Chronik 2500 BC

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DIE EREIGNISSE DER JAHRE 2500 BIS 2401 BC


Die "Große Flut" findet statt, nur wenige Menschen überleben

Die Überlebenden der Flut lassen sich in Armenien nieder

70 Jahre nach der Flut wird Nimrod der erste Gewaltherrscher auf der Erde


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Chronik 2800-2701 BC / Chronik 2700-2601 BC / Chronik 2600-2501 BC
Die Lebenszeiten der Menschen der Bibel nach deren Überlieferung
Geburt Name Ende des irdischen Lebens Alter
3118 BC Noah 2168 BC 950 Jahre
2618 BC Japhet ben Noah ? ? Jahre
2616 BC Sem ben Noah 2016 BC 600 Jahre
2615 BC Ham ben Noah ? ? Jahre
2486 BC Arpachschad ben Sem 2083 BC 403 Jahre
2451 BC Schelach ben Arpachschad 2018 BC 433 Jahre
2421 BC Eber ben Schelach 1957 BC 464 Jahre
Die wichtigsten Herrscher und Regierenden des Jahrhunderts
Nation Anfang Herrscher Ende
Akkadisches Großreich 2420 BC König Nimrod 2390 BC
Königreich Ägypten 2514 BC
2479 BC
2471 BC
2420 BC
Pharao Menkaure
Pharao Userkaf
Pharao Sahure
Pharao Niuserre (Ini)
2486 BC
2471 BC
2458 BC
2389 BC
Ereignis
2500 BC
Reich der Sumerer / Armenien

Torgom von Babylon lehnt sich einer Überlieferung zufolge gegen den arroganten Titanen Bel auf, der sich zum König aller Völker ernannt hat. Torgoms Sohn Hayk wandert mit einer mindestens 300 Mitglieder umfassenden Familie aus dem Reich der Sumerer aus. Es ist nicht bekannt, ob der Vater Hayks, Torgom (in der Bibel Togarma genannt) noch lebt; Hayk hat sieben jüngere Brüder: Kartlos, Bardos, Movakos, Lekos, Heros, Kaukas und Egros. In den hebräisch verfassten chasarischen Dokumenten aus dem 10. Jahrhundert AD wird Togarma als Stammvater aller Turkvölker angegeben werden.


Reich der Sumerer

  • Eannadu, Enkel Ur-Ninas, erobert große Teile Babyloniens. Die Völker aus der japhetitisch-kaukasischen Sprachfamilie siedeln südlich des Kaukasus; in ihr Gebiet gelangen in der Folgezeit indoeuropäische Stämme (Chaldäer, Armanen). Dieses Gebiet gilt als Ausgangspunkt der Iberier (Basken), Berber und Kelten. Entwicklung der Astronomie in Babylonien.
  • In Sumer wird die erste offizielle bekannte Armee der Welt gegründet. Sumerische Krieger tragen eine einheitliche Rüstung und Uniform. 5400 Soldaten werden eingestellt und Wagen werden verwendet.

Akkadisches Reich
Die Gegend von Haran (Harran) ist bereits besiedelt. Der Name Harran kommt aus dem akkadischen Harrānu und steht sowohl für „Reise“ als auch für „Karawane“. Möglicherweise handelt es sich um eine Volksetymologie eines älteren Namens. Harran fungiert denn auch spätestens seit der altbabylonischen Zeit als Reise- und Handelsstation zwischen Karkemisch am Euphrat und Ninive am Tigris.


Königreich Ur
Mesannepada gründet die 1. Dynastie von Ur. Er dehnt seine Herrschaft bis Mari am mittleren Euphrat aus. Die prächtigen Grabanlagen zeugen von ausgedehnten Handelsbeziehungen. Mit König und Königin (Grab der Puabi) gehen vielleicht in Rahmen von Fruchtbarkeitskulten für den Mondgott und die Muttergöttin Inanna mehrfach viele Gefolgsleute (bis zu 80) freiwillig durch das Trinken aus einem Giftbecher in den Tod; die Deutung dieser Kulte (wie vieler Siegelbilder, die sich später in den Gräbern finden) ist umstritten. Die formenreiche Bildkunst kennt wie in Ägypten keine Perspektive und bevorzugt im Rundbild zylindrische Grundformen. Berühmt sind die Königsgräber mit reichsten Beigaben an Kunstgegenständen aus Gold, Silber und Halbedelsteinen, darunter Mosaikbilder mit Kult- und Kriegsszenen, Tierdarstellungen, Musikinstrumenten und Spielbrettern mit Einlegearbeiten.


Königreich Lagasch / Königreich Ur
Das Königreich Ur kommt unter die Herrschaft von Lagasch.


Königreich Umma
Ush gründet das Königreich Umma.


Volk der Arier
Eine Gruppe prähistorischer Nomaden, die „Arier“ (ling. Indo-Iraner) breitet sich von ihrer Urheimat in den Steppen westlich des Urals in die zentralasiatische Steppe, nördlich des Kaspischen Meeres und des Aralsees aus und spaltet sich dabei in einen indischen (Indo-Arier) und in einen iranischen (Irano-Arier) Zweig.


Königreich Elam
Die Könige von Awan herrschen über Elam. Die Susiana wird zentrale Region des Reiches von Elam. Bedeutendste Stadt der Susiana ist Susa.


Königreich Damaskus
Das Königreich Damaskus wird gegründet.


Land Kanaan
Die Kanaaniter besetzen Palästina und gründen feste Städte.


Königreich Ägypten

  • Während der 4. Dynastie der ägyptischen Pharaonen entsteht die erste Polizei der Welt.
  • Die erste bekannte Expedition auf dem Seeweg mit der Absicht, neue Länder zu finden, wird von Ägypten aus gestartet. Die Expedition segelt durch das Rote Meer bis zum Land Punt, vermutlich der Küste von Somalia. Die Expedition wird vier Jahre dauern.
  • Ägyptische Transportschiffe importieren Gold aus Teilen Afrikas.
  • Zwischen dem 3. und 4. Nil-Katarakt im heutigen Nord-Sudan entwickelt sich allmählich das Königreich Kerma, das von den Ägyptern als „Kusch“ bezeichnet wird und heute als der älteste bekannte schwarzafrikanische Staat gilt. Im Früh-Kerma im Gebiet des heutigen Nubien mischen sich teilweise mit Menschen der „Gruppe C“. Es gibt wenige Importe aus Ägypten. Die Gräber mit unterschiedlich reichen Ausstattungen lassen auf gewisse soziale Unterschiede schließen. Die in einem 6 x 8 km großen Gebiet bisher freigelegten 20 Dörfer sind von der Mitte des 3. bis zur Mitte des 2. Jahrtausends besiedelt. Ab Beginn des Mittel-Kerma wurden rechteckige, etwa 4 x 6 m große Gebäude aus Lehmziegel errichtet. Die Siedlungen und einige östlich davon liegende Friedhöfe werden zu Beginn des Späten Kerma aufgegeben.

Indischer Subkontinent
Im Industal existieren sechs große Städte im Binnenland mit einer Bevölkerung von jeweils 30.000 Menschen, viele Dörfer und Häfen existieren an der Küste und an den Flüssen. Die Kultur des Industals umfasst das heutige Pakistan und erstreckt sich bis in den heutigen Iran im Westen, um das heutige Turkmenien und Kaschmir im Osten sowie jenseits des heutigen Delhi im Südosten. Die Architektur wird durch verschiedene astronomische Prinzipien geregelt. Im Industal entwickeln die Menschen eine Form der heutigen Sitz-Toilette, gebaut aus Backstein. Es gibt hier auch öffentliche Bäder oder zumindest ein Tempel-Bad. Wohnhäuser werden ebenfalls mit eigenen Bädern ausgestattet. Die Bauern des Landes bauen Weizen, Gerste, Melonen, Datteln und wahrscheinlich auch Baumwolle an. Durch den Monsunregen entsteht ein idealer Lebensraum auch für Nashörner, Elefanten und Wasserbüffel.


Nordafrika
Das Wüstenklima erreicht endgültig die Sahara. Die vor 2700 Jahren im Süden der Sahara aufgekommene Kultur des Teneriums verschwindet gemeinsam mit der durch sie ermöglichte Tierwelt. Während des Teneriums war die Wüste ergrünt und die damaligen Menschen betrieben Viehzucht und Fischfang, gleichzeitig gingen sie auch der Jagd nach. Grabbeigaben wie aus Nilpferdhauern gefertigter Schmuck und Keramik belegen spirituelle Vorstellungen.


Südosteuropa
Zwischen Karparen und Ural sowie im Gebiet der heutigen Ukraine beginnt die Katakombengrab-Kultur, die als nordpontisch und jungsteinzeitlich-kupfersteinzeitlich zu bezeichnen ist. Die Toten werden unter Kurganen mit einem seitlich an der Kammerbasis angesetztem tiefen Schacht für die Bestattung beigesetzt. Der unterirdische Teil der Anlage ist mit der ägyptischer Mastabas vergleichbar. Die Wagengrabtradition der Maikop-Kultur setzent die Novotitarovskaja-Kultur und die Katakombengrab-Kultur fort. Die Kultur hängt auch mit der Metall verarbeitenden Kuban-Kultur im nördlichen Kaukasus zusammen und ist wie diese durch den Gebrauch so genannter pontischer Hammerkopfnadeln (Nadeln mit hammerförmigem Kopf) charakterisiert. Die Katakombengrab-Leute verfügen über ein breites Spektrum an Bronzegeräten und stellen Keramik mit gerippten, eingeritzten geometrischen, zum Teil spiraligen Mustern her. Sie verehren möglicherweise eine männliche Gottheit mit Axt, Bogen (oder Schlange) und Szepter. Manche Autoren sehen in ihnen die Vorfahren der Kimmerer.


Hellas
Apnoetaucher sind in der Lage große Mengen von Schwämmen aus dem Mittelmeer zu holen.


Iberische Halbinsel
Die Menschen in der Umgebung der heutigen spanischen Stadt Antequera bauen eines des größten Galeriegrabes, das zu den größten Megalithbauten in Europa gehört. Der Hügel der Cueva de Menga hat einen Durchmesser von 25 Metern und ist vier Meter hoch. Die im Hügel liegende Anlage wird aus 31 Megalithen mit einem Gesamtgewicht von rund 1600 Tonnen aufgebaut, von denen die größte Deckenplatte rund 180 Tonnen wiegt und in der Mitte durch eine Reihe von Säulen gestützt wird. Bei dieser vor Ort als Dolmen ausgeschilderten Anlage handelt es sich vom Typ her um ein Galeriegrab oder Passage tomb. Der Hügel ist bis heute gut erhalten.


Großsteingrab in Lancken-Granitz auf Rügen
Volk der Germanen

Das Gebiet des heutigen Süd- und Mittelschweden ist von altgermanischen Stämmen besiedelt. Im heutigen westlichen Norwegen entsteht die sogenannte Fosna-Kultur altgermanischer Stämme. In der Jungsteinzeit werden Großsteingräber, aus Findlingen gebaute Grabstätten, innerhalb abgezirkelter sog. Hünenbetten angelegt, etwa die Großsteingräber bei Lancken-Granitz, der Riesenberg von Nobbin und das Herzogsgrab auf dem Mönchgut. Dieser Zeitraum der Trichterbecherkultur ist der Übergang vom wandernden Normaden zum sesshaften Bauern und Viehzüchter.


Polen - Vorzeit
Im 3. Jahrtausend BC beginnt die Besiedlung des Gebietes des heutigen Polen.


