Chronik 1945.01: Unterschied zwischen den Versionen
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* Auch in der Nacht war die feindliche Tätigkeit über Westdeutschland bis in den Raum Berlin rege. | * Auch in der Nacht war die feindliche Tätigkeit über Westdeutschland bis in den Raum Berlin rege. | ||
* Luftverteidigungskräfte der Deutschen Wehrmacht schießen über dem Reichsgebiet 25 feindliche Flugzeuge, vor allem viermotorige Bomber, ab. Durch Luftbild wurden am Vortag in Antwerpen 32 Frachter, drei Tankschiffe und zahlreiche kleinere Fahrzeuge erfasst. | * Luftverteidigungskräfte der Deutschen Wehrmacht schießen über dem Reichsgebiet 25 feindliche Flugzeuge, vor allem viermotorige Bomber, ab. Durch Luftbild wurden am Vortag in Antwerpen 32 Frachter, drei Tankschiffe und zahlreiche kleinere Fahrzeuge erfasst. | ||
| − | * Auf dem V-2-Startgelände in Heidekraut in der (heute polnischen) Tucheler Heide im früheren Kaschubien finden folgende Tests statt: [[Datei:V 2.jpg|thumb|70px]] | + | * Auf dem V-2-Startgelände in Heidekraut in der (heute polnischen) Tucheler Heide im früheren Kaschubien finden folgende Tests statt: [[Datei:V 2.jpg|thumb|70px|''V-2'']] |
** Der Start der V-2 Ma426 317 X-9 schlägt fehl; geplante Reichweite betrug 225 km, der Einschlag erfolgt 191 km vom Zielpunkt entfernt. | ** Der Start der V-2 Ma426 317 X-9 schlägt fehl; geplante Reichweite betrug 225 km, der Einschlag erfolgt 191 km vom Zielpunkt entfernt. | ||
** Ein weiterer vorbereiteter Versuch des Starts einer V-2 X-18 wird abgebrochen. | ** Ein weiterer vorbereiteter Versuch des Starts einer V-2 X-18 wird abgebrochen. | ||
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| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Polen 1939-1945.png|70px]] <br> <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Generalgouvernement 1945|Generalgouvernement]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Polen 1939-1945.png|70px]] <br> <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Generalgouvernement 1945|Generalgouvernement]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br> | ||
| + | In Deutschland sind stellenweise alle telefonischen Verbindungen nach dem Westen unterbrochen. Neue Kabel sollen ab morgen Besserung bringen. <br> | ||
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* Durch drei Minenleger wurde eine Scheinsperre südlich Rapollo ausgelegt. | * Durch drei Minenleger wurde eine Scheinsperre südlich Rapollo ausgelegt. | ||
* Von den fünf gegen Ville Franche eingesetzten Marder-Kleinst-U-Bootensind inzwischen zwei weitere Fahrer ohne Erfolge zurückgekehrt; der letzte Fahrer wird vermisst. Bei der Po-Schifffahrt beginnt Behinderung durch Vereisung. | * Von den fünf gegen Ville Franche eingesetzten Marder-Kleinst-U-Bootensind inzwischen zwei weitere Fahrer ohne Erfolge zurückgekehrt; der letzte Fahrer wird vermisst. Bei der Po-Schifffahrt beginnt Behinderung durch Vereisung. | ||
| + | * Das Flottenkommando für den Ostraum meldet, dass die für Januar vorgesehenen Flottenübungen wegen der Brennstofflage ausfallen müssen. | ||
| + | * Das Lazarettschiff GRADISCA steuert die ägäischen Inseln an und soll ab 6. Januar Milos, Kreta, Rhodos, Koos, Calinos und Leros anlaufen. | ||
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** Die V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma412 320 X13''' wird in Heidekraut gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 6,2 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 1,7 Kilometer. | ** Die V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma412 320 X13''' wird in Heidekraut gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 6,2 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 1,7 Kilometer. | ||
** Bei einem weiteren Versuch des Starts einer V-2 mit der Bezeichnung '''V-2 Ma415 319 X12''' in Heidekraut soll die Rakete 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 7,7 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 3,2 Kilometer. | ** Bei einem weiteren Versuch des Starts einer V-2 mit der Bezeichnung '''V-2 Ma415 319 X12''' in Heidekraut soll die Rakete 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 7,7 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 3,2 Kilometer. | ||
| − | ** Von Hachenburg im Westerwald werden | + | * Von der V-2-Startbatterie 485 mit der Leitstelle in Den Haag starten folgende Raketen: |
| − | * | + | ** 0917 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Cheshunt in Hertfordshire im nördlichen Ballungsraum Londons ein und trifft ein Fabrikgelände. Es sind sechs Menschenleben zu beklagen und 24 Schwerverletzte, ein 24 Meter hoher Schornstein, 75 Fuß vom Aufprallpunkt entfernt, wird zerstört. |
| − | ** Eine in | + | ** 1311 GMT - Eine von der Startplattform Burgsteinfurt gestartete V-2-Rakete schlägt südlich von Kruibeke ein, über Schäden und Verletzte wird nichts bekannt. |
| + | ** 1355 GMT - Eine von der Startplattform Burgsteinfurt gestartete V-2-Rakete schlägt an einem unbekannten Ort ein. | ||
| + | ** 1539 GMT - Eine von der Startplattform Burgsteinfurt (Heek - Oerscher Wald) gestartete V-2-Rakete schlägt ein paar Kilometer südlich von Zoersel an. | ||
| + | ** 1540 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Doddinghurst in Essex ein, die Rakete trifft auf ein Feld, es wird kein Schaden angerichtet. | ||
| + | ** 1355 GMT - Eine von der Startplattform Burgsteinfurt gestartete V-2-Rakete schlägt an einem unbekannten Ort ein. | ||
| + | ** 1646 GMT - Eine von der Startplattform Burgsteinfurt gestartete V-2-Rakete schlägt an einem unbekannten Ort ein. | ||
| + | ** 1734 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt nahe Turnhout ein paar Kilometer von der belgisch-niederländischen Grenze ein. | ||
| + | ** 1814 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Bulls Green in Hertfordshire ein, die Rakete trifft einen Wald, leichte Schäden an zwölf Häusern. | ||
| + | ** 2333 GMT - Eine von der Startplattform Burgsteinfurt gestartete V-2-Rakete schlägt nördlich von Wommelgem ein, über Schäden und Verletzte wird nichts bekannt. | ||
| + | * Von der V-2-Lehr- und Versuchsbatterie 444 in Walcheren an der niederländischen Nordseeküste starten folgende V-2-Raketen: | ||
| + | ** 0120 GMT - Eine von der Startplattform in Hoek van Holland gestartete V-2-Rakete explodiert beim Start. | ||
| + | ** 0331 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt in das Wasserwerk von Barnes ein, die Pumpstation wird teilweise zerstört, das Filterbett außer Betrieb gesetzt, zwei Personen werden verletzt. | ||
| + | ** 1211 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt in Beckenham in Kent ein, zwei Personen werden schwer verletzt. | ||
| + | ** 1530 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt in Greenwich ein, nachdem sie Blackheath in der Nähe einer Scheinwerferbatterie gestreift hat. Ein Mensch wird schwer verletzt, zwei Scheinwerfer und Hütten werden beschädigt. | ||
| + | ** 1845 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt in Ramsden Heath in Essex ein, es werden keine Beschädigungen bekannt. | ||
| + | ** 2145 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete trifft Greenwich, fliegt aber auf offenes Gelände und richtet leichte Schäden an nahe gelegenen Häusern an, zwei Menschen werden verletzt. | ||
| + | * Von der V-2-Startbatterie 836 in einem Waldgebiet zwischen Hachenburg und Hillscheid im Westerwald werden folgende Raketen gestartet: | ||
| + | ** 1602 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt wahrscheinlich nahe Kruibeke in Ostflandern oder an einem unbekannten Ort ein, Opfer unbekannt. | ||
| + | ** 1730 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt in Schoonselhof im Antwerpener Bezirk Wilrijk ein, 20 Gebäude werden schwer beschädigt. | ||
| + | ** 1746 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt in Willebroek in der Provinz Antwerpen ein, über Schäden oder Verletzte wird nichts bekannt. | ||
| + | ** 1809 GMT - Eine in Richtung Antwerpen gestartete V-2-Rakete schlägt in Zwijndrecht in Südholland ein, über Schäden oder Verletzte wird nichts bekannt. | ||
| + | ** 1813 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt wahrscheinlich in Zwijndrecht in Südholland ein, über Schäden oder Verletzte wird nichts bekannt. | ||
| + | ** 1852 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete kommt vom Kurs ab, über Schäden oder Verletzte wird nichts bekannt. | ||
| + | ** 2145 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt im Vrijdagmarkt im Zentrum Antwerpens ein, 29 Menschen sterben, 53 Gebäude werden zerstört. | ||
| + | ** 2210 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt östlich von Brasschaat im Großraum Antwerpen ein, über Schäden und Verluste wird nichts bekannt. | ||
| + | ** 2324 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt nahe Wijnegern in der Provinz Antwerpen ein, über Schäden und Verluste wird nichts bekannt. | ||
| + | ** 2343 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt wahrscheinlich nahe Wijnegern ein, über Schäden und Verluste wird nichts bekannt. | ||
| + | * Die SS-Abteilung 500 in Dalfsen (Hessum) auf dem Anwesen Mataram in der Provinz Overijsel starten folgende V-2-Raketen: | ||
| + | ** 1402 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt auf dem Muisbroekpolder in Antwerpen-Oorderen ein, keine Opfer. | ||
| + | ** 1600 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt wahrscheinlich nahe Kruibeke in Ostflandern oder an einem unbekannten Ort ein, Opfer unbekannt. | ||
| + | ** 2200 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt am Vrydagmarkt in Antwerpen ein, 29 Menschen verlieren ihr Leben, 41 werden verletzt, 53 Häuser werden zerstört. | ||
* Der Fliegerhorst Nürnberg-Marienberg wird durch alliierte Kampfbomber heftik bombardiert. | * Der Fliegerhorst Nürnberg-Marienberg wird durch alliierte Kampfbomber heftik bombardiert. | ||
* Der Reichspropagandaminister Dr. Joseph Goebbels schreibt in sein Tagebuch: „Beim Jahresabschluss zeigte sich auf der westlichen Feindseite eine weitgehende Enttäuschung über die militärische Entwicklung der letzten Wochen, um nicht zu sagen der letzten Monate. Man muss jetzt offen zugeben, dass man sich gründlich getäuscht hat.“ | * Der Reichspropagandaminister Dr. Joseph Goebbels schreibt in sein Tagebuch: „Beim Jahresabschluss zeigte sich auf der westlichen Feindseite eine weitgehende Enttäuschung über die militärische Entwicklung der letzten Wochen, um nicht zu sagen der letzten Monate. Man muss jetzt offen zugeben, dass man sich gründlich getäuscht hat.“ | ||
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| <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]]''' <br> | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]]''' <br> | ||
Im Indischen Ozean gibt ein US-amerikanischer Dampfer um 1230 Uhr U-Bootsmeldung westlich Colombo und fordert Flugzeughilfe an, weil das deutsche U-Boot ihn verfolgt. Die Meldung wird von Colombo wiederholt. | Im Indischen Ozean gibt ein US-amerikanischer Dampfer um 1230 Uhr U-Bootsmeldung westlich Colombo und fordert Flugzeughilfe an, weil das deutsche U-Boot ihn verfolgt. Die Meldung wird von Colombo wiederholt. | ||
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| <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] [[Datei:Birma 1943-1945.png|70px]] <br><br> [[Datei:Japan 1889-1945.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]] / [[Republik Birma 1945|Republik Birma]] / [[Kaiserreich Großjapan 1945|Kaiserreich Großjapan]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] [[Datei:Birma 1943-1945.png|70px]] <br><br> [[Datei:Japan 1889-1945.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]] / [[Republik Birma 1945|Republik Birma]] / [[Kaiserreich Großjapan 1945|Kaiserreich Großjapan]]''' <br> | ||
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Die Parole des Duce an die Italiener im Deutschen Reich für das Jahr 1945 lautet "Arbeiten und Kämpfen". <br> | Die Parole des Duce an die Italiener im Deutschen Reich für das Jahr 1945 lautet "Arbeiten und Kämpfen". <br> | ||
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| − | | <center> [[Datei: | + | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] <br> <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Polen.png|70px]] [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Republik Polen 1945|Republik Polen]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br> |
| − | + | * Die Eisenbahnlage hat sich in Deutschland verschärft. Besonders unangenehm sind die Streckensperrungen im Bereich Hamburg durch Luftangriffe, durch die auch die Marine betroffen ist. Während die Zerstörungen der Verkehrsanlagen im linksrheinischen Gebiet für die Kriegsmarine keine besonderen Folgen hat, wirkt jedoch der Ausfall großer Verschiebebahnhöfe im Ruhrgebiet und den Räumen Hannover-Kassel stark auf die Kriegsmarineversorgung ein. | |
| + | * Der Rückstau an Zügen ist weiter angestiegen. | ||
| + | * Auf den Binnenwasserstraßen musste die Schifffahrt wegen der Eislage bis auf unwesentliche Ausnahmen eingestellt werden. | ||
| + | * Im ganzen deutschen Reich werden Frauen und Mädchen aufgerufen, sich bei der NS-Frauenschaft als Wehrmachtshelferinnen zu melden. | ||
| + | * Reichspressechef Dr. Otto Dietrich erklärt vor Vertretern der Auslandspresse, dass Deutschland nun "innerlich gefestigt, äußerlich zum Äußersten entschlossen" sei. | ||
| + | <table border rules="1"> | ||
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| + | '''Politischer Lageüberblick der Wehrmacht:''' | ||
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| + | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Polen 1939-1945.png|70px]] <br> <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Generalgouvernement 1945|Generalgouvernement]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br> | ||
| + | <table border rules="1"> | ||
| + | <tr><td colspan="1"> | ||
| + | '''Wehrmachtsbericht. Die militärische Lage an der deutschen Ostfront:''' | ||
| + | * Im Dezember wurden im Osten 588 Flugzeuge bei 137 eigenen Verlusten abgeschossen. | ||
| + | * | ||
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| − | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei: | + | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] <br> <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Schweden.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Generalgouvernement 1945|Generalgouvernement]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]] / [[Königreich Schweden 1945|Königreich Schweden]]''' <br> |
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| + | <tr><td colspan="1"> | ||
| + | '''Wehrmachtsbericht. Die militärische Lage im Nordraum.''' | ||
| + | * Trotz Schneefalls planmäßige Fortsetzung der Märsche. Von der 6. SS-Gebirgs-Division sind nun 33 Züge aus Kolbing abgefahren. | ||
| + | * Im "kleinen Kreis" wird im Marineoberkommando Nord über den Verratsfall in Hjörring, bei dem ein Obergefreiter der Registratur (B-Dienstfunker) einem dänischen Hintermann des feindlichen Nachrichtendienstes , der sich inzwischen erhängt hat, im vorigen Spätherbst einen ganz eingehenden Bericht über den Stand unserer Entzifferung übergeben hat. Die Umstände machen es sehr wahrscheinlich, dass der Bericht über Schweden in englische Hände gefallen ist, auffällig ist nur, dass der Gegner auf die in alle Einzelheiten gehenden Ausführungen überhaupt nicht reagierte; die Gründe dafür sind unklar. | ||
| + | |||
| + | <td></tr></table> | ||
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| − | | | + | | <center> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] [[Datei:Ungarn 1919-1946.png|70px]] <br><br> [[Datei:Slowakei 1939-1945.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich Ungarn 1945|Königreich Ungarn]] / [[Slowakische Republik 1945|Slowakische Republik]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br> |
| + | <table border rules="1"> | ||
| + | <tr><td colspan="1"> | ||
| + | '''Wehrmachtsbericht. Die militärische Lage in Ungarn und in der Slowakei:''' <br> | ||
