Chronik 1933.03-III
Weltchronik der dritten Dekade des März 1933
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Deutsches Reich
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Deutsches Reich / Königreich Dänemark / Königreich Norwegen Beim Versuch des Grenzübertritts nach Dänemark wird in Landkirchen auf Fehmarn Paul Fröhlich von der Reichsleitung der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) von deutschen Grenzsicherungsorganen verhaftet. An seiner Stelle geht sein Parteigenosse Willy Brandt aus Lübeck ins Exil mit dem Ziel, in Oslo ein SAP-Büro sowie die Auslandszentrale des Sozialistischen Jugendverbandes (SJV) zu gründen. |
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Deutsches Reich
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Britisch-Indien Das britische Parlament billigt mit großer Mehrheit einen Verfassungsentwurf mit innerer Autonomie für Indien. |
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Auf der Rennstrecke Donington Park in Leicestershire findet zum ersten Mal ein Autorennen statt. |
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Königreich Italien Der Italiener Tazio Nuvolari siegt auf Alfa Romeo in 3:29:15 Stunden den Grand Prix von Tunis für Automobile. |
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Deutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) In New York und 300 anderen Städten der USA finden Protestversammlungen gegen die Verfolgung der Juden in Deutschland statt, maßgeblich organisiert vom American Jewish Congress und von den Jewish War Veterans. Reichspropagandaminister Joseph Goebbels schreibt in sein Tagebuch. "Ich diktiere einen scharfen Aufsatz gegen die Greuelhetze der Juden. Schon seine Ankündigung läßt die ganze Mischpoke zusammenknicken. Man muß solche Methoden anwenden. Großmut imponiert den Juden nicht. Man muß ihnen zeigen, daß man zu allem entschlossen ist. Ich gebe meinen Aufruf gleich mit Fernschreiber nach München weiter, damit er dem Führer übermittelt wird. Er wird entscheiden, wann die Aktion in Bewegung gesetzt werden soll. Die jüdische Presse wimmert vor Entsetzen und Angst. Sämtliche Judenverbände in Deutschland erklären ihre Loyalität der Regierung gegenüber. Wir arbeiten mit Interviews so viel wir können; aber nur eine ganz große Aktion kann uns jetzt noch aus der Kalamität heraushelfen." (Fröhlich, I.2, S. 398-399). |
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Kaiserreich Großjapan / Staat Mandschukuo Das Kaiserreich Großjapan erklärt als Reaktion auf den Bericht der Lytton-Kommission über den Mukden-Zwischenfall seinen Austritt aus dem Völkerbund. Hier zeigt sich bereits eklatant die Schwäche des Völkerbundes, der der Schaffung eines japanischen Marionettenstaats in Mandschukuo keinerlei Mittel entgegensetzen kann. |
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Deutsches Reich Vorbemerkung des Herausgebers dieser Chronik: Es ist sehr schwer, die nachfolgenden Meldungen über die ersten Maßnahmen der Nazis zur Verfolgung der jüdischen Bevölkerung Deutschlands zu ertragen. Da wir es aber aus der Sicht von heute lesen, hat es eine andere Wirkung auf uns als auf die Menschen damals, die aus vielerlei Gründen die "neue Partei" in den Reichstag gewählt hatten. In den Augen vieler Menschen war eine neue, hoffnungsvolle Zeit angebrochen und Hitler "bediente" seine neuen Anhänger mit Arbeitsprogrammen und der Aussicht auf Wohlstand sowie der Idee, dass Deutschland am Tisch der Reichen sitzen soll. Dieser "Reichtum" sollte im ersten Schritt durch eine Umverteilung von Vermögenswerten erfolgen, wie der nachfolgende Artikel erahnen lässt. Besonders perfide wirkt aus heutiger Sicht der Satz, dass angeblich keinem Juden auch nur ein Haar gekrümmt werden soll. Selbst als später offensichtlich wurde, dass Juden ungerecht behandelt oder gar misshandelt wurden, glaubten viele Menschen dem Narrativ, dass diese Juden das doch verdient hätten.