Osteuropa
Im Gebiet des heutigen Nordrusslands zwischen Wolga, Tobol und Südural kommt die Abaschewo-Kultur auf. Sie wird durch die mit Grabbeigaben ausgestatteten Hügelgräber und ihre Siedlungen bekannt. Die Abaschewo-Kultur wird weitere Kulturen des eurasischen Raumes beeinflussen. Der namengebende Fundort liegt südlich der oberen Wolga, etwa 100 Kilometer westlich von Kazan. Hier befindet sich eine Grabstätte dieses Kulturkreises. Viele Kunstelemente dieser Kultur ähneln der Schnurkeramik. Verschiedene Jamnaja-Katakombengrab-Gruppen nehmen Einfluss auf diesen Kulturkreis. Die Siedlungen werden vor allem in wenig bewaldeten Gegenden gefunden, es finden sich ebenfalls Hinweise auf Siedlungen im bewaldeten Mündungsbereich des Flusses Wetluga sowie in Gebirgsregionen des Ural. Verwandte Völker des gleichen Kulturkreises leben im Bereich der mittleren Wolga sowie der Wasserscheiden von Don und Wolga. Die Balanbasch, die ebenfalls der Abaschewo-Kultur angehören, sind im Ural beheimatet. Sie zeigen jedoch wesentliche Unterschieden zur klassischen Abaschewo-Kultur und gehören einem größeren Kulturkreis an. Das etwa 1000 mal 300 Kilometer große Siedlungsgebiet der Abaschewo-Kultur lässt sich geografisch in drei Gruppen unterteilen: a) Die Don-Wolga-Gruppe; b) die Mittel-Wolga-Variante zwischen Wolga und Südural und c) die Südural-Variante zwischen Südural und dem Fluss Tobol. Mindestens 50 Siedlungen existieren. In mindestens zwei Fällen existieren darüber hinaus einfach angelegte Verteidigungseinrichtungen. Die größte heute bekannte Siedlung besitzt eine Fläche von einigen Tausend Quadratmetern. Eine durchschnittliche Niederlassung von Abaschewo-Leuten besteht aus mindestens einem bis zu drei Häusern. Abaschewo-Bauten werden aus Holz errichtet. Dessen Verfügbarkeit schränkt die Bauweise ein. Wohnhäuser besitzen Maße zwischen 6 x 6,5 und 13 x 14 Metern. Hierbei fällt auf, dass alle Gebäude trotz unterschiedlicher Größe eine ähnliche Bauweise aufweisen. Da in den kleineren Gebäuden mehr metallische Gegenstände gefunden werden, kann vermutet werden, dass der Größenunterschied auf unterschiedliche Nutzung hindeutet. Am Boden einzelner Häuser lassen sich in einigen Fällen Feuerstellen und Vertiefungen, die eventuell Vorratsräume darstellen, ausmachen. Typische Fundstücke aus der Abaschewo-Kultur sind Tonscherben und Tierknochen. So werden Krüge, Schalen, Kannen und Gefäße mit scharf ausgeformten Schultern gefunden. Charakteristisch für diese Gegenstände ist die spezielle Gestalt der Außenzone. Sie besitzt ein innen liegendes Gitter. Bis auf wenige Einzelstücke werden die gefundenen Gefäße dekoriert. Meist handelt es sich hierbei um Abdrücke oder Linien, die von Kämmen erzeugt werden. Einige besitzen Vertiefungen, geometrische Formen oder Linien. Vermutlich handelt es sich hierbei um Dekorationen, die auf der Kleidung angebracht sind. Neben Ton-Gegenständen finden sich in den Siedlungen Artikel aus Metall. Hierzu gehören Stößel, Schleifgerätschaften und Tiegel. Applikationen in Form von Rosetten, die sich auf der Kleidung oder auf dem Haar befestigen lassen, scheinen ebenfalls typisch für die Kultur zu sein. Hierzu kommen Ringe, Anhänger und Armreife. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass die verfügbare Literatur oft den Reichtum an Metallgeräten und Metallschmuck einzelner Funde übertrieben darstellt. Sicher ist, dass die Abaschewo-Kultur ein wichtiges Zentrum der Metallurgie im südlichen Ural ist. Ursache dafür sind die kupferhaltigen Erze der Region. Bekannter und für viele Archäologen aussagekräftiger als die Siedlungen sind die Begräbnisstätten. Diese bestehen meist aus „Friedhöfen“ mit bis zu zehn Grabhügeln. Die höchste Zahl entdeckter Grabhügel auf einer Fläche liegt bei 25. Der überwiegende Teil der untersuchten Grabhügel birgt männliche Leichname. Zahlreiche Gräber, vermutlich höhergestellter Persönlichkeiten, enthalten Grabbeigaben. Diese Auffälligkeit findet sich besonders bei Gräbern aus dem Bereich des Don: Friedhöfe von Filatowka und Wlassowo. Die Toten werden in der Regel in Rückenlage mit angewinkelten Knien bestattet. Ein Grabhügel enthält meist mehrere Gräber. Teilweise begraben die Bewohner ihre Toten sogar in Grabhügeln anderer Kulturen. In einigen Gräbern lassen sich Spuren von einem Boden aus Birkenholz erkennen. Wände und Decken besitzen eventuell eine Holzabdeckung. Einige Gräber weisen zusätzlich eine Umfriedung auf, die entweder aus Stein oder aus Holz besteht. Die Gräber besitzen kaum Ausschmückungen, lediglich in wenigen Fällen werden Gefäße mit gemahlenen Muscheln, Tierknochen oder in Ausnahmefällen Metallgeräte ins Grab gegeben. Einen spektakulären Fund bietet das Grab von Pepkino. In ihm werden 28 Männer, die eines gewaltsamen Todes gestorben sind, beigesetzt. Einige weisen am Kopf Spuren von Axthieben auf. Die Grabbeigaben umfassen Gefäße, Metallgegenstände (Armbänder und Ringe, Meißel, Dolche, Sicheln, Ösen oder Haken), als auch Tierknochen. Die entdeckten Tierknochen lassen Rückschlüsse auf die Ernährung der Bewohner zu. Zwischen 68 und 79 % der Knochen stammen von Rindern, gefolgt von Schafs- und in geringem Umfang Schweineknochen. Anders als in vielen anderen Kulturen der Bronzezeit finden Archäologen bei der Abaschevo-Kultur nur wenige Pferdeknochen, obwohl Pferdegeschirre entdeckt wurde. Hieraus leiten sie einen Hinweis auf eine stabile, ausgewogene Lebensweise, wie sie beispielsweise bei einem mit Vorräten ausgestatteten Winterlager zu erwarten ist, ab. Den Anteil an Schweineknochen erklären die Archäologen durch primitiv betriebene Landwirtschaft der Siedler. Als Besonderheit ergibt sich, dass ein erhöhter Anteil an Schweineknochen nur im Bereich des Cis-Urals beobachtet wird, da nur hier Eichenwälder vorhanden sind; Eicheln dienen als Schweinefutter.


Skandinavien

  • Auf der Insel Rodoy im Norden des heutigen Norwegens verwendet die Bevölkerung die ersten Skiern.
  • In Dänemark findet der bisher älteste nachgewiesene chirurgische zahnärztliche Eingriff statt, zum Beispiel das Bohren eines oberen Molaren, um einen Abszess zu entlasten.

Orkney
Durch den Klimaeinbruch findet ein kultureller Niedergang auf den Orkneys statt.


Irland
In Irland leben jetzt 300.000 Menschen. Die Metallbearbeitung beginnt mit der Herstellung von Bronze, einer Mischung von Zinn und Kupfer.


Grönland
Die ersten Einwanderungen von Prä-Dorset-Eskimos (u.a. Menschen der Saqqaq-Kultur) wandern nach Grönland ein. Sie errichten ihre Jagdplätze zum Beispiel in der heutigen Disko-Bucht und bei Qaja in der Nähe des heutigen Jakobshavn Isfjords.


Asien
Die seit 1000 Jahren im Gebiet von Minussinsk in der Region Krasnojarsk im südlichen Sibirien, im südlich angrenzenden Tuwa und im Altaigebirge, aber auch in der westlichen Mongolei und dem nördlichen Xinjiang, wie auch im östlichen und im zentralen Kasachstan vorkommene Afanassjewo-Kultur endet und geht in andere Lebensweisen über. Afanassjewo-Leute hatten auch Verbindungen in das Gebiet des heutigen Tadschikistan und dem Aralseegebiet.


Indonesien - Vorzeit / Philippinen - Vorzeit / Malaysia - Vorzeit / Neuguinea / Urkaisertum China / Indischer Subkontinent
Ursprünglich aus Hinterindien und Südchina stammende Völker (Proto-Malaien) dringen per Kanu auf die von dichten Regenwäldern bedeckte Inselwelt der heutigen Republik Indonesien im Indischen Ozean beiderseits des Äquators vor und vermischen sich allmählich mit den bereits vor Jahrtausenden über eine damals noch fast vollständig existierende Landbrücke zwischen Asien und Australien eingewanderten dunkelhäutigen Pygmäen oder drängen diese ins Innere der Inseln ab. Es werden die ersten von mehr als 13.000 Inseln besiedelt, darunter die Großen Sundainseln Kalimantan/Borneo, Sumatra, Sulawesi/Célèbes und Java, die Kleinen Sundainseln Bali, Lombok, Sumbawa, Sumba, Flores, Timor und andere), die Molukken und Neuguinea. In den Urwäldern des heutigen Westmalaysia und der Malaiischen Halbinsel und in Ostmalaysia auf Borneo leben im Jahr 2000 AD noch etwa 70.000 direkte Nachkommen dieser proto-malaiischen Stämme, die sich selbst "Orang Asli" ("ursprüngliche Menschen") nennen, auf Borneo aber allgemein als "Dayak" bezeichnet werden. Mit dem allgemeinen Gebrauch des Segels erreichen verschiedene Einwanderungswellen aus dem Gebiet Indonesiens und aus China auch die philippinische Inselwelt.


Korea - Vorzeit / Urkaisertum China
Das Gebiet des heutigen Korea (Nord- und Südkorea) ist von Völkern besiedelt, die ursprünglich (wahrscheinlich) aus dem nordöstlichen Asien stammen.


Afrika
Im Sahel-Gebiet beginnt mit der Perlhirse der Anbau von Pflanzen. In Westafrika werden heute Yams und Ölpalmen, in Ostafrika Kaffee und Zwerghirse angebaut. In Westafrika und in der Sahelzone übernimmt man auch fremde Anbaupflanzen wie Erdnüsse, Baumwolle, Wassermelonen und Flaschenkürbisse. Im Gebiet des heutigen Äthiopien werden außerdem noch Erbsen, Linsen und Flachs nutzbar gemacht.


Reich der Maya
Die Vorfahren der Maya tauchen in Guatemala auf und vermischen sich mit der dortigen Urbevölkerung.

2495 BC
Reich der Sumerer / Armenien

Der vor dem Großkönig Bel geflohene Hayk erreicht einer Überlieferung zufolge mit mindestens 300 Mitgliedern seiner Familie die Region des Ararat und gründet hier das Dorf Haykashen. Unterwegs ließ er in einer anderen Siedlung seinen Enkel Kadmos und andere Anhänger zurück. Bel sendet einen seiner Söhne zu Hayk mit dem Ziel, diesen zur Rückkehr zu bewegen, doch Hayk weigert sich.

2493 BC
Reich der Sumerer / Armenien

Der legendäre Großkönig Bel marschiert mit einer großen Armee nach Norden in Richtung des Berges Ararat, um Hayk zur Rückkehr nach Mesopotamien zu zwingen, doch Hayk wird durch seinen Enkel Kadmos gewarnt. Am Ufer des Vansees versammelt er seine kleine Streitmacht und schwört sie darauf ein, dass sie um Leben oder Tod kämpfen und Bel besiegen müssen, damit sie nicht seine Sklaven werden. Der Geschichtsschreiber Moses von Choren beschreibt Hayk so: Hayk war ein stattlicher und freundlicher Mann mit lockigen Haaren, funkelnden Augen und starken Armen. Er war ein Mann von gigantischer Statur, ein mächtiger Bogenschütze und furchtloser Kämpfer. Hayk und seine Leute, seit der Zeit ihrer Vorväter Noah und Japhet, waren nach Süden in die wärmeren Länder in der Nähe Babylons gewandert. In dem Land herrschte ein böser Gigant, Bel. Bel versuchte seine Tyrannei Hayks Leuten aufzwingen. Aber der stolze Hayk weigerte sich, sich Bel zu unterwerfen. Nachdem sein Sohn Armenak geboren wurde, erhob sich Hayk und führte seine Leute zurück in das Land seiner Vorväter – das Land des Ararats. Am Fuße der Berge erbaute er sein Heim Haykashen.