* Vor allem von Osten her greift die Rote Armee Tag und Nacht Budapest an. Den deutschen und ungarischen Kräfte, die die Stadt verteidigen, gelingt es mit großer Anstrengung, den Ansturm zurückzuschlagen. In die Kämpfe im Raum von Budapest greifen Schlachtflieger der Luftwaffe mit starken Kräften ein. Durch Bomben und Bordwaffen setzen sie 34 sowjetische Panzer außer Gefecht und vernichten dem Wehrmachtsbericht zufolge 500 Fahrzeuge. Deutsche und ungarische Jäger und Schlachtflieger schießen 37 sowjetische Flugzeuge ab. | * Vor allem von Osten her greift die Rote Armee Tag und Nacht Budapest an. Den deutschen und ungarischen Kräfte, die die Stadt verteidigen, gelingt es mit großer Anstrengung, den Ansturm zurückzuschlagen. In die Kämpfe im Raum von Budapest greifen Schlachtflieger der Luftwaffe mit starken Kräften ein. Durch Bomben und Bordwaffen setzen sie 34 sowjetische Panzer außer Gefecht und vernichten dem Wehrmachtsbericht zufolge 500 Fahrzeuge. Deutsche und ungarische Jäger und Schlachtflieger schießen 37 sowjetische Flugzeuge ab. | ||
| − | * Im | + | * Das IV. SS-Panzer-Korps kam weiter vor und setzte heute um 0300 Uhr den Angriff fort. Am südlichen Donauufer gelang die Vereinigung mit dem von der 96. Infanteriedivision gebildeten Brückenkopf. Budapest wurde von allen Seiten angegriffen; jedoch wurden die Angriffe abgewiesen. Das Versorgungsschiff ist 15 Kilometer nördlich von Budapest auf eine Untiefe geraten und liegt fest. 81 Flugzeuge werden zu Versorgungsflügen genutzt. |
| − | * | + | * Der eigene Angriff zum Freikämpfen der Besatzung von Budapest zwischen Plattensee und Donau ostwärts Komarom mit neu herangeführten Divisionen durchstieß bis 10 Kilometer Tiere die feindlichen Stellungen trotz starker Panzersperren. Die Besatzung von Budapest steht in erbitterten und heldenmütigem Abwehrkampf gegen den von allen Seiten anstürmenden Feind und kann daher zunächst nicht selbst einen Ausbruchsversuch unternehmen. |
| + | * Über den Gran-Fluss bildete der Gegner zwei Brückenköpfe, gegen die Gegenangriffe laufen. An der slowakischen Grenze errang der Gegner einiges Gelände. Luftwaffen-Einsätze nur in Ungarn 300 gegen 400 unserer Flugzeuge (Verluste des Gegners 18, eigene Verluste 4). | ||
| + | * Im südslowakischen Grenzgebiet versuchen die nachts auf breiter Front mehrmals an diesem Tag angreifenden Truppen der Roten Armee vergeblich, die deutsche Front zu durchbrechen. <br> | ||
| + | <td></tr></table> | ||
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| + | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]]<br><br>[[Datei:Frankreich.png|70px]] [[Datei:Belgien.png|70px]]<br><br>[[Datei:Niederlande.png|70px]] [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Reichsland Elsaß-Lothringen|Reichsland Elsaß-Lothringen]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Französische Republik 1945|Französische Republik]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]] / [[Königreich der Niederlande 1945|Königreich der Niederlande]] / [[Großherzogtum Luxemburg 1945|Großherzogtum Luxemburg]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> | ||
| + | <table border rules="1"> | ||
| + | <tr><td colspan="1"> | ||
| + | '''Wehrmachtsbericht. Die militärische Lage an der deutschen Westfront:''' <br> | ||
| + | * Im Dezember 611 Abschüsse, darunter 326 durch Flugabwehrkanonen, bei 795 eigenen Verlusten. Die 53. britische Division wurde südlich Marche bestätigt. Westlich Bastogne (Luxemburg) griff der Gegner weiter an, erzielte jedoch nur geringe Erfolge. Schwerpunkt wiederum ostwärts Bastogne. Das 1. Panzerkorps trat heute früh bei diesigem Wetter zum Angriff an. | ||
| + | * In Belgien treten die Westalliierten zwischen Stavelot und marche von Norden her zu einem von den Deutschen erwarteten Großangriff an, um ihre in der Nähe des luxemburgischen Bastogne schwer ringenden Verbänden Entlastung zu bringen. Die Soldaten der Reichswehr fügen den US-Truppen hohe Verluste zu; im gesamten Kampfgebiet verlieren die USA 34 Panzer. Beiderseits von Bitsch setzt die Wehrmacht ihre Angriffe fort. Obwohl die US-Amerikaner und Briten von den benachbarten Fronten alle verfügbaren Kräfte zum Gegenangriff heranführen, gelingt es ihnen nicht, die deutschen Stellungen östlich von Saargemünd und die vordringenden Angriffskolonnen in den Unteren Vogesen zum Stehen zu bringen. Vom pfälzisch-elsässische Grenzgebiet westlich von Weißenburg (frz. Wissembourg) ziehen sich alle Westalliierten zurück. Zur weiteren Störung des Angriffs der Westalliierten wird das Fernfeuer auf Lüttich und Antwerpen von den Deutschen fortgesetzt. | ||
| + | * Die Winterschlacht in Belgien brachte bisher 24.000 Gefangene, 1230 vernichtete Panzer und 400 erbeutete Geschütze. Zwischen Saar und Rhein wird unser Angriff mit begrenztem Ziel fortgesetzt. | ||
| + | * Zwischen Maas und Mosel liegt nun der Schwerpunkt des harten Kampfes weiterhin im Raum Bastogne. Während westlich der Stadt einige örtliche Angriffe Stellungsverbesserungen erbrachten, ging ostwärts und südostwärts der Stadt Gelände verloren. In den schweren Kämpfen wurden über 100 Feindpanzer abgeschossen. Bastogne liegt nunmehr im Frontverlauf, für eine erneute Einschließung bieten sich zurzeit keinerlei Möglichkeiten. | ||
| + | * Die Amerikaner haben jetzt ihre 36. Infanterie-Division, die aus dem Elsaß weggezogen war, im Angriffsraum eingesetzt, außerdem auch Teile von einer Division im Raum von Hagenau herausgezogen und an der Front eingesetzt. Die 14 US-Panzer-Division und die 12 US-Panz-Division sind noch zu erwarten. Die 347. Infanterie-Division hat nunmehr nach Einnahme einer beherrschenden Höhe ihr Ziel erreicht und setzte ihre Angriffe nicht weiter fort. Beim XIII. SS-Korps stießen die eigenen Kräfte auf starken Widerstand, gewannen jedoch weiter Gelände. Das LXXXX. Armeekorps (früher IV. Luftwaffen-Feld-Korps) wies beim Lemberg Gegenangriffe ab. Bei den Kämpfen im Raum Götzenbrück und Philippsburg werden 281 Gegner gefangengenommen. Bei der aktuellen Offensive ist mit 24.000 Gefangenen, 50.000 blutigen Verlusten des Feindes, 1000 zerstörten oder vernichteten Panzern sowie 400 Geschützen zu rechnen. | ||
| + | * US-amerikanische Bombergeschwader greifen mit mehr als 1000 Flugzeugen fast 2000 Tonnen Bomben an Bord das rheinische Gebiet und die Bahnhofsanlagen von Fulda und Aschaffenburg an. 70 Flugzeuge bombardieren Berlin, 70 die Industriewerke und IG Farben von Ludwigshafen-Mannheim und anschließend Nürnberg. Neben den 1000 Bombern fliegen 1400 Jäger und 400 zweimotorige Flugzeuge, dazu 300 extra gegen Bastogne, 100 im Südabschnitt, 50 zur Abschirmung des Angriffs, ferner 16 Blitzbomber. | ||
| + | * Erneut starker Einsatz der feindlicher Bomberwaffe über Westdeutschland, nachdem in der vergangenen Nacht erhebliche Schäden durch schwere Luftangriffe in Nürnberg und Mannheim, Lufwigshafen entstanden sind. Die Hauptschäden entstanden nach den bisherigen Nachrichten in Fulda, Köln und im Raum des Ruhrgebietes. | ||
| + | <td></tr></table> | ||
| + | |||
| + | |- valign="top" | ||
| + | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Großbritannien.png|70px]]<br><br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Belgien.png|70px]] [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]] / [[Niederlande 1945|Reichskommissariat Niederlande]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | ||
| + | <table border rules="1"> | ||
| + | <tr><td colspan="1"> | ||
| + | '''Die militärische Lage der Seekriegsführung:''' <br> | ||
| + | * Eine Übersicht über die im Dezember im Bereich des Marineoberkommandos Ost eingetretenen Schiffsverluste ergibt, dass 32 Kriegs- und Handelsschiffe in Totalverlust gerieten und 55 beschädigt wurden. Ein Viertel der Verluste ist auf Minen und fast die Hälfte auf feindliche Luftstreitkräfte zurückzuführen. | ||
| + | * Die vier in der Nacht zum 2. Januar im Riga-Busen eingesetzten Schnellboote haben nach planmäßiger Durchführung ihrer Minenaufgabe westlich Dünamünde zwei feindbesetzte Orte mit guter Wirkung beschossen. Im Sicherungsdienst werden 16 Fahrzeuge eingesetzt. | ||
| + | * Ein 2700-Tonnen-Dock, das von Pillau nach Hamburg verlegt werden sollte, wurde vormittags wegen Sturmwarnung nach Pillau zurückgerufen. Infolge des aufkommenden Sturmes strandete das Dock nach Leinenbruch an der Außenmole Pillau und konnte bisher nicht freigeschleppt werden. | ||
| + | * Auf dem Kurischen Haff hat das Tauwetter zu 5 Zentimeter Wasser über der Eisdecke geführt. | ||
| + | * Die Heeresgruppe Nord erhielt 199 Tonnen Nachschub. | ||
| + | * Meldung der bisherigen Erkenntnisse über den ersten (Mini-U-Boot) "Seehund"-Einsatz. Über die Erkenntnisse aus dem Feindnachrichtendienst an die Kleinkampfverbände der Marine gegeben; aus ihr ergibt sich, dass "Seehunde" den Geleitweg erreicht haben und vormittags wiederholt dort gemeldet wurden. Auch Reaktion feindlicher Geleitzüge auf das Auftreten der "Seehunde" wurde beobachtet. Das Wetter war infolge mäßiger Sicht und starken Windes leider für den Einsatz sehr ungünstig. | ||
| + | * Ein "Seehund" ist in den Stützpunkt Ymuiden eingelaufen. Er hat auf einen Zerstörer einen Doppelfehlschuss geschossen. Anscheinend sind fünf weitere "Seehunde" im holländischen Inselgebiet angetrieben, Meldungen liegen jedoch noch nicht vor. Weitere Operationen für "Seehunde" wegen Sturmlage zunächst verschoben. | ||
| + | * Übersicht über Schiffsverluste im Bereich Marineoberkommando Norwegen im Monat Dezember: 24 Kriegs- und Handelsschiffe gesunken, 20 beschädigt. Der weitaus größte Teil der Verluste entstand durch feindliche Luftstreitkräfte. Im Bereich Marineoberkommando Nord 20 Schiffe in Totalverlust, zwölf wurden beschädigt. | ||
| + | * Ab 9. Januar sollen den Sicherungsdivisionen je ein U-Jagd, Hilfs-U-Jagd und L-Flottille zur Verfügung stehen, damit die U-Boot-Jagd verbessert werden kann. | ||
| + | * Im dänischen Raum werden mehrere Sprengstoffanschläge gemeldet, bevorzugt an Fernsprechleitungen | ||
| + | * Truppentransporte Norwegen-Dänemark wurden planmäßig erledigt. | ||
| + | * Die Feindtätigkeit an der gesamten Norwegenküste war sehr gering. Mittags liefen die Zerstörer 31 und 33 in Hammerfest ein. Nach Norden wurden 16 Schiffe mit 15 Geleitbooten, nach Süden 25 Schiffe mit 21 Geleitbooten geleitet. Zerstörer Z 29 traf in der Nacht von Norwegen kommend in Wesermünde ein. | ||
| + | * Vor der Elbe wurde eine Englische Luftmine durch Sperrbrecher geräumt. | ||
| + | * Abends strandete VP 1255 nach Ruderschaden vor der Ems; die gesamte Besatzung konnte geborgen werden, das Boot liegt in der Brandung. | ||
| + | Im Monat Dezember wurden 484 Schiffe mit 333.519 BRT geleitet, ferner aus Holland im Schlepp überführt ein Hansa-Neubau und sechs andere Neubauten. Nach Holland wurden zwölf Schlepper zurückgebracht. Die Gesamtzahl der Kurzgeleite in der Deutschen Bucht beträgt 47, davon elf für U-Boote. | ||
| + | * Vor Schouwen, Goerree und Hoek Versuche zum Einbringen zurückkehrender "Seehunde". | ||
| + | * Westsüdwestlich Alderney wurde vormittags ein Geleitfahrzeug mit Kurs West gesichtet. Vom Cherbourg-Verkehr konnte bis auf einen Geleitzerstörer nordwestlich Cherbourg keine Beobachtung gemacht werden. Das Seekommando Kanalinseln meldet zu den wiederholten Detonationan im Gebiet Alderney, dass in einem Falle eindeutig mehrfach Wasserbombenteppiche gehört worden sind. Die Detonationsmeldungen werden stets von einem erfahrenen Offizier nachgeprüft. | ||
| + | * Im Bereich Dünkirchen den ganzen Tag über heftige Feuerüberfälle mit Schwerpunkt auf den Ostabschnitt. | ||
| + | * Das Marine-Oberkommando Süd meldet, dass in der Nacht zum Vortag ein Flugzeugträger der Formidable-Klasse nach Übungen ostwärts von Gibraltar die Straße mit Kurs Atlantik passierte. | ||
| + | * Um 1200 Uhr passierte der planmäßige US-Geleitzug 62 in Stärke von einem Truppentransporter, 65 Frachtern und Tanker (alle in Ballast) die Gibraltar-Straße nach Westen. | ||
| + | * An der ligurischen Küste übliche Bewachertägigkeit mit Küstenbeschuss. Die Geleit- und Sicherheitstransporte fahren planmäßig. | ||
| + | * In der Adria eigene Tätigkeit wegen andauernder Bora stark behindert, eine Sperraufgabe wurde deshalb verschoben. | ||
| + | * Bei Jagdbomberangriffen auf die Po-Schifffahrt wurden am gestrigen Nachmittag Abschüsse erzielt. | ||
| + | * Am Vortag wurden erneut fünf Zerstörer im Raum Rhodos-Koos gesichtet. Mittags lief ein Verband von zwei Mastseglern nach Simi. Über Rhodos feindliche Lufttätigkeit In der Nacht zu gestern brachte einer der Segler, die von Rhodos muselmanische Auswanderer nach der Türkei befördert, die offizielle Nachricht der türkischen Regierung mit, dass die Auswanderungen weiterbetrieben werden dürften. Es wird deshalb damit gerechnet, dass auch die übrigen Boote in den nächsten Tagen zurückkommen Es ist möglich, dass auch der Versuch gelingt, auf diesem Wege Handelsbeziehungen anzuknüpfen und damit die Versorgung von Rhodos zu verbessern. | ||
| + | * Die U 1230 meldet auf dem Rückmarsch Erfahrungen von der USA-Küste und Versenkung eines Dampfschiffes von 5500 BRT. | ||
| + | * Im Nordmeer schoss U 995 gestern auf Bewacher ostwärts der Kildin-Insel einen ungeklärt vorbei. | ||
| + | * Drei U-Boote für den Biber-Einsatz in der Kola-Mündung werden am 6. Januar auslaufbereit sein. | ||
| + | <td></tr></table> | ||
| + | |||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| − | | <center> [[Datei: | + | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Großbritannien.png|70px]]<br><br>[[Datei:Belgien.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]] / [[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Niederlande 1945|Reichskommissariat Niederlande]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]]''' <br> |
| − | + | London liegt weiter unter dem Beschuss von Vergeltungswaffen des Großdeutschen Reiches. <br> | |
| − | + | <table border rules="1"> | |
| − | + | <tr><td colspan="1"> | |
| + | '''Wehrmachtsbericht. Die militärische Lage der Luftkriegsführung:''' <br> | ||
| + | * Im Dezember gingen folgende Flugzeuge verloren: | ||
| + | ** Im Osten 588 Feindverluste bei 173 eigenen Verlusten | ||
| + | ** In Italien 68 Feindverluste bei 13 eigenen Verlusten | ||
| + | ** Im Westen 611 Feindverluste bei 795 eigenen Verlusten | ||
| + | ** Im Reich 445 Feindverluste bei 588 eigenen Verlusten | ||
| + | ** '''Insgesamt 1712 Feindverluste bei 1533 eigenen Verlusten''' | ||
| + | * Auch im Reichsgebiet sind Vermisste zu verzeichnen, also Flugzeuge, die in zerstörtes Gebiet fielen und deshalb nicht mehr aufgefunden werden konnten. | ||
* Folgende Aktivitäten der Raketentruppen in Heidekraut werden durchgeführt: [[Datei:V 2.jpg|70px|thumb]] | * Folgende Aktivitäten der Raketentruppen in Heidekraut werden durchgeführt: [[Datei:V 2.jpg|70px|thumb]] | ||
** Die 321. V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma418 321 X14''' wird in Heidekraut in der (heute polnischen) Tucheler Heide im früheren Kaschubien gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 4,3 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 1,7 Kilometer. <br> | ** Die 321. V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma418 321 X14''' wird in Heidekraut in der (heute polnischen) Tucheler Heide im früheren Kaschubien gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 4,3 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 1,7 Kilometer. <br> | ||
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* In Hachenburg im Westerwald werden unternimmt die Batterie 836 drei Kampfstarts von V-2-Raketen durchgeführt, deren Einschlagorte unbekannt bleiben. | * In Hachenburg im Westerwald werden unternimmt die Batterie 836 drei Kampfstarts von V-2-Raketen durchgeführt, deren Einschlagorte unbekannt bleiben. | ||
* In Peememünde wird eine V-2 mit der Bezeichnung '''V-2 4287''' zu Testzwecken gestartet. | * In Peememünde wird eine V-2 mit der Bezeichnung '''V-2 4287''' zu Testzwecken gestartet. | ||
| + | * Von der V-2-Startbatterie 485 mit der Leitstelle in Den Haag starten folgende Raketen: | ||
