Chronik 700

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DIE EREIGNISSE DES JAHRES 700



Die Jüten unter Angantyr beginnen mit dem Bau des Danewerks

Die Franken unter Pippin II. des Mittleren erzwingen die Unterwerfung Thüringens

Nach dem Tod von Asparuch wird Terwel neuer Khan des Bulgarischen Reiches

Hauptseite Map Dalriada.jpg
Karte des Königreichs Dalriada um 590 (grün); gelb das Gebiet der Pikten
Wichtige Persönlichkeiten des Jahres
(nach Geburtsjahr geordnet)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Die wichtigsten Herrscher und Regierenden zu Beginn des Jahres
Nation Name Regierungszeit
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Großbulgarisches Reich
Knjas Asparuch
seit 668
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Fränkisches Reich
Majordomus Pépin II., der Mittlere
seit 680
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Kalifat der Umayyaden
Kalif Abd al-Malik ibn Marwan
seit 685
Gotenfibel.png
Westgotenreich
König Egica
seit 687
Patrimonium Petri.png
Patrimonium Petri
Papst Sergius I.
seit 687
Kaiserreich China.png
Kaiserreich China
Kaiserin Wu Zetian
seit 690
Byzanz.png
Oströmisches Reich
Kaiser Tiberios II.
seit 698
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre...
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Ereignis
Fortlaufende Ereignisse
  • Überall in Europa übernimmt die Christenheit um 700 den ursprünglich heidnischen Gebrauch der Ostereier.
EREIGNISSE DES ERSTEN HALBJAHRES

noch keine Ereignisse bekannt

EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
700
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Kalifat der Umayyaden
  • Der Kalif der Umayyaden Abd al-Malik, der bislang mit den Christen in seiner Verwaltung zufrieden gearbeitet hat, lässt nunmehr alle Christen von hohen Posten entfernen, um diese mit Muslimen zu besetzen. Die Stärkung der Macht des Kalifen ermöglicht eine Neuaufnahme der muslimischen Expansion.
  • Der muslimische Koran-Gelehrte und Prediger Abu Said al-Hasan ibn Abi I-Hasan al-Basri, auch Hassan von Basra genannt, predigt Tugend, Selbstverleugnung, Gebet und das Streben nach Reinheit des Herzens, um Wissen über Gott zu erlangen. Al-Hasan war der Sohn eines Sklaven, der ursprünglich Pērōz hieß und während der Eroberungskriege in der Landschaft Maisān im Irak gefangengenommen und nach Medina gebracht worden war. In Medina wurde er von seiner Herrin bald freigelassen und heiratete Chaira, Hasans Mutter. Nach der islamischen Überlieferung wuchs al-Hasan im Hidschaz auf. Nach der Schlacht von Siffin ließ er sich in Basra nieder, wo er wegen seiner Gelehrsamkeit und Frömmigkeit allgemein geschätzt wurde. In seinen jungen Jahren, zwischen 663 und 666, nahm er an mehreren Eroberungszügen muslimischer Truppen in den Iran teil. Im Jahre 666 trat er in Sistan in die Verwaltung ein. Der Statthalter übertrug ihm die Aufgabe, die dortige Steuerkasse aufzubauen. Er war ein politischer Gegner des zweiten Umayyadenkalifen Yazid I. (680–683), während dessen Herrschaft der zweite Bürgerkrieg (Fitna) den gesamten Irak, Syrien und den Hedschas erfasste. Seit der Herrschaft von Abd al-Malik wirkt er in leitender Rolle an dem Projekt des al-Haddschādsch ibn Yūsuf zur Kanonisierung des Korantextes mit. Ein bekannter Ausspruch von ihm lautet: "Mach aus der Welt eine Art von Brücke, die du überschreitest, sie aber nicht errichtest".

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Kalifat der Umayyaden / Aksumitisches Reich

Die Araber besetzen die Küstengebiete der heutigen Staaten Eritrea und Dschibuti, und die Aksumiten müssen sich ins Hinterland zurückziehen.


Protobulgarien.png
Knjas Asparuch
Knjas Terwel
Großbulgarisches Reich

Terwel, der Sohn des Staatsgründers Asparuch, wird neuer Herrscher der Bulgaren. Er ist zwar unehelich geboren, gilt aber als erstgeborener Sohn des Herrschers, der der Herrschaftsdynastie Dulo angehört. In vielen Geschichtsbüchern wird Terwel, wie auch sein Vater, als Khan bezeichnet. Der einzige bis jetzt belegbare Titel Beider ist jedoch der Titel Knjas, was so viel wie "König" bedeutet.


Byzanz.png Kroaten.png
Oströmisches Reich / Stamm der Kroaten

Kroaten lassen sich in der Gegend des heutigen Rijeka nieder.