11.08.2492 BC
Reich der Sumerer / Armenien

Beginn der armenischen Geschichtezählung und des armenischen Kalenders. Hayk, der sagenhafte Urvater des armenischen Volkes, besiegt den arroganten Titanen Bel, der ihn zwingen wollte, unter seiner Herrschaft zu leben. Der stolze Hayk weigert sich, sich Bel zu unterwerfen. Er will in Freiheit leben und gründet nach seinem Sieg die Burg von Haykaberd am Schlachtplatz und die Stadt Haykashen in der armenischen Provinz Taron. Er nennt das Gebiet Hayoz Dsor („Tal der Armenier“). So beginnt die Geschichte der Armenier, die fast immer ein Kampf für Freiheit sein wird. Hayk oder auch Haik ist der legendäre Patriarch, Urvater und Hero des armenischen Volkes. Seine Geschichte wird von Moses von Choren erzählt. Der Name des Patriarchen Hayk klingt übrigens nicht exakt so wie der Name Hayk für Armenien. Trotzdem sind beide Wörter mit dem Wortstamm hay- des Wortes Hayer (Selbstbezeichnung der Armenier) verknüpft. Hayk wäre demnach eine ätiologische Sagengestalt, wie etwa König Dan bei den Dänen und der Gott Saxnot bei den Sachsen. In Moses von Chorens Bericht ist Hayk Sohn des Torgomas, Vater des Armaneaks und lebte in Babylon. Als aber der arrogante Titan Bel sich zum König aller ernannte, wanderte Hayk mit seiner Familie von mindestens 300 Mitgliedern in die Region des Ararats aus und gründete dort das Dorf Haykashen. Unterwegs ließ er in einer anderen Siedlung seinen Enkel Kadmos und andere Anhänger zurück. Bel sandte einen seiner Söhne, um Hayk zur Rückkehr zu bewegen, doch dieser weigerte sich. Bel marschierte dann mit einer großen Armee gegen ihn, doch Hayk wurde durch seinen Enkel Kadmos gewarnt. Hayk versammelt seine eigene Armee am Ufer des Vansees und erzählt ihnen, dass sie Bel besiegen und töten oder dabei sterben müssen, als dass sie lieber seine Sklaven werden würden. Hayk ist ein stattlicher und freundlicher Mann mit lockigen Haaren, funkelnden Augen und starken Armen. Er ist ein Mann von gigantischer Statur, ein mächtiger Bogenschütze und furchtloser Kämpfer. Hayk und seine Leute, seit der Zeit ihrer Vorväter Noah und Japhet, waren nach Süden in die wärmeren Länder in die Nähe Babylons gewandert, wo Bel herrschte. Hayk entdeckt nun Bels Heer in einem Bergpass (den Moses an der Stelle Dastakert lokalisiert) mit Bel selbst in der Vorhut. In der Schlacht von Djutsaznamart in der Nähe von Julamerk südöstlich des Vansees am von Mikayel Chamchian berechneten 11. August 2492 v. Chr., tötet Hayk Bel mit einem Pfeil und stürzt seine Armee in Verwirrung. Er gründet die Burg von Haykaberd am Schlachtplatz und die Stadt Haykashen in der armenischen Provinz Taron und nennt das Gebiet der Schlacht Hayk‘ und den Schlachtplatz selber Hayoc’ Jor, auf deutsch "Die Klamm der Armenier". Aber die Stelle, an der Bel mit seinen Kämpfern fällt, nennt er Gerezmank (Gräber). Hayk balsamiert den Leichnam des Bels ein und lässt ihn in Hark an einem hohen Platz im Blickfeld seiner Frau und seiner Söhne begraben. Moses von Choren gibt Hayks Genealogie wie folgt wieder: Japhet, Gomer, Tiras, Torgom, und seine Nachfahren wie Armaneak, Aramais, Gegham, Harma, Aram, Ara Keghetzig. Hayk wird somit auch der Gründer der Haykazuni-Dynastie. Einige andere armenische Herrscherhäuser wie die Khorkhoruni, Bznuni, Syuni, Vahevuni, Manavazian und Arran führen ihren Stammbaum bis auf Hayk zurück. Nach Juansher war Hayk Prinz der sieben Brüder und war in den Diensten des Giganten Nimrod (Nebrovt), der als erster König angeblich über die ganze Welt herrschte. Die Person, die durch Hayks Pfeil getötet wurde, wird entweder Bel oder Nimrod genannt. Hayk ist auch der Name des Sternbildes Orion in der armenischen Bibelübersetzung. Movsessian glaubt, das Hayk eine historische Figur war, die später vergöttlicht und als Deus Armenicus verehrt wurde. Matikian, ein Mechitarist aus Wien, setzt diesen Ansatz fort und verknüpft Hayk mit Hay, dem alten Namen der Armenier und nennt die Namen Assyrien, Athen und Rom als Beispiele, die ihre Namen von Heroen und Göttern erhielten. Hayk, so sagt er, war der oberste Gott der Armenier, genau wie Indra des vedischen Indiens als auch Assur von Assyrien. Genauso wie Hayk wegen Bel aus Babylon floh, so musste Zeus in den Kaukasus fliehen, um später in Sizilien mit Pfeilen seine titanischen Feinde zu töten. Da Hayk nach der "Großen Flut" noch einmal im Jahre 2107 BC als Begründer der Haykazuni-Dynastie des ersten Königreiches Armenien auftauchen wird, ist davon auszugehen, dass der Kampf um den Ararat gegen Bel eine später hinzugewonnene Ausschmückung des armenischen Helden darstellt.

2490 BC
Urkaisertum China

Der legendäre chinesische Herrscher Shaohao stirbt in seinem 85. Jahr als Oberhaupt der Chinesen. Nach einigen Traditionen war er einer der fünf Ur-Kaiser, nach anderen Thesen konnte er nicht als Kaiser dienen, da er unehelich gezeugt wurde. Neuer Kaiser wird Zhuanxù, der als Enkel des großen Kaisers Huang Di gilt. Zhuanxù ist 20 Jahre alt, sein Vater heißt Chagyi, seine Mutter Changtsu. Er wird der Überlieferung zufolge später von vielen Dynastien als Vorfahre beansprucht werden, einschließlich der Mi von Chu und Yue, dem Ying von Qin und dem Cao von Wei. Der verstorbene Herrscher Shaohao, der wahrscheinlich niemals Kaiser war, gilt als Onkel des neuen Kaisers. Seit zehn Jahren ist Zhuanxù bereits eine Art Assistent von Shaohao. Der neue Kaiser Zhuanxù wird allgemein mit dem extrem wichtigen Mythos der Trennung des Himmels von der Erde in Verbindung gebracht. Shang Shu schreibt darüber: Uns wurde gesagt, dass die Miao ... bedrückende Strafen geschaffen haben, die das Volk in Unordnung gebracht haben. Shang Di, der Herr in der Höhe ... überblickte das Volk und fand sie tugendarm. Dann beauftragte er Chong und Li, die Kommunikation zwischen Himmel und Erde zu unterbrechen, so dass es kein Absteigen und Aufsteigen geben würde." Nachdem dies geschehen war, wurde die Ordnung wiederhergestellt und das Volk kehrte zur Tugend zurück. Mehrere chinesische Mythologen interpretieren diesen Mythos als eine Repräsentation oder Symbolisierung der zunehmenden sozialen Schichtung. Vor der "Trennung von Erde und Himmel" in der Yangshao-Kultur war jeder Familie freigestellt, einen eigenen Schamanen einzustellen. Während der Longshan-Kultur konnten Schamanen jedoch nur von wenigen Personen angestellt werden, was ein Monopol auf die Fähigkeit, vom Himmel auf- und abzusteigen, nahelegt. In diesem Sinne markiert dieser Mythos den Beginn der sozialen Schichtung des Aufstiegs Chinas zur Zivilisation.

10.02.2488 BC
Reich der Sumerer

Nach 100 Jahren Bauzeit gelingt Noah und seinen Söhnen Sem, Ham und Japhet die Fertigstellung der "Arche Noah". Gott sorgt dafür, dass von allen Tieren, die auf der Erde leben, jeweils ein Paar den Weg zur Arche findet, um die Sicherung der Arten bei der kommenden "Sintflut" zu ermöglichen. Der "Kasten", den Noah und seine Söhne bauten, hat die Größe eines Kreuzfahrtschiffes des 20. Jahrhunderts. Es ist genügend Platz für die Aufnahme der von Gott geforderten Tiere sowie der benötigten Nahrungsmittel vorhanden. Schließlich befiehlt Gott Noah, mitsamt seiner Familie in die Arche zu gehen. Nachdem die Menschen das rettende Schiff betreten haben, schließt Gott selbst hinter ihnen zu.

17.02.2488 BC
Reich der Sumerer

Laut biblischer Überlieferung beginnt nun die Überschwemmung angeblich der ganzen Erde. Es regnet ununterbrochen Tag und Nacht und auch Quellen in der Tiefe der Meere brechen auf. Die Bibel macht in ihrem Bericht unmissverständlich klar, dass es sich bei dieser "Sintflut" nicht um eine lokal begrenzte Überschwemmung handelt, sondern um eine weltweite Flut. Dies wird auch durch viele Sintflutüberlieferungen in allen Teilen der Welt bestätigt. Eine davon ist das berühmte Gilgamesch-Epos. Allerdings ist davon auszugehen, dass die acht Menschen in Noahs Arche nicht die Einzigen sind, die überleben, da auch an anderen Orten Rettungsmaßnahmen ergriffen werden. Bemerkenswert ist auch, dass das Wort "Schiff" eines der ersten chinesischen Schriftzeichen wird. Dieses besteht aus drei Einzelzeichen, und zwar aus den Zeichen für "Behälter", für "Person" und für "acht", also "ein Gefäß mit acht Personen". Auch dies ist offensichtlich eine Reminiszenz an die "Arche Noah". Die Bibel berichtet über den großen Regen im 1. Buch Mose im 7. Kapitel (mit Versangaben):

1 Und der HERR sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht vor mir erfunden in dieser Generation.
2 Von allem reinen Vieh sollst du je sieben zu dir nehmen, ein Männchen und sein Weibchen; und von dem Vieh, das nicht rein ist, [je] zwei, ein Männchen und sein Weibchen;
3 auch von den Vögeln des Himmels je sieben, ein Männliches und ein Weibliches: um Nachwuchs am Leben zu erhalten auf der Fläche der ganzen Erde!
4 Denn noch sieben Tage, dann lasse ich auf die Erde regnen vierzig Tage und vierzig Nächte lang und lösche von der Fläche des Erdbodens alles Bestehende aus, das ich gemacht habe. -
5 Und Noah tat nach allem, was der HERR ihm geboten hatte.
6 Und Noah war 600 Jahre alt, als die Flut kam, Wasser über die Erde.
7 Und Noah und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm gingen vor den Wassern der Flut in die Arche.
8 Von dem reinen Vieh und von dem Vieh, das nicht rein ist, und von den Vögeln und von allem, was auf dem Erdboden kriecht,
9 kamen je zwei zu Noah in die Arche, ein Männliches und ein Weibliches, wie Gott dem Noah geboten hatte.
10 Und es geschah nach sieben Tagen, da kamen die Wasser der Flut über die Erde.
11 Im 600. Lebensjahr Noahs, im zweiten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, an diesem Tag brachen alle Quellen der grossen Tiefe auf, und die Fenster des Himmels öffneten sich.
12 Und der Regen fiel auf die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte lang.
13 An eben diesem Tag gingen Noah und Sem und Ham und Jafet, die Söhne Noahs, und die Frau Noahs und die drei Frauen seiner Söhne mit ihnen in die Arche,
14 sie und alle Tiere nach ihrer Art und alles Vieh nach seiner Art und alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen, nach ihrer Art und alle Vögel nach ihrer Art, jeder Vogel jeglichen Gefieders.
15 Und sie gingen zu Noah in die Arche, je zwei und zwei von allem Fleisch, in dem Lebensodem war.
16 Und die, die hineingingen, waren [je] ein Männliches und ein Weibliches von allem Fleisch, wie Gott ihm geboten hatte. Und der HERR schloss hinter ihm zu.

Im Gilgamesch-Epos der Mesopotamier wird folgende Begebenheit berichtet:

Mann von Schuruppak, Sohn Ubara-Tutus!
Reiß ab das Haus, erbau ein Schiff,
Laß fahren Reichtum, dem Leben jag nach!
Besitz gib auf, dafür erhalt das Leben!
Heb hinein allerlei beseelten Samen ins Schiff!
Das Schiff, welches du erbauen sollst -
Dessen Maße sollen abgemessen sein,
Gleichgemessen seien ihm Breite und Länge;
Du sollst es wie das Apsû bedachen!

Es fällt auf, dass die Ausmaße dieser Arche von denen der Arche Noahs abweichen. Die Grundfläche ist quadratisch, nicht rechteckig. Wörtlich heißt es zu den Maßen weiter:

Ein Feld groß war seine Bodenfläche,
Je zehnmal zwölf Ellen hoch seine Wände,
Zehnmal zwölf Ellen ins Geviert der Rand seiner Decke.
Ich entwarf seinen Aufriß und stellte es dar:
Sechs Böden zog ich ihm ein,
In sieben Geschosse teilt' ich es ein.

26.03.2488 BC
Reich der Sumerer

Der vor 40 Tagen begonnene starke Regen ("Sintflut") hört nach dem Befehl Gottes auf. Das Wasser steht nunmehr mehr als sieben Meter über den höchsten Bergen der Erde. Gott hat durch Noah für diese Zeit vorgesorgt. Für die Monate, die nun vor den Menschen und Tieren in der "Arche Noah" liegen, bis die Arche auf festes Land treffen wird, sind genügend Vorräte an Bord genommen worden. Theologen gehen heute davon aus, dass Gott die meisten Tiere in eine Art "Winterschlaf" versetzte, was bedeutet, dass die Tiere keine oder nur wenig Nahrung zunehmen müssen und dass auch der Stoffwechsel zum Erliegen kommt, was für die hygienische Situation in der Arche vorteilhaft ist. Die Bibel schreibt über die nächsten Wochen im 1. Buch Mose im 7. Kapitel (mit Versangaben):

17 Und die Flut kam vierzig Tage lang über die Erde. Und die Wasser wuchsen und hoben die Arche empor, so dass sie sich über die Erde erhob.
18 Und die Wasser schwollen an und wuchsen gewaltig auf der Erde; und die Arche fuhr auf der Fläche der Wasser.
19 Und die Wasser schwollen sehr, sehr an auf der Erde, so dass alle hohen Berge, die unter dem ganzen Himmel sind, bedeckt wurden.
20 Fünfzehn Ellen darüber hinaus schwollen die Wasser an; so wurden die Berge bedeckt.
21 Da kam alles Fleisch um, das sich auf der Erde regte, [alles] an Vögeln und an Vieh und an Tieren und an allem Gewimmel, das auf der Erde wimmelte, und alle Menschen;
22 alles starb, in dessen Nase ein Hauch von Lebensodem war, von allem, was auf dem trockenen Land [lebte].
23 So löschte er alles Bestehende aus, das auf der Fläche des Erdbodens war, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels; und sie wurden von der Erde ausgelöscht. Nur Noah blieb übrig und das, was mit ihm in der Arche war.
24 Und die Wasser schwollen an auf der Erde 150 Tage lang.