| + | ** 0326 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt Chelmsford in Essex ein, die Rakete detoniert auf einem Feld, keine Schäden oder Verluste. | ||
| + | ** 0415 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt auf unbekanntem Gelände ein, es werden keine Schäden oder Verluste bekannt. | ||
| + | ** 0833 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt in Edmonton nördlich von London ein, stürzt auf Tennisplätze, 18 Menschen werden schwer verletzt, schwere Sachschäden an umliegendem Eigentum. | ||
| + | ** 1845 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete explodiert über Sheering in Essex ein, Schäden oder Verluste werden nicht bekannt. | ||
| + | * Von der V-2-Lehr- und Versuchsbatterie 444 in Walcheren an der niederländischen Nordseeküste starten folgende V-2-Raketen: | ||
| + | ** 0846 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete schlägt auf dem Gelände des Royal Hospital in der Nähe der Offiziersquartiere im Westlondoner Stadtteil Chelsea ein, vier Menschen sterben, 27 werden schwer verletzt. | ||
| + | ** 1259 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt auf einem offenen Gelände in Southminster in Essex ein, wo keine Schäden oder Verluste entstehen. | ||
| + | ** 1957 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes nördlich von Waterpartij (Standort 47) in Den Haag gestartete V-2-Rakete schlägt in Tonbridge in Kent ein, wo sie auf ein Feld fliegt und leichte Explosionsschäden verursacht. | ||
| + | ** 2025 GMT - Eine von der Startplattform in Hoek van Holland gestartete V-2-Rakete schlägt auf unbekanntem Gebiet auf, Schäden oder Verluste werden nicht bekannt. | ||
| + | ** 2344 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes nördlich von Waterpartij (Standort 47) in Den Haag gestartete V-2-Rakete schlägt im Londoner Stadtteil Hornsey ein, drei Menschen sterben, neun werden schwer verletzt, vier Gebäude werden zerstört. | ||
| + | * Von der V-2-Startbatterie 836 in einem Waldgebiet zwischen Hachenburg und Hillscheid im Westerwald werden folgende Raketen gestartet: | ||
| + | ** ???? GMT - Zwei V-2-Raketen und später noch einmal eine Rakete werden gezündet, aber es kann nicht festgestellt werden, ob und wo sie aufschlagen, Schäden werden nicht bekannt. | ||
| + | * Die SS-Abteilung 500 in Dalfsen (Hessum) auf dem Anwesen Mataram in der Provinz Overijsel startet folgende V-2-Rakete: | ||
| + | ** 2145 GMT - Die erste V-2-Rakete mit Leitstrahlstellung wird gestartet, sie fliegt geradlinig, verfehlt jedoch das Ziel und trifft Aarselaar in der Provinz Antwerpen. | ||
| + | <td></tr></table> | ||
| + | |||
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| − | | <center> | + | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Alpen- und Donau-Reichsgaue]]''' <br> |
| − | + | <table border rules="1"> | |
| − | |- valign | + | <tr><td colspan="1"> |
| − | | | + | '''Die Kriegslage in den Alpen- und Donau-Reichsgauen:''' <br> |
| − | In | + | * Auf der Donau ist wegen Eis kein Räumeinsatz möglich. |
| + | * Der beabsichtigte Einsatz von Artillerieträgern auf der Donau zur Unterstützung des Heeres kommt nach einer erneuten Besprechung bei der zuständigen Heeresstelle in Fortfall, weil einmal sämtliche ungarische Kanonenboote Maschinenpannen haben, andererseits dem Heer reichliche Landartillerie zur Verfügung gestellt wurde. | ||
| + | * Die letzten Zivilschiffe gehen heute von Gounyue stromaufwärts wegen der Eislage. Zum Leichtern des gestrandeten Versorgungsschiffes KT 37 ist ein Motorschlepper entsandt worden. | ||
| + | * Auf dem Plattensee wurde heute mit der Sprengung einer Eisrinne im nordöstlichen Teil des Sees begonnen. | ||
| + | * Aus dem Süden griffen 100 schwere Kampfflugzeuge Verkehrsanlage im Raum Görz und die Eisenbahn Udine - Klagenfurt an. | ||
| + | <td></tr></table> | ||
| + | |- valign="top" | ||
| + | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Großbritannien.png|70px]] <br><br> [[Datei:Italien 1861-1946.png|70px]] [[Datei:Italienische Sozialrepublik.png|70px]] <br><br> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Jugoslawien 1943-1946.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.01|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]] / [[Königreich Italien 1945|Königreich Italien]] / [[Italienische Sozialrepublik]] / [[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Demokratische Föderative Republik Jugoslawien 1945|Demokratische Föderative Republik Jugoslawien]]''' <br> | ||
| + | <table border rules="1"> | ||
| + | <tr><td colspan="1"> | ||
| + | '''Wehrmachtsbericht: Die Lage im Südraum:''' <br> | ||
| + | * In Mittelitalien führt die 8. Britische Armee in der Romagna zahlreiche Vorstöße zur Fesselung der deutschen Kräfte durch und tritt nordwestlich von Ravenna zum Großangriff an. Die Kämpfe dauern in der Nacht noch an. | ||
| + | * Im Raum von Vitrovitica in Slawonien werfen mit Deutschland verbündete kroatische und kosakische Partisanen sowjetische Kräfte aus ihren Stellungen und erbeuten zahlreiche Waffen. <br> | ||
| + | * Schneefall und Vereisung hemmen den Rückmarsch des LXXXXI. Armeekorps. Eine Gruppe der 7. SS-Gebirgs-Division begann heute früh einen Angriff im Raum Otoc, um die alte Hauptkampflinie wiederherzustellen. Von der 118. Jäger-Division sind nun 18 Züge abgefahren. Südlich der Save, ostwärts des kroatischen Raumes, ein Stoß in westlicher Richtung. Der Angriff der Kosaken auf Virovitica blieb vorläufig liegen, da er auf Befestigungen stieß. Ein Stoß vom rechten Flügel des 2. Panzer-Armeeoberkommando kommt diesen Unternehmungen zu Hilfe. Bei Mostar und bei Travnik erfolgten an der Strecke Sarajewo-Brod erneute Bandenangriffe. Aus dem Raum von Zvornik wurde der Angriff begonnen. Der Zulauf nach Kroatien nahm wieder zu; doch machen sich die Schäden im Südostgebiet des Reiches bemerkbar. | ||
| + | * 38 Abschüsse, meist durch Flugabwehrkanonen, im Laufe des Dezember bei 13 eigenen Verlusten. Südlich Bologna Bewegungen, zum Teil unter Nebelschutz. Nördlich Faenza, bei Bagnacavallo und westlich Ravenna feindliche Angriffe mit nur geringem Geländeverlust. Es besteht die Tendenz, die eigenen Panzerverbände herauszulösen und die Fallschirmdivisionen nach Westen zu verschieben. | ||
| + | * Ein starker, überraschener Feindangriff führte zu einem Einbruch ostwärts der Via Adriatica, während Angriffe bei Faenza abgewiesen wurden. | ||
| + | * In Italien kann der Zugverkehr nur mit Mühe bewältigt werden. | ||
| + | * In Italien über 1000 Feindeinsätze auf dem Frontgebiet. 130 zweimotorige Flugzeuge mit Jagdschutz griffen die Brennerstrecke an. | ||
| + | * Der Feind verschiebt seine bisher in Montenegro eingesetzten Kräfte im Rücken unserer bei Bijepolje und Pripepolje stehenden Truppen durch die ihm bekannte große Frontlücke in das Gebiet von Sarajewo. | ||
| + | * An der adriatischen Küste finden schwere Kämpfe im Raum Bihac statt. Der feindliche Schwerpunkt verlagert sich immer mehr mit diesen Angriffen in das westliche Kroatien. Die Lage dort ist gespannt, wichtige Straßen sind vom Feind gesperrt und Gelände musste aufgegeben werden. die kroatischen Verbände sind im Kampf unzuverlässig, die Stärke der deutschen Kräfte ist ungenügend. | ||
| + | <td></tr></table> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| − | | | + | | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> |
| − | + | Es wird bekannt, dass als Nachfolger des verunglückten britischen Admirals Ramsay wahrscheinlich der Chef der britischen Mittelmeerflotte, Admiral Cunningham, bestimmt ist. <br> | |
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] [[Datei:Birma 1943-1945.png|70px]] <br><br> [[Datei:Japan 1889-1945.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]] / [[Republik Birma 1945|Republik Birma]] / [[Kaiserreich Großjapan 1945|Kaiserreich Großjapan]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] [[Datei:Birma 1943-1945.png|70px]] <br><br> [[Datei:Japan 1889-1945.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]] / [[Republik Birma 1945|Republik Birma]] / [[Kaiserreich Großjapan 1945|Kaiserreich Großjapan]]''' <br> | ||
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* Die USAAF-Luftwaffe bombardiert die japanische Industriestadt Osaka. <br> | * Die USAAF-Luftwaffe bombardiert die japanische Industriestadt Osaka. <br> | ||
|} | |} | ||
| + | |||
{| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | {| class="wikitable" | cellpadding="5" cellspacing="0" border="2" | ||
! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1945.05|04.01.1945]]''' </center> | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1945.05|04.01.1945]]''' </center> | ||
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|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Belgien.png|70px]] <br><br> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich der Niederlande 1945|Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Belgien.png|70px]] <br><br> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich der Niederlande 1945|Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> | ||
| − | + | Folgende Aktivitäten der V-2-Einsätze werden verzeichnet: [[Datei:V 2.jpg|70px|thumb|''V 2'']] | |
| − | * | + | ** Die 318. V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma411 318 X11''' wird in Heidekraut in der (heute polnischen) Tucheler Heide im früheren Kaschubien gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 7,9 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 3,6 Kilometer. |
| − | * | + | ** Die V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma412 320 X13''' wird in Heidekraut gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 6,2 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 1,7 Kilometer. |
| − | ** | + | ** Bei einem weiteren Versuch des Starts einer V-2 mit der Bezeichnung '''V-2 Ma415 319 X12''' in Heidekraut soll die Rakete 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 7,7 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 3,2 Kilometer. |
| − | * | + | * Von der V-2-Startbatterie 485 mit der Leitstelle in Den Haag starten folgende Raketen: |
| − | ** Eine in | + | ** 0415 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Hoddesdon, Hertfordshire, ein, keine Verluste, aber ein Cottage wird schwer beschädigt. |
| − | ** | + | ** 1224 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt im Londoner Stadtteil West Ham ein, 14 Tote, 30 Schwerverletzte, 12 Gebäude werden zerstört. |
| + | ** 1250 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Rayleigh in Essex ein, sie fällt auf ein Feld, zwei Personen werden schwer verletzt, schwerer Schaden an zwei Bungalows. | ||
| + | ** 1530 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Runwell in Essex ein und trifft auf ein gepflügtes Feld, zehn Personen werden verletzt. | ||
| + | ** 1606 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Hackney ein und trifft eine Bibliothek, Werkstatt und neun weitere Gebäude, die zerstört werden. Nach anderen Angaben explodierte die Rakete über Litle Thurrock in Essex. Es werden 15 Menschen getötet und 27 werden verletzt. | ||
| + | ** 1830 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Clothall in Hertfordshire ein und richtet leichte Schäden ein. | ||
| + | ** 2115 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in die Nordsee vor Southwold in Suffolk ein, offenbar keine Schäden. | ||
| + | * Von der V-2-Lehr- und Versuchsbatterie 444 in Walcheren an der niederländischen Nordseeküste starten folgende V-2-Raketen: | ||
| + | ** 1230 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete explodiert über Titsey in Surrey, über Schäden oder Verluste wird nichts bekannt. | ||
| + | ** 1230 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete kommt vom Kurs ab, über Schäden oder Verluste wird nichts bekannt. | ||
| + | ** 1607 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete schlägt in Hackney nordöstlich des Londoner Stadtzentrums ein und trifft eine Bibliothek, Werkstatt und neun weitere Gebäude, die zerstört werden. Nach anderen Angaben explodierte die Rakete über Litle Thurrock in Essex. Es werden 15 Menschen getötet und 27 werden verletzt. | ||
| + | ** 1927 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete schlägt in Ilford in Essex ein, es werden zwei Menschen getötet und 16 schwer verletzt, sechs Gebäude zerstört. | ||
| + | ** 2022 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt in Lambeth in der Grafschaft Surrey ein, 43 Menschen sterben, 26 werden schwer verletzt, ein Wohnblock wird teilweise zerstört. | ||
| + | ** 2100 GMT - Eine von der Startplattform in Hoek van Holland gestartete V-2-Rakete schlägt in Stepney im Stadtbezirk London Borough of Tower Hamlets ein, drei Menschen sterben, elf werden schwer verletzt, sieben Gebäude werden zerstört. | ||
| + | ** 2249 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete explodiert über Camberwell im Londoner Bezirk Southwark, ein Teil durchschlägt das Dach eines Hauses, ein weiteres Haus wird durch herabfallende Splitter beschädigt, eine Person wird schwer verletzt. | ||
| + | * Die SS-Abteilung 500 in Dalfsen (Hessum) auf dem Anwesen Mataram in der Provinz Overijsel starten folgende V-2-Raketen: | ||
| + | ** 1239 GMT - Eine gestartete V-2-Rakete, die in Lemelerveld in Overijsel aufschlägt, versucht großen Glasschaden an den Fenstern. Trotz umfangreicher Schäden offenbar keine weiteren Verluste. | ||
| + | ** 1844 GMT - Bei einer weiteren gestartete V-2-Rakete versagt die Leitstrahlstellung. Der Flug wird als Fehlschlag angesehen. | ||
| + | |||
* Die Verdunkelungspflicht gilt bei hohen Strafen von 17 bis 7 Uhr: Fenster müssen völlig abgedichtet werden, so dass kein Schimmer nach außen dringen kann. Fahrzeuge und Straßenbahnen fahren fast ohne Licht. | * Die Verdunkelungspflicht gilt bei hohen Strafen von 17 bis 7 Uhr: Fenster müssen völlig abgedichtet werden, so dass kein Schimmer nach außen dringen kann. Fahrzeuge und Straßenbahnen fahren fast ohne Licht. | ||
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Ein japanisches Kamikaze-Flugzeug greift den Geleitträger USS OMMANEY BAY an. Das Flugzeug, eine zweimotorige Kawasaki Ki-45 Nick, durchbricht zwei Decks, bevor es explodiert. Eine Bombe des Flugzeuges detoniert in einem Flugzeugbenzin-Depot, was eine große Explosion bewirkt. Hierdurch und durch das anschließende Feuer wird der Träger so stark beschädigt, dass er evakuiert und anschließend vom Zerstörer USS BURNS versenkt wird. Während der nächsten sechs Tage greifen weitere 114 japanische Flugzeuge die Flotte an und versenken neben dem Zerstörer USS LONG drei Transportschiffe und einen Minensucher, die USS PALMER (DDM-161). Weitere Einheiten werden getroffen, können aber noch zu den wichtigen Marinestützpunkten Ulithi, Leyte oder nach Pearl Harbor geschleppt werden. Unter den beschädigten Einheiten sind zwei Schlachtschiffe, vier Kreuzer, fünf Zerstörer und zwei Transportschiffe. Bei diesen Kamikazeangriffen kommen 325 Seeleute um und etwa 800 weitere werden verletzt. Von den eingeschifften Landungstruppen sterben 240, während 293 verletzt werden. <br> | Ein japanisches Kamikaze-Flugzeug greift den Geleitträger USS OMMANEY BAY an. Das Flugzeug, eine zweimotorige Kawasaki Ki-45 Nick, durchbricht zwei Decks, bevor es explodiert. Eine Bombe des Flugzeuges detoniert in einem Flugzeugbenzin-Depot, was eine große Explosion bewirkt. Hierdurch und durch das anschließende Feuer wird der Träger so stark beschädigt, dass er evakuiert und anschließend vom Zerstörer USS BURNS versenkt wird. Während der nächsten sechs Tage greifen weitere 114 japanische Flugzeuge die Flotte an und versenken neben dem Zerstörer USS LONG drei Transportschiffe und einen Minensucher, die USS PALMER (DDM-161). Weitere Einheiten werden getroffen, können aber noch zu den wichtigen Marinestützpunkten Ulithi, Leyte oder nach Pearl Harbor geschleppt werden. Unter den beschädigten Einheiten sind zwei Schlachtschiffe, vier Kreuzer, fünf Zerstörer und zwei Transportschiffe. Bei diesen Kamikazeangriffen kommen 325 Seeleute um und etwa 800 weitere werden verletzt. Von den eingeschifften Landungstruppen sterben 240, während 293 verletzt werden. <br> | ||
