Chronik 7500 BC: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | | style="color:blue;background-color:#f6f890;"| <center>'''''Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre...'''''</center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"|'''[[Neogen|Chronik 23,04-2,589 Millionen Jahre BC]] / [[Pleistozän|Chronik 2.588.000-9700 BC]] / [[Chronik 9699 BC|Chronik 9699-7501 BC]]''' <br> | ||
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Die Gegend von Donegal (heute der nördlichste Teil der Republik Irland) wird erstmals von Menschen besiedelt. Die Menschen am Mount Sandel in Nordirland gebrauchen Mikrolithen (Flintklingen). Dort wird auch im Jahre 1972 der älteste Wohnplatz Irlands am Fluss Bann entdeckt. Etwa ein Siebtel der Insel Irland wird von Mooren bedeckt, die ein Überbleibsel der Nacheiszeit sind. <br> | Die Gegend von Donegal (heute der nördlichste Teil der Republik Irland) wird erstmals von Menschen besiedelt. Die Menschen am Mount Sandel in Nordirland gebrauchen Mikrolithen (Flintklingen). Dort wird auch im Jahre 1972 der älteste Wohnplatz Irlands am Fluss Bann entdeckt. Etwa ein Siebtel der Insel Irland wird von Mooren bedeckt, die ein Überbleibsel der Nacheiszeit sind. <br> | ||
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Die Landbrücke zwischen den '''[[Großbritannien - Vorzeit|Britischen Inseln]]''' und '''[[Skandinavien]]''' verschwindet endgültig. Allerdings ist England noch mit dem europäischen Festland verbunden. <br> | Die Landbrücke zwischen den '''[[Großbritannien - Vorzeit|Britischen Inseln]]''' und '''[[Skandinavien]]''' verschwindet endgültig. Allerdings ist England noch mit dem europäischen Festland verbunden. <br> | ||
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* In '''[[Griechenland - Vorzeit|Troja]]''' wird eine kleine Festung errichtet. Auf den Inseln '''[[Griechenland - Vorzeit|Lemnos und Lesbos]]''' werden die ersten Siedlungen gegründet. | * In '''[[Griechenland - Vorzeit|Troja]]''' wird eine kleine Festung errichtet. Auf den Inseln '''[[Griechenland - Vorzeit|Lemnos und Lesbos]]''' werden die ersten Siedlungen gegründet. | ||
* In der Gegend um '''[[Griechenland - Vorzeit|Hellas und der Ägäis]]''' entstehen die ersten Bauernhöfe. | * In der Gegend um '''[[Griechenland - Vorzeit|Hellas und der Ägäis]]''' entstehen die ersten Bauernhöfe. | ||
− | * Im Gebiet des heutigen '''[[ | + | * Im Gebiet des heutigen '''[[Rumänien - Vorzeit|Moldawien]]''' und der '''[[Ukraine - Vorzeit|Ukraine]]''' entsteht an den Flüssen Dnjestr und dem südlichen Bug die Bug-Dnister-Kultur. Die Frühphase dieser Kultur ist präkeramisch; die Menschen leben von der Jagd auf Auerochsen, Rothirschen und Wildschweinen sowie vom Fischen nach Plötzen. Belege für die Landwirtschaft finden sich hier bisher noch nicht. |
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'''[[Kreta - Vorzeit|Kreta]] / [[Sizilien - Vorzeit|Sizilien]] / [[Malta - Vorzeit|Malta]]''' <br> | '''[[Kreta - Vorzeit|Kreta]] / [[Sizilien - Vorzeit|Sizilien]] / [[Malta - Vorzeit|Malta]]''' <br> | ||
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Im Gebiet der heutigen '''[[Niederlande - Vorzeit|Niederlande]]''' werden die ersten Einbäume als Boote genutzt. <br> | Im Gebiet der heutigen '''[[Niederlande - Vorzeit|Niederlande]]''' werden die ersten Einbäume als Boote genutzt. <br> | ||
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− | '''[[Skandinavien|Norwegen]] / [[Großbritannien - Vorzeit| | + | '''[[Skandinavien|Norwegen]] / [[Großbritannien - Vorzeit|Britannien]] / [[Orkney - Vorzeit|Orkney]]''' <br> |
Im Süden des heutigen '''[[Skandinavien|Norwegen]]''' ereignet sich aufgrund fortschreitender Destabilisierung des Gesteins vor der Küste, insbesondere durch den Austritt von Methanhydrat, eine Rutschung eines Gebietes mit über 800 Kilometern Länge und einem Volumen von 5608 Kubikkilometer, die wiederum eine Flutwelle von mindestens zehn bis zwölf Metern erzeugt. Diese Rutschung wird heute mit dem norwegischen Begriff Storegga bezeichne, was "große Kante" bedeutet. Auf den Shetland-Inseln, die noch nicht bewohnt sind, trifft die Welle mit einer Höhe von 15 bis 20 Metern, auch jungsteinzeitliche Siedlungen in Schottland und auf den '''[[Orkney - Vorzeit|Orkney-Inseln]]''' werden durch eine immerhin noch eine drei bis sechs Meter hohen Welle weggerissen, zerstört oder überflutet. <br> | Im Süden des heutigen '''[[Skandinavien|Norwegen]]''' ereignet sich aufgrund fortschreitender Destabilisierung des Gesteins vor der Küste, insbesondere durch den Austritt von Methanhydrat, eine Rutschung eines Gebietes mit über 800 Kilometern Länge und einem Volumen von 5608 Kubikkilometer, die wiederum eine Flutwelle von mindestens zehn bis zwölf Metern erzeugt. Diese Rutschung wird heute mit dem norwegischen Begriff Storegga bezeichne, was "große Kante" bedeutet. Auf den Shetland-Inseln, die noch nicht bewohnt sind, trifft die Welle mit einer Höhe von 15 bis 20 Metern, auch jungsteinzeitliche Siedlungen in Schottland und auf den '''[[Orkney - Vorzeit|Orkney-Inseln]]''' werden durch eine immerhin noch eine drei bis sechs Meter hohen Welle weggerissen, zerstört oder überflutet. <br> | ||
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Mit der Einwanderung von Angehörigen der Cardial- oder Impressokultur beginnt auf Sardinien die Jungsteinzeit. Der dort gewonnene Obsidian, ein Lavagestein, das am erloschenen Vulkan Monte Arci gewonnen und für einfache Werkzeuge benutzt wird, gelangt inzwischen auch nach '''[[Korsika - Vorzeit|Korsika]]''', in die '''[[Italien - Vorzeit|Toskana, die Emilia, nach Ligurien]]''' und in das heutige '''[[Frankreich - Vorzeit|Südfrankreich]]'''. Die ersten Siedlungen der südöstlichen Region '''[[Sardinien - Vorzeit|Sardiniens]]''' sind wahrscheinlich die von Piscina Rei am Nuraghen Scalas am Nuraghe Asoru und die Nuraghensiedlungen. <br> | Mit der Einwanderung von Angehörigen der Cardial- oder Impressokultur beginnt auf Sardinien die Jungsteinzeit. Der dort gewonnene Obsidian, ein Lavagestein, das am erloschenen Vulkan Monte Arci gewonnen und für einfache Werkzeuge benutzt wird, gelangt inzwischen auch nach '''[[Korsika - Vorzeit|Korsika]]''', in die '''[[Italien - Vorzeit|Toskana, die Emilia, nach Ligurien]]''' und in das heutige '''[[Frankreich - Vorzeit|Südfrankreich]]'''. Die ersten Siedlungen der südöstlichen Region '''[[Sardinien - Vorzeit|Sardiniens]]''' sind wahrscheinlich die von Piscina Rei am Nuraghen Scalas am Nuraghe Asoru und die Nuraghensiedlungen. <br> | ||
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− | '''[[Irland - Vorzeit|Irland]] / [[Großbritannien - Vorzeit| | + | '''[[Irland - Vorzeit|Irland]] / [[Großbritannien - Vorzeit|Britannien]]''' <br> |
Die Hüttensiedlung bei Mount Sandel (heute Londonderry) entsteht, die älteste bekannte Siedlung '''[[Europa]]s'''. '''[[Irland - Vorzeit|Irland]]''' selbst ist noch fast komplett von dichten Wäldern bedeckt, der Nahrungserwerb erfolgt weiter durch das bewährte Jagen und Sammeln. Über die noch kurze Zeit bestehende Landbrücke zwischen '''[[Großbritannien - Vorzeit|Schottland]]''' und '''[[Irland - Vorzeit|Irland]]''' wird Irland durch Stämme aus dem '''[[Volk der Kelten]]''', der '''Pikten''' und '''[[Irland - Vorzeit|Érainn]]''' kolonisiert. <br> | Die Hüttensiedlung bei Mount Sandel (heute Londonderry) entsteht, die älteste bekannte Siedlung '''[[Europa]]s'''. '''[[Irland - Vorzeit|Irland]]''' selbst ist noch fast komplett von dichten Wäldern bedeckt, der Nahrungserwerb erfolgt weiter durch das bewährte Jagen und Sammeln. Über die noch kurze Zeit bestehende Landbrücke zwischen '''[[Großbritannien - Vorzeit|Schottland]]''' und '''[[Irland - Vorzeit|Irland]]''' wird Irland durch Stämme aus dem '''[[Volk der Kelten]]''', der '''Pikten''' und '''[[Irland - Vorzeit|Érainn]]''' kolonisiert. <br> | ||
