Chronik 1900.04
Weltchronik der ersten Dekade April 1900
Französische Truppen erobern das Gebiet um den Tschadsee
Die buddhistische Mission Japans erklärt die Vereinigten Staaten von Amerika zum Wirkungsfeld
In Berlin-Tegel wird eine aerologische Station eröffnet
| Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... | 1890 / 1891 / 1892 / 1893 / 1894 / 1895 / 1896 / 1897 / 1898 |
| Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1899 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
| Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1900 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
Ende September 1899-07.09.1901 | |
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Kaiserreich China / Vereinigte Staaten von Amerika / Japanisches Kaiserreich / Königreich Italien / Französische Republik / Russisches Kaiserreich / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Boxeraufstand in China war eine nationalistische und anti-westliche Revolte. Auslöser waren die zunehmende ausländische Einflussnahme und die damit verbundene soziale Unruhe im Land. Die Bewegung, die sich "Boxer" nannte, griff zunächst christliche Missionare und chinesische Christen an, weitete ihre Angriffe aber später auch auf ausländische Gesandte und Siedlungen aus. Die Niederschlagung des Aufstands erfolgte durch eine internationale Allianz von acht Nationen, die Peking einnahm und die Qing-Dynastie zwang, dem Boxerprotokoll zuzustimmen, was China weiter schwächte und den ausländischen Einfluss zementierte. |
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Königreich Italien Aufgrund des im Februar vom Polizeipräsidenten von Palermo Ermanno Sangiorgi veröffentlichten Berichtes über die Mafia werden im April mehrere Mafiosi verhaftet, darunter Antonino Giammona. |
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Österreichisch-Ungarische Monarchie In Böhmen wird die tschechische Volkspartei gegründet. Unter der Präsidentschaft von Tomáš Masaryk setzt sich die neue politische Bewegung für die Gleichstellung der tschechischen und deutschen Bevölkerung innerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie ein. |
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Deutsches Kaiserreich
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Deutsches Kaiserreich / Königreich Bayern
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Deutsches Kaiserreich / Königreich Württemberg Otto von Sarwey, seit 1885 württembergischer Kultusminister, stirbt in Stuttgart. Nachfolger wird Karl Hugo Freiherr von Weizsäcker als Staatsrat und Chef des Departements für Kirchen- und Schulwesen. Zuletzt war von Weizsäcker Ministerialdirektor im württembergischen Justizministerium. Freiherr von Weizsäcker wurde 1853 in Stuttgart geboren und hat Jura studiert. Im Jahre 1870 war er Kriegsfreiwilliger im Deutsch-Französischen Krieg; er studierte in Tübingen, Leipzig und Berlin. |
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Deutsches Kaiserreich / Königreich Preußen
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Französische Republik / Schweizerische Eidgenossenschaft Zwischen Frankreich und der Schweiz nimmt ein neues Fernsprechnetz den Betrieb auf. Die großen Städte beider Länder werden erstmals durch ein grenzüberschreitendes Telefonnetz verbunden – ein technischer Fortschritt mit unmittelbarer Wirkung für Verwaltung und Wirtschaft. |
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Französische Republik In Frankreich tritt eine Reform der Polizeibehörden in Kraft. Die Ordnungskräfte werden fortan zum Tragen von Revolvern berechtigt – eine Maßnahme, die auf veränderte Anforderungen im öffentlichen Raum reagiert. |
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Königreich Spanien In Spanien treten umstrittene Steuergesetze in Kraft. Bei einem Einkommen bis 1500 Pesetas jährlich (knapp 1000 Mark) müssen 10% Steuern gezahlt werden. Der Spitzensteuersatz von 20% beginnt bei einem Einkommen von 12.500 Pesetas (rund 8300 Mark). |