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Papst Sergius I.
Patrimonium Petri

Papst Sergius I. führt den Gesang von Agnus Dei bei der Messe ein; nach den byzantinischen Traditionen verstärkt er den marianischen Kult mit Prozessionen von der Kirche von San Adriano bis zur Basilika Santa Maria Maggiore während der vier wichtigsten Feste der Seligen Jungfrau Maria: Reinigung (2. Februar), Verkündigung (25. März), Himmelfahrt (15. August) und Geburt Christi (8. September); nachdem er in die Basilika St. Peter eine Reliquie des Heiligen Kreuzes gebracht hat, richtet er in der Lateranbasilika einen Kreuzerhöhungstag ein. Er lässt mehrere Basiliken und Kirchen in Rom restaurieren und verschönern und schenkt der Basilika von St. Peter ein goldenes Bild des Apostels, eine goldene Patene, silberne Kerzenhalter, Kerzen, die um den Altar zu entzünden sind, einen Baldachin über der Cathedra und lässt den Portikus, die angrenzenden Gebäude und das Mosaik der Fassade restaurieren. In der Basilika San Paolo fuori le mura restauriert er die Bilder der Apostel und repariert das Dach mit Balken aus Kalabrien. Er macht auch wichtige Restaurierungen und spendet an die Kirchen von Sancti Cosma e Damiano und Santa Susanna einen presbyteralen Titel, was eine Aufwertung bedeutet. Während seines Pontifikats ordinierte er siebenundneunzig Bischöfe, achtzehn Priester und vier Diakone.


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Königreich der Langobarden

Nach zwölf Jahren Herrschaft über die Langobarden stirbt König Cunincpert, der mit der Angelsächsin Hermelinda verheiratet war, mit der er einen Sohn, Liutpert, hat. Dieser wird Cunincperts Nachfolger. Weil sich aber andere agilofingische Prätendenten erheben, kommt es zu einem Bürgerkrieg im Reich. Da Liutpert beim Tod seines Vaters noch minderjährig ist, übt Ansprand, der Vater des Liutprand, für ihn die Regentschaft aus. Dagegen erhebt sich Raginpert, der Herzog von Turin, der als Neffe Cunincperts ebenfalls ein Agilofinger ist. Auch Herzog Rothari von Bergamo erhebt sich.


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Fränkisches Reich / Stammesherzogtum Thüringen / Stammesherzogtum Sachsen

Pépin II., der Hausmeier der Franken, erzwingt die Unterwerfung der Herzogtümer Thüringen, die zwar noch weiter existieren, aber von nun an von Franken dominiert werden. Die Sachsen fallen in den Raum Fulda ein und zerstören dabei einen fränkischen Königshof. Herzog Hedan II. von Thüringen erklärt sich bereit, eine neue Herzogspfalz mit Kirche in Fulda zu erbauen.


Franken.png Wikingerschiff.png Patrimonium Petri.png Friesland.png
Willibrord
Fränkisches Reich / Königreiche in Dänemark / Patrimonium Petri / Königreich Northumbria / Großfriesisches Reich

Der christliche Missionar und reisende Erzbischof Willibrord alias Clemens hat in den letzten Jahren kirchliche Strukturen im fränkischen Teil Frieslands entwickelt, unter anderem durch die Ansiedlung von „Homines Franci“. Nun begibt er sich in das heidnische Friesland des Friesenherzogs Radbod und wird von ihm zwar freundlich empfangen, wenn auch seine Missionsbemühungen zunächst keinen Erfolg haben. Anschließend reist Willibrord weiter nach Jütland, um den Dänenkönig Ongentheow (Ungundus, Angantyr) zu bekehren, von dem Alcuin schreibt, dass dieser grausamer als ein wildes Tier und härter als jeder Stein sei. Willibrord wird als „Apostel der Friesen“ bezeichnet. Auf seiner Reise erreicht seinen Mitarbeiter Wilfrid der Auftrag des Papstes Sergius I., dass er sich unverzüglich nach York in Northumbria begeben soll, um dort Bischof zu werden.


Franken.png Wikingerschiff.png
Fränkisches Reich / [[Königreiche in Dänemark 700|Königreiche in Dänemark]

Die Macht der Franken im Norden wird abgeschwächt und die äußeren Provinzen ihres Reiches beginnen sich zu befreien. Dies gibt im Raum Schleswig die Möglichkeit der Machtentfaltung des Königreiches Jütland, die damit beginnen, das Gebiet zwischen Sachsen und Friesland zu besiedeln. König Angantyr von Jütland beginnt unverzüglich damit, eine bedeutende Befestigung in der Schleswiger Landenge zwischen der Ostseeförde Schlei und den Niederungen von Treene und Rheider Au anzulegen. Das Schlei-Seesperrwerk in der Großen Breite der Schlei soll die Durchfahrt von Schiffen kontrollieren. Der Osterwall bezieht die Ostseebucht Windebyer Noor in das Verteidigungssystem ein. Bis jetzt existierten lediglich Erdwälle von 1,8 bis 2,2 Meter Höhe und Breiten von etwa 6 Metern, deren Alter noch nicht bestimmt werden kann. Der Sodenwall, der jetzt errichtet wird, ist der erste große Wallbau des Danewerks. Er erstreckt sich von Hollingstedt an der Treene bis zum Dannewerker See und umfasst den Krummwall und den Hauptwall. Der Sodenwall besteht aus Gras-, Heide- und Torfsoden. Er wird 15 bis 18 Meter breit und bis 4 Meter hoch werden. Ein besonderes Kennzeichen wird das Fehlen eines Wehrgrabens sein.


