Chronik 9699 BC: Unterschied zwischen den Versionen
(Änderung 11143 von Oteriwutaban (Diskussion) rückgängig gemacht.) |
|||
(5 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 59: | Zeile 59: | ||
Die Architektur der Hütten der Steinzeit-Kultur der Völker Mesopotamiens beginnt sich von rund zu eckig zu wandeln. Es werden Feuersteinklingen benutzt und inzwischen wird auch damit begonnen, Getreide anzubauen. <br> | Die Architektur der Hütten der Steinzeit-Kultur der Völker Mesopotamiens beginnt sich von rund zu eckig zu wandeln. Es werden Feuersteinklingen benutzt und inzwischen wird auch damit begonnen, Getreide anzubauen. <br> | ||
---- | ---- | ||
− | '''[[ | + | '''[[Türkei - Vorzeit|Anatolien]]''' [[Datei:Göbekli Tepe.jpg|thumb|'''Tempelanlage Göbekli Tepe in der heutigen Südost-Türkei''' (Quelle: Wikipedia.de)]] <br> |
− | + | Die altorientalischen Reiche liegen im klimatisch begünstigten Gebiet des Fruchtbaren Halbmonds zwischen Mittelmeer, Persischem Golf und arabischer Wüsten. Dieses Gebiet gilt als Ausgangspunkt der Neolithischen Revolution, in dem Menschen erstmals von der nomadischen Lebensweise zu Ackerbau und Viehzucht übergehen. In der heutigen Südost-Türkei entsteht die älteste heute noch bekannte Tempelanlage auf dem Göbekli Tepe. Der Göbekli Tepe (deutsch bauchiger Hügel) liegt auf einem langgestreckten, 750 Meter hohen Bergzug 15 Kilometer nordöstlich der heutigen südostanatolischen Stadt ?anl?urfa. Es handelt sich um einen durch wiederholte Besiedlung entstandenen Hügel (Tell) mit einer Höhe von 15 Metern und einem Durchmesser von rund 300 Metern. Derzeit werden im Wesentlichen zwei Nutzungsphasen unterschieden, von denen die erste bis in das 10. Jahrtausend BC zurückreicht. Aus dieser Nutzungsphase existieren mehrere Steinkreisanlagen, die aus zum Teil reliefierten T-förmigen Pfeilern bestehen. Aufgrund geophysikalischer Untersuchungen kann vermutet werden, dass sich dort über 200 solcher Pfeiler in etwa 20 Kreisanlagen befinden. Die einzelnen Pfeiler sind dabei bis zu 6 Meter hoch und bis zu 20 Tonnen schwer und sind in aus dem anstehenden Felsen geschlagene Sockel eingefasst. Welchem Kult die Tempelanlage dient, ist bis heute unbekannt; möglicherweise ist es ein Schamanen-Kult. In der Levante beginnt die Jungsteinzeit mit dem Präkeramischen Neolithikum und beginnt damit, sich nach Anatolien und den Balkan auszubreiten. <br> | |
− | + | ---- | |
+ | '''[[Israel - Vorzeit]]''' | ||
+ | In der Gegend des heutigen Mureybet in Palästina entstehen Frauenfigurinen. Außerdem werden die Häuser im Inneren mit Stierhörnern geschmückt, was auf eine besondere Verehrung des Stiers hindeutet. <br> | ||
---- | ---- | ||
'''[[Europa|Südwesteuropa]]''' <br> | '''[[Europa|Südwesteuropa]]''' <br> | ||
Zeile 67: | Zeile 69: | ||
---- | ---- | ||
'''[[Europa|Westeuropa]] / [[Skandinavien]] / [[Großbritannien - Vorzeit]]''' <br> | '''[[Europa|Westeuropa]] / [[Skandinavien]] / [[Großbritannien - Vorzeit]]''' <br> | ||
− | Aus | + | Aus '''[[Skandinavien|südfinnischen Torfmooren]]''' können die Reste von Fischernetzen datiert werden. Aus der gleichen Zeit stammt das Paddel von Star Carr, das 1948 in der Nähe von Scarborough an der Nordseeküste von '''[[Großbritannien - Vorzeit|Mittelengland]]''' gefunden wird. Dies ist eines der ältesten Hinweise auf frühen Bootsbau. <br> |
---- | ---- | ||
'''[[Europa|Nordeuropa]] / [[Baltikum]]''' <br> | '''[[Europa|Nordeuropa]] / [[Baltikum]]''' <br> | ||
Zeile 109: | Zeile 111: | ||
* Die Mesopotamier beherrschen das Weben und das Spinnen. | * Die Mesopotamier beherrschen das Weben und das Spinnen. | ||
* Im Gebiet des heutigen Kurdistans entsteht die Stadt Shanidar mit 150 Einwohnern. In der Gegend von Shanidar lebten früher Menschen der Gattung Homo neandertalensis. | * Im Gebiet des heutigen Kurdistans entsteht die Stadt Shanidar mit 150 Einwohnern. In der Gegend von Shanidar lebten früher Menschen der Gattung Homo neandertalensis. | ||
− | * Das Schaf wird im Gebiet des heutigen '''[[Mesopotamien|Irak]]''' als Haustier domestiziert, dient jedoch zunächst nur als Fleischlieferant. | + | * Das Schaf wird im Gebiet des heutigen '''[[Mesopotamien 9999 BC|Irak]]''' als Haustier domestiziert, dient jedoch zunächst nur als Fleischlieferant. |
---- | ---- | ||
− | '''[[ | + | '''[[Israel - Vorzeit]]''' <br> |
− | + | Jericho ist eine frühe stadtartige Siedlung. Sie gilt als älteste aus Stein gebaute Stadt der Welt. <br> | |
− | * Im Gebiet der heutigen '''[[Türkei - Vorzeit|Zentral-Türkei]]''' entsteht eine der ersten Siedlungen der Erde, Catal Hüyük. Die Siedlung liegt rund 80 Kilometer vom Meer entfernt. Kleinasien ist eine der Wiegen einer Vielzahl von teilweise bisher nur schlecht erforschten Kulturen und Reichen des Altertums. Eine Besiedlung von Anatolien ist nachgewiesen, allerdings leben hier noch keine Türken, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in Zentralasien und Westchina befinden. | + | ---- |
+ | '''[[Türkei - Vorzeit]]''' <br> | ||