Sommer 2488 BC
Indischer Subkontinent

Der von Krishna vor 600 Jahren erbaute Regierungssitz von Dvaraka wird aufgegeben. Arjuna, ein Nachkomme Krishnas, koordiniert die Massenflucht der Menschen aus der Millionenstadt, deren Bevölkerung im Landesinneren neu angesiedelt wird. Nachdem die Einwohner die Stadt verlassen haben, versinkt ein Teil von ihr in geringer Tiefe im Meer. Wahrscheinlich ist lediglich das frühere Regierungsviertel betroffen und nicht der Palast Krishnas. Es ist nicht bekannt, ob Menschen diesen Ort ins Meer versenkten oder ob die "Große Flut" für diese Katastrophe verantwortlich ist. Die erste Silbe des Wortes "Sintflut" stammt aus dem Sanskrit, wo "Sint" als "die Große" ausgewiesen wird.

17.07.2488 BC
Armenien

150 Tage nach dem Beginn des Regens setzt die "Arche Noah" auf dem Berg Ararat auf. Die Menschen und Tiere in dem Schiff müssen sich auf noch viele Wochen an Bord der Arche einstellen, da man den Boden noch nicht betreten kann. Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

1 Und Gott gedachte des Noah und aller Tiere und alles Viehs, das mit ihm in der Arche war; und Gott liess einen Wind über die Erde fahren, da sanken die Wasser.
2 Und es schlossen sich die Quellen der Tiefe und die Fenster des Himmels, und der Regen vom Himmel her wurde zurückgehalten.
3 Und die Wasser verliefen sich von der Erde, allmählich zurückgehend; und die Wasser nahmen ab nach Verlauf von 150 Tagen.
4 Und im siebten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, liess sich die Arche auf dem Gebirge Ararat nieder.

01.10.2488 BC
Armenien

Die Menschen in der Arche können nunmehr weitere Berge in der Ferne erkennen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass das Wasser weiter am Sinken ist. Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

5 Und die Wasser nahmen immer weiter ab bis zum zehnten Monat; im zehnten [Monat], am ersten des Monats, wurden die Spitzen der Berge sichtbar.

10.11.2488 BC
Armenien

Noah, der sich nun mit seiner Familie und den überlebenden Tieren seit fast neun Monaten in der "Arche Noah" befindet, lässt einen Raben fliegen, der nicht zur Arche zurückkehrt.
Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

6 Und es geschah am Ende von vierzig Tagen, da öffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte, und liess den Raben hinaus;
7 und der flog aus, hin und her, bis das Wasser von der Erde vertrocknet war.

11.11.2488 BC
Armenien

Noah lässt eine Taube fliegen, die nach ein paar Stunden wieder zur Arche zurückkehrt. Offenbar hat sie kein Land gefunden, da noch alles Land von den großen Wassermassen, die 40 Tage auf die Erde niedergingen, eingenommen ist. Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

8 Und er liess die Taube von sich hinaus, um zu sehen, ob die Wasser weniger geworden seien auf der Fläche des Erdbodens;
9 aber die Taube fand keinen Ruheplatz für ihren Fuss und kehrte zu ihm in die Arche zurück; denn [noch] war Wasser auf der Fläche der ganzen Erde; da streckte er seine Hand aus, nahm sie und holte sie zu sich in die Arche.

19.11.2488 BC
Armenien

Noah lässt zum dritten Mal einen Vogel aus der "Arche Noah" herausfliegen. Es ist die zweite Taube, die er auf "Erderkundung" schickt. Diese kommt beim nächsten Versuch nicht wieder zur Arche zurück. Da es zurzeit keine natürlichen Feinde für Tauben auf dem Planeten gibt, können die Menschen in der Arche davon ausgehen, dass die Taube Land gefunden hat und dort geblieben ist. Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

10 Und er wartete noch sieben weitere Tage, dann liess er die Taube noch einmal aus der Arche;
11 und die Taube kam um die Abendzeit zu ihm [zurück], und siehe, ein frisches Olivenblatt war in ihrem Schnabel. Da erkannte Noah, dass die Wasser auf der Erde weniger geworden waren.
12 Und er wartete noch weitere sieben Tage und liess die Taube hinaus; da kehrte sie nicht mehr wieder zu ihm zurück.

17.12.2488 BC
Armenien

Nach insgesamt 300 Tagen in der "Arche Noah" ist das Wasser vollkommen zurückgegangen. Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

13 Und es geschah im 601. Jahr, im ersten [Monat], am ersten des Monats, da waren die Wasser von der Erde weggetrocknet. Und Noah entfernte das Dach von der Arche und sah: und siehe, die Fläche des Erdbodens war trocken.
14 Im zweiten Monat, am 27. Tag des Monats, war die Erde trocken.

01.01.2487 BC
Armenien

Noah und seine Söhne entfernen das Dach der "Arche Noah" und sehen kein Wasser mehr über der Erde stehen. Dennoch verlassen sie und die Tiere die Arche noch nicht.

27.02.2487 BC
Ararat - der Berg aller Armenier
Armenien

Die Erde ist offenbar wieder trocken. Gott befiehlt Noah, mit allen Menschen und Tieren die Arche zu verlassen und sich auf dem Weg vom Berg Ararat hinunter ins fruchtbare Tal zu machen. 377 Tage waren Mensch und Tier in der Arche verborgen. Nun opfert Noah Gott einige von den nach biblischer Überlieferung "reinen Tieren" und Gott verspricht Noah und damit der gesamten Menschheit, dass er künftig nie wieder eine Flut schicken wird. Gott schließt mit Noah einen Bund, dessen äußeres Zeichen am Himmel der Regenbogen sein soll. Gottes Wille ist, dass die Menschen den Planeten wieder bevölkern sollen. Der Mensch soll auch das Herrschaftsrecht über die Tiere behalten. Gott gibt dem Menschen ausdrücklich die Tiere zur Nahrung frei. Er verbietet dem Menschen aber, Fleisch zu essen, das noch fließendes Blut in sich hat. Gott verbietet darüberhinaus rigoros, Menschenblut zu vergießen, weil der Mensch ein Abbild Gottes sei. Wer es dennoch tut, soll mit dem Tod bestraft werden. Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

15 Und Gott redete zu Noah und sprach:
16 Geh aus der Arche heraus, du und deine Frau und deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir!
17 Alle Tiere, die bei dir sind, von allem Fleisch, an Vögeln und an Vieh und an allen kriechenden Tieren, die auf der Erde kriechen, lass mit dir hinausgehen, dass sie wimmeln auf Erden und fruchtbar seien und sich mehren auf Erden!
18 Da ging Noah hinaus, [er] und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm.
19 Alle Tiere, alle kriechenden Tiere und alle Vögel, alles was kriecht auf der Erde nach ihren Arten, gingen aus der Arche.
20 Und Noah baute dem HERRN einen Altar; und er nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar.
21 Und der HERR roch den wohlgefälligen Geruch, und der HERR sprach in seinem Herzen: Nicht noch einmal will ich den Erdboden verfluchen um des Menschen willen; denn das Sinnen des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an; und nicht noch einmal will ich alles Lebendige schlagen, wie ich getan habe.
22 Von nun an, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Der Begriff "Ararat" ist ein hebräischer. Auch die Armenier des 21. Jahrhunderts werden den Berg, der später auf dem Staatsgebiet der Türkei stehen wird, immer noch als "ihren" Berg bezeichnen. Auf assyrisch wird der Berg "Urartu", auf kurdisch "Ciyaye Agiri" und auf türkisch "Büyük Agri Dagi" genannt werden. Der Ararat ist zum Zeitpunkt der Landung der Arche ein aktiver Vulkan, der im 20. Jahrhundert AD eine Gipfelhöhe von 5137 Metern haben wird. Daher bedeutet die kurdische Bezeichnung des Berges auch auf deutsch "feuriger Berg". Die Vulgata des Mittelalters, die auch "katholische" Bibel genannt wird, da sie auf lateinisch geschrieben ist, spricht von den "montes Armeniae", also den "Bergen Armeniens", während die "Nova Vulgata" vom "montes Ararat", also "Berge von Ararat" spricht. Tatsächlich besteht der Ararat aus zwei Vulkanen, dem "Ararat" und dem kleineren "Masis".

2486 BC
Armenien

Etwa zwei Jahre nach der Großen Flut wird Sems Sohn Arpachschad (deutsch: "Heiler") geboren. Sem ist 130 Jahre alt. Arpachschad ist der Enkel Noahs. Der Name der Provinz Arrapachitis im nördlichen Assyrien ist von seinem Namen abgeleitet.


Menkaure
Schepseskaf, möglicherweise aber auch Menkaure
Königreich Ägypten

Nach 28 Jahren Herrschaft stirbt König Menkaure (grch. Mykerinos). Die einzigen hohen Beamten aus der Regierungszeit des Menkaure, die namentlich bekannt sind, sind die Tjatiu (eine Amtsbezeichnung, die häufig mit „Wesir“ übersetzt wird). Dieses Amt ist während der 4. Dynastie Mitgliedern der königlichen Familie vorbehalten. Unter Menkaure wurde es von seinen Halbbrüdern Nikaure, Iunmin, Nebemachet, Anchmare und Duaenre bekleidet. Menkaure ist der Erbauer der dritten und letzten der drei großen Pyramiden von Gizeh. Mit einem Basismaß von 102,2 x 104,6 Metern und einer ursprünglichen Höhe von 65,55 Meter ist sie deutlich kleiner als die Pyramiden von Cheops und Chephren. Als Baumaterial für das Kernmauerwerk diente Kalkstein aus der unmittelbaren Umgebung des Bauwerks, die Verkleidung bestand bis zu einer Höhe von 15 Meter aus Rosengranit und in den restlichen Lagen aus Tura-Kalkstein. Von der Nordseite aus führt ein Gang hinab zu einer unterirdisch gelegenen Vorkammer. In sie mündet noch ein weiterer Gang, der oberhalb des ersten verläuft und etwa auf Höhe der Pyramidenbasis blind im Mauerwerk endet. Offenbar handelt es sich hierbei um den ursprünglichen Zugangskorridor, der nach einer Änderung des Bauplans aufgegeben wurde. Unterhalb der Vorkammer liegt die eigentliche Grabkammer. Der Granit-Sarkophag des Verstorbenen misst 2,43 × 0,94 × 0,88 Meter und ist erstmals mit Vor- und Rücksprüngen im Palastfassadenstil gearbeitet. Er unterscheidet sich somit recht deutlich von den sehr schlicht gestalteten Sarkophagen seiner Vorgänger. Pharao Menkaure geht in die Geschichte als der erste Amtsinhaber ein, der als "Sohn des Re" verehrt wird. Nachfolger wird Schepseskaf, der offenbar der Sohn des Verstorbenen ist. Einziges Indiz für diese These ist die Tatsache, dass Schepseskaf die Pyramide seines Vorgängers vollenden ließ. Die Mutter des neuen Königs ist ebenfalls unbekannt. Als seine Gemahlin (oder Tochter) gelten Bunefer und Chentkaus I.

2480 BC
Armenien

Sem, der Sohn Noahs, ist jetzt Vater von mindestens fünf Söhnen. Ihre Namen sind Arpachschad, Elam, Aschur, Lud und Aram.


Königreich Lagasch
Nach 40 Jahren Herrschaft stirbt König Lugal-Scha-Gen-Sur von Lagasch. Sein Nachfolger wird Ur-Nanse, der Priesterfürst von Lagasch.

2479 BC
Schepseskaf, möglicherweise aber auch Menkaure
Schepseskaf-Mastaba in Sakkara
Königreich Ägypten

Nach sieben Jahren Herrschaft stirbt König Schepseskaf von Ägypten. Seine kurze Herrschaft war geprägt von der Fertigstellung von unvollendeten Pyramidenanlagen. Da sein Vorgänger Menkaure noch vor der Fertigstellung seiner Pyramidenanlage verstarb, hatte Schepseskaf die Verantwortung, sie zu vollenden. Während die eigentliche Pyramide unter Menkaure wohl noch fertiggestellt worden war, waren vom Totentempel, dem 600 Meter langen Aufweg und dem Taltempel lediglich die Fundamente begonnen worden. Schepseskaf vollendete die Bauten in zeitsparender Ziegel-Bauweise. Diese Arbeiten sind durch zwei Stelen bezeugt, die Schepseskaf im Totentempel der Mykerinos-Pyramide aufstellen ließ. Sein eigenes Grabmal errichtete Schepseskaf in Sakkara-Süd, auf halbem Wege zwischen der Stufenpyramide des Djoser in Sakkara und den Pyramiden des Begründers der 4. Dynastie, Snofru, in Dahschur. Er wich hierbei von dem inzwischen etablierten Konzept der Pyramide als königliche Grabanlage ab und griff stattdessen auf die ältere Form der Mastaba zurück. Sein Grab, das heute unter dem Namen Mastabat al-Fir'aun bekannt ist, besteht im Kern aus zwei Stufen und hat eine Länge von 99,6 Meter, eine Breite von 74 Meter und eine Höhe von etwa 18 Meter. Als Baumaterial diente roter Sandstein, die Verkleidung bestand ursprünglich aus Tura-Kalkstein und in der untersten Steinlage aus Rosengranit. Beim Bau des unterirdischen Kammersystems behielt er allerdings das bei den Pyramiden verwendete Konzept bei. Der Eingang liegt an der Nordseite der Mastaba. Die Bauarbeiten am Kammersystem wurden nicht vollendet. Sein Sarkophag wurde aus Grauwacke oder Basalt gefertigt. Schepseskaf genießt offenbar nach seinem Ableben nur einen sehr geringen Totenkult, was wohl auf seine recht kurze Herrschaftszeit zurückzuführen ist. Lediglich drei Totenpriester und mit dem Totenkult in Zusammenhang stehende Beamte sind für ihn belegt. Diese Zahl ist verglichen mit den anderen Herrschern der 4. Dynastie äußerst gering, so sind etwa für Cheops 73 und für Menkaure immer noch 21 Totenpriester und Beamte belegt. Der Kult scheint auch schneller zu erlöschen als bei seinen Vorgängern. Auch die wirtschaftliche Bedeutung des Kultes spielt unter Schepseskaf nur noch eine geringe Rolle. Für die Versorgung mit Opfergaben werden üblicherweise zahlreiche landwirtschaftliche Güter (Domänen) angelegt. Für Cheops lassen sich ganze 60 Domänen nachweisen, für Schepseskaf aber lediglich zwei. Mit Schepseskaf geht die vierte Dynastie zu Ende.

