiterschaft zu schaffen, geriet dabei aber bisweilen zwischen die Fronten. Eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf 54 Stunden brachte er ebenso wenig durch wie die Verlängerung des staatlichen Getreidemonopols oder die Einführung einer obligatorischen Rentenversicherung. |
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Königreich Italien / Deutsches Reich In Bologna unterliegt die deutsche Fußballnationalmannschaft der italienischen Nationalelf mit 1:3 (1:2); es handelt sich um ein Freundschaftsspiel. |
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Französische Republik In Frankreich gibt es offiziell 13 private Radiostationen, darunter "Poste Parisien", "Radio Toulouse" und "Radio Normandie". |
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Deutsches Reich
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Neuer Staat Portugal Der im Vorjahr zum Premierminister ernannte António de Oliveira Salazar installiert in Portugal die Geheimpolizei PVDE (Polícia de Vigilância e Defesa do Estado). |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / U.S.-Protektorat Nicaragua In Nicaragua wird der neu gewählte Präsident Juan Bautista Sacasa in sein Amt eingeführt, während die US-amerikanischen Besatzungstruppen den Abzug ihrer letzten Kontingente vorbereiten. |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / New Jersey Die im Jahre 1919 gegründete Radio Corporation of Amerika (RCA) baut und betreibt in Camden, New Jersey, ein komplettes Fernsehsystem. Es verwendet die neue Kameraröhre Zworykins, das Ikonoskop, als Aufnahmeinstrument. Dabei fällt besonders die hervorragende Leistung der neuen Kameraröhre auf, die detailgetreuere Bilder liefert, im Studio und natürlich auch bei Außen- und Direktaufnahmen eine größere Bildabdeckung leistet als jede bisher benutzte Kamera. |
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Deutsches Reich Wilhelm Simpfendörfer wird Vorsitzender des Christlich-Sozialen Volksdienstes (CSVd). |
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Deutsches Reich Die Norddeutsche Wetterdienstorganisation wird in den Arbeitsbereich des Preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung (bisher beim Landwirtschaftsministerium) übernommen und die Eingliederung dieser Organisation in das Preußische Meteorologische Institut, wo nun auch die öffentlichen Wetterdienststellen Aachen, Berlin, Bremen, Essen, Frankfurt a.M., Königsberg, Krietern b. Breslau, Magdeburg und Stettin einheitlich verwaltet werden. |
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Der technische Zeichner Henry Charles Beck (* 1902 in Leyton, Essex) zeichnet einen ersten schematischen Plan der Londoner Underground. Beck zeichnet den Plan, nachdem er von der Signalabteilung der Underground Electric Railways of London entlassen worden war. Obwohl sein Entwurf zunächst abgelehnt wird, ändert das Pressebüro von London Transport seine Meinung, nachdem Beck eine aktualisierte Kopie vorgelegt hat, und die Karte wird im Januar erstmals als Taschenbuchausgabe herausgegeben. Sie ist sofort beliebt, und die U-Bahn verwendet seither topologische Karten, um das Netz darzustellen. Harry Becks Absicht ist, das Netz verständlicher zu machen, indem er jede Zugstrecke einfärbt und gerade Linien und 45-Grad-Winkel verwendet. |
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Deutsches Reich Das Hygiene-Institut Marburg errichtet in Bad Wildungen eine Klimastation, die von Hausmeister Heinrich Lathmann betreut wird. |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / U.S.-Protektorat Nicaragua Bereits einen Tag nach der Amtseinführung des neu gewählten Präsidenten Juan Bautista Sacasa verlassen die letzten Einheiten der United States Army nach 20jähriger Besetzung das Land. Sie hinterlassen eine von ihnen aufgebaute und trainierte Nationalgarde, die Guardia Nacional de Nicaragua unter dem Befehl ihres Vertrauten Anastasio Somoza García. Die Amtsübernahme durch den Liberalen Sacasa führt zu einem Ende des seit 1927 andauernden Bürgerkriegs, weil der Aufständische General Augusto César Sandino seine Loyalität zu der neuen Regierung bezeugt und mit seinen Truppen die Waffen niederlegt, die im Gegenzug Amnestie erhalten sowie Landbesitz im Norden des Landes in Jinotega. |
