Formel 1 - 1901

DIE FORMEL 1 IM JAHRE 1901

Wilhelm Werner gewinnt als erster Deutscher ein internationales Autorennen

Ereignisse der Formel 1 des Jahres 1901
Camille Jenatzy, zu Beginn des Jahres ist er immer noch mit 105,88 km/h aus dem Jahr 1899 der schnellste Mensch der Welt	Henri Fournier, bester Rennfahrer des Jahres 1901	Léonce Girardot; er bleibt erfolgreichster Rennfahrer aller Zeiten nach Punkten	Markensieger der inoffiziellen internationlen Meisterschaft 1900 ist erneut ein Panhard

Geschichte der Formel 1 : 1894 / 1895 / 1896 / 1897 / 1898 / 1899 / 1900

Im Jahr 1901 bleibt Frankreich das Zentrum des internationalen Automobilrennsports. Henri Fournier wird mit Siegen in Paris–Bordeaux und Paris–Berlin zum erfolgreichsten Fahrer des Jahres, während Léonce Girardot seine Spitzenposition in der ewigen Punkteliste behauptet. Wilhelm Werner gewinnt als erster Deutscher ein internationales Autorennen und bringt Mercedes erstmals aufs Podium. Die französischen Marken Panhard, Mors und Renault dominieren weiterhin die Motorenwertung, während Peugeot erstmals zurückfällt. In Italien feiern FIAT und Felice Nazzaro erste Erfolge, in Deutschland und Österreich punkten Benz und Daimler. Der Gordon-Bennett-Cup wird erneut ausgetragen, bleibt jedoch ohne echte Konkurrenz, da das britische Team reglementbedingt innerhalb des Cups nicht gewertet wird. Insgesamt zeigt das Jahr eine wachsende Zahl internationaler Rennen, eine stärkere Differenzierung der Fahrzeugklassen und erste Anzeichen für eine strukturelle Ordnung im Automobilsport.

Die wichtigsten Autorennen des Jahres
Datum	Länge km	Bezeichnung und Ort	Sieger
25.03.1901	392	Nice-Salon-Nice	Wilhelm Werner auf Mercedes
29.05.1901	527	Paris-Bordeaux Trail (2nd Gordon Bennett Race)	Henri Fournier auf Mors
27.-29.06.1901	1105	Paris-Berlin Trail (VI. Grand Prix de l'A.C.F.)	Henri Fournier auf Mors

17.02.1901

Französische Republik Im Südwesten Frankreich findet das Autorennen Circuit du Sud Ouest statt. Der 332 Kilometer lange Kurs, der auch als Grand Prix de Pau bezeichnet wird, führt von Pau über Tarbes, Riscles, Saint Sever, Dax, Majendie, Bayonne, Peyrehorade und Orthez zurück nach Pau. Der Sieger Maurice Farman fährt mit seinem Panhard nach weniger als viereinhalb Stunden über die Ziellinie, eine halbe Stunde schneller als sein Vorgänger de Knyff vom Vorjahr. An dem Rennen nehmem mindestens acht Autos teil. Da an dem Rennen ausschließlich Franzosen teilnehmen, wird es für die inoffizielle Weltmeisterschaft der Autorennfahrer nicht gewertet. Das Ergebnis: 1 Maurice Farman auf Panhard, Zeit: 4h28m10s 2 Henri Farman auf Darracq, Zeit: 5h24m19s 3 Léonce Girardot auf Panhard, Zeit: 5h44m00s 4 Jacques Edmond auf Darracq, Zeit: 5h55m40s 5 Ouri auf Renault, Zeit: 8h07m00s