+ | * Im Gebiet der heutigen '''[[Türkei - Vorzeit|Zentral-Türkei]]''' entsteht eine der ersten Siedlungen der Erde, Catal Hüyük. Die Siedlung liegt rund 80 Kilometer vom Meer entfernt. Kleinasien ist eine der Wiegen einer Vielzahl von teilweise bisher nur schlecht erforschten Kulturen und Reichen des Altertums. Eine Besiedlung von Anatolien ist nachgewiesen, allerdings leben hier noch keine Türken, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in Zentralasien und in Westchina befinden. | ||
* Im Gebiet der heutigen '''[[Türkei - Vorzeit|Türkei]]''' wird das Schwein domestiziert. | * Im Gebiet der heutigen '''[[Türkei - Vorzeit|Türkei]]''' wird das Schwein domestiziert. | ||
---- | ---- | ||
− | '''[[Nordafrika]] / [[Europa|Südeuropa | + | '''[[Nordafrika]] / [[Europa|Südeuropa]] / [[Griechenland - Vorzeit|Hellas]]''' <br> |
Im 9. Jahrtausend BC überwinden Menschen im Mittelmeerraum kurze Strecken offenen Meeres mit Wasserfahrzeugen. Auf der Insel Skyros in der Ägäis und auf Zakynthos im Ionischen Meer werden später aus dieser Zeit vom Festland stammende Mikrolithen der frühen Mittelsteinzeit gefunden. <br> | Im 9. Jahrtausend BC überwinden Menschen im Mittelmeerraum kurze Strecken offenen Meeres mit Wasserfahrzeugen. Auf der Insel Skyros in der Ägäis und auf Zakynthos im Ionischen Meer werden später aus dieser Zeit vom Festland stammende Mikrolithen der frühen Mittelsteinzeit gefunden. <br> | ||
---- | ---- | ||
Zeile 179: | Zeile 183: | ||
'''[[Skandinavien]]''' <br> | '''[[Skandinavien]]''' <br> | ||
* In '''[[Skandinavien|Südfinnland]]''' existiert eine sicher nachgewiesene Besiedelung. | * In '''[[Skandinavien|Südfinnland]]''' existiert eine sicher nachgewiesene Besiedelung. | ||
− | * In der heutigen '''[[ | + | * In der heutigen '''[[Skandinavien|Finnmark]]''' leben die wahrscheinlich von Westen eingewanderte Menschen der Komsa-Kultur, die sich auch in das heutige '''[[Skandinavien|Nordfinnland]]''' ausbreitet. |
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| <center>'''[[Chronik 9699 BC|8300 BC]]'''</center> || '''[[Asien|Vorderasien]]''' <br> | | <center>'''[[Chronik 9699 BC|8300 BC]]'''</center> || '''[[Asien|Vorderasien]]''' <br> | ||
− | Bereits im frühen Neolithikum wird von der Südküste aus, dem heutigen '''[[Türkei - Vorzeit|Pamphylien]]''', Handel mit Obsidian aus dem mittleren Kleinasien nach '''[[Mesopotamien|Syrien]]''' und Palästina betrieben. Auf dem zuvor menschenleeren '''[[Zypern - Vorzeit|Zypern]]''' wird mit der Besiedelung begonnen. <br> | + | Bereits im frühen Neolithikum wird von der Südküste aus, dem heutigen '''[[Türkei - Vorzeit|Pamphylien]]''', Handel mit Obsidian aus dem mittleren Kleinasien nach '''[[Mesopotamien 9999|Syrien]]''' und Palästina betrieben. Auf dem zuvor menschenleeren '''[[Zypern - Vorzeit|Zypern]]''' wird mit der Besiedelung begonnen. <br> |
---- | ---- | ||
'''[[Skandinavien]] / [[Baltikum]]''' <br> | '''[[Skandinavien]] / [[Baltikum]]''' <br> | ||
Zeile 206: | Zeile 210: | ||
---- | ---- | ||
'''[[Asien|Vorderasien]]''' <br> | '''[[Asien|Vorderasien]]''' <br> | ||
− | + | Nachdem vor 4000 Jahren die Menschen in Vorderasien begannen sesshaft zu werden und eine Jägerkultur begründeten, wird ein Rückgang des Großwildbestandes ausgelöst, was wiederum die Bewohner dazu bringt, Landwirtschaft zu betreiben. Zunächst geschieht dies an den Berghängen Vorderasiens (Fruchtbarer Halbmond), an denen zunehmend Regenfeldbau betrieben wird. Regenfeldbau ist eine Form der Feldwirtschaft, die in Gebieten betrieben wird, wo der Jahresniederschlag größer ist als die Verdunstung. Dies ermöglicht einen Pflanzenanbau ohne zusätzliche künstliche Bewässerung. Regenfeldbau ist zum Beispiel in den Klimaregionen der Feuchtsavanne zu finden. Getreide und Haustiere werden domestiziert, sowie zunehmend Keramik verwandt. Diese Neolithische Revolution wird zu einer gewaltigen Vergrößerung der menschlichen Population führen. <br> | |
+ | ---- | ||
+ | '''[[Türkei - Vorzeit]]''' <br> | ||
* Im Gebiet der heutigen '''[[Türkei - Vorzeit|südlichen Türkei]]''' wird das Hausrind domestiziert. | * Im Gebiet der heutigen '''[[Türkei - Vorzeit|südlichen Türkei]]''' wird das Hausrind domestiziert. | ||
* Im gesamten Vorderen Orient wird die Hausziege domestiziert. | * Im gesamten Vorderen Orient wird die Hausziege domestiziert. | ||
− | + | ---- | |
+ | '''[[Israel - Vorzeit]]''' <br> | ||
+ | [[Datei:Turm von Jericho.jpg|thumb|'''Der Turm von Jericho''' (heutige Ausgrabungsstätte Tell-es-Sultan; Quelle: Wikipedia.de)]] Zwischen 8350 und 7370 entsteht eine vier Hektar große Siedlung in Jericho mit dem ältesten Steinturm der Welt (Turm von Jericho) und mit runden Lehmziegelbauten. An einer Seite des Schnittes wird eine Steinmauer angeschnitten, entweder eine Stadtmauer oder ein Schutz vor Überflutungen. Man ernährt sich durch den Anbau von Emmer, Gerste und Hülsenfrüchten, Viehhaltung sowie durch die Jagd. Der Turm von Jericho ist 8,25 Meter hoch und hat einen Basisdurchmesser von über acht Metern. Innerhalb des Turms befindet sich die weltweit älteste bekannte Treppe mit 20 Stufen. Der Turm ist Teil der etwa drei Meter hohen Stadtmauer, deren Zweck bislang ungeklärt ist. Eine jüngere Publikation der Universität von Tel Aviv vertritt die These, dass der Turm an der Stelle erbaut wurde, wo der Schatten des benachbarten Gipfels des Quarantals zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende die Siedlung verdunkelt. Die Treppe in der Turmachse ist auf diesen Punkt (290° Azimut) ausgerichtet. <br> | ||