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! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1945.05|05.01.1945]]''' </center> | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1945.05|05.01.1945]]''' </center> | ||
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* [[Datei:Julius Leber.jpg|thumb|150px|''Der SPD-Reichstagsabgeordnete Julius Leber wird hingerichtet'']] In Berlin-Plötzensee wird der frühere SPD-Reichstagsabgeordnete Julius Leber hingerichtet. Er war seit 1933 einer der wichtigsten Widerstandskämpfer aus sozialdemokratischen Kreisen und nach einem erfolgreichen Staatsstreich als Innenminister oder Reichskanzler vorgesehen. Julius Leber (auch Jules) wurde am 16.11.1891 in Biesheim im Elsaß geboren. In der Jugend wurde Leber entscheidend geprägt von seinem Großvater, der Frankreich zugeneigt war. Demgemäß trat er für die Autonomie des 1871 beim Frieden von Frankfurt zum Deutschen Reich gekommenen Elsaß-Lothringen ein. Ab 1910 besuchte er in Freiburg im Breisgau die Unterprima der Oberrealschule und schrieb nebenbei Zeitungsberichte. Außerdem gab er Nachhilfeunterricht, um seine Ausbildung zu finanzieren. Bereits als Schüler trat er im Jahre 1912 der SPD bei. Nach dem Abitur 1912 studierte Leber in Straßburg Nationalökonomie und Geschichte. Im Wintersemester 1913/14 studierte er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1914 meldete sich Leber freiwillig zum Kriegsdienst. Als Soldat wurde Leber zweimal verwundet und erlitt eine Gasvergiftung. Er wurde 1915 zum Leutnant und Batteriechef bei der Feldartillerie befördert und mit dem Eisernen Kreuz 2. und 1. Klasse ausgezeichnet. Leber diente nach Kriegsende, wiederum als Batteriechef, in der Reichswehr bei Grenzschutztruppen im Osten. Beim Kapp-Putsch 1920 stellte er sich mit seiner Einheit von Belgard aus auf die Seite der Republik. Danach wurde er - unter Protest - aus der Reichswehr entlassen. Nach anschließendem weiterem Studium wurde er 1920 an der Universität Freiburg zum Dr. rer. pol. promoviert. 1921 wurde Leber Chefredakteur des sozialdemokratischen "Lübecker Volksboten" – für den Anfang der Dreißiger Jahre auch Willy Brandt, damals noch Schüler, schrieb – und war in der Zeit von 1921 bis 1933 Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Er war erklärter Gegner des deutschnational eingestellten Lübecker Bürgermeisters Johann Martin Andreas Neumann. Mit einer mehrjährigen Kampagne gegen ihn führte er 1926 dessen Rücktritt herbei. Das war die Voraussetzung für die Wahl von Paul Löwigt zum ersten sozialdemokratischen Bürgermeister Lübecks. Als Reichstagsabgeordneter für die SPD von 1924 bis 1933 befasste er sich vor allem mit der Wehrpolitik. Dabei rückte er mehr und mehr von den marxistischen Theorien ab und gehörte zum Reformflügel seiner Partei. Am 21. November 1927 heiratete er in Lübeck Annedore Rosenthal, die Tochter des Direktors des Katharineums, Georg Rosenthal. Leber war Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold und gehörte dem reformorientierten Freimaurerbund Zur aufgehenden Sonne an. Am Abend des 31. Januar 1933 veranstalteten NSDAP, SA, SS, Stahlhelm und der Preußische Landeskriegerverband einen Fackelzug zu Ehren der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, bei dem es zu schweren Zusammenstößen zwischen der sie beschützenden Polizei und den Mitgliedern des Reichsbanners sowie der Antifaschistischen Aktion kam. In den Morgenstunden des 1. Februar 1933 kam es zu weiteren gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen dem Reichsbanner und einer SA-Gruppe. Dabei stach Lebers Reichsbanner-Leibwächter Willi Rath den SA-Marinesturmmann Rudolf Brügmann nieder, der diesen Verletzungen erlag. Unter Missachtung seiner Immunität als Mitglied des Reichstags wurde Leber verhaftet, was zu großen Demonstrationen der Eisernen Front am 14. und 19. Februar 1933 führte. Rath wurde zu einem Jahr, Leber als „geistiger Urheber“ zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Anschließend wurde Leber von 1935 bis 1937 im KZ Esterwegen und im KZ Sachsenhausen festgehalten. Nach seiner Entlassung arbeitete er getarnt als Kohlenhändler in Berlin-Schöneberg im Widerstand und wurde hier unter anderem von Gustav Dahrendorf, dem Vater von Ralf Dahrendorf, von Ernst von Harnack und Ludwig Schwamb unterstützt. 1940 suchte er Kontakt zur Wehrmachtsführung und lernte Claus Graf Schenk von Stauffenberg kennen. Er hatte in der Folgezeit Kontakt zu Carl Friedrich Goerdeler und zum Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke. In den Putschplänen des Kreises um Stauffenberg war Leber als Innenminister vorgesehen. Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg setzte sich für ihn als zukünftigen Kanzler ein. Sein bürgerlicher Mitverschwörer Hans Bernd Gisevius betrachtete ihn dagegen als zu weit links stehend. Leber wurde bereits am 5. Juli 1944, also vor dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944, von der Gestapo verhaftet. Ende Juni 1944 hatte er zusammen mit Adolf Reichwein an einer Besprechung mit drei hochrangigen Vertretern der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation teilgenommen, die aber höchstwahrscheinlich einen Spitzel der Gestapo in ihren Reihen hatten. Am 20. Oktober fand vor dem Volksgerichtshof ein Schauprozess gegen Leber, Adolf Reichwein, Hermann Maaß und Gustav Dahrendorf statt. Leber wurde zum Tode verurteilt. | * [[Datei:Julius Leber.jpg|thumb|150px|''Der SPD-Reichstagsabgeordnete Julius Leber wird hingerichtet'']] In Berlin-Plötzensee wird der frühere SPD-Reichstagsabgeordnete Julius Leber hingerichtet. Er war seit 1933 einer der wichtigsten Widerstandskämpfer aus sozialdemokratischen Kreisen und nach einem erfolgreichen Staatsstreich als Innenminister oder Reichskanzler vorgesehen. Julius Leber (auch Jules) wurde am 16.11.1891 in Biesheim im Elsaß geboren. In der Jugend wurde Leber entscheidend geprägt von seinem Großvater, der Frankreich zugeneigt war. Demgemäß trat er für die Autonomie des 1871 beim Frieden von Frankfurt zum Deutschen Reich gekommenen Elsaß-Lothringen ein. Ab 1910 besuchte er in Freiburg im Breisgau die Unterprima der Oberrealschule und schrieb nebenbei Zeitungsberichte. Außerdem gab er Nachhilfeunterricht, um seine Ausbildung zu finanzieren. Bereits als Schüler trat er im Jahre 1912 der SPD bei. Nach dem Abitur 1912 studierte Leber in Straßburg Nationalökonomie und Geschichte. Im Wintersemester 1913/14 studierte er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1914 meldete sich Leber freiwillig zum Kriegsdienst. Als Soldat wurde Leber zweimal verwundet und erlitt eine Gasvergiftung. Er wurde 1915 zum Leutnant und Batteriechef bei der Feldartillerie befördert und mit dem Eisernen Kreuz 2. und 1. Klasse ausgezeichnet. Leber diente nach Kriegsende, wiederum als Batteriechef, in der Reichswehr bei Grenzschutztruppen im Osten. Beim Kapp-Putsch 1920 stellte er sich mit seiner Einheit von Belgard aus auf die Seite der Republik. Danach wurde er - unter Protest - aus der Reichswehr entlassen. Nach anschließendem weiterem Studium wurde er 1920 an der Universität Freiburg zum Dr. rer. pol. promoviert. 1921 wurde Leber Chefredakteur des sozialdemokratischen "Lübecker Volksboten" – für den Anfang der Dreißiger Jahre auch Willy Brandt, damals noch Schüler, schrieb – und war in der Zeit von 1921 bis 1933 Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Er war erklärter Gegner des deutschnational eingestellten Lübecker Bürgermeisters Johann Martin Andreas Neumann. Mit einer mehrjährigen Kampagne gegen ihn führte er 1926 dessen Rücktritt herbei. Das war die Voraussetzung für die Wahl von Paul Löwigt zum ersten sozialdemokratischen Bürgermeister Lübecks. Als Reichstagsabgeordneter für die SPD von 1924 bis 1933 befasste er sich vor allem mit der Wehrpolitik. Dabei rückte er mehr und mehr von den marxistischen Theorien ab und gehörte zum Reformflügel seiner Partei. Am 21. November 1927 heiratete er in Lübeck Annedore Rosenthal, die Tochter des Direktors des Katharineums, Georg Rosenthal. Leber war Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold und gehörte dem reformorientierten Freimaurerbund Zur aufgehenden Sonne an. Am Abend des 31. Januar 1933 veranstalteten NSDAP, SA, SS, Stahlhelm und der Preußische Landeskriegerverband einen Fackelzug zu Ehren der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, bei dem es zu schweren Zusammenstößen zwischen der sie beschützenden Polizei und den Mitgliedern des Reichsbanners sowie der Antifaschistischen Aktion kam. In den Morgenstunden des 1. Februar 1933 kam es zu weiteren gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen dem Reichsbanner und einer SA-Gruppe. Dabei stach Lebers Reichsbanner-Leibwächter Willi Rath den SA-Marinesturmmann Rudolf Brügmann nieder, der diesen Verletzungen erlag. Unter Missachtung seiner Immunität als Mitglied des Reichstags wurde Leber verhaftet, was zu großen Demonstrationen der Eisernen Front am 14. und 19. Februar 1933 führte. Rath wurde zu einem Jahr, Leber als „geistiger Urheber“ zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Anschließend wurde Leber von 1935 bis 1937 im KZ Esterwegen und im KZ Sachsenhausen festgehalten. Nach seiner Entlassung arbeitete er getarnt als Kohlenhändler in Berlin-Schöneberg im Widerstand und wurde hier unter anderem von Gustav Dahrendorf, dem Vater von Ralf Dahrendorf, von Ernst von Harnack und Ludwig Schwamb unterstützt. 1940 suchte er Kontakt zur Wehrmachtsführung und lernte Claus Graf Schenk von Stauffenberg kennen. Er hatte in der Folgezeit Kontakt zu Carl Friedrich Goerdeler und zum Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke. In den Putschplänen des Kreises um Stauffenberg war Leber als Innenminister vorgesehen. Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg setzte sich für ihn als zukünftigen Kanzler ein. Sein bürgerlicher Mitverschwörer Hans Bernd Gisevius betrachtete ihn dagegen als zu weit links stehend. Leber wurde bereits am 5. Juli 1944, also vor dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944, von der Gestapo verhaftet. Ende Juni 1944 hatte er zusammen mit Adolf Reichwein an einer Besprechung mit drei hochrangigen Vertretern der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation teilgenommen, die aber höchstwahrscheinlich einen Spitzel der Gestapo in ihren Reihen hatten. Am 20. Oktober fand vor dem Volksgerichtshof ein Schauprozess gegen Leber, Adolf Reichwein, Hermann Maaß und Gustav Dahrendorf statt. Leber wurde zum Tode verurteilt. | ||
* Die "Berliner Morgenpost" meldet: Die Typenfülle modischer Kinderwagenmodelle ließ sich im sechsten Kriegsjahr nicht mehr verantworten. Auch bei der Herstellung der Kinderwagen hat sich der Normungsgedanke durchgesetzt. Der neue Einheitskinderwagen wiegt nur zehn Kilogramm. Die Gewichtserleichterung bringt nicht nur Materialersparnis, sondern bedeutet beim Tragen über Treppen, insbesondere bei Luftgefahr, einen Vorteil für die Mütter. Allerdings verbietet diese Leichtbauweise, dass er zum Kartoffeltransport benutzt wird. | * Die "Berliner Morgenpost" meldet: Die Typenfülle modischer Kinderwagenmodelle ließ sich im sechsten Kriegsjahr nicht mehr verantworten. Auch bei der Herstellung der Kinderwagen hat sich der Normungsgedanke durchgesetzt. Der neue Einheitskinderwagen wiegt nur zehn Kilogramm. Die Gewichtserleichterung bringt nicht nur Materialersparnis, sondern bedeutet beim Tragen über Treppen, insbesondere bei Luftgefahr, einen Vorteil für die Mütter. Allerdings verbietet diese Leichtbauweise, dass er zum Kartoffeltransport benutzt wird. | ||
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| − | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Belgien.png|70px]] <br> | + | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Belgien.png|70px]] <br><br> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich der Niederlande 1945|Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> |
| − | Von der | + | * Von einer auf Schienen fahrenden Plattform wird in Peenemünde bei Karlshagen [[Datei:V 2.jpg|70px|thumb]] auf der Ostseeinsel Usedom eine V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma394 V1''' gestartet. Die Rakete soll 320 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt im Meer aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe und schlägt 58,0 Kilometer vom Zielpunkt entfernt auf. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 1,6 Kilometer. |
| + | * Folgende Aktivitäten der V-2-Raketengruppe ereignen sich in Testzentrum Heidekraut in Westpreußen: | ||
| + | ** Eine V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma417 324 X17''' wird in Heidekraut gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 8,5 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt acht Kilometer. <br> | ||
| + | ** Eine V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma410 325 X18''' wird in Heidekraut gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Weitere Parameter sind unbekannt. <br> | ||
| + | * Von der V-2-Startbatterie 485 mit der Leitstelle in Den Haag starten folgende Raketen: | ||
| + | ** 0951 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete explodiert auf der Plattform, über Schäden wird nichts bekannt. | ||
| + | ** 1230 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt an einem unbekannten Ort ein, über Schäden wird nichts bekannt. | ||
| + | ** 1407 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete explodiert über Billericay in Essex, über Schäden wird nichts bekannt. | ||
| + | * Von der V-2-Lehr- und Versuchsbatterie 444 in Walcheren an der niederländischen Nordseeküste starten folgende V-2-Raketen: | ||
| + | ** 0006 GMT - Eine von der Startplattform in Hoek van Holland gestartete V-2-Rakete schlägt in Bromley in der Grafschaft Kent ein, fliegt in den Wald und richtet schwere Schäden an einem Haus an, es gibt keine Verletzten. | ||
| + | ** 0329 GMT - Eine von der Startplattform in Hoek van Holland gestartete V-2-Rakete schlägt in Wanstead im südwestlichen Essex ein, trifft den Park und verletzt zwei Personen. | ||
| + | ** 0745 GMT - Eine von der Startplattform in Hoek van Holland gestartete V-2-Rakete schlägt an einem unbekannten Ort ein, Schäden oder Verletzte werden nicht bekannt. | ||
| + | ** 0920 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete explodiert über Layham in Suffolk, Schäden oder Verletzte werden nicht bekannt. | ||
| + | ** 1039 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt an einem unbekannten Ort ein, Schäden oder Verletzte werden nicht bekannt. | ||
| + | ** 1145 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete kommt vom Kurs ab, Flug wird als Fehlschlag gewertet. | ||
| + | ** 1520 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt in Tolleshund D'Arcy in Essex ein, fliegt über ein gepflügtes Feld, keine Schäden oder Verletzte. | ||
| + | ** 2240 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt in Croydon in Südlondon ein, fliegt auf einen Golfplatz an, es gibt Explosionsschäden am Golfhaus, ein Mensch wird verletzt. | ||
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| <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]] / [[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]] / [[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]]''' <br> | ||
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| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Belgien.png|70px]] <br><br> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich der Niederlande 1945|Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Belgien.png|70px]] <br><br> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich der Niederlande 1945|Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> | ||