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| <center>'''[[Chronik 7500 BC|5900 BC]]''' </center> || [[Datei:Map Hassuna.jpg|500px|right|Verbreitungsgebiet der Hassuna-Kultur. (Quelle: Wikipedia.de, Autor: Schar Kischschatim)]]'''[[Mesopotamien 7500 BC|Mesopotamien]]''' <br> | | <center>'''[[Chronik 7500 BC|5900 BC]]''' </center> || [[Datei:Map Hassuna.jpg|500px|right|Verbreitungsgebiet der Hassuna-Kultur. (Quelle: Wikipedia.de, Autor: Schar Kischschatim)]]'''[[Mesopotamien 7500 BC|Mesopotamien]]''' <br> | ||
Im Norden des heutigen '''[[Mesopotamien 7500 BC|Irak]]''' sowie im heutigen '''[[Mesopotamien 7500 BC|Syrien]]''' bildet sich die Hassuna-Kultur heraus. Das Kerngebiet der Hassuna-Kultur liegt am mittleren Tigris, südöstlich begrenzt durch den Großen Zab; in Siedlungen jenseits dieser Grenze kommt es zu einer Vermischung mit materiellen Hinterlassenschaften der Samarra-Kultur. Die Hassuna-Kultur ist besonders durch ihre charakteristische Keramik bekannt und wird in zwei Gruppen eingeteilt: Die archaische Hassuna-Ware steht stark in der Tradition der Umm-Dabaghiya-Kultur und umfasst handgemachte, grobe Gefäße, die bei niedriger Temperatur gebrannt wurden. Auch dünnwandige Keramik aus rotem Ton, mit teilweise schwarzen Oberflächen, die mit Ritzverzierungen versehen und anschließend glänzend poliert wurden, sind typisch. Die Standard-Hassuna-Ware ist im Vergleich zur archaischen Ware heller und bemalt oder mit eingeritzten Schraffuren versehen und generell nicht poliert. Besonders typisch sind kugelförmige Gefäße mit niedrigen Hälsen, die vor allem im oberen Bereich mit eingeritzten Fischgräten- und Dreiecks-, teilweise auch Halbmond- und Punktmustern verziert sind. Ebenfalls charakteristisch sowohl für archaische als auch für Standardware sind flache Schalen mit gerilltem Boden, die vermutlich beim Schälen von Hülsenfrüchten verwendet wurden. Sie werden daher in der Regel als husking trays bezeichnet. Parallel zur Standard-Hassuna-Ware tritt in Hassuna-Siedlungen oft auch Samarra-Ware auf und umgekehrt. In den frühen Hassuna-Schichten fällt das Fehlen jeglicher Architektur auf. Stattdessen finden sich nur dort Öfen und große Aushöhlungen, verfüllt mit Boden und Schutt. Man geht davon aus, dass diese Schichten die Anfangsphase der Bautätigkeit wiedergeben, die der Gewinnung von Baumaterial diente. In den frühen Schichten finden sich oft noch Rundbauten, die eigentlich für das Akeramische Neolithikum typisch sind. In Yarim Tepe I haben diese Durchmesser von 2,5 bis 3 Metern und enthalten Reste von Tierknochen, Schmuck und Gefäßen sowie unter ihren Böden menschliche Skelette, wie vielerorts im Alten Orient üblich. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei nicht um Wohngebäude. In Hassuna haben Rundbauten hingegen Durchmesser von bis zu 5 Metern und besitzen Wände in ihrem Inneren, die sie in mehrere Räume aufteilen. Neben den Rundbauten finden sich auch rechteckige Gebäudekomplexe, die aus mehreren annähernd quadratischen Räumen mit einer Grundfläche von bis zu 4 m² und Wanddicken von bis zu 35 cm bestehen. Während zunächst jeweils etwa 3-5 solcher Räume, an deren Außenseiten sich oft Öfen befinden, einen Komplex heute noch unklarer Funktion bilden, steigt die Anzahl von Räumen pro Siedlungsschicht stetig an. Reihen mehrerer niedriger, paralleler Wände sind offenbar Fundament eines Lagergebäudes oder einer Anlage zum Trocknen von Korn. Die in Hassuna-Siedlungen gefundenen Skelette stammen überwiegend von Kindern, die in der Regel in Tongefäße gelegt meist unter den Fußböden, aber auch unter Wänden und Türschwellen von Häusern bestattet werden. Die seltenen Skelettreste von Erwachsenen werden später in chaotischem Zustand in Kornbehältern oder unter den Fußböden von Häusern, sowie in zwei Fällen in Vertiefungen in Gebäudemauern gefunden. Vermutlich werden also die meisten Erwachsenen außerhalb der Siedlung bestattet. Werkzeuge aus Flint dominieren diejenigen aus Obsidian deutlich. Zu diesen Werkzeugen gehören vor allem Schaber, Bohrer, Äxte/Hacken und Sichelklingen, sowie eher selten Pfeilspitzen. Daneben gibt es auch Klingen, Keulenköpfe, vereinzelte Schalen, Mahlsteine und auch Perlen aus verschiedenen Mineralien, darunter Serpentin, Karneol und Türkis. Knochen werden vor allem zu Ahlen, Nadeln und Schleifgeräten verarbeitet. Ein Schulterblatt eines Rindes von Yarim Tepe I weist Ritzungen auf, die als Rechenoperationen gedeutet werden können. Aus Ton werden in großen Mengen Spinnwirtel und Schleudersteine, die als Jagdwaffen weit verbreitet sind, hergestellt, darüber hinaus aber auch Gegenstände mit Zick-Zack-Muster, bei denen es sich um Vorläufer von Stempelsiegeln handeln könnte, und kleine Tonpropfen mit verdickten Enden, von denen unter anderem vermutet wurde, dass es sich um eine Art von Lippenpflöcken handeln könnte. Die später gefundenen Tierüberreste setzen sich aus domestizierten Arten wie Schwein, Rind, Schaf und Ziege neben wilden Arten wie Gazelle, Onager, Hase und Wildschwein zusammen. Auch wenn eine intensivere Untersuchung der Überreste noch aussteht, lassen sich hieraus Viehhaltung und besonders die Jagd als Fleischquelle erschließen. Die große Anzahl von Spinnwirteln legt zudem die Produktion von Textilien nahe. Pflanzenreste umfassen domestizierte Arten wie vor allem Gerste, aber auch Weizen, Linsen und Erbsen. Hieraus kann auf Landwirtschaft als weitere Grundlage der Nahrungsversorgung geschlossen werden. <br> | Im Norden des heutigen '''[[Mesopotamien 7500 BC|Irak]]''' sowie im heutigen '''[[Mesopotamien 7500 BC|Syrien]]''' bildet sich die Hassuna-Kultur heraus. Das Kerngebiet der Hassuna-Kultur liegt am mittleren Tigris, südöstlich begrenzt durch den Großen Zab; in Siedlungen jenseits dieser Grenze kommt es zu einer Vermischung mit materiellen Hinterlassenschaften der Samarra-Kultur. Die Hassuna-Kultur ist besonders durch ihre charakteristische Keramik bekannt und wird in zwei Gruppen eingeteilt: Die archaische Hassuna-Ware steht stark in der Tradition der Umm-Dabaghiya-Kultur und umfasst handgemachte, grobe Gefäße, die bei niedriger Temperatur gebrannt wurden. Auch dünnwandige Keramik aus rotem Ton, mit teilweise schwarzen Oberflächen, die mit Ritzverzierungen versehen und anschließend glänzend poliert wurden, sind typisch. Die Standard-Hassuna-Ware ist im Vergleich zur archaischen Ware heller und bemalt oder mit eingeritzten Schraffuren versehen und generell nicht poliert. Besonders typisch sind kugelförmige Gefäße mit niedrigen Hälsen, die vor allem im oberen Bereich mit eingeritzten Fischgräten- und Dreiecks-, teilweise auch Halbmond- und Punktmustern verziert sind. Ebenfalls charakteristisch sowohl für archaische als auch für Standardware sind flache Schalen mit gerilltem Boden, die vermutlich beim Schälen von Hülsenfrüchten verwendet wurden. Sie werden daher in der Regel als husking trays bezeichnet. Parallel zur Standard-Hassuna-Ware tritt in Hassuna-Siedlungen oft auch Samarra-Ware auf und umgekehrt. In den frühen Hassuna-Schichten fällt das Fehlen jeglicher Architektur auf. Stattdessen finden sich nur dort Öfen und große Aushöhlungen, verfüllt mit Boden und Schutt. Man geht davon aus, dass diese Schichten die Anfangsphase der Bautätigkeit wiedergeben, die der Gewinnung von Baumaterial diente. In den frühen Schichten finden sich oft noch Rundbauten, die eigentlich für das Akeramische Neolithikum typisch sind. In Yarim Tepe I haben diese Durchmesser von 2,5 bis 3 Metern und enthalten Reste von Tierknochen, Schmuck und Gefäßen sowie unter ihren Böden menschliche Skelette, wie vielerorts im Alten Orient üblich. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei nicht um Wohngebäude. In Hassuna haben Rundbauten hingegen Durchmesser von bis zu 5 Metern und besitzen Wände in ihrem Inneren, die sie in mehrere Räume aufteilen. Neben den Rundbauten finden sich auch rechteckige Gebäudekomplexe, die aus mehreren annähernd quadratischen Räumen mit einer Grundfläche von bis zu 4 m² und Wanddicken von bis zu 35 cm bestehen. Während zunächst jeweils etwa 3-5 solcher Räume, an deren Außenseiten sich oft Öfen befinden, einen Komplex heute noch unklarer Funktion bilden, steigt die Anzahl von Räumen pro Siedlungsschicht stetig an. Reihen mehrerer niedriger, paralleler Wände sind offenbar Fundament eines Lagergebäudes oder einer Anlage zum Trocknen von Korn. Die in Hassuna-Siedlungen gefundenen Skelette stammen überwiegend von Kindern, die in der Regel in Tongefäße gelegt meist unter den Fußböden, aber auch unter Wänden und Türschwellen von Häusern bestattet werden. Die seltenen Skelettreste von Erwachsenen werden später in chaotischem Zustand in Kornbehältern oder unter den Fußböden von Häusern, sowie in zwei Fällen in Vertiefungen in Gebäudemauern gefunden. Vermutlich werden also die meisten Erwachsenen außerhalb der Siedlung bestattet. Werkzeuge aus Flint dominieren diejenigen aus Obsidian deutlich. Zu diesen Werkzeugen gehören vor allem Schaber, Bohrer, Äxte/Hacken und Sichelklingen, sowie eher selten Pfeilspitzen. Daneben gibt es auch Klingen, Keulenköpfe, vereinzelte Schalen, Mahlsteine und auch Perlen aus verschiedenen Mineralien, darunter Serpentin, Karneol und Türkis. Knochen werden vor allem zu Ahlen, Nadeln und Schleifgeräten verarbeitet. Ein Schulterblatt eines Rindes von Yarim Tepe I weist Ritzungen auf, die als Rechenoperationen gedeutet werden können. Aus Ton werden in großen Mengen Spinnwirtel und Schleudersteine, die als Jagdwaffen weit verbreitet sind, hergestellt, darüber hinaus aber auch Gegenstände mit Zick-Zack-Muster, bei denen es sich um Vorläufer von Stempelsiegeln handeln könnte, und kleine Tonpropfen mit verdickten Enden, von denen unter anderem vermutet wurde, dass es sich um eine Art von Lippenpflöcken handeln könnte. Die später gefundenen Tierüberreste setzen sich aus domestizierten Arten wie Schwein, Rind, Schaf und Ziege neben wilden Arten wie Gazelle, Onager, Hase und Wildschwein zusammen. Auch wenn eine intensivere Untersuchung der Überreste noch aussteht, lassen sich hieraus Viehhaltung und besonders die Jagd als Fleischquelle erschließen. Die große Anzahl von Spinnwirteln legt zudem die Produktion von Textilien nahe. Pflanzenreste umfassen domestizierte Arten wie vor allem Gerste, aber auch Weizen, Linsen und Erbsen. Hieraus kann auf Landwirtschaft als weitere Grundlage der Nahrungsversorgung geschlossen werden. <br> | ||
− | [[Datei:Halaf- und Hassuna-Samarra-Kultur.jpg|left|Lage der Halaf- und der Hassuna-Samarra-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)]] Im Norden '''[[Mesopotamien 7500 BC|Mesopotamiens]]''', in den Gebieten des heutigen'''[[Syrien - Vorzeit|Syrien]]''', der '''[[Türkei - Vorzeit|Türkei]]''' und des '''[[Iran - Vorzeit| | + | [[Datei:Halaf- und Hassuna-Samarra-Kultur.jpg|left|Lage der Halaf- und der Hassuna-Samarra-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)]] Im Norden '''[[Mesopotamien 7500 BC|Mesopotamiens]]''', in den Gebieten des heutigen '''[[Syrien - Vorzeit|Syrien]]''', der '''[[Türkei - Vorzeit|Türkei]]''' und des '''[[Iran - Vorzeit|Iran]]''' blüht die chalkolithische Halaf-Kultur. In ihrer Ausdehnung gehört sie zu den weitläufigsten Kulturen dieser Zeit, von der viele weitere Fundstätten bekannt sind. Das Kerngebiet liegt am Tigris im heutigen nördlichen '''[[Mesopotamien 7500 BC|Irak]]''' und im östlichen '''[[Syrien - Vorzeit|Syrien]]'''. Die Halaf-Kultur ist vor allem durch ihre Keramik gekennzeichnet. Diese ist zum Teil reich verziert, wobei die bemalte Ware nur einen Teil des gesamten Keramikvolumens darstellt und an bestimmten Orten vermehrt vorkommt. Vor allem an der Peripherie des Gebietes der Halaf-Kultur finden sich neben der typischen Halaf-Keramik auch Gefäße, deren Formen auf lokalen Traditionen basieren. Die älteren Gefäße sind mit einfachen, roten oder schwarzen geometrischen Mustern bemalt. Einige Gefäße haben Tier- oder Menschenform. Der verwendete Ton ist sehr fein und hell. Es werden auch kleine Tonfiguren, vor allem von nackten Frauen hergestellt. Daneben gibt es Steingefäße. Die Siedlungen der Halaf-Kultur bestehen aus runden Hütten, die einen Durchmesser von drei bis sieben Meter besitzen können. Sie sind aus Lehm, Lehmziegeln oder Stein errichtet. Manche haben einen rechteckigen Anbau, der möglicherweise als Speicher dient. An verschiedenen Orten werden auch rechteckige Bauten ausgegraben. Die Häuser bilden kleine Dörfer, die kaum einen Hektar in ihrer Größe überschreiten. Nur einige Siedlungen scheinen mehr als 10 Hektar groß zu sein und es mag sich hier um regionale Zentren handeln. Es ist nur wenig über die Bestattungssitten bekannt. In Yarim Tepe existieren Grabschächte mit einer kleinen Seitenkammer für die Toten, wobei deren Schädel getrennt vom Körper bestattet wird. Es sind offenbar auch Brandbestattungen üblich. Wirtschaftsgrundlage ist der Ackerbau. Einkorn, Emmer und hexaploider Weizen sowie diverse Erbsenarten werden angebaut. An Haustieren gibt es Schafe, Ziegen, Schweine und Hunde. Wildtiere werden gejagt. Kupfer ist bekannt. <br> |
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− | '''[[Europa|Westeuropa]] / [[Großbritannien - Vorzeit| | + | '''[[Europa|Westeuropa]] / [[Großbritannien - Vorzeit|Britannien]]''' <br> |
Britannien wird endgültig vom europäischen Festland abgetrennt. Ursache ist das Abschmelzen der Gletscher und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels. <br> | Britannien wird endgültig vom europäischen Festland abgetrennt. Ursache ist das Abschmelzen der Gletscher und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels. <br> | ||
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| <center>'''[[Chronik 7500 BC|5800 BC]]''' </center> || '''[[Europa|Südosteuropa]]''' <br> | | <center>'''[[Chronik 7500 BC|5800 BC]]''' </center> || '''[[Europa|Südosteuropa]]''' <br> | ||
− | Im Gebiet des heutigen '''[[ | + | Im Gebiet des heutigen '''[[Rumänien - Vorzeit|Moldawien]]''' und der '''[[Ukraine - Vorzeit|Ukraine]]''' werden in der Bug-Dnister-Kultur die ersten Keramiken bekannt. Hauptsächlich sind dies flach- oder spitzbödige Kannen, die mit Wellenlinien verziert werden. Einflüsse der Starcevo-Kultur führen zu starken Änderungen der Bug-Dnister-Kultur. Die Keramik wird plötzlich jener der Star?evo-Kultur sehr ähnlich und statt Wildgras wird nun, wie in '''[[Europa|Südeuropa]]''', vermehrt Einkorn, Emmer und Dinkel genutzt. In der Frühphase ist die Bug-Dnister-Kultur präkeramisch. Die Menschen lebten von der Jagd auf Auerochsen, Rothirsch und Wildschweine und fischten Plötzen, Aale und Hechte. Belege für Landwirtschaft fanden sich bisher nicht. <br> |