---- | ---- | ||
'''[[Tibet - Vorzeit|Tibet]]''' <br> | '''[[Tibet - Vorzeit|Tibet]]''' <br> | ||
Zeile 225: | Zeile 233: | ||
* Im Gebiet der Insel '''Ærø''' im heutigen '''[[Skandinavien|Dänemark]]''' sowie in '''Buskerud''' im heutigen '''[[Skandinavien|Norwegen]]''' werden Siedlungen gegründet. | * Im Gebiet der Insel '''Ærø''' im heutigen '''[[Skandinavien|Dänemark]]''' sowie in '''Buskerud''' im heutigen '''[[Skandinavien|Norwegen]]''' werden Siedlungen gegründet. | ||
* Das '''Volk der Komsa''' siedelt auf dem heute '''[[Skandinavien|nordnorwegischen Komsafjell]]''' , das in den Altafjord hinausragt. Die Komsa hinterlassen der Nachwelt „Bildergeschichten“; ihre Motive sind Menschen, Tiere (insbesondere Rentiere), Boote, Waffen und noch nicht Erforschtes. | * Das '''Volk der Komsa''' siedelt auf dem heute '''[[Skandinavien|nordnorwegischen Komsafjell]]''' , das in den Altafjord hinausragt. Die Komsa hinterlassen der Nachwelt „Bildergeschichten“; ihre Motive sind Menschen, Tiere (insbesondere Rentiere), Boote, Waffen und noch nicht Erforschtes. | ||
− | |||
* Die '''[[Skandinavien|Åland-Inseln]]''' ragen nur in verhältnismäßig kleinen Spitzen aus der Baltischen Eissee. | * Die '''[[Skandinavien|Åland-Inseln]]''' ragen nur in verhältnismäßig kleinen Spitzen aus der Baltischen Eissee. | ||
* Im Gebiet des heutigen '''[[Skandinavien|Finnland]]''' sind Schlittenkufen bekannt, die von der Mobilität der Menschen dort zeugen. | * Im Gebiet des heutigen '''[[Skandinavien|Finnland]]''' sind Schlittenkufen bekannt, die von der Mobilität der Menschen dort zeugen. | ||
Zeile 241: | Zeile 248: | ||
# Semanat, ein besonderer Geist, der Menschen verängstigt | # Semanat, ein besonderer Geist, der Menschen verängstigt | ||
# Badi, ein Dämon, der von Tieren abstammt. Diese werden von Schamanen durch eine Medizin auf Distanz gehalten. | # Badi, ein Dämon, der von Tieren abstammt. Diese werden von Schamanen durch eine Medizin auf Distanz gehalten. | ||
− | + | Gemäß der Überlieferung werden die Toten nicht tief begraben; der Begräbnisort wird verlassen und durch Geister und Tiger bewacht, die den Leichnam essen sollen. Die Welt der Menschen wird angeblich von der Großmutter der Bewohner des Himmels, die Blitz und Donner verursachen, geschaffen. Ihr Name ist Manoij. Anfangs lag die Welt in einem See, auf welchem die Großmutter auf einem Floß mit ihren zwei Enkeln fuhr. Sie bat einen der Enkel, ihr einen Ast zu besorgen, und verletzte damit das Monster, das auf dem Grund des Sees wohnte. Somit konnte das Wasser abfließen. Ein Igel hob nun die nur von Bergen bedeckte Erde aus dem Schlamm. Kurz darauf flog ein Vogel vorbei und glättete mit seinem Flügelschlag die Erdoberfläche und machte sie bewohnbar. Nun wünschte sich die Großmutter ein Kind und bat einen ihrer Enkel, ihr eines zu erschaffen. So gingen beide Enkel in den Wald und einer der beiden formte eine Figur aus Klee, die er in eine Matte hüllte. Nach einem Tag verwandelte sich die Figur in ein Mädchen. Das Gleiche wiederholte er und diesmal entstand ein Junge. Diese Kinder waren zwar noch keine Menschen, aber sie verwandelten eine Blume in ein richtiges Mädchen. Als das Mädchen erwachsen wurde, wünschte es sich einen Mann. Sie ging also in den Wald und pflückte eine Blume, die sie dann in einen Mann verwandelte. Die beiden verliebten sich und wurden so zu den Vorfahren aller Menschen. <br> | |
Die heutigen Länder der Malaiischen Halbinsel sind die '''[[Myanmar - Vorzeit|Republik der Union von Myanmar (Burma)]]''', das '''[[Thailand - Vorzeit|Königreich Thailand]]''' und die '''[[Malaysia - Vorzeit|Bundesrepublik Malaysia]]'''. <br> | Die heutigen Länder der Malaiischen Halbinsel sind die '''[[Myanmar - Vorzeit|Republik der Union von Myanmar (Burma)]]''', das '''[[Thailand - Vorzeit|Königreich Thailand]]''' und die '''[[Malaysia - Vorzeit|Bundesrepublik Malaysia]]'''. <br> | ||
---- | ---- | ||
Zeile 266: | Zeile 273: | ||
Während eines erneuten Gletscherwachstums verringert der Agassiz-Gletschersee, der einen Großteil des heutigen '''[[Kanada - Vorzeit|Manitoba, Saskatchewan]]''', den '''[[Kanada - Vorzeit|Westen Ontarios]]''', den '''[[Nordamerika|Norden Minnesotas]]''' und '''[[Nordamerika|North Dakotas]]''' bedeckt, seine Größe und zieht sich hinter die heutige Grenze '''[[Kanada - Vorzeit|Kanadas]]''' zurück. Diese Ereignisse haben einen signifikanten Einfluss auf das Erdklima, den Meeresspiegel und möglicherweise auf die menschliche Besiedlung '''[[Nordamerika]]s'''. <br> | Während eines erneuten Gletscherwachstums verringert der Agassiz-Gletschersee, der einen Großteil des heutigen '''[[Kanada - Vorzeit|Manitoba, Saskatchewan]]''', den '''[[Kanada - Vorzeit|Westen Ontarios]]''', den '''[[Nordamerika|Norden Minnesotas]]''' und '''[[Nordamerika|North Dakotas]]''' bedeckt, seine Größe und zieht sich hinter die heutige Grenze '''[[Kanada - Vorzeit|Kanadas]]''' zurück. Diese Ereignisse haben einen signifikanten Einfluss auf das Erdklima, den Meeresspiegel und möglicherweise auf die menschliche Besiedlung '''[[Nordamerika]]s'''. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