| − | * Von einer auf Schienen fahrenden Plattform wird in Peenemünde bei Karlshagen auf der Ostseeinsel [[Datei:V 2.jpg|70px|thumb]] Usedom eine V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma381 V2''' gestartet. Die Rakete soll 320 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt im Meer aufschlagen. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe und schlägt 3,7 Kilometer vom Zielpunkt entfernt auf. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 2,1 Kilometer. | + | * Von einer auf Schienen fahrenden Plattform wird in Peenemünde bei Karlshagen auf der Ostseeinsel [[Datei:V 2.jpg|70px|thumb]] Usedom eine V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma381 V2''' gestartet. Die Rakete soll 320 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt im Meer aufschlagen. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe und schlägt 3,7 Kilometer vom Zielpunkt entfernt auf. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 2,1 Kilometer. |
| + | * Von der V-2-Startbatterie 485 mit der Leitstelle in Den Haag wird eine neue Startplattform auf der Höhe der nahegelegenen Villa Ockenburgh und vor der Wäscherei im Bloemendaal errichtet. | ||
| + | Von hier starten folgende Raketen: | ||
| + | ** 0743 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Hatfield, Hertfordshire, ein, fliegt in ein Feld und richtet leichten Schaden an einem nahen Gebäude an. | ||
| + | ** 0830 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Toothill in Essex, ein, fliegt in einen Wald und richtet leichte Schäden an einem Cottage an. Eine Person wird verletzt. | ||
| + | * Von der V-2-Lehr- und Versuchsbatterie 444 in Walcheren an der niederländischen Nordseeküste starten folgende V-2-Raketen: | ||
| + | ** 0208 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt auf einem Feld in Darenth in Kent ein und verursacht leichte Schäden an umliegendem Eigentum. | ||
| + | ** 1145 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete schlägt in Deptford im Londoner Bezirk Lewisham ein, 22 Personen werden schwer verletzt und drei Gebäude werden schwer beschädigt. | ||
| + | ** 1622 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete schlägt auf einem Feld in Northaw, Hertfordshire, ein, zehn Häuser werden leicht beschädigt. | ||
| + | ** 1639 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt im Hafen des Londoner Stadtteils West Ham im Royal Victoria Dock ein, sechs Lastkähne sinken, zwei Personen werden verletzt. | ||
| + | ** 1658 GMT - Eine von der Startplattform in Hoek van Holland gestartete V-2-Rakete schlägt in Camberwell im Londoner Bezirk Southwark ein, fünf Menschen werden getötet, 16 werden schwer verletzt, vier Gebäude werden zerstört. | ||
| + | ** 1901 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt an einem unbekannten Ort ein, Schäden oder Verletzte werden nicht bekannt. | ||
| + | ** 1940 GMT - Eine von der Startplattform in Hoek van Holland gestartete V-2-Rakete explodiert über Erith südöstlich von London, über ein weiteres Gebiet verteilt gibt es an vielen Häusern Explosionsschäden, verletzt wird offenbar niemand. | ||
| + | ** 2154 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete schlägt in Beazley End in Essex ein, fliegt auf ein Feld und richtet keine weiteren Schäden an. | ||
| + | ** 2240 GMT - Eine von der Startplattform in Hoek van Holland gestartete V-2-Rakete schlägt in Camberwell im Londoner Bezirk Southwark in Werkstätten der Southern Railway ein, sieben Menschen werden schwer verletzt. | ||
| + | * Von der V-2-Startbatterie 836 in einem Waldgebiet zwischen Hachenburg und Hillscheid im Westerwald werden folgende Raketen gestartet: | ||
| + | ** ???? GMT - Den ganzen Tag über werden sieben V-2-Raketen abgeschossen, die an unbekannten Orten einschlagen, zwei Flüge verlaufen fehlerhaft. | ||
| + | ** ???? GMT - Den ganzen Tag über werden von einer anderen Batterie acht V-2-Raketen abgeschossen, die an unbekannten Orten einschlagen, ein Flug verläuft fehlerhaft. | ||
* Auf der Raketenbatterie 836 in Hachenburg im Westerwald werden in zwei Angriffsserien einmal sieben und dann noch einmal acht V-2-Raketen gestartet. In der ersten Gruppe sind fünf, in der zweiten Gruppe sieben erfolgreich. Wo diese Raketen einschlagen, ist unbekannt. Opfer werden nicht gemeldet. | * Auf der Raketenbatterie 836 in Hachenburg im Westerwald werden in zwei Angriffsserien einmal sieben und dann noch einmal acht V-2-Raketen gestartet. In der ersten Gruppe sind fünf, in der zweiten Gruppe sieben erfolgreich. Wo diese Raketen einschlagen, ist unbekannt. Opfer werden nicht gemeldet. | ||
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| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Polen 1939-1945.png|70px]]<br><br>[[Datei:Polen.png|70px]] [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Generalgouvernement 1945|Generalgouvernement]] / [[Republik Polen 1945|Republik Polen]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Polen 1939-1945.png|70px]]<br><br>[[Datei:Polen.png|70px]] [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Generalgouvernement 1945|Generalgouvernement]] / [[Republik Polen 1945|Republik Polen]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br> | ||
Vom südlich der polnischen Hauptstadt Warschau gelegenen Baranow-Brückenkopf an der Weichsel aus beginnt sowjetische Artillerie mit dem Beschuss der in diesem Frontabschnitt gelegenen deutschen Stellungen. <br> | Vom südlich der polnischen Hauptstadt Warschau gelegenen Baranow-Brückenkopf an der Weichsel aus beginnt sowjetische Artillerie mit dem Beschuss der in diesem Frontabschnitt gelegenen deutschen Stellungen. <br> | ||
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| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]]''' <br> | ||
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* Im Rundfunk von 16 bis 18 Uhr: "Was sich Soldaten wünschen", ein Wunschkonzert. | * Im Rundfunk von 16 bis 18 Uhr: "Was sich Soldaten wünschen", ein Wunschkonzert. | ||
* Reichspropagandaminister Joseph Goebbels schreibt in sein Tagebuch: ''Roosevelt ist unterdes sehr stark in das Kreuzfeuer des Kongresses geraten.'' Er richtet an ihn eine Botschaft, die einen sehr düsteren Ton trägt. ''Es ist jedenfalls keine Rede mehr von einem übermütigen Siegesgequatsche, wie er es noch vor einigen Wochen von sich zu geben pflegte. Im Gegenteil, er spricht jetzt vom totalen Krieg als Voraussetzung eines totalen Endsieges. Er beklagt die schweren Verluste, die die Amerikaner auf allen Kriegsschauplätzen erlitten hätten. Nachmittags schreibe ich einen Artikel über die Judenfrage. Es erweist sich wieder einmal als nötig, die Judenfrage in aller Breite zu behandeln. Dies Thema darf nicht einschlafen.'' <br> | * Reichspropagandaminister Joseph Goebbels schreibt in sein Tagebuch: ''Roosevelt ist unterdes sehr stark in das Kreuzfeuer des Kongresses geraten.'' Er richtet an ihn eine Botschaft, die einen sehr düsteren Ton trägt. ''Es ist jedenfalls keine Rede mehr von einem übermütigen Siegesgequatsche, wie er es noch vor einigen Wochen von sich zu geben pflegte. Im Gegenteil, er spricht jetzt vom totalen Krieg als Voraussetzung eines totalen Endsieges. Er beklagt die schweren Verluste, die die Amerikaner auf allen Kriegsschauplätzen erlitten hätten. Nachmittags schreibe ich einen Artikel über die Judenfrage. Es erweist sich wieder einmal als nötig, die Judenfrage in aller Breite zu behandeln. Dies Thema darf nicht einschlafen.'' <br> | ||
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| + | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Belgien.png|70px]] <br><br> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich der Niederlande 1945|Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> | ||
| + | * Von der V-2-Startbatterie 485 mit der Leitstelle in Den Haag starten folgende Raketen: [[Datei:V 2.jpg|70px|thumb|''V 2'']] | ||
| + | ** 0102 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete fliegt fehlerhaft, Einschlagort bleibt unbekannt. | ||
| + | ** 0138 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Dagenham in Essex ein, sieben Menschen sterben, 14 werden schwer verletzt und fünf Gebäude werden zerstört. | ||
| + | ** 0209 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt im Londoner Stadtteil Twickenham ein, zwei Menschen werden schwer verletzt. | ||
| + | ** 0450 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Edmonton nördlich von London ein, zerschellt auf einem großen Kohlenhaufen, der sich sofort entzündet. Vier Gebäude werden zerstört, ein in 100 Metern Entfernung stehender Gasbehälter entzündet sich, drei Menschen sterben, zwei werden schwer verletzt. | ||
| + | ** 0516 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete explodiert über Grayshott in Hampshire, die Splitter verteilen sich im Umkreis von acht Meilen. Es ist die erste Rakete, die den Luftraum von Hampshire erreichte. | ||
| + | ** 0608 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt auf einem Feld in Great Baddow in Essex ein, keine sonstigen Schäden. | ||
| + | ** 1533 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Cheshunt in Hertfordshire ein, eine Farm wird schwer beschädigt, vier Personen werden schwer verletzt. | ||
| + | ** 1730 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in einem Feld in Hutton in Essex ein, keine sonstigen Schäden. | ||
| + | ** 1816 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete explodiert vor dem Aufprall auf Brightlingsea in Essex ein, eine Farm wird schwer beschädigt, vier Personen werden schwer verletzt. | ||
| + | sonstigen Schäden. | ||
| + | ** 1816 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete fliegt fehlerhaft, Einschlagort bleibt unbekannt. | ||
| + | * Von der V-2-Lehr- und Versuchsbatterie 444 in Walcheren an der niederländischen Nordseeküste starten folgende V-2-Raketen: | ||
| + | ** 0943 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete fliegt fehlerhaft, Einschlagort bleibt unbekannt. | ||
| + | ** 1208 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete explodiert über Leyton im Osten Londons, Schäden oder Verletzungen unbekannt. | ||
| + | ** 1642 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt auf einem Sportplatz in Ilford in Essex ein, sechs Menschen werden schwer verletzt. | ||
| + | ** 1700 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete schlägt in Islington in Nordlondon ein, acht Menschen sterben, 28 werden schwer verletzt, vier Gebäude und ein gemauerter Unterstand werden zerstört. | ||
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| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Großbritannien.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Provinz Hannover 1945|Provinz Hannover]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Großbritannien.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Provinz Hannover 1945|Provinz Hannover]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> | ||
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* Der "Völkische Beobachter" berichtet vom Sondergericht in Berlin: ''Pierre Daguet fand nach einem Fliegerangriff auf Berlin, bei dem auch gefälschte Fleischmarken abgeworfen wurden, mehrere dieser Marken und versuchte, darauf Waren zu bekommen. Vom Sondergericht wurde Daguet zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Vorsitzende Richter führte aus, wer gefälschte Marken verwende, vergehe sich aufs Schwerste an der Bewirtschaftung der Lebensmittel.'' | * Der "Völkische Beobachter" berichtet vom Sondergericht in Berlin: ''Pierre Daguet fand nach einem Fliegerangriff auf Berlin, bei dem auch gefälschte Fleischmarken abgeworfen wurden, mehrere dieser Marken und versuchte, darauf Waren zu bekommen. Vom Sondergericht wurde Daguet zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Vorsitzende Richter führte aus, wer gefälschte Marken verwende, vergehe sich aufs Schwerste an der Bewirtschaftung der Lebensmittel.'' | ||
* Die "Westfälische Landeszeitung" meldet: ''Es ist ein Beweis für die Lebenskraft des deutschen Sports, wenn selbst nach fünf so opferreichen Kriegsjahren unsere traditionsreichen Vereine sich immer noch mit Liebe der Pflege ihres Nachwuchses widmen können. So kann man immer wieder die Feststellung machen, dass kein Anlass zu ernster Sorge um den Nachwuchs besteht.'' | * Die "Westfälische Landeszeitung" meldet: ''Es ist ein Beweis für die Lebenskraft des deutschen Sports, wenn selbst nach fünf so opferreichen Kriegsjahren unsere traditionsreichen Vereine sich immer noch mit Liebe der Pflege ihres Nachwuchses widmen können. So kann man immer wieder die Feststellung machen, dass kein Anlass zu ernster Sorge um den Nachwuchs besteht.'' | ||
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| − | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]]''' <br> | + | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Belgien.png|70px]] <br><br> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich der Niederlande 1945|Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> |
| − | * Die 326. V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma419 326 X19''' wird in Heidekraut in der | + | * Folgende Starts von V-2-Raketen werden in Heidekraut durchgeführt: [[Datei:V 2.jpg|70px|thumb]] |
| − | * Eine weitere V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma416 327 X20''' wird in Heidekraut gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 9,8 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 3,8 Kilometer. <br> | + | ** Die 326. V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma419 326 X19''' wird in Heidekraut in der (heute polnischen) Tucheler Heide im früheren Kaschubien gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 6,3 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 1,8 Kilometer. <br> |
| − | * In Peememünde wird eine V-2 mit der Bezeichnung '''V-2 4292''' zu Testzwecken gestartet. | + | ** Eine weitere V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma416 327 X20''' wird in Heidekraut gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 9,8 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 3,8 Kilometer. <br> |
| + | ** In Peememünde wird eine V-2 mit der Bezeichnung '''V-2 4292''' zu Testzwecken gestartet. | ||
| + | * Von der V-2-Startbatterie 485 mit der Leitstelle in Den Haag starten folgende Raketen: | ||
| + | ** 1120 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete zerfällt vor dem Auftrag über Islington in Nordlondon ein, der Sprengkopf trifft eine Ecke einer Fabrik. Zwei Menschen sterben, vier werden schwer verletzt, sechs weitere werden in Poplar durch herabfallende Fragmente schwer verletzt. | ||
| + | ** 1231 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt direkt in ein Haus im Londoner Stadtteil Hornsey ein, zwölf Menschen sterben, 30 werden schwer verletzt und 14 Gebäude werden zerstört. | ||
| + | ** 1410 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Barking in East London ein und fliegt auf Marschland, es entsteht kein Schaden. | ||
| + | ** 1512 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete explodiert über Barking in East London, über Schäden oder Verluste wird nichts bekannt. | ||
| + | ** 1731 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete explodiert auf der Startrampe, Verluste werden nicht bekannt. | ||
| + | ** 1819 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt im Londoner Stadtteil Wandsworth ein und trifft in Clapham Common eine optische Anlagen und beschädigt einen vorbeifahrenden Bus. | ||
| + | * Von der V-2-Lehr- und Versuchsbatterie 444 in Walcheren an der niederländischen Nordseeküste starten folgende V-2-Raketen: | ||
| + | ** 1034 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete schlägt in Waltham Holy Cross in Essex ein, wo sie Explosionsschäden an der Kirche anrichtet, keine Verletzten. | ||
| + | ** 1208 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt im Londoner Bezirk Lewisham ein, fliegt aufs Schulgelände und richtet schwere Explosionsschäden an Schulgebäude und Häusern an, 15 Personen werden schwer verletzt. | ||
| + | ** 1310 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete schlägt in einen Obstgarten in Wilmington in Kent, leichte Schäden an Häusern, eine Person wird verletzt. | ||
| + | ** 1556 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt in Datchworth in Hertfordshire, ein, fliegt aufs offene Gelände, es gibt keine Schäden. | ||