25.03.1901

Französische Republik     Deutsches Kaiserreich AUTORENNEN NICE - SALON - NICE, Straßenrennen 392 km Wilhelm Werner Sieger des Rennens ist der Deutsche Wilhelm Werner auf einem Mercedes. Es ist der erste Sieg eines Deutschen bei einem internationalen Autorennen. Wilhelm Werner wurde am 23. April 1874 in Großgartach (heute Leingaren) im Landkreis Heilbronn geboren. Er zählt zu den Pionieren des Motorsports in Deutschland und gilt als einer der versiertesten Fahrer auf den Wagen der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG). Im Jahr 1895 trat er als Monteur ins Cannstatter Unternehmen ein. Da das damals neu aufkommende Automobil Erfahrung in der Bedienung erforderte, war es zur damaligen Zeit üblich, dass Monteure die Fahrzeuge an die Kunden auslieferten und mitunter auch permanent als Chauffeure der Wagen fungierten. Ende der 1890er-Jahre ging Werner nach Wien, wo er zuerst in der DMG-Niederlassung aktiv war, danach den Fuhrpark Emil Jellineks betreute – Jellinek besaß unter anderem einen Daimler-Riemenwagen einen Zweizylinder-Daimler Phönix, einen Benz, eine Léon-Bollée-Voiturette und einen Mors – und später in die Dienste des Barons Alfred von Springer trat. Seitdem nimmt er als Werksfahrer der DMG erfolgreich an Wettfahrten teil. Im März 1899 pilotierte er einen von „Dr. Pascal“ (Henri de Rothschild) gemeldeten 4,9-Liter-Phönix beim Rennen Nizza–Magagnosc–Nizza und wurde Zweiter hinter Emil Jellinek. Heute gelingt ihm bei der Rennwoche im französischen Nizza (quinzaine de Nice) auf einem Mercedes 35 PS, der ebenfalls Henri de Rothschild gehörte, der erste Sieg.

Pos.	Fahrer	Motor	Zeit	Punkte	MotorPunkte
1	Wilhelm Werner	Mercedes 35 hp	6h45m58s	10	10
2	Henri Degrais	Rochet-Schneider	7h11m58s	9	9
3	Pierre de Caters	Mors	7h14m05s	8	8
4	Théophile Schneider	Rochet-Schneider	7h21m54s	7	7
5	Claude Lorraine Barrow	Mercedes	7h24m40s	6	6
6	Paul Chauchard	Panhard	7h24m40s	5	5
7	Henri Farman	Darracq	8h08m35s	4	4
8	Jacques Edmond	Darracq	8h08m41s	3	3
9	Marge	Rochet-Schneider	8h25m01s	2	2
10	Phil Stead	Panhard	8h49m50s	1	1
11	Marcellin Darracq aka "Marcellin"	Darracq	9h05m45s
DNF	Georges Lemaître	Mercedes
DNF	Pinson	Panhard
DNF	Maurice Audibert	Audibert-Lavirotte
DNF	Émile Lavirotte	Audibert-Lavirotte
DNF	Paul Baras	Darracq
DNF	Pinaud	Boyer

27.04.-12.05.1901

Königreich Italien GGIRO D'ITALIA DEI PILOTI DI CORSA, Rundkurs über 1642 km Auf der Route Torino - Alessandria - Genova - Chiavari - Spezia - Pisa - Firenze - Siena - Grosseto - Civitavecchia - Roma - Terni - Perugia - Gubbio - Rimini - Faenza - Bologna - Padova - Brescia - Milano nehmen 32 Teilnehmer am Giro d'Italia der Autorennfahrer teil. Das Rennen wird nicht für die inoffizielle Weltmeisterschaft der Autorennfahrer gewertet, da es keine internationale Beteiligung hat. Das Ergebnis: 1 Felice Nazzaro auf FIAT 4 cyl 3.8 L 2 Caltellotti auf Panhard 40 hp ? Biscaretti auf FIAT 12 hp ? Giovanni Agnelli auf FIAT 8 hp ? Bianchi auf FIAT 8 hp (In welcher Reihenfolge die Fahrer ins Ziel kamen steht nur für die beiden Erstgenannten fest).