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* Zehn Kilometer westlich des heutigen Volos in '''[[Griechenland - Vorzeit|Thessalien]]''' liegt das Zentrum der Sesklo-Kultur. Sesklo ist der Beginn des keramischen Neolithikums in Griechenland. Zunächst ist die hier hergestellte Keramik noch meist monochrom rötlich bis bräunlich bemalt und gut poliert. Einfache Ornamentik, wie Zick-Zack, Wellen und Rhomben, sind bereits bekannt. Die Sesklo-Kultur kennt Pfostenhäuser und Lehmbauten mit Steinfundamenten. Der Ort besitzt mit seinen über 500 Häusern eine beachtliche Größe. Die Lehmziegelbauten sind quadratisch angelegt und besitzen teilweise Pfosten in ihrem Innern. | * Zehn Kilometer westlich des heutigen Volos in '''[[Griechenland - Vorzeit|Thessalien]]''' liegt das Zentrum der Sesklo-Kultur. Sesklo ist der Beginn des keramischen Neolithikums in Griechenland. Zunächst ist die hier hergestellte Keramik noch meist monochrom rötlich bis bräunlich bemalt und gut poliert. Einfache Ornamentik, wie Zick-Zack, Wellen und Rhomben, sind bereits bekannt. Die Sesklo-Kultur kennt Pfostenhäuser und Lehmbauten mit Steinfundamenten. Der Ort besitzt mit seinen über 500 Häusern eine beachtliche Größe. Die Lehmziegelbauten sind quadratisch angelegt und besitzen teilweise Pfosten in ihrem Innern. | ||
− | * Im Gebiet des heutigen '''[[ | + | * Im Gebiet des heutigen '''[[Rumänien - Vorzeit|Moldawien]]''' und der '''[[Ukraine - Vorzeit|Ukraine]]''' ändert sich nach 300 Jahren die Charakteristik der Keramik der Bug-Dnister-Kultur abermals. Charakteristiken der Starcevo-Kultur werden durch solche der Linearbandkeramik (LBK) ersetzt. Die LBK-Leute stammen wahrscheinlich vom Oberen Dnister in diese Region und dringen vermutlich bis zur unteren Donau vor. Grubenhäuser werden jetzt durch Langhäuser ersetzt. <br> |
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Auf der Erde beginnt der warme Klimaabschnitt des "Mittleren Atlantikums" (AT2). <br> | Auf der Erde beginnt der warme Klimaabschnitt des "Mittleren Atlantikums" (AT2). <br> | ||
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Aktuelle Version vom 15. September 2019, 15:45 Uhr
DIE EREIGNISSE DER JAHRE 7500 BIS 5001 BC
In der Stadt Jericho wird der erste steinerne Turm der Menschheit errichtet
Tsunamikatastrophe im Mittelmeer
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Chronik 23,04-2,589 Millionen Jahre BC / Chronik 2.588.000-9700 BC / Chronik 9699-7501 BC | |
Anatolien Domestizierung des Hausrindes in der heutigen südlichen Türkei. Nutzung der Sekundärprodukte Milch und Wolle. Israel - Vorzeit Mesopotamien Zypern Kreta / Sizilien / Malta Indien Eurasien Nordafrika Irland Baltikum / Skandinavien / Polen / Deutschland Skandinavien China Mittelamerika Nordamerika Nordamerika / Ozeanien / Japan | |
Irland Am Ende der letzten Eiszeit wird Irland durch kontinentaleuropäische Jäger, Fischer und Sammler besiedelt. Diese wandern über die Landbrücke von der Kintyre-Halbinsel mit Schottland und, da die Britischen Inseln noch mit dem europäischen Kontinent verbunden sind, vom europäischen Festland ein. Mit der Erwärmung beginnen Eiche, Ulme und Esche die Kiefernwälder und die zuvor arktische Fauna und Flora zu verdrängen. Der Riesenhirsch (Megaloceros giganteur) mit einer Geweihauslage von 3,6 Metern kann dadurch auch in Irland nicht überleben und stirbt aus. Aus der Vorgeschichte Irlands sind früheste Zeugnisse menschlicher Besiedelung aus der Zeit des Mesolithikums zwischen 8000 und 7000 beispielsweise zu finden
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Europa / Baltikum Im Baltikum und im Gebiet des heutigen Nordens des europäischen Russlands verbreitet sich die Kunda-Kultur, die nach einem der Hauptfundorte in Estland benannt ist. Die meisten Fundorte der Kunda-Kultur befinden sich in der Nähe von Wäldern, Seen, Flüssen und Sümpfen. Die Kultur stellt die erste relativ sesshafte Besiedelung der Region dar. Sie kennzeichnet eine Vermischung der Sammler- mit der Fischer- und der Jägerkultur. Unter den zahlreichen Tierknochenfunden sind viele Objekte aus Knochen und Horn die zu Werkzeugen weiterverarbeitet wurden und typischerweise eine einfache geometrische Gestaltung aufweisen. Anatolien | |
Indien Den Überlieferungen zufolge wird der mythische König Rama geboren. | |
Terra Nach einer Warmzeit werden jetzt auf der Erde etwa die Temperaturen erreicht, die noch in 27.000 Jahren herrschen werden. Der Meeresspiegel steigt an auf knapp 30 Meter unter NN. Das entspricht einer Rate von rund 17 Millimeter pro Jahr. Indien Nach der indischen Überlieferung "Ramayana" begegnet Rama am Hof des Königs Janaka, wo er ein Bogenschießen mit dem Bogen von Shiva, den er als Einziger spannen kann, gewinnt, Sita (deutsch: "Furche"), die von König Janaka beim rituellen Pflügen in einer Erdfurche als Baby gefunden und von ihm wie eine Tochter aufgezogen wurde. Rama heiratet Sita. Auf Drängen seiner Stiefmutter Kaikeyi wird Rama in den Wald verbannt, wohin in zwei Menschen begleiten: Sein Halbbruder Lakshmana und seine Gattin Sita. Dasharatha ordnet an, dass Rama 14 Jahre lang in der Verbannung leben soll. In der Wildnis Gandaka helfen die beiden Brüder den dort lebenden Einsiedlern und Heiligen, die von Rakshasas unter der Führung Kharas bedroht werden. Der Dämonenkönig Ravana entführt Sita nach Lanka, nachdem ihn seine Schwester Shurpanakha, die von Rama zurückgewiesen und von Lakshmana verstümmelt wurde, auf die einzigartige Schönheit von Sita aufmerksam macht. Ein wesentlicher Helfer Ramas bei der Suche nach seiner Frau und im Kampf gegen Ravana ist der Affengott Hanuman. Den Ort, an dem Sita festgehalten wird, erfahren sie von Sampati. Die Affen bauen eine Brücke nach Lanka, die Ramu Setu, so dass Rama mit einem Heer übersetzen kann. Rama oder Ram, auch Ramachandra, ist nach den Lehren des Hinduismus die siebte Inkarnation von Vishnu, einem hinduistischen Gott. Er gilt als gebildet, schön und mit allen königlichen Eigenschaften ausgestattet. Seine Geschichte wird in dem indischen Heldenepos Ramayana erzählt. Nordamerika / Japan | |
Nordeuropa / Westeuropa 2750 Jahre nach dem Beginn der Senkung des Meeresspiegels und dem Beginn der Überflutung von Doggerland, einem Landgebiet, das sie halbe Nordsee umfasst, werden 600 Kilometer des bisherigen Elbe-Urstromtals nunmehr überflutet. Der südliche Teil der Nordsee zwischen der Doggerbank und dem Ärmelkanal werden ein Binnensee, in denen die Flüsse und nordeuropäischen Gletscher entwässern. | |
Terra Die Menschen beginnen erstmals, Wasserfahrzeuge zu bauen, mit denen die Hohe See befahren werden kann. Es sind wahrscheinlich schon Plankenboote oder größere Fellboote. Die gezielte Hochseefischerei auch ein wenig außerhalb des Sichtkontakts mit der Küste beginnt. Volk der Arier
Ägypten Belutschistan
Königreich Sindh
Irland Skandinavien / Britannien Island
