Chronik 700: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Prinz Witiza der Westgoten empfängt durch | + | Prinz Witiza der Westgoten empfängt anlässlich des 13. Jahrestages des Beginns der Herrschaft seines Vaters Egica durch diesen die Königssalbung. Dieser Schritt ist bislang erst beim tatsächlichen Herrschaftsantritt eines zuvor nur nominellen Mitherrschers üblich. Daher muss davon ausgegangen werden, dass Egica gegenwärtig nur noch begrenzt handlungsfähig ist und Witiza die Regierungsgeschäfte faktisch bereits übernommen hat. Egica überträgt seinem Sohn die Zuständigkeit für das Gebiet des ehemaligen Suebenreichs im äußersten Nordwesten der Pyrenäenhalbinsel; dort residiert Witiza in der Stadt Tui. Angeblich erschlug er in Tui Fafila den Vater Pelayos, des späteren Gründers des asturischen Reichs. Egica ist bereits altersschwach, daher wird Witiza wahrscheinlich bereits die Regierungsgeschäfte führen. Außer ihm hat Egica einen weiteren Nachkommen, nämlich Oppa, der wahrscheinlich später der Metropolit von Sevilla wird. In der später verfassten Chronik Alfonsos III. wird Witiza als lasterhafter Mensch beschrieben werden, der mehrere Ehefrauen und Mätressen hat und die Kirche zugrunde richtet, indem er nicht nur Priestern, sondern sogar Bischöfen befiehlt, Ehefrauen zu nehmen. Damit fordere er den Zorn Gottes heraus. <br> |
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Version vom 3. August 2018, 16:35 Uhr
DIE EREIGNISSE DES JAHRES 700
Die Jüten unter Angantyr beginnen mit dem Bau des Danewerks
Die Franken unter Pippin II. des Mittleren erzwingen die Unterwerfung Thüringens
Nach dem Tod von Asparuch wird Terwel neuer Khan des Bulgarischen Reiches
| Hauptseite | Karte des Königreichs Dalriada um 590 (grün); gelb das Gebiet der Pikten |
(nach Geburtsjahr geordnet) | ||||
| Jahres-Chroniken | ||||||
| Länderchroniken | ||||||
| Nation | Name | Regierungszeit | ||
|---|---|---|---|---|
| Chronik 690 / Chronik 691 / Chronik 692 / Chronik 693 / Chronik 694 / Chronik 695 / Chronik 696 / Chronik 697 / Chronik 698 / Chronik 699 | |||||
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noch keine Ereignisse bekannt | |||||
Kalifat der Umayyaden
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| Kalifat der Umayyaden / Aksumitisches Reich Die Araber besetzen die Küstengebiete der heutigen Staaten Eritrea und Dschibuti, und die Aksumiten müssen sich ins Hinterland zurückziehen. | |||||
| Großbulgarisches Reich Terwel, der Sohn des Staatsgründers Asparuch, wird neuer Herrscher der Bulgaren. Er ist zwar unehelich geboren, gilt aber als erstgeborener Sohn des Herrschers, der der Herrschaftsdynastie Dulo angehört. In vielen Geschichtsbüchern wird Terwel, wie auch sein Vater, als Khan bezeichnet. Der einzige bis jetzt belegbare Titel Beider ist jedoch der Titel Knjas, was so viel wie "König" bedeutet. | |||||
| Oströmisches Reich / Stamm der Kroaten Kroaten lassen sich in der Gegend des heutigen Rijeka nieder. Infolge der Einfälle von Slawen und Awaren kommt es auch zu Wanderungen im Bereich des späteren Jugoslawien. Die römische Bevölkerung des infolge der Slaweneinfälle zerstörten Epidaurum (heute Cavtat) siedelt auf die befestigte Insel über, die Ragusa gegenüber liegt. Die nachziehende slawische Bevölkerung siedelt sich auf dem Festland, in einem verlassenen Ort mit der Bezeichnung Labusedi an (von lat. labes = Sturz) an, der in einem dichten Eichenwald liegt. Da Eiche im Slawischen "dub" heißt, wird sich hieraus höchstwahrscheinlich die Bezeichnung "Dubrovnik" bilden. | |||||