12.05.1901

Deutsches Reich Auf einer Strecke zwischen Mannheim und Pforzheim und zurück nach Mannheim findet in Deutschland ein nationales Autorennen statt, das Willy Tischbein auf einem de Dietrich gewinnt. Da über weitere Teilnehmer nichts bekannt ist, wird dieses Rennen für die inoffizielle Weltmeisterschaft nicht gewertet.

29.05.1901

Französische Republik     Deutsches Kaiserreich AUTORENNEN PARIS - BORDEAUX - das GORDON BENNETT RACE über 527 km Henri Fournier gewinnt das Rennen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 85 km/h. Beim gleichen Rennen drei Jahre zuvor erreichte der Sieger lediglich 38 km/h. Mit Carl Voigt ist ein weiterer Deutscher wieder auf dem Podest. Gleichzeitig mit diesem Rennen wurde der "Coupe Internationale" oder auch der Gordon-Bennett-Cup ausgetragen. Dieser Wettbewerb lief noch enttäuschender als im Vorjahr, denn das französische Team trat hier sogar ganz ohne Gegner an, weil der einzige weitere gemeldete Teilnehmer, der Brite Selwyn Edge, auf einem angeblich drei Tonnen schweren Napier seine Dunlop-Reifen schon auf der Anfahrt verbraucht hatte und daher auf Reifen aus französischer Produktion zurückgreifen musste. Damit durfte er zwar am Hauptrennen teilnehmen, kam für die Gordon-Bennett-Wertung jedoch reglementbedingt – alle Komponenten eines Wagens mussten im jeweiligen Teilnehmerland hergestellt worden sein – nicht mehr in Frage. Zumindest kann die Zusammensetzung der französischen Mannschaft aus Vertretern der Marken Panhard & Levassor (mit den Fahrern Fernand Charron und Léonce Girardot) und Mors ("Levegh") anfangs noch für etwas Spannung sorgen, am Ende erreicht aber Girardot als einziger der drei Gordon-Bennett-Teilnehmer überhaupt das Ziel, aufgrund eines Kupplungsdefekts in der Gesamtwertung weit abgeschlagen auf dem zehnten Platz. Zweiter der Gordon-Bennett-Wertung wird Fernand Charron auf Panhard 40, Dritter "Levegh" auf Mors und Vierter Selwyn Francis Edge auf Napier 50. Hier das Ergebnis des regulären Rennens. Pos. Fahrer Motor Zeit Punkte Motorpunkte 1 Henri Fournier Mors 6h10m44s 10 10 2 Maurice Farman Panhard 6h41m15s 9 9 3 Carl Voigt Panhard 7h15m11s 8 8 4 Pinson Panhard 7h45m51s 7 7 5 Axt Panhard 7h46m17s 6 6 Étienne/Francois Giraud Panhard 8h08m48s 5 7 Henri Farman Panhard 8h16m50s" 4 8 Gilles Hourgières Mors 8h36m39s 3 6 9 Paul Baras Darracq 8h41m05s 2 5 10 Léonce Girardot Panhard 8h50m59s 1 11 Baron Pierre de Crawhez Panhard 8h56m34s 12 Louis Renault Renault 9h31m27s 4 13 Marcel Renault Renault 9h39m14s 3 14 Jacques Edmond Darracq 10h24m04s 2 15 Henri Beconnais Darracq 10h40m25s 1 16 Oury Renault 10h43m58s 17 Grus Renault 10h53m41s 18 Léon Théry Decauville 11h00m42s 19 G. Berteaux Panhard 11h09m39s 20 Sanz Boyer 11h11m26s 21 Lefêbvre Bolide 11h41m50s 22 Rudeaux Darracq 11h48m58s 23 Franz Uhlmann Decauville 12h17m20s 24 Filtz Turgan-Foy 13h56m59s 25 Chabrières Decauville 14h04m46s 26 Lot Liberia 15h51m04s DNF Fernand Charron Panhard 40 Reifen DNF Alfred Velghe aka Levegh Mors Z Unfall DNF Selwyn Francis Edge Napier 50 Reifen DNF Baron Pierre de Caters Mors