| + | ** 1627 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt in Hampstead ein, fliegt auf einen Bahndamm, beschädigt Gleise und richtet schwere Schäden an umliegenden Häusern an. | ||
| + | ** 1835 GMT - Eine von der Startplattform in Hoek van Holland gestartete V-2-Rakete explodiert kurz nach dem Start, Schäden oder Verluste werden nicht bekannt. | ||
| + | ** 1937 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt in Sidcup in Kent ein, zwei Menschen sterben, neun werden schwer verletzt. | ||
| + | ** 2224 GMT - Eine von der Startplattform in Hoek van Holland gestartete V-2-Rakete schlägt in Stoke Newington im Nordwesten Londons ein, acht Personen werden schwer verletzt und zwei Gebäude werden zerstört. | ||
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| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Reichsgau Wien]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Reichsgau Wien]]''' <br> | ||
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* Die Transporterflotte der US Navy wird von 23 japanischen Kamikazefliegern angegriffen. Eines der Flugzeuge verfehlt nur knapp die USS BOISE, den leichten Kreuzer, auf dem sich US-General Douglas MacArthur selbst mit seinem Stab befindet. Die Geleitträger USS KITKUN BAY und USS SALAMAUA werden von zwei Flugzeugen jeweils am Achterdeck und im Maschinenraum getroffen und müssen nach Ormoc abgeschleppt werden. Der australische Kreuzer HMAS Australia wird zum insgesamt fünften Mal von einem Kamikazeflieger getroffen, vermutlich durch eine Nakajima B6N Jill, und muss ebenfalls (von der USS APACHE) abgeschleppt werden. Auch zwei Transportschiffe werden getroffen, wobei 47 Soldaten getötet werden. In der Nacht vom 8. auf den 9. Januar nähern sich die Transportschiffe der Küste und 120 mit je 25 Soldaten bemannte Landungsboote landen um 2301 Uhr am Strand an. Bei dieser ersten Angriffswelle werden etwa 200 isoliert kämpfende Japaner getötet, zehn Bunker und einige Verteidigungsstellungen gesprengt und der Strand und das anliegende Gelände von Minen und Stacheldraht befreit. | * Die Transporterflotte der US Navy wird von 23 japanischen Kamikazefliegern angegriffen. Eines der Flugzeuge verfehlt nur knapp die USS BOISE, den leichten Kreuzer, auf dem sich US-General Douglas MacArthur selbst mit seinem Stab befindet. Die Geleitträger USS KITKUN BAY und USS SALAMAUA werden von zwei Flugzeugen jeweils am Achterdeck und im Maschinenraum getroffen und müssen nach Ormoc abgeschleppt werden. Der australische Kreuzer HMAS Australia wird zum insgesamt fünften Mal von einem Kamikazeflieger getroffen, vermutlich durch eine Nakajima B6N Jill, und muss ebenfalls (von der USS APACHE) abgeschleppt werden. Auch zwei Transportschiffe werden getroffen, wobei 47 Soldaten getötet werden. In der Nacht vom 8. auf den 9. Januar nähern sich die Transportschiffe der Küste und 120 mit je 25 Soldaten bemannte Landungsboote landen um 2301 Uhr am Strand an. Bei dieser ersten Angriffswelle werden etwa 200 isoliert kämpfende Japaner getötet, zehn Bunker und einige Verteidigungsstellungen gesprengt und der Strand und das anliegende Gelände von Minen und Stacheldraht befreit. | ||
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! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1945.05|09.01.1945]]''' </center> | ! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> '''[[Chronik 1945.05|09.01.1945]]''' </center> | ||
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<tr><td colspan="1"> | <tr><td colspan="1"> | ||
''Im Laufe des 9. Januar setzten unsere Truppen im Raum Budapest die Kämpfe zur Vernichtung der eingekreisten Gruppierung des Gegners fort. Sie zogen den Einkesselungsring enger zusammen und eroberten das (von den Deutschen in einen Flugplatz verwandelte) Haupt-Hippodrom, den Stadtpark, eine Öldestillierfabrik, ein Maschinenbauwerk (heute Panzerproduktion) und einen städtischen Markt. Sie säuberten das Stadtviertel Kispest von dem Gegner. Im Laufe des Tages haben unsere Truppen mehr als 350 Häuserblocks eingenommen. Nordwestlich und westlich von Budapest kam es weiterhin zu erbitterten Kämpfen. Der Gegner hatte seine lädierten Divisionen aufgefüllt und am Morgen erneut Angriffe begonnen. Im Raum der Straße Esztergom-Budapest haben unsere Truppen den Gegner erfolgreich zurückgeschlagen. An einem Abschnitt gelang es einer kleinen Gruppe feindlicher Panzer, in die Stellungen unserer Truppen vorzudringen. Die sowjetischen Infanteristen und Artilleristen umkreisten die Hitleristen im Nu und schnitten ihnen den Rückzug ab. Die durchgebrochene gegnerische Gruppe wurde vollends vernichtet. <td></tr></table> | ''Im Laufe des 9. Januar setzten unsere Truppen im Raum Budapest die Kämpfe zur Vernichtung der eingekreisten Gruppierung des Gegners fort. Sie zogen den Einkesselungsring enger zusammen und eroberten das (von den Deutschen in einen Flugplatz verwandelte) Haupt-Hippodrom, den Stadtpark, eine Öldestillierfabrik, ein Maschinenbauwerk (heute Panzerproduktion) und einen städtischen Markt. Sie säuberten das Stadtviertel Kispest von dem Gegner. Im Laufe des Tages haben unsere Truppen mehr als 350 Häuserblocks eingenommen. Nordwestlich und westlich von Budapest kam es weiterhin zu erbitterten Kämpfen. Der Gegner hatte seine lädierten Divisionen aufgefüllt und am Morgen erneut Angriffe begonnen. Im Raum der Straße Esztergom-Budapest haben unsere Truppen den Gegner erfolgreich zurückgeschlagen. An einem Abschnitt gelang es einer kleinen Gruppe feindlicher Panzer, in die Stellungen unserer Truppen vorzudringen. Die sowjetischen Infanteristen und Artilleristen umkreisten die Hitleristen im Nu und schnitten ihnen den Rückzug ab. Die durchgebrochene gegnerische Gruppe wurde vollends vernichtet. <td></tr></table> | ||
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| − | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]]''' <br> | + | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Belgien.png|70px]] <br><br> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich der Niederlande 1945|Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> |
| − | * In Peememünde wird eine V-2 mit der Bezeichnung '''V-2 4292''' zu Testzwecken gestartet. [[Datei:V 2.jpg|70px|thumb]] | + | * Folgende Starts von V-2-Raketen werden in Heidekraut durchgeführt: [[Datei:V 2.jpg|70px|thumb]] |
| + | ** In Peememünde wird eine V-2 mit der Bezeichnung '''V-2 4292''' zu Testzwecken gestartet. [[Datei:V 2.jpg|70px|thumb]] | ||
| + | * Von der V-2-Startbatterie 485 mit der Leitstelle in Den Haag starten folgende Raketen: | ||
| + | ** 1400 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete explodiert im Anflug auf South Ockendon in Essex, der Sprengkopf fällt auf ein Feld, leichter Sachschaden durch herabfallende Fragmente, ansonsten kein Einschlag oder Schäden festgestellt. | ||
| + | ** 1712 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Little Hallingbury in Essex ein, fliegt auf ein Feld, es werden leichte Schäden an Cottages festgestellt. | ||
| + | * Von der V-2-Lehr- und Versuchsbatterie 444 in Walcheren an der niederländischen Nordseeküste starten folgende V-2-Raketen: | ||
| + | ** 1040 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt auf einem Sportplatz in Beckenham in Kent ein, vier Personen werden schwer verletzt. | ||
| + | ** 1757 GMT - Eine von der Startplattform in Wassenaar (Duindigt - Rennbahn) gestartete V-2-Rakete schlägt in Basildon in Essex ein, schwerer Schaden an einem Gebäude, fünf Personen werden verletzt. | ||
| + | ** 1924 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete schlägt in Deptford im Londoner Bezirk Lewisham ein, 20 Menschen sterben, 47 werden schwer verletzt, acht Häuser müssen abgerissen werden. | ||
| + | ** 2210 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete schlägt in einem Feld in Great Warley in Essex ein, leichte Schäden an Häusern. | ||
* Generalstabschef Heinz Guderian berichtet Hitler über die Vorbereitungen der sowjetischen Großoffensive und fordert Kräfte für die Ostfront an. Der Führer und Reichskanzler erwidert: „Der Osten muss mit dem auskommen, was er hat.“ Guderians Angaben über die Stärke der Roten Armee seien „völlig idiotisch“. <br> | * Generalstabschef Heinz Guderian berichtet Hitler über die Vorbereitungen der sowjetischen Großoffensive und fordert Kräfte für die Ostfront an. Der Führer und Reichskanzler erwidert: „Der Osten muss mit dem auskommen, was er hat.“ Guderians Angaben über die Stärke der Roten Armee seien „völlig idiotisch“. <br> | ||
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* Verordnung betr. Kleidersammlung. Die Sammlung von Kleidung und Ausrüstungsgegenständen ist ein erneutes Opfer des Deutschen Volkes für seine Soldaten. Wer sich an gesammelten Sachen bereichert, wird mit dem Tode bestraft. Die Verordnung tritt mit ihrer Verkündung durch den Rundfunk in Kraft. Sie gilt im Großdeutschen Reich und in den von deutschen Truppen besetzten Gebieten. gez. Adolf Hitler. | * Verordnung betr. Kleidersammlung. Die Sammlung von Kleidung und Ausrüstungsgegenständen ist ein erneutes Opfer des Deutschen Volkes für seine Soldaten. Wer sich an gesammelten Sachen bereichert, wird mit dem Tode bestraft. Die Verordnung tritt mit ihrer Verkündung durch den Rundfunk in Kraft. Sie gilt im Großdeutschen Reich und in den von deutschen Truppen besetzten Gebieten. gez. Adolf Hitler. | ||
* Reichsgesundheitsführer Dr. Conti besucht den Stellungsbau im Südosten. <br> | * Reichsgesundheitsführer Dr. Conti besucht den Stellungsbau im Südosten. <br> | ||
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| − | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Belgien.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]]''' <br> | + | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Belgien.png|70px]] <br><br> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich der Niederlande 1945|Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br> |
| − | * Folgende Starts von V-2-Raketen werden in Heidekraut durchgeführt: [[Datei:V 2.jpg|70px|thumb]] | + | * Folgende Starts von V-2-Raketen werden in Heidekraut durchgeführt: [[Datei:V 2.jpg|70px|thumb]] |
** Die 330. V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma400 330 W1''' wird in Heidekraut in der (heute polnischen) Tucheler Heide im früheren Kaschubien gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 15,0 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 11,2 Kilometer. "In Amerika fürchtet man einen Einsatz unserer V-Waffen gegen die Vereinigten Staaten", diktiert Joseph Goebbels seinem Sekretär. Doch er muss hinzufügen: "Es wäre schön, wenn das möglich wäre; aber vorläufig gehören solche Spekulationen noch in das Reich der Fantasie." | ** Die 330. V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma400 330 W1''' wird in Heidekraut in der (heute polnischen) Tucheler Heide im früheren Kaschubien gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 15,0 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 11,2 Kilometer. "In Amerika fürchtet man einen Einsatz unserer V-Waffen gegen die Vereinigten Staaten", diktiert Joseph Goebbels seinem Sekretär. Doch er muss hinzufügen: "Es wäre schön, wenn das möglich wäre; aber vorläufig gehören solche Spekulationen noch in das Reich der Fantasie." | ||
** Die 331. V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma404 331 W2''' wird in Heidekraut gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. | ** Die 331. V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma404 331 W2''' wird in Heidekraut gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. | ||
** Die 332. V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma405 332 W3''' wird in Heidekraut gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 10,6 Kilometer vom Zielpunkt entfernt, als er auf dem Boden aufschlägt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 10,4 Kilometer. | ** Die 332. V-2-Rakete mit der Bezeichnung '''V-2 Ma405 332 W3''' wird in Heidekraut gestartet. Die Rakete soll 225 Kilometer fliegen und an einem vorberechneten Punkt aufschlagen, was jedoch misslingt. Die Rakete erreicht die nötige Geschwindigkeit und Höhe, jedoch explodiert der Sprengkopf 10,6 Kilometer vom Zielpunkt entfernt, als er auf dem Boden aufschlägt. Die Abweichung der Flugbahn beträgt 10,4 Kilometer. | ||
| − | * | + | * Von der V-2-Startbatterie 485 mit der Leitstelle in Den Haag starten folgende Raketen: |
| − | + | ** 1055 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Great Totham, Essex, ein, mittlerer Schaden an einem Bauernhaus, eine Person wird verletzt. | |
| + | ** 1114 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete schlägt in Stoke Newington, ein, sechs Personen werden schwer verletzt, schwere Sachschäden. | ||
| + | ** 1421 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete trifft auf ein Ackerland in Henlow, Bedfordshire, und richtet leichten Schaden an. | ||
| + | ** 1425 GMT - Eine von der Startplattform in Loosduinen gestartete V-2-Rakete trifft auf Feld in Broomfield in Essex und richtet leichten Sachschaden an, drei Personen werden verletzt. | ||
| + | * Von der V-2-Lehr- und Versuchsbatterie 444 in Walcheren an der niederländischen Nordseeküste starten folgende V-2-Raketen: | ||
| + | ** 0021 GMT - Eine von der Startplattform Hoek van Holland gestartete V-2-Rakete schlägt in einer Parzelle in Edmonton ein, leichter Sachschaden, fünf Personen werden verletzt. | ||
| + | ** 1716 GMT - Eine von der Startplattform in Scheveningse Bosjes, nördlich von Waterpartij (Standort 47) gestartete V-2-Rakete geht verloren, der Einschlagort bleibt unbekannt. | ||
| + | * Von der V-2-Startbatterie 836 in einem Waldgebiet zwischen Hachenburg und Hillscheid im Westerwald werden folgende Raketen gestartet: | ||
| + | ** In einer ersten Kampagne des heutigen Tages starten vier Raketen, von denen eine fehlerhaft ist. In der zweiten Kampagne starten sechs Raketen, von denen ebenfalls eine fehlerhaft ist. Es bleibt unbekannt, ob diese Raketen beim Gegner Schaden anrichten. | ||
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| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Reichsgau Wien]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Reichsgau Wien]]''' <br> | ||
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| <center> '''Weblinks''' </center> || | | <center> '''Weblinks''' </center> || | ||
| + | * Es folgt der 4.1.45 file:///K:/1900-1999/1945-01%20Kriegstagebuch%20der%20Seekriegsleitung.pdf Seite 57 | ||
* [https://www.dhm.de/lemo/jahreschronik/1945 Deutsches Historisches Museum Chronik 1945] <br> | * [https://www.dhm.de/lemo/jahreschronik/1945 Deutsches Historisches Museum Chronik 1945] <br> | ||
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Zeittafel_Portugal#1901_bis_2000 Zeittafel Portugal] <br> | * [https://de.wikipedia.org/wiki/Zeittafel_Portugal#1901_bis_2000 Zeittafel Portugal] <br> | ||
Version vom 2. Juni 2024, 15:55 Uhr
Weltchronik der ersten Dekade des Januar 1945
Sowjets beginnen letzte Offensive gegen Deutschland und überschreiten die ostpreußische Grenze
Schwere Kämpfe um Budapest
Anglo-Amerikanische Bomber fliegen täglich zweimal ins Reichsgebiet ein und werfen Spreng- und Brandbomben ab
Die dunkelrot gefärbten Gebiete gingen Deutschland in den letzten zwei Wochen verloren.
| Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... | 1935 / 1936 / 1937 / 1938 / 1939 / 1940 / 1941 / 1942 / 1943 |
| Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1944 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
| Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1945 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich Aufgrund des Vormarsches der Roten Armee muss der V-2-Teststandort von Heidekrug in Westpreußen nach Wolgast in Pommern verlegt werden, wo der neue Test-Einschlagbereich in der Tucheler Heide liegen wird. Insgesamt wurden von Heidekrug 107 V-2-Starts durchgeführt. Der Leiter der Wehrmachts-Einheit zum Bau und Einsatz der V 2, Walter Dornberger, stattet der Einrichtung in Heidekrug seinen letzten Besuch ab.