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Südafrikanische Republik Transvaal Zum Nachfolger des am 27.03.1900 gestorbenen Generals Piet Joubert als Oberbefehlshaber der Burenarmee wird am 1. April der Transvaaler Louis Botha ernannt. |
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Russisches Kaiserreich Die russische Regierung bestätigt eine 1899 erlassene einstweilige Bestimmung, nach der Abiturienten nur an der Universität ihres Lehrbezirks studieren dürfen. Dadurch sollen die Studenten gleichmäßig auf die Universitäten des Landes verteilt werden. |
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Durch Ministerialverordnung wird in Österreich die Verwendung von Surrogaten statt des Hopfens bei der Biererzeugung verboten. |
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Südafrikanische Republik Transvaal / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Die Regierung der Südafrikanischen Republik bestimmt, dass alle britischen Staatsangehörigen binnen 48 Stunden Johannesburg, Bocksburg und Krügersdorf verlassen müssen. Die anderen britischen Staatsbürger müssen das Land bis zum 5. April verlassen haben. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / Bundesstaat New York Bei einem Treffen im Waldorf Astoria Hotel in New York City kündigt der Automobile Club of America Pläne zum Bau einer transkontinentalen Straße von New York City nach San Francisco an. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / Bundesstaat Illinois Die University of Chicago führt den „Associate Degree“ ein und verleiht ihn an fünfzehn Studierende, die ihr erstes und zweites Studienjahr abgeschlossen haben. Dieses Programm dient als Vorbereitung für das spätere Bachelor-Studium. In Europa wird dieser akademische Grad nicht als Hochschulabschluss anerkannt, sondern eher als Zwischenstufe oder berufliche Qualifikation. |
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Königreich Italien Die italienische Abgeordnetenkammer in Rom beschließt eine Abänderung der Parlamentsgeschäftsordnung, die Störungen des parlamentarischen Betriebs verhindern soll. Aus Protest verlassen die 160 linken Abgeordneten der Opposition, unter der Führung Zanardellis, geschlossen den Sitzungssaal. |
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Deutsches Kaiserreich Die Evangelischen Arbeitervereine treten mit ihren 60.000 Mitgliedern dem Deutschen Flottenverein bei, der nun rund 600.000 Mitglieder hat. |
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Deutsches Kaiserreich / Königreich Preußen Der Chemiker Ernst Robert Schneider (* 20. März 1825 in Aschersleben) stirbt in Berlin. Schneider war Professor an der Kriegsakademie und leitete ein privates Laboratorium, an dem Pharmazeuten ausgebildet wurden. Der Anorganiker untersuchte Schwefel und Wismut, sowie deren Verbindungen. |
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Königreich der Niederlande Die Niederlande genehmigen die Konvention über das Internationale Schiedsgericht in Den Haag. |
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Französische Republik In Paris stirbt der französische Mathematiker Joseph Bertrand, der 1822 ebenda geboren wurde. Bertrand galt als Spezialist für mathematische Physik. Bertrand war Mitglied der Académie des Sciences, später deren Ständiger Sekretär und lehrte am Collège de France und an der École Polytechnique. Folgende Beiträge zur Mathematik und Physik stammen von ihm:
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Königreich Portugal / Provinz Mosambik / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Südafrikanische Republik Transvaal Der portugiesische Außenminister erklärt vor dem Abgeordnetenhaus in Lissabon, die Beförderung britischer Soldaten mit der Eisenbahn auf portugiesischem Gebiet zwischen Beira und Rhodesien sei vorher der Regierung der Südafrikanischen Republik mitgeteilt worden und stelle keine Verletzung der Neutralität Portugals im Burenkrieg dar. |