27.-29.06.1901

Französische Republik     Deutsches Kaiserreich An drei Tagen findet das Autorennen zwischen Paris und Berlin in drei Etappen statt. Später soll das Rennen die Bezeichnung VI. Grand Prix de l'A.C.F. erhalten. Erstmals organisiert der Automobile Club de France (ACF) sein großes Rennen wieder teilweise im Ausland. Es beteiligen sich 110 Autos und 10 Motorräder am Rennen auf der 1105 Kilometer langen Strecke, die in drei Tagesetappen (Paris–Aachen 459 Kilometer, Aachen–Hannover 445,2 Kilometer und Hannover–Berlin 293,93 Kilometer) aufgeteilt wird. Die Etappen führen im Einzelnen über folgende Strecken: Paris (Fort de Champigny), Coulommiers, Montmirail, Épernay, Reims, Rethel, Poix, Sedan, Florenville, Bastogne, Sankt Vith, Aachen Aachen, Aldenhoven, Julier, Bergheim, Köln, Düsseldorf, Duisburg, Dinslaken, Wesel, Haltern, Dülmen, Münster, Warendorf, Rheda, Bielefeld, Herford, Minden, Stadthagen, Hannover Hannover, Peine, Braunschweig, Königslutter, Erxleben, Magdeburg, Genthin, Plaue, Potsdam, Berlin (Westend, Trabrennbahn) Es gibt bei den Automobilen drei Klassen: Schwere Fahrzeuge über 650 kg, leichte Autos mit einem Gewicht von 400 bis 650 kg und Voiturettes unter 400 kg. Manche Autos in der schweren Klasse sind deutlich schwerer als 650 kg, so bringt der Mors 1300 kg auf die Waage. Mit Henri Fournier ist in der Gesamtwertung erneut ein Mors-Fahrer erfolgreich, der auf einen Schnitt von über 77 km/h kommt. Ganz beachtlich schlägt sich auch Louis Renault, der mit seiner Voiturette (Gewichtsbegrenzung auf 400 kg) den achten Platz mitten unter den mächtigen Rennwagen der Konkurrenz belegt. Sieger in der Klasse der leichten Fahrzeuge wird Etienne Giraud auf Panhard. Etwas enttäuschend ist das Abschneiden der Mercedes-Rennwagen, die erstmals bei einem großen Rennen an den Start gehen. Die lokale Polizei übernimmt vielerorts Sicherungsaufgaben, dennoch kommt es zu einem tragischen Zwischenfall, als ein Junge, der auf die Strecke gelaufen ist, von einem der Wagen erfasst und getötet wird. Der liberale Publizist Friedrich Dernburg sah in diesem Rennen mehr als nur ein technisches Kräftemessen: Er sprach von einem „Triumphzug der Automobilisten“ und einer „völkerverbindenden Macht des Sports“ – ein Symbol für deutsch-französische Annäherung in einer Zeit, die noch von Spannungen geprägt ist. AUTORENNEN PARIS - BERLIN (VIe Grand Prix de l'A.C.F.), Straßenrennen über 1105 km Das Rennen wird in drei Etappen gefahren, hier die Etappensieger: 1. Etappe Paris - Aachen, Sieger: Henri Fournier auf Mors 2. Etappe Aachen - Hannover, Sieger: Antony 3. Etappe Hannover - Berlin, Sieger: Fernand Charron auf Panhard Pos. Fahrer Motor Zeit Punkte Motorpunkte 1 Henri Fournier Mors 15h33m06s 10+1 10+1 2 Léonce Girardot Panhard 16h38m38s 9 9 3 René de Knyff Panhard 40 16h40m02s 8 8 4 Brasier Mors 17h14m35s 7 7 5 Henri Farman Panhard 17h46m06s"' 6 6 6 Fernand Charron Panhard 40 18h20m57s 5+1 7 Axt Panhard 18h29m32s 4 8 Louis Renault Renault 18h37m23s 3 5 9 Charles Jarrott Panhard 19h00m59s 2 10 Paul Chauchard Panhard 19h05m10s 1 11 Gilles Hourgières Mors 19h05m15s 4 12 George Heath Panhard 19h08m05 13 Étienne/Francois Giraud Panhard 19h18m14s 14 Carl Voigt Panhard 20h12m29s 15 Gustave Leys Panhard 21h01m42s 16 Wilhelm Werner Mercedes 21h29m49s 3 17 Carel Van der Heiden Panhard 21h39m33s 18 Adolphe Clément Panhard 21h53m38s 19 Guy Berteaux Panhard 22h03m09s 20 Georges Teste Panhard 22h03m41s 21 Jules Sincholle Darracq 22h13m08s 2 22 Grus Renault 22h28m33s 1 23 Jacques Edmond Darracq 23h04m29s 24 Georges Lemaître Mercedes 23h09m53s 25 Charles Rolls Mors 24h12m18s 26 Émile Kraeutler Peugeot 24h38m55s 27 Albert Roland Gobron-Brillié 24h41m26s 28 Gondoin Panhard 25h15m30s 29 Madame Camille du Gast Panhard 25h30m23s 30 Mercy Gladiator 25h30m23s 30 Philippe Dernier Gobron-Brillié 27h15m52s 31 Eugène Brillié Société Nancéenne 28h44m45s 32 Morin Corre 29h00m04s 33 Baron Jean-Marie de Crawhez Pipe 29h06m11s 34 Haban Nesseldorfer Wagenbau 30h39m53s 35 Collin Sirène 33h25m50s 36 Merville Renault 34h40m35s 37 Lamy Renault 36h01m18s 38 Louis Rigolly Gobron-Brillié 36h11m21s 39 de Lisle Darracq 37h39m49s 40 Peschard Pieper 38h04m50s 41 Turgan Turgan-Foy 38h53m00s 42 Baron Adrien de Turckheim de Dietrich 40h09m03s DNF Baron Pierre de Crawhez Panhard (2. Etappe) DNF Antony Panhard (2. Etappe) 0+1 DNF Maurice Farman Panhard (2. Etappe) DNF weitere 60 Starter