− | | <center>'''[[Chronik 9699 BC|7800 BC]]'''</center> || '''[[Nordamerika]]''' <br> | + | | <center>'''[[Chronik 9699 BC|7800 BC]]'''</center> || '''[[Nordamerika]] / [[Südamerika]]''' <br> |
* Die ältesten Überreste von Menschen, die jemals in '''[[Nordamerika]]''' lebten, werden im Jahre 1993 a.D. in der „On Your Knees Vave“ im nördlichen Nordamerika auf der Prince-of-Wales-Insel gefunden, die heute zum US-Bundesstaat '''[[Nordamerika|Alaska]]''' gehört. Dieser Mensch ist kein Vorfahre der heutigen Ureinwohner Alaskas, sondern näher mit den Gruppen verwandt, die heute zwischen '''[[Nordamerika|Kalifornien]]''' und '''[[Südamerika|Feuerland]]''' leben. Die Höhle, in der dieser Mensch lebt, hat einen Eingang, der nur einen Meter breit ist. Die Höhe selbst besteht aus zwei je 30 Meter langen Kriechstrecken. Der linke Gang, die sogenannte Bear Passage, besteht aus zwei schmalen Räumen, die durch einen engen Durchgang verbunden sind. Im zweiten Raum entspringt eine Quelle, die durch den unteren Abschnitt der Bear Passage entwässert. Der rechte Gang, die Seal Passage, windet sich bis zu einem zweiten Eingang, der Ed's Dilemma genannt wird. Die Seal Passage ist so eng, dass ein Umkehren auf der gesamten Strecke nicht möglich ist. Erst am Ende des Ganges ist ein Umkehren möglich. <br> | * Die ältesten Überreste von Menschen, die jemals in '''[[Nordamerika]]''' lebten, werden im Jahre 1993 a.D. in der „On Your Knees Vave“ im nördlichen Nordamerika auf der Prince-of-Wales-Insel gefunden, die heute zum US-Bundesstaat '''[[Nordamerika|Alaska]]''' gehört. Dieser Mensch ist kein Vorfahre der heutigen Ureinwohner Alaskas, sondern näher mit den Gruppen verwandt, die heute zwischen '''[[Nordamerika|Kalifornien]]''' und '''[[Südamerika|Feuerland]]''' leben. Die Höhle, in der dieser Mensch lebt, hat einen Eingang, der nur einen Meter breit ist. Die Höhe selbst besteht aus zwei je 30 Meter langen Kriechstrecken. Der linke Gang, die sogenannte Bear Passage, besteht aus zwei schmalen Räumen, die durch einen engen Durchgang verbunden sind. Im zweiten Raum entspringt eine Quelle, die durch den unteren Abschnitt der Bear Passage entwässert. Der rechte Gang, die Seal Passage, windet sich bis zu einem zweiten Eingang, der Ed's Dilemma genannt wird. Die Seal Passage ist so eng, dass ein Umkehren auf der gesamten Strecke nicht möglich ist. Erst am Ende des Ganges ist ein Umkehren möglich. <br> | ||
* Von jetzt an werden erste Kulturen im heutigen '''[[Mexiko - Vorzeit|Mexiko]]''' sesshaft. Mais wird Grundnahrungsmittel der dort lebenden Menschen, die außerdem Baumwolle anbauen und Nutztiere züchten. | * Von jetzt an werden erste Kulturen im heutigen '''[[Mexiko - Vorzeit|Mexiko]]''' sesshaft. Mais wird Grundnahrungsmittel der dort lebenden Menschen, die außerdem Baumwolle anbauen und Nutztiere züchten. |
Aktuelle Version vom 4. November 2018, 17:13 Uhr
DIE EREIGNISSE ZWISCHEN 9699 und 7501 BC
Das Holozän, der jüngste Zeitabschnitt der Erdgeschichte, der bis heute andauert, beginnt
Das Eis zieht sich zurück, die ersten Küstenlinien in Norddeutschland entstehen
Überall auf der Erde beginnen Menschen, sich von Landwirtschaft zu ernähren
Home | Der Agassizsee - der Überrest der letzten Eiszeit wird der Spender großer Flüsse und der "Großen Seen" Nordamerikas (Quelle: Wikipedia.de) | |||
Chronik der Zeit vor 9699 BC | ||||
Jahres-Chroniken | ||||
Chronik der Jahre 7500-5001 BC | ||||
Länderchroniken |
Phanerozoikum – Quartär – Holozän Das Holozän, der jüngste Zeitabschnitt der Erdgeschichte, der bis heute andauert, beginnt. Die Bezeichnung Holozän stammt aus dem Griechischen und bedeutet sinngemäß „das völlig Neue“. Der Begriff wird um 1867/1869 durch den französischen Zoologen Paul Gervais geprägt. Bereits 1833 prägt Charles Lyell für diesen Zeitabschnitt der Erdgeschichte den Begriff „Present“ geprägt. Auf dem 3. Geologischen Kongress in London 1885 setzt sich jedoch die Bezeichnung „Holocene“ (eingedeutscht Holozän) gegenüber „Present“ (Gegenwart) durch. In der englischsprachigen Literatur ist der Begriff Present im Sinne von Holozän gelegentlich noch zu finden. Eine veraltete Bezeichnung ist auch Alluvium, was soviel wie „das Angeschwemmte“ (von lat. alluvio) bedeutet. Diese Bezeichnung geht auf den britischen Geologen William Buckland zurück, der 1823 die jüngste Erdgeschichte in das (vor-)sintflutliche „Diluvium“ (entspricht etwa Pleistozän) und das nachsintflutliche „Alluvium“ (entspricht grob dem Holozän) unterteilt. In jüngerer Zeit setzt sich der Begriff auch gegen Begriffe wie Neo-Warmzeit oder Flandrische Warmzeit (Flandrium) durch. Der Begriff Flandrium wird 1957 von Heinzelin & Tavernier für marine Transgressionssedimente an der belgischen Küste geprägt. Er wird vor allem von Autoren verwendet, die meinen, dass das Holozän nur ein Interstadial des aktuellen Eiszeitalters sei und deshalb in das Pleistozän mit einbezogen werden sollte. Wegen der besonderen Bedeutung des Holozäns für die Kulturgeschichte der Menschheit hat sich dieser Vorschlag nicht durchsetzen können und wird auch nicht weiter diskutiert.