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Vereinigte Staaten von Amerika Admiral George Dewey, Held des Spanisch-Amerikanischen Kriegs, gibt seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten bekannt, was zur Absage einer geplanten USA-Tour führt. In einem exklusiven Interview mit der New York World sagt Dewey unüberlegt: „Ich bin überzeugt, dass das Präsidentenamt nicht sehr schwierig zu erfüllen ist; seine Aufgaben bestehen hauptsächlich darin, die Gesetze des Kongresses auszuführen.“ |
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Vereinigte Staaten von Amerika / US Military Government Porto Rico Porto Rico, seit dem spanisch-amerikanischen Krieg von 1898 unter der Kontrolle der USA, erhält mit dem nach Senator Joseph B. Foraker benannten "Foraker Act" eine Zivilregierung. Der US-Senat verabschiedet den Foraker Act, der die Regierungsstruktur für Puerto Rico regelte, mit 49 zu 31 Stimmen und leitete die Vorlage an das Repräsentantenhaus weiter, das sie mit 161 zu 153 Stimmen annimmt. |
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Königreich Belgien / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Auf dem Brüsseler Hauptbahnhof wird auf Albert Eduard, Prince of Wales, ein Attentat verübt, das jedoch misslingt. Der Prinz, der aus Calais eingetroffen war und auf den Schnellzug nach Köln wartete, unterhielt sich gerade mit einem Adjutanten auf dem Bahnsteig des Gare du Nord, als sich der Täter, ein 15 oder 16 Jahre alter Klempner, der sich als Sozialist bezeichnet und Jean-Baptiste Sipido heißt, zwei Revolverschüsse auf den Prinzen abfeuert. Der Angreifer wird sofort überwältigt. Der Prinz zeigt sich unbeeindruckt vom Vorfall, gibt zu verstehen, dass er unverletzt sei, und erkundigt sich, ob die Waffe geladen war. Nach bestätigender Antwort bittet er lächelnd darum, mit dem Täter nicht zu streng zu verfahren. Sipido begründet seine Tat mit der britischen Unterdrückungspolitik im Burenkrieg. Die britische Presse macht am Folgetag die Hetzpolitik der kontinentaleuropäischen Staaten gegen den Burenkrieg für das Attentat verantwortlich. Es wird erwartet, dass der gefasste Attentäter wegen seines jugendlichen Alters freigesprochen werden dürfte, was zu diplomatischen Verstimmungen zwischen Belgien und Großbritannien führen wird. |
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Französische Republik / Französisch-Westafrika Der französische Außenminister Théophile Delcassé äußert sich bei einer Rede im Senat in Paris positiv über die Entwicklung der französischen Kolonien nach dem Sieg über die Tuareg in der Sahara. Es sei nun an der Zeit, „die Reichtümer der neuen Kolonien mit dem Kapital des alten Frankreich auszunützen”. |
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Die britische Königin Victoria besucht bis zum 24. April Irland, nachdem sie am Vorabend mit der Yacht HMY VICTORIA AND ALBERT in Kingstown landete. Bei ihrer Ankunft in Dublin sind fast nur die Staatsgebäude beflaggt. |
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Südafrikanische Republik Transvaal / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland In Reddersburg, Südafrika, zwingen verbündeten Buren-Truppen aus Transvaal und Oranje unter dem Oranje-General Christiaan de Wet die Royal Irish Rifles nach einem 24stündigen Gefecht zur Kapitulation — 546 Soldaten werden gefangen genommen, aber nicht getötet. |