Userkaf
Userkaf, der erste Pharao der 5. Dynastie im Alten Reich Ägyptens, besteigt den Thron. Über seine Abstammung, das Verhältnis zur Königsfamilie der vorangegangenen 4. Dynastie und die genauen Umstände des Dynastiewechsels ist nur sehr wenig bekannt. In der Landesverwaltung lassen sich unter seiner Herrschaft erste Ansätze einer Öffnung der höchsten Staatsämter für Personen nicht-königlicher Abstammung erkennen. Der neue König plant Handelsbeziehungen mit Nubien und vielleicht auch mit den Völkern der Halbinsel Hellas. Den wichtigsten Aspekt von Userkafs Regierungszeit wird seine Bautätigkeit darstellen, zu deren zentralen Projekten eine Pyramidenanlage in Sakkara und ein Sonnenheiligtum in Abu Gurob bei Abusir gehören. Letzteres wird den ersten Vertreter dieses für die 5. Dynastie typischen Tempeltyps darstellen und ist ein Zeugnis für den stark gewachsenen Einfluss des Kults um den Sonnengott Re. Der ägyptische Priester und Geschichtsschreiber Manetho wird später berichten, dass Userkaf angeblich aus Elephantine an der Südgrenze Ägyptens stammt. Schlüsselrollen bei der Frage nach dem Übergang von der 4. zur 5. Dynastie spielen zum einen eine Erzählung aus dem Papyrus Westcar, in dem Userkaf, Sahure und Neferirkare als Drillinge und Söhne einer Rudj-Djedet bezeichnet werden, und zum anderen die in Gizeh bestattete Chentkaus I., die als historisches Vorbild der literarischen Rudj-Djedet und als „Stammmutter“ der 5. Dynastie gilt. Chentkaus trägt einen Titel, der meist mit „Mutter zweier Könige von Ober- und Unterägypten“ übersetzt wird. Möglicherweise ist sie aber auch lediglich die Mutter von Userkaf und Neferirkare sowie die Großmutter von Sahure. Nach einer anderen Hypothese wird sie hingegen als Gemahlin des Userkaf und Mutter von Sahure und Neferirkare angesehen. Infolge späterer Funde von Archäologen kann nun eindeutig Königin Neferhetepes als Mutter von Sahure identifiziert werden; für sie lässt Userkaf eine kleine Pyramidenanlage neben seinem eigenen Grabmal in Sakkara errichten. Demnach ist sie seine Gemahlin und Sahure sein Sohn. Ebenso ist mittlerweile die Stellung von Neferirkare gesichert. Er ist ein Sohn von Sahure und seiner Schwestergemahlin Meretnebty und somit ein Enkel von Userkaf. Das genaue Verhältnis zwischen Chentkaus I. und Userkaf ist allerdings nach wie vor nicht sicher geklärt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist sie seine Mutter, doch gibt es dafür nur indirekte Hinweise. Da sie zwar den Titel einer „Königsmutter“, aber weder den Titel einer „Königstochter“ noch einer „Königsgemahlin“ trägt, entstammte sie wohl zumindest nicht unmittelbar der Königsfamilie der 4. Dynastie oder höchstens einer Seitenlinie und ist daher mit den letzten Königen der 4. Dynastie – Mykerinos, Schepseskaf und Thamphthis – weder verwandt noch verheiratet. Als ihr Sohn kommt daher lediglich Userkaf in Frage. Über seinen Vater und mögliche Geschwister ist nichts bekannt.
2477 BC
Königreich Ägypten

Es wird 303 vor zwei Jahren während der Wirren beim Übergang von der 4. zur 5. Dynastie nach Palästina verbannten Ägyptern erlaubt, ins Mutterland zurückzukehren, nachdem sie ihre Treue dem neuen Pharao gegenüber gelobt haben. Sie kommen nicht ohne Geschenke: Bei ihren Tributen handelt es sich um 70 Asiaten, die sie als Arbeitskräfte in den Dienst der königlichen Pyramidenanlage übergeben. Nachdem sein Vorgänger Schepseskaf für sich ein Grabmal in Form einer riesigen Mastaba errichten ließ, kehrt Userkaf wieder zur Form der Pyramide zurück. Als Standort wählt er die unmittelbare Nähe der Djoser-Pyramide in Sakkara. Userkafs Grabmal mit dem altägyptischen Namen „Rein sind die (Kult-)Stätten des Userkaf“ weist einige Neuerungen gegenüber älteren Pyramiden auf, die teilweise von späteren Herrschern übernommen werden, teilweise aber auch einmalig bleiben. Mit einer Seitenlänge von 73,30 Metern und einer ursprünglichen Höhe von 49,40 Metern soll die Userkaf-Pyramide deutlich kleiner als ihre Vorgängerbauten werden. Als Baumaterial für das Kernmauerwerk dient grob behauener Kalkstein von lokaler Herkunft, für die Verkleidung wird feinerer Tura-Kalkstein verwendet. Der Eingang zum unterirdischen Kammersystem befindet sich nicht mehr wie bei den Pyramiden der 4. Dynastie in erhöhter Position auf der Nordseite, sondern im Pflaster des vor ihr liegenden Hofes. Von dort führt zuerst ein absteigender Gang hinab, der dann in die Waagerechte übergeht. Hinter einer Blockiervorrichtung gibt es östlich eine Abzweigung zu einer T-förmigen Magazinkammer. Der Hauptgang führt nach Süden weiter zur Vorkammer, an die sich westlich die eigentliche Grabkammer anschließt, in welcher ein Basalt-Sarkophag liegt. Der Totentempel wird im Verhältnis zur Pyramide deutlich größer ausgeführt, als es bei früheren Pyramiden der Fall ist. Am Eingang wird vermutlich eine riesige Kolossal-Statue aufgestellt werden. Die Pyramide und der Totentempel sind von einer Umfassungsmauer umgeben.


Urkaisertum China
Kaiser Zhanxù von China stellt kalendarische Berechnungen über die Bewegung von Himmelskörpern an.

2475 BC
Reich der Maya

Die Menschen in Zentralamerika bauen Mais an, das ihnen als Hauptnahrungsmittel dient.

2471 BC
Userkaf
Sahure
Königreich Ägypten

Nach wahrscheinlich nur sechsjähriger Herrschaft stirbt König Userkaf von Ägypten. An hohen Beamten lässt sich lediglich der Wesir Sechemkare sicher seiner Regierungszeit zuordnen. Dieser war ein Sohn von König Chephren und wird das Wesirsamt nach Userkafs Tod auch noch unter dessen Nachfolger Sahure ausüben. Unsicher ist hingegen die Datierung der beiden „Vorsteher aller Arbeiten des Königs“ Anchchufu und Nianchre. Ersterer wird ans Ende der 4. oder den Anfang der 5. Dynastie datiert, letzterer an den Anfang der 5. Dynastie. Sie könnten ihr Amt also unter Userkaf ausgeübt haben. Gemäß den Titelfolgen in ihren Gräbern stammen sie nicht aus der Königsfamilie. Zwar trägt Nianchre den Titel „Königssohn“, doch ist dies wohl eher ein Ehrentitel, da ihm weitere Titel fehlen, die für leibliche Königssöhne typisch waren. Die Verehrung des Sonnengottes Re, die seit Mitte der 4. Dynastie wichtiger Bestandteil der Königsideologie ist, erreichte unter Userkaf durch den Bau eines in den königlichen Totenkult einbezogenen Sonnenheiligtums einen neuen Höhepunkt. Dass der Religion auch wirtschaftlich eine höhere Bedeutung zukam als noch in der 4. Dynastie, wird aus den Einträgen des Palermosteins, einem bedeutenden Teilstück des Annalensteins der 5. Dynastie, deutlich. Während dort für Userkafs Vorgänger noch von verschiedensten Ereignissen berichtet wird – etwa Kriegszüge, Errichtung von Bauwerken und Statuenstiftungen – so bestehen die Einträge von Userkaf selbst sowie die seiner Nachfolger Sahure und Neferirkare fast ausschließlich aus Landschenkungen und Opfergaben an die großen Tempel. Für Userkaf sind umfangreiche Schenkungen an sein Sonnenheiligtum und an den Tempel von Heliopolis belegt, darüber hinaus die Errichtung eines Schreins im Tempel von Buto. In einem der Fraser-Gräber bei Tihna al-Dschabal ließ dessen Besitzer Nekaanch eine Inschrift anbringen, aus der hervorgeht, dass seine Ernennung zum Priester der Hathor auf Veranlassung Userkafs geschah. Durch Siegelabdrücke aus Buhen sind Beziehungen nach Nubien während Userkafs Regierungszeit belegt. Darüber hinaus könnte es Handelsbeziehungen nach Griechenland gegeben zu haben. Auf der Insel Kythira zwischen Kreta und dem Peloponnes wird Jahrtausende später ein Marmor-Gefäß gefunden werden, auf dem der Name von Userkafs Sonnenheiligtum eingraviert ist. Es ist aber unklar, ob es bereits während Userkafs Herrschaft an seinen Fundort gelangte oder erst in späterer Zeit. Nachdem sein Vorgänger Schepseskaf für sich ein Grabmal in Form einer riesigen Mastaba errichten ließ, kehrte Userkaf wieder zur Form der Pyramide zurück. Als Standort wählte er die unmittelbare Nähe der Djoser-Pyramide in Sakkara. Userkafs Grabmal mit dem altägyptischen Namen „Rein sind die (Kult-)Stätten des Userkaf“ weist einige Neuerungen gegenüber älteren Pyramiden auf, die teilweise von späteren Herrschern übernommen werden, teilweise aber auch einmalig bleiben. Mit einer Seitenlänge von 73,30 Metern und einer ursprünglichen Höhe von 49,40 Metern ist die Userkaf-Pyramide deutlich kleiner konzipiert als ihre Vorgängerbauten. Als Baumaterial für das Kernmauerwerk diente grob behauener Kalkstein von lokaler Herkunft, für die Verkleidung wurde feinerer Tura-Kalkstein verwendet. Der Eingang zum unterirdischen Kammersystem befindet sich nicht mehr wie bei den Pyramiden der 4. Dynastie in erhöhter Position auf der Nordseite sondern im Pflaster des vor ihr liegenden Hofes. Von dort führt zuerst ein absteigender Gang hinab, der dann in die Waagerechte übergeht. Hinter einer Blockiervorrichtung gibt es östlich eine Abzweigung zu einer T-förmigen Magazinkammer. Der Hauptgang führt nach Süden weiter zur Vorkammer, an die sich westlich die eigentliche Grabkammer anschließt, in der sich ein Basalt-Sarkophag befindet. Der Totentempel ist im Verhältnis zur Pyramide deutlich größer ausgeführt, als es bei früheren Pyramiden der Fall ist. Im Pfeilerhof wird offenbar eine Kolossal-Statue errichtet. Die Pyramide und der Totentempel sind von einer Umfassungsmauer umgeben, der Taltempel und der Aufweg, der diesen mit dem Totentempel verbindet. Südlich des Totentempels befindet sich als Königinnenpyramide die Neferhetepes-Pyramide, die über einen eigenen, vom Grabmal des Userkaf abgesetzten Pyramidenkomplex verfügt. Sie war ursprünglich als dreistufiger Bau mit einer Verkleidung aus weißen Kalksteinblöcken errichtet worden. Das unterirdische Kammersystem besteht aus einer Vor- und einer Grabkammer, die beide mit einem Giebeldach versehen sind. In Abu Gurob bei Abusir errichtete Userkaf ein Sonnenheiligtum mit dem Namen „Festung des Re“. Es stellt das erste Exemplar von mindestens sechs dieses Tempeltyps dieser Dynastie dar.

Sommer 2463 BC
Indischer Subkontinent

Beginn der Besiedelung des indischen Subkontinents von Indo-Ariern von Westen her.

2460 BC
Königreich Ägypten

Pharao Sahure transportiert mit Frachtschiffen eine Armee an die Küste des Libanon, um den beschwerlichen Weg durch die Wüste zu vermeiden.