|
siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich / Reichsgau Danzig-Westpreußen / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die sowjetische Rote Armee beginnt auf ihrem Vormarsch zur Weichselmündung die Besetzung des Reichsgaus Danzig-Westpreußen. |
siehe Fußnote |
Französische Republik / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Großdeutsches Reich Vertreter der provisorischen französischen Regierung unterzeichnen in der US-Hauptstadt Washington die Erklärung von 26 westlichen Staaten vom 1. Januar 1942, in der diese sich unter anderem verpflichten, mit dem Deutschen Reich und dessen Verbündeten keinen Separatfrieden abzuschließen. Außerdem unterschreibt Frankreich die allgemeine Erklärung zur Gründung der Vereinten Nationen in London. | ||
| Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Republik Polen / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Das kommunistisch geführte "Lubliner Komitee" wird offenbar mit sowjetischem Einverständnis zur provisorischen Regierung Polens erklärt. Ihr Vorsitzender Edward Osóbka-Morawski (* 1909 in Blizyn bei Skarzysko-Kamienna bei Kielce) wird zum provisorischen Ministerpräsidenten Polens berufen; sein Aufgabengebiet umfasst außerdem die Außenpolitik und die Landwirtschaft. Osóbka-Morawski ist Mitglied der Polnischen Sozialistischen Partei (PPS). Der neue Regierungschef hat an der Universität Warschau Jura studiert, konnte sein Studium aber nicht abschließen. Die polnische Exil-Regierung in London protestiert gegen diesen Schritt. | |||
| Königreich Griechenland / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland ln Griechenland tritt die Regierung Giorgios Papandreou zurück. Der Regent hat den General Plastiras mit der Regierungsbildung beauftragt. Die Verhandlungen der Engländer mit der griechischen Volksbefreiungsarmee ELAS (Ethnikós Laikós Apelevtherotikós Stratós sind noch nicht abgeschlossen. General Soobie übt weiter starken Druck zwecks Durchsetzung seiner Forderung aus. | |||
| Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Königreich Dänemark Der britische Premierminister Winston Churchill richtet eine Botschaft an das dänische Volk. | |||
siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Staat der Vatikanstadt In der russischsprachigen Presse wird der Papst scharf wegen seiner Weihnachtsrede angegriffen. Die nachträgliche Durchsicht des Textes im Wortlaut ergibt jedoch aus Sicht der deutschen Beobachter, dass diese Rede nicht ganz die zunächst angenommene Tendenz gegen die Achsenmächte aufweist, sondern bei aller Betonung der demokratischen Grundsätze auch die Alliierten zur Vernunft mahnt. | ||
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Großdeutsches Reich
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Slowakische Republik / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Im Wehrmachtsbericht erscheint eine Beschreibung der Lage in Ungarn und in der Slowakei:
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Großdeutsches Reich / Reichsland Elsaß-Lothringen / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Französische Republik / Königreich Belgien / Königreich der Niederlande / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
Vor einer Stunde erhielt die Heeresgruppe G der Deutschen Wehrmacht unter ihrem Oberbefehlshaber Generaloberst Johannes Blaskowitz ihre endgültigen Aufträge zum "Unternehmen Nordwind" mit dem Ziel, die Gebiete Elsass und Lothringen wieder zurückzuerobern. Die Heeresgruppe soll erst dann angreifen, wenn die Verbände der 1. Armee die Ostausgänge der Vogesen zwischen Ingweiler und Zabern in Besitz genommen haben. Ihre Divisionen hatten die Aufgabe, die gegnerische Front nördlich von Straßburg zu durchbrechen und sich im Raum Hagenau–Brumath mit der 1. Armee zu vereinigen. Die Ausführung dieser zunächst nebensächlichen Operationen obliegen der 19. Armee unter dem General der Infanterie Siegfried Rasp. Diese plant neben kleineren Vorstößen in Bataillonsstärke aus dem Brückenkopf Elsass vor allem den Angriff der 553. Volksgrenadier-Division bei Gambsheim über den Rhein. Nach dem Abschluss der Zerschlagung der alliierten Kräfte im Unterelsass ist als Folgeoperation das Unternehmen Zahnarzt vorgesehen, ein Vorstoß in die Flanke der 3. US-Armee. Führer und Reichskanzler Adolf Hitler verbindet mit dem „Unternehmen Nordwind“ nicht nur die Aussicht auf einen weiteren Teilerfolg an der Westfront, sondern auch die Vorstellung, auf diese Weise die festgefahrene Ardennenoffensive wieder ins Rollen zu bringen. Der Heeresgruppe G steht die 6. US-Heeresgruppe gegenüber, die aus US-Amerikanern und aus Franzosen besteht. Generalleutnant Jacob L. Devers aus Pennsylvania führt die US-Heeresgruppe an, an seiner Seite stehen der US Army Generalleutnant Alexander Patch aus Arizona sowie der französische General Jean de Lattre de Tassigny aus Westfrankreich. Der Operationsraum liegt im deutschen Bereich nicht allein bei der Heeresgruppe G, sondern zwischen ihr und der neu gebildeten Heeresgruppe Oberrhein unter dem Kommando des Reichsführers der SS, Heinrich Himmler. Die unklare Situation hinsichtlich des von US-General Dwight Eisenhower angesonnenen Rückzugs der Alliierten hinter die Vogesen beginnt während des Angriffes auf Zabern politische Kreise zu ziehen. Noch am Nachmittag des ruft der Chef des Stabes von SHAEF General Devers an und wirft der 7. US-Armee Befehlsverweigerung vor, da sie nicht auf die Vogesen ausweiche. Devers gibt hieraufhin an, dass die diesbezüglichen Vorbereitungen anlaufen, wegen der Verhältnisse vor Ort aber Zeit benötigen werden. Sogleich teilt Devers Patch mit, dass seine Armee bis zum 5. Januar hinter die Vogesen ausweichen und die Oberrheinebene samt Straßburg aufgeben müsse. Patch beginnt unverzüglich mit der Umsetzung, indem er die im Zuge der Lauter eingesetzten Verbände nach Süden zurücknimmt. Zeitgleich mit dem Befehl an Patch gibt Devers diese Information über die französischen Verbindungsoffiziere an die französische Regierung weiter. Daraufhin protestiert der französische General Charles de Gaulle in einem Brief an Devers. Hintergrund der französischen Haltung ist vor allem die jüngere Geschichte des Elsass' als Zankapfel zwischen Deutschland und Frankreich. Vor allem Strassßbourg, wo Claude Joseph Rouget de Lisle 1792 die Marseillaise komponierte, besitzt bei den Franzosen einen Stellenwert, der nur von der Hauptstadt Paris übertroffen wird. Außerdem wird befürchtet, dass eine erneute deutsche Besetzung Repressalien gegen diejenigen Teile der Bevölkerung nach sich ziehen wird, die nach der Einnahme durch die Alliierten am 23. November 1944 offen ihre Loyalität gegenüber Frankreich gezeigt haben.
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Großdeutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Großdeutsches Reich / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien
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Großdeutsches Reich / Alpen- und Donau-Reichsgaue
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| Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik der Philippinen / Kaiserreich Großjapan Die Marine der Vereinigten Staaten schließt die 1943 aufgenommene Versorgung von Widerstandsgruppen gegen die japanische Besatzung auf den Philippinen durch Unterseeboote ab. Die Einheiten der 6. Armee werden im Hafen von Ormoc auf den Philippinen in der Provinz Leyte auf mehrere Transportschiffe verladen. Diese Transportflotte wird außerhalb des Golfs von Leyte von der 7. Flotte unter Admiral Jesse B. Oldendorf begleitet. Die Invasionsflotte zählt 273 Schiffe: 170 Transporter, 9 Schlachtschiffe (BB), 15 Geleitträger (CVE), 8 Leichte Kreuzer (CL), 51 Zerstörer (DD) und 20 Minensucher (AP). Sie transportiert etwa 270.000 Soldaten. | |||
| Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Nördliche Marianen / Kaiserreich Großjapan Flugzeuge der japanischen Luftwaffe fliegen einen Großangriff auf US-amerikanische Stellungen auf den Marianen im Südpazifik, der zur Region Mikronesien zählen. | |||
| Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Republik Birma / Kaiserreich Großjapan Britische Streitkräfte beginnen von Birma aus eine Großoffensive gegen die japanischen Besatzungstruppen in Südostasien. |
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Großdeutsches Reich
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Großdeutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik Polen / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken In Deutschland sind stellenweise alle telefonischen Verbindungen nach dem Westen unterbrochen. Neue Kabel sollen ab morgen Besserung bringen.
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Königreich Schweden
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Slowakische Republik / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
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Großdeutsches Reich / Reichsland Elsaß-Lothringen / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Französische Republik / Königreich Belgien / Königreich der Niederlande / Großherzogtum Luxemburg / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Großdeutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien / Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Großdeutsches Reich / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien
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Großdeutsches Reich / Alpen- und Donau-Reichsgaue
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Königreich Italien / Italienische Sozialrepublik / Großdeutsches Reich
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Großdeutsches Reich
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Großdeutsches Reich Im Indischen Ozean gibt ein US-amerikanischer Dampfer um 1230 Uhr U-Bootsmeldung westlich Colombo und fordert Flugzeughilfe an, weil das deutsche U-Boot ihn verfolgt. Die Meldung wird von Colombo wiederholt. | ||||
| Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Republik Birma / Kaiserreich Großjapan Britische Streitkräfte landen bei Akyab am Golf von Bengalen, gedeckt durch die „British Eastern Fleet“. | |||||
| Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik der Philippinen / Kaiserreich Großjapan Die amerikanische Flotte wird am Nachmittag vom japanischen Geleitboot Nr. 35 etwa 50 Kilometer vor der Küste von Cebu gesichtet, welches sofort eine Funknachricht an das japanische Oberkommando auf der Insel Mindanao sendet. Das Oberkommando leitet die Nachricht weiter zum Heeresluftwaffenkommando auf Luzon. Das Heeresluftwaffenkommando sendet ein Mitsubishi F1M2 Pete Wasserflugzeug zur Aufklärung. Das Flugzeug wird jedoch über Cebu von zwei Grumman F6F Hellcats der US-Flotte angegriffen und abgeschossen, wobei alle Besatzungsmitglieder getötet werden. Das japanische Oberkommando auf Luzon beschließt nach Aufforderung von Admiral Ugaki Matome, einen starken Shimpu-Tokkotai-Angriff gegen die US-Flotte zu organisieren. Shimpu-Tokkotai bedeutet "Göttlicher Wind" und ist auch bekannt unter "Kamikaze", was in der westlichen Welt unter "Selbstmordangriff" bekannt wird. |
| Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Der sowjetische Außenminister Molotow übergibt dem amerikanischen Botschafter ein formelles Gesuch um Kapitalhilfe für den Wiederaufbau in der UdSSR. In amerikanischen Regierungskreisen wird ausführlich darüber diskutiert, wie sich die finanzpolitische Überlegenheit der USA am wirkungsvollsten gegenüber der Sowjetunion ausspielen ließe. Man reagiert hinhaltend; es kommt schließlich zu keiner Übereinkunft. Für die Notlage in der UdSSR haben die kommerziell denkenden Amerikaner, die sich ja weiterhin im Krieg auch mit Japan befinden, wenig Verständnis. In der Sowjetunion hingegen muss die Tatsache, dass von dem kapitalistischen "Waffenbruder" keine Kredithilfen für die Beseitigung der immensen Kriegszerstürungen im eigenen Land zu bekommen sind, die ohnehin vom Misstrauen geprägten Beziehungen zu den USA weiterhin belasten. | |||
| Schweizerische Eidgenossenschaft Der Schweizer Bundesrat Eduard von Steiger wird neuer Bundespräsident. Eduard von Steiger wurde am 02.07.1881 in Langnau im Emmental geboren und war ein Politiker der "Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei". In Bern war er von 1914 bis 1917 Stadtrat und von 1921 bis 1938 in Burgerrat. Für die Konservative Partei saß er ab 1914 auch im Berner Grossen Rat und präsidierte in der Folge mehreren kantonalen Kommissionen. Als Parteipolitiker betrieb er den Zusammenschluss seiner Partei mit der Bernischen Bauern- und Bürgerpartei, deren Vertreter Rudolf Minger bereits seit 1929 im Bundesrat gesessen hatte, zur Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei. Er wurde am 10. Dezember 1940 in den Bundesrat gewählt. Dabei setzte er sich gegen seinen Parteikollegen Markus Feldmann durch, wobei die bernische BGB Feldmann vorgezogen hatte. Gerüchte über eine deutsche Einflussnahme auf seine Wahl wurden nie bestätigt. Von 1931 bis 1940 war er Bankrat der Schweizerischen Nationalbank (SNB), 1940 Vizepräsident des Verwaltungsrats der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und von 1933 bis 1940 Verwaltungsrat der Schweizerischen Volksbank. Das von ihm verantwortete Departement trug nach Kriegsbeginn für den Vollzug der Flüchtlingspolitik die zentrale Verantwortung, weil es von 1938 bis 1942 zu einer Verlagerung der Kompetenzen von den Kantonen zu den Bundesbehörden kam. Es ist bekannt, dass im EJPD starke fremdenfeindliche und antisemitische Tendenzen herrschten und die Polizeiabteilung ihre Kräfte auf die Abwehr der Flüchtlinge konzentrierte. Trotz bereits rigoroser Durchsetzung der Abwehrmaßnahmen gelangten noch österreichische Juden in die Schweiz. Ab Frühjahr 1942 wurden Juden zu Tausenden nach Osten deportiert, ab Mai begann die Massenvernichtung in Auschwitz. Allein am 16. Juli wurden über 13.000 französische Juden in Paris verhaftet und deportiert. Ende Juli erstattete der Stellvertreter von Fremdenpolizeichef Heinrich Rothmund, Robert Jezler, dem Bundesrat Bericht: "Die übereinstimmenden und zuverlässigen Berichte über die Art und Weise, wie die Deportationen durchgeführt werden, und über die Zustände in den Judenbezirken im Osten sind derart grässlich, dass man die verzweifelten Versuche der Flüchtlinge, solchem Schicksal zu entrinnen, verstehen muss und eine Rückweisung kaum mehr verantworten kann." Dennoch betonte er, man dürfe in der heutigen Kriegszeit, in der auch die Schweiz in gewissem Sinn um ihre Existenz kämpfen müsse, "nicht zimperlich" sein, und empfahl, bei der Aufnahme von Flüchtlingen in Zukunft "große Zurückhaltung" zu üben. Am 13. August 1942 erließ das Justiz- und Polizeidepartement eine totale Grenzsperre für jüdische Flüchtlinge. Sie wurde etwas später vom Gesamtbundesrat bestätigt. Am 30. August 1942 führte die reformierte Jugendorganisation Junge Kirche in Zürich-Oerlikon eine schweizerische Landsgemeinde durch. Nachdem am Vormittag der Basler Pfarrer Walter Lüthi gesprochen hatte, hielt Eduard von Steiger am Nachmittag vor den rund 8000 anwesenden Jugendlichen eine Rede, in der er die restriktive Politik der Schweiz gegenüber den jüdischen Flüchtlingen im Zweiten Weltkrieg mit dem berühmt gewordenen Bild des «kleinen Rettungsbootes» zu rechtfertigen suchte: Wer ein schon stark besetztes kleines Rettungsboot mit beschränktem Fassungsvermögen und ebenso beschränkten Vorräten zu kommandieren hat, indessen Tausende von Opfern einer Schiffskatastrophe nach Rettung schreien, muss hart scheinen, wenn er nicht alle aufnehmen kann. Und doch ist er noch menschlich, wenn er beizeiten vor falschen Hoffnungen warnt und wenigstens die schon Aufgenommenen zu retten sucht. Die Zahl der abgewiesenen und damit größtenteils in den Tod getriebenen Juden und Jüdinnen ist umstritten, es wird von bis zu 25.000 oder "nur" einigen tausend gesprochen; letztere Einschätzung stützt sich darauf ab, dass wohl viele Flüchtlinge mehrmals versuchten, die gesperrte Grenze zu überqueren und es damit zu Mehrfachzählungen kam. Der Bundesrat besteht aus folgenden Politikern:
Der neue Präsident, Eduard von Steiger, betont in seiner Neujahrsansprache, dass "die Schweiz auch weiterhin unter allen Umständen und gegenüber allen Mächten die Neutralität wahren wird". | |||
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Italienische Sozialrepublik / Großdeutsches Reich Die Parole des Duce an die Italiener im Deutschen Reich für das Jahr 1945 lautet "Arbeiten und Kämpfen". | ||
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Großdeutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik Polen / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Königreich Schweden
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Slowakische Republik / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
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Großdeutsches Reich / Reichsland Elsaß-Lothringen / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Französische Republik / Königreich Belgien / Königreich der Niederlande / Großherzogtum Luxemburg / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Großdeutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien / Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Großdeutsches Reich / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien London liegt weiter unter dem Beschuss von Vergeltungswaffen des Großdeutschen Reiches.