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Königreich Belgien / Kongo-Freistaat Der belgische König Leopold II. kündigt an, erhebliche staatliche Subventionen für den wirtschaftlichen Ausbau des sogenannten Kongo-Freistaats bereitzustellen. Dieser ist kein offizielles Kolonialgebiet Belgiens, sondern steht als persönlicher Besitz unter der Kontrolle von Leopold II. Die Subventionen dienen nicht der Entwicklung im humanitären oder infrastrukturellen Sinn, sondern zielen auf die Intensivierung der wirtschaftlichen Ausbeutung ab – insbesondere im Hinblick auf Kautschuk, Elfenbein und Bodenschätze. Diese Mittel sollen vor allem in die Unterstützung belgischer Konzessionsgesellschaften, darunter die Société Anversoise und die Compagnie du Katanga, die mit staatlicher Rückendeckung ihre Aktivitäten im Kongo ausweiteten, fließen. Die wirtschaftliche Durchdringung geht einher mit einem System von Zwangsarbeit, Gewalt und Repression, das international zunehmend kritisiert wird. Die Ereignisse dieser Zeit gelten heute als ein frühes Beispiel für ökonomisch motivierte Kolonialpolitik unter dem Deckmantel zivilisatorischer Mission. Die heutige Entscheidung markiert somit nicht nur eine fiskalische Maßnahme, sondern einen strukturellen Wendepunkt: Aus einem privaten Kolonialprojekt wird ein staatlich gestütztes Ausbeutungssystem, das tiefgreifende Spuren in der Geschichte Zentralafrikas hinterlassen wird. Der Kongo-Freistaat ist seit 1885 Privatbesitz des belgischen Königs. Im Kongo selbst beginnt eine neue Phase der Verdichtung: Dörfer werden zu Arbeitslagern, Flüsse zu Transportachsen, Menschen zu Produktionsfaktoren. Die Subventionen aus Brüssel sind kein Geschenk – sie sind ein Griff nach Raum, nach Ertrag, nach Kontrolle. Und sie markieren einen Wendepunkt: Aus kolonialer Gier wird ein System. |
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Königreich Belgien / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Die britische Presse macht die in den Zeitungen des Kontinents angeblich betriebene Hetze gegen Großbritannien verantwortlich für das gestrige Attentat auf den Prinzen von Wales in Brüssel. |
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Französische Republik Der französische Ministerpräsident Pierre Waldeck-Rousseau untersagt den katholischen Bischöfen, bei Predigten und Pfarrkindermissionen Angehörige eines von der Regierung nicht genehmigten Ordens einzusetzen, da dies Ruhestörungen auslösen könne. |
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Die Irish Guards werden durch Befehl von Königin Victoria gegründet, als Ehrung für die Tapferkeit irischer Soldaten im Südafrika-Feldzug (Zweiter Burenkrieg). Bis zum heutigen Tag sind mehrere hundert irische Soldaten im Burenkrieg gefallen, aber eine exakte Zahl speziell für irische Verluste sind nicht eindeutig dokumentiert. |
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Vereinigte Staaten von Amerika Das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten genehmigt die Verstärkung der Seestreitkräfte. Die USA bauen ihre maritime Präsenz aus. Seit den 1880er Jahren fordern Vertreter der „New Navy“-Bewegung eine moderne und weltweit einsatzfähige Flotte. Im Jahr 1900 beginnt die Abkehr von einer rein kontinentalen Verteidigung hin zu einer globalen Ausrichtung – mit Blick auf Pazifik, Karibik und Atlantik. Die Entscheidung betrifft nicht nur den Haushalt, sondern zeigt den Anspruch auf internationale Präsenz. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / Washington, D.C. Der US-amerikanische Erfinder Peter Cooper Hewitt reicht beim United States Patent and Trademark Office (USPTO) in Washington, D.C. das Patent für die erste Quecksilberdampflampe ein — eine Technologie, die später weltweit in Straßenbeleuchtung eingesetzt werden soll, und zwar wegen ihrer Langlebigkeit und Leuchtkraft. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / Bundesstaat New York Die Schauspielerin Olga Nethersole wird von einer Jury vom Vorwurf der öffentlichen Belästigung freigesprochen, der sich aus der Aufführung des Theaterstücks Sappho ergeben hatte. Zwei Tage später soll Sapho erneut am Broadway aufgeführt, für weitere 55 Vorstellungen. Das Stück basiert auf dem französischen Roman Sappho von Alphonse Daudet (1884), der eine leidenschaftliche, unverheiratete Liebesbeziehung schildert. Die Hauptfigur Fanny Legrand (gespielt von Olga Nethersole) ist eine verführerische Frau, die sich mit mehreren Männern einlässt. Besonders beanstandet wurde eine Szene, in der Fanny von einem Mann eine Treppe hinaufgetragen wird, was als Hinweis auf einen außerehelichen Akt gewertet wurde. Der Vorwurf: „Public Nuisance“. Die Anklage wurde von der "Society for the Suppression of Vice" unter Anthony Comstock angestoßen. „Public nuisance“ bedeutete hier: Störung der öffentlichen Moral durch unsittliche Darstellung. Es war kein körperlicher Übergriff, sondern ein Vorwurf gegen die Wirkung der Darstellung auf das Publikum. "Vice" bedeutet hier: Laster, Unsittlichkeit oder moralisches Fehlverhalten. Durch den Freispruch der Schauspielerin Olga Nethersole und ihrer Mitwirkenden wird dieser Fall als Wendepunkt in der US-amerikanischen Theaterzensur angesehen, der den Beginn einer liberaleren Haltung gegenüber Geschlechterrollen und sexueller Darstellung auf der Bühne darstellt. |
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Russisches Kaiserreich In Sewastopol auf der Halbinsel Krim werden 25 höhere Beamte und Offiziere wegen sogenannter Durchstecherei - Kopieren von Zeichnungen durch Nadelstiche - bei Marinelieferungen zu Gefängnis und Verbannung nach Sibirien verurteilt. |
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Französische Republik Französische Republik
Die französische Abgeordnetenkammer in Paris genehmigt mit einer Mehrheit von 365 zu 161 Stimmen die Schaffung einer Kolonialarmee. |
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Deutsches Kaiserreich
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Vereinigte Staaten von Amerika Das US-Repräsentantenhaus in Washington verabschiedet eine Flottenvorlage, nach der die US-Flotte auf 18 Linienschiffe und acht Panzerkreuzer aufgestockt werden soll. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / Bundesstaat Michigan In Detroit verteidigt der amtierende Boxweltmeister im Schwergewicht, Jim Jeffries, seinen Titel in einem bemerkenswert kurzen Kampf: Der Herausforderer Jack Finnegan wird bereits nach 55 Sekunden in der ersten Runde durch technischen K.o. besiegt. Jeffries, der mit 250 Pfund deutlich schwerer ist als Finnegan (180 Pfund), schlägt seinen Gegner dreimal nieder, bevor das Handtuch geworfen wird. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / Commonwealth Kentucky Das Oberste Gericht Kentuckys entscheidet, dass J.C.W. Beckham rechtmäßiger Gouverneur des Bundesstaates ist. Zuvor war William S. Taylor nach der Wahl von 1899 als Sieger zertifiziert und vereidigt worden. Doch ein Gericht erkannte William Goebel als eigentlichen Wahlsieger an. Nach dessen Ermordung im Januar war Vizegouverneur Beckham im Februar vereidigt worden. Das heutige Urteil bestätigt nun seine Position. |
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Militärregierung der Vereinigten Staaten in Kuba In Havanna wird das Spielen afrikanischer Trommeln per Verordnung untersagt. Die Behörden begründen das Verbot mit dem Wunsch nach öffentlicher Ordnung und kultureller Kontrolle. Die Maßnahme richtet sich insbesondere gegen afro-kubanische Musiktraditionen. |
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Königreich Italien Coriolano Graf Ponza di San Martino wird neuer italienischer Kriegsminister als Nachfolger des am 8. Januar wegen seiner angeblichen Verbindungen zur Mafia zurückgetretenen Giuseppe Mirri. |