Nordamerika Nordamerika / Südamerika Nordamerikanische Jäger rotten mehr als 25 kontinentaltypische Tierarten aus, darunter das Mammut, das Mastodon, das Glyptodon, das Pferd und das Kamel. Spätestens jetzt stirbt auf der westlichen Hemisphäre der Säbelzahntiger (Smilodon) aus. Den Säbelzahntiger gab es in in Nord- und Südamerika seit 2.581.000 Jahren. Im Gesamterscheinungsbild dürfte Smilodon an eine heutige Großkatze erinnert haben, unterschied sich von diesen jedoch in einigen charakteristischen Merkmalen. Mit seinem abschüssig verlaufenden Rücken, den kurzen Beinen und der extrem kraftvollen Schulter- und Nackenpartie war Smilodon etwas kleiner, aber dafür viel muskulöser und schwerer gebaut als die großen Raubkatzen von heute. Die größten Vertreter der Gattung erreichten geschätzt über 300 kg und waren damit schwerer als heutige Löwen und Tiger. Charakteristisch waren der kurze Stummelschwanz und die langen Säbelzähne, die bis zu 20 cm aus dem Kiefer ragten. Diese riesigen Eckzähne hatten keinen runden, sondern einen ovalen Querschnitt, was das Eindringen in das Fleisch des Opfers erleichterte. Smilodon stirbt aus, da es keine Beutetiere mehr für ihn in ausreichender Zahl gibt. | |
Baltikum / Skandinavien / Polen / Deutschland Am Südrand des Baltischen Eismeers ergießt sich das Wasser in den Atlantik. Dies hat das Auftauchen weiterer Landesteile des heutigen Finnlands zur Folge. Da die Senke des ehemaligen Baltischen Eissees, der nun als „Yoldia-Meer“ bezeichnet wird, deutlich tiefer als der Meeresspiegel liegt, strömt nun im Gegenzug auch salzhaltiges Wasser von Westen her ein. Nach wie vor fließt Schmelzwasser aus dem Norden in dieses Meer. | |
Nordafrika Das Gebiet der heutigen Sahara beginnt zu einer Wüste zu werden. Bis der Zustand des 21. Jahrhunderts erreicht sein wird, wird es aber noch über 3000 Jahre dauern. Südamerika | |
China In Mittelchina entsteht im Gebiet des heutigen Jiahu in Henan die erste Schrift, die mit "Jiahu-Schrift" bezeichnet wird. Sie ist Teil der jungsteinzeitlichen Peiligang-Kultur. Die Bezeichnung "Jiahu-Schrift" bezieht sich auf die 16 Markierungen prähistorischer Artefakte. Einige Archäologen meinen, dass die Zeichen in einem Zusammenhang mit der Orakelknochen-Schrift stehen (z. B. die vergleichbaren Zeichen für "Auge", "Sonne, "Tag"), aber einige zweifeln daran, dass sie überhaupt auf Schrift hinweisen. | |
Anatolien
Belutschistan
Kreta / Sizilien / Malta Iberische Halbinsel Westeuropa Orkney Die Besiedlung des Mainlands der Orkney-Inseln beginnt. Dies beweist ein Pollendiagramm aus Quoyloo, aus dem eine Rodungsepisode von Mesolithikern mit Holzkohleablagerungen herauszulesen ist. Baltikum / Skandinavien / Polen / Deutschland China Südostasien Neuguinea | |
Nordamerika Der Agassiz-Gletschersee im Gebiet des heutigen Kanada erfährt seine letzte größere Veränderung, da dieser nunmehr in in die Hudson Bay abfließt. Während der folgenden 1.000 Jahre wird der See fast vollständig austrocknen und dabei unter anderen den Lake Winnipeg, den Lake Winnipegosis, den Manitobasee und den Lake of the Woods hinterlassen. Diese Seen werden wegen der postglazialen Landhebung noch Zehntausende von Jahre langsam schrumpfen. Das Austrocknen des Agassiz-Gletschersee geschieht sehr schnell, unter Umständen dauert es nur ein Jahr, wie später aus Eisbohrkernen ersichtlich wird. Obwohl der See zusammen mit dem Eis, das ihn gespeist hat, 8400 Jahre später nahezu völlig verschwunden sein wird, hinterlässt er auf einer großen Fläche noch Spuren: Kilometerweit von jeglichem Wasser entfernte Strände sind offenkundige Spuren, die an vielen Stellen entlang des ehemaligen Ufers gefunden werden können. Täler von ehemaligen Zu- und Abflüssen sind heutige Flusstäler, u.a. die des Red River, des Assiniboine River und des Minnesota River. | |
Sizilien Ein Bergrutsch am sizilianischen Vulkan Ätna führt zu einer gewaltigen Tsunami-Katastrophe im Mittelmeer. Die 35 Kubikkilometer umfassenden Felsmassen verursachen nach ihrem Auftreffen auf dem Meer etwa 50 Meter hohe Wellen vor den Küsten Süditaliens und immerhin noch bis zu 13 Metern Höhe vor den Küsten des heutigen Griechenlands, Libyens und Tunesiens. Mit einer geschätzten Geschwindigkeit von 725 km/h brauchen die Wassermassen nur etwas mehr als dreieinhalb Stunden, ehe sie im östlichen Mittelmeer zwischen Israel und Ägypten die Küste erreichen. Mittelamerika | |
Südeuropa / Nordafrika / Sardinien / Korsika / Malta / Iberische Halbinsel An der östlichen Adriaküste, rund um das westliche Mittelmeer einschließlich Nordafrikas sowie auf den Inseln Korsika, Sardinien, Sizilien und Malta, nicht aber auf den Balearen, kommt die Cardial- oder Impressokultur auf. Dominierendes Element sind stempelartige Abdrücke, die mit der Herzmuschel (Cardium edule) erzeugt werden (daher der Begriff "Cardial-Kultur"). Da in der Folge aber immer mehr Keramik auftaucht, die mit anderen Gegenständen ausgeführte Eindrücke besitzt, wird später der Ausdruck "Impresso-Kultur" eingeführt. Derzeit sind beide Bezeichnungen geläufig. Älteste Abdruckkeramik findet man oft in Höhenlagen oder Höhlen (zum Beispiel Gruta do Caldeirão bei Tomar, Portugal) und, bis auf Ausnahmen, nicht im Hinterland der jeweiligen Küstenregion. Auch in einigen portugiesischen Muschelhaufen finden sich Scherben mit Cardium-Abdrücken, die auch an der Algarve, im Alentejo und an der Mondegomündung vorkommen, eher selten. Mitteleuropa Westeuropa Norwegen / Britannien / Orkney | |
Terra Durch das weitere Abschmelzen der Gletscher wird es in den nächsten 100 Jahren kühlere Temperaturen geben. | |
Zentraltürkei In Catal Hüyük im Gebiet der heutigen südlichen Zentraltürkei, das etwa 32 Hektar groß ist, stehen 40 Schreine für eine Göttin, die als Jungfrau und auch als Mutter dargestellt wird. Der Hügel auf der kahlen anatolischen Hochebene, auf dem die Stadt steht, ist 20 Meter hoch. Catal Hüyük entwickelt sich zu einem Zentrum eines matriarchalischen Kult. Die Menschen dort bauen Hunderte von rechteckigen Häusern auf Lehm, die meisten privaten Grundstücke haben ca. 12 Hektar Größe. In den verputzten Häusern gibt es Zimmer mit Kaminen, in dem Dorf Getreidesilos. Am Eingang der Häuser findet man Hörner von Stieren oder auch Göttinnenbilder sowie dargestellte Tiere. In Catal Hüyük werden polierte Obsidian-Spiegel genutzt. Bestattungen finden in dafür vorgesehenen Häusern statt. Mesopotamien Zypern Ägypten / Nordafrika / Westafrika Südeuropa Sardinien / Korsika / Südeuropa Irland / Britannien Baltikum / Skandinavien / Polen / Deutschland
Baltikum Island Zentralasien Ostafrika / Westafrika Ostafrika Westafrika Zentral- und Südafrika (Khoisan) Nordamerika | |
