Afrika
AFRIKA
Afrika ist einer der Kontinente der Erde und besitzt eine Fläche von 30,3 Millionen km² (22 % der gesamten Landfläche der Erde). Er wird von etwas über einer Milliarde Menschen (Stand 2009) bewohnt. Damit ist Afrika sowohl nach Ausdehnung wie nach Bevölkerung der zweitgrößte Erdteil.
Entsprechend der Out-of-Africa-Theorie gilt Afrika als die „Wiege der Menschheit“, wo im Zuge der Hominisation die Entwicklung zum modernen Menschen stattfand. Nach sehr wechselvoller Geschichte von einer der frühesten Hochkulturen der Menschheit im Alten Ägypten über die Entstehung verschiedener, ab dem Mittelalter auch muslimischer Großreiche und die spätere Kolonisation durch europäische Staaten („Wettlauf um Afrika“) bildeten sich im Zuge der Dekolonisation im 20. Jahrhundert die weitgehend bis heute gültigen Staatsgrenzen. Diese sind selten deckungsgleich mit den Siedlungsgebieten der zahlreichen, oft sehr heterogenen Völker Afrikas, was mit zu verschiedenen Konflikten und Kriegen beiträgt. Während die Staaten Afrikas in der Weltwirtschaft keine große Rolle spielen, sind die Bodenschätze und die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen des Kontinents von zunehmender Bedeutung und führen in einzelnen Regionen zu neuer, vor allem wirtschaftlicher Einflussnahme von Industrie- und aufstrebenden Schwellenländern (Neokolonialismus).
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Präkambrium – Archaikum – Mesoarchaikum - Ur Der erste – hypothetische – Superkontinent Ur entsteht möglicherweise in Äquatornähe, in dessen Ur-Ozean auch das Leben in Form von extremophilen Archaeen und Bakterien – heutigen Chemofossilien – entsteht. Es wird angenommen, dass dieser Kontinent kleiner als das heutige Australien ist. Allerdings ist seine Existenz hypothetisch. Der Name Ur leitet sich von der deutschen Vorsilbe "ur-" für ursprünglich oder alt ab, spielt aber auch auf die mesopotamische Stadt Ur an, eine der ältesten Großstädte der Welt und soll darauf hinweisen, dass es sich um den ersten und ältesten Kontinent handelt. Ur besteht aus vier größeren Kratonen, dem Western Dharwar- und dem Singhbhum-Kraton Indiens, dem Kaapvaal-Kraton Südafrikas und dem Pilbara-Kraton Australiens. Dazu kommen wahrscheinlich noch drei kleinere Kratone in der Antarktis und eventuell zwei weitere kleinere Kratone in Indien, der Eastern Dharwar-Kraton und der Bhandara-Kraton. Es ist denkbar, dass sich Ur aus mehreren kleineren Kontinenten bildete. So nehmen einige namhafte Wissenschaftler aufgrund der sehr ähnlichen geologischen Geschichte an, dass Kaapvaal- und Pilbara-Kraton einmal einen Kleinkontinent bildeten, den sie Vaalbara nennen. | ||||||
Präkambrium – Archaikum – Neoarchaikum - Vaalbara Vaalbara, ein hypothetischer Kontinent, entsteht im Gebiet des heutigen südlichen Afrika. Vaalbara besteht aus dem Kaapvaal-Kraton in Südafrika und dem Pilbara-Kraton in Westaustralien. Dabei liegt der Pilbara-Kraton rotierend um 60 Grad im Uhrzeigersinn nordwestlich des Kaapvaal-Kratons bezogen auf die heutige Nordrichtung des Transvaal-Kratons. Der Name wurde aus dem Namensbestandteil -vaal des Kaapvaal-Kratons und des Namensbestandteil -bara des Pilbara-Kratons gebildet. Der Kaapvaal-Kraton liegt auf 52,5 Grad nördlicher Breite. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum - Siderium - Ur Durch Akkretion des Simbabwe-Kratons an den Kaapvaal-Kraton entlang des Limpopo-Belt sowie die Akkretion des Yilgarn-Kratons an den Pilbara-Kraton vergrößert. Dieser Kontinent wird als Extended Ur, übersetzt als größeres Ur, bezeichnet. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Rhyacium Die Periode des Rhyaciums in der geologischen Ära des Paläoproterozoikums im Zeitalter des Proterozoikums beginnt. Der Name Rhyacium kommt vom grch. Rhyax = Lavastrom. Er spielt auf das Eindringen von lagigen Intrusionen wie zum Beispiel den Bushveld-Komplex in Südafrika an. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Rhyacium - Columbia Nach 300 Millionen Jahren endet die „Archaische Eiszeit“, die in Nordamerika den Namen „Huronische Eiszeit“ genannt wird, nach dem Huronsee, in dessen Gesteinsschichten zahlreiche Hinweise darauf zu finden sind. Beginn der Entstehung des Superkontinents Columbia. "Columbia" wird alle fast größeren existierenden Blöcke der Erde umfassen. Die Ostküste des Kontinents berührt die Ostküste des heutigen Indien und das westliche Nordamerika. Das südliche Australien liegt noch nördlicher am westlichen Kanada an. Der größte Teil Südamerikas ist so weit verschoben, dass der westliche Rand des heutigen Brasilien am östlichen Nordamerika anliegt und bis Skandinavien reicht. Nach deren Rekonstruktion bildet sich Columbia durch die Kollision der drei Großkontinente Arctica (Nordamerika, Siberia, Grönland, Baltica), Atlantica (östliches Südamerika und westliches Afrika) und einem Block bestehend aus Teilen von Australien, Indien, Madagaskar, Südafrika und Teilen von Antarctica. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Orosirium - Atlantica Ein Asteroid mit einem Durchmesser von 10 Kilometern schlägt 120 Kilometer südwestlich des heutigen Johannesburg in Südafrika auf. Er bildet einen 320 km langen und 180 km breiten Krater mit mehreren Ringen und reißt ein Loch von 40 km Tiefe und 100 km Durchmesser in die Erdkruste, dessen Wände bald nach dem Einschlag einstürzen und den oben beschriebenen Krater hinterlassen. Dieser Krater ist der größte Einschlagkrater der Erde. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Orosirium - Columbia / Atlantica Durch die Vereinigung des Westafrikanischen Kratons und des Kongo-Kratons im heutigen Afrika sowie von Guyana-Kraton, Brasil-Kraton, San-Francisco-Kraton und dem Rio-de-la-Plata-Kraton im heutigen Südamerika bildet sich der (hypothetische) Kontinent Atlantica. Der Name wurde von John J.W. Rogers 1996 vorgeschlagen. Der Name leitet sich vom Atlantik ab, der heute durch den früheren Kontinent hindurchgeht. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Orosirium - Prae-Laurentia Durch Einschlag eines Asteroiden entsteht das Sudbury-Becken in der heutigen Ontario. Es handelt sich um den zweitgrößten Einschlagkrater der Erde (der größte entstand 2,023 Mrd. Jahre BC in Südafrika). Der Asteroid hat einen Durchmesser von 10 Kilometer und verursacht einen Krater von ca. 200 bis 250 km Durchmesser. Durch geologische Prozesse wird der Krater deformiert und in seine heutige, kleinere, elliptische Form von 60 mal 30 km gebracht. An diesem Ort entstehen die reichsten Nickellagerstätten, die derzeit auf der Erde bekannt sind, die orthomagmatisch während des Einschlages entstehen. Durch Druckentlastung kurz nach dem Auftreffen des Asteroiden findet ein Prozess des Aufschmelzens des Gesteins statt, welcher zur Bildung einer ultramafischen Schmelze führt. Das Nickel-Erz entsteht daraufhin durch die Entmischung von sulfidischer und silikatischer Schmelze und das anschließende Absaigern der sufidischen Schmelze an den Grund der ultramafischen Intrusion. Das Erz befindet sich am Rand und am Boden des ehemaligen Kraters. Möglicherweise fördert der Einschlag auch die Durchmischung des damaligen Ozeans und so die Bildung der gebänderten Eisenerze. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Statherium - Atlantica / Columbia 300 Millionen Jahre nach seiner Entstehung wird der Kontinent Atlantica integraler Bestandteil des Superkontinents Columbia, der fast alle größeren Kontinentalbruchstücke miteinander vereinigt. Die Ostküste des heutigen Indien berührt das westliche Nordamerika. Das südliche Australien liegt noch nördlicher am westlichen Kanada an. Der größte Teil Südamerikas ist derart verschoben, dass der westliche Rand des heutigen Brasilien am östlichen Nordamerika anliegt und bis Skandinavien reicht. Nach deren Rekonstruktion bildet sich Columbia durch die Kollision von drei bereits vorher entstandenen Großkontinente Arctica (Nordamerika, Siberia, Grönland und Baltica), Atlantica (östliches Südamerika und westliches Afrika) und einem Block bestehend aus Teilen von Australien, Indien, Madagaskar, Südafrika und Teilen der Antarktis. Die genaue Position der Kratone zueinander ist jedoch umstritten. Columbia wird in erster Linie aufgrund annähernd globaler magmatischer Ereignisse im Zeitraum von 2100 bis 1300 Millionen Jahren angenommen. Die Nord-Süd-Ausdehnung wird mit 12.900 Kilometern angenommen, mit 4.800 Kilometern an der breitesten Stelle. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Mesoproterozoikum – Calymmium - Columbia / Prae-Laurentia / Baltica / Siberia Der Zerfall des Superkontinents Columbia beginnt mit kontinentalem Rifting am westlichen Rand von Prae-Laurentia, dem südlichen Rand von Baltica, dem südöstlichen Rand von Siberia, dem nordwestlichen Rand von Südafrika und dem nördlichen Rand von Nordchina. Das Zerbrechen und die Fragmentierung des Superkontinents fällt mit einer weitverbreiteten magmatischen Aktivität zusammen, die Anorthosit–Mangerit–Charnockit–Granit-(AMCG)-Suiten in Nordamerika, Baltica, Amazonia und Nordchina bildet. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Stenium - Rodinia 300 Millionen Jahre nach dem Beginn der Grenville-Orogenese erfolgt die Bildung des Superkontinentes Rodinia zur Auffaltung zahlreicher Gebirge führt, und deren Reste auch heute noch auf den Kontinenten auffindbar sind. Das russische Wort "Rodinia" bedeutet sowohl Heimatland als auch „zeugen“ oder „gebären“. In Rodinia sind alle heutigen Kontinente noch zu einem einzigen Kontinent zusammengefasst; sie werden von einem einzigen Ozean umgeben, Mirovia. Rodinia ist unterteilt in Laurasia nördlich des Äquators und Gondwana südlich des Äquators. Alles ist umgeben vom Ozean „Mirovia“. Nördlicher Teil von Gondwana wird Avalonia (geologisch gesehen das heutige Gebiet Norddeutschland). | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Stenium - Rodinia Im Gebiet des heutigen Simbabwe schlägt der Asteroid Highbury ein und verursacht einen Krater von 20 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium Die Periode des Cryogenium in der geologischen Ära des Neoproterozoikums im Zeitalter des Proterozoikums beginng. Der Name Cryogenium ist vom grch. „cryos“ = Eis und „genesis“ = Geburt, Entstehung abgeleitet. Der Name spielt auf die annähernd globale Vereisung der Erde an. In diese Periode fällt die Sturtische Eiszeit mit annähernd globaler Vereisung. Am Äquator allerdings bestehen wohl eisfreie Gebiete. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia Eine Serie von gigantischen Vulkanausbrüchen auf Rodinia (sogenannte "Super-Plumes") verursacht ein weltweites kontinentales Rifting. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia / Baltica / Laurentia / Proto-Laurasia Die Teile Laurentia und Baltica, die vor 150 Millionen Jahren zusammen mit Nordrodinia vom Superkontinent Rodinia abgespaltet wurden, bilden jetzt zusammen einen neuen Großkontinent. Baltica ist gegenüber der später eingenommenen Position in Laurussia um 120 Grad im Urzeigersinn gedreht. Zurzeit existiert bereits der Kontinent Proto-Laurasia. Überall auf der Erde existieren die ersten mehrzelligen Lebewesen. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia Das vor 825 Millionen Jahren durch ein Superplume begonnene Rifting der beiden einzigen Kontinente Nordrodinia und Südrodinia gewinnt durch eine zweite Serie von gigantischen Vulkanausbrüchen ("Super-Plumes") seit 45 Millionen Jahren weiter an Dynamik. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium Die ältesten Lebewesen, die man in fossiler Form finden wird, sind die „Namibischen Schwämme“, die 2012 in einem Felsen im Etosha Nationalpark in Namibia bei Grabungsarbeiten gefunden werden. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia Zum dritten Mal in 75 Millionen Jahren erlebt Rodinia eine Serie von gigantischen Vulkanausbrüchen ("Super-Plumes"), die die einzelnen Teile des ehemaligen Kontinents zu einem gewaltigen Drifting über den Planeten bringen. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Nordrodinia - Südrodinia - Pannotia Beginn der Kollision der drei neoproterozoischen Kontinente Nordrodinia, Südrodinia und der Kongo-Kraton (Festlandskern) während der Cadomischen Orogenese und Bildung des zweiten neoproterozoischen Superkontinents Pannotia (Größeres Gondwanaland). | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Gondwana / Laurentia-Baltica / Pannotia (Größeres Gondwanaland) Proto-Laurasia, der vor 200 Millionen Jahren vom Superkontinent Rodinia abbrach, schließt sich mit Ost-Gondwana und West-Gondwana im Zuge der panafrikanischen Orogenese zum neuen Superkontinent Pannotia am südlichen Polarkreis zusammen, der durch eine flüchtige Kollision der Kontinentalschollen entsteht, die sich tektonisch spreizen. Das heutige Westaustralien, der Kongo und Teile Südafrikas, der Antarktis, der Arabische Halbinsel und die Ostküste Indiens liegen – wie auch eine Nord-Süd Kette kleiner Terrane – in den Tropen, und damit eisfrei; der Rest der Erde vergletschert um den Südpol herum vollständig zum „Eishaus“. Die Anordnung der Kontinente ist also aus heutiger Sicht „verkehrt herum“. Das Erd-Jahr hat jetzt 420 Tage. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Baltica / Laurentia / Gondwana Der Iapetus-Ozean öffnet eine Lücke zwischen dem kombinierten Kontinent Baltica und Laurentia sowie Gondwana. Gondwana umfasst die in einer Landmasse zusammenhängenden heutigen Kontinente Südamerika, Afrika, Antarktika, Australia, Madagaskar und Indien. | ||||||
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Gondwana / Laurentia / Australia / Baltica / Siberia Der Superkontinent Gondwana bildet sich erneut und beinhaltet die heutigen Gebiete Afrika, Indien, Arabien und Südamerika. Die nächstgrößten Kontinente sind Australia, was den heutigen Kontinenten Australien und Antarktis entspricht. Die Kontinente Laurentia, heute Nordamerika, Baltica, Skandinavien und Siberia liegen in hohen südlichen Breiten, Siberia liegt etwas näher zum Äquator (etwa um den 30 Breitengrad), jedoch ebenfalls auf der Südhalbkugel. Das nördliche Südamerika befindet sich in der Nähe des Südpols, die Panthalassa bedeckt auch den Nordpol. Zwischen Laurentia und Gondwana hat sich noch vor dem Beginn des Ediacariums der Iapetus-Ozean geöffnet, der sich im Verlauf des Ediacariums ständig erweiterte. Zwischen Baltica und Siberia auf der einen Seite, die durch den Aegir-Ozean voneinander getrennt sind, und Gondwana auf der anderen Seite hat sich vor Gondwana eine Subduktionszone gebildet, durch die dieser Teil Gondwanas tektonisch deformiert und thermisch verändert wird (Cadomische Orogenese). Von diesem Teil Gondwanas werden im Paläozoikum mehrfach Teile abbrechen, die später mit Laurentia und Baltica verschweißt werden und heute den Untergrund von Teilen von Mitteleuropa und der Ostküste Nordamerikas bilden. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Gondwana / Armorica / Baltica / Siberia