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Deutsches Kaiserreich / Königreich Belgien Das Deutsche Reich und das Königreich Belgien schließen ein Abkommen über Erleichterungen im grenzüberschreitenden Fabrikverkehr. Danach wird die ungehinderte und abgabenfreie Ein- und Ausfuhr von Rohprodukten sowie von Halb- und Ganzfabrikaten von Spinnerei-, Walkerei- und Färbereibetrieben garantiert. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / Bundesstaat New Jersey / Deutsches Kaiserreich / Königreich Preußen Im Labor des weltberühmten US-Erfinders Thomas A. Edison demonstriert im Edison Laboratory Complex in West Orange in New Jersey ein Vertreter der Goldschmidt Chemische-Thermo Industrie aus Essen, Deutschland ein Verfahren zur Eisenverflüssigung in fünf Sekunden. Laut New York Times zeigt Louis Dreyfus aus Frankfurt am Main Edison eine Methode, mit der durch die Verbrennung einer geheim gehaltenen chemischen Verbindung eine Temperatur von 3.000 Grad Celsius erreicht wird. Ein sechs Zoll langer Eisen-Schraubenschlüssel wird dabei in einem Tiegel vollständig geschmolzen. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / Republik Texas In der Nähe von Austin, Texas, bricht um 1115 Uhr vormittags der McDonald-Damm, wodurch eine Flutwelle aus dem Colorado River durch die Hauptstadt strömt. Der Damm wurde erst vor sieben Jahren errichtet und hielt den Wassermassen nach vier Tagen Dauerregen nicht stand. Über 100 Menschen kommen ums Leben. Die Ortschaft Circleville wird Berichten zufolge vollständig weggespült. Bereits am Vortag zerstörte die Überschwemmung des Concho River die Ortschaft Watervalley. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / US Territory der Philippinen General Arthur MacArthur wird zum neuen Militärgouverneur der Philippinen ernannt und ersetzt damit General Elwell Stephen Otis. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / Kaiserreich China Das Kanonenboot USS Wheeling trifft an den Taku-Forts (China) ein, um die amerikanische Militärpräsenz in der Region zu verstärken. |
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Osmanisches Reich - Provinz Üsküdar In Albanien finden Versammlungen von Separatisten statt. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / Bundesstaat California In San Francisco findet eine feierliche Zeremonie zum Geburtstag Buddhas statt — das erste größere Ereignis im Rahmen der Einführung des Buddhismus in die Vereinigten Staaten. Die buddhistische Mission begann ihre öffentliche Aufklärungsarbeit gegenüber europäischstämmigen Amerikanern bereits am 4. Januar mit wöchentlichen Vorträgen. Die veranstaltende Organisation ist die Buddhist Mission of North America (BMNA), ihre beiden ersten aus Japan entsandten Geistlichen sind Rev. Shuye Sonoda und Rev. Kakuryo Nshima, die sich beide erst seit dem Vorjahr in den USA befinden (Rev. ist nur die Bezeichnung, die die Amerikaner ihnen geben, sie selbst nennen sich Kantoku, was etwa "Superintendent" bedeutet). Die buddhistische Mission ist Teil der japanischen Nishi Honganji-Tradition. Das bedeutet, dass die buddhistische Präsenz in San Francisco japanisch geprägt ist, nicht chinesisch oder europäisch. |
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Deutsches Kaiserreich Im Deutschen Reich tritt ein Gesetz in Kraft, das die „Entziehung elektrischer Arbeit”, das heißt zum Beispiel das illegale Anzapfen von Stromleitungen, unter Strafe stellt. |
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Königreich Belgien Leopold II., König der Belgier seit 1865 und Souverän des Kongostaats seit 1885, feiert seinen 65. Geburtstag. Er wurde am 9. April 1835 in Laeken bei Brüssel geboren. |