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Kaiserreich Großjapan / Staat Manchukuo Japanische Truppen erobern die Stadt Shanhaikwan an der Grenze zur Mandschurei. |
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Deutsches Reich
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Französische Republik Ein Brand auf dem französischen Transatlantik-Passagierdampfer L’ATLANTIQUE der Reederei "Compagnie de Navigation Sud-Atlantique" im Ärmelkanal fordert 20 Tote. Die L'ATLANTIQUE war am 29. September 1931 in Dienst gestellt worden. Diese Reederei bedient vor allem die Südamerikarouten. Für diese wurde auch dieses Schiff gebaut. Es ist ein 223 Meter langer, 28 Meter breiter Ozeandampfer mit einem Rauminhalt von 42.514 BRT und hat zwei Masten, drei Schornsteine und vier Propeller. Die L’ATLANTIQUE wurde von vier Sets Dreifachexpansions-Dampfmaschinen angetrieben, die 45.000 Shaft Horsepower (SHP) leisten und eine Geschwindigkeit von 21 Knoten ermöglichen. Die L'ATLANTIQUE gilt als sehr moderner und luxuriöser Ozeandampfer mit vielen ungewöhnlichen Details, wie etwa besonders breiten Hauptkorridoren (mehr als sechs Meter), einem Einkaufszentrum und einem drei Decks hohen Foyer mittschiffs. Hinzu kommen ein Schwimmbad, ein Tennisplatz und eine Bibliothek. Die Inneneinrichtung war größtenteils in Art déco gehalten. Das Interieur besteht überwiegend aus Glas, Marmor und verschiedenen Holzsorten, was der L’ATLANTIQUE eine dezentere Atmosphäre gibt, als sie auf anderen Schiffen des Unternehmens, wie etwa der Île de France, anzutreffen ist. Die Inneneinrichtung stammt von Albert Besnard und Pierre Patout von Messieurs Raguenet et Maillard. Insgesamt können 1238 Passagiere untergebracht werden, davon 488 in der Ersten, 88 in der Zweiten und 662 in der Dritten Klasse. Heute ist die L'ATLANTIQUE unter dem Kommando von Kapitän René Schoof mit 229 Besatzungsmitgliedern an Bord auf einer Fahrt von Bordeaux nach Le Havre, wo sie für ihre nächste Südamerikareise instandgesetzt werden sollte, Passagiere sind nicht an Bord. Das Feuer, das in einer der Kabinen der Ersten Klasse ausbricht, wird gegen 0330 Uhr von der Besatzung entdeckt. Das Schiff befindet sich zu dem Zeitpunkt 25 Seemeilen westlich der Kanalinsel Guernsey. Bevor eine organisierte Feuerbekämpfung eingeleitet werden kann, hat sich das Feuer bereits durch viele Kabinen gearbeitet, indem es den Leitungsrohren gefolgt ist. Als der Alarm ausgelöst wird, ist der Brand schon nicht mehr zu kontrollieren. Kurz vor 0600 Uhr befiehlt Kapitän Schoofs die Evakuierung des Schiffs. Dem Notruf der L’ATLANTIQUE folgen vier Frachter, die ACHILLES, die ERATO, die FORD CASTLE und die RUHR. Die dänische ACHILLES nimmt die Besatzung des brennenden Schiffs auf. Kapitän Schoofs springt als letzter über Bord. 19 Besatzungsmitglieder kommen bei dem Unglück ums Leben, darunter sieben oder acht, die von einem kenternden Rettungsboot in den Atlantik geschleudert werden. Andere kommen um, weil sie auf ihren Stationen bleiben. Die L’ATLANTIQUE, die vom Bug bis zum Heck brennt, entwickelt eine schwere Schlagseite nach Backbord. |
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Französische Republik Die brennende L'ATLANTIQUE, das seit gestern westlich der Kanalinsel Guernsey mit Schlagseite nach Backbord treibt, wird vom französischen Marineministerium zum Totalverlust erklärt. Französische, deutsche und niederländische Schlepper sollen das ausgebrannte Wrack nach Cherbourg bringen. Die Reederei rechnet mit einer Versicherungssumme von 6,8 Millionen US-Dollar. |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Deutsches Reich Die Reichsregierung bestätigt Berichte aus Washington, wonach sie einen Stundungsantrag für die am 31. März 1933 fälligen Zahlungen für Kriegsschäden und Besatzungskosten in Höhe von 33 Mio. Reichsmark gestellt hat. |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Kalifornien In der Bucht von San Francisco in Kalifornien beginnt der Bau der Golden Gate Bridge. |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Kalifornien / Vermont / Massachusetts Der 30. Präsident der USA, Calvin Coolidge (* 1872 Plymouth Notch, Vermont), stirbt in Northampton, Massachusetts. Er begann seine politische Karriere als Kommunalpolitiker in Northampton und stieg über beide Kammern des Massachusetts General