Die wohl zu den Schwämmen zählenden Archaeocyathiden bauen die ersten größeren Riffe der Erdgeschichte. Sie sterben zu Beginn des Oberkambriums wieder aus. Aus der kambrischen Pflanzenwelt sind nur marine planktonische Algen bekannt. Das Land ist noch nicht von Pflanzen besiedelt. In Mitteleuropa gibt es nur sehr wenige Aufschlüsse bzw. Gebiete, in denen Gesteine des Kambriums an die Erdoberfläche treten. Es ist in den meisten Gebieten von dicken jüngeren Sedimentschichten bedeckt und/oder auch bei späteren Orogenesen metamorphosiert worden. Europa setzt sich aus verschiedenen geotektonischen Platten (Laurentia, Baltica, Avalonia und die Armorica-Terranes) zusammen, die zur Zeit teilweise sehr weit auseinander lagen. Sie wurden erst bei späteren Orogenesen in dieser Position zusammengefügt. Entsprechend vielgestaltig sind die Fazies und der Fauneninhalt der kambrischen Schichten in Mitteleuropa. Im heutigen Deutschland sind in folgenden Regionen Gesteine kambrischen Alters nachgewiesen worden: Schwarzwald, Spessart, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Nordthüringen, Thüringisch-fränkisches Schiefergebirge, Fichtelgebirge, Bayrischer Wald, Oberpfälzer Wald, Erzgebirge, Vogtland, Lausitz und andere sowie auch in einigen Bohrungen Norddeutschlands, wobei besonders die Bohrung "Adlersgrund" in der Ostsee von Bedeutung ist. Während die genannten anderen Aufschlussgebiete alle zu Avalonia und der Armorica-Terrangruppe gehören, also im Kambrium noch zu Gondwana gehörten, liegt das Gebiet der Bohrung Adlersgrund im Kambrium auf Baltica. Aus dem Burgess-Schiefer in den Rocky Mountains Kanadas sind viele gut erhaltene Fossilien aus dem Mittleren Kambrium bekannt, vor allem Gliederfüßer, Anneliden, Onychophora, Priapuliden neben Trilobiten, Schwämmen und Fossilien, die keinem der heutigen Stämme zugeordnet werden können. Noch etwas älter ist die berühmte Chengjiang-Faunengemeinschaft im Maotianshan-Schiefer in China (heutige Provinz Yunnan). Weitere bemerkenswerte kambrische Fossillagerstätten sind die Orsten. Orsten sind Kalkknollen, die in Alaunschiefer eingelagert sind. In diesen Kalkknollen werden Chitinskelette in einer frühen Phase der Diagenese phosphatisiert und blieben dreidimensional erhalten. Mit schwacher Säure können diese hervorragend erhaltenen Chitiniskelette von kambrischen Arthropoden und deren Larvenstadien aus dem Gestein herausgelöst werden. Der Begriff Orsten stammt aus Schweden, wo zwei derartige Fossillagerstätten bekannt sind. Inzwischen wurde eine "Orsten"-Fossillagerstätte auch im Kambrium Australiens entdeckt. Die durchschnittliche Temperatur auf der Erde beträgt jetzt 21 Grad Celsius und ist damit 7 Grad Celsius höher als heute. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Laurentia / Avalonia / Baltica / Siberia / Laurasia / Gondwana Auf der Erde existieren vier größere Landmassen bzw. Kontinente wie Laurentia, Baltica, Gondwana und Siberia. Der Kontinent Laurentia befindet sich in Äquatornähe, südlich davon liegen Avalonia und Baltica im Iapetus-Ozean. Laurasia liegt in tropischen Breiten, wo sich Nordchina und Siberia in Richtung Norden absonderten und im Ordovizium als erste Kontinente seit 400 Millionen Jahren (der Teilung Rodinias), hohe nördliche Breiten erreichten. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Unterordovizium - Tremadocium
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Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Unterordovizium - Tremadocium Der vor fünf Millionen Jahren von Gondwana abgebrochene Kontinent Avalonia kollidiert nördlich des Äquators mit dem Kontinent Baltica. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Mittelordovizium – Dapingium - Avalonia / Baltica / Gondwana Nachdem der Mikrokontinent Avalonia sich vor rund 10 Millionen Jahren vom Nordrand Gondwanas abspaltete und nach Norden driftete, öffnete sich zwischen Avalonia und Gondwana der Rheische Ozean. Avalonia bildet nun eine eigene Faunenprovinz, die sich von der von Gondwana, Baltica und Laurentia unterscheidet. Das Erdenjahr hat jetzt 396 Tage und es beginnt eine Eiszeit, die die Bezeichnung Dapingium erhält. Dapingium ist in der Erdgeschichte die ältere der beiden chronostratigraphischen Stufen der Mittelordovizium-Serie des Ordoviziums. Die Stufe ist benannt nach einem kleinen Dorf in der Nähe des GSSP (= "Global Stratotype Section and Point"). Das Klima ist tropisch feucht und ist sehr heiß. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium - Gondwana Nach 2,3 Milliarden Jahre BC, 950, 750 und 620 Millionen Jahre BC beginnt ein weiteres Eiszeitalter der Erdgeschichte, das „Silur-Ordovizische Eiszeitalter“. Dieses wahrscheinlich nur recht schwache Eiszeitalter beschränkt sich auf das Gebiet der heutigen Sahara und wird daher auch „Sahara-Vereisung“ genannt. Von einigen Wissenschaftlern wird eine Verbreitung bis nach Südamerika und Südafrika vertreten. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Wenlock - Sheinwoodium Das Sheinwoodium, in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Stufe der Wenlock-Serie des Silur, beginnt. Das Sheinwoodium ist nach der Farm Sheinwood nördlich von Much Wenlock, Shropshire (England) benannt. Die Basis ist bisher nur ungenau bestimmt. Sie liegt zwischen der Basis der Acritarchen-Biozone 5 und dem Aussterben der Conodonten-Art Pterospathodus amorphognathoides. Die Grenze liegt wahrscheinlich auch nahe der Basis der Cyrtograptus centrifugus-Graptolithen-Zone. Das Ende der Stufe ist durch das Erstaufteten der Graptolithen-Art Cyrtograptus lundgreni definiert. Die Landpflanzen entwickeln sich weiter und breiteten sich aus. Die ersten Gefäßpflanzen erscheinen im Mittelsilur mit Cooksonia auf Laurussia und Baragwanathia auf Gondwana. Eine ursprüngliche Landpflanze mit Xylem und Phloem, aber noch ohne Differenzierung in Wurzel, Stamm und Blätter, ist Psilophyton. Sie betreibt Photosynthese über die gesamte Oberfläche, auch die Stomata sind über die gesamte Oberfläche verteilt. Sie vermehrt sich über Sporen und steht an der Basis der Urfarne (Psilophytopsida), die ihre eigentliche Entwicklung aber im Devon hatten. Die Rhyniophyta und einfache Bärlapppflanzen (Lycopodiophyta) haben ihren Ursprung ebenfalls bereits im Silur. Flechten sind ebenfalls erstmals im Silur nachgewiesen. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum - Devon – Unterdevon - Lochkovium Das Lochkovium (auch Lochkov, Lochkovien), die älteste chronostratigraphische Stufe des Unterdevons, beginnt. Die Stufe ist nach dem Ortsteil Lochkov im Südwesten von Prag benannt. 1958 wurde das Lochkovium in der "Prager Arbeitstagung" als mit dem Lochkov-Kalk korrespondierende Stufe definiert und dem obersten Silur zugerechnet. Während des 24. Geologischen Kongresses in Montreal wurde das Lochkovium international als ältester Anteil des Devons akzeptiert. Die Basis des Lochkoviums und damit der Beginn des Devons ist in der Prager Mulde südwestlich der tschechischen Hauptstadt definiert. Hier erscheint erstmals der Graptolith Monograptus uniformis. Das Klima während des Devons ist weltweit eher warm und trocken. Die Temperaturunterschiede zwischen den Polargebieten und den Äquatorregionen sind geringer als heute. Der Meeresspiegel liegt aufgrund der geringen Menge an Inlandeis recht hoch. Auf dem heutigen Südpol liegt Südamerika mit dem heutigen Amazonasbecken. Hier können sich in höheren Gebirgslagen aufgrund niedriger Temperaturen selbst Gletscher bilden. Die Polargebiete sind aber trotz kühler Temperaturen nicht von Eis bedeckt. In Gondwana auf der südlichen Erdhalbkugel in südlicheren Breiten herrscht ein warm-gemäßigtes Klima. Die Durchschnittstemperatur der Erde liegt bei 20 Grad Celsius und ist damit 6 Grad Celsius über dem heutigen Niveau. Der atmosphärische Anteil des Sauerstoffs liegt bei 15 Prozent und damit 71 Prozent über dem heutigen Niveau. Der atmosphärische Anteil an Kohlendioxid liegt nur noch bei 2200 ppm und damit neunmal über dem heutigen Niveau. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Pragium - Gondwana In Südafrika lebt der als "heute noch lebendes Fossil" bekannte Quastenflosser der Art "Latimeria chalumnae", der zur Reihe der Knochenfische gehört. Heute gilt der Quastenflosser als Verwandter der Lungenfische. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium
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Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Gondwana Im Gebiet des heutigen Borkou-Ennedi-Tibesti im Tschad schlägt der Asteroid Aorounga ein und verursacht einen Krater von 12,6 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Gondwana Im Gebiet des heutigen Borkou-Ennedi-Tibesti in Fada im Tschad schlägt der Asteroid Gweni-Fada ein und verursacht einen Krater von 14 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Gzhelium - Pangaea Alle Kratonen (Festlandskerne) der Erde schließen sich zu einem einzigen Kontinent zusammen, der - wie bereits der vereinigte Kontinent Nordamerika/Nordeuropa/Asien Pangaea genannt wird. Der Name des Superkontinents ist zusammengesetzt aus dem griechischen pan = alles, allumfassend und gaia = Land, Erde, also Alles Land oder Ganzerde oder Allerde. Damit wird der Iapetus-Ozean und der Rheische Ozean geschlossen. Auch die kleineren Elemente Perunica, Armorica, aber auch die Kratone des heutigen Sibirien, Kasachstans, Nord- und Südchinas sowie mehrere vulkanische Inselbögen sind weitere Bestandteile. Pangaea ist umgeben vom weltumspannenden Ozean Panthalassa und seiner riesigen östlichen Bucht, der Tethys. Die Kimmerische Platte ist anfangs noch mit Indien und damit Gondwana verbunden. Die Palaeotethys trennt sie bald von Pangaea. Während dieser Periode wird nun der Nordteil Indiens von einer späten Phase des sogenannten Kambro-Ordovizischen Panafrikanischen Ereignisses oder Panafrikanischen Gebirgsbildung oder (?) Cadomische Orogenese (Gebirgsbildung im Norden Gondwanas) beeinflusst werden, welches durch unterschiedliche Schichtung von Sedimenten gekennzeichnet wird. Obwohl der Kontinent Pangaea nunmehr bis den Polarkreisen reicht, gibt es eigenartigerweise keinen Hinweis auf eine großflächige Vergletscherung dieser Regionen. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium - Asselium
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Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium - Sakmarium Das Sakmarium, in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Unterperm bzw. des Cisuralium, beginnt. Das Sakmarium ist nach dem Nebenfluss Sakmara des Ural im Uralgebirge benannt. Der Beginn des Sakmariums wurde an die Basis des Erstauftreten der Conodonten-Art Streptognathodus postfusus gelegt. Das Ende der Stufe ist mit dem Erstauftreten der Conodonten-Arten Sweetognathus whitei und Mesogondolella bisselli erreicht. Die permokarbonische Vereisung der Südkontinente dauert noch an. Sie endet im Asselium oder spätestens im Sakmarium. In den kalten Zonen von Gondwana breitet sich die Glossopteris-Flora aus. Während des Perm herrscht in vielen Gebieten der Erde ein relativ trockenes Klima und die reichsten Salzlagerstätten der Erdgeschichte entstehen jetzt. Außerdem kommt es wahrscheinlich mehrmals zu einem Treibhauseffekt. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Cisuralium – Artinskium Nach der Zeit um 2,3 Milliarden Jahre BC sowie 950, 750, 620 und 440 Millionen Jahre BC beginnt ein weiteres Eiszeitalter der Erdgeschichte, das „Permokarbonische Eiszeitalter“, das auch Gondwana-Vereisung genannt wird. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Lopingium - Wuchiapingium - Pangaea Im Gebiet des heutigen Madagaskar, des heutigen England und des heutigen Deutschland werden "fliegende Eidechsen" die Herren der Lüfte. Die Gleitflugechsen auf Madagaskar werden Daedalosaurus genannt. Dieser Begriff erinnert an jenen Dädalus der griechischen Mythologie, der zusammen mit seinem Sohn Ikarus mit künstlichen Flügeln aus dem kretischen Labyrinth floh. Die Gleitflugechsen in England und Deutschland heißen Weigeltisaurus. Mit diesem Namen wird der deutsche Geologe Johannes Weigelt (1890–1948) aus Halle/Saale geehrt, der 1930 den ersten Fund eines Weigeltisaurus untersucht hatte. Bevor die Gleitflugechsen ihre Flüge antreten, müssen sie allerdings erst auf allen Vieren hohe Bäume erklimmen. Von dort aus lassen sie sich fallen und segeln mit Hilfe ihrer seitlich ausgespannten Flughäute zum nächsten Baum oder zu Boden. Anders als bei all den anderen Gleitreptilien werden die Flughäute bei Coelurosauravus jedoch nicht durch Knochen aufgespannt, die bereits bei dessen nicht-gleitfliegenden Vorfahren vorhanden waren (Gliedmaßen oder verlängerte Rippen). Stattdessen handelt es sich bei den 28 Paar gebogener knöcherner Stäbe, die seitlich am Rippenkorb ansetzen, um gänzlich neu entstandene Strukturen. Diese Knochenstäbe werden in der Haut (dermal) gebildet. Solche Hautknochen kommen heute bei zahlreichen Reptilien, unter anderem Krokodilen, vor. Dort werden sie als (Osteoderme) bezeichnet und sind zumeist Teil einer Art Panzerung. | ||||||
