Chronik 2800 BC
DIE EREIGNISSE DER JAHRE 2800 BIS 2701 BC
Der Pharao wird das Haupt der Priesterschaft in Ägypten
Ägypten führt als erste Macht militärisch organisierte Expeditionen durch
Der ägyptische König Ni-netjer wird der erste Wegbereiter der Emanzipation der Frau
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Ägypten - Übersicht |
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Königreich Mari / Königreich Adab Das Königreich Mari nimmt das Königreich Adab südlich von Nippur ein. Königreich Uruk Königreich Dilmun Königreich Ägypten
Indischer Subkontinent / Königreich Ägypten Urkaisertum China | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Nach langer Herrschaft, manche Chronisten sprechen von 47 bis 50 Jahren, stirbt der ägyptische König Ni-netjer und wird in Sakkara begraben. Der antike Chronist Manetho schreibt über ihn, dass der verstorbene König ein Gesetz schuf, wonach Frauen das Recht haben, genauso wie Männer als Könige über das Land zu regieren. Wadjenes (Wnegsekhemwy) wird neuer König Ägyptens. Sein Name bedeutet so viel wie „Mit frischer Zunge“. Da sein Horusname unbekannt ist, hat die moderne Forschung Schwierigkeiten, ihn chronologisch sicher einzuordnen. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Nach dem Tod des ägyptischen Königs Wadjenes besteigt Sened den Thron, was einigermaßen gesichert erscheint. Seine Herrschaftszeit wird allerdings sehr unterschiedlich angesehen; sie schwankt von relativ kurz bis zu 70 Jahren, der griechische Historiker Manetho spricht in seiner Enzyklopädie "Aegyptica" von 41 Jahren. Der Name ist lediglich bekannt durch den hohen Beamten Scheri in Sakkara, der den Namen von Sened sowie eines seiner Nachfolger erwähnt. Scheri ist laut einer Inschrift "Vorsteher der Wab-Priester in der Nekropole des Sened, an dessen Totentempel und allen anderen Sitzen. Außerdem ist Sened in allen bekannten Königslisten als Nachfolger des Wadjedes aufgeführt. Seneds Horusname ist unbekannt, was einige Ägyptologen zu dem Schluss bringt, dass der mit der Person Per-ib-sen identisch sein könnte. Andere Ägyptologen meinen, dass Per-ib-sen der Gegenkönig von Sened ist. Seine Grabanlage entsteht in Sakkara westlich des Djoser-Komplexes. | |||||||||||||||||||||
Reich der Amoriter / Königreich Ägypten In Mesopotamien und in Ägypten wird Zinn gewonnen, außerdem wird aus dem Sinai Kupfer abgebaut. Frühe Minoische Königreiche Königreich Mari / Königreich Adab Reich der Sumerer / Königreich Dilmun Königreich Ägypten Nach dem König Sened erscheint Per-ib-sen, der entweder dessen Gegenkönig war oder auch mit der Person seines "Vorgängers" identisch ist. Der neue König führt als erster einen Seth-Namen und keinen Horusnamen, sein Thronname bedeutet übersetzt: "König von Ober- und Unterägypten, Peribsen". Es existiert eine Grafik, auf der der Name Peribsen unter einer Sonnenscheibe sowie dem Gott Seth abgebildet ist. Ob sich Peribsen von dem Himmelsgott Horus abgewandt und der Gottheit Seth zugewandt hat, ist aufgrund seiner Namensgebung nicht klar, denn der Name bedeutet ungefähr "Ihrer beider Verstand kommt heraus", was eine klare Beschreibung im Plural bedeutet und vergleichbar ist mit den beiden Königinnen der 1. Dynastie, die den Beinamen "Die den Horus und Seth schaut" trugen. Auch der Name eines seiner Nachfolger, "Horus-Seth-cha-sechemui weist auf eine solche Entwicklung hin. Überhaupt erscheint Peribsen als ein König, der sich auf eine bestimmte Haupt-Gottheit, die er verehrt, nicht festlegen möchte. In seine Herrschaftszeit fällt der Beginn der Verehrung des Fruchtbarkeitsgottes Min sowie der Göttin Nechbet. Auch der aus Libyen importierte Wüsten- und Oasengott Asch taucht in den Aufzeichnungen über Peribsen häufig auf, was einige Ägyptologen sogar dazu bringen wird, seinen Namen in "Asch-Peribsen" umzudeuten. Das Seth-Zeichen über dem Zeichen seines Namens allerdings lässt darauf schließen, dass Peribsen eine neue Staatsreligion