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Königreich Belgien / Deutsches Reich Der Physiker Albert Einstein kehrt aus den USA nach Europa zurück. Er bleibt jedoch in Belgien und tritt aus der Preußischen Akademie der Wissenschaften aus. | ||
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Das britische Imperial-Airways Armstrong-Whitworth-Argosy-Doppeldeckerflugzeug "City of Liverpool" gerät in der Luft über Belgien in Brand und stürzt ab. Die dreiköpfige Besatzung und alle zwölf Passagiere kommen dabei ums Leben. Dies ist der bis jetzt schlimmste Unfall in der britischen Zivilluftfahrt. Das Feuer an Bord wurde möglicherweise vorsätzlich gelegt. Das Unglück geht in die Geschichte ein als "1933 Imperial Airways Dixmunde-Absturz". | ||
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) In den USA erhalten Hersteller von Flugzeugmotoren von der Luftfahrtabteilung des Handelsministeriums die Genehmigung, Dauertests an ihren eigenen Geräten durchzuführen. |
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Deutsches Reich Im Pressedienst der NSDAP "Nationalsozialistische Partei-Korrespondenz" (NSK) wird der Boykottaufruf Julius Streichers veröffentlicht, der als Leiter des sogenannten "Zentralkomitees zur Abwehr der jüdischen Greuel- und Boykotthetze" die antisemitischen Aktionen der neuen Regierung zentral steuert. Der Herausgeber von Oteripedia! schreibt hierzu im Jahre 2024 folgende Gedanken: Es ist aus heutiger Sicht klar, dass die denunzierende und verächtliche Art der Kommunikation nunmehr den deutschen Lesern eingetrichtert werden soll, bis ihr Gewissen nicht mehr in der Lage ist, Widerstand zu leisten. Ebenfalls erstaunlich ist es, dass es offenbar im Ausland keine oder nur wenig Entrüstung über den in Deutschland eingeschlagenen Weg gibt, was die Nationalsozialisten umso mehr ermutigt, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Die Nazipresse behauptet allerdings vorsorglich das Gegenteil, um ihre Leser noch nachhaltiger zu blenden. Auch folgende Zitate sind aus heutiger Sicht sehr verstörend, weil sie die Realität auf den Kopf stellen:
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Republik Österreich Die österreichische Regierung löst den am 25. März verbotenen paramilitärischen "Republikanischen Schutzbund" (SchB) der österreichischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) auf. Als Begründung wird angeführt, der 1923 gegründete und rund 60.000 aktive Mitglieder zählende Verband habe die öffentliche Ruhe und Sicherheit gestört. Hervorgegangen war der Republikanische Schutzbund zum Teil aus der nach dem Ende des Ersten Weltkrieges im Jahr 1918 formierten Volkswehr. Er sollte für die Sozialdemokraten das Gegengewicht zu den bereits 1920 geschaffenen (und auf die „Bürgerwehren“ von 1918 zurückgehenden) christlich-sozialen Heimwehren und vor allem zum ebenfalls von Christlich-Sozialen dominierten Bundesheer bilden. Ideologisch eng verbunden fühlte sich der Schutzbund, der stark großdeutsch orientiert war, mit dem deutschen Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, das sich in Deutschland der Verteidigung der Weimarer Verfassung und dem Schutz der republikanischen Parteien vor politisch motivierter Gewalt durch Stahlhelm, SA oder Rotem Frontkämpferbund verschrieben hatte. Mitbegründer und Obmann war Julius Deutsch, zu seinen Mitarbeitern zählten Theodor Körner und der Heeresoffizier Alexander Eifler. 1928 zählte der Republikanische Schutzbund etwa 80.000 Mitglieder und war vor allem in Wien und den Industriegebieten Oberösterreichs, Niederösterreichs, Kärntens und der Steiermark vertreten. Als jedoch im März 1933 das Parlament durch einen Staatsstreich des christlich-sozialen Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß aufgelöst und in Österreich eine ständisch-autoritäre Diktatur errichtet wurde, forderte die Basis des Schutzbundes zur Verteidigung der Verfassung und der parlamentarischen Demokratie vergeblich den Aufruf zum offenen Kampf und die Herausgabe der Waffen. Die Führung der Sozialdemokraten hielt sie zurück und hatte immer noch die Illusion einer friedlichen Lösung vor Augen – obwohl der Republikanische Schutzbund zu diesem Zeitpunkt am Zenit seiner militärischen Bedeutung stand. |
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