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Lopingium - Wuchiapingium - Pangaea (Gondwana) Der Wechsel vom Paläophytikum zum Mesophytikum findet bereits früher als der Wechsel vom Paläozoikum zum Mesozoikum statt. Das Paläophytikum endet im Wuchiapingium. Die bisher dominierenden Farnpflanzengruppen werden von den trockenresistenteren Nacktsamigen Pflanzen (Gymnospermen) abgelöst. Auf dem Teilkontinent Gondwana entwickelt sich die Glossopteris-Flora, deren Vertreter laubabwerfende, kältetolerante Gymnospermen mit der vorherrschenden Ordnung Glossopteridales sind. Von Glossopteris wird angenommen, dass sie baumförmig wachsen. Die unterirdischen Organe reichen nicht sehr tief und werden in die Gattung Vertebraria gestellt. Im Zentrum befindet sich ein exarches primäres Xylem, das von vier bis sieben Strahlen sekundären Holzes umgeben ist, die durch Hohlräumen voneinander getrennt sind. Das sekundäre Xylem besitzt Wachstumsringe. Um das sekundäre Holz liegt ein dünnes, verkorktes Periderm. Das primäre Xylem wird von Ring-Tracheiden gebildet, das sekundäre von Tüpfeltracheiden. Die Blätter sind wechselständig oder in engen Schrauben an den Achsen angeordnet. Vieles deutet darauf hin, dass die Blätter an Lang- und Kurztrieben sitzen, ähnlich wie beim Ginkgo. Glossopteris wirft im Herbst die Blätter ab. Die meisten Blätter werden später einzeln gefunden. Glossopteris ist die mit Abstand am häufigsten überlieferte Gattung. Die Blätter sind lanzettlich und besitzen eine ausgeprägte Mittelrippe, sowie eine Netznervatur. Es werden über 200 Arten beschrieben. Eine der häufigsten Arten ist Glossopteris browniana, deren Blätter über 30 Zentimeter lang sind und eine runde Spitze besitzen. An Glossopteris fibrosa w urde die Epidermis untersucht: Spaltöffnungen sind auf die Blattunterseite beschränkt und von vier bis acht Begleitzellen umgeben. Manche Arten tragen auf der Unterseite Haare. Die Blattanatomie kann nur bei wenigen Arten untersucht werden. Glossopteris schopfii besitzt vier bis fünf Leitbündel in der Mittelrippe. Die Leitbündel sind von einer Bündelscheide aus dickwandigen Faserzellen umgeben. Die Dichte der Spaltöffnungen, die auch hier nur an der Unterseite sitzen, beträgt 40 pro mm². Die Mittelrippe von Glossopteris skaarensis besteht aus einem einzelnen, breiten Leitbündel mit Leiter-Tracheiden, das von einer dünnwandigen Bündelscheide umgeben ist. Bei triassischen Formen sind auch Blattstiele bekannt. Gangamopteris ist eine Gattung, die hauptsächlich im Unteren Perm vorkommt, ihre Blätter besitzen keine deutlich Mittelrippe. Weitere häufige Blattgattungen sind Belemnopteris und Rhabdotaenia, seltener sind Rubidgea, Palaeovittaria und Euryphyllum. Die reproduktiven Organe - Samenanlagen und Pollensäcke - stehen an Laubblättern oder an modifizierten Blättern. Männliche und weibliche Organe stehen stets an getrennten Blättern. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias - Indusium - Pangaea
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Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium - Pangaea / Indien Ein Grabenbruch beginnt Cimmeria von der Indischen Kontinentalplatte zu trennen. Während des Perm wird sich diese Bruchzone zu einem neuen Ozean entwickeln. Die Cimmerischen Terrane wandern dadurch nach Norden in Richtung Laurasia und bilden heute Teile des Iran, Afghanistans und des Tibet. Im Norden schließen sich die Kontinente Laurasia und Kasachstania mit dem ostchinesischen Kraton zusammen; außerdem lagert sich aus der Arktis driftend der nordchinesische Terran an Pangaea an. Im Gebiet des heutigen Mitteleuropa bilden sich die Schichten der Germanischen Entwicklung durch die Erosion der Varisziden, während es im Bereich des heutigen Mittelmeers und der Alpen zu massiven Ablagerungen der Tethys kommt. In Russland vollendet sich das Zusammenquetschen des Kratons Baltica mit dem westlichen sibirischen und kasachischen Kraton, das bereits den Ural geformt hat. Durch den Zusammenschluss dieser beiden Kontinente werden nunmehr alle Kleinkontinente Pangaea angelagert. Nur der Indische Kontinent ist nunmehr auf dem Weg von Afrika nach Asien. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Hettangium - Pangaea
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Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Hettangium - Gondwana / Indien - Vorzeit / Asien Der Indische Subkontinent trennt sich von Gondwana und steuert auf die asiatische Platte zu. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Pliensbachium - Pangaea
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Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Toarcium - Pangaea / Gondwana
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Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Oberjura - Tithonium - Gondwana / Laurasia / Laurentia Die ältesten noch vorhandenen Anteile der dünnen Ozeankruste existieren erst jetzt. Der Großkontinent Gondwana beginnt vom Kontinent Pangaea abzubrechen. Madagaskar löst sich vom afrikanischen Kontinent. Laurasia teilt sich durch Öffnung des Nordatlantiks in Laurentia (das heutige Nordamerika) und Eurasien (noch ohne Indien und Arabien). Alle beteiligten Kratone - bis auf Grönland, Irland und England - sind bis heute zusammengeschlossen, wobei sich bereits erste Riftzonen in der Region des Baikalsees bilden. So wie bei jeder Gebirgsbildung kommt es auch hier zur Hebung älterer Gesteinsschichten: In der Böhmischen Masse des Waldviertels in Niederösterreich werden durch die variszischen Hebungsereignisse Gneise aus dem Superkontinent Rodinia von vor 1,1 Milliarden Jahren zutage gefaltet beziehungsweise auf jüngere Gesteinsschichten überschoben. Die variszischen Gebirgsbildungen haben auch Magma-Aufstiege aus der Tiefe zur Folge, die verschiedenorts zu Erzlagerstätten führen. Durch die im Vorland der Geosynklinalen auftretenden Senkungen werden dort auch abgetragene Massen von Gebirgsschutt und Feinsedimenten abgelagert. Diesen Vorgängen verdankt unter anderem das Ruhrgebiet seine zahlreichen Kohlenflöze. Durch plattentektonische Vorgänge und unter Ausbildung der Parathethys im heutigen Mitteleuropa und Südeuropa erstehen vorerst noch einmal die Großkontinente Laurasia und Gondwana, aus denen Pangaea ursprünglich entstanden war. In dem Meer über dem heutigen Norddeutschland leben die größten Schmelzschuppenfische der Jurazeit, die später zum Beispiel in der Gegend von Solnhofen in Bayern entdeckt werden. Diese Fische sind bis zu 2,50 Meter lang und werden Lepidotes maximus genannt. Zu ihrer Nahrung gehören hartschalige Muscheln und Krebse, die sie mit ihren Pflasterzähnen knacken. Das Gebiet des heutigen Deutschland, insbesondere Bayern, erlebt die Hoch-Zeit der Schildkröten. Die Gattungen heißen Plesiochelys, Idiochelys, Eurysternum und Solnhofia. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Berriasium
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Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Berriasium - Gondwana Im Gebiet des heutigen Libyen schlagen die Asteroiden Arkenu 1 und Arkenu 2 ein und verursachen zwei Krater von 6,8 und 10,3 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Valanginium - Pangaea / Gondwana / Laurasia | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Aptium - Gondwana Im Gebiet des heutigen Libyen in der Libyschen Wüste schlägt der Asteroid B.P. Structure ein und verursacht einen Krater von 2,8 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Cenomanium - Gondwana / Laurasia / Indien Der Kontinent Gondwana bricht endgültig auseinander. Als Bruchstück des ehemaligen Superkontinent Pangaea prallt die Afrikanische Platte im Zuge der Kontinentaldrift auf Europa, wobei die Alpen aufgewöblt werden, während der Aufprall Indien auf Laurasia den Himalaya entstehen lässt. Dieser Vorgang wird als "alpidische Orogenese" bezeichnet. Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Cenomanium - Gondwana | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Turonium Das Turonium (im deutschen Sprachgebrauch häufig verkürzt zu Turon), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe der Oberkreide, beginnt. Die ursprüngliche namensgebende Typlokalität dieser Stufe liegt in der französischen Landschaft Touraine in der Nähe der französischen Stadt Tours (Département Indre-et-Loire, Frankreich). Der lateinische Name der Landschaft ist Turonia. Der Beginn der Stufe ist durch das Ersteinsetzen der Ammoniten-Art Watinoceras devonense definiert. Die Grenze zum Coniacium, der darauf folgenden Stufe, durch das Erstauftreten der Inoceramen-Art Cremnoceramus rotundatus. Im Turonium entsteht eine durchgehende Verbindung zum Nordatlantik. Im Nordatlantik schreitet die bereits im Jura begonnene Ozeanspreizung zwischen Nordafrika und der nordamerikanischen Ostküste weiter nach Norden vor. Im Laufe der Unterkreide bildet sich das Teilstück zwischen der Iberischen Halbinsel und Neufundland. In der höheren Unterkreide und der tieferen Oberkreide spreizt auch die Biskaya, deren Verlängerung in den Pyrenäenraum reicht. In der Oberkreide entsteht westlich von Irland ein Tripelpunkt – ein Ast mündet in ein Grabensystem zwischen Nordamerika und Grönland, der andere weitet sich in der Oberkreide und im Känozoikum zum heutigen nördlichen Nordatlantik. In den Alpen ereignen sich erste Kollisionen ("vorgosauische Gebirgsbildung"). Die Pole sind weiterhin eisfrei und dementsprechend hoch ist der Meeresspiegel. Jetzt, im Turonium erreicht er seinen Höchstwert in der Erdgeschichte. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Campanium - Mauritia Zwischen 83,5 bis 61 Millionen Jahre BC bildet sich der Mikrokontinent Mauritia im Indischen Ozean durch eine Abspaltung von Madagaskar, auf dem sich unter anderem heute die Insel Mauritius befindet und sich unter der Meeresoberfläche nach Norden bis zu den Seychellen erstreckt. Die gefundenen Bestandteile dieses Kontinents stammen aus der Zeit zwischen 840 und 660 Millionen Jahre BC. | ||||||
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium - Gondwana
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Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Danium - Laurasia / Laurentia / Gondwana / Island - Vorzeit
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Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Danium Die meisten aktuellen Theorien sehen die Ursache des Massenaussterbens der Tierwelt, darunter aller Saurier bis auf die Gattungen, die in der Lage zu fliegen sind, in einem Meteoriteneinschlag und dem daraufhin gesteigerten Vulkanismus. Allerdings ist es auch möglich, dass diese beiden Ereignisse gemeinsam mit einem rapiden Absinken des Meeresspiegels die Ursache des Massensterbens darstellen, da die großen Flachmeere verschwinden und sich nun wieder vermehrt Landbrücken bilden. In der Kreide-Tertiär-Grenze, einer dünnen, dunklen Sedimentschicht aus dieser Zeit, findet man eine Anreicherung des sonst in der Erdkruste seltenen Schwermetalls Iridium. Die Dauer des Aussterbeprozesses ist umstritten. Einige Dinosaurierknochen werden aus 64,5 Millionen Jahre alten känozoischen Schichten gefunden, was von einigen Forschern als Hinweis auf ein langsameres Aussterben gedeutet wird. Andere Wissenschaftler widersprechen jedoch dieser These mit der Begründung, die Knochen seien mit der Zeit aus älteren Ablagerungen erodiert und in den känozoischen Schichten neu eingelagert worden. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Priabonium - Gondwana 15 Millionen Jahre vor den Nashörnern und den Giraffen erreichen die Nilpferde Afrika. Wissenschaftler werden später in Kenia ein 28 Millionen Jahre altes Fossil eines Flusspferdes finden und anhand seiner Zähne und Kiefer herausfinden, dass es sich offenbar um eine neue Art handelt - eine Übergangsart zwischen den ausgestorbenen Anthracotheriidae und den heutigen Flusspferden, deren älteste Knochenfunde rund 20 Millionen Jahre alt sind. Laut der Studie handelt es sich um einen rund hundert Kilogramm schweren Pflanzenfresser von der Größe eines Schafes. Aufgrund von anderen in seiner Umgebung entdeckten Fossilien gehen die Forscher davon aus, dass er in der Nähe eines großen Sees lebt. In Anspielung auf den Fundort Lokone nennen sie die neue Art "Epirigenys lokonensis" - "Epiri" heißt in der örtlichen Sprache Flusspferd. Die meisten berühmten Vertreter der afrikanischen Tierwelt wie Löwen, Leoparden, Giraffen und Zebras werden den Kontinent erst vor 18 Millionen Jahren erreichen. Bei den Anthracotheriidae handelt es sich um pflanzenfressende Paarhufer, die mehrere Kontinente besiedeln werden, bevor sie vor zwei Millionen Jahren aussterben werden. Das mit 40 Millionen Jahren älteste Fossil wird in Asien entdeckt werden. Lange Zeit werden die Forscher davon ausgehen, dass Nilpferde mit Schweinen und Pekaris verwandt sind. Mit Hilfe von DNA-Abgleichen werden sie dann aber herausfinden, dass ihre engsten heutigen Verwandten Meeressäuger wie Wale oder Delfine sind. Die aktuellen Forschungen bestätigen nun, dass es keine Verwandtschaft zwischen Nilpferden und Schweinen gibt. Der gemeinsame Vorfahr von Nilpferden und Walen wird noch gesucht. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Eozän - Priabonium - Gondwana Die erste Primatenart, der Aegyptopithecus zeuxis, lebt in der Gegend des heutigen Ägypten. Er ist einer der frühesten bekannten Vertreter der Altweltaffen, zu denen die heutigen Meerkatzenverwandten und Menschenaffen gehören. Der Kopf von Aegyptopithecus zeuxis ist durch die relativ lange Schnauze (Prognathie) und das kleine Gehirn (30 ccm) charakterisiert. In der Größe der Eckzähne zeigt sich ein Geschlechtsdimorphismus (die Eckzähne der Männchen sind größer als die der Weibchen), was sich auch heute bei etlichen Primatenarten findet. Der Bau der Zähne mit breiten, flachen Schneidezähnen und niedrigen Molaren entspricht wohl ziemlich dem ursprünglichen Altweltaffengebiss. Das Körperskelett zeigt im Wesentlichen affenähnliche Züge, die Vordergliedmaßen sind kurz, die erste Zehe opponierbar und ein langer Schwanz ist vorhanden. Das Gewicht von Aegyptopithecus wird auf rund 6,7 Kilogramm geschätzt. Vermutlich leben diese Tiere auf Bäumen und bewegen sich langsam auf allen Vieren fort. Aus dem Bau der Zähne kann gefolgert werden, dass die Nahrung vorwiegend aus Pflanzen wie Früchten und Blättern besteht. Systematisch wird die Gattung Aegyptopithecus mit Propliopithecus und anderen Gattungen in die Gruppe der Propliopithecidae eingeordnet, die der Basis der Altweltaffen ziemlich nahesteht. Sie dürften jedoch nicht die unmittelbaren Vorfahren der heutigen Meerkatzenverwandten oder Menschenartigen sein, sondern einen Seitenzweig bilden. Somit ist dieser gibbongroße Affe möglicherweise der letzte gemeinsame Ahne von Menschenaffen und Menschen. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Rupelium Die "Känozoische Kaltzeit" beginnt. Beide Pole der Erde vereisen völlig. Dieser Zustand hält bis heute an. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Laurasia / Gondwana / Australien / Antarktis Zwischen Gondwana (Afrika) und Laurasia (Eurasien) entwickeln sich Landbrücken, die die Voraussetzung dafür sind, dass sich Tiere weit verbreiten können. Ab jetzt nehmen lediglich Australien und Antarktis eine gesonderte Entwicklung. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Laurentia / Laurasia / Indien / Gondwana / Australien / Antarktis Die Kontinente der Erde nehmen in etwa ihre heutigen Positionen ein. Nord- und Südamerika sind noch nicht durch Mittelamerika verbunden, auch Afrika und Eurasien sind noch durch die kontinuierlich schmäler werdende Thetys getrennt. Australien und Antarktis haben sich bereits gelöst, befinden sich aber noch nahe beieinander. Die Indische Platte kollidierte mit der Eurasischen und es bildete sich der Himalaya. Große Flächen in Nordamerika, Eurasien und Afrika verlanden, aus der Inselwelt Europa beginn sich langsam eine zusammenhängende Landfläche zu bilden. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Australien / Antarktis / Zealandia Der Kontinent Zealandia, der sich zwischen 130 und 60 Millionen Jahre BC von Antarktis und später von Australien löste, versinkt nun endgültig fast ganz unter den Meeresspiegel. Der südliche Teil von Zealandia, der von der Pazifischen Platte umgeben ist, bewegt sich im Vergleich zum nördlichen Teil, der von der Indo-Australischen Platte umgeben ist, nach Norden. Die Bewegung an dieser Plattengrenze ist verantwortlich für den Versatz des New Caledonia Basin im Vergleich zu seiner ursprünglichen Fortsetzung, dem Bounty Trough östlich von Neuseeland. Die beiden Becken sind durch ins Stocken geratenes Seafloor-Spreading entstanden (Failed Rift). Vulkanismus gab es in Zealandia bereits während und nach dem Loslösen der Antarktis und Australiens von Gondwana. Auch wenn sich Zealandia bereits bis zu 6000 Kilometer von der Antarktis entfernt hat, so weist das zu Grunde liegende Magma die gleiche Zusammensetzung auf wie das der vulkanischen Vorgänge in Australien und in der Antarktis. Vulkanische Bildungen sind weit verbreitet, aber abgesehen von den großen Schildvulkanen, die Banks Peninsula und Otago Peninsula formten, werden nur geringe Mengen vulkanischer Produkte gefördert. Die Ursache für den Vulkanismus ist noch unklar; möglicherweise geht er auf einen Mantelplume zurück, über den Zealandia hinwegzog, und der Hotspot-Vulkanismus auslöst. Auf diese Weise entsteht möglicherweise die Kette der untermeerischen Vulkane der Lord Howe Seamount Chain. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Aquitanium - Asien / Europa / Afrika Im Gebiet des heutigen Bayern, aber auch in anderen Teilen Mitteleuropas sowie in Afrika und in Vorderasien existierten die ältesten Rüsseltiere, die sogenannten "Hauer-Elefanten" oder auch Deinotherien (andere Bezeichnung: Dinotherien). Die im Gebiet des heutigen Deutschland lebende Art hat die Bezeichnung "Dinotherium bavaricum". | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Aquitanium - Afrika Die früheste Form von Menschenaffen der Gattung Proconsul erscheint in Afrika. Diese Gattung der Primaten lebt vor allem im Gebiet des heutigen Kenia - zumeist auf der Insel Rusinga im Victoriasee - und Uganda. Proconsul ist der erste Vertreter der "Hominoidea" ("Menschenartigen"). Er ist ein schwanzloser Vierfüßer ohne Überaugenwulst (Torus supraorbitalis) mit einem relativ kurzen Mund und - abhängig vom Geschlecht – unterschiedlich stark ausgebildeten Eckzähnen. Für die größten bekannten Exemplare wird ein Gehirnvolumen von ungefähr 150 bis 180 Kubikzentimetern berechnet, was ungefähr dem eines heute lebenden Siamang entspricht. Arme und Beine sind recht lang und zudem ungefähr gleich lang, woraus geschlossen werden kann, dass diese Lebewesen – vergleichbar den heutigen Gibbons – Bewohner von Regenwäldern sind und durch die Bäume hangeln, sich aber auch zeitweise am Boden aufhalten. Aus der Beschaffenheit ihrer Zähne wird geschlossen, dass sich die Proconsul vorwiegend von Früchten ernähren. Die Bezeichnung Proconsul („vor dem Consul“) wird 1933 von Arthur Tindell Hopwood (1897–1969) gewählt, vermutlich in Anspielung auf den Schimpansen Consul, der in den 1930er-Jahren im Londoner Zoo lebt. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Burdigalium - Asien / Europa / Afrika Thetys, der Vorläuferozean des Mittelmeeres, bildet eine breite Wasserstraße zwischen dem Indischen Ozean und dem sich öffnenden Atlantik. Allerdings wird Thetys in Zukunft immer mehr eingeengt werden. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Burdigalium - Afrika Das Klima in Afrika beginnt, immer trockener zu werden. Zugleich kommt es im Jahresverlauf zu immer stärkeren Temperaturunterschieden. Diese Änderungen der ökologischen Gegebenheiten verringern dem heutigen Forschungsstand zufolge die Vielfalt der Proconsulartigen, die für die Evolutionisten als Vorläufer sowohl der Menschenaffen als auch der Menschen gelten; zugleich entwickeln sich frühe Verwandte der Meerkatzenverwandten und der Menschenartigen zu den vorherrschenden Gattungen. Nachweisbar ist bei den Fossilien aus dieser Epoche, dass Anpassungen an eine härtere Nahrung entwickelt werden. Unter anderem entwickeln sich kräftigere Kiefer sowie dickere Zahnschmelz-Schichten auf den Backenzähnen. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Burdigalium - Asien / Europa / Afrika Weite Teile Eurasiens werden erstmals von Meerkatzenverwandten und von Menschenartigen aus Afrika besiedelt. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Vorderasien / Europa / Afrika Die Afrikanische Platte kollidiert mit Vorderasien. Dies führt zur Auffaltung von Kettengebirgen im Nahen Osten und beendet die Verbindung des entstehenden Mittelmeers zum Indischen Ozean. Von nun an bestehen nur noch Verbindungen zum Atlantik in Gestalt der Betischen Straße im Süden der Iberischen halbinsel nördlich der Betischen Kordillere und der Rif-Straße in Nordwest-Afrika, südlich des Rif-Gebirges. Die heutige Straße von Gibraltar wird von einem Gebirgsbogen, der die Betische Kordillere und Rif miteinander verbindet (Gibraltar-Bogen), verschlossen. Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Afrika | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Asien / Afrika Im 21. Jahrhundert errechnen Wissenschaftler, dass sich die Menschenaffen in die asiatischen Arten (das sind die Vorfahren der Oran-Utans) und in die afrikanischen Arten (das sind die Vorfahren der Gorillas und der Schimpansen) teilen. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Afrika Eine frühe Menschenaffenart in Afrika separiert sich von den Vorfahren der Menschenähnlichen (Hominini). Diese beiden Populationen vereinigen sich jedoch einige Jahrtausende später wieder und bilden eine Mischpopulation, in der es zu Kreuzungen kommt. In dieser Folge wird es in den nächsten mehr als vier Millionen Jahren immerwährende Abfolgen von Kreuzungen der Schimpansenvorfahren und der Hominini geben. Dieser Gen-Austausch ist durch das durchgängig sehr geringe Alter der X-Chromosomen belegt, die sich erst spät in der für Menschen charakteristischen Form herausbilden werden und den X-Chromosomen des Schimpansen sehr ähneln. Allerdings bleibt dieses Szenario unter Fachleuten in der Kritik. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Afrika In Ostafrika leben mit dem Orrorin tugenensis und dem Sahelanthropus tchadensis die beiden ältesten bisher bekannten Arten der aufrecht gehenden Hominini und somit nach Ansicht der Evolutionisten direkten Vorfahren des Menschen. Allerdings steht diese Deutung im Widerspruch zu den anhand der molekularen Uhr errechneten Befunden, denen zufolge die Trennung der Hominiden von den Schimpansen führenden Entwicklungslinien erst 1-2 Millionen Jahren später erfolgen wird. Das Gehirnvolumen von Sahelanthropus tchadensis beträgt ca. 320 bis 350 ccm. Die reduzierte Größe seiner Eckzähne kommt denen der Vormenschen sehr nahe. Die Überaugenwülste entsprechen weitgehend denen der heutigen Gorillas, die untere Hälfte des Gesichtes ist vergleichsweise menschenähnlich aufgebaut. Leider fehlen noch jene Skelettteile von Sahelanthropus, die einen sicheren Rückschluss auf seine Fortbewegungsart erlauben würden. Einige Forscher, insbesondere der Entdecker Michel Brunet (2001) deuten jedoch die Position des Foramen magnum als Beweis für den aufrechten Gang. Das Foramen magnum ist Durchtrittstelle für das Zentrale Nervensystem: je mittiger es unterhalb des Schädels positioniert ist, desto wahrscheinlicher ist die aufrechte Körperhaltung des entsprechenden Individuums. Die Begleitfossilien deuten darauf hin, dass Sahelanthropus in einer bewaldeten Region lebt. Vom Orrorin tugenensis werden im Jahre 2000 zwanzig Knochen- und Knochenfragmente von mindestens vier Individuen gefunden. Die Oberschenkelknochen scheinen zu beweisen, dass die Entwicklung zum aufrechten Gang bereits begonnen hat. Den fossilen Zähnen nach zu urteilen, handelte es sich bei den Mitgliedern der Spezies um schimpansenähnliche Menschenaffen, die möglicherweise schon den Weg zu den späteren Homininen eingeschlagen haben. In der Fachwelt gibt es jedoch Meinungsverschiedenheiten bei der Frage, ob Orrorin tugenensis ein direkter Vorfahr der Australopithecinen (und damit des Menschen) wird oder nicht. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Afrika Im 21. Jahrhundert errechnen Wissenschaftler, dass die Entwicklung der Gorillas und der Schimpansen, die sich vor 4,5 Millionen Jahren von den asiatischen Menschenaffen genetisch abspalteten, nun ebenfalls getrennt weiter geht. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Messinium - Asien / Europa / Afrika Während des Messiniums beginnt das Mittelmeer mit der weitgehenden Austrocknung. In diesem „Messinische Salinitätskrise“ (italienisch: Crisi di salinità del Messiniano) genannten Abschnitt der Erdgeschichte lagern sich in den tiefsten Meeresbecken bis zu drei Kilometer mächtige Verdunstungsgesteine (Evaporite) ab. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Messinium - Asien / Europa / Afrika Das Mittelmeer trocknet für etwa 10.000 Jahre aus. Dies hat auch Folgen für die Menschenartigen in dieser Region. Der Oreopithecus, der in der Region von Sardinien/Korsika lebt, stirbt aus. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän – Messinium - Afrika In Ostafrika im Gebiet des heutigen Äthiopien lebt der erste aufrecht gehende Hominide der Gattung Ardipithecus. Die Angehörigen dieser Spezies sind über ein Meter groß und haben ein Körpergewicht von etwa 50 kg und eine Gehirngröße von 300-350 ccm. Die Bezeichnung der Gattung kommt teilweise aus der Afar-Sprache (abgeleitet von "ardi" = Erdboden), teilweise aus dem Griechischen für "pithekos" = Affe). Der Ardipithecus ramidus lebt mit großer Wahrscheinlichkeit in stark bewaldetem, flachen Fluss-Schwemmland. Zu diesem Schluss gelangt man durch repräsentative fossile Überreste von Arten, deren heutige Entsprechungen in solchen ökologischen Umgebungen leben. Durch den Fund des Ardipithecus ist davon auszugehen, dass sich der aufrechte Gang der Homininen in einer Waldumgebung entwickelt, und nicht erst, als die Savannen als Lebensraum erschlossen werden. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Europa / Afrika In den Steppen breiten sich erste Gräser aus. An der Wende vom Miozän zum Pliozän erfolgt eine leichte Senkung der Landbrücke zwischen Europa und Afrika, sodass für einige Jahrtausende nur geringe Wassermengen aus dem Atlantik in das ausgetrocknete Mittelmeerbecken schwappen. Nach und nach wird sich das Wasser immer tiefer in die Landbrücke graben, bis schließlich durch einen 200 Kilometer langen und bis zu elf Kilometer breiten Kanal etwa 100 Millionen Kubikmeter pro Sekunde einströmen und dabei mit einer Geschwindigkeit von 144 Kilometer pro Stunde den Strömungskanal um 40 Zentimeter pro Tag vertiefen. Insgesamt werden dabei 500 Kubikkilometer Gestein weggewaschen. Das führt dazu, dass auf dem Höhepunkt dieses Vorgangs der Wasserspiegel im Mittelmeerbecken täglich um mehr als 10 Meter ansteigt, bis nach maximal zwei Jahren das Mittelmeer wieder aufgefüllt ist. Seither ist diese Meerenge die einzige natürliche Verbindung zwischen Atlantik und Mittel- und Schwarzem Meer. Bei den isolierten Evaporit-Vorkommen auf den Festländern rund um das Mittelmeer handelt es sich übrigens meistens um Sedimente in kleineren, aber auch höher gelegenen Randbecken, die während späterer Gebirgsbildungsphasen über den Meeresspiegel angehoben wurden, zum Beispiel in Italien, auf Sizilien und auf Kreta. Die Becken in Südspanien und Nordwestafrika hingegen bilden bis zur Öffnung der Straße von Gibraltar die einzige Verbindung zum Atlantik. Schon geringe tektonische Bewegungen oder eustatische Meeresspiegelschwankungen in dieser Region könnten die Verbindung mit dem Atlantik, mit dem Mittelmeer, aber auch mit den einzelnen Teilbecken untereinander blockieren oder wieder herstellen. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Afrika / Asien Im 21. Jahrhundert errechnen Wissenschaftler, dass die Entwicklung der Schimpansen und der Hominien ab jetzt getrennt verläuft. Der Termin hat eine Sicherheit von plus/minus 1,1 Millionen Jahre. Somit haben sich die Altweltaffen, die Menschenartigen und die Meerkatzenverwandten vor 18 Millionen Jahren dividiert, die Menschenaffen und die Gibbons gingen vor 10 Millionen Jahren getrennte Wege. Vor fast sechs Millionen Jahren trennten sich die afrikanischen und die asiatischen Menschenartigen und vor rund einer Milliarde Jahre die Gorillas von den Schimpansen. Nunmehr bestehen die Hominiden als eigene Spezies weiter. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Afrika Die ältesten, heute bekannten Hominiden, leben im Tal des Omoflusses im heutigen Äthiopien. Von ihnen ist heute lediglich ein Stück eines Schädels und ein Backenzahn übrig, die in Schichten von vulkanischem Tuffstein konserviert wurden, die es auch möglich machen, die vergangene Zeit zu schätzen. Allerdings ist diese Schätzung ungenau und kreist lediglich den Zeitraum zwischen 4,2 und 5 Millionen Jahre BC ein. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Asien/ Europa / Afrika / Nordamerika Im Gebiet des heutigen Nordamerika, Europa, Asien und Afrika lebt das Mammut. Der Name ist ein Begriff aus dem Waldnenzischen. Ursprünglich entwickelt sich das Mammut in Afrika und verbreitet sich dann in den anderen genannten Kontinenten. Die heutigen Asiatischen und Afrikanischen Elefanten stammen nicht vom inzwischen ausgestorbenen Mammut ab; vielmehr haben alle drei Gruppen den selben Vorfahren, von dem sie sich bereits über 2 Millionen Jahre zuvor trennten. Das eiszeitliche Mammut erreicht mit einer Schulterhöhe von etwa drei Metern nicht einmal die Maße des heutigen Afrikanischen Elefanten. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Afrika Das erste menschenähnliche Lebewesen, der „Australopide“ (Australopithecus afarensis) lebt frühestens 4 Millionen Jahre BC in der Region von Afar, die heute in Äthiopien und in Tansania liegt. Das Gehirn des „Australopiden“ ist mit 400-500 ccm etwas größer als das eines Schimpansen, mit dem er auch gemeinsame Urahnen hat. Seine Eckzähne („Fangzähne“) sind größer als bei anderen bisherigen Hominiden. Es scheint eine allgemeine Ähnlichkeit mit Ardipithecus ramidus zu bestehen; beide Arten haben menschenaffenähnliche Schädel und Gebisse, während die Knochen zum Schädel hin fortschrittlicher wirken und in ihrer Form mehr oder weniger menschenähnlich sind. Das Gebiss von Australopithecus ähnelt sehr deutlich einem Menschenaffen. Die Eckzähne sind relativ breit und die Zahnreihen liegen wie bei den Menschenaffen parallel gegenüber und bilden nicht die für den Menschen charakteristische Parabolform. Der Zahnschmelz ist sehr dick und die Backenzähne sind an der Zungen- und Backenseite erweitert, was zu einem kleineren Längen- und Breitenverhältnis bei diesen Zähnen führt. Werkzeuge seiner Art sind bisher nicht bekannt. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Afrika / Asien | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika Das Piacenzium, auch Piacentien, Piacentium und Piacentin, in der Erdgeschichte die obere chronostratigraphische Stufe des Pliozäns (Neogen), beginnt. Die Stufe erhielt ihren Namen nach der Stadt Piacenza in Italien. Die untere Grenze wurde mit der Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone C2An (Gauss-Chronozone) und dem Aussterben der planktonischen Foraminiferen-Arten Globorotalia margaritae und Pulleniatina primalis festgelegt. Die obere Grenze ist durch die Isotopen-Stufe 103 bestimmt, die Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone C2r (Matuyama-Chronozone). Darüber liegen die Aussterbehorizonte der kalkigen Nannoplankton-Arten Discoaster pentaradiatus und Discoaster surculus. Die vor 100.000 Jahren begonnene Abkühlung der Erde schreitet weiterhin voran, obwohl seit gleicher Zeit ein Rückgang des Arktis-Eises zu verzeichnen ist. Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika' | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän – Piacenzium – Afrika Der Australopithecus afarensis, ein aufrecht gehender Hominide, lebt in Ostafrika. "Lucy", die bekannteste Australopidin (da so viel von ihr erhalten bleibt), ertrinkt im Fluss l'Awash bei Hadar im heutigen Äthiopien höchstwahrscheinlich bei einer Überschwemmung. Ihrem Skelett nach zu urteilen ist sie eine Jugendliche. Da aus der gleichen Zeit auch in Südafrika ein Australopithecus und aus der Olduvai-Schlucht in Tansania das "Kind von Taung" (ein Schädel eines Kindes eines Australopithecus africanus vorliegt, wird Afrika von manchen Forschern - möglicherweise zurecht - als "Wiege der Menschheit" bezeichnet. Das Becken von "Lucy" weist „die stärksten morphologischen Umgestaltungen im Zusammenhang mit der Aufrichtung und der zweifüßigen Fortbewegungsweise auf.“ Zur gezielten Suche nach Indizien für den aufrechten Gang tragen vor allem die beiden ersten in Hadar entdeckten homininen Fossilien AL 129-1a und AL 129-1b bei: ein Kniegelenk, bestehend aus den einander zugehörigen Fragmenten eines Oberschenkelknochens und eines Schienbeins. Aus diesen 1972 geborgenen Fragmenten kann zweifelsfrei abgeleitet werden, dass ihr Besitzer aufrecht gegangen ist; dies sind die ältesten Belege für den aufrechten Gang der Hominini. Eine 2005 veröffentlichte Studie der Fußspuren sagt, dass sich die Australopitheci afarensis mit einer Geschwindigkeit von 0,6 bis 1,3 Meter pro Sekunde vollständig aufrecht fortbewegen. Diese Berechnungen werden anhand von Ludy und der Spuren mittels Modellsimulation durchgeführt. Fünf Jahre später erbringt ein biomechanisches Experiment zudem den Nachweis, dass die versteinerten Fußspuren ein Abdruckprofil konservieren, das weitgehend dem der modernen Menschen gleicht: Beim aufrechten Gehen ist die Abdrucktiefe von Zehen und Ferse annähernd gleich; beim schimpansenartigen Gehen hingegen drücken sich die Zehen tiefer in den Boden als die Ferse. Lucy erbringt den Beweis, dass sich ein menschenähnlicher Gang bereits lange vor dem Entstehen der Gattung Homo entwickelte. Zur Nahrungsaufnahme von Australopithecus afarensis liegen nur indirekte Befunde vor, abgeleitet aus der Beschaffenheit der Zähne. Die Eckzähne und Backenzähne der Australopithecus afarensis zugeschriebenen Fossilien sind kleiner und weniger stark abgenutzt als jene von Australopithecus africanus, woraus auf eine weniger hartfaserige Kost als bei Australopithecus africanus geschlossen werden kann. Allerdings fällt auf, dass die Schneidezähne häufig „stark mitgenommen" sind. Demnach dienen vor allem die vorderen Zähne zum Zerkleinern der Nahrung, die vielleicht wie bei Schimpansen aus weichen Früchten bestand. Die mikroskopische Untersuchung zeigt, dass zu Lebzeiten Zähne abgebrochen sind, vermutlich durch das Beißen auf Nüsse und andere kleine harte Gegenstände. Die Kanten der Schneidezähne zeigen bei genauer Untersuchung Streifen von vorn nach hinten. Möglicherweise zieht Australopithecus afarensis also irgendwelche Pflanzenteile zwischen den Zähnen hindurch.“ Es wird daher vermutet, dass Australopithecus afarensis „Früchte und Blätter ungefähr in gleicher Menge verzehrt.“ | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika Ein Hominide der Gattung Australopithecus africanus lebt nordwestlich des heutigen Johannesburg. Das in den Sterkfonteinhöhlen im Jahre 1998 ausgegrabene Skelett ist das älteste bisher gefundene vollständige menschliche Skelett. Alternative Schätzungen gehen sogar von einem Alter von etwa 4 Millionen Jahre aus. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika Der Paranthropus, eine fossile Gattung der hominini ("Menschenähnliche"), tritt in Ostafrika auf. "Paranthropus" (griechisch "anthropos" = "Mensch" und "para" = "abweichend von" oder "neben") stellt vermutlich eine evolutionäre Seitenlinie zur Gattung homo dar. Merkmale dieser Art sind die großen Backenzähne. Paranthropus geht vermutlich nicht ständig aufrecht, sondern bewegt sich zumindest zeitweise auf allen Vieren fort. Das Gehirnvolumen ist mit etwa 500 ccm etwa 100 ccm größer als das der heutigen Schimpansen. Seine Körpergröße ist nicht genau bekannt, da bislang keine vollständig erhaltenen Bein- oder Armknochen entdeckt wurden, die einen sicheren Rückschluss auf die Größe zuließen; Schätzungen belaufen sich auf maximal eineinhalb Meter, was ungefähr der Größe aufrecht stehender Schimpansen entspricht. Paranthropus lebt gemeinsam mit den frühesten Vertreter der Gattung Homo.
Die Arten der Gattung Paranthropus werden von einigen Paläoanthropologen als späte Arten der Gattung Australopithecus gedeutet und gelegentlich als „robuste Australopithecinen“ bezeichnet. Eines ihrer Merkmale gegenüber den „grazilen“ Australopithecus-Arten ist eine zunehmende anatomische Spezialisierung in Richtung hartfaserige Pflanzennahrung. Dies zeigt sich insbesondere in einem massiv ausgebildeten Unterkiefer mit großen Prämolaren und Molaren sowie einem Knochenkamm auf dem Schädeldach, der als Ansatz für eine stark ausgeprägte Kaumuskulatur dient. Eine 2011 publizierte Untersuchung kommt zum Ergebnis, dass Paranthropus boisei etwa 77 Prozent mehr Pflanzen in seinem Stoffwechsel umgesetzt hat als alle bisher untersuchten Homininen und demzufolge auf das Verzehren von Gräsern spezialisiert ist. Für den Zeitpunkt des erstmaligen Auftretens von Paranthropus aethiopicus vor 2,8 Millionen Jahren wird auch für mehrere Tierarten eine Veränderung ihrer Bezahnung (Verdickung des Zahnschmelzes) nachgewiesen, ferner Anhaltspunkte für häufigere Dürreperioden im Gebiet des heutigen südlichen Äthiopien. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Arktis / Ostafrika Infolge einer Klimaveränderung beginnt die Arktis zu vergletschern. Außerdem beginnt eine plattentektonisch bedingte Hebung Afrikas. Die Vergletscherung führt zu einer Verringerung der Niederschlagsmengen und in der Folge zu einer weitgehenden Versteppung des angestammten Lebensraums der Vorfahren des „Homo Australopithecus paranthropus“. | ||||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika
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Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Afrika Das Gelasium, in der Erdgeschichte die unterste chronostratigraphische Stufe des Pleistozäns (Quartär), beginnt. Bis zum Jahr 2006 wurde es als oberste Stufe des Pliozäns angesehen. Die namengebende Lokalität für diese Stufe ist die Stadt Gela in der Provinz Caltanissetta auf Sizilien. Die Gauss-Matuyama-Grenze markiert eine Umpolung des Erdmagnetfeldes. Hier wird der genaue Zeitpunkt des Beginns des Gelasiums festgesetzt. An dieser Grenze sterben die kalkschaligen Kleinstlebewesen (Protozoen) Discoaster pentaradiatus and Discoaster surculus, die in den Schichten des vorausgehenden Piacenziums als Nannofossilien noch gefunden werden, aus. Die obere Grenze ist die magnetische Polaritäts-Chronozone C2n (Olduvai) und der Aussterbehorizont der kalkigen Nannoplankton-Art Discoaster brouweri (Basis der Zone CN13). Etwas über der Grenze liegt das Erstvorkommen des kalkigen Nannofossil-Taxons Gephyrocapsa spp. und der Aussterbehorizont der planktonischen Foraminiferen-Art Globigerinoides extremus. Zu Beginn des Gelasiums beginnen die Polkappen der Erde zu vereisen. Dieses Ereignis markiert den Beginn eines neuen Eiszeitalters, des Känozoischen Eiszeitalters (Quartärs), das mit seinem Wechsel von Kaltzeiten und Warmzeiten bis heute anhält. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Afrika Die Vergletscherung der Arktis und die plattentektonische Hebung Ostafrikas bewirken eine Verringerung der Niederschlagsmengen und in der Folge eine weitgehende Versteppung des angestammten Lebensraumes der Vorfahren des Paranthropus. Eine solche savannenartige Landschaft bietet in erster Linie Nahrung für grasfressende Paarhufer und Wiederkäuer, die es vorher schon, meist in kleineren Formen, als laub-äsende Waldbewohner gab. Diese treten nun bald in großen Herden auf, und weil sie zahlreicher werden, können sich auch Raubtiere und Aasfresser vermehren. So differenzieren sich auch zwei Typen der Hominini. Der eine Typus entsteht als Folge einer Anpassung an eine nunmehr – im Vergleich zum Laub der Wälder – hartfaserige Nahrung in der Savanne. Paranthropus boisei, Paranthropus robustus und Paranthropus aethiopicus entwickeln in dieser ökologischen Nische eine gewaltige Kaumuskulatur und entsprechend mächtige Backenzähne. Ihre Kaumuskeln setzen an dem hohen Scheitelkamm des Schädels an. Der zweite Typus fängt die Folgen des Klimawandels ab, indem er zu einer Ernährungsweise übergeht, die mehr und mehr auch Fleisch als Nahrung einbezieht. Da diese Individuen weder die Fähigkeit besitzen, größere Beutetiere zu stellen noch über Klauen oder Zähne verfügen, die geeignet wären, ein großes Beutetier zu töten oder aufzubrechen, dürfte sich ihre Nahrung auf Aas und Beuteraub beschränken. Sehr wahrscheinlich kommt es hier zum ersten Gebrauch von Steinwerkzeugen, indem Steine dazu benutzt wurden, das Mark erbeuteter Röhrenknochen freizulegen. Umstritten ist bis jetzt noch, welcher Gattung und welchen Arten diese ältesten Steinwerkzeuge zuzuordnen sind: „Von einigen Forschern wird die Ansicht vertreten, dass die Herstellung von Oldowan-Geräten dem Australopithecus zuzuschreiben sei und dass der Gebrauch von Werkzeugen nicht als ausschließlicher Anhaltspunkt für die menschliche Art angesehen werden dürfe. Es ist möglich, dass auch die Australopithecinen zu einer groben Steinbearbeitung fähig waren.“ Ein breites Formenspektrum von Steinwerkzeugen „und ihre systematische Herstellung mit Hilfe anderer Werkzeuge, also mit künstlich erschaffenen Geräten“ sei allerdings erst den Arten der Gattung Homo zuzuschreiben. Diese Homo beginnen sich jetzt in Afrika als Homo rudolfensis zu entwickeln. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Afrika Der Homo habilis, der „geschickte Mensch“, lebt im südlichen Afrika und am Olduvai im heutigen Tansania vermutlich als ein Vorfahre des modernen Menschen. Er lebt neben dem Homo rudolfensis, der ebenfalls in Afrika lebt. Im Vergleich zum früheren Australopithecus und zum gleichzeitig lebenden Paranthropus hat Homo habilis mit etwa 650 ccm ein um 30 Prozent größeres Hirnvolumen (zum Vergleich: Der heutige Homo sapiens weist 1200 bis 1400 ccm auf). Da außer in Verbindung mit dem Unterkiefer zunächst keine Körperknochen gefunden werden und die Definition der Art in der Erstbeschreibung im Wesentlichen an den Bau der Zähne und des Kiefers gekoppelt wird, steht eine gesicherte Rekonstruktion der anatomischen Gegebenheiten unterhalb des Kopfes bisher aus: In den gleichen Fundschichten werden nämlich auch Fossilien geborgen, die Paranthropus boisei zugeschrieben werden. Daher ist die Zuordnung von Knochen des Rumpfes und der Gliedmaßen zur einen oder anderen Art bisher nicht gesichert. Die Körpergröße eines weiblichen Homo habilis wird auf rund einen Meter geschätzt, das Körpergewicht auf 25 bis 35 Kilogramm. Ein weiteres Kriterium für die Zugehörigkeit von Homo habilis zu Homo ist der opponierbare Daumen und den mit ihm verbundenen Präzisionsgriff. Beide Aussagen werden heute jedoch angezweifelt: Möglicherweise bewegt sich Homo habilis nur zeitweise aufrecht fort, und auch der behauptete Präzisionsgriff wird infrage gestellt. Die Hand weist – wie beim modernen Menschen – einen relativ großen Daumen und breite Fingerspitzen auf, auch sind die Arme länger als die Beine. Jedoch sind die Finger – wie bei den Schimpansen – relativ lang und gekrümmt, was auf einen häufigen Aufenthalt auf Bäumen hinweist. Auch eine Analyse des Oberarmknochens ergibt, dass er deutliche Schimpansen-ähnliche Merkmale aufweist und signifikant von den Merkmalen des Homo erectus abweicht. Da auch andere Funde aus den gleichen Schichten der Olduvai-Schlucht (Tansania) und vom Turkana-See (Kenia) teils schimpansen-, teils menschenähnliche Merkmale aufweisen, deren Zuordnung zu Homo habilis oder Paranthropus boisei aber nicht abzusichern ist, ist auch noch ungeklärt, ob der Körperbau von Homo habilis gemischte Merkmale aufweist oder ob alle menschenähnlichen Fossilien zu Homo zu stellen sind, die schimpansenähnlichen hingegen zu Paranthropus. Die Gesichter von Homo habilis und Homo rudolfensis sind leichter gebaut als bei Australopithecus, aber die Augen stehen bei Homo habilis noch weiter auseinander als bei den späteren Homo-Arten wie beispielsweise Homo erectus. Der Überaugenwulst, das ist der durchgehende Querwulst des Stirnbeins oberhalb der Nasenwurzel, ist hingegen weniger stark ausgeprägt als bei Homo erectus. Der Schädel von Homo habilis und Homo rudolfensis „verengt sich hinter den Augenhöhlen nicht so stark wie bei Australopithecus oder Paranthropus, sodass sich ein größeres Gehirnvolumen ergibt“. Ober- und Unterkiefer beider Arten sind zudem kleiner als bei Australopithecus, entsprechend sind die Ansätze der Kaumuskulatur am Schädel weniger stark ausgeprägt. Unterscheidungsmerkmale für Homo habilis und Homo rudolfensis sind laut Friedemann Schrenk: das bei Homo rudolfensis ein größere Gehirnvolumen von etwa 750 ccm; die oberen Vorbackenzähne von Homo rudolfensis haben 3 Wurzeln (Homo habilis: 2), die unteren 2 Wurzeln (Homo habilis: 1); die Weisheitszähne von Homo rudolfensis sind im Vergleich zu Australopithecus verkleinert (bei Homo habilis nicht verkleinert), Oberschenkel und Fuß von Homo rudolfensis sind menschenähnlich, bei Homo habilis ähneln sie Australopithecus. Eine Analyse der Begleitfunde ergibt, dass Homo habilis Fleisch getrennt von den Knochen der erlegten Tiere verzehrt. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Afrika