30.06.1901

Königreich Italien Rund um Padua wird das Rennen um die prestigeträchtige COPPA ITALIA ausgetragen – ein italienisches Spektakel auf vier Rädern. Die Strecke verlangt den Fahrern und Maschinen alles ab: vier Runden à 75 Kilometer, insgesamt 300 Kilometer über Landstraßen, die mehr Staub als Asphalt kennen. Den Sieg erringt Guido Adami auf einem kraftvollen Panhard mit 16 PS, dessen französische Technik sich gegen die heimische Konkurrenz durchsetzt. Doch trotz des packenden Rennens bleibt das Ergebnis außerhalb der Wertung für die inoffizielle Weltmeisterschaft – denn am Start stehen ausschließlich italienische Fahrer, was dem Event den Charakter eines nationalen Schaulaufens verleiht.: 1 Guido Adami auf Panhard 16 hp, Zeit: 5h10m00s, 58,07 km/h 2 Ugobaldo Tonietti auf Panhard 30 hp, Zeit: 5h42m30s 3 Bourbon del Monte auf Panhard 8 hp, Zeit: 6h15m00s 4 Giuseppe Alberti auf Canello-Dürkopp 16 hp, Zeit: 7h20m00s 5 Felice Leumann auf Darracq 3 hp Voiturette, Zeit: 7h56m00s 6 Guido Ehrenfreund auf FIAT 6 hp, Zeit: 8h20m00s 7 Ernesto Wehreim auf Darracq 7 hp Voiturette, Zeit: 9h03m00s Elf Starter kommen nicht ins Ziel, vier weitere Teilnehmer sind zwei Motorräder und zwei Tricycles.