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Großdeutsches Reich / Alpen- und Donau-Reichsgaue
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Königreich Italien / Italienische Sozialrepublik / Großdeutsches Reich / Demokratische Föderative Republik Jugoslawien
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| Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Es wird bekannt, dass als Nachfolger des verunglückten britischen Admirals Ramsay wahrscheinlich der Chef der britischen Mittelmeerflotte, Admiral Cunningham, bestimmt ist. | |||
| Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Republik Birma / Kaiserreich Großjapan Die britischen Streitkräfte erobern im japanisch besetzten Birma die strategisch wichtige Hafenstadt Akyab am Golf von Bengalen. | |||
Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik der Philippinen / Kaiserreich Großjapan
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| Königreich Griechenland In der griechischen Hauptstadt Athen beauftragt der von König Georg II. eingesetzte Regent, Erzbischof Damaskinos, General Nikolaos Plastiras mit der Bildung einer neuen Regierung, der mehrheitlich liberale Politiker angehören. | |
| Italienische Sozialrepublik Nach Berichten der italienischen Zeitung „Il populo”, dem Organ der christdemokratischen Partei des Landes, hat in Sizilien die von der faschistischen Regierung unterdrückte Mafia wieder ihre ehemalige Machtposition zurückerlangt und bereits in zahlreichen Gemeinden die örtliche Verwaltung durchdrungen. | |
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Großdeutsches Reich / Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete / Königreich Belgien / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Folgende Aktivitäten der V-2-Einsätze werden verzeichnet:
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Großdeutsches Reich / Reichsgau Wien
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Königreich Belgien / Großdeutsches Reich Mit Luftunterstützung und erheblichem Materialaufwand beginnen amerikanische Truppenverbände von Norden her in den deutschen Angriffskeil durch die Ardennen einzubrechen. Ziel ist Bastogne, das bereits die 3. US-Armee von George Patton von Süden her aus der Umklammerung befreit hat. |
| Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Kaiserreich Großjapan / Königreich Thailand Langstreckenbomber der US Air Force greifen die von japanischen Truppen besetzte Hauptstadt Thailands, Bangkok, an. | |
| Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Kaiserreich Großjapan / Republik der Philippinen Ein japanisches Kamikaze-Flugzeug greift den Geleitträger USS OMMANEY BAY an. Das Flugzeug, eine zweimotorige Kawasaki Ki-45 Nick, durchbricht zwei Decks, bevor es explodiert. Eine Bombe des Flugzeuges detoniert in einem Flugzeugbenzin-Depot, was eine große Explosion bewirkt. Hierdurch und durch das anschließende Feuer wird der Träger so stark beschädigt, dass er evakuiert und anschließend vom Zerstörer USS BURNS versenkt wird. Während der nächsten sechs Tage greifen weitere 114 japanische Flugzeuge die Flotte an und versenken neben dem Zerstörer USS LONG drei Transportschiffe und einen Minensucher, die USS PALMER (DDM-161). Weitere Einheiten werden getroffen, können aber noch zu den wichtigen Marinestützpunkten Ulithi, Leyte oder nach Pearl Harbor geschleppt werden. Unter den beschädigten Einheiten sind zwei Schlachtschiffe, vier Kreuzer, fünf Zerstörer und zwei Transportschiffe. Bei diesen Kamikazeangriffen kommen 325 Seeleute um und etwa 800 weitere werden verletzt. Von den eingeschifften Landungstruppen sterben 240, während 293 verletzt werden. |
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
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Großdeutsches Reich
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Großdeutsches Reich / Reichsgau Wien / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
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| Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Republik Polen Das im Juli 1944 unter der Führung der Kommunistischen Partei Polens gebildete „Lubliner Komitee”, das sich am 1. Januar zur „Provisorischen Regierung der Republik Polen” umgebildet und hat, wird von der UdSSR vier Tage später diplomatisch anerkannt. Die Exilregierung protestiert vergeblich. | |||
| Schweizerische Eidgenossenschaft Schweizer Kommentar in "Radio Beromünster": "Wenn es überhaupt angängig ist, in einer politisch-militärischen Lagebetrachtung einmal ein menschliches Wort zu sagen, dann verdient die Zivilbevölkerung der vom Krieg heimgesuchten Länder, Städte und Dörfer, dass ihre Leiden nicht übergangen werden. Es ist die Gefahr vorhanden, dass durch das Übermaß von Schrecken und Grausamkeit, die seit mehr als fünf Jahren ganz Europa heimsuchen, das Gefühl für die Leiden der Mitmenschen abgestumpft werde." | |||
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Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Großdeutsches Reich Der Rotarmist Wladimir A. an seine Eltern: „Vater, ich kämpfe auf dem Boden des Feindes, jenes Feindes, der Euch, meinen lieben Angehörigen, Leid und Unglück gebracht hat. Wegen dem mein Bruder und Euer Sohn umgekommen ist. Nun, was soll's, Ihr habt das Haus verloren, habt Eure ganzen Habe verloren, die Ihr in Jahren erworben habt. Ihr habt wegen alledem, was der Feind über unser Nowgorod gebracht hat, Tränen vergossen. Und so vergelte ich es ihm dafür. In Feindesland ist jeder unserer Soldaten ein Herr und rächt jeder sich, wie er nur kann. Und es gibt keine Gnade, in keinem Haus. Für keine Möbel, keine Uhren, keine Spiegel. Alles liegt in Scherben. Sollen doch ihre Frauen und Mütter für alles Tränen vergießen, so wie Ihr sie vergossen habt.“ | ||
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Großdeutsches Reich
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Großdeutsches Reich / Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete / Königreich Belgien / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Großdeutsches Reich In den späten Abendstunden fliegen Bombergeschwader der britischen Royal Air Force einen Großangriff auf Hannover. | ||
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Großdeutsches Reich / Reichskommissariat Norwegen Deutsche U-Boote mit je zwei Kleinstunterseebooten vom Typ „Biber” an Deck laufen von norwegischen Häfen zu einem Angriff auf alliierte Geleitzüge im Nordmeer aus; die auf drei Tage angesetzte Operation muss jedoch ohne erkennbaren Erfolg abgebrochen werden. | ||
| Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Der Bischof von London, Geoffrey Francis Fisher, wird von König Georg VI., dem Oberhaupt der anglikanischen Kirche, zum Nachfolger des verstorbenen Erzbischofs von Canterbury, William Temple, ernannt. William Temple, geboren am 15.10.1881 in Exeter, starb bereits am 26.10.1944 in Kent. Temple galt als führender Vertreter der ökumenischen Bewegung. Temple war der zweite Sohn Frederick Temples, der von 1895 bis 1902 ebenfalls Erzbischof von Canterbury war. 1909 erhielt er seine Priesterweihe. Zu dieser Zeit hatte er noch eine Dozentenstelle (1904–1910) für Philosophie am Queen’s College in Oxford inne. Schnell stieg er in der kirchlichen Hierarchie auf: Temple wurde Bischof von Manchester (1921–1929), dann Erzbischof von York (1929–1942) und schließlich 1942 Erzbischof von Canterbury. Temple gehörte zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Life-and-Liberty-Bewegung, die sich für Autonomie der anglikanischen Kirche einsetzte. Er unterstützte die Arbeiterbewegung und strebte wirtschaftliche und soziale Reformen an. Als erster Präsident (1908–1924) der Workers’ Educational Association trat er der Labour Party bei. Er engagierte sich in der ökumenischen Bewegung, war bei der Lausanner Konferenz (1927) anwesend und bereitete 1937 die Weltkirchenkonferenz in Edinburgh vor. William Temple beteiligte sich auch an der Organisation der Malverner Konferenz (1940/41). Darüber hinaus wirkte er an der Einrichtung des Britischen Rates der Kirchen und des Ökumenischen Rates der Kirchen mit. William Temple war der erste Erzbischof von Canterbury, der eine Feuerbestattung erhielt. Dies wird zur Akzeptanz der Feuerbestattung in England beitragen. Seine Asche wurde im Garten des Kreuzganges der Kathedrale von Canterbury in der Nähe des Grabes seines Vaters beigesetzt. Der neue Erzbischof von Canterbury, Geoffrey Francis Fisher, wurde am 05.05.1887 in Warwickshire geboren. Er studierte am Marlborough und am Exeter College. 1913 war er Assistent im Marlborough College, als er beschloss, sich zum Priester ordinieren zu lassen. Zu dieser Zeit hatten die Öffentlichen Schulen in England enge Beziehungen zu der Kirche von England und es war nicht ungewöhnlich, dass die Schulleiter in der Regel Priester waren. 1914 wurde Fisher Direktor der Repton School als Nachfolger William Temples, der später ebenfalls Erzbischof von Canterbury wurde. Temple war nicht sehr erfolgreich in seinem Amt als Schulleiter und Fisher müsste die allgemeine Disziplin der Schule wiederherstellen. Der Kinderbuch Autor Roald Dahl (* 1916) war zu dieser Zeit Schüler in Repton und beschrieb Fishers Amtszeit in seiner Autobiographie. 1932 wurde er zum Bischof von Chester und 1939 zum Bischof von London ernannt. 1942 trat der Erzbischof von Canterbury Cosmo Lang zurück und wurde durch William Temple abgelöst. Dieser starb jedoch bereits 1944. Einige vertraten die Auffassung, dass die beste Wahl jetzt George Bell, Bischof von Chichester wäre, allerdings war es dann Fisher, der ernannt wurde. Die Ernennung der Bischöfe in der Kirche von England liegt letztlich in den Händen des Premierministers. Winston Churchill hasste William Temples Politik, akzeptierte aber Cosmo Langs Ratschläge. William Temple war eine herausragende Persönlichkeit und niemand hätte ernsthaft seine Wahl ausschließen können. Dieses Mal jedoch war die Lage weniger eindeutig. Es wurde allgemein davon ausgegangen, dass George Kennedy Allen Bell wegen seiner Kritik in der Oberhaus-Debatte zur Bombardierungsstrategie der Regierung nicht ernannt wurde. Zwar ist es wahrscheinlich, dass dieses seine Chance erheblich reduzierte, aber William Temple hatte offenbar Fisher als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Fishers Hauptanliegen für seine neue Aufgabe wird die Überarbeitung des kanonischen Rechts der Kirche von England sein, deren Richtlinien seit 1603 in Kraft sind und einer dringenden Modernisierung bedürfen. | |||
| Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Kaiserreich Großjapan / Republik der Philippinen Ein Teil der US-Flotte im Golf von Lingayen kommt an der Westküste von Luzon an. Zwei Schiffsformationen nähern sich der Küste bis auf 500 Meter und feuern etwa 5.000 Granaten auf die alten US-Verteidigungsstellungen, die von den Japanern besetzt und ausgebaut wurden. Der Beschuss dauert sechs Stunden und zerstört mehr als 30 feindliche Bunker und Stellungen. Etwa 350 Marineflieger bombardieren gleichzeitig die Strände und die kleineren Flugplätze im Innenland. Dabei werden 42 japanische Flugzeuge am Boden zerstört oder abgeschossen. Weitere zwölf japanische Flugzeuge werden über der US-Flotte von den Flugabwehrgeschützen getroffen. Die amerikanischen Verluste betragen dagegen fünf Flugzeuge. Währenddessen bombardiert die Task Force 76, bestehend aus drei Geleitträgern, zwei Kreuzern und elf Zerstörern, die von Konteradmiral Allen E. Smith befehligt wird, die japanischen Inseln von Chichi- und Hahajima, um zu verhindern, dass die dort stationierten japanischen Geschwader in den Luftkampf über Luzon eingreifen. Ein dritter Flottenverband unter dem Kommando von Konteradmiral James L. MacRea, bestehend aus sechs Trägern, drei Kreuzern und 23 Zerstörern, bombardiert die Kurileninseln. Der japanische leichte Kreuzer Kitakami der Kuma-Klasse wird dabei vor Chichijima von SB2C-Helldiver-Bombern im Maschinenraum getroffen und beschädigt. |
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Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Großdeutsches Reich Zwischen dem britischen Premierminister Winston Churchill und dem sowjetischen Partei- und Staatschef Josef W. Stalin kommt es zum Austausch von Telegrammen; Stalin erklärt sich darin bereit, den Beginn der für den 20. Januar vorgesehenen Großoffensive der Roten Armee gegen die deutsche Ostfront auf den 12. Januar vorzuverlegen. | ||
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
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Großdeutsches Reich / Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete / Königreich Belgien / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
Von hier starten folgende Raketen:
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Großdeutsches Reich / Reichsgau Wien
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Großdeutsches Reich / Provinz Hannover / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Die Royal Air Force unternimmt in der Nacht zum 6. Januar einen weiteren Luftangriff auf das Gebiet von Hannover. Bei dem 105. Luftangriff von Alliierten auf die Stadt wird die bisher größte Anzahl von 2560 Tonnen Sprengstoff abgeworfen. Langenhagen ist zu mehr als die Hälfte zerstört. Leichen aus diesem Ort fliegen nach Mitteilung der Bevölkerung bis auf die entfernte Autobahn. | ||
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Großdeutsches Reich / Französische Republik Deutscher Frontalangriff über den Rhein nördlich von Straßburg. Nach anfänglichen Erfolgen bleibt auch dieser Stoß stecken. | ||
Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik der Philippinen / Kaiserreich Großjapan
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Vom Plattensee aus unternimmt das deutsche IV. SS-Panzerkorps einen (vergeblichen) Entsatzvorstoß auf die von sowjetischen Truppen eingeschlossene ungarische Hauptstadt Budapest. Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Vom südlich der polnischen Hauptstadt Warschau gelegenen Baranow-Brückenkopf an der Weichsel aus beginnt sowjetische Artillerie mit dem Beschuss der in diesem Frontabschnitt gelegenen deutschen Stellungen.
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Großdeutsches Reich
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Großdeutsches Reich / Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete / Königreich Belgien / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
sonstigen Schäden.
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Großdeutsches Reich / Provinz Hannover / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Die Royal Air Force unternimmt einen Luftangriff auf das Gebiet von Hannover. Bei dem 105. Luftangriff von Alliierten auf die Stadt wird die bisher größte Anzahl von 2560 Tonnen Sprengstoff abgeworfen. Langenhagen ist zu mehr als die Hälfte zerstört. Leichen aus diesem Ort fliegen nach Mitteilung der Bevölkerung bis auf die entfernte Autobahn. | ||
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik der Philippinen / Kaiserreich Großjapan
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
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Großdeutsches Reich / Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete / Königreich Belgien / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Großdeutsches Reich / Reichsgau Wien
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Großdeutsches Reich Britische Bomberverbände fliegen einen Großangriff auf München, bei dem rund 2100 Tonnen Bomben abgeworfen werden. Auch auf Hannover werden 71 Tonnen abgeworfen. | ||
Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Australischer Bund / Kaiserreich Großjapan
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
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Großdeutsches Reich / Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete / Königreich Belgien / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Großdeutsches Reich / Reichsgau Wien
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Großdeutsches Reich / Provinz Ostpreußen / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Ostpreußen:
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| Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Kaiserreich Großjapan Trotz der einwöchigen Kamikaze-Angriffe japanischer Kampfflieger gelingt der 6. US-Armee mit 4 Divisionen unter großen Verlusten die Landung im Lingayen-Golf der philippinischen Hauptinsel Luzon. Am späten Morgen gehen etwa 68.000 GIs der 25. US-Infanteriedivision und 2.000 Marines an Land. General Walter Krueger übernimmt jetzt das taktische Kommando. Mehrere hundert Jeeps und Lastwagen werden ausgeschifft und mit Funkgeräten, Panzersperren und schweren Waffen beladen, da man einen japanischen Gegenangriff befürchtet. Am Abend sind insgesamt etwa 170.000 Soldaten sowie einige tausend Fahrzeuge angelandet. |
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Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Großdeutsches Reich Schiffe der Baltischen Rotbanner-Flotte versenken auf der Ostsee einen deutschen Transporter mit einer Wasserverdrängung von 10.000 Tonnen. | ||
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:
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Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Provinz Ostpreußen / Republik Polen / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front südlich von Ostpreußen:
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Großdeutsches Reich / Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete / Königreich Belgien / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Großdeutsches Reich / Reichsgau Wien
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siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich / Reichsgau Wien / Reichsgau Steiermark Ein von der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) zur Geburtsklinik umfunktioniertes Hotel in der Steiermark wird für Wiener Frauen eröffnet. | ||
| Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Um die Moral der Bevölkerung zu heben, berichten britische Zeitungen vom Einsatz eines neuartigen Ortungssystems durch die Royal Air Force, das es ermöglicht, Bombenziele auch unter einer geschlossenen Wolkendecke auszumachen. Es handelt sich hier um eine britische Entwicklung des Radars und geht auf eine Forschungen zurück, die seit 1935 angestellt werden. Seit der Luftschlacht von England, die im Jahre 1940 begann, hat die Royal Air Force die Radartechnik im militärischen Einsatz gegen Deutschland. |
| Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Mandatsgebiet Palästina
Während des Zweiten Weltkrieges, dem durch das nationalsozialistische Deutschland Millionen Juden zum Opfer fallen, zeigen sich die englischen Behörden gegenüber den verzweifelten Versuchen jüdischer Flüchtlinge, nach Palästina zu gelangen, äußerst restriktiv. Die Terrortätigkeit jüdischer Organisationen, teilweise auch rechtsextremer, nimmt zu und trifft auf britische Repression sowie arabischen militanten Nationalismus. | |
siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich Im Rahmen einer Zusammenfassung seiner Erkenntnisse zum Raketenbau während des Krieges spekuliert der Chefingenieur des deutschen Raketenprogramms Wernher von Braun über zukünftige Einsatzmöglichkeiten der Raketenenergie. Dazu gehören ein Observatorium im Weltraum, der Bau von Raumstationen in der Erdumlaufbahn, ein Weltraumspiegel und interplanetare Reisen, beginnend mit Reisen zum Mond. Folgende Nachrichten betreffen den Reichswetterdienst:
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siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich / Königreich Belgien Die ersten V-3-Geschütze werden eingesetzt Sie erreichen eine Bahnhöhe von 30 Kilometern und eine Entfernung von 60 Kilometer. Zwei Testversionen kommen zum Einsatz und werden gegen Antwerpen und Luxemburg eingesetzt. Es können nur wenige Schüsse abgegeben werden, bevor die Läufe explodieren. |
| Hier geht es zur zweiten Dekade des Januar 1945 | |
| Hier geht es zur dritten Dekade des Januar 1945 | |
| Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1945 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
| Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1946 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
| Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... | 1947 / 1948 / 1949 / 1950 / 1951 / 1952 / 1953 / 1954 / 1955 |
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