| Patrimonium Petri Papst Sergius I. führt den Gesang von Agnus Dei bei der Messe ein; nach den byzantinischen Traditionen verstärkt er den marianischen Kult mit Prozessionen von der Kirche von San Adriano bis zur Basilika Santa Maria Maggiore während der vier wichtigsten Feste der Seligen Jungfrau Maria: Reinigung (2. Februar), Verkündigung (25. März), Himmelfahrt (15. August) und Geburt Christi (8. September); nachdem er in die Basilika St. Peter eine Reliquie des Heiligen Kreuzes gebracht hat, richtet er in der Lateranbasilika einen Kreuzerhöhungstag ein. Er lässt mehrere Basiliken und Kirchen in Rom restaurieren und verschönern und schenkt der Basilika von St. Peter ein goldenes Bild des Apostels, eine goldene Patene, silberne Kerzenhalter, Kerzen, die um den Altar zu entzünden sind, einen Baldachin über der Cathedra und lässt den Portikus, die angrenzenden Gebäude und das Mosaik der Fassade restaurieren. In der Basilika San Paolo fuori le mura restauriert er die Bilder der Apostel und repariert das Dach mit Balken aus Kalabrien. Er macht auch wichtige Restaurierungen und spendet an die Kirchen von Sancti Cosma e Damiano und Santa Susanna einen presbyteralen Titel, was eine Aufwertung bedeutet. Während seines Pontifikats ordinierte er siebenundneunzig Bischöfe, achtzehn Priester und vier Diakone. | |||||
| Königreich der Langobarden Nach zwölf Jahren Herrschaft über die Langobarden stirbt König Cunincpert, der mit der Angelsächsin Hermelinda verheiratet war, mit der er einen Sohn, Liutpert, hat. Dieser wird Cunincperts Nachfolger. Weil sich aber andere agilofingische Prätendenten erheben, kommt es zu einem Bürgerkrieg im Reich. Da Liutpert beim Tod seines Vaters noch minderjährig ist, übt Ansprand, der Vater des Liutprand, für ihn die Regentschaft aus. Dagegen erhebt sich Raginpert, der Herzog von Turin, der als Neffe Cunincperts ebenfalls ein Agilofinger ist. Auch Herzog Rothari von Bergamo erhebt sich. | |||||
| Fränkisches Reich / Stammesherzogtum Thüringen / Stammesherzogtum Sachsen Pépin II., der Hausmeier der Franken, erzwingt die Unterwerfung der Herzogtümer Thüringen, die zwar noch weiter existieren, aber von nun an von Franken dominiert werden. Die Sachsen fallen in den Raum Fulda ein und zerstören dabei einen fränkischen Königshof. Herzog Hedan II. von Thüringen erklärt sich bereit, eine neue Herzogspfalz mit Kirche in Fulda zu erbauen. | |||||
| Fränkisches Reich / Königreiche in Dänemark / Patrimonium Petri / Königreich Northumbria / Großfriesisches Reich Der christliche Missionar und reisende Erzbischof Willibrord alias Clemens hat in den letzten Jahren kirchliche Strukturen im fränkischen Teil Frieslands entwickelt, unter anderem durch die Ansiedlung von „Homines Franci“. Nun begibt er sich in das heidnische Friesland des Friesenherzogs Radbod und wird von ihm zwar freundlich empfangen, wenn auch seine Missionsbemühungen zunächst keinen Erfolg haben. Anschließend reist Willibrord weiter nach Jütland, um den Dänenkönig Ongentheow (Ungundus, Angantyr) zu bekehren, von dem Alcuin schreibt, dass dieser grausamer als ein wildes Tier und härter als jeder Stein sei. Willibrord wird als „Apostel der Friesen“ bezeichnet. Auf seiner Reise erreicht seinen Mitarbeiter Wilfrid der Auftrag des Papstes Sergius I., dass er sich unverzüglich nach York in Northumbria begeben soll, um dort Bischof zu werden. | |||||
| Fränkisches Reich / Königreiche in Dänemark Die Macht der Franken im Norden wird abgeschwächt und die äußeren Provinzen ihres Reiches beginnen sich zu befreien. Dies gibt im Raum Schleswig die Möglichkeit der Machtentfaltung des Königreiches Jütland, die damit beginnen, das Gebiet zwischen Sachsen und Friesland zu besiedeln. König Angantyr von Jütland beginnt unverzüglich damit, eine bedeutende Befestigung in der Schleswiger Landenge zwischen der Ostseeförde Schlei und den Niederungen von Treene und Rheider Au anzulegen. Das Schlei-Seesperrwerk in der Großen Breite der Schlei soll die Durchfahrt von Schiffen kontrollieren. Der Osterwall bezieht die Ostseebucht Windebyer Noor in das Verteidigungssystem ein. Bis jetzt existierten lediglich Erdwälle von 1,8 bis 2,2 Meter Höhe und Breiten von etwa 6 Metern, deren Alter noch nicht bestimmt werden kann. Der Sodenwall, der jetzt errichtet wird, ist der erste große Wallbau des Danewerks. Er erstreckt sich von Hollingstedt an der Treene bis zum Dannewerker See und umfasst den Krummwall und den Hauptwall. Der Sodenwall besteht aus Gras-, Heide- und Torfsoden. Er wird 15 bis 18 Meter breit und bis 4 Meter hoch werden. Ein besonderes Kennzeichen wird das Fehlen eines Wehrgrabens sein. | |||||