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Großfriesisches Reich

Der friesische Herrscher Radbod nimmt persönlich die Insel Helgoland in seinen Besitz.


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Königreiche in Dänemark
  • Nördlich der Ribe Å auf der Halbinsel Jütland entsteht eine Wikingersiedlung.
  • Im Raum des heutigen Viborg auf Jütland existiert eine Ansiedlung. Daher wird Viborg als die älteste Stadt Dänemarks bezeichnet. Die Ansiedlung hat die Bezeichnung „Wibjerg“, wobei „Wi“ ein altes Wort für „Heiligtum“ ist. Wibjerg bedeutet „Heiliger Berg“ und ist offenbar ein heidnisches Kulturzentrum.

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Königreich Uppsala

In Uppland kommen Bootsgräber auf.


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Königreiche in Norwegen / Fränkisches Reich

Die Königreiche im Gebiet des heutigen Norwegen sind häufig wirtschaftlich in ein gesamteuropäisches Beziehungsnetz eingebunden. Es existiert häufig ein Reisekönigtum nach fränkischem Vorbild und die Kleinkönige sind stark genug, um Eroberungen durchzuführen; meist unterhalten sie mehrere Stützpunkte, zwischen denen sie sich bewegen.


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Königreich Dalriada

Nach nur zwei Jahren Herrschaft stirbt der König des iro-schottischen Reiches Dalriada, Fiannamail ua Dúnchado, der Sohn von Conall II. und damit der Bruder des früheren Königs Maelduin. Sein Nachfolger wird Selbach mac Ferchair, der Sohn von Fercher Fota. Selbach hatte 698 seinen Bruder Ainbcellach abgesetzt, war aber nicht zum Thron gelangt.


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Stamm der Pyu / Stamm der Shan / Königreich Mon

Aus den nordöstlichen Randgebieten von Tibet wandern die eigentlichen Birmanen (auch Burmesen) in das Gebiet des heutigen Myanmar ein. Sie liefern sich mit den bereits ansässigen und auch mit nachrückenden indisierten Völkern wie den Shan, den Mon und anderen erbitterte Kämpfe um die Vorherrschaft.


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Stamm der Hausa

Nach 200 Jahren Kampf um die Vorherrschaft in der Region sind die sieben Staaten der Hausa nun zu einer bedeutenden Macht in der Gegend der heutigen Grenze zwischen Nigeria und Niger aufgestiegen.


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Stamm der Anasazi

In der Kultur der Anasazi gibt es Priester, Händler, Bauern und Jäger. Sie bewässern die Wüste und bauen Städte in Steilwänden der Canyons. Die Anasazi sind auf dem Weg zur am höchsten entwickelten Kultur Nordamerikas.


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Stamm der Pueblo / Stamm der Basketmaker

Die im Gebiet des heutigen Utah, Colorado, New Mexico und Arizona lebenden Basketmaker beginnen mit dem Bau oberirdischer Wohnhütten. Sie verwenden dazu meist Halbhöhlen, die sie zumauern, Fenster und Türen einbauen, und vor allem als Vorratslager für den Winter nutzen. Von jetzt an werden diese Angehörigen der Anasazi als die ersten Pueblos bezeichnet. Errichtet werden diese freistehend oder auch unter Felsüberhängen, in dieser Form als Cliff Dwellings bezeichnet. Die ehemalige „Basketmaker“-Kultur geht auch aus dem Grund zurück, da die Menschen das Weben und das Töpfern jetzt für wichtiger als das Flechtwerk erachten.

EREIGNISSE DES ZWEITEN HALBJAHRES
15.11.700
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König Egica der Westgoten
König Witiza der Westgoten
Westgotenreich

Prinz Witiza der Westgoten empfängt durch seinen Vater König Egica die Königssalbung. Dieser Schritt ist bislang erst beim tatsächlichen Herrschaftsantritt eines zuvor nur nominellen Mitherrschers üblich. Daher muss davon ausgegangen werden, dass Egica gegenwärtig nur noch begrenzt handlungsfähig ist und Witiza die Regierungsgeschäfte faktisch bereits übernommen hat. Außer Witiza hat Egica einen weiteren Nachkommen, nämlich Oppa, der wahrscheinlich später der Metropolit von Sevilla wird.

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