| ||||||||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa Infolge des steigenden Meeresspiegels beginnt die Überflutung des nördlichen Teils des Elbe-Urstromtals, dessen Ende rund 600 Kilometer nördlicher als 12.000 Jahre später liegt. Auch Doggerland, das das heutige Britannien mit der Westküste des Kontinents Europas verbindet, beginnt von der Oberfläche zu verschwinden. | ||||||||||
Terra Nach über 1000 Jahren der Zwischenkaltzeit namens „Jüngere Tundenzeit“ beginnt die bis heute herrschende Warmzeit (Neo- oder Flandrische Warmzeit), ein Interglazial. Innerhalb von 20 bis 40 Jahren werden die Durchschnittstemperaturen auf der Nordhalbkugel um sechs Grad Celsius steigen. Die Gesamtbevölkerung der Erde wird zwischen einer und zehn Millionen Menschen geschätzt, von denen die meisten Jäger-Sammler-Gemeinschaften sind, die auf allen Kontinenten außer auf Antarktika und Zealandia verstreut sind. | ||||||||||
Mitteleuropa / Skandinavien / Baltikum Das Eis zieht sich aus Norddeutschland zurück, so dass die ersten Küstenlinien entstehen. Die Erwärmung führt unter anderem zur Öffnung der sogenannten Billinger Pforte, durch die das Wasser der zum Eissee angestauten Ostsee in den Atlantik abfließen kann. Der Wasserspiegel des Baltischen Eisstausees sinkt dadurch um 26 Meter auf Meeresspiegelniveau und umgekehrt dringt mit dem Meerwasser arktische Faune mit Yoldia (Portlandia arctica) in das Ostsee-Becken ein, das für diesen Zeitpunkt die Bezeichnung Yoldia-Meer trägt. Mit dem Klimawechsel und der Veränderung der Flora endet auch das Massensterben vieler großer Säugetiere der Eiszeit, das vor mehr als 3000 Jahren begann und als „Holozän-Massensterben“ bezeichnet wird. Obwohl das Einwirken des Menschen auf das Ökosystem noch nicht geklärt ist, zeigen jedoch neue Radiokohlenstoff-Daten, dass bestimmte Säugerspezies wie das Bison und das Wapiti sowie der Elch vor und während der menschlichen Kolonisation in ihrem Bestand zunehmen, obwohl diese vom Menschen erfolgreich bejagt werden. Andere Spezies wiederum wie das Pferd und das Mammut sterben regional aus, obwohl zum Beispiel die nordamerikanischen Pferde nicht vom Menschen bejagt werden. Diese Erkenntnis legt die Schlussfolgerung nahe, dass die Tiere des Holozäns nicht in erster Linie durch menschliches Einwirken von der Bildfläche verschwinden, sondern diese Änderung im Erscheinungsbild der Gesamtfauna Folge des massiven ökologischen Umbruchs aufgrund einer stattgefundenen Klimaänderung zu sehen sind. So werden die Sommer jetzt langsam feuchter und wärmer, so dass die bisher wasserarme Steppenvegetation sich allmählich fundamental wandet: das Weideland dehnt sich zunächst aus und später entwickelt sich eine Tundra aus Hochstauden, Büschen und Wäldern, deren Pflanzengemeinschaft sich in zunehmendem Maße aus für Pflanzenfressern ungenießbaren oder sogar giftigen Pflanzen wie der Zwergbirke (Betula) zusammensetzt und so deren Bestand und Verbreitung beeinflusst. Insgesamt ändern sich die Lebensbedingungen der betroffenen Säugetiere so dramatisch, dass rasche Anpassungen erforderlich sind, die vermutlich nicht alle Spezies leisten können, wodurch es zu der beobachteten drastischen ökologischen Restrukturierung kommt. In Mitteleuropa beginnt die Mittelsteinzeit. Skandinavien Mitteleuropa | ||||||||||
Atlantis Einer theosophischen Tradition zufolge geht das angeblich zwischen Amerika und Afrika liegende „Land des Atlas“ („Atlantis“) in den Fluten des Atlantiks unter. Dieses mythische Inselreich beschreibt der griechische Philosoph Platon im 4. Jahrhundert BC als Erster. Atlantis ist laut Platon eine Seemacht, die ausgehend von ihrer „jenseits der Säulen des Herakles“ (gemeint ist die Meerenge von Gibraltar) gelegenen Hauptinsel große Teile Europas und Afrikas unterworfen hat. Nach einem gescheiterten Angriff auf Athen geht Atlantis schließlich infolge einer Naturkatastrophe „innerhalb eines einzigen Tages und einer unglückseligen Nacht“ unter: Tagsüber erschüttern schwere Erdbeben die Insel und in der Nacht versinkt die große Insel schließlich im Meer. Die Macht über die Insel hatte der Mythologie zufolge der Gott Poseidon seinem mit der sterblichen Kleito gezeugten Sohn Atlas übertragen, der der Älteste seiner Nachkommen aus fünf Zwillingspaaren war. Atlas und seine Nachfahren herrschten über die Hauptstadt, die Nachkommen seiner jüngeren Brüder regierten die weiteren Teile des Reiches. Mit der Zeit wandelte sich Atlantis durch immer weiter