2458 BC
Sahure
Darstellung von gefangenen Libyern und Asiaten
Königreich Ägypten

Nach etwa 13 Jahre langer Herrschaft stirbt König Sahure von Ägypten. Von seiner Herrschaftszeit ist bekannt, dass ihm mindestens zwei Wesire, Sehemkare und Werbauba, vielleicht auch Waschptah-Isi und Minnefer, zur Seite standen. Außer Sechemkare scheint keiner dieser Beamten der königlichen Familie zu entstammen, Sahure setzte somit die seit Beginn der 5. Dynastie verfolgte Politik fort, hohe Staatsämter zunehmend mit nichtadeligen Personen zu besetzen. Ein wichtiges Dokument, das über Ereignisse aus Sahures Regierungszeit berichtet, ist der Palermostein, der als ein bedeutendes Teilstück des Annalensteins der 5. Dynastie gilt. Er geht besonders auf die religiösen Tätigkeit Sahures ein und nennt umfangreiche Opfer- und Landstiftungen für verschiedene Gottheiten, sowie die Anfertigung von Barken und Statuen. Der Palermostein nennt für das letzte Regierungsjahr Sahures die Ankunft von Handelsgütern aus dem Land Punt, was bedeutet, dass eine Expedition dorthin entsandt wurde. Weitere Handelsbeziehungen sind mit Vorderasien bezeugt. So wird später in Byblos ein Gefäß aus Alabaster und im anatolischen Dorak ein Thron mit dem Namenszug des Sahure gefunden. Letzterer könnte allerdings auch sekundär an seinen Fundort gelangt sein. Unterstrichen werden die Handelsbeziehungen in diese Region außerdem durch ein Relief im Totentempel der Sahure-Pyramide, auf dem Schiffe abgebildet sind, deren Besatzungen aus Syrern bestehen. Des Weiteren sind durch Siegelabdrücke aus Buhen und durch ein Graffito bei Tomâs Beziehungen nach Nubien belegt. Zwei Expeditionen sind durch Inschriften überliefert: Eine führte zu den Diorit-Steinbrüchen bei Abu Simbel, eine weitere zu den Goldminen des Wadi al-Gidami in der Ostwüste. Der einzige Feldzug, der sich für Sahures Regierungszeit sicher nachweisen lässt, war eine Razzia, die sich gegen Beduinen auf der Sinai-Halbinsel richtete. Hiervon ließ der König im Wadi Maghara auf einem großen Relief berichten. Ein möglicher zweiter Feldzug richtete sich gegen Libyen. Hiervon zeugen Reliefs vom Aufweg der Sahure-Pyramide, in denen Prozessionen von gefangenen Asiaten und Libyern dargestellt sind. Da sich jedoch eine beinahe identische Abbildung auch in der Pyramidenanlage von Pepi II. finden wird, ist unklar, ob wirklich ein reales historisches Ereignis dargestellt ist oder eher ein rein symbolisches Schlagen der Feinde Ägyptens, das von jedem neuen König wiederholt werden muss.

Die Sahure-Pyramide, 4500 Jahre später stark zerstört
Grundriss der Sahure-Pyramide
Sahure wählte Abusir als Standort für seine Pyramide und begründete damit eine neue Königsnekropole unweit des Sonnenheiligtums des Userkaf. Die Pyramide trug den altägyptischen Namen „Die Seele des Sahure erscheint“. Mit einer Seitenlänge von 78,8 Meter und einer ursprünglichen Höhe von 47,3 Meter hat sie recht ähnliche Ausmaße wie die Grabanlage des Userkaf. Als Baumaterial für das Kernmauerwerk diente grob behauener Kalkstein von lokaler Herkunft; für die Verkleidung wurde feinerer Kalkstein verwendet, der aus Ma'asara am gegenüberliegenden Nilufer stammt. Der Eingang zum unterirdischen Kammersystem befindet sich direkt über der Grundfläche der Nordwand. Das Kammersystem selbst ist vergleichsweise einfach konzipiert. Zuerst führt ein kurzer absteigender Gang zu einem Vestibül mit einer Blockiervorrichtung. Dahinter verläuft ein leicht ansteigender Gang weiter nach Süden zur Vorkammer, an die sich westlich die eigentliche Grabkammer anschließt, in welcher der Sarkophag aus Basalt liegt. Im Gegensatz zur eigentlichen Pyramide wird die zugehörige Tempelanlage später sehr gut erhalten sein. Der recht einfach gestaltete Taltempel weist zwei Zugänge auf: einen im Süden und einen im Osten. Beide sind mit Säulen versehen und führen in einen kleinen Raum mit zwei weiteren Säulen. Von hier aus führt nach Westen der Zugang zum Aufweg, der den Tal- mit dem Totentempel verbindet. Vom Aufweg stammen zahlreiche Reliefs die unter anderem dem König in Gestalt einer Sphinx zeigen. Der Totentempel ist in zwei Bereiche gegliedert. Der äußere, öffentliche Teil besteht aus einer länglichen Eingangshalle und einem säulenumstandenen Hof, um den herum ein Korridor verläuft. Hinter dem Hof folgt ein Querkorridor, der den äußeren vom intimen Teil des Tempels trennt. In der Mitte des Korridors befindet sich der Zugang zur Fünfnischenkapelle, seitlich davon befinden sich Magazinräume. Von der Fünfnischenkapelle zweigt der Zugang zur Opferhalle ab. Am Südende des Querkorridors gibt es einen Zugang zur Kultpyramide. Der Totentempel und die Königspyramide waren von einer Mauer umschlossen, die Kultpyramide besaß zusätzlich eine eigene Umfassung. Sahure orientierte sich beim Bau seines Taltempels zwar an Vorgängerbauten, führte aber zahlreiche Neuerungen ein. So wählte er für die Höfe und Eingangskolonnaden Palmwedelsäulen statt der zuvor üblichen Pfeiler. Das von ihm etablierte Raumschema, die gewählten Baumaterialien und vor allem die Reliefthemen wurden von seinen Nachfolgern in großem Umfang aufgegriffen. Wie Userkaf errichtete Sahure auch ein Sonnenheiligtum, das den Namen „Feld des Re“ trägt und laut schriftlichen Quellen offenbar unvollendet bleibt. Sahures Palastanlage trägt den Namen „Der die Schönheit des Sahure erhebt“. 4500 Jahre später wird sie nur noch aus Relief-Szenen und aus Verwaltungstexten bekannt sein. Gefäßetiketten aus dem Totentempel der Raneferef-Pyramide belegen, dass zum Palast ein Schlachthof gehört, der nach Sahures Tod für die Versorgung des Totenkults seiner Nachfolger zuständig ist. Von Reliefblöcken sind mehrere Ereignisse bekannt, die in diesem Palast stattfanden. Hierzu gehören die Rückkehr einer Expedition aus Punt, die Pflanzung eines von dort mitgebrachten Weihrauch-Baums und die Auszeichnungen von Beamten. Aus all diesen Belegen kann geschlossen werden, dass sich das Bauwerk in der Nähe einer Hafenanlage und in der Nähe der Totentempel von Abusir befindet. Als wahrscheinlichster Standort kommt daher ein Gebiet zwischen den Totentempeln des Sahure und des Niuserre, dem ehemaligen See von Abusir und dem Bahr el-Lebeini (dem „Großen Kanal von Memphis“) in Frage.
Kakai
Nefer-ir-ka-Re (Eigenname Kakai) wird am 29. Schemu II (das ist der 29. Tag im 2. Monat der Hitzejahreszeit) der dritte König der 5. Dynastie des Alten Reiches Ägyptens. Einige Ägyptologen gehen davon aus, dass Userkaf, Sahure und Neferirkare Brüder sind. Offenbar ist Netjerirenre, der Sohn des verstorbenen Königs Sahure, noch minderjährig, so dass Kakai den Thron usurpiert. Andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass Kakai und Netjerirenre Zwillinge sind, wobei der Letztgenannte als jüngerer Bruder das Amt des Priesters des Fruchtbarkeitsgottes Min innehat. Als weitere Brüder Neferikares (Kakais) sind Chakare, Raemsaf und Heriemsaf überliefert. Als Mutter des Neferirkare und aller seiner Brüder kann Sahures einzige bekannte Gemahlin und leibliche Schwester Meretnebty angesehen werden. Neferirkares Große königliche Gemahlin ist Chentkaus II. Aus dieser Ehe sind zwei Söhne bekannt: Ranefer, der als ältester Königssohn den Geburtsnamen seines Vaters trägt, und Niuserre. Außenpolitisch will Kakai die Kontakte nach Nubien und zur Levante ausbauen. Ansonsten werden sich seine Tätigkeiten auf religiöse Handlungen, wie beispielsweise Stiftungen an sein Sonnenheiligtum und den Erlass eines Dekrets für den Tempel des Chontamenti in Abydos, beschränken.
2451 BC
Armenien / Mesopotamien

Der Enkel Noahs und Sohn Sems, Arpachschad, wird Vater eines Sohnes namens Schelach. Arpachschad ist 35 Jahre alt und wird später von dem römischen Geschichtsschreiber Josephus Flavius als "Stammvater der Chaldäer" bezeichnet werden. Der Ur-Enkel Noahs, Enkel Hams und Sohn von Kusch wird Vater eines Sohnes namens Nimrod. Über Nimrod wird sowohl in der Bibel als auch im Koran berichtet.

2450 BC
Armenien

Zwischen 2485 und 2400 ereignet sich am Berg Ararat eine großer Vulkanausbruch, der, wie spätere Ausgrabungen zeigen werden, viele Todesopfer am Nordhang fordert. Es ist anzunehmen, dass Reste der Arche Noah bei diesem Ausbruch verbrennen oder auf andere Art vernichtet werden.


Reich der Sumerer
Soziale Reformen im Sumerischen Reich von Lagasch schränken Priesterherrschaft über die wirtschaftlich Schwachen ein. Relativ entwickeltes Recht einschließlich Wirtschafts- und Familienrecht (Kreditrecht, Ehescheidung und anderes).


Königreich Ur / Königreich Lagasch
Das Königreich Ur wird nach etwa 50 Jahren wieder unabhängig von Lagasch.


Königreich Lagasch
Nach 30 Jahren Herrschaft stirbt Priesterfürst und König Ur-Nanse von Lagasch. Sein Nachfolger wird sein Sohn Aja-kurgal (Akurgal).


Königreich Ägypten

  • Die weltweit ersten Metallrohre werden zum Transfer von Wasser in Ägypten installiert.
  • Priester in Heliopolis fördern die Verehrung des Sonnengottes Ra. Ptahhotep, ein Wesir des Pharaos, komponiert einen Hymnus der Weisheit für seinen Sohn, der auch in späteren Generationen verwendet werden wird. Seine Texte, Gebete und Zaubersprüche werden auch als Grabbeigaben verwendet.
2445 BC
Königreich Lagasch / Königreich Kisch

Nach fünf Jahren Herrschaft stirbt König Aja-kurgal (Akurgal) von Lagasch. Sein Nachfolger wird sein Bruder Eanatum, der auch König von Kisch ist.

2442 BC
Königreich Lagasch / Königreich Kisch / Königreich Uruk / Königreich Ur / Königreich Mari

König Eanatum von Lagasch und Kisch erobert zwischen 2445 und 2440 BC weite Teile Babylons und der angrenzenden Länder. Er unterwirft nacheinander Umma, Uruk, Ur, Mari und andere Städte, die im heutigen Iran liegen.

2440 BC
Königreich Lagasch

Nach fünf Jahren Herrschaft stirbt König Eanatum von Lagasch. Seine Eroberungen werden in Wort und Bild auf der "Geierstele" dargestellt. Sein Nachfolger wird sein Sohn Enanatum I.