Court bis zum Gouverneur von Massachusetts auf. Anschließend war er von 1921 bis 1923 US-Vizepräsident unter Warren G. Harding. Nach Hardings Tod im August 1923 rückte er zum Präsidenten auf. Er beendete die verbleibenden eineinhalb Jahre der Amtszeit seines Vorgängers und wurde bei der nächsten Präsidentschaftswahl im November 1924 für eine volle Amtsperiode im Amt bestätigt. Seine Präsidentschaft war gekennzeichnet von einer stark wachsenden, wenig regulierten Wirtschaft, einem Haushaltsüberschuss, der Verringerung der Staatsschulden und mehrfachen Steuersenkungen. Er betrieb eine nicht unumstrittene Laissez-faire-Politik und verzichtete weitgehend auf Eingriffe des öffentlichen Sektors. Außenpolitisch war der kriegsächtende Briand-Kellogg-Pakt das wichtigste Ergebnis seiner ansonsten eher isolationistischen Politik. Coolidges Familie war seit Generationen puritanisch bzw. kongregationalistisch geprägt und seine Vorfahren waren vor religiösen Verfolgung um 1630 aus England nach Massachusetts geflohen, bevor sich sein Ur-Ur-Großvater dann nach seinem Dienst im Unabhängigkeitskrieg in Plymouth Notch niederließ. Auch Calvin Coolidge besuchte während seiner Amtszeit als Vizepräsident und Präsident regelmäßig die Congregational Church in Washington, D.C.; benannt ist Calvin Coolidge, dessen Geburtsname John Calvin Coolidge junior lautete, nach dem französischen Reformator Johannes Calvin. Seinen ersten Vornamen verwendete Coolidge jedoch ab 1897 nicht mehr. Im Jahr 1915 lernte Coolidge Frank W. Stearns, einen reichen Bostoner Unternehmer, kennen. Stearns ermutigte Coolidge in den Vorwahlen für das Amt des Vizegouverneurs anzutreten, unterstützte ihn dabei finanziell und fungierte auch als dessen Wahlkampfleiter. Die Position des Vizegouverneurs war vakant geworden, da der Amtsinhaber Grafton D. Cushing in den Vorwahlen für den Gouverneursposten kandidierte. Coolidge wurde mit 59,7 Prozent der Stimmen gegen Guy Andrews Ham nominiert, obwohl er deutlich später seine Kandidatur verkündet hatte. Bei der Hauptwahl wurde Coolidge mit mehr als 52 Prozent zum Vizegouverneur des Bundesstaates gewählt und legte am 6. Januar 1916 vor McCall den Amtseid ab. 1916 wurde Coolidge mit über 56 Prozent und 1917 mit über 60 Prozent wiedergewählt und hatte somit dieses Amt von 1916 bis 1919 inne. Im Gegensatz zu den anderen Bundesstaaten ist der Vizegouverneur in Massachusetts nicht Präsident des Staatssenats. Dafür ist er kraft seines Amtes Mitglied im Governor’s Council, ein wöchentlich tagendes neunköpfiges Gremium, das bei der Besetzung verschiedener Ämter, Begnadigungen, Strafmilderungen, der Ausgabe von Staatsanleihen und dem Straßenbau die Entscheidungen des Gouverneurs absegnen muss. Innerhalb des Governor’s Council sitzt er außerdem drei Ausschüssen vor (Begnadigungen, Wohltätigkeitsorganisationen und Gefängnisse; Finanzen, Buchhaltung und Anleihen; Nominierungen). McCall war bei Amtsantritt bereits 65 Jahre alt, sodass Coolidge an Stelle des Gouverneurs Inspektionsreisen durch den ganzen Bundesstaat unternahm und an dessen Stellen bei zahlreichen Veranstaltungen redete. Ansonsten hielt sich Coolidge im Hintergrund und steckte eigene Interessen vor denen des Gouverneurs zurück. Ralph W. Hemenway machte er zum Partner in seiner Kanzlei, da er sich dieser nun nicht mehr widmen konnte. Im Februar 1916 reiste McCall nach New York und Coolidge übernahm während der Abwesenheit des Gouverneurs für einige Tage dessen Amtspflichten. Im Sommer dieses Jahres übernahm Coolidge den Vorsitz eines Ausschusses, der die Fahrpreise der Boston Elevated Railway anpassen sollte. Das Gremium empfahl die dauerhafte Aufstellung eines Aufsichtsrates. Nachdem McCall 1918 auf eine weitere Amtszeit verzichtete, um in den Vorwahlen für den Senat zu kandidieren, wurde Coolidge ohne nennenswerte Gegenkandidatur selbst als Gouverneurskandidat nominiert und gewann die Wahl mit fast 51 Prozent der Stimmen. Als Gouverneur von Massachusetts brach Coolidge den Streik der Polizei von Boston im Jahr 1919. „Es gibt für niemanden, nirgendwo, niemals ein Recht auf Streik gegen die öffentliche Sicherheit“, war Teil seines in der Presse weit publizierten Telegramms an einen Gewerkschaftsführer der Polizei. Alle streikenden Polizisten wurden entlassen. Coolidges entschlossene Haltung