Mesopotamien Im Norden des heutigen Irak sowie im heutigen Syrien bildet sich die Hassuna-Kultur heraus. Das Kerngebiet der Hassuna-Kultur liegt am mittleren Tigris, südöstlich begrenzt durch den Großen Zab; in Siedlungen jenseits dieser Grenze kommt es zu einer Vermischung mit materiellen Hinterlassenschaften der Samarra-Kultur. Die Hassuna-Kultur ist besonders durch ihre charakteristische Keramik bekannt und wird in zwei Gruppen eingeteilt: Die archaische Hassuna-Ware steht stark in der Tradition der Umm-Dabaghiya-Kultur und umfasst handgemachte, grobe Gefäße, die bei niedriger Temperatur gebrannt wurden. Auch dünnwandige Keramik aus rotem Ton, mit teilweise schwarzen Oberflächen, die mit Ritzverzierungen versehen und anschließend glänzend poliert wurden, sind typisch. Die Standard-Hassuna-Ware ist im Vergleich zur archaischen Ware heller und bemalt oder mit eingeritzten Schraffuren versehen und generell nicht poliert. Besonders typisch sind kugelförmige Gefäße mit niedrigen Hälsen, die vor allem im oberen Bereich mit eingeritzten Fischgräten- und Dreiecks-, teilweise auch Halbmond- und Punktmustern verziert sind. Ebenfalls charakteristisch sowohl für archaische als auch für Standardware sind flache Schalen mit gerilltem Boden, die vermutlich beim Schälen von Hülsenfrüchten verwendet wurden. Sie werden daher in der Regel als husking trays bezeichnet. Parallel zur Standard-Hassuna-Ware tritt in Hassuna-Siedlungen oft auch Samarra-Ware auf und umgekehrt. In den frühen Hassuna-Schichten fällt das Fehlen jeglicher Architektur auf. Stattdessen finden sich nur dort Öfen und große Aushöhlungen, verfüllt mit Boden und Schutt. Man geht davon aus, dass diese Schichten die Anfangsphase der Bautätigkeit wiedergeben, die der Gewinnung von Baumaterial diente. In den frühen Schichten finden sich oft noch Rundbauten, die eigentlich für das Akeramische Neolithikum typisch sind. In Yarim Tepe I haben diese Durchmesser von 2,5 bis 3 Metern und enthalten Reste von Tierknochen, Schmuck und Gefäßen sowie unter ihren Böden menschliche Skelette, wie vielerorts im Alten Orient üblich. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei nicht um Wohngebäude. In Hassuna haben Rundbauten hingegen Durchmesser von bis zu 5 Metern und besitzen Wände in ihrem Inneren, die sie in mehrere Räume aufteilen. Neben den Rundbauten finden sich auch rechteckige Gebäudekomplexe, die aus mehreren annähernd quadratischen Räumen mit einer Grundfläche von bis zu 4 m² und Wanddicken von bis zu 35 cm bestehen. Während zunächst jeweils etwa 3-5 solcher Räume, an deren Außenseiten sich oft Öfen befinden, einen Komplex heute noch unklarer Funktion bilden, steigt die Anzahl von Räumen pro Siedlungsschicht stetig an. Reihen mehrerer niedriger, paralleler Wände sind offenbar Fundament eines Lagergebäudes oder einer Anlage zum Trocknen von Korn. Die in Hassuna-Siedlungen gefundenen Skelette stammen überwiegend von Kindern, die in der Regel in Tongefäße gelegt meist unter den Fußböden, aber auch unter Wänden und Türschwellen von Häusern bestattet werden. Die seltenen Skelettreste von Erwachsenen werden später in chaotischem Zustand in Kornbehältern oder unter den Fußböden von Häusern, sowie in zwei Fällen in Vertiefungen in Gebäudemauern gefunden. Vermutlich werden also die meisten Erwachsenen außerhalb der Siedlung bestattet. Werkzeuge aus Flint dominieren diejenigen aus Obsidian deutlich. Zu diesen Werkzeugen gehören vor allem Schaber, Bohrer, Äxte/Hacken und Sichelklingen, sowie eher selten Pfeilspitzen. Daneben gibt es auch Klingen, Keulenköpfe, vereinzelte Schalen, Mahlsteine und auch Perlen aus verschiedenen Mineralien, darunter Serpentin, Karneol und Türkis. Knochen werden vor allem zu Ahlen, Nadeln und Schleifgeräten verarbeitet. Ein Schulterblatt eines Rindes von Yarim Tepe I weist Ritzungen auf, die als Rechenoperationen gedeutet werden können. Aus Ton werden in großen Mengen Spinnwirtel und Schleudersteine, die als Jagdwaffen weit verbreitet sind, hergestellt, darüber hinaus aber auch Gegenstände mit Zick-Zack-Muster, bei denen es sich um Vorläufer von Stempelsiegeln handeln könnte, und kleine Tonpropfen mit verdickten Enden, von denen unter anderem vermutet wurde, dass es sich um eine Art von Lippenpflöcken handeln könnte. Die später gefundenen Tierüberreste setzen sich aus domestizierten Arten wie Schwein, Rind, Schaf und Ziege neben wilden Arten wie Gazelle, Onager, Hase und Wildschwein zusammen. Auch wenn eine intensivere Untersuchung der Überreste noch aussteht, lassen sich hieraus Viehhaltung und besonders die Jagd als Fleischquelle erschließen. Die große Anzahl von Spinnwirteln legt zudem die Produktion von Textilien nahe. Pflanzenreste umfassen domestizierte Arten wie vor allem Gerste, aber auch Weizen, Linsen und Erbsen. Hieraus kann auf Landwirtschaft als weitere Grundlage der Nahrungsversorgung geschlossen werden. Westeuropa / Britannien Orkney | |
Südosteuropa Im Gebiet des heutigen Moldawien und der Ukraine werden in der Bug-Dnister-Kultur die ersten Keramiken bekannt. Hauptsächlich sind dies flach- oder spitzbödige Kannen, die mit Wellenlinien verziert werden. Einflüsse der Starcevo-Kultur führen zu starken Änderungen der Bug-Dnister-Kultur. Die Keramik wird plötzlich jener der Star?evo-Kultur sehr ähnlich und statt Wildgras wird nun, wie in Südeuropa, vermehrt Einkorn, Emmer und Dinkel genutzt. In der Frühphase ist die Bug-Dnister-Kultur präkeramisch. Die Menschen lebten von der Jagd auf Auerochsen, Rothirsch und Wildschweine und fischten Plötzen, Aale und Hechte. Belege für Landwirtschaft fanden sich bisher nicht. Skandinavien / Westeuropa | |
Mesopotamien
Königreich Ägypten | |
Schwarzes Meer / Vorderasien / Türkei - Vorzeit / Ukraine - Vorzeit / Russland - Vorzeit Der Bosporus wird überflutet. Salzwasser bricht in das Schwarze Meer ein und läßt den Meeresspiegel um mehr als 100 Meter ansteigen. Zahlreiche Siedlungen an den Ufern werden überflutet. Vermutlich stellt diese Katastrophe einen historischen Hintergrund der Sintflut im Gilgamesch-Epos und in der Bibel dar. Es gibt weltweit mehr als 200 verschiedene Fluterzählungen, von denen 85 Prozent ein großes Schiff beschreiben, das die menschliche Rasse vor dem Aussterben zu retten hilft. Jüngere Untersuchungen datieren die Flut auf 16.000 BC bis 14.000 BC. | |
Terra Das „Chronicon Paschale“ (Osterchronik), eine von einem anonymen Autor im Jahre 630 im Byzantinischen Reich verfasste Weltchronik in griechischer Sprache, datiert die Erschaffung der Welt auf diesen Tag. | |
Mesopotamien In Assyrien entstehen die frühesten Siedlungen. In Tschoga Mami wird das weltweit erste Bewässerungssystem entwickelt. Die "Obed-Zeit" oder auch "Obed-Kultur" beginnt in Tell el-Obed, einem Siedlungshügel (Tell) in Mesopotamien und wird bis 3500 BC dauern. Definiert wird die Obed-Phase durch die Keramik. Ihre Verzierung besteht aus dunklen, umlaufenden Bändern und dazwischen eingefügten Mustern. Das Musterrepertoire ist gegenüber früherer Perioden merklich vereinfacht. Die Ausführung der Zeichnungen deutet auf die Nutzung einer drehbaren Arbeitsplatte (Tournette), jedoch noch keiner sich drehenden Töpferscheibe. Die Keramik wird zunächst nur im Süden Babyloniens hergestellt. In dieser Periode wird in Mittelmesopotamien Landwirtschaft bereits mit Hilfe künstlicher Bewässerung betrieben. Die bekanntesten Siedlungen dieser Periode sind Eridu, Ur und das namensgebende Tell el-Obed. Es tritt ein Haus mit neuartigem Grundriss auf, das Mittelsaalhaus. Hier dient ein zentraler Raum als funktionales Zentrum und Verteiler zu den angrenzenden Räumen. Bitumen als Dichtmaterial für Schiffe ist ebenfalls bekannt. Es existiert ein Handel zwischen as-Sabiyah im heutigen Kuwait, das am Rande einer Lagune liegt, und Tell el-Obed. Es spricht einiges dafür, dass die Keramik von Obed, die man entlang der arabischen Halbinsel bis nach Bahrain und Katar und am anderen Ufer des Persischen Golfs gebraucht, über das Meer und nicht auf dem Landweg befördert wird. Neu scheinen auch die sich in unterschiedlichen Bauten ausdrückenden Statusunterschiede zu sein. Ebenso finden sich zentrale Gemeinschaftsbauten, die offensichtlich nicht für den Kult verwendet wurden. Besonders aufschlussreich ist hier das heute komplett ergrabene Tell Abade. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Entwicklung einer politischen und/oder religiösen Elite schon vollzogen hat, also eine Hierarchisierung stattfinden konnte. Erstmals bilden sich offenbar auch überregionale Zentren heraus. So existieren in Tepe Gaura drei große Zentralbauten (möglicherweise „Tempel“), die unmöglich nur für eine Siedlung dieser Größe bestimmt sein können. Es ist anzunehmen, dass dieser Ort das kultische Zentrum der Region ist. Insgesamt ist der Befund durch das Fehlen weiterer aussagekräftiger Funde bisher noch unvollständig und unscharf. Nur in der Susiana kann man ein überregional kultisches Zentrum mit großer Sicherheit nachweisen. In der Wirtschaft werden bereits Kontrollmechanismen angewendet, was sich durch die Funde von Zählmarken und Stempelsiegeln in einer großer Bandbreite an Mustern belegen lässt, die vor allem an Terrakotten von kleinen Menschen und Tieren gefunden wurden. Auch die Anlage von Bewässerungskanälen – allerdings im Regenfeldbau – wird später nachgewiesen. Warum diese Kultur im Vergleich zu ihren Vorgängern so weit verbreitet ist, ist umstritten. Neuere Theorien gehen von einer gleichzeitigen, konvergierenden Entwicklung bei unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aus. Nicht unbeeinflusst voneinander, aber doch eigenständig, könnten sich die sozio-ökonomischen Strukturen parallel entwickelt und ausgedrückt haben, eher durch den kulturellen Austausch als durch einwandernde Gruppen veranlasst. Israel - Vorzeit Königreich Ägypten Vorderasien / Nordafrika / Europa Sizilien / Malta
Mitteleuropa China Japan Mittelamerika | |
Südosteuropa Beginn der Besiedlung des heutigen Serbien, West-Rumänien, Süd-Ungarn und des östlichen Bosnien. Diese Donauzivilisationen werden heute unter dem Begriff Vinca-Kultur zusammengefasst. Typisch ist eine sehr qualitätvolle, überwiegend unbemalte Keramik. Die Oberfläche ist meist geglättet und glänzend poliert, teilweise mit Riefen oder Kanneluren verziert. Daneben kommen rechtwinklige Ritzmuster vor. Scharf profilierte bikonische Formen sind häufig. Oft sitzen 2 bis 4 Knubben am Umbruch. Die Vinca-Kultur zeichnet sich durch folgende keramischen Merkmale aus:
Tonfiguren zeigen meist stehende Frauen mit großen und vortretenden Augen und einem dreieckigen Gesicht, das von manchen Forschern als Maske gedeutet wird. Diese Gesichtsform findet sich auch bei tierförmigen Figuren wie maskierten Rindern. Menschen- und Tierköpfe aus Ton werden als Giebelzier der Häuser gedeutet. Im jüngeren Vinca kommen auch sitzende Figuren vor. Ferner finden sich menschen- und tiergestaltige Gefäßdeckel, die meist mit Ritzlinien verziert sind und dieselben hervorquellenden Augen wie die Idole zeigen. Auf einigen der Idole finden sich einzelne Ritzlinien, die als Töpfer- oder Besitzermarken gedeutet werden. Einige Forscher wollen daraus eine Frühform der Schrift ableiten. Typisch für die Vinca-Kultur sind lange, regelmäßige Klingen. Obsidian aus Semplen wird gewöhnlich zur Geräteherstellung verwendet, daneben wird „balkanischer“ honiggelber Silex importiert. Gegen Ende der Vinca-Kultur nehmen Importe deutlich ab. Beile sind insgesamt selten und oft sehr klein. Aus der Vinca-Kultur sind auch Knochenidole und oft stark abgenutzte Löffelchen (spatulae) aus Rindermetapodien bekannt. Aus diesen werden bandkeramische Knochenidole, wie sie später in Niedermörlen gefunden wurden, abgeleitet. Aus der Schale der Spondylus-Muschel werden Schmuckstücke gefertigt. Die Siedlungen liegen meist auf Siedlungshügeln, die zwischen drei und zwölf Meter hoch sein können und manchmal durch Grabenwerke befestigt sind. Daneben sind aber auch Flachsiedlungen bekannt, wenn auch kaum erforscht. Die rechteckigen, teilweise mehrräumigen Häuser haben Fußböden aus dünnen Baumstämmen, die mit Estrich bedeckt sind, die Wände bestehen aus lehmverschmiertem Flechtwerk, das möglicherweise zuweilen eine plastische Verzierungen trägt. Im Gebiet des heutigen Rumänien werden teilweise Schwellbauten angenommen, da Pfostenlöcher fehlen. In den Häusern befinden sich Herdstellen und Backöfen, die häufig erneuert werden. Wie das Dach aussieht, ist unbekannt. Da tragende Pfosten im Hausinneren fehlen, muss es offenbar recht leicht gewesen sein und besteht vielleicht aus Holzschindeln oder Rinde. Die Häuser sind entlang von Straßen recht regelmäßig angeordnet. Sehr häufig finden sich durch Brand zerstörte Häuser, was zu der Annahme verleiten kann, dass die Gebäude beim Tod eines Familienmitgliedes absichtlich in Brand gesetzt werden. Über Bestattungsriten ist bisher nichts bekannt. Bei Parta im heutigen Rumänien existiert ein 11,5 Meter langer und 6 Meter breiter Altarraum, der aus zwei Teilen, der Altarkammer und der Opferstelle besteht (Heiligtum von Parta). Auf dem Altar befinden sich zwei Statuen, eine weibliche Gottheit und ein Stier als Symbol der Fruchtbarkeit. Der Tempel dient wahrscheinlich auch als Kalender. Genau zur Zeit der Tagundnachtgleiche fällt das Licht durch einen Spalt und beleuchtet den Altar. Im Altarraum werden auch Gefäße aus Keramik für Opfergaben aufbewahrt. An Haustieren sind neben dem Hund Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine bekannt. In Liubcova wie in Uivar dominiert das Rind. Auch der Hund wird anscheinend gegessen, aus Liubcova liegen zahlreiche Knochen mit Schlachtspuren vor. Daneben werden Rothirsch, Wildesel, Reh, Ur, Biber und einige andere Wildtierarten gejagt, wobei noch unklar ist, mit welchen Werkzeugen das geschieht; Pfeilspitzen aus Silex sind unbekannt. Wichtigste Kulturpflanze ist das Einkorn, eine primitive Weizenart, daneben werden auch Emmer, Nacktweizen, Spelzgerste, Erbsen, Linsen und Flachs angebaut. Auch Sammelpflanzen wie Haselnüsse, Schlehen, Kornelkirsche und Weißer Gänsefuß wurden genutzt. Die Zinnober-Mine von Šuplja Stena am Avalaberg wird gern der Vinca-Kultur zugeordnet, da alle Schichten von Vinca Zinnober enthalten, der vermutlich als Farbstoff verwendet wird. Mitteleuropa
Südamerika | |
Osteuropa Die Völker der „Vinca-Kultur“, die das heutige Serbien, West-Rumänien, Süd-Ungarn und des östlichen Bosnien bevölkern, entwickeln unter anderem in Tartaria in Transsylvanien ein erstes mutmaßliches Schriftsystem, eingeritzt auf Tontafeln. Baltikum
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Nordamerika Die Einwohner Mittel-Floridas bestatten von der Zeit zwischen 5340 und 5230 BC an ihre Toten in einem flachen See, indem sie die Verstorbenen auf dem Grund des Sees mit Stöcken fixieren und den Platz durch Pfähle markieren. Die Beisetzungen finden saisonal im Sommer und Frühherbst statt, wenn der See Niedrigwasser führt. Durch Verlandung und Sauerstoffabschluss werden die im weichen Schlamm deponierten Leichen weitgehend erhalten und mehr als 7000 Jahre später beim Bau einer Straße durch das Sumpfgebiet in Richtung des Neubaugebietes Windover Farm gefunden werden. Die Ausgrabungen erbringen die Überreste von 168 Männern, Frauen und Kindern, von denen etwa 110 Skelette ungestört und noch im anatomisch korrekten Verband vorliegen. Die meisten Bestatteten sind in hockender Haltung auf der linken Seite liegend, mit dem Kopf in Richtung Westen und mit Blick in Richtung Norden niedergelegt, nur zwei Tote wurden in gestreckter Lage beigesetzt, darunter eine etwa 35-jährige Frau in Bauchlage. Bei einigen Bestattungen können Textilien wie Tücher oder geflochtene Matten aus Grashalmen nachgewiesen werden, in die die Verstorbenen eingewickelt sind. Insgesamt kann kein signifikanter Unterschied zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen festgestellt werden. Die 1982 durchgeführte Radiokohlenstoffdatierung (14C-Datierung) an zwei Knochen aus dem Fundgut ergibt etwa 5340 und 5230 BC. Der Bestattungsplatz ist über mehr als tausend Jahre in Gebrauch. Eine zugehöriger Lager- oder Siedlungsplatz kann nicht nachgewiesen werden. Auch ein weiterer Bestattungsplatz der Windover-Leute für die Jahreshälfte, in der Beisetzungen im See nicht möglich sind, ist noch unentdeckt. Die gefundenen Überreste setzen sich aus Männern und Frauen aller Altersgruppen bis 60 Jahre zusammen, wobei ein hoher Kinderanteil vertreten ist. Die Gruppe der Kleinkinder und Jugendlichen bilden mit 39 Prozent die größte Gruppe unter den Bestatteten. Die nächsthöhere Sterberate weist die Gruppe der über 40-jährigen auf. Die mittlere Lebenserwartung der Bestatteten liegt bei 27,5 Jahren. Die Männer haben eine durchschnittliche Körpergröße von 1,60 Metern, die Frauen weisen im Durchschnitt etwa 1,50 Meter auf. Die forensischen Untersuchungen der Skelette zeigen Anzeichen von Krankheiten und verheilten Wunden. Untersuchungen zeigen das Vorkommen von cribra orbitalia, einer Abbau der Deckenknochenschicht der Augehöhle, die in Zusammenhang mit Anämie, Infektionen und Nährstoffmangel durch Diarrhoe dadurch entsteht, dass der Körper versucht, mehr rote Blutkörperchen herzustellen, um Eisenmangel auszugleichen; in acht Fällen kann tatsächlich eine schwere Anämie nachgewiesen werden. Die Knochen vieler Kinder zeigen durch schwere Krankheiten oder Unterernährung verursachte Wachstumsstörungen, und ältere Frauen leiden fast alle an deutlicher Osteoporose. Erwachsene beiderlei Geschlechts zeigen ein hohes Vorkommen von Osteoarthritis als weit verbreitetes Leiden der Menschen. Einige Skelette haben Wundmale, die auf die wahrscheinliche Todesursache zurückzuführen sind. Insgesamt ergibt sich ein Bild einer nicht kriegerischen Gesellschaft. Fünf der untersuchten Skelette von Kindern weisen Anzeichen für Spina bifida auf. Das Skelett eines an Spina bifida aperta (offener Wirbelspalt) leidenden Jungen weist äußerst zerbrechliche Knochen auf. Ihm fehlt ein Fuß, und am Stumpf seines Unterschenkels sind Verheilungsspuren sichtbar. Der Zustand seiner Wirbelsäule lässt darauf schließen, dass der Junge unterhalb seiner Taille gelähmt ist. Diese schweren Behinderungen erfordert ein enormes gesellschaftlichen Engagement der Jäger und Sammler-Gemeinschaft, um sein Überleben bis in das Alter von 15 Jahren zu ermöglichen. In vielen zur Untersuchung geöffneten Schädeln werden Klumpen einer fettigen bräunlichen Substanz entdeckt, die ein Archäologe eher zufällig als Hirngewebe identifiziert, nachdem ihm eine Probe davon auf den Fußboden gefallen ist. Untersuchungen an intakten Schädeln durch Röntgen, Computertomographie und Magnetresonanztomographie (MRT) deuten darauf hin, dass die Beisetzung der Verstorbenen innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach ihrem Tode vorgenommen werden. Von diesen ältesten bisher erhaltenen Hirngeweben könnten DNA-Proben gewonnen werden, deren erste Ergebnisse keine Verwandtschaft mit den heutigen Ureinwohnern Nordamerikas zeigen. | |
Mesopotamien
Nordafrika Sizilien / Malta Terra / Irland Skandinavien | |
Königreich Ägypten Im vordynastischen Ägypten bildet sich die Merimde-Kultur heraus. Ihr Name leitet sich von dem Fundort Merimde ab, der nahe bei dem Dorf Benisalame, etwa 45 Kilometer vom heutigen Kairo entfernt liegt. Der Merimde-Kultur zeitlich vorhergehend und mit ihr wegen des südwestasiatischen Ursprungs verwandt, ist ein präkeramisches Neolithikum des Fundplatzes Heluan, einem Ort 25 km südöstlich von Kairo. Zu unterscheiden sind in Merimde drei zeitlich aufeinanderfolgende Siedlungskomplexe, nachweisbar in fünf Schichten, die sich durch materielle Kultur (Keramik, Steingeräte, Kleinfunde), Bestattungssitte und Siedlungsbild verschieden kennzeichnen. Die erste Siedlung, die Ursiedlung, die in den Anfang des ägyptischen keramischen Neolithikums einzuordnen ist, weist durch ihr Fundgut südwestasiatische Wurzeln auf. Fassbar werden diese Beziehungen in der ornamentierten Keramik (Fischgrätmuster), dem Vorkommen von flachen und abgesetzten Böden von Gefäßen, der Gestaltung von Geschossspitzen (gestielte Pfeilspitzen) und dem Gebrauch von Muscheln aus dem Roten Meer als Schmuckanhänger. Die Keramik der Ursiedlung umfasst größtenteils einfache Teller-, Schalen- und Kumpfformen, die sich in eine in dunklen Rottönen polierte und in eine meist in orangebraunen Tönungen erscheinende, geglättete Gattung gliedert. Auffallend ist, dass ihre Grundsubstanz ohne Magerungszusätze hergestellt ist. Meist an geschlossenen Formen der polierten Gattung tritt ein Fischgrätmuster als einzige Form der Verzierung auf. Bei den Gefäßen ist der Rundboden vorherrschend, nur gelegentlich kommt der Flachboden vor. Der Rand der Keramik endigt in der Regel spitz zulaufend. Besonderheiten der Ursiedlungs-Keramik sind Gefäße zum kultischen Gebrauch (zylindrische Becken mit ausgeprägten Standringen, „Altärchen“), Miniatur- und Henkelgefäße. Die Steingeräteherstellung der Ursiedlung ist in wesentlichen Teilen geprägt durch eine Klingen-Abschlagtechnik, die traditionell eher aus epipaläolithischen Industrien herzuleiten ist. Die daraus entstandenen Klingen und Abschläge sind unterschiedlich retuschiert und zu verschiedenen Werkzeugen verarbeitet. Typisch sind aus Spänen hergestellte Bohrer mit einer Spitze. Sehr zahlreich vertreten sind Grobgeräte, unter denen einseitig bearbeitete Schaber am häufigsten gefunden wurden. Geschossspitzen und eine Pfeilspitze mit Stiel und seitlichen Kerben weisen auf die hier übliche Bewehrung hin. Auffallend ist das Vorkommen von groben zweiseitig bearbeiteten Geröllen, unter denen ein grobgearbeitetes Beil hervorragt. An Kleinfunden sind ein menschlich gestaltetes Idol, Stierplastiken, Schmuck in Form von bearbeiteten Süßwassermuscheln und Anhänger aus marinen Mollusken, Straußeneiperlen, Knochenartefakte mit feinen Ösen, ein durchbohrter Rinderzahn, Schliffartefakte aus Hartgesteinen, Rötel zur Körperbemalung und Mahl- und Reibsteine zu vermerken. Vor allem die Muscheln und Mollusken weisen auf weitreichende externe Beziehungen (Rotes Meer) hin, da manche Arten nur in ganz bestimmten Regionen zu finden sind. Die Menschen von Merimde hielten einerseits Haustiere und ergänzten ihre Nahrung andererseits durch Jagd und Fischfang. Von Anfang an dominierte der Anteil der Rinder und wurde sogar noch bis in die jüngeren Siedlungen größer. Schweine waren in allen Siedlungsphasen mehr oder weniger präsent. Die Anzahl der Schafe nahm jedoch von Beginn der Besiedlung an stetig ab. Der Fischfang gewinnt ab der mittleren Siedlung sehr stark an Bedeutung und trägt auf hohem Niveau bis in die jüngeren Siedlungen zur Ernährung bei. Zusammen mit der Jagd auf Nilpferde, Krokodile und Schildkröten und dem Verzehr von Flussmuscheln zeigt die Fischerei eine Orientierung der Bevölkerung auf das Wasser des Nils an. Die Jagd auf Wild der Wüste dagegen ist minimal, die Jagd auf Wildwiederkäuer weitet sich dagegen aus. Kleinere Landtiere und Vögel sind eher Zufallsbeute. Nur in der Ursiedlung sind Wüstenschnecken noch als Nahrung merklich nachweisbar. Skandinavien / Mitteleuropa Skandinavien Mittelamerika | |
Terra Auf der Erde beginnt der warme Klimaabschnitt des "Mittleren Atlantikums" (AT2). | |
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Chronik 5000-4501 BC / Chronik 4500-4001 BC / Chronik 4000-3501 BC |