gehende Baumaßnahmen und Aufrüstungen von einer ursprünglich ländlich geprägten Insel zu einer schlagkräftigen Seemacht. Die Nachfahren des Atlas und seiner Brüder verfügten über ein einzigartiges Heer und eine starke Marine mit 1200 Kriegsschiffen und 240.000 Mann Besatzung allein für die Flotte der Hauptstadt. Mit dieser Streitmacht unterwarfen sie angeblich Europa bis Tyrrhenien und Nordafrika bis Ägypten. Erst die zahlenmäßig weit unterlegenen Athener konnten diesen Vormarsch angeblich zum Erliegen bringen. Diese militärische Niederlage von Atlantis wird dabei als Strafe der Götter für die Hybris seiner Herrscher dargestellt. Weil der „göttliche Anteil“ der Atlantiden durch die Vermischung mit Menschen zusehends geschwunden ist, seien sie von Gier nach Macht und Reichtum ergriffen worden. | ||||||||||
Mesopotamien Die Architektur der Hütten der Steinzeit-Kultur der Völker Mesopotamiens beginnt sich von rund zu eckig zu wandeln. Es werden Feuersteinklingen benutzt und inzwischen wird auch damit begonnen, Getreide anzubauen. Anatolien Die altorientalischen Reiche liegen im klimatisch begünstigten Gebiet des Fruchtbaren Halbmonds zwischen Mittelmeer, Persischem Golf und arabischer Wüsten. Dieses Gebiet gilt als Ausgangspunkt der Neolithischen Revolution, in dem Menschen erstmals von der nomadischen Lebensweise zu Ackerbau und Viehzucht übergehen. In der heutigen Südost-Türkei entsteht die älteste heute noch bekannte Tempelanlage auf dem Göbekli Tepe. Der Göbekli Tepe (deutsch bauchiger Hügel) liegt auf einem langgestreckten, 750 Meter hohen Bergzug 15 Kilometer nordöstlich der heutigen südostanatolischen Stadt ?anl?urfa. Es handelt sich um einen durch wiederholte Besiedlung entstandenen Hügel (Tell) mit einer Höhe von 15 Metern und einem Durchmesser von rund 300 Metern. Derzeit werden im Wesentlichen zwei Nutzungsphasen unterschieden, von denen die erste bis in das 10. Jahrtausend BC zurückreicht. Aus dieser Nutzungsphase existieren mehrere Steinkreisanlagen, die aus zum Teil reliefierten T-förmigen Pfeilern bestehen. Aufgrund geophysikalischer Untersuchungen kann vermutet werden, dass sich dort über 200 solcher Pfeiler in etwa 20 Kreisanlagen befinden. Die einzelnen Pfeiler sind dabei bis zu 6 Meter hoch und bis zu 20 Tonnen schwer und sind in aus dem anstehenden Felsen geschlagene Sockel eingefasst. Welchem Kult die Tempelanlage dient, ist bis heute unbekannt; möglicherweise ist es ein Schamanen-Kult. In der Levante beginnt die Jungsteinzeit mit dem Präkeramischen Neolithikum und beginnt damit, sich nach Anatolien und den Balkan auszubreiten. Israel - Vorzeit
In der Gegend des heutigen Mureybet in Palästina entstehen Frauenfigurinen. Außerdem werden die Häuser im Inneren mit Stierhörnern geschmückt, was auf eine besondere Verehrung des Stiers hindeutet. Südwesteuropa Westeuropa / Skandinavien / Großbritannien - Vorzeit Nordeuropa / Baltikum
Nordamerika Südamerika Australien / Neuguinea | ||||||||||
Asien / Europa / Nordamerika Die Durchschnittstemperaturen steigen auf der Nordhemisphäre innerhalb von etwa 30 Jahren sehr rasant um 6 Grad Celsius. Der Temperaturanstieg betrifft vor allem die Winterdurchschnittstemperaturen, für die Sommerdurchschnittstemperaturen wird nur ein Anstieg bis zu 3 Grad Celsius festgestellt. | ||||||||||
Asien / Europa / Nordamerika Durch die vor 50 Jahren begonnene enorm schnelle Klimaerwärmung auf der Nordhalbkugel von 6 Grad Celsius innerhalb von 20-40 Jahren etablieren sich weitestgehend feuchte, nasskalte Bedingungen. Vorderasien Skandinavien | ||||||||||
Terra Der Meeresspiegel der Erde beträgt jetzt 54 Meter unter dem heutigen "Normal Null". | ||||||||||
Terra
Israel - Vorzeit
Nordafrika / Südeuropa / Hellas Indien Volk der Iberomauren / Volk der Capsier In Nordafrika entsteht die nordafrikanisch-epipaläolithische Kultur im Übergang von der Alt- zur Jungsteinzeit. Die Capsien-Kultur ist benannt nach dem antiken Ort Capsa, dem heutigen Gafsa in Tunesien. Die meisten Funde sind auf den algerischen und tunesischen Hochebenen gemacht worden. Typischerweise finden sich Rückenmesser und Rückenklingen sowie Mikrolithen als Dreiecke, Vierecke und Trapeze. Straußeneier werden als Behälter genutzt und mit Ritzmustern verziert. Dieses Material findet sich auch in Form von runden, durchbohrten Perlen. Erstmals finden sich figürliche Darstellungen. Dem Capsien ging das Atérien voraus, an manchen Stellen finden sich zwischen Atérien und Capsien Spuren des Ibéromaurusien. In das Capsien fällt auch die Zeit der nordafrikanischen Felsbilder. Die frühen Siedlungen liegen meistens auf Anhöhen. An den Chotts (ausgetrockneten Salzseen) liegen Køkkenmøddinger, wie sie auch von den Küsten Europas bekannt sind. Es fanden sich enorme Mengen an Schneckengehäusen, da die Tiere Nahrungszwecken dienten. Die Ernährungsweise ist die der Jäger und Sammler. Totenbestattungen mit Grabbeigaben und Ocker sind bekannt. Die Capsier beginnen Ziegen und Schafe zu halten, möglicherweise wird bereits, ähnlich wie in Dar Tichitt Getreide angebaut.