brachte ihm den Ruf eines Verfechters von Recht und Ordnung ein und machte ihn bundesweit bekannt. Seine Wiederwahl sicherte sich Coolidge im darauffolgenden November mit fast 61 Prozent der Stimmen und erreichte somit das beste republikanische Ergebnis in einer Gouverneurswahl in Massachusetts seit 1897. Auf der Republican National Convention im Juni 1920 in Chicago wurde Coolidge in Abwesenheit zum Running Mate von Warren G. Harding für die anstehende Präsidentschaftswahl nominiert. Den Amtseid als Vizepräsident legte er am 4. März 1921 ab. Er übte während seiner fast zweieinhalbjährigen Vizepräsidentschaft nur geringen Einfluss auf die Regierungspolitik aus. Coolidge ist der bisher einzige Präsident, der von seinem Vater vereidigt wurde. Außerdem wurde er als bisher einziger Präsident am Independence Day geboren. Als Präsident Harding, unter dem Coolidge Vizepräsident gewesen war, am 2. August 1923 plötzlich starb, verbrachte Coolidge gerade seinen Sommerurlaub in seinem Heimatort Plymouth Notch bei seinem Vater. Dieser vereidigte ihn, da er Friedensrichter und Notar war. Nach der Vereidigung erhob der Justizminister Harry Daugherty Zweifel, ob ein Richter auf Bundesstaatsebene überhaupt einen Präsidenten vereidigen könne, woraufhin die Zeremonie zwei Wochen später durch einen Bundesrichter in Washington D.C. wiederholt wurde. Ferner war Coolidge bei seiner Wiederwahl 1925 der bisher einzige Präsident, der von einem Vorgänger vereidigt wurde. Im Regelfall vereidigt der Chief Justice den Präsidenten; bei Coolidges Wiederwahl bekleidete der ehemalige Präsident William Howard Taft dieses Amt. Coolidge übernahm in sein Kabinett die meisten von Hardings Ministern, drei von ihnen blieben während seiner gesamten Präsidentschaft im Amt. Coolidge war der Meinung, der Präsident müsse seine Entscheidungen alleine fällen, und verbrachte viele Stunden damit, alleine nachzudenken. Die meisten politischen Entscheidungen delegierte er an seine Minister. Gerade Handelsminister Herbert Hoover, der Gesetzesinitiativen einbrachte, die eigentlich Coolidges Laissez-faire-Standpunkt widersprachen, ließ der Präsident große Entscheidungsfreiheit. Die Ausnahme bildete die Finanzpolitik, der sich Coolidge persönlich annahm und eng mit Finanzminister Andrew Mellon zusammenarbeitete. Coolidge stieg schnell zu einem beliebten Präsidenten auf. Nicht geringen Anteil daran hatten die landesweiten Hörfunk-Ansprachen, die er als erster hielt. Sie brachten den Präsidenten der Bevölkerung akustisch und emotional näher. Coolidge hielt auch zweimal wöchentlich Pressekonferenzen ab. Obwohl dies auch schon Harding und teilweise Woodrow Wilson getan hatten, wurde es erst durch Coolidge gang und gäbe, dass sich der Präsident regelmäßig vor der Presse verantworten muss. Das daraus entstehende gute Verhältnis zur Tagespresse resultierte in einer überaus wohlgesinnten Berichterstattung. Coolidge ließ sich oft fotografieren und inszenierte in auf der Familienfarm in Plymouth Notch gedrehten Stummfilmen seine ländlichen Wurzeln. Er war auch einer der ersten Amerikaner, der in einem Tonfilm zu sehen war. Coolidges Politikstil war betont ruhig und geprägt durch die Ablehnung jeglichen Aktionismus, damit ein Gegenpol zur wirtschaftlichen Überhitzung jener Jahre. Coolidges Verhältnis zum Kongress war von Vetos und sogenannten Pocket-Vetos gekennzeichnet, da sich Coolidge oftmals weigerte, Gesetze, die vom Kongress erlassen wurden, in der Sommerpause zu unterzeichnen. Generell waren die Konflikte mit dem Kongress dadurch gekennzeichnet, dass dieser die Staatsausgaben erhöhen und Coolidge sie verringern wollte. |
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Deutsches Reich
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Deutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Der deutsche Filmregisseur Ernst Lubitsch und die britische Schauspielerin Lilian Harvey reisen von Berlin nach Hollywood. |
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Vatikanstadt Papst Pius XI. erklärt in der Bulle "Quod nuper" das Jahr 1933 zum außerordentlichen Jubeljahr. |