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Französische Republik In einer Sitzung der Akademie der Wissenschaften in Frankreich stellt der Physiker Paul Ulrich Villard das Papier „Sur la réflexion et la réfraction des rayons cathodiques et des rayons déviables du radium“ (Über die Reflexion und Brechung von Kathodenstrahlen und ablenkbaren Strahlen des Radiums) vor. Darin beschreibt er erstmals eine neuartige, durchdringende Strahlung, die weder durch elektrische noch durch magnetische Felder abgelenkt wird und selbst dicke Abschirmungen durchdringt. (Später wird sie als "Gammastrahlung" klassifiziert werden.) Paul Ulrich Villard wurde 1860 in Saint-Germain-au-Mont-d'Or geboren. Nach dem Abschluss an der École normale supérieure im Jahr 1884 unterrichtet er an verschiedenen staatlichen Gymnasien in Frankreich, darunter in Paris, Orléans und Montpellier. Mit Unterstützung von Marcelin Berthelot wurde er als Dozent an die naturwissenschaftliche Fakultät in Montpellier berufen und kehrte später an die École normale supérieure in Paris zurück, wo er im Labor für Chemie arbeitet. Seine Forschung konzentriert sich auf Strahlenphänomene und die Eigenschaften von Radium, das zu dieser Zeit als neu entdecktes Element große Aufmerksamkeit erhielt. Villard beobachtete die neue Strahlung im Rahmen seiner Experimente mit Radium und erkannte, dass sie sich grundlegend von den bereits bekannten Alpha- und Betastrahlen unterscheidet. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / Bundesstaat New York Im Herald Square Theatre in New York wird "Quo vadis?" von Henryk Sienkiewicz uraufgeführt. Sienkiewicz wurde 1846 in russisch kontrollierten Teil Polens geboren, reist aber häufig in die USA, um dort publizistisch tätig zu werden. Sein Buch "Quo vadis" ist bereits ein internationaler Erfolg. Der Roman erschien zuerst 1895 als Fortsetzungsroman in der polnischen Zeitung Gazeta Polska, dann 1896 als Buch. Bereits vor 1900 wird er in mehrere Sprachen übersetzt, darunter Französisch, Deutsch und Englisch. Die französische Ausgabe erscheint in diesem Monat in Paris. „Quo Vadis“ spielt im Rom zur Zeit Kaiser Neros. Im Zentrum steht die Liebesgeschichte zwischen dem jungen römischen Patrizier Marcus Vinicius und der Christin Lygia, die als Geisel in Rom lebt. Während Vinicius sich Lygia nähert, geraten beide in den Strudel der Christenverfolgung. Die Apostel Petrus und Paulus treten als Nebenfiguren auf. Nero, Poppaea und Tigellinus verkörpern die dekadente Macht. Der Titel „Quo Vadis?“ bezieht sich auf eine Legende: Petrus begegnet Jesus auf der Flucht aus Rom und fragt ihn „Wohin gehst du?“ – worauf Jesus antwortet, er gehe zurück, um erneut gekreuzigt zu werden. Der Roman verknüpft Liebe, Verfolgung, Glaube und Macht – und wird zum ersten historischen Weltbestseller werden. |
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Deutsches Kaiserreich
Bei der Werft Blohm + Voss in Hamburg läuft der für die Deutsche Ostafrika-Linie gebaute Doppelschraubendampfer KRONPRINZ vom Stapel. |
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Cape Colony / Südafrikanische Republik Transvaal / Orange Free State Die Buren gewinnen ein bedeutendes Gefecht gegen die Briten bei Kroonstad am Ufer des Vals Rivers. Kroonstad liegt etwa 200 Kilometer südlich von Johannesburg und nordöstlich von Bloemfontein. Die Buren erzielen einen taktischen Erfolg und können den britischen Vormarsch vorübergehend aufhalten. Die britischen Streitkräfte unter Lord Roberts sind auf dem Weg nach Pretoria. Kroonstad liegt strategisch günstig an der Bahnlinie und wird kurzzeitig zum Hauptquartier der Buren. Die Gefechte verzögern die britische Offensive und stärken die burische Position im zentralen Freistaat. Die Schlacht ist kein Wendepunkt, aber ein Einschnitt: Die Buren zeigen, dass sie trotz materieller Unterlegenheit punktuell Widerstand leisten können. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / Bundesstaat Ohio Der Oberste Gerichtshof des Bundesstaates Ohio bestätigt die Verfassungsmäßigkeit des ersten Anti-Lynch-Gesetzes in den Vereinigten Staaten. Das Gesetz mit dem Titel „Act for the Suppression of Mob Violence“ (Gesetz zur Unterdrückung von Gewalttaten durch Menschenmengen) war bereits 1896 verabschiedet worden. Es erlaubt, Schadensersatz von lokalen Behörden zu fordern, wenn diese fahrlässig dabei versagen, einen Lynchmord zu verhindern. Die Entscheidung gilt als Meilenstein im juristischen Umgang mit organisierter Gewalt. Es wird erwartet, dass auch andere Bundesstaaten diesem Beispiel folgen. |