Mitteleuropa / Westeuropa Kurz vor dem Wiederanstieg des Meeresspiegels infolge der Eisschmelze besitzen der Rhein und die Themse noch ein gemeinsames Delta, welches heute im Kanal zwischen den heutigen Niederlanden und England liegt, das in den Atlantik und nicht in die Nordsee mündet. Zwischen dem heutigen Norwegen und den Britischen Inseln existiert eine große Landfläche, die als „Dogger Hills“ bezeichnet wird. Diese wird 11.000 Jahre später das wichtigste Fördergebiet des Nordsee-Öls werden. Skandinavien China
| ||||||||||
Asien / Europa / Nordamerika Die Durchschnittstemperaturen auf der Nordhalbkugel steigen noch einmal um etwa 4 Grad Celsius (mit einer Abweichung von ± 1,5 °C) an. Vorerst behalten die Temperaturen unter leichten Schwankungen eine leicht ansteigende Tendenz. | ||||||||||
Mitteleuropa Im heutigen norddeutschen Raum und in den Niederlanden beginnt die Ahrensburg-Kultur, benannt nach einer Stadt im heutigen Schleswig-Holstein. Die Ahrensburger Kultur ist an den gestielten Pfeilspitzen mit abgeschrägter Schneide zu erkennen. Von besonderer Bedeutung ist der im moorigen Grund beim nahen Gut Stellmoor nachgewiesene Kultplatz. Rentierjäger weiden hier erbeutete, weibliche Rentiere aus, füllen die Leiber mit Steinen und füllen die so beschwerten Tierkadaver als Opfergaben in einem Teich oder einem See, der später verlanden wird. Am Ufer des Opfergewässers steht ein zugespitzter, mehr als zwei Meter langer Kultpfahl, dem man den Schädel eines etwa 16 Jahre alten, weiblichen Rentiers aufsetzt. Der Kultplatz von Stellmoor erbringt die bisher ältesten bekannten Zeugnisse von Bräuchen, die aus religiösen Traditionen eurasischer Jägervölker entstanden sind. | ||||||||||
Skandinavien An der Grenze zwischen Rogaland und West-Agder im heutigen Norwegen liegt weit im Landesinneren der See Store Myrvatn, wo ab 8800 BC viele Wohnplätze entstehen. Der Gletscher reicht nur 10 bis 20 Kilometer an den Wohnplatz heran. Nordamerika / Mittelamerika | ||||||||||
Mesopotamien Die bislang runden Wohnstätten Mesopotamiens wandeln sich zu eckigen Häusern, die nun auch über mehrere Räume verfügen. | ||||||||||
Asien / Europa / Nordamerika Die Nordhalbkugel der Erde erlebt eine erneute Kaltzeit. Vorderasien / China / Mittelamerika Mitteleuropa Schottland
| ||||||||||
Vorderasien Bereits im frühen Neolithikum wird von der Südküste aus, dem heutigen Pamphylien, Handel mit Obsidian aus dem mittleren Kleinasien nach Syrien und Palästina betrieben. Auf dem zuvor menschenleeren Zypern wird mit der Besiedelung begonnen. Skandinavien / Baltikum | ||||||||||
Südamerika Die Besiedlung der Südspitze Südamerikas, Feuerlands, ist 1500 Jahren nach dem Eintreffen der ersten Siedler abgeschlossen. | ||||||||||
Island Auf Island entsteht der Vulkan Saksunarvatn. | ||||||||||
Zypern Die Insel Zypern wird dauerhaft besiedelt. Skandinavien | ||||||||||
Indien Mit dem Ende der Eiszeit steigt der Meeresspiegel kontinuierlich an. Die Stadt Dwarka auf dem indischen Subkontinent wird infolgedessen vom Meer überschwemmt und muss aufgegeben werden. | ||||||||||
Terra Die Weltbevölkerung besteht jetzt aus mehr als fünf Millionen Menschen gegenüber 10 Millionen Menschen vor 2000 Jahren. Vorderasien
Zwischen 8350 und 7370 entsteht eine vier Hektar große Siedlung in Jericho mit dem ältesten Steinturm der Welt (Turm von Jericho) und mit runden Lehmziegelbauten. An einer Seite des Schnittes wird eine Steinmauer angeschnitten, entweder eine Stadtmauer oder ein Schutz vor Überflutungen. Man ernährt sich durch den Anbau von Emmer, Gerste und Hülsenfrüchten, Viehhaltung sowie durch die Jagd. Der Turm von Jericho ist 8,25 Meter hoch und hat einen Basisdurchmesser von über acht Metern. Innerhalb des Turms befindet sich die weltweit älteste bekannte Treppe mit 20 Stufen. Der Turm ist Teil der etwa drei Meter hohen Stadtmauer, deren Zweck bislang ungeklärt ist. Eine jüngere Publikation der Universität von Tel Aviv vertritt die These, dass der Turm an der Stelle erbaut wurde, wo der Schatten des benachbarten Gipfels des Quarantals zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende die Siedlung verdunkelt. Die Treppe in der Turmachse ist auf diesen Punkt (290° Azimut) ausgerichtet. Tibet
Deutschland