Stonehenge
Großbritannien

In Süd-England beginnt 660 Jahre nach Beginn des Baus von Stonehenge die Haupt-Bautätigkeit. Nun soll die Konstruktion aus 75 Sarsensteinen errichtet werden, die den späteren Gesamteindruck von Stonehenge bestimmen soll. Jeder dieser Steine, die kleineren um 25, die großen um 50 Tonnen schwer, stammt aus einem 30 km nördlich gelegenen Steinbruch bei Marlborough. 30 der Sarsensteine bilden die Pfeiler einer kreisförmigen Konstruktion mit einem Durchmesser von dreißig Metern. Diese Pfeiler tragen einen geschlossenen Ring aus 30 Deck-Steinen. Diese Decksteine werden an ihren Berührungsflächen durch eine aus dem Stein gehauene Spundung, sowie an ihren Auflagepunkten auf den Pfeilern durch eine ebenfalls aus dem Stein gehauene Verzapfung gegen Verschiebungen gesichert. Dass die Sarsensteine einen vollständigen Ring bilden, kann erst im Jahre 2013 a.D. nachgewiesen werden, als eine lang andauernde Trockenheit durch Unterschiede im Pflanzenwuchs die Verdichtung im Untergrund auch da aufzeigt, wo die Steine selbst nicht mehr vorhanden sind. Innerhalb dieses Kreises werden fünf so genannte Trilithen aufgestellt, je zwei von einem Deckstein überbrückte Pfeiler. Die hier verwendeten Steine haben jeweils eine Masse von etwa 50 Tonnen. Auch hier werden die Decksteine mit einer Zapfenverbindung auf den Pfeilern gesichert. Die Oberfläche aller Sarsensteine ist behauen. Die Flächen werden geglättet, die Pfeiler der Trilithen werden nach oben hin etwas breiter, möglicherweise um die Perspektive des Betrachters auszugleichen. Die Decksteine der Trilithen erhielten eine leichte Krümmung und Löcher, sowie Nut-Feder-Verbindungen, um sie in die Zapfen der Tragsteine einzupassen und mit den Ecksteinen zu verkeilen. Auch die Decksteine verjüngen sich von oben nach unten, die Decksteine des Ringes sind zudem leicht gekrümmt. Zudem finden sich auf einigen Pfeilern in den Stein gehauene oder geritzte Abbildungen. Die vielleicht älteste, eine flache rechteckige Form oben an der Innenseite des vierten Trilithen, könnte eine symbolische Darstellung einer Muttergottheit sein. Sie wird vermutlich angebracht, als sich der Stein noch auf dem Erdboden befindet. Alle anderen Abbildungen werden wohl erst nach dem Aufstellen der Steine angebracht werden. Zu nennen sind insbesondere auf Stein 53 die Abbildung eines Bronzedolches sowie von vierzehn Axtköpfen, weitere Darstellungen von Axtköpfen finden sich auf den Steinen 3, 4 und 5. Die Datierung der Abbildungen ist schwierig, morphologisch bestehen aber Ähnlichkeiten mit spätbronzezeitlichen Waffen.

2438 BC
Kakai
Die Neferirkare-Pyramide in Abusir
Königreich Ägypten

Nach 20 Jahren Herrschaft (manche Ägyptologen gehen von einer nur zehnjährigen Herrschaft aus) stirbt der ägyptische Pharao Neferirkare (Kakai). Mehrere hohe Beamte Neferirkares sind durch ihre umfangreichen Grabbauten und die darin angebrachten biografischen Inschriften bekannt. Diese Inschriften liefern einen guten Eindruck von der Macht, die der König im Alten Reich hatte, aber auch davon, welche wichtige Rolle seine Beamten für ihn spielten. So sah es etwa der Hohepriester des Ptah von Memphis, Ptahschepses, als große Ehre an, dem König die Füße küssen zu dürfen, statt lediglich den Boden. Eine andere Inschrift berichtet von einer Zeremonie, in welcher der Beamte Rawer versehentlich von einem Stab des Königs berührt wird. Nach ägyptischer Vorstellung hätte das eigentlich seinen Tod zur Folge haben müssen, Rawer geschieht jedoch nichts, da Neferirkare ihm augenblicklich „Heil“ zuruft. Wichtigster Beamter Neferirkares war Waschptah, der das höchste Staatsamt des Wesirs bekleidete und außerdem oberster Richter und oberster Baumeister war. Aus einer Inschrift in seinem Grab geht hervor, dass er während einer Bauinspektion des Königs einen tödlichen Anfall erlitt, woraufhin Neferirkare sich zunächst persönlich um seine Genesung bemühte und, nachdem dies vergeblich gewesen war, für Waschptahs Beerdigung Sorge trug. Der später unter Niuserre verstorbene Ti war Oberfriseur des Königs. Er stand den beiden Pyramidenanlagen des Neferirkare und Raneferef sowie den vier Sonnenheiligtümern von Sahure, Neferirkare, Raneferef und Niuserre vor. Zudem beaufsichtigte er über 100 Wirtschaftsdomänen. Aus Neferirkares Regierungszeit sind zwei Bauprojekte bekannt: Seine Pyramidenanlage, die er südlich derjenigen seines Vaters Sahure in Abusir errichten ließ, sowie ein bislang unentdecktes Sonnenheiligtum. Auch wurde ihm von einigen Forschern wie etwa Herbert Ricke die Erweiterung und der Umbau des Sonnenheiligtums des Userkaf zugeschrieben. Nach neueren Überlegungen von Miroslav Verner scheint es allerdings plausibler, dass Neferirkares Vorgänger Sahure für diese Baumaßnahmen verantwortlich war. Daneben wurden beispielsweise von Rainer Stadelmann auch Überlegungen geäußert, dass es sich bei den drei Sonnenheiligtümern von Userkaf, Sahure und Neferirkare tatsächlich um ein und denselben Bau handelt. Wie sein Vater Sahure entschied sich auch Neferirkare für Abusir als Begräbnisplatz und errichtete dort seine Pyramidenanlage namens „Das Ba des Neferirkare“. Sie besteht aus Kalkstein und besitzt eine Grundfläche von 105 mal 105 Meter sowie eine ursprüngliche Höhe von 72 Meter, womit sie die größte Pyramide in der Nekropole von Abusir ist. Das Bauwerk wurde in zwei Phasen errichtet: Zunächst war ungewöhnlicherweise eine sechsstufige Stufenpyramide geplant – eine Pyramidenform, die für Königsgräber seit dem Ende der 3. Dynastie nicht mehr verwendet worden war. In einer zweiten Bauphase wurde die Anlage dann allerdings als echte Pyramide konzipiert. Zunächst wurde um den Stufenbau ein größerer, achtstufiger Bau gelegt, der lediglich als Pyramidenkern gedacht war. Um diesen wurde schließlich eine Verkleidung gelegt, die aber unvollendet blieb. Archäologisch kann später nur noch die unterste Lage aus Rosengranit nachgewiesen werden. Wie weit die begonnene Verkleidung ursprünglich reichte, ist aufgrund des späteren massiven Steinraubs an der Pyramide nicht mehr rekonstruierbar. Von Norden aus führt ein Gang zu den unterirdischen Grabräumen. Dieser Gang weist eine im ägyptischen Pyramidenbau einmalige Deckenkonstruktion auf: Zusätzlich zur Flachdecke besitzt er noch eine darüber befindliche Giebeldecke, die durch eine Lage Schilf vom Kernmauerwerk abgesetzt war. Die Vorkammer und die Grabkammer sind ost-westlich orientiert. Auch die zur Pyramide gehörende Tempelanlage lässt sich in mehrere Bauphasen untergliedern und wird wohl erst unter Neferirkares Nachfolger Raneferef begonnen werden. Zunächst entstand nur ein kleiner Totentempel aus Kalkstein. In Ziegelbauweise werden später im Süden Magazinräume, im Norden eine Säulenhalle und im Osten ein offener Hof und eine Vorhalle ergänzt werden. Außerdem wird die Pyramide mit einer Mauer umgeben werden. Das Dach des Tempels soll nicht, wie sonst üblich, von steinernen Säulen gestützt werden, sondern von stucküberzogenen Holzsäulen. Der Taltempel und der Aufweg werden wahrscheinlich nie vollendet werden. Südlich der Königspyramide ließ Neferirkare eine weitere Pyramide für seine Gemahlin Chentkaus II. errichten. Nach dem Tod Neferirkares werden die Arbeiten an diesem Bauwerk zunächst unterbrochen und später vermutlich unter Raneferef wieder aufgenommen werden. Die Pyramide besteht aus einem dreistufigen, verkleideten Kern und hat ein Basismaß von 25 Meter sowie eine ursprüngliche Höhe von 17 Meter. Obwohl das Sonnenheiligtum des Neferirkare mit dem Namen „Lieblingsplatz des Re“ das am häufigsten schriftlich belegte unter den sechs bekannten Sonnenheiligtümern der 5. Dynastie ist, ist es bislang archäologisch nicht nachgewiesen. Sofern es nicht mit dem Heiligtum des Userkaf identisch ist, besteht durchaus die Möglichkeit, dass es lediglich als Ziegelbau ausgeführt wurde und eine spätere Umsetzung in Stein durch den Tod des Bauherrn nicht mehr erfolgte, wodurch das Bauwerk dem raschen Verfall preisgegeben war. Dank der schriftlichen Erwähnung lässt sich das Aussehen des Heiligtums zum Teil rekonstruieren: So besitzt es einen zentralen Obelisken, einen Altar, Lagerhäuser, eine Sedfest-Halle und einen Barken-Raum. Die Texte erwähnen außerdem, dass Waren zwischen dem Sonnenheiligtum und dem Totentempel der Neferirkare-Pyramide auf dem Wasserweg transportiert werden. Das Sonnenheiligtum scheint sich demnach nicht in der unmittelbaren Nähe der Pyramidenanlage zu befinden.

Der Thronname Schepses-ka-Re
Netjeruser, der nach der Thronbesteigung den Namen Schepses-ka-Re annimmt, wird neuer König von Ägypten. Der spätere Historiker Manetho nennt ihn Sisires. Die familiären Hintergründe Schepseskares sind völlig unklar. Weder seine Eltern noch seine Gemahlin lassen sich mit Sicherheit bestimmen. Auch Kinder sind nicht bekannt. Vermutungen, dass es sich bei ihm um einen Sohn des Sahure handeln könnte, sind spekulativ. Der Hauptgrund für diese Annahme ist letztlich die Standortwahl der ihm zugeschriebenen Pyramide zwischen der Pyramide des Sahure und dem Sonnenheiligtum dessen Vaters Userkaf, was als Demonstration der engen verwandtschaftlichen Verbundenheit Schepseskares mit einem dieser Herrscher oder mit beiden gedeutet wird. Nach einem Vorschlag von Vivienne Callender könnte Nimaathapi II. als Gemahlin des Schepseskare angesehen werden. Dieser Vorschlag beruht auf dem Standort und der Architektur des Grabes der Nimaathapi (Mastaba auf dem Westfriedhof der Nekropole von Gizeh). Nach der Königsliste von Sakkara ist Schepseskare Nachfolger des Neferirkare und Vorgänger des Raneferef. Aufgrund von Siegelabdrücke mit seinem Namen im Totentempel des Raneferef wird mittlerweile auch die Möglichkeit erwogen, dass er Raneferefs unmittelbarer Nachfolger ist. Warum allerdings zunächst Schepseskare, dessen familiäre Einordnung völlig unbekannt ist, den Thron bestieg und nicht gleich Raneferefs Bruder Niuserre, ist noch ungeklärt.
2436 BC
Königreich Ur

Meskalamdug (Mesannepada) gründet die 1. Dynastie von Ur. Er dehnt seine Herrschaft bis Mari am mittleren Euphrat aus. Die prächtigen Grabanlagen zeugen von ausgedehnten Handelsbeziehungen. Bei der Bestattung von Herrschern wird es üblich, dass sich Bedienstete mit einem Giftbecher das Leben nehmen und neben ihnen beigesetzt werden, um ihnen im Totenreich zu dienen.


Königreich Lagasch / Königreich Ur
Das Königreich Ur kommt unter die Herrschaft von Lagasch.


Königreich Umma
Ush gründet das Königreich Umma.

2431 BC
Der Thronname Schepses-ka-Re
Raneferef
Königreich Ägypten

Nach nur sieben Jahren Herrschaft stirbt Pharao Schepses-ka-Re, bevor seine Pyramidenanlage vollendet ist. Die weitläufigen Tempelanlagen an der Ostseite des Grabmals werden in zwei Bauphasen von dessen Nachfolgern errichtet werden. Die zweite und umfangreichste Bauphase lässt sich Niuserre zuordnen. In der ersten Bauphase entstand zunächst nur ein kleiner Tempel aus Kalkstein, der nur aus einem Vorraum, der zentralen Opferhalle und zwei schmalen Seitenkammern bestand. Diese erste Bauphase ist möglicherweise Schepseskare zuzuordnen, da im Tempelkomplex Siegelabdrücke mit seinem Namen existieren. In Abusir befindet sich ein begonnener Pyramidenbau zwischen dem Sonnenheiligtum des Userkaf und der Pyramide des Sahure. Als sein Erbauer wird Schepseskare angesehen, da Abusir ausschließlich während der 5. Dynastie als königliche Nekropole dient und allen anderen Herrschern dieses Zeitraums bereits ein Grabmal zugewiesen werden kann. Fertiggestellt hätte der Bau der Anlage etwa die Ausmaße der nahe gelegenen Neferirkare-Pyramide besessen. Neuer ägyptischer König wird Raneferef, Sohn des Neferirkare (Kakai), der durch seine Bautätigkeit bekannt werden wird. Reneferef und sein Bruder Niuserre sind beide Söhne von Kakai und seiner Gemahlin Chentkaus II. Der neue König ist mit Chentkaus III. verheiratet. Der Eigenname des neuen Königs ist Isi; er wird aber auch Chau-nefer oder Cheres genannt.