24.08.1901

Königreich Italien Autorennen PIOMBINO nach GROSSETO, Straßenrennen über 80 km n Italien wird ein weiteres Autorennen ausgetragen – ein nationales Kräftemessen auf staubigen Landstraßen und unter gleißender Sonne. Den Sieg holt sich der gerade einmal 18-jährige Felice Nazzaro, ein aufstrebender Jungstar, der mit technischer Raffinesse und kühner Fahrweise bereits die Aufmerksamkeit der internationalen Szene auf sich zieht. Doch das Ergebnis bleibt ohne Einfluss auf die inoffizielle Weltmeisterschaft: Am Start sind ausschließlich italienische Fahrer, was dem Rennen den Charakter eines nationalen Prestigeduells verleiht – spannend, aber nicht "weltmeisterlich." 1 Felice Nazzaro auf FIAT 12 hp, Zeit: 1h49m34s, 43,66 km/h 2 Ernesto Wehreim auf Darracq 12 hp Voiturette, Zeit: 2h02m07s 3 Ugobaldo Tonietti auf Panhard 32 hp, Zeit: 2h06m09s 4 Serafini auf Panhard 12 hp, Zeit: 2h08m57s 5 Guido Trieste auf Florentia 8 hp Voiturette, Zeit: 2h12m03s 6 Ettore Nagliati auf De Dion-Bouton 5 hp Voiturette, Zeit: 2h47m23s 7 N.N. auf einem Tricycle, Zeit: ?

03.09.1901

Königreich Belgien Beim Oostende Meeting in Belgien gewinnt der Belgier Pierre de Caters auf einem Mors 24 hp das Rennen. Das Ergebnis geht mangels weiterer Informationen nicht in die Wertung für die inoffizielle Weltmeisterschaft ein.

22.09.1901

Österreich-Ungarische Monarchie Auf dem Semmering in Österreich starten 20 Autorennfahrer in einem Bergrennen. Lediglich Richard von Stern auf einem Mercedes 35 hp kommt ins Ziel. Er benötigt 12m30,8s.

31.12.1900

Ansatz einer gerechten Punktevergabe für die inoffizielle Weltmeisterschaft bei Oteripedia!:

Um über die Jahrzehnte hinweg einen Vergleich der besten Fahrer und der besten Motoren zu realisieren, ist mangels einer offiziellen Wertung eine inoffizielle nötig. Die "ewige Wertung" bei Oteripedia erfolgt so:

• Gewertet werden nur internationale Rennen, bei denen Fahrer aus mindestens drei Nationen in die Wertung kommen.
• Mindestdistanz für Wertung: 100 Kilometer.
• Fahrzeuge wie Tricycles und Quadricycles werden nicht berücksichtigt.
• Punktevergabe:
  • Platz 1 bis 10 linear von 10 bis 1 Punkt
  • Wenn weniger als 10 Fahrzeuge ins Ziel kommen oder die Reihenfolge nicht bekannt ist, werden die entsprechenden Punkte nicht vergeben.
  • Etappensiege bei Langstreckenrennen: +1 Punkt pro Etappensieg
  • Schnellste Runde (ab Einführung von Rundrennen): +1 Punkt, ungeachtet der Platzierung
  • Pole Position (ab Einführung von Qualifikationsrunden): +1 Punkt
  • Bei Fahrerwechseln werden die Punkte gleichmäßig geteilt, unabhängig von der zurückgelegten Distanz. Beispiel: Zwei Fahrer teilen sich Platz 10 → jeder erhält 0,5 Punkte
• Motorwertung
  • Es zählt ausschließlich der Motorhersteller, nicht das Chassis oder das Team.
  • Von jedem Motorenhersteller kommen die besten drei Platzierungen eines Rennens in die Wertung.
  • Weitere Fahrzeuge desselben Motor-Herstellers werden nicht berücksichtigt.
  • Zusätzlich erhält der Motorhersteller je einen Punkt für jede schnellste Runde und jeden Etappensieg, analog zur Punktevergabe bei Geschwindigkeitsweltrekorden.
• Nationenwertung

Punkte der Fahrer fließen in die Nationenwertung entsprechend der kommunizierten Staatsangehörigkeit.