hin zu der Gottheit Seth durchsetzen will. Obwohl diese Hinwendung zu einer bislang nicht besonders bedeutsamen Götterwelt auf Veränderungen und Konflikte hindeutet, wird von vielen Ägyptologen die Ansicht geteilt, dass die Herrschaft Peribsens weitgehend friedlich und gewaltlos verläuft. Unter ihm werden die Mastabagräber in Sakkara für die hohen Beamten Ruaben, Nefer-Setech und anderen gebaut; der Totenkult für Könige und Adlige floriert weiterhin in Ägypten und ist gut organisiert. Peribsen ist wahrscheinlich ein Fürst aus Thinis oder gehört dem thinitischen Königshaus an; diese Annahme beruht auf der Tatsache, dass der Gott Seth in Naqada seinen Hauptkultort besitzt und gemäß altägyptischer Überlieferungen von dort stammt. Möglicherweise stammt Peribsen von einem König der 1. Dynastie ab. Seinen größten Einfluss nimmt Peribsen offenbar auf die Gegend von Oberägypten; möglicherweise erstreckt sich sein Reich lediglich bis hinauf nach Elephantine, wo er ein neues Verwaltungszentrum namens "Weißes Schatzhaus" gründet. Seine königliche Resident verlegt er von Naqada nach Ombos, als eine weitere Domäne wird "Iti-uiau" erwähnt, was "Barken des Herrn" bedeutet. Im Nildelta entsteht ein neuer Kultort für den Gott Seth. Peribsen beginnt damit, eine klare Verwaltungshierarchie in Ägypten zu schaffen, sein höchster Beamter ist Nefer-Setech ("Seth ist gnädig"). Viele Ägyptologen gehen davon aus, dass Peribsen den Thron mit anderen Herrschern teilen muss; möglicherweise herrscht Sechemib-Perenmaat über Unterägypten. Eine verhältnismäßig kleine Grabstelle, für Peribsen entsteht auf dem Königsfriedhof von Umm el-Qaab nahe Abydos. Später wird festgestellt werden, dass die Grabstelle in einem einzigen Arbeitsgang fertiggestellt und nachlässig verputzt wird, da die Bauarbeiten offenbar in großer Eile ausgeführt werden müssen. Es gilt als gesichert, dass zur Zeit des Peribsen die Tradition, dass nach dem Tod eines Königs dessen Familie und dessen Hofstaat gemeinsam mit ihm bestattet wird, nicht mehr existiert. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Seth-Peribsen, oft nur Per-ib-sen genannt, wird neuer König beider Landesteile Ägyptens. Peribsens Königsname „Nisut-biti Per-ib-sen“ („König von Ober- und Unterägypten, Peribsen“) ist für Ägyptologen und Archäologen gleichermaßen von Interesse, weil er nicht – wie sonst für die frühen Dynastien üblich – dem Himmelsgott Horus gewidmet ist, sondern mit der Gottheit Seth verknüpft wird, die im Verlauf der ägyptischen Geschichte einen recht wechselhaften Ruf genießt. Peribsens Name wirft innerhalb der Forschung die Frage auf, warum der König gerade Seth als Namenspatron wählt und nicht Horus. Besonders die widersprüchlichen religiösen Ansichten über Seth während deutlich späterer Dynastien erschweren eine genauere Auswertung der möglichen Umstände und Motive. Peribsens Sethname bedeutet „Der für ihren Willen hervorkommt.“ Offenbar ist das Reich zurzeit nicht geeint, da es Neferkare I., Neferkasokar und "Hudjefa I." (dieser Name ist ein Pseudonym) als Gegenherrscher gibt. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten In Ägypten wird ein 365tägiger Kalender ohne Schaltungen eingeführt. | |||||||||||||||||||||
Reich der Sumerer / Königreich Uruk Der mythische König Meskiaggaschir begründet die erste Dynastie von Uruk. Er gilt als der "Sohn des Sonnengottes Ham". Reich der Amoriter / Reich der Sumerer / Königreich Ägypten Reich der Sumerer / Königreich Dilmun Königreich Ägypten | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Nach dem Tod des ägyptischen Königs Per-ib-sen wird Neferka-Re, ein möglicher Gegenkönig des verstorbenen Herrschers, neuer König. Die Meinung über ihn gehen bei den späteren Ägyptologen stark auseinander. Einige halten ihn für Nephercheres, der angeblich 25 Jahre herrscht, die anderen für Seneferka. In der Sakkara-Liste des Turiner Papyrus wird Neferkare I. als Nachfolger von König Sened und als Vorgänger von König Neferkasokar beschrieben. Seine Namenskartusche zeigt wie bei seinem Vorgänger die Sonnenscheibe ("Re"). Seine Herrschaftszeit wird mit einer Redewendung beschrieben, die besagt, dass "elf Tage lang Honig den Nil herabgeflossen" sei. Ägyptologen vermuten, dass diese Redewendung aufzeigen soll, dass unter Neferkare Wohlstand und Überfluss in Ägypten herrscht, das immer noch zweigeteilt ist. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Nach dem Tod von König Neferka-Re von Ägypten wird wahrscheinlich Neferkasokar neuer König in Ägypten. Während seiner Herrschaft wird Ägypten von einer siebenjährigen Hungersnot heimgesucht, in der die Tempel verfallen werden. Während eines Traumes erhält der Herrscher die Mahnung, alle Heiligtümer umgehend restaurieren zu lassen. Als Neferkasokar das tut, endet die Hungersnot der Überlieferung zufolge. Der Name Neferkasokar ist nur in Unterägypten belegt; der König wird von vielen Ägyptologen als Gegenkönig (zu Peribsen und Sechemib?) angesehen - ein Hinweis darauf, dass Ägypten immer noch in Ober- und in Unterägypten geteilt ist. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Chasechemui (Hor-cha-sechemui) wird unter dem Eindruck wütender Bürgerkriege neuer König in Ägypten. Sein politisches Ziel ist die Reichseinigung nach einer Periode politischer Unruhen. Der neue König trägt auch einen „Horus-Seth-Namen“, der auch als „Friedensname“ bezeichnet wird: Chasechemui-Netjeruhetepimef, was so viel bedeutet wie „Erscheinen der beiden Mächte, indem die Ahnen in ihm ruhen“. Bei dieser verlängerten Namenspräsentation thronen nun die Götter Horus und Seth gemeinsam auf der Palastfassade. Diese Art der Namenspräsentation wird Chasechemui zu einem großen Reichseiniger machen. Der neue König ist mit Nimaat-Hapi verheiratet, die eventuell aus Unterägypten stammt. Ihr Name nennt den in Memphis verehrten Apis (Hapi). Nimaat-Hapi ist die Mutter des Prinzen Djoser. Zwei Inschriften erwähnen, dass es unter Chasechemui zum Zeitpunkt seiner Machtergreifung zu heftigen Bürgerkriegen ausschließlich im unterägyptischen Niltal kommt. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Namhafte Ägyptologen vermuten, dass die unterägyptischen Fürsten sich weigern, König Chasechemuis Pläne zur Wiedervereinigung Ober- und Unterägyptens zu akzeptieren und zu unterstützen, da sie ihre mit der Reichsteilung unter Ninetjer gewonnene Unabhängigkeit nicht ohne Weiteres wieder aufgeben wollen. Chasechemui aber besteht auf seinen politischen Plänen. Um seine Ziele durchzusetzen, geht Chasechemui militärisch gegen die unterägyptischen Fürsten vor. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten König Chasechemui von Ägypten beendet die heftigen Bürgerkriege im unterägyptischen Nildelta. Er nennt dieses Jahr das „Jahr des Kampfes und des Schlagens Unterägyptens“. Zugleich nennt er 47.209 „erschlagene Rebellen“, die er während seiner Feldzüge tötete. Mit diesem Sieg enden nun die religiösen und politischen Auseinandersetzungen im wieder vereinigten Reich. Künftig soll der König als Verkörperung von Horus und Seth in einer Person betrachtet werden. | |||||||||||||||||||||
Reich der Sumerer Jared, der Sohn von Mahalalel und ein Nachkomme Seths, stirbt im Alter von 962 Jahren in Mesopotamien und ist damit laut biblischer Überlieferung der Mensch, der am längsten auf der Erde gelebt hat. Adam, der bis jetzt als der Mensch mit der längsten Lebenszeit galt, lebt 930 Jahre, sein Sohn Seth 912 Jahre. Von den in der Bibel aufgeführten männlichen Nachkommen Adams leben nur noch Metuschelach, der mit 735 Jahren der derzeit älteste lebende Mensch auf der Erde ist, dessen Sohn Lamech mit 548 Jahren und sein Ur-Enkel Noah mit 366 Jahren. Noah ist noch kinderlos. | |||||||||||||||||||||
Terra Weltweit existieren 250 Berichte, die von einer „Sintflut“ erzählen. Im jüdischen und christlichen Kulturkreis ist diese im „Alten Testament“ im 1. Buch Mose (Genesis) enthalten.