| Großfriesisches Reich Der friesische Herrscher Radbod nimmt persönlich die Insel Helgoland in seinen Besitz. | |||||
Königreiche in Dänemark
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| Königreiche in Schweden In Uppland kommen Bootsgräber auf. | |||||
| Königreiche in Norwegen / Fränkisches Reich Die Königreiche im Gebiet des heutigen Norwegen sind häufig wirtschaftlich in ein gesamteuropäisches Beziehungsnetz eingebunden. Es existiert häufig ein Reisekönigtum nach fränkischem Vorbild und die Kleinkönige sind stark genug, um Eroberungen durchzuführen; meist unterhalten sie mehrere Stützpunkte, zwischen denen sie sich bewegen. | |||||
| Königreich Dalriada Nach nur zwei Jahren Herrschaft stirbt der König des iro-schottischen Reiches Dalriada, Fiannamail ua Dúnchado, der Sohn von Conall II. und damit der Bruder des früheren Königs Maelduin. Sein Nachfolger wird Selbach mac Ferchair, der Sohn von Fercher Fota. Selbach hatte 698 seinen Bruder Ainbcellach abgesetzt, war aber nicht zum Thron gelangt. | |||||
| Stamm der Pyu / Stamm der Shan / Königreich Mon Aus den nordöstlichen Randgebieten von Tibet wandern die eigentlichen Birmanen (auch Burmesen) in das Gebiet des heutigen Myanmar ein. Sie liefern sich mit den bereits ansässigen und auch mit nachrückenden indisierten Völkern wie den Shan, den Mon und anderen erbitterte Kämpfe um die Vorherrschaft. | |||||
| Stamm der Hausa Nach 200 Jahren Kampf um die Vorherrschaft in der Region sind die sieben Staaten der Hausa nun zu einer bedeutenden Macht in der Gegend der heutigen Grenze zwischen Nigeria und Niger aufgestiegen. | |||||
| Stamm der Anasazi In der Kultur der Anasazi gibt es Priester, Händler, Bauern und Jäger. Sie bewässern die Wüste und bauen Städte in Steilwänden der Canyons. Die Anasazi sind auf dem Weg zur am höchsten entwickelten Kultur Nordamerikas. | |||||
| Stamm der Pueblo / Stamm der Basketmaker Die im Gebiet des heutigen Utah, Colorado, New Mexico und Arizona lebenden Basketmaker beginnen mit dem Bau oberirdischer Wohnhütten. Sie verwenden dazu meist Halbhöhlen, die sie zumauern, Fenster und Türen einbauen, und vor allem als Vorratslager für den Winter nutzen. Von jetzt an werden diese Angehörigen der Anasazi als die ersten Pueblos bezeichnet. Errichtet werden diese freistehend oder auch unter Felsüberhängen, in dieser Form als Cliff Dwellings bezeichnet. Die ehemalige „Basketmaker“-Kultur geht auch aus dem Grund zurück, da die Menschen das Weben und das Töpfern jetzt für wichtiger als das Flechtwerk erachten. | |||||
| Westgotenreich Prinz Witiza der Westgoten empfängt anlässlich des 13. Jahrestages des Beginns der Herrschaft seines Vaters Egica durch diesen die Königssalbung. Dieser Schritt ist bislang erst beim tatsächlichen Herrschaftsantritt eines zuvor nur nominellen Mitherrschers üblich. Daher muss davon ausgegangen werden, dass Egica gegenwärtig nur noch begrenzt handlungsfähig ist und Witiza die Regierungsgeschäfte faktisch bereits übernommen hat. Egica überträgt seinem Sohn die Zuständigkeit für das Gebiet des ehemaligen Suebenreichs im äußersten Nordwesten der Pyrenäenhalbinsel; dort residiert Witiza in der Stadt Tui. Angeblich erschlug er in Tui Fafila den Vater Pelayos, des späteren Gründers des asturischen Reichs. Egica ist bereits altersschwach, daher wird Witiza wahrscheinlich bereits die Regierungsgeschäfte führen. Außer ihm hat Egica einen weiteren Nachkommen, nämlich Oppa, der wahrscheinlich später der Metropolit von Sevilla wird. In der später verfassten Chronik Alfonsos III. wird Witiza als lasterhafter Mensch beschrieben werden, der mehrere Ehefrauen und Mätressen hat und die Kirche zugrunde richtet, indem er nicht nur Priestern, sondern sogar Bischöfen befiehlt, Ehefrauen zu nehmen. Damit fordere er den Zorn Gottes heraus. | |||||
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