Die erfolgreichsten Autorennfahrer des Jahres 1901
Henri Fournier 21 Punkte	Henri Farman 14 Punkte	Axt 10 Punkte	Léonce Girardot 10 Punkte	Wilhelm Werner 10 Punkte

Die inoffizielle Gesamtwertung aller bisherigen Compétitions oder Épreuves im Automobilsport des Jahres 1901

Pos.	Fahrer	Motor				Punkte
1	Henri Fournier	Mors		10	11	21
2	Henri Farman	Panhard	4	4	6	14
3	Axt	Panhard		6	4	10
	Léonce Girardot	Panhard		1	9	10
	Wilhelm Werner	Mercedes	10			10
6	Degrais	Rochet-Schneider	9			9
	Maurice Farman	Mors		9		9
8	Pierre de Caters	Mors	8			8
	René de Knyff	Panhard			8	8
	Carl Voigt	Panhard		8		8
11	Brasier	Mors			7	7
	Pinson	Panhard		7		7
	Schneider	Rochet-Schneider	7			7
14	Claude Lorraine Barrow	Mercedes	6			6
	Fernand Charron	Panhard			6	6
	Paul Chauchard	Panhard	5		1	6
17	Jacques Edmond	Darracq	3			3
	Gilles Hourgières	Mors		3		3
	Louis Renault	Renault			3	3
20	Etienne Giraud	Panhard		2,5		2,5
	Francois Giraud	Panhard		2,5		2,5
22	Paul Barras	Darracy		2		2
	Charles Jarrott	Panhard			2	2
	Marge	Rochet-Schneider	2			2
25	Antony	Panhard			1	1
	Phil Stead	Panhard	1			1

1901 - Inoffizielle Nationenwertung der Fahrer dieses Jahres

Pos.	Nation				Punkte	in Prozent
1	Französische Republik	30	47	56	133	79,2 %
2	Deutsches Kaiserreich	10	8		18	10,7 %
3	Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland	7		2	9	5,4 %
4	Königreich Belgien	8		8	8	4,8 %

Die erfolgreichsten Autorennfahrer des Jahres 1901
Léonce Girardot 45 Punkte	Fernand Charron 34 Punkte	Alfred Velghe (Levegh) 32 Punkte

Pos.	Fahrer	1899	1900	1901	Gesamt
1	Léonce Girardot	27	8	10	45
2	Fernand Charron	18	10	6	34
3	Alfred Velghe (Levegh)	23	9		32
4	René de Knyff	23		8	31
5	Henri Fournier			21	21
6	Henri Robert Debray (Antony)	15		1	16
7	Paul Chauchard		9	6	15
	Camille Jenatzy	15			15
9	Henri Farman			14	14
	Pinson	7		7	14
11	Gaston de Chasseloup Laubat	12			12
	George Heath	12			12
13	Maurice Farman	2		9	11
	Carl Voigt	3		8	11
15	Axt			10	10
	Cuchelet		10		10
	Flash	10			10
	Wilhelm Werner			10	10
19	Henri Degrais			9	9
	Gilles Hourgières	6		3	9

Rennfahrer aus folgenden Nationen holten folgende Punkte bei Autorennen:

Pos.	Land	Zeitraum	1898/99	1900	1901	Punkte	Prozent
1	Französische Republik	1898-1901	193	61	133	387	80,6 %
2	Königreich Belgien	1899-1901	15		8	23	4,8 %
3	Deutsches Kaiserreich	1899-1901	3		18	21	4,4 %
4	Königreich Italien	1900		14		14	2,9 %
5	Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland	1900-1901		4	9	13	2,7 %
6	Vereinigte Staaten von Amerika (USA)	1899	12			12	2,5 %
7	Argentinische Republik	1899	10			10	2,1 %

Diese Autorennfahrer der höchsten Klasse erzielten die meisten Siege:

Pos.	Name	1899	1900	1901	Punkte
1	Fernand Charron	1	1		2
	Henri Fournier			2	2
3	Antony	1			1
	Cuchelet		1		1
	Léone Girardot	1			1
	René de Knyff	1			1
	Wilhelm Werner			1	1

Diese Autorennfahrer der höchsten Klasse erzielten die meisten Podiumsplätze:

Pos.	Name	1899	1900	1901	Punkte
1	Léonce Girardot	3	1	1	5
2	René de Knyff	2		1	3
	Alfred Velghe (Levegh)	2	1		3
	Fernand Charron	1	1		2
	Henri Fournier			2	2

Die inoffizielle Gesamtwertung der Motoren der bisherigen Compétitions oder Épreuves im Automobilsport dieses Jahres
Frankreich dominiert weiterhin den Automobilsport in Europa, jedoch betritt zum ersten Mal eine deutsche Firma das Podium.

Die erfolgreichsten Motoren des Jahres 1901
Panhard 53 Punkte	Mors 46 Punkte	Mercedes 19 Punkte

Pos.	Motor				PunkteMotor
1	Panhard	6	24	23	53
2	Mors	8	16	21	46
3	Mercedes	16		3	19
4	Rochet-Schneider	18			18
5	Darracq	7	8	2	17
6	Renault		7	6	13

Länder-Motorenwertung 1901

Pos.	Nation				PunkteMotor	Prozent
1	Französische Republik	39	55	53	147	88,6 %
2	Deutsches Kaiserreich	16	0	3	19	11,4 %

Die inoffizielle Gesamtwertung aller bisherigen Compétitions oder Épreuves im Automobilsport
Der Automobilhersteller Panhard baut in diesem Jahr seine Führung in der (inoffiziellen) "ewigen Liste" der Motoren-Weltmeisterschaft weiter aus.

Die erfolgreichsten Motoren des Jahres 1901
Panhard 188 Punkte	Mors 126 Punkte	Peugeot 41 Punkte

Pos.	Motor	1898	1899	1900	1901	PunkteMotor	Prozent
1	Panhard		94	41	53	188	37,6 %
2	Mors		73	9	46	126	26,6 %
3	Peugeot		19	22		41	8,2%
4	Mercedes				19	19	3,8 %
5	Rochet-Schneider				18	18	3,6 %
6	Darracq				17	17	3,4 %
7	Renault		3		13	16	3,2 %
8	Bollée		10			10	2,0 %
	Vallée		10			10	2,0 %
10	Bolide		5			5	1,0 %
11	FIAT			4		4	0,8 %
12	Marchand			3		3	0,6 %
	Jeantaud	1	2			3	0,6 %
	CGA		3			3	0,6 %

Motoren aus folgenden Nationen holten folgende Punkte bei Autorennen seit 1898:

Pos.	Land	1898/99	1900	1901	Punkte	Prozent
1	Französische Republik	216	72	147	436	93,8 %
2	Deutsches Kaiserreich	0	0	19	19	4,1 %
3	Königreich Italien	0	7	0	7	1,5 %
4	Königreich Belgien	3	0	0	3	0,6 %

Geschichte der Formel 1: 1902 / 1903 / 1904 / 1905 / 1906 / 1907 / 1908 / 1909 / 1910 / 1911

Weblinks Motorsport vor 1906 Formel-1-Resultate [1] Landgeschwindigkeitsrekord Liste der Geschwindigkeitsrekorde Flight Airspeed Record Das erste Rennen von Le Mans wird vom 26. auf den 27. Mai 1923 ausgetragen Die ersten 500 Meilen von Indianapolis werden am 30. Mai 1911 ausgetragen Erste AAA Championship 1905 AAA national Championship USA 1905 Erste Rallye Dakar vom 26.12.1978 bis 14.01.1979 Erste Rallye Monte Carlo 1911, Vorbereitungen ab 1908 500 Meilen von Daytona 1959 Daytona mit Nationenangaben