Island Sibirien. Südostasien In den dichten Regenwäldern der Malaiischen Halbinsel leben die negriden Semang als Jäger und Sammler. Die Semang sind klein, dunkelhäutiger und kraushaarig. Sie leben vor allem im Inneren der Gebirge als Jäger und Sammler in den tropischen Regenwäldern. Die Semang leben nomadisch und legen viel Wert auf die Freiheit der Bewegung. Ihre Ernährung und Riten sind sehr stark an Pflanzen orientiert. Sie suchen im Wald ihre Nahrung, wie zum Beispiel Wild (Affen), Wurzeln, Früchte und Honig. Frauen tragen Bambuskämme und -halsketten. Bei den Semang sind Frauen und Männer gleichberechtigt. Die Aufgaben bei der Nahrungsbeschaffung sind gleichmäßig aufgeteilt: Die Frauen sammeln pflanzliche Nahrung, die Männer jagen kleinere Tiere. Das Recht auf Eigentum, politischer Einfluss und Führerschaft sind gleichermaßen verteilt. Unverheiratete Frauen stecken sich Perlen und Blumen in die Ohrläppchen. Die rituellen Praktiken der Semang sind ebenfalls an den Pflanzen orientiert. Blut spielt für die Semang eine große Rolle, da es ein zentrales Symbol für Fruchtbarkeit darstellt. Aus diesem Grund bringen die Semang Blutopfer. Während dieser religiösen Praxis schneiden sich die Semang, vor allem die Frauen, zunächst ins Bein, danach werden die Blutstropfen auf ein Bambusstöckchen aufgenommen und zusammen in die Luft geworfen. Das Ritual findet für gewöhnlich bei Gewitter statt und hat den Zweck, böse Geister zu beruhigen, um wichtige Gottheiten zusammenzubringen und so den Ertrag der Ernte zu erhöhen. Die Semang kennen vier Arten von Geistern:
Gemäß der Überlieferung werden die Toten nicht tief begraben; der Begräbnisort wird verlassen und durch Geister und Tiger bewacht, die den Leichnam essen sollen. Die Welt der Menschen wird angeblich von der Großmutter der Bewohner des Himmels, die Blitz und Donner verursachen, geschaffen. Ihr Name ist Manoij. Anfangs lag die Welt in einem See, auf welchem die Großmutter auf einem Floß mit ihren zwei Enkeln fuhr. Sie bat einen der Enkel, ihr einen Ast zu besorgen, und verletzte damit das Monster, das auf dem Grund des Sees wohnte. Somit konnte das Wasser abfließen. Ein Igel hob nun die nur von Bergen bedeckte Erde aus dem Schlamm. Kurz darauf flog ein Vogel vorbei und glättete mit seinem Flügelschlag die Erdoberfläche und machte sie bewohnbar. Nun wünschte sich die Großmutter ein Kind und bat einen ihrer Enkel, ihr eines zu erschaffen. So gingen beide Enkel in den Wald und einer der beiden formte eine Figur aus Klee, die er in eine Matte hüllte. Nach einem Tag verwandelte sich die Figur in ein Mädchen. Das Gleiche wiederholte er und diesmal entstand ein Junge. Diese Kinder waren zwar noch keine Menschen, aber sie verwandelten eine Blume in ein richtiges Mädchen. Als das Mädchen erwachsen wurde, wünschte es sich einen Mann. Sie ging also in den Wald und pflückte eine Blume, die sie dann in einen Mann verwandelte. Die beiden verliebten sich und wurden so zu den Vorfahren aller Menschen. Asien / Nordamerika Nordafrika Westafrika Neuguinea
| ||||||||||
Georgien Im Gebiet des heutigen Georgien und südlich davon beginnt die Entwicklung des Ackerbaus und der Viehzucht sowie die Keramikherstellung. Neben neuen Fertigungsmethoden finden sich mit Dolomit, Diorit, Nephrit und Jadeit auch neue Materialien. Die ersten Siedlungen bestehen vermutlich aus Holzhäusern, die später vor allem in Westgeorgien gefunden werden. Aruchlo stellt eine der bisher ältesten bekannten jungsteinzeitlichen Siedlungen dar. Nordamerika | ||||||||||
Nordamerika / Südamerika
| ||||||||||
Mesopotamien Im Norden Mesopotamiens bilden sich die Bauerndörfer der Hassunna-Kultur und der Halaf-Kultur sowie im Osten der Samarra-Kultur, die durch die Obed-Kultur abgelöst wird, in der die Besiedlung des südlichen Mesopotamiens durch Ackerbauern erfolgt. Bald wird Keramik auf der Töpferscheibe hergestellt und es finden sich die ersten Schriftzeugnisse. Im Zweistromland ist inzwischen auch ein Totenkult entstanden, was bedeutet, dass man damit beginnt, den Tod als Übergang zu einer anderen Existenzform anzusehen und sich gleichzeitig an seine Vorfahren erinnert. Skandinavien | ||||||||||
Japan / Nordamerika Im Gebiet des heutigen Awatsu-kotei in Japan wird zwischen möglicherweise zum ersten Mal in der Geschichte der Flaschenkürbis domestiziert. Auch im Gebiet des heutigen Guila Naquitz in Mexiko wird der Flaschenkürbis angebaut, kann aber zeitlich nur in einem Zeitraum zwischen 8000 und 7000 BC angegeben werden. | ||||||||||
|