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Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Afrika In Ost- und Südafrika tritt der Homo ergaster auf. Die Bezeichnung der Gattung "Homo" ist abgeleitet vom lateinischen "Homo" (Mensch). "Ergaster" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Arbeiter", was auf den Gebrauch von Steinwerkzeugen verweist, der dieser Art zugeschrieben wird. Da Homo ergaster zahlreiche Fossilien zugeschrieben werden, die anderen Forschern als früher Homo erectus gelten, unterscheiden sich die Merkmale beider Arten kaum. Als typisch für den Kopf gilt unter anderem ein ununterbrochener und mäßig breiter Knochenwulst über den weit auseinander liegenden Augen, die aus – im oberen Bereich des Gesichts – nahezu senkrecht stehenden Knochen hervortreten. Der Oberkiefer ragt dennoch weit nach vorne heraus, so dass die Kiefer eine Art Schnauze bilden; der Abstand zwischen Mund und Nasenöffnung ist recht groß. „Zu den morphologischen Eigenmerkmalen von Homo ergaster im Vergleich mit Homo erectus zählen: Generell etwas grazilerer Skelettbau, längere und schmalere Molaren, komplexe Wurzeln der Prämolaren, dünnere Schädelknochen, kein Knochenkiel auf dem Schädel, schwächerer Überaugenwulst, höhere Schädelwölbung, geringere postorbitale Schädeleinschnürung, schmalere Schädelbasis.“ Das Gehirnvolumen von Homo ergaster liegt zwischen 750 und 900 ccm. Einige dieser Art zugeordnete Funde haben jedoch ein deutlich kleineres Gehirn; für das Fossil mit der Bezeichnung "KNM-ER 1805" werden zum Beispiel nur 582 ccm berechnet. Ob diese große Spanne als Ausdruck einer tatsächlich vorhandenen Variationsbreite zum Beispiel infolge geschlechtsspezifischer Unterschiede zu deuten ist oder ob die Fossilien womöglich zu zwei verwandten Arten gehören, ist ungeklärt. Geht man vom Turkana Boy aus, dann würde dieses beim Tod etwa 1,50 bis 1,60 m große Individuum im ausgewachsenen Zustand vermutlich 1,85 Meter messen und wäre dann knapp 70 kg schwer sein. Arm- und Beinlänge gleichen denen des modernen Menschen. Aus dem Bau der Schulterblätter und der Schienbeinknochen wird jedoch gefolgert, dass junge Exemplare sich länger als die Kleinkinder des heutigen Menschen auf vier Beinen fortbewegen. Im Unterschied zu einigen ursprünglichen Merkmalen im Bereich des Kopfes sind Knochen der Beine für ausdauerndes aufrechtes Laufen geeignet, Hinweise auf einen häufigen Aufenthalt auf Bäumen fehlen. Welche Nahrung Homo ergaster aufnimmt, ist bisher nicht nachvollziehbar; seine im Vergleich mit den Australopithecinen kleineren Backenzähne lassen jedoch auf eine weichere Nahrung als bei diesen oder auf eine durch Werkzeuge bearbeitete Nahrung schließen. „Ähnlichkeiten bei Zähnen, Kiefer und Muskelansatzstellen legen die Vermutung nahe, dass seine Ernährung der von Homo habilis ähnelte.“ Aus Begleitfunden kann geschlossen werden, dass Homo ergaster sich in einem Mosaik von Lebensräumen aufhält, zu dem Wälder mit dichtem Unterholz, offene Wasserflächen und – zeitweise überschwemmte – Graslandschaften gehören. Ein Knochenfund aus Koobi-Fora weist Veränderungen auf, wie sie bei übermäßigem Vitamin-A-Konsum auftreten können. Am wahrscheinlichsten ist, dass dieses Vitamin-A aus der Leber von Tieren stammt; ob die Tiere gejagt oder als Aas erbeutet wurden, kann nicht mehr festgestellt werden. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Afrika / Asien / Europa In Afrika, Asien und Europa tritt der Homo erectus auf. Die Abgrenzung des "Homo erectus" von anderen Arten der Gattung "Homo" allerdings umstritten. Homo erectus ist laut Richard Leakey "die erste hominine Art, die das Feuer benutzte; die erste, die das Jagen als ein wesentliches Element zur Sicherung ihrer Nahrungsversorgung einsetzt; die erste, die wie ein moderner Mensch laufen kann." Die Bezeichnung "erectus" ist abgeleitet aus dem Lateinischen und bedeutet "aufrichten". Homo erectus bedeutet somit "der aufgerichtete Mensch". Homo erectus gilt als die erste Art der Gattung Homo, die sich weit über Afrika hinaus verbreitet. Heute werden zahlreiche Fossilienfunde dem Homo erectus zugeordnet, die von ihren Entdeckern zunächst eigene Gattungs- und Artnamen erhalten, so zum Beispiel der von Eugène Dubois benannte Anthropopithecus („Java-Mensch“), der von Davidson Black benannte Sinanthropus pekinensis („Peking-Mensch“), der von John T. Robinson benannte Telanthropus capensis („Zielmensch“, ein Fund aus Swartkrans, Südafrika) und der von Camille Arambourg benannte Atlanthropus mauritanicus („Atlas-Mensch“, drei Unterkiefer-Fragmente aus Ternifine bei Muaskar, Algerien; gelegentlich auch: Homo mauritanicus oder Homo erectus mauritanicus). Charakteristisch für Homo erectus ist demnach der im Vergleich zum modernen Menschen „tonnenförmigere“ und volumenreichere Rumpf sowie sein kräftiges und im Vergleich zu älteren Arten der Hominini größeres Skelett mit besonders dickwandigen Schädelknochen (Schädeldach zwischen 6 und 11 mm) und kräftigen Überaugenwülsten, „über deren Funktion man bis heute rätselt.“ Der Schädel ist – von hinten betrachtet – in Relation zu seiner Höhe auffällig breit. Der Unterkiefer von Homo erectus ist im Vergleich zu Homo sapiens breiter und leicht V-förmig. Ein vorspringendes Kinn fehlt. Die Körpergröße wird in der älteren Fachliteratur auf maximal 1,60 Meter geschätzt, da zunächst aussagekräftiges Skelettmaterial aus dem Bereich des Rumpfes und der Beine fehlte. Funde aus Afrika (Turkana-See) führen später dazu, dass ausgewachsenen Individuen von Homo erectus inzwischen eine Körpergröße von 1,45 bis 1,80 Meter zugeschrieben wird. Das Gehirnvolumen von Homo erectus vergrößert sich im Verlauf der zwei Millionen Jahre seiner Existenz deutlich; unter anderem deshalb variieren die Angaben zu seinem Gehirnvolumen selbst in der gleichen Region sehr stark: von 650 bis 1250 ccm für ausgewachsene Individuen (zum Vergleich: Homo sapiens 1100 bis 1800 ccm). In der Regel ist das Volumen jedoch deutlich größer als das von Homo habilis (ca. 600 bis 700 ccm) oder Homo rudolfensis (ca. 750 ccm). Das Gehirnvolumen der Homo-erectus-Funde aus Sangiran und Trinil wird mit rund 930 ccm angegeben, das der Peking-Menschen mit rund 1060 ccm, das der Funde aus Ngandong mit rund 1150 ccm. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) – Europa / Asien / Afrika
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Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Afrika In Afrika sind die ersten Faustkeile in Gebrauch. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Afrika Der Homo erectus im heutigen Kenia ist wahrscheinlich in der Lage, ein Feuer zu machen und es zu gebrauchen. Eine Feuerstelle wird in Chesowanja gefunden. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Europa Der Homo Erectus betritt Europa. Dadurch beginnt nun auch in Südeuropa die Altsteinzeit, 1,3 Millionen Jahre nach dem Beginn in Afrika und 200.000 Jahre nach dem Beginn in Westasien. Die ältesten menschlichen Überreste werden in der Sierra de Atapuerca in der Provinz Burgos auf der Iberischen Halbinsel gefunden. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Afrika Im Gebiet des heutigen Ashanti in Ghana schlägt der Asteroid Bosumtwi ein und verursacht einen Krater von 10,5 Kilometern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Asien / Europa / Afrika Überall in Europa, Asien und Afrika mit Ausnahme der Regenwaldgebiete ist der Faustkeil in Gebrauch. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Afrika
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Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) – Asien / Europa / Afrika Der Homo erectus beherrscht den Hüttenbau und beginnt mit der Sprachentwicklung. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien / Europa / Afrika Aus dem Homo erectus entwickelt sich eine Form mit größerem Gehirn, die als Homo heidelbergensis bezeichnet wird. Es ist umstritten, ob sie, wie in der angloamerikanischen Paläoanthropologie, als eigene Art oder, wie in der europäischen Paläoanthropologie, als eine Unterart des Homo erectus zu klassifizieren ist. Der Homo erectus heidelbergensis siedelt nördlich der Alpen zwischen Main und Thüringen, und trotzt dort den immer schwierigeren Witterungsbedingungen, unter denen im Gebiet des heutigen Thüringen das Flusspferd ausstirbt. Nur noch am Rhein sind Flusspferde zu finden. Der Homo erectus heidelbergensis wird so benannt nach dem ersten Fundort seiner Überreste. Die meisten Überreste von Homo heidelbergensis sind sehr unvollständige Fragmente von Schädeln und von Unterkiefern. Die aufschlussreichsten europäischen Funde aus der Epoche des Homo heidelbergensis stammen aus der Sima de los Huesos, einer Höhle bei Burgos in Spanien. Ihr Alter wird mit mindestens 530.000 Jahren angegeben. Die spanischen Erforscher bezeichnen allerdings zumindest die ältesten Funde aus dieser Höhle – deren Alter auf „ungefähr 650.000 Jahren“ geschätzt wird – als eigenständige Art (Homo antecessor); diese Sonderstellung ist jedoch international nicht anerkannt. Die älteste dem „Homo erectus heidelbergensis“ zugeschriebe Hütte existiert im heutigen P?ezletice bei Prag. An dem Schädel des Homo heidelbergensis erkennt man über den Augenhöhlen deutlich einen durchlaufenden Überaugenwulst, der über der Nase eine Biegung nach unten aufweist. Aufgrund des breiten Nasenrückens sind die Augenhöhlen recht weit voneinander entfernt. Nase und Unterkiefer treten – einer Schnauze gleich – im Verhältnis zu den Wangenknochen deutlich hervor. Charakteristisch für Homo heidelbergensis ist ferner ein großer Ober- und Unterkiefer, wobei sich hinter dem dritten Molaren eine Lücke befinden dürfte, in die noch ein weiterer Zahn passen würde. Das mittlere Gehirnvolumen von zehn in Spanien entdeckten Schädeln „beträgt 1274 ccm bei einer Schwankungsbreite von 1116 bis 1450 ccm. Damit ist es geringfügig kleiner als bei Neandertalern" und dem heutigen modernen Menschen. Der Knochenbau unterhalb des Halses ist hingegen bislang nur unzureichend bekannt: Zwar werden zahlreiche Knochen-Bruchstücke geborgen, es werden bisher aber nirgends assoziierte Überreste eines einzigen Individuums entdeckt. Schätzungen auf der Basis von 27 Langknochen aus der Sima de los Huesos ergeben für Homo heidelbergensis eine Körpergröße von ca. 164 cm, wobei die Männer etwas größer als die Frauen sein dürften. Es gilt als sicher, dass der Homo heidelbergensis über einen großen Bereich Europas auftritt und alle Funde eindeutige Merkmale mit dem bei Heidelberg gefundenen Holotypus teilen. Von Homo heidelbergensis sind zahlreiche Steinwerkzeuge bekannt, die unter anderem zum Zerlegen von Fleisch dienen, aber auch zum Bearbeiten von Tierhäuten und Holz. Schmuckobjekte gibt es hingegen offenbar nicht. „Kratzer im Zahnschmelz der oberen und unteren Schneidezähne, die bei geschlossenem Kiefer entstanden sein könnten, lassen für den Homo heidelbergensis von Sima de los Huesos darauf schließen, dass er Material mit den Zähnen festhielt und dann mit Steinwerkzeugen durchtrennte. Die meisten derartigen Kratzer verlaufen auf der Zahnoberfläche von links oben nach rechts unten; man kann also vermuten, dass die meisten Individuen von Sima de los Huesos Rechtshänder waren.“ An Funden aus der Höhle von Arago bei Tautavel in Südfrankreich wird die Abnutzung der Zähne mikroskopisch untersucht. Die Ergebnisse lassen auf eine raue Nahrung schließen, die zu mindestens 80 Prozent aus pflanzlichen Anteilen besteht – dies entspricht ungefähr der Nahrungszusammensetzung, wie sie auch bei heutigen Jägern und Sammlern üblich ist. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Afrika Steinartefakte aus Südafrika werden 2012 als Speerspitzen interpretiert und Homo heidelbergensis zugeschrieben; allerdings ist die Zuordnung derart alter Homo-Funde aus Afrika zu Homo heidelbergensis umstritten, da sie von anderen Forschern als Homo erectus ausgewiesen werden. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Afrika Der Homo erectus beherrscht mit Sicherheit das Feuer. Wenn die Annahme richtig ist, dass der Mensch in Südafrika bereits 2 Millionen Jahre BC das Feuer beherrschte, würden diese beiden Ereignisse über 1,5 Millionen Jahre auseinander liegen. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Afrika | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien / Europa / Afrika Neben dem Homo erectus und dem Homo heidelbergensis tritt nun dem Homo neandertalensis auf. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Afrika Im Gebiet des heutigen Gauteng in Südafrika schlägt der Asteroid Tswaing ein und verursacht einen Krater von 1130 Metern Durchmesser. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa / Afrika / Asien Aus Homo heidelbergensis beziehungsweise Homo erectus heidelbergensis entwickelt sich in Europa der Homo neandertalensis, im Volksmund "Neandertaler" genannt, während zur selben Zeit aus den in Afrika verbliebenen Populationen des Homo erectus der Homo sapiens hervorgeht, der heutige "moderne" Mensch. In Afrika lebt jetzt eine Frau, von der alle Menschen abstammen, die 200.000 Jahre später noch auf der Erde leben, da die mitochondriale DNA, die im Jahre 2013 in allen Menschen zu finden ist, von dieser einen Frau stammen. Obwohl manche Journalisten diese Urahnin der Menschheit später als „Eva“ bezeichnen, bedeutet dies aber nicht, dass in dieser Phase der Menschheitsentwicklung nur eine einzige Frau gelebt habe; die Mitochondrien der anderen im Jahre 200.000 BC lebenden Frauen sind nur im Laufe der Zeit ausgestorben, da es keine rein weibliche Ahnenkette zu ihnen zurück gibt. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Ostafrika / Terra Der erste Mensch der Gattung Homo sapiens kommt im Gebiet des heutigen Äthiopien auf. Die Befürworter des „Arche-Noah-Modells“ gehen davon aus, dass sich aus diesen Menschen der heutige Mensch auf dem ganzen Planeten entwickelte. Andere sehen den Ursprung des Homo sapiens multiregional; so sei er an vielen Orten zur gleichen Zeit erschienen und habe sich den lokalen Umweltbedingungen jeweils angepasst. Ein Austausch von Genen unter diesen multiregionalen Homini habe dafür gesorgt, dass der jetzt lebende Mensch Homo sapiens Nachkomme aus einer Mischbevölkerung sei. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Afrika / Europa Die Faustkeile des Acheuléen veränderen sich von nun an, werden asymmetrische, sogenannte Faustkeilmesser. Man spricht nun vom Mittelpaläolithikum und seiner ersten Stufe, dem Micoquien, gleichzeitig entwickelt sich eine ganz neue Form der Werkzeugbearbeitung: Abschläge vom Kernstein wurden erzeugt, die kleiner und leichter sind und flexibler gehandhabt werden können. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) Das Jungpleistozän (auch Oberes Pleistozän, Spätpleistozän oder Tarantium), der jüngste und zugleich kürzeste Abschnitt des Pleistozäns, dem Zeitalter der wechselnden Warm- und Eiszeiten, beginnt. Die Stufe wird nach Planungen der „International Commission on Stratigraphy“ voraussichtlich den Namen Tarantium erhalten. Das Jungpleistozän ist gekennzeichnet durch das Aussterben vieler großer Säugetierarten, vor allem am Ende des Pleistozäns und dem Beginn des Holozäns. Auch der Neandertaler stirbt in diesem Zeitraum aus. Ins Jungpleistozän fällt auch das Vordringen des anatomisch modernen Menschen auf alle Kontinente mit Ausnahme der Antarktis. Für die vorgeschichtliche Archäologie fallen in diesen Zeitraum die jüngeren Kulturabschnitte des Mittelpaläolithikums und das Jungpaläolithikum als Unterteilungen der Altsteinzeit. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien Die ersten Homo sapiens („moderne Menschen") verlassen Afrika und erreichen die Ostküste des Mittelmeeres ("Out of Africa Theory"). | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien Wahrscheinlich ist der Homo sapiens dazu in der Lage sich mit einer Art Boot über Wasser zu bewegen. Allerdings lässt sich dies noch nicht sicher nachweisen. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien / Europa Nachdem seine Art vor 5000 Jahren im östlichen Mittelmeerraum ausstarb, wandert der Homo sapiens erneut aus Ostafrika aus und zieht an der Küste entlang nach Vorderasien. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Indien / Grönland Der Supervulkan Toba auf der Insel Sumatra in der heutigen Provinz Sumatera Utara bricht aus. Man geht davon aus, dass es sich um den größten Vulkanausbruch seit 2.000.000 BC handelt. Vulkanische Asche findet man im gesamten Indischen Ozean und in weiten Teilen Indiens. Es ist neben der Oruanui-Eruption des Taupo die einzige Eruption, die in diesem Zeitraum eine Stufe von 8 erreicht. Schätzungen zufolge werden 2.800 Kubikkilometer vulkanischen Materials bis in 50 km Höhe geschleudert und verteilen sich in der Atmosphäre. Der Ausbruch verursacht möglicherweise die kältesten Jahre der Würmeiszeit. Der Vulkanausbruch hat zur Folge, dass die menschliche Population auf dem ganzen Planeten stark reduziert wird. Die Eruption führt in den folgenden sechs Jahren zu einer Absenkung der Durchschnittstemperatur um 3 bis 3,5 Grad Celsius. Alan Robock von der Rutgers Universität in New Jersey errechnet in neueren Computermodellen sogar gravierendere Folgen. So sollen die Temperaturen zunächst weltweit um bis zu 18 Grad sinken und nach einem Jahrzehnt die Temperatur immer noch um durchschnittlich zehn Grad niedriger liegen. Diese These einer kurzen globalen Eiszeit wird durch die Datierung der Würmkaltzeit und Weichsel-Kaltzeit im europäischen Raum gestützt. Die Toba-Katastrophe selbst wird durch archäologische Funde in Grönland gestützt, die für den fraglichen Zeitraum eine massive Störung im Eisaufbau zeigt. Im antarktischen Eis wird dieses jedoch nicht beobachtet. Es gibt auch andere Kritik, die darauf verweist, dass der Toba-Vulkanausbruch nicht genug Schwefel in die Atmosphäre bringt, um eine globalen Abkühlung zu verursachen. Stattdessen wird sehr viel Gestein emporgeschleudert - der Ausbruch hat eine Explosionskraft von etwa einer Gigatonne TNT - in dessen Folge der indische Subkontinent mit einer etwa 15 Zentimeter dicken Ascheschicht überzogen wird. Auch an diesem Punkt bildet sich Kritik aus, da bei archäologischen Grabungen in Indien Steinwerkzeuge aus dieser Zeit gefunden wurden, die darauf hindeuten, dass die Population des Homo erectus in Indien die Toba-Katastrophe überlebt hat. Zum Zeitpunkt der Tobaeruption existieren in Afrika Homo sapiens, in Europa die Homo neandertalensis (Neandertaler) und in Asien Homo erectus und Homo floresiensis. Die Toba-Katastrophen-Theorie erhebt den Anspruch, eine Erklärung zu liefern für die enge genetische Verwandtschaft der gesamten heutigen Menschheit. Berechnungen zur Mutationsrate des menschlichen Genoms ergeben, dass ungefähr zur Zeit der Toba-Explosion ein sogenannter genetischer Flaschenhals beim Menschen entsteht, also eine Verkleinerung der damals in Afrika lebenden Homo sapiens-Population auf wenige tausend Individuen. Allerdings können diese genetischen Berechnungen bisher nicht durch archäologische oder paläoanthropologische Funde gestützt werden. Auch sind direkte Auswirkungen auf die Neandertaler und auf Tier- und Pflanzenspezies bisher unbekannt. Der Toba-Katastrophen-Theorie zufolge sollen Asien und Europa, ausgehend von der kleinen afrikanischen Population des Homo sapiens, nach der Toba-Katastrophe von diesem besiedelt worden sein. Die in Asien und Europa ansässigen Arten der Gattung Homo sind danach binnen weniger tausend Jahre ausgestorben. Die Toba-Katastrophen-Theorie erhebt somit auch den Anspruch, eine ökologische Erklärung zu liefern für die durch zahlreiche Fossilfunde gut abgesicherte Out-of-Africa-Theorie. | ||||||
Afrika Spätestens jetzt, nach anderen Forschungen bereits schon 100.000 Jahre früher, fertigen die Menschen sich erste Kleidungsstücke an. Spekuliert wird in Fachkreisen ferner darüber, dass auch die sehr viel früher stattgefunden habende Ausbreitung von Homo heidelbergensis und der Neandertaler im nördlichen Eurasien „eine kälteabweisende Kleidung“ erfordert, „um auch bei monatelang unter 10 Grad Celsius fallenden Temperaturen ohne bleibende und für kleine Kinder durch anhaltende Unterkühlung unfehlbar tödliche Schäden handlungsfähig zu bleiben. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Europa Menschen der Gattung Homo sapiens ziehen vom Mittleren Osten in Richtung Europa. Die Ausbreitung des modernen Menschen in die anderen Regionen der Erde beginnt etwa jetzt (plus/minus 5000 Jahre) über den Nahen Osten, der noch ökologisch zu Afrika gehört. Vertreter der Hypothese vom multiregionalen Ursprung des modernen Menschen vertreten hingegen die Ansicht, dass sich lokale Populationen des Homo erectus, die viel früher aus Afrika auswanderten, mehrfach unabhängig voneinander in verschiedenen Regionen der Welt zum modernen Menschen entwickelten. Genetische Analysen des Y-Chromosoms und der Mitochondrien des Menschen stützen inzwischen die Out-of-Africa-Theorie. Eine Vermischung zwischen Homo sapiens und den späten Vertretern von Homo erectus in Asien ist unbelegt, die Vermischung zwischen Homo sapiens und dem Homo neandertalensis (Neandertaler) ist mit allenfalls 1 bis 4 Prozent eher gering und schlägt sich nach den bisherigen Analysen nicht in äußerlich sichtbaren Merkmalen nieder. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Eurasien Beginn der Ausbreitung des Homo sapiens über die Sahara und dem Maghreb im Westen und dem Nahen Osten und Südostasien im Osten von Afrika. Das Bakterium „Heliobacter pylori“, das ab jetzt verantwortlich ist für Magengeschwüre und ihre Entartung zu Krebs (1 Prozent), befindet sich bereits in den Mägen der Hälfte aller lebenden Homo sapiens in Afrika. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ägypten - Vorzeit | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien Der Homo sapiens beginnt damit, sich exponentiell zu vermehren. Alle Menschen dieser Art leben zu diesem Zeitpunkt noch im ökologischen Raum „Afrika“, der allerdings auch den Nahen Osten umfasst. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika Zum ersten Mal erschafft der Mensch ein Musikinstrument. Der älteste Fund, eine Knochenflöte, wird später in Haua Fteah in Nordafrika ausgegraben. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika Im Gebiet des heutigen Swasiland entstehen auf dem Gelände der Löwenhöhle Felsmalereien in roter Farbe. Möglicherweise gehören die Künstler der Gattung Homo sapiens an. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien Aus Afrika auswandernde Gruppen von Homo sapiens siedeln im Gebiet des heutigen Israel. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Ostasien Die Menschheit teilt sich von jetzt an in „Afrikaner“ und „Ostasiaten“. Dies können die Gen-Forscher Cavalli-Sforza und Walter Bodmer 41.000 Jahre später anhand von Blutgruppenverteilungen nachweisen. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Europa Die „Europäer“ spalten sich von den „Afrikanern“ ab. Dies können die Gen-Forscher Cavalli-Sforza und Walter Bodmer 33.000 Jahre später anhand von Blutgruppenverteilungen nachweisen. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Indien / Ceylon / Australien / Asien Am Ende des Jungpaläolithikum (Altsteinzeit) spaltet sich der Homo sapiens sapiens in drei Menschheitsgruppen auf: Negride, Europiden und Mongolide. Diese drei Gruppen weisen unterschiedliche äußere Merkmale auf. Die Haut der Menschen, die unter der steil einfallenden Sonnenstrahlung leben, färbt sich zum besseren Schutz vor UV-Strahlung schwarz. In den kühleren Zonen Afrikas jedoch verliert sich das schwarze Pigment, da nur helle Haut aus ultraviolettem Licht das lebensnotwendige Vitamin D bilden kann, um in der Winterzeit der Gefahr von Rachitis zu entgehen. Negride leben in Südafrika (Pygmäen, San), in besonderen Gegenden Indiens, auf Ceylon, Neuguinea (Papua), Australien (Aborigines) und Japan (Ainu). Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien / Madagaskar | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ostafrika / Südafrika Möglicher Beginn der Besiedelung des südlichen Afrika durch das Volk der San, einem Nomadenvolk, das aus dem Gebiet des heutigen Somalia und Äthiopien stammt. Angaben über die erste Besiedlung des südlichen Afrikas durch die San gehen weit auseinander: sie reichen von etwa 10.000 Jahre bis 25.000 Jahre zurück. Aus paläo-anthropologischer Sicht ist die hohe genetische Variation bemerkenswert, die für die frühesten Menschen charakteristisch ist. Ergebnisse der Analyse von mtDNA sowie die Klicksprachen der San legen ebenfalls eine Verbindung zu den frühesten menschlichen Vorfahren nahe. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ägypten | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika Die seit 20.000 Jahren andauernde Periode von starken Regenfällen in der Sahara nimmt wieder ab. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westafrika | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Asien Die Würm-Eiszeit hat jetzt ihre niedrigsten Temperaturen auf der Nordhalbkugel erreicht. Der Meeresspiegel ist infolge der Vereisung an den Polen 120 Meter niedriger als im 21. Jahrhundert AD. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Afrika | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Asien / Afrika Die ersten Menschen entwickeln den Speer als Waffe. Außerdem verwenden Bewohner von Höhlen Lampen, die mit tierischem Fett gespeist werden und genügend Licht spenden. Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika / Kultur der Iberomauren / Kultur der Capsier Als Nachfolgekultur des Atérien tritt das Iberomaurusien, eine Kultur es Epipaläolithikums, in Nordafrika auf. Die Benennung geht auf die heute überholte Meinung zurück, dass diese Kultur außer in Nordafrika auch auf der Iberischen Halbinsel verbreitet ist. Iberomauren sind Cro-Magnon-Menschen, die die südliche Mittelmeerküste und deren Hinterland besiedeln, sich aber nicht über das Atlas-Gebirge hinaus ausbreiten; sie erreichen niemals die Iberische Halbinsel. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ägypten Im Niltal beginnen die Menschen mit der Landwirtschaft. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika / Kultur der Iberomauren / Kultur der Capsier Die Cro-Magnon-Menschen der Ibéromaurusien-Kultur in Nordafrika erreichen mit dem Boot die Kanarischen Inseln. Die Hauptsiedlungsgebiete liegen allerdings in den heutigen Staaten Marokko und Algerien. Bei den Ibéromaurusien findet sich eine starke Tendenz hin zu einer Miniaturisierung, besonders kleine Pfeilspitzen werden aus Klingen oder Lamellen gewonnen. Die Technik des abgeschlagenen Rückens durch steile Retuschen ist weit verbreitet. Häufig sind Rückenspitzen, die zu Kompositgeräten verarbeitet wurden. Daneben gab es größere Schaber, Mikrostichel und dreiseitige Spitzen. Mahlsteine zum Zerreiben von Grassamen deuten auf eine bereits weiterführende Nutzung von pflanzlichen Rohstoffen hin. Aus Knochen werden Pfrieme, Geschossspitzen, Messer und Glätter zur Lederbearbeitung gefertigt. Schmuck wird aus marinen Muscheln und Fossilien hergestellt. Die Menschen des Ibéromaurusien sind hauptsächlich Jäger und Sammler. An Wohnstätten finden sich Höhlen und Abris, die zumindest auf Vorformen einer Sesshaftigkeit bei noch weitgehend nomadisierender Lebensweise hindeuten. In den Abris finden sich räumliche Aufteilungen in Werkstatt-, Lebens- und Bestattungsbereiche. Eine künstlerische Betätigung wird nur sehr selten angetroffen - so in Marokko (Ifri n'Ammar) Spuren einer Malerei. Schildkrötenpanzer wuerden offensichtlich als Behälter für Rötel genutzt, dem roten Ocker, der zur Bemalung von Mensch und Gerät verwendet wird. Die bedeutendste der Nachfolgekulturen ist das Capsien, das allerdings von einer anderen Population- bzw. Volksgruppe (mediterraner Typus) getragen wird. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Nordasien / Sibirien / Ostafrika Infolge der Erderwärmung trocknet an vielen Stellen des Planeten die Tundra aus und Fichten und Eichen erscheinen. Auf dem Mount Kenya gibt es Birken und Heidekraut. Die Großen Seen in Nordamerika erscheinen, die Ozeane steigen weiterhin an. Da das Eis immer mehr schmilzt, gibt es jetzt eine Landroute von Asien nach Nordamerika. Noch einmal setzt eine Besiedelung Nordamerikas von Asien aus ein. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Nordafrika / Südeuropa Der Wasserspiegel im Mittelmeer liegt etwa 100 Meter unter dem heutigen Niveau. Das bedeutet, dass die Insellage vieler Inseln, zum Beispiel Sardiniens, zurzeit aufgehoben ist. Dies erklärt das Fehlen großer fleischfressender Tiere auf der Insel sowie die relative Artenarmut. In Sardinien finden sich an Säugetieren lediglich der Hirsch „Megaceros cazioti“, ein kleiner Hund „Cynotherium sardus“ sowie einige kaninchengroße Kleinnager wie der „Prolagus sardus“, der wie eine schwanzlose Ratte aussieht. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Sahara Gegen Ende der letzten Kaltzeit ist die Sahara ein grünes und fruchtbares Land und wird wieder von jenen Völkern besiedelt, die sich zuvor südlich der Sahara angesiedelt haben. | ||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Sahara