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Vereinigte Staaten von Amerika / Commonwealth of Pennsylvania / Washington D.C. Der Pionier der teilnehmenden Beobachtung in der Ethnologie, Frank Hamilton Cushing, stirbt in Washington, D.C.; der 1857 in North East Township, Erie County in Pennsylvania geborene Anthropologe beschäftigte sich bereits als Jugendlicher autodidaktisch mit indianischen Artefakten und veröffentlichte mit 17 seine erste wissenschaftliche Arbeit. Nach einem kurzen Aufenthalt an der Cornell University wurde er mit 19 Jahren Kurator am National Museum in Washington, D.C. Dort fiel er John Wesley Powell auf, der ihn in die Stevenson-Expedition nach New Mexico einband. Zwischen 1879 und 1884 lebte Cushing bei den Zuni im heutigen New Mexico, wurde in ihre Gesellschaft aufgenommen und erhielt den Namen „Tenatsali“ („Medizinblume“). Er wurde in die Kriegergesellschaft „Priesthood of the Bow“ aufgenommen und dokumentierte ihre Kultur intensiv – allerdings nicht ohne Konflikte. Einige Zuni warfen ihm vor, geheime und heilige Gegenstände entwendet zu haben. Ein Prozess innerhalb der Gemeinschaft verlief glimpflich, doch die Vorwürfe blieben bestehen. Cushing führte später Mitglieder der Zuni nach Washington und Boston – ein symbolischer Akt, den er als „reciprocal method“ bezeichnete: kultureller Austausch in beide Richtungen. Diese sensationelle Begebenheit kann man vielleicht als Vorläufer der reflexiven Anthropologie betrachten. Cushing geriet in politische Intrigen, nachdem Präsident Rutherford B. Hayes im Jahr 1877 ein Gesetz unterzeichnet hatte, das die Grenzen des neuen Zuni-Reservats festlegte. Ein 800 Acre (3,2 km²) großes Gebiet namens Nutria Valley war dabei ausgelassen worden. Drei Landspekulanten, darunter Major W. F. Tucker, trafen Ende 1882 in Zuni ein, um das Gelände für eine Viehzuchtoperation zu beanspruchen. Die empörten Zuni wandten sich an Cushing, der in ihrem Namen Briefe an Zeitungen in Chicago und Boston verfasste. Major Tuckers Schwiegervater war US-Senator John A. Logan aus Illinois, ein einflussreicher Politiker der Republikanischen Partei, der 1884 als Vizepräsidentschaftskandidat nominiert wurde. Obwohl die Regierung unter Präsident Chester A. Arthur im Jahr 1883 die Grenzen des Zuni-Gebiets neu definierte und die Nutria Valley einbezog, war Cushings Stellung bereits beschädigt. Senator Logan nahm es Cushing übel, dass sein Ruf durch die Landnahme-Affäre gelitten hatte. Er drohte dem Direktor des Bureau of American Ethnology, John Wesley Powell, mit Mittelkürzungen, falls Cushing nicht aus Zuni abgezogen werde. Cushing musste nach Washington zurückkehren – seine wegweisende Arbeit unter den Zuni fand damit ein abruptes Ende. Im Jahr 1886 kehrte Cushing kurzzeitig nach Zuni zurück, diesmal als Leiter der Hemenway Southwestern Archaeological Expedition. Aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen musste er diese Position jedoch aufgeben. 1889 wurde er durch den Ethnologen J. Walter Fewkes ersetzt, der nur geringe Felderfahrung besaß. In seinen letzten Jahren leitete er Expeditionen nach Florida und Key Marco, arbeitete mit dem Cheyennen Tichkematse zur Zeichensprache der Plains-Indianer und wurde 1896 in die American Philosophical Society aufgenommen. Die Karriere Cushings gilt sowohl als visionär wie auch als umstritten. Einige Zuni deuteten sein plötzliches Ableben als spirituelle Vergeltung für den Umgang mit heiligen Objekten. |
