Chronik 1948.02-II

Aus Oteripedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Pixabay-Globus.jpg

Weltchronik der zweiten Dekade des Februar 1948


Ereignisse vom 01.-10. des Monats    Ereignisse vom 11.-20. des Monats     Ereignisse vom 21.-Ende des Monats


800px


xxxx
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... 1938 / 1939 / 1940 / 1941 / 1942 / 1943 / 1944 / 1945 / 1946
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1947 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1948 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
11.02.1948
UdSSR 1923-1955.png
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

Der russische Regisseur und Filmtheoretiker Sergej Eisenstein (* 1898 in Riga, Russisches Kaiserreich) stirbt in Moskau an einem Herzinfarkt, während er an einem Text zur Geschichte des sowjetischen Films arbeitet. Eisenstein gilt, obwohl unter schwierigen Umständen tätig, theoretisch wie handwerklich (insbesondere durch seine innovative Montagetechnik) als einer der größten Regisseure und Visionäre der Filmgeschichte. Seine Werke hinterließen bleibenden Eindruck und werden bis heute oft zitiert. Für seine Verdienste erhielt Eisenstein 1941 und 1946 den Stalinpreis. Seinen internationalen Durchbruch als Regisseur hatte er mit dem Revolutionsfilm Panzerkreuzer Potemkin, der heute genauso zu den wegweisenden Klassikern der Filmgeschichte gezählt wird wie seine Filme Oktober und Iwan der Schreckliche. Seine späteren Filme wurden teilweise Opfer der sowjetischen Zensur. Ab 1934 war Eisenstein mit der Journalistin und Filmkritikerin Pera Ataschewa (* 1900) verheiratet. Während der Stalinschen Säuberungen 1937/38 bereitete die Geheimpolizei NKWD einen Schauprozess mit ihm als Angeklagten vor, doch kam es nicht zu dem Verfahren. Eisenstein arbeitete mit dem russischen Komponisten Sergei Prokofjew für zwei seiner Filme zusammen: Alexander Newski und Iwan der Schreckliche (Teil I und Teil II). Letzterer war als Dreiteiler geplant, jedoch konnte Eisenstein nur die ersten beiden Teile fertigstellen. Während der erste Teil von Iwan der Schreckliche 1945 noch mit dem Stalinpreis ausgezeichnet wurde, unterlag der zweite Teil wegen der nicht ausreichend linientreuen Umsetzung sowjetischer Geschichtsbilder gemäß der Schdanowschtschina, einer repressiven Kulturpolitik, einem Aufführungsverbot. Stalin persönlich verlangte eine „Nachbearbeitung“. Gemeinsam mit Premierminister Wjatscheslaw Molotow gab Stalin Eisenstein dafür konkrete Anweisungen. So bemängelte er, dass Eisenstein den Zaren als unentschlossenen Herrscher so wie Hamlet dargestellt habe. Überdies sei die Opritschnina nicht als „fortschrittliche Kraft“ gezeigt. Wie in „Frauennot – Frauenglück“ arbeitete Eisenstein in seinem Film Streik wieder mit dem Kameramann und Regisseur Eduard Tisse zusammen. Die Musik für Oktober schrieb Edmund Meisel, eine spätere Musikbegleitung wurde zusammengestellt aus Sinfonien von Dmitri Schostakowitsch.

Deutschland 1945.png Berlin 1945-1950.png

UdSSR 1923-1955.png Ostberlin 1948-1956.png
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Berlin / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Sowjetisch Besetzte Zone (SBZ)

In Westberlin findet der 3. Landesparteitag des Berliner Landesverbandes der LDP (Liberaldemokratische Partei) ohne Delegierte aus dem Ostsektor abgehalten, weil die Sowjetische Militäradministration (SMAD) eine Neugründung eines Landesverbandes für Ostberlin fordert. Währenddessen trennt sich der Berliner Landesverband der CDU (Christlich-Demokratisch Union) von der CDU in der SBZ.

13.02.1948
Deutschland 1945.png Großbritannien.png

Nordrhein-Westfalen.png
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Nordrhein-Westfalen

Die Kölner Sportvereine Kölner BC 01 und SpVgg Sülz 07 schließen sich zusammen zum 1. FC Köln. Die Vereinsfarben von Sülz sind Rot und Weiß. Als 1947 der Fußballbetrieb im Westen Deutschlands wieder startete, spielten mit dem VfR Köln 04 rrh. und Preußen Dellbrück zwei Kölner Vereine in der höchsten Spielklasse, der neugegründeten Oberliga West. Doch diese spielten dort nur eine untergeordnete Rolle, fanden sich rasch in den Niederungen der Tabelle wieder und mussten beide in die Bezirksliga absteigen. Deren Misserfolg erschien KBC-Chef Franz Kremer als Chance, einen Kölner Großverein zu etablieren. Dieser soll nach seinen Vorstellungen nicht nur in der Oberliga mitmischen, sondern in den Kampf um die deutsche Meisterschaft eingreifen können. Als der von Kremer angefragte SV Union Köln eine Fusion mit dem KBC ablehnte, richtete sich die Aufmerksamkeit auf die SpVgg Sülz 07. Zwar verband die beiden Klubs eine traditionelle Rivalität, doch Kremer gelang es, bei beiden Vereinen die Zweifel zu beseitigen. So warb er unter anderem mit dem Spruch „Wollen Sie mit mir Deutscher Meister werden?“, was durchaus gewagt war, handelte es sich doch um ein Zusammengehen eines zweitklassigen mit einem drittklassigen Verein. Und auch der ursprünglich angedachte, anspruchsvolle Name, Erster Fußballclub Köln, war weder durch das Alter der Fusionsvereine noch durch deren damaligen sportlichen Stellenwert gerechtfertigt, was anderen Vereine der Stadt als anmaßend erschien. Der langjährige Vorsitzende der SpVgg, Karl Büttgen, befürwortete die Fusion und trieb sie an. Die meisten Vereinsmitglieder, die gegen die Fusion waren, begründeten dies damit, dass sie die Tradition des jeweiligen Vereins nicht aufgeben wollten; doch sie waren damit in der Minderheit. Franz Kremer sagte: „Tradition hat nur dann Sinn, wenn der Wille zu noch größeren Taten vorhanden ist.“ Auf der heutigen Mitgliederversammlung stimmten schließlich 121 von 156 Mitgliedern der SpVgg Sülz 07 für eine Fusion. Die Mitglieder des Kölner BC stimmten mit 156:10 ebenfalls dafür. Noch am selben Tag wurde in der Kneipe „Roggendorf“ in Sülz (Luxemburger Straße 188) der 1. FC Köln offiziell gegründet. Franz Kremer wurde einstimmig zum ersten Präsidenten gewählt.


Chronik 1948.01
Hier geht es zur ersten Dekade des Februar 1948
Chronik 1948.01-III
Hier geht es zur dritten Dekade des Februar 1948
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1948 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1949 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... 1950 / 1951 / 1952 / 1953 / 1954 / 1955 / 1956 / 1957 / 1958
Weblinks