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Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken In Moskau beginnt ein bis zum 12. Januar dauerndes Plenum des Zentralkomitees und der Zentralen Kontrollkommission der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. Josef Wissarionowitsch Stalin, der Generalsekretär der KPdSU, berichtet über den ersten Fünfjahrplan, der bereits in vier Jahren und drei Monaten erfüllt worden sei. |
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Königreich Rumänien In Rumänien gründet der Rechtsanwalt Petru Groza die Landarbeiterfront, eine antifaschistische bäuerliche Partei. |
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Republik Österreich / Königreich Italien / Ungarn Die in Wien erscheinende sozialdemokratische “Arbeiter-Zeitung” berichtet über die sogenannte Hirtenberger Waffenaffäre, einen großangelegten Waffenschmuggel aus Italien über Österreich nach Ungarn. |
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Französische Republik Das französische Provinz-Radio "Agen" geht nach dem Hochwasser vom 3. März 1930 wieder auf Sendung. |
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Republik Spanien In Barcelona und anderen spanischen Städten werden anarchistische Putschversuche niedergeschlagen. |
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Deutsches Reich Reichspräsident Paul von Hindenburg beauftragt Ex-Reichskanzler Franz von Papen zur Fortsetzung der am 4. Januar begonnenen Gespräche mit der NSDAP über die Bildung einer Reichsregierung. |
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Republik Kolumbien / Republik der Vereinigten Staaten von Brasilien / Peruvianische Republik Kolumbien verlangt vom Völkerbund eine Lösung der Leticia-Frage. Die Stadt Leticia an der Grenze zu Brasilien und Peru ist Mitte 1932 von peruanischen Truppen besetzt worden. |
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Deutsches Reich Reichsfinanzminister Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk (parteilos) informiert den Haushaltsausschuß des Deutschen Reichstages über die Finanzlage. Die Schulden des Reiches betrugen am 31. Dezember 1932 12,264 Milliarden RM, das sind rund 112 Millionen RM mehr als am 31. März 1932. |
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Deutsches Reich / Freie Stadt Danzig Auf dem Danziger Langen Markt demonstriert die deutsche Danziger Jugend für die Wiedervereinigung der Freien Stadt mit dem Deutschen Reich. |
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Kaiserreich Großjapan / Republik China Japanische Truppen fallen in die chinesische Provinz Jehol ein. |
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Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken In der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik beginnt als Folge der Russifizierung und zweier Missernten der Holodomor, was übersetzt "Tötung durch Hunger" bedeutet. "Holod" bedeutet auf Ukrainisch "Hunger", "Mor" leitet sich vom slawischen Verb "moriti" ab, das "qualvoll töten" bedeutet. Es besteht kein etymologischer Zusammenhang mit den griechischen Wort "Holocaust". Bereits am X. Parteitag der Kommunistischen Partei Russlands (später KPdSU) im Jahr 1921 hatte Lenin das Ziel vorgegeben: „Der Bauer muss ein wenig Hunger leiden, um dadurch die Fabriken und die Städte vor dem Verhungern zu bewahren. Im gesamtstaatlichen Maßstab ist das eine durchaus verständliche Sache; dass sie aber der zersplittert lebende verarmte Landwirt begreift – darauf rechnen wir nicht. Und wir wissen, dass man hier ohne Zwang nicht auskommen wird – ohne Zwang, auf den die verelendete Bauernschaft sehr heftig reagiert." |
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Deutsches Reich
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Königreich Dänemark Die Weltwirtschaftskrise hat für das in hohem Maße von seinen landwirtschaftlichen Exporten abhängige Dänemark katastrophale Folgen. Die Arbeitslosenzahlen schießen 1933 derart in die Höhe, so dass sich die Regierung zu umfangreichen Notstandsmaßnahmen gezwungen sieht (unter anderem Abwertung der dänischen Krone, Verbot von Streiks). Etwa 50.000 gewerkschaftlich Organisierte sind arbeitslos und viele bisher auf dem Land wohnenden Bürger ziehen nach Kopenhagen oder in andere Großstädte. |
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Kaiserreich Großjapan In Osaka wird die erste U-Bahnlinie eröffnet. Ein 18,6 Meter langer Zug kann 130 Personen befördern und ist 36 km/h schnell. |