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ostafrika | ||||||
Nordafrika Weite Teile der heutigen Wüste Sahara sind eine fruchtbare Gegend, in dem sich Elefanten, Krokodile und Flusspferde tummeln und Menschen siedeln. Im Zeitraum zwischen 9000 und 3000 BC entstehen in Laas Geel bei Hargeysa im Norden Somalias Höhlenmalereien. Westafrika | ||||||
Nordafrika Das Neolithische Subpluvial (eine mehrere Tausend Jahre andauernde Regenzeit) beginnt; sie bringt feuchtes Klima nach Nordafrika und lässt die Sahara ergrünen. | ||||||
Nordafrika Das Gebiet der heutigen Sahara beginnt zu einer Wüste zu werden. Bis der Zustand des 21. Jahrhunderts erreicht sein wird, wird es aber noch über 3000 Jahre dauern. | ||||||
Südeuropa / Nordafrika / Sardinien / Korsika / Malta / Iberische Halbinsel An der östlichen Adriaküste, rund um das westliche Mittelmeer einschließlich Nordafrikas sowie auf den Inseln Korsika, Sardinien, Sizilien und Malta, nicht aber auf den Balearen, kommt die Cardial- oder Impressokultur auf. Dominierendes Element sind stempelartige Abdrücke, die mit der Herzmuschel (Cardium edule) erzeugt werden (daher der Begriff "Cardial-Kultur"). Da in der Folge aber immer mehr Keramik auftaucht, die mit anderen Gegenständen ausgeführte Eindrücke besitzt, wird später der Ausdruck "Impresso-Kultur" eingeführt. Derzeit sind beide Bezeichnungen geläufig. Älteste Abdruckkeramik findet man oft in Höhenlagen oder Höhlen (zum Beispiel Gruta do Caldeirão bei Tomar, Portugal) und, bis auf Ausnahmen, nicht im Hinterland der jeweiligen Küstenregion. Auch in einigen portugiesischen Muschelhaufen finden sich Scherben mit Cardium-Abdrücken, die auch an der Algarve, im Alentejo und an der Mondegomündung vorkommen, eher selten. | ||||||
Ägypten / Nordafrika / Westafrika Mit der Verlagerung der Monsun-Zone nach Norden wird das Klima in Nordafrika deutlich feuchter. Der Wasserstand des Nils steigt an und seine Hochfluten werden zunehmend unberechenbar. In den Fischresten herrscht nun der Nilhecht vor; um ihn zu fangen, werden Knochenharpunen eingesetzt. Gejagt werden Wasservögel, Gazellen, Wildrinder, Krokodile und Flusspferde. Durch die stärkeren Überschwemmungen können auch Niederungen wie das Fayyum und das Nabta-Schwemmland besiedelt werden. Hier werden auch Pflanzen wie Knöterich, Ampfer und Binsen genutzt. Im Nabta-Playa ist für diese Periode auch Keramik nachgewiesen. Die Siedlungen bestehen aus regelmäßig angeordneten Hütten mit Herdstellen und Vorratsgruben. Drei Gerstenarten, Hülsenfrüchte und Hirse (Panicum und Sorghum) und zahlreiche andere Pflanzen wurden nachgewiesen. Aus der östlichen Wüste gibt es aus dieser Zeit Hinweise auf frühe Viehzucht. Die Menschen der Sahara-Region beginnen damit, vor der zunehmenden Trockenheit in die südlich gelegene Sahel-Zone zu ziehen. Ostafrika Ostafrika / Westafrika Westafrika Zentralafrika / Südafrika (Khoisan) | ||||||
Asien / Nordafrika / Europa Im Mittelmeerraum herrscht Monsun-Klima. | ||||||
Nordafrika
Nordafrika / Ostafrika / Zentralafrika Ostafrika | ||||||
Vorderasien / Nordafrika / Südeuropa Im Mittelmeerraum endet das vorherrschende Monsunklima und das Klima wird trockener. | ||||||
Zentralafrika Infolge der sich immer weiter nach Süden ausbreitenden Wüste kommt es im nördlichen Afrika zu einer großen Völkerwanderung, in deren Verlauf in das Gebiet des Tschadsees verschiedene negroide Volksgruppen gelangen, die als Vorfahren der heute in der Republik Tschad lebenden Stamme der Sara, Sao, Haussa und Kanuri gelten. Hier werden auch die ersten domestizierten Rinder in Afrika gehalten. Unter den domestizierten Tierarten sind auch Schafe und Ziegen. Parallel zu diesen als Hirten lebenden Gruppen existieren auch Jäger- und Sammlerkulturen. Nordafrika Zentralafrika | ||||||
Zentralafrika / Westafrika Infolge der sich immer weiter nach Süden ausbreitenden Wüste ziehen mehrere Gruppen aus der Gegend der heutigen Republik Tschad mit ihren Viehherden in die weiter südlich gelegenen Regionen Westafrikas und in das Niltal. | ||||||
Zentralafrika Ende der Afrikanischen Feuchtigkeitsperiode. Rapider Rückgang des Seespiegels des Tschadsees. | ||||||
Nordafrika Die Savannenlandschaft der Sahara beginnt sich in eine Wüste zu verwandeln. | ||||||
Nordafrika Felsgravierungen aus der Jungsteinzeit in der libyschen Sahara geben Zeugnis von einer frühen Jäger- und Sammlerkultur im trockenen Grasland Nordafrikas während der letzten Kaltzeit. Wo sich heute die Wüste Sahara erstreckt, leben Fischer und Jäger. Typisch für die südliche Sahara ist die mit Wellenlinien verzierte Keramik, die so genannte „wavy-line-pottery“. Infolge der Fortschreitung der Sahara konzentriert sich die Besiedlung weiterhin im Nil-Tal in der Gegend der heutigen Republik Sudan. Afrika / Volk der Bantu / Volk der Khoikhoi | ||||||
Ostafrika Im Sahel-Gebiet beginnt mit der Perlhirse der Anbau von Pflanzen. In Westafrika werden heute Yams und Ölpalmen, in Ostafrika Kaffee und Zwerghirse angebaut. In Westafrika und der Sahelzone übernimmt man auch fremde Anbaupflanzen wie Erdnüsse, Baumwolle, Wassermelonen und Flaschenkürbisse. Im Gebiet des heutigen Äthiopien werden außerdem noch Erbsen, Linsen und Flachs nutzbar gemacht. | ||||||
Westafrika In Westafrika existieren steinzeitliche Kulturen wie etwa die Gajiganna-Kultur, die im heutigen nördlichen Nigeria besteht, sowie die Senegambischen Steinkreise im heutigen Senegal und in Gambia. Nordafrika | ||||||
Königreich Ägypten - Dynastie der Hyksos / Minoisches Reich Die Ägypter erreichen Kreta und werden gleichzeitig durch eindringende Indogermanen und semitische Hyksos erobert. | ||||||
Nordafrika / Phönizisches Reich Das Seefahrervolk der Phönizier (Phöniker) gründet entlang der Nordküste Afrikas, vor allem in den Gebieten der heutigen Staaten Tunesien, Algerien und Marokko, zahlreiche Handelsniederlassungen. | ||||||
Nordafrika / Phönizisches Reich Die Länder rund um das Mittelmeer werden durch die Phönizier von Phönizien und Karthago aus kolonisiert und besiedelt. Ostafrika Westafrika | ||||||
Nordafrika / Königreich Rom / Phönizisches Reich Karthago Vermutlich existieren Handelskontakte zwischen Schwarzafrika und der Mittelmeerwelt. Der früheste Teilnehmer am Transsaharahandel ist Karthago, das mit den Garamanten, ein im Fessan ansässiges Berbervolk, entlang der Bornustraße Handel treibt. Die Bornustraße verläuft zwischen Libyen und dem Tschadsee. Die Haupthandelsgüter sind Gold, Luxusgüter und Sklaven, für die sowohl in Karthago als auch in Rom eine rege und beständige Nachfrage besteht. | ||||||
Griechische Kolonie Kyrene Die Griechen gründen die Stadt Kyrene in Libyen. Die Kyrenaika wird eine blühende Kolonie, obwohl sie auf allen Seiten von der Wüste umgeben ist, so dass sie nur geringen Einfluss auf das innere Afrika ausübt. Die Griechen haben jedoch weit mehr Einfluss auf Ägypten. | ||||||
Südafrika Im Gebiet des heutigen Nordens von Mosambik existiert die eisenzeitliche Nampula-Kultur. Es handelt sich um eine der frühsten ackerbautreibenden Kulturen in dieser Region. Obwohl diese Kultur von verschiedenen Fundplätzen bekannt ist, ist sie bisher nur wenig erforscht. Die Nampula-Tradition wird in drei Phasen unterteilt und ist überwiegend im Landesinneren und nicht an der Küste von Nordmosambik belegt. In der ersten Plase (Nampula A) ist die Keramik hauptsächlich mit eingeritzten Bändern verziert. Die Nampula bauen Hirse an, wobei noch unklar ist, ob dies ihre Hauptnahrungsquelle ist. | ||||||
Nordafrika Im ersten Jahrhundert hat die zunehmende Verbreitung des Kamels in Nordafrika große Bedeutung für den Aufschwung des Transsaharahandels. Über die staatliche Organisation der westafrikanischen Völker zur Antike weiß man heute nur wenig. Südafrika | ||||||
Westafrika / Nordafrika Aus dem Soninke-Stamm im Gebiet des Oberen Niger und des Senegal-Flusses entsteht das Reich von Ghana. Zu dieser Zeit haben die Soninke bereits alle wichtigen Zwischenstationen entlang der westlichen Handelsroute unter Kontrolle. Die Hauptstadt war Koumbi Saleh, 200 Kilometer nördlich von Bamako. Wie alle anderen Reiche, die in diesem Teil der Erde entstehen, gründet auch dieses seinen Reichtum im Wesentlichen auf die Transporte von Gold und Elfenbein von Westafrika zum Mittelmeer und in den Nahen Osten. Darüber hinaus wird der Salzhandel von den Sahara-Oasen nach Westafrika kontrolliert. Auch Kupfer, Baumwolle, Werkzeuge und Schwerter (zunächst aus Arabien, später dann auch aus Deutschland), Pferde aus Marokko und Ägypten sowie Kola-Nüsse und Sklaven aus dem südlichen Westafrika passieren dieses Gebiet. Das Reich Ghana ist wie die meisten frühmittelalterlichen Reiche fast ausschließlich auf die Herrschaftsausübung des Königs und seiner unmittelbaren Begleiter gegründet. Ein Verwaltungssystem und staatliche Einrichtungen, wie sie in den später entstehenden Reichen Mali und Songhai auftreten sollen, gibt es hier noch nicht. Der moderne Staat Ghana hat weder geschichtlich noch territorial etwas mit dem mittelalterlichen Reich zu tun. Die angebliche Herkunft der Akan aus dem alten Ghana ist ein politischer Mythos, der von Politikern wie Kwame Nkrumah im Vorfeld der Entlassung der Goldküste in die Unabhängigkeit geschaffen wurde, um dem neuen afrikanischen Staat Ghana eine historische Tiefe zu verleihen und gleichzeitig die von europäischen Historikern aufgestellte Behauptung, Schwarzafrika besitze keine eigene Geschichte, zu widerlegen.Es kommt durch den Aufstieg des Reiches von Ghana in der westlichen Sahara zu einem erneuten Aufschwung des Handels. Durch die Entstehung einer sozialen Oberschicht im Niger-Senegal-Gebiet steigt die Nachfrage nach Luxusgütern aus dem Norden erheblich an. Die Intensivierung des Handels wird auch durch den staatlichen Schutz von Ghana begünstigt. Im Austausch für das Gold der Wangara liefern die nordafrikanischen Händler hauptsächlich Salz aus den Salinen von Taghaza (Nordmali) und Idschil (Westmauretanien), da Salz im tropischen Westafrika sehr begehrt ist. Endpunkt des Handels im Maghreb ist Sidschilmasa. Auf der Bornustraße zwischen dem Tschadsee und Tripolis sind Sklaven seit der Antike das wichtigste Ausfuhrprodukt. Salz kommt in diesem Bereich aus den Oasen von Bilma und Fachi. Wichtigste Importprodukte aus Nordafrika sind Pferde, Stoffe und Waffen. | ||||||
Afrika Eine große arabische Immigration, wobei die Kultur der Berber weitgehend absorbiert wird, findet im 11. Jahrhundert statt. Schon zuvor haben die Berber im Allgemeinen die Sprache und Religion ihrer jeweiligen Eroberer angenommen. Der arabische Einfluss und die Religion des Islam werden Nordafrika damit aufgezwungen und zerstören die traditionelle Kultur der Berber. Hier nimmt die Südexpansion des Islam über die Sahara ihren Anfang. Sie siedeln entlang der Ostküste, wo Araber, Perser und Inder blühende Kolonien, wie Mombasa, Malindi und Sofala etablieren. Hier übernehmen sie in Handel und Seefahrt die Rolle, die in früheren Jahrhunderten von den Karthagern wahrgenommen wird. | ||||||
Afrika Nach mehr als 500jährigem Bestehen wird Ghana von den muslimischen Berberarmeen der Almoraviden zerstört, die aus der Ebene Mauretaniens kommen – sie sind es auch, die das maurische Spanien in Besitz nehmen. Die Almoraviden, ständig auf Raubzug, sind nicht in der Lage, das Reich lange zu halten. | ||||||
Afrika
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Afrika Im 15. Jahrhundert plant Heinrich der Seefahrer, afrikanische Gebiete für Portugal zu erwerben. Unter seiner Führung findet eine Reihe von Entdeckungsreisen statt, die auch andere Seefahrer zu weiteren Expeditionen inspiriert. 1432 erreichen portugiesische Schiffe das Kap Bojador und 1445 Kap Verde, 1482 erreiche Diogo Cão die Mündung des Kongo, sechs Jahre später gelangt Bartolomeu Diaz zum Kap der Guten Hoffnung, und 1498 erreicht Vasco da Gama auf dem Seeweg den indischen Subkontinent, wobei er die afrikanische Ostküste entdeckt. Mit diesen Entdeckungen war der Grundstein für eine erste Kolonisierung Afrikas durch die Portugiesen gelegt. Die Guineaküste, die den Portugiesen ab 1480 vollständig bekannt war, stand in der Frühphase des Kolonialismus im Zentrum europäischer Interessen. 1482 wird São Jorge da Mina (Elmina), der erste europäische Stützpunkt, errichtet, ihm folgen zahlreiche andere Forts. Die Haupthandelsgüter sind Sklaven, Gold, Elfenbein und Gewürze. Durch die Entdeckung und Kolonisierung Amerikas erleben besonders der Sklavenhandel, der zuvor hauptsächlich von arabischen Staaten betrieben worden war, einen Aufschwung. Das hohe ökonomische Potential dieses Gebiets zog bald auch andere Nationen an die Guineaküste. | ||||||
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