2430 BC
Königreich Lagasch / Königreich Umma

König Eannatum führt die Stadt Lagasch zur Vormacht über den babylonischen Raum. Seine Eroberungen werden auf der "Geierstele" festgehalten, die als älteste sumerische Königsinschrift gilt. Der letzte König der Dynastie, Urukagina, rühmte sich großer sozialer Reformen (Bekämpfung von Korruption und Geldgier der Priester), unterlag aber dem König der Nachbarstadt Umma, der erstmals (?) bis zum Mittelmeer vordrang. Kennzeichnend für Urukaginas wohl etwa 7-jährige Herrschaft war die Rivalität mit Lugalzagisi von Umma. Historisch bedeutsam sind die Reformgesetze des Urukagina: Auf "Geheiß des Ningirsu" (Stadtgott von Lagasch) wurden alte Bräuche verworfen und eine neue Ordnung eingeführt. Zuerst wurden Prärogativen (Vorrechte des Herrschers) gegenüber den Tempeln rückgängig gemacht; die Einwohner wurden aus einer Reihe von Schuldknechtschaften befreit, die missbräuchliche Ausbeutung der wirtschaftlich Schwachen durch die im Rang Höherstehenden verboten. Sozialgeschichtlich bemerkenswert ist die Abschaffung der Dyandrie (Ehe einer Frau mit zwei Männern), ein deutlicher Hinweis auf die in der Sumererischen Gesellschaft einmal praktizierte Polyandrie, die den Zeitgenossen bereits als anstößig galt. In einer Selbstprädikation bezeichnet er sich als Beschützer der Witwen und Waisen. Im Vordergrund der Dekrete stehen jedoch Steuererleichterung und Schuldentilgung. Das Ende für Urukaginas Herrschaft kommt, als Lugalzagisi von Umma die Stadt Lagasch zerstören lässt und die Tempel verwüstet. Diesen Kultfrevel beklagt Urukagina in einer Inschrift mit den Worten: "Diese Vergehen, die Lugalzagisi, der Ensi von Umma, begangen hat, möge seine Göttin Nisaba auf ihrem Nacken tragen". Nun wird Umma von Lagasch eingenommen.

2421 BC
Armenien

Schelach, der Nachkomme Noahs aus der Linie Sems in fünfter Generation, wird Vater von Eber. Schelach ist 30 Jahre alt und stammt.

2420 BC
Mesopotamien

Nimrod, ein Enkel Hams und Urenkel Noahs, wird etwa 70 Jahre nach der Flut der erste Gewaltherrscher auf der Erde. Nimrod ist bisher als großer Jäger bekannt, der dann aber vor allem Menschen unterjochte und Städte gründete und kleine Reiche errichtete. Sein Hauptreich existiert rund um die Stadt Babylon herum. Der Bibel zufolge führt Nimrod vom Kerngebiet seines Reiches, „Babel, Erech, Akkad und Kalne im Land Schinar“ Eroberungszüge „nach Assur aus und erbaut Ninive, Rehobot-Ir, Kelach sowie Resen zwischen Ninive und Kelach“ (1. Buch Mose Kapitel 10, Verse 6-12):

6 Die Kinder von Ham sind diese: Chus, Mizraim, Put und Kanaan.
7 Aber die Kinder von Chus sind diese. Seba, Hevila, Sabtha, Raema und Sabtecha. Aber die Kinder von Raema sind diese: Scheba und Dedan.
8 Chus aber zeugete den Nimrod. Der fing an ein gewaltiger Herr zu sein auf Erden,
9 und war ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn. Daher spricht man: Das ist ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn, wie Nimrod.
10 Und der Anfang seines Reichs war Babel, Erech, Ackad und Kalne im Lande Sinear.
11 Von dem Land ist danach kommen der Assur und bauete Ninive und Rehoboth-Ir und Kalah,
12 dazu Resen zwischen Ninive und Kalah. Dies ist eine große Stadt.

Der biblische Prophet Micha wird Nimrod später mit dem "Land Assur" gleichsetzen. Im Buch Micha steht im 5. Kapitel (mit Versangabe):

5 Dazu werden wir auch Frieden haben vor dem Assur, der jetzt in unser Land gefallen ist und unsere Häuser zertreten hat. Denn es werden sieben Hirten und acht Fürsten über ihn erwecket werden.

Der hebräische Name Nimrod im Deutschen wiedergegeben bedeutet "der Widerstreitende" oder "der sich Empörende" und passt zur überlieferten Charakterisierung eines Herrschers, der Autorität, unabhängig vom Walten Gottes, an sich reißt. Nach jüdischer Überlieferung ist Nimrod der Gründer sowohl des Assyrischen als auch des Babylonischen Reiches. Nach ihm soll die Stadt Nimrud am Tigris benannt worden sein. Nimrod gilt gewöhnlich als derjenige, der den Bau des Turmes von Babel anregt. Die Frau des Nimrod ist in der rabbinischen Tradition Semiramis.


Anatolien
In Anatolien werden ein Sonnen-, ein Stier- und ein Wettergott sowie eine Hirschgottheit verehrt.


Raneferef (Isi)
Niuserre (Ini)
Königreich Ägypten
  • Nach elf Jahren Herrschaft stirbt Pharao Raneferef. Aus der kurzen Regierungszeit Raneferefs sind lediglich zwei eigene Bauprojekte bekannt: Seine Pyramidenanlage in Abusir namens „Göttlich ist die Macht des Raneferef“ und ein Sonnenheiligtum namens „Opfertisch des Re“. Letzteres ist bislang unentdeckt. Darüber hinaus war er verantwortlich für die Vervollständigung der Pyramidenanlage seines Vaters und vermutlich auch für die Fortführung der Bauarbeiten am Grabmal seiner Mutter. Wie bereits sein Großvater Sahure und sein Vater Neferirkare wählte auch Raneferef Abusir als Standort für seine Pyramide. Sie wurde südwestlich des Grabmals seines Vaters errichtet und steht mit diesem und der Sahure-Pyramide in einer geraden Linie, die wahrscheinlich auf den Obelisken des Sonnenheiligtums von Heliopolis ausgerichtet war. Die Raneferef-Pyramide ist mit einer Seitenlänge von etwa 65 Metern deutlich kleiner als ihre beiden Vorgängerbauten. Als Fundament diente nicht gewachsener Fels, sondern zwei Lagen großer Kalksteinblöcke. Der Außenmantel sowie die Wände der Arbeitsgrube für den absteigenden Gang und das Kammersystem sind mit grob behauenen Kalksteinblöcken verkleidet, die von Tonmörtel zusammengehalten werden. Der Pyramidenkern ist mit Sand, Schotter und Lehm aufgefüllt. An der Nordseite befindet sich der Eingang zum absteigenden Gang. Dieser ist im unteren Bereich mit Rosengranit gepflastert und besitzt ein System von Blockiersteinen gleichen Materials. Etwa im Zentrum der Pyramide mündet der Gang in die Vorkammer, die an ihrer Westseite durch einen weiteren kurzen Gang mit der Grabkammer verbunden ist. Beide Kammern besitzen eine Giebeldecke und sind mit Kalkstein verkleidet. Durch Raneferefs frühen Tod bleibt das Bauwerk unvollendet und wird erst unter seinen Nachfolgern notdürftig fertiggestellt werden können. Der Pyramidenstumpf, der nur bis zu einer Höhe von etwa 7 m gediehen ist, wurde mit Kalkstein verkleidet. Die Dachterrasse wird mit einer Tonschicht gedeckt, die Feuersteingeröll enthält. Durch diesen Umbau wird das ursprünglich als Pyramide geplante Grabmal letztendlich das Aussehen einer quadratischen Mastaba erhalten. An der Ostseite des Bauwerks entstand in zwei Phasen ein Totentempel. Der erste, sehr kleine Tempel wurde aus Kalkstein errichtet und entstand wahrscheinlich unter Schepseskare. Sein Nachfolger Niuserre soll den Tempel später in Ziegelbauweise beträchtlich erweitern und den Pyramidenkomplex mit einer Ziegelmauer umgeben. Das Sonnenheiligtum Raneferefs ist bisher nur durch wenige schriftliche Erwähnungen überliefert. Priester dieses Heiligtums sind nicht bekannt. Es ist daher wahrscheinlich, dass der Bau nie vollendet und der Kultbetrieb rasch eingestellt wurde. Eventuell wird das unfertige Bauwerk auch vollständig abgerissen und an der gleichen Stelle später das Sonnenheiligtum des Niuserre errichtet werden. Der neue König Niuserre ist der jüngere Bruder des verstorbenen Königs. Die Königliche Gemahlin Niuserres ist Reputnebu. Das einzige bekannte Kind aus dieser Ehe war die Tochter Chamerernebti.
  • Ägyptische Truppen unternehmen Feldzüge in das Gebiet des heutigen Libyen und des heutigen Israel.
2413 BC
Urkaisertum China

Kaiser Zhuanxù von China stirbt im 77. Jahr seiner Herrschaft. Zusammen mit den zehn Jahren, die er seinem Onkel Shaohao als Assistent diente, sind dies 87 Jahre der Herrschaft über China. Zhuanxù leistete Beiträge zu einem einheitlichen Kalender, zur Astrologie, zu Religionsreformen gegen den Schamanismus, hielt das patriarchalische (im Gegensatz zum früheren matriarchalischen) System aufrecht und verbot eine Heirat unter engen Verwandten. Die Bamboo Annals schreiben ihm auch das Komponieren eines der frühesten Musikstücke zu, bekannt als "Die Antwort auf die Wolken". Zhuanxù wird mit seinem Tod zum Gott des Polarsterns und als Vater von Taowu erwähnt. Nach dem Tod des Kaisers bricht ein Streit über die Thronfolge aus, der von Shuqe, einem Nachfahren von Shennong, begonnen, aber vom Prinzen von Sin, Ku, niedergeschlagen wird.

2412 BC
Urkaisertum China

Neuer Kaiser von China wird der Cousin des im Vorjahr verstorbenen Kaisers Zhuanxù und Prinz von Sin, Ku. Kaiser Zhuanxù hatte sich nicht entschließen können, einen seiner Söhne auf die Nachfolge als Kaiser vorzubereiten. Einen von ihnen hatte er sogar als einen Dummkopf bezeichnet, den anderen Sohn hielt er für inkompetent und ruinös. Ferner hatte Zhuanxù noch acht weitere Söhne, die einen guten Ruf haben, die er aber dennoch nicht als seine Nachfolger sehen wollte. Ku, der auch Di Ku genannt wird, gilt von nun an auch als "Weißer Kaiser". Er ist der Sohn von Qiaoji und somit Enkel von Shaohao und möglicherweise Urenkel des Gelben Kaisers Di Huang. "Di" ist die Bezeichnung für Kaiser oder "Gott-Kaiser". Nach dem Erreichen des kaiserlichen Titels soll Ku im Frühjahr und Sommer saisonal einen Drachen und im Herbst und Winter ein Pferd reiten. Unter anderem gilt Ku als Erfinder von Musikinstrumenten und Liedkompositionen. Laut dem Lüshi Chunqiu werden Trommeln, Glocken, Glockenspiele, Pfeifen, Okarinas und Flöten auf Befehl von Ku von seinem Untergebenen Yourui erfunden; Kus Texte haben Partituren, die von seinem Assistenten Xianhei komponiert werden; und durch einen weiteren kaiserlichen Befehl wird eine Tanzbegleitung von einem Phoenix zur Verfügung gestellt. Obwohl Ku den Titel Di hat, ist es unklar, aus welchem ??Territorium sein Reich bestehen könnte. Von Ku ist überliefert, dass er mit doppelten Zahnreihen geboren wurde und die Weisheit eines Weisen habe.

2410 BC
Königreich Ägypten

Zehn Jahre nach seiner Thronbesteigung lässt Pharao Niuserre mit dem Bau seiner Grabstelle, einer Mastaba, beginnen. In diese Zeit fällt auch die Heirat zwischen Chamerernebti, der Tochter des Königspaares, mit dem Wesir Ptahschepses. Unter Niuserre erfolgt eine starke Zentralisierung verschiedener Verwaltungsressorts in den Händen des obersten Beamten, des Wesirs, dessen Amt dadurch erheblich gestärkt wurde. Die Ämter des „Vorstehers der Beiden Schatzhäuser“, des „Vorstehers der Beiden Scheunen“ und des „Vorstehers der Beiden Kammer der Kostbarkeiten des Königs“ (d. h. der Vorsteher des königlichen Schmucks) werden nun feste Bestandteile der Wesirstitulatur. Somit wird nun die Verantwortung für alle materiellen Belange der Residenz in einem Amt gebündelt. Die Verknüpfung zweier weiterer, neu geschaffener Ämter mit dem Wesirat lässt sich aus der Titulatur eines Beamten namens Kai ablesen. Dieser hat zunächst als „Vorsteher des großen Hauses“, einer juristischen Institution, gewirkt und wird nach seiner Berufung zum Wesir als „Vorsteher der 6 großen Häuser“ auch Oberaufseher aller juristischen Angelegenheiten des Landes. Als „Vorsteher von Oberägypten“ wird ihm schließlich auch noch die Verantwortung für die Provinzverwaltung übertragen. Neben Kai sind Minnefer und Ptahschepses mit Sicherheit unter Niuserre amtierende Wesire. Sechemanchptah ist eventuell ebenfalls unter seiner Herrschaft einzuordnen. Andere sicher in seine Regierungszeit zu datierende Beamte sind die beiden „Vorsteher aller Arbeiten des Königs“ Anchuserkaf und Seschemnefer (II.). Ptahschepses nimmt unter allen Beamten die herausragendste Stellung ein, was durch seine Heirat mit der Prinzessin Chamerernebti und dem Bau des größten Privatgrabes des Alten Reiches deutlich werden wird.

Weblinks
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Chronik 2400-2301 BC / Chronik 2300-2201 BC / Chronik 2200-2101 BC