Reich der Sumerer / Königreich Kisch Reich der Sumerer / Königreich Uruk Königreich Ägypten Urkaisertum China | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Unter dem "Horusgeleit" wird in Ägypten zum sechsten Mal in der Herrschaftszeit von Chasechemui eine Viehzählung durchgeführt. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Die Unterkönige von Oberägypten und von Unterägypten erscheinen in Memphis. Zur Erinnerung an dieses Treffen wird der Stein von Men-netjeret errichtet. In deutscher Übersetzung bedeutet dieser Begriff: "Die Göttin überdauert". | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Unter dem "Horusgeleit" wird in Ägypten zum siebten Mal in der Herrschaftszeit von Chasechemui eine Viehzählung zur Festlegung der Steuer durchgeführt. Außerdem werden dieses Mal der Besitz von Gold und der Besitz von Feldern festgehalten. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Der König von Ägypten, Chasechemui, lässt eine kupferne Statue mit der Bezeichnung "Hoch ist Chasechemzui" errichten. | |||||||||||||||||||||
Reich der Sumerer / Königreich Uruk Lugulbanda wird Nachfolger des Königs Enmerkar von Uruk. Er gilt in der Mythologie Uruks als Gott der Schäfer. Königreich Ägypten | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Zum bereits vierten Mal müssen die von Ägypten unterdrückten Völker sowie die ägyptische Bevölkerung selbst Tribut zahlen. Der Tribut erfolgt in Form von Steinen, die für den Bau der Mauer von Dua-Djefa bestimmt sind, sowie in Form von Holz für den Schiffbau. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten König Chasechemui von Ägypten stirbt am 23. oder 25. Achet. Bis in die Gegenwart ist es unsicher, wie lange Hor-Chasechem regierte; belegt ist unter Hinzurechnung der Viehzählungen, die alle zwei Jahre stattfinden, eine Gesamtregentschaft von mindestens 20 Jahren. Der Turiner Königspapyrus bescheinigt, dass der Verstorbene über 40 Jahre alt geworden sein soll. Bei Abydos findet sich das Grab des Herrschers in Umm el-Qaab. Sein Talbezirk befindet sich näher am Fruchtrand und wird über 400 Jahre später von den Einheimischen Schunet-el-Zebib genannt. Die 5,35 m dicke Hauptmauer des Talbezirkes misst außen 123 m × 64 m und ist umgeben von einer zweiten, dünnen Außenmauer. An drei Seiten ist die Hauptmauer durch einfache Nischen gegliedert, nur zum Nil hin wird je eine mehrstufige Nische von je einer Dreiergruppe einfacher Nischen begleitet. Die Mauerfronten sind durch Türöffnungen durchbrochen. Nahe der östlichen Ecke stand ein kleines, 18,3 m × 15,5 m großes Gebäude. Möglicherweise ist diese Anlage der Vorläufer eines Grabtempelkomplexes, wie ihn (sein Sohn?) Djoser in der 3. Dynastie mit dem Djoser-Pyramidenkomplex errichten wird. Im Inneren besteht der Bau aus kleinen Kammern mit verwinkelten Zugängen. Das Grab selbst befindet sich in einer Grube von 69 m × 12,2 m mit 54 Vorratskammern. Die Grabkammer im Zentrum ist 1,98 m tief; Wände und Boden sind mit Kalksteinquadern verkleidet. Die auffällige Ausdehnung der Grabanlage nach Süden lässt vermuten, dass das Grab zunächst weiter nach Süden verlängert werden sollte. Beim Tod des Königs konnte die Anlage aus Zeitmangel wohl nicht mehr wie beabsichtigt erweitert werden, weshalb nur die südlichen vier schmalen Kammern angebaut wurden. Neuer König von Nebka, der vermutlich identisch ist mit Sanacht. Vom Begründer der 3. Dynastie Ägyptens, Nebka, ist nur der Kartuschenname überliefert. Der Namensbeleg ist die Mastaba des hohen Beamten Achtiaa, der diesem König oder dessen Nachfolger offenbar dient. Die chronologische Einordnung dieses Königs ist schwierig, manche Ägyptologen sprechen sich für eine Gleichsetzung Nebkas mit Sanacht aus. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Nebka, der König Ägyptens, stirbt. Sein mutmaßlicher Sohn Djoser wird sein Nachfolger. Als erster Erbauer einer Stufenpyramide wird Djoser zu den bekanntesten Königen Ägyptens werden. Der Name „Djoser“ kann zweifelsfrei mit dem archäologisch gut belegten Horusnamen „Netjeri-chet“ gleichgesetzt werden. Ein stichhaltiger Beleg ist eine Sitzstatue des Pharao Sesostris II. (12. Dynastie), deren Sockelinschrift den Namenszug „Hor-Netjeri-chet-djeser“ enthält. Damit ist unter Sesostris II. der früheste Gebrauch des Namens „Djeser“ nachgewiesen. Gegenstand späterer Forschungen ist allerdings die Frage, woher der Name „Djeser“ stammt. Einen möglichen Anhaltspunkt liefern Fragmente von Stelen aus poliertem Sandstein, die aus dem Djoser-Komplex in Sakkara stammen. Deren Inschriften nennen meist die Namen von Djoser und dessen Ehefrauen und Töchter, beginnen aber stets mit den Worten „Chenti-ta-djeser-nisut“ (gesegnet sei das Land des erhabenen Königs). Das „djeser-nisut“ wurde wahrscheinlich in späterer Zeit als Geburtsname des Djoser fehlgedeutet und als Kartuschenname übernommen. Gesonderte Beachtung findet auch der entsprechende Kartuschenname in der Königsliste von Abydos des Sethos I. Bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass die dortige Namensversion ursprünglich nicht mit „Djeser“ eingeleitet worden war, sondern mit einem anderen Wort. Dieses wurde jedoch später wieder ausgemeißelt. Es ist unsicher, wie dieses Wort gelautet hatte und es gibt zahlreiche Interpretationen. Djosers Mutter ist Königin Nimaat-Hapi, die Gemahlin von Chasechemui, dem letzten Herrscher der 2. Dynastie. Es kann daher mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass Chasechemui auch Djosers Vater war. Die einzige bekannte Ehefrau Djosers ist Hetephernebti. Als einziges Kind Djosers ist eine Tochter namens Inetkaes überliefert. Ob sie auch die Tochter der Hetephernebti war oder aus einer anderen Ehe stammt, lässt sich aus dem vorhandenen Quellenmaterial nicht bestimmen. Ein mögliches weiteres Familienmitglied des Djoser ist auf einem Relieffragment aus Heliopolis, das sich heute im Museo Egizio in Turin befindet, abgebildet. Das Fragment zeigt den thronenden König, vor ihm, wesentlich kleiner dargestellt, stehen seine Tochter Inetkaes und seine Gemahlin Hetephernebti. Möglicherweise sind von einer der weiblichen Verwandten Djosers auch die sterblichen Überreste erhalten geblieben. James Edward Quibell fand Anfang des 20. Jahrhunderts in der Pyramidenanlage des Djoser mehrere Knochen einer jungen Frau, die wahrscheinlich eine Prinzessin ist. Gleich im ersten Jahr seiner Herrschaft unternimmt Djoser eine Rundreise durch Ober- und durch Unterägypten. Er demonstriert damit die Vereinigung beider Landesteile zu einer Nation. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Es gibt erste Ansätze einer grundlegenden administrativen Neugliederung Ägyptens. Während die Verwaltung sich ursprünglich nur auf einzelne landwirtschaftliche Güter stützte, wird nun das ganze Land im Verlauf des Alten Reichs in Gaue eingeteilt. Der älteste von ihnen ist der Gau Ma-hedj, der später als 16. oberägyptischer Gau gezählt wird. Er wird erstmals auf Gefäßaufschriften genannt, die in Djosers Pyramidenanlage gefunden werden. Unter Djoser gelangen mehrere Beamte und Wesire zu hohem Ansehen, allen voran Imhotep, Hesire, Anch-en-iti, Nedjem-Anch und Chai-neferu. Während Imhotep offenkundig Djosers besondere Gunst genießt und in späterer Zeit sogar vergöttlicht werden wird, sind vom Beamten Hesire beeindruckende Paneele aus wertvollem Zedernholz erhalten. Chai-neferu tritt hingegen nur auf Steingefäßen und Tonsiegeln auf. König Djoser unternimmt auch im zweiten Jahr eine Rundreise durch beide Teile seines Reiches und lässt eine staatlich organisierte Expedition ins Wadi Maghara auf der Sinai-Halbinsel durchführen, um die dortigen Kupfer- und Türkisminen auszubeuten. Hiervon berichtet ein Relief, das Djoser im Wadi anbringen lässt. Dort erscheint er, wie er einen gefangenen Beduinen erschlägt. Neben ihm steht eine Göttin. Hinter dieser ist wiederum eine Figur abgebildet, die nach der Beischrift den Verwalter der Wüste Anch-en-iti zeigt, der also diese Expedition leitet. Zwar gibt es bereits aus vordynastischer Zeit Belege für vereinzelte ägyptische Aktivitäten auf dem Sinai. Zentral organisierte Minen-Expeditionen werden aber offenbar erst durch entscheidende Fortschritte in der Verwaltung am Ende der 2. und am Beginn der 3. Dynastie möglich. Unter Djoser erfährt der Sonnenkult einen weiteren Aufschwung, der gleichzeitig mit einer erhöhenden Bedeutung des Königs verbunden wird. Mindestens seit der 1. Dynastie zeigt sich die Verbindung vom König als lebender Horus unter der Sonne im Beinamen Nebu, aber erst Djoser erhöht den Königsstatus als lebender Horus auf Erden gleichrangig mit der Sonne. Diese Parallelen zeigen sich auch im Pyramidenbau, der ab jetzt immer größere Maße annehmen wird. Seine neue Konstruktion der Stufenpyramide macht die neue Königsphilosophie deutlich, da mit der neuen Bauart eine optische Erscheinungsform für die Ewigkeit gesetzt wird und dem König als Zeichen des gleichberechtigten Herrschers gemeinsam mit der Sonne ein unvergängliches Denkmal erbaut wird. Außerdem lässt Djoser sein Grab direkt in seiner Pyramide errichten und verlegt ergänzend sein Scheingrab von Abydos nach Sakkara. Ein weiterer Anhaltspunkt für den erweiterten Sonnenkult ist das erstmals aus Stein errichtete Scheingrab (Südgrab), das die sonst übliche Mattenkonstruktion aus Holz und Metall ersetzte. Insgesamt erfährt der Grabkomplex durch die Veränderungen gegenüber der traditionellen Bauweise eine sehr viel stärkere Ausdehnung. Einige Ägyptologen weisen im direkten Zusammenhang auf Djosers Einführung des Goldhorus-Namen hin, der zwar die Sonne nicht über den König stellt und zum eigenständigen Gott erhebt, aber insbesondere die neue und stärkere Verschmelzung des Königs mit der Sonne deutlich macht. Einige nehmen an, dass während der Einführung des Goldhorus-Namen auch das geistig-religiöse Denken zu Djosers Zeiten einen starken Wandel erfährt und zukünftige Generationen beeinflussen wird, da nachkommende Herrscher den Goldhorus-Namen sofort übernehmen werden. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Bei diesjährigen Horusgeleit, bei dem gewöhnlich Steuern und Tribute gezahlt werden, wird eine Statue des Min enthüllt. Min wird von den Ägyptern als Schöpfungsgottheit angesehen. Im Alten Reich tritt Min als Lokalgottheit in Koptos auf, später in Achmim auch als "Herr von Ipu, der starke Horus". Im weiteren Verlauf der Geschichte wird er mit den Charakteren der Zeugung und der Fruchtbarkeit verbunden, von den Griechen später mit dem Hirtengott Pan gleichgesetzt werden. Min wird auf zweidimensionalen Abbildungen im Mittleren Reich als würdevolle menschenähnliche Erscheinung mit einer hohen Krone aus zwei Federn dargestellt. Auffallend ist ein mittig aus der Körpervorderseite herausstechender Vorsprung, in dem allgemein ein schlanker erigierter Phallus gesehen wird. Die dazugehörenden Hoden fehlen jedoch. Besonders ist außerdem, dass im Gegensatz zur sonst durchgehend zweibeinigen Darstellung von Menschen oder Göttern in Menschengestalt Min als Mumie mit geschlossenen Beinen dargestellt wird, teilweise mit sichtbaren Mumienbändern. Mit Ausnahme seines Kopfes und seiner Hand ist Mins Haut bedeckt. In der Profildarstellung auf Bildern und Reliefs ist stets nur ein Bein und ein Arm zu sehen. Der sichtbare Arm ist hinter dem Körper nach oben abgewinkelt, die offene Handinnenseite zeigt nach oben in den von einem über ihr ruhenden Flagellum gebildeten Winkel, was häufig als Symbol für sexuelle Penetration erklärt wird. Die Figur steht meistens auf einer sockelartigen Erhöhung, von der Krone aus führt ein Band senkrecht hinter dem Körper bis zum Boden. Bei dreidimensionalen Darstellungen ist neben der erhobenen häufig eine zweite Hand zu erkennen, mit der Min die Wurzel seines erigierten Phallus umfasst. | |||||||||||||||||||||
Reich der Sumerer / Königreich Uruk König Dumuzi folgt König Lugulbanda von Uruk nach; er gilt in der Mythologie Uruks als Gott der Fischer. Königreich Ägypten | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten Das letzte überlieferte Horusgeleit unter dem König Djoser findet in Ägypten statt. | |||||||||||||||||||||
Königreich Ägypten König Djoser von Ägypten stirbt nach rund 20 Jahre langer Herrschaft und wird in der ersten von ihm selbst errichteten und vom Star-Architekten Imhotep erbauten Stufenpyramide in Sakkara beigesetzt. Die Djoser-Pyramide ist der zweitälteste noch erhaltene, aus behauenen Steinen gemauerte Monumentalbau Ägyptens. Mit ihrem Bau leitete Djoser die Epoche der Pyramiden in Ägypten ein. Sie wurde in sechs Baustufen errichtet und ihr Aussehen dabei mehrfach maßgeblich verändert. Ursprünglich nur als 8 Meter hohe Mastaba geplant, wurde sie zunächst zwei Mal in Länge und Breite erweitert. In drei weiteren Baustufen wurde sie später zunächst in eine vierstufige und schließlich in eine sechsstufige Pyramide mit einem Basismaß von 121 Meter mal 109 Meter und einer Höhe von 62 Meter umgewandelt. Im anstehenden Fels unter dem Zentrum der Stufenpyramide wurde die Grabkammer errichtet. Wegen der ursprünglichen Konzeption der Pyramide als flache Mastaba erstreckt sich über der Grabkammer ein senkrechter Schacht, der als Zugang dienen sollte. Diese Funktion übernahmen nach dem Umbau des Bauwerks zwei schräg verlaufende Schächte, die von der Nordseite der Pyramide aus zugänglich sind. Von der Grabkammer zweigen nach allen vier Himmelsrichtungen Gänge ab, die alle in komplexen Galeriesystemen auslaufen. Teile des Komplexes sind mit Fayence-Kacheln und Reliefdarstellungen des Königs verziert. Unabhängig hiervon existieren an der Ostseite der Pyramide noch elf Schächte, die zunächst senkrecht nach unten führen und dann waagerecht unter die Pyramide führen. Die fünf nördlichen Schächte dienten als Gräber von Djosers Familienangehörigen, sie wurden allerdings bereits im Altertum beraubt. Bei den anderen sechs Schächten handelt es sich um Magazinräume. Um die Pyramide herum erstreckt sich ein weitläufiger Komplex, bei dem es sich um den größten aller ägyptischen Pyramiden handelt. An die Nordseite der Pyramide schließt sich der Totentempel an. Dieser besteht aus zwei offenen Höfen und mehreren Räumen, deren genaue Funktion aber nicht vollkommen klar ist, da der Tempel in seiner Konzeption deutlich von den später üblichen Totentempeln abweicht. Östlich des Tempels befindet sich der Serdab, in dem eine Statue des Djoser aufgestellt war, die sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo befindet. Am dichtesten bebaut ist der Bereich östlich der Pyramide. Dort schließen sich an den Serdab zunächst zwei Gebäude an, die als Nord- und Südpavillon bezeichnet werden und deren Funktion nicht ganz klar ist. Vermutlich handelt es sich um symbolische Verwaltungsgebäude für Ober- und Unterägypten. Südöstlich der Pyramide erstreckt sich der Sedfest-Hof, der an seiner Westseite von 13 großen und an seiner Ostseite von zwölf kleinen Kapellen flankiert wird, bei denen es sich um symbolische Massivbauten ohne tatsächliche Innenräume handelt. Nördlich der 13 großen Kapellen liegt ein weiteres Gebäude, das als Tempel «T» bezeichnet wird und das wohl im Sethfest eine Rolle spielte. Den größten Teil der Südseite der Pyramide nimmt ein offener Hof ein. Dieser Südhof weist als einzige Bebauung lediglich zwei B-förmige Strukturen auf, die als Wendemarken für den symbolischen Lauf des Königs beim Sethfest interpretiert werden. In der Südwestecke des Hofes befindet sich das sogenannte Südgrab, das gewissermaßen eine verkleinerte Version des Grabkomplexes unter der Pyramide darstellt. Auch die Dekoration ähnelt diesem. Dieses Bauwerk könnte als provisorisches Grab für Djoser gedacht gewesen sein, aber auch als symbolisches Grab für sein Ka. Den gesamten Westen des Komplexes nehmen die sogenannten Westmassive ein, unter denen sich lange Gänge und über 400 Kammern befinden. Es ist bislang unklar, ob es sich hierbei um Lagerräume, Grabanlagen für Djosers Dienerschaft, ein usurpiertes Grab eines früheren Königs oder um den ursprünglichen Entwurf für Djosers Grab handelt. Der Bereich nördlich der Pyramide wird von einem noch nicht vollständig untersuchten offenen Hof eingenommen. An seiner Nordseite befindet sich ein Altar und westlich von diesem weitere Galerien, bei denen es sich um Magazinräume handelt. Im Nordwesten des Hofs liegen mehrere Treppengräber, bei denen es sich um die Reste einer älteren Nekropole handelt, die durch die Pyramidenanlage des Djoser überbaut wurde. Der gesamte Pyramidenkomplex ist von einer Mauer umgeben. Sie hat eine Länge von 545 m und eine Breite von 278 Meter. Die Mauer ist im typischen Stil der Palastfassade mit Vorsprüngen und Nischen ausgeführt und weist 14 Scheintore auf. Die Mauer ihrerseits ist noch einmal von einem monumentalen Graben umgeben, der eine Breite von 40 Metern hat und den gesamten Komplex in einer maximalen Ausdehnung von 750 Metern umschließt. Nachfolger des verstorbenen ägyptischen Königs wird dessen jüngerer Bruder Djoserteti, der den Horusnamen Sechemchet trägt. Auch er lässt mit dem Bau einer Stufenpyramide in Sakkara beginnen, die schräg gegenüber dem Djoser-Komplex entstehen und eine Schenkellänge von 120 Metern in sieben Stufen haben soll. | |||||||||||||||||||||
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