Mesopotamien - Vorzeit

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MESOPOTAMIEN

seit 18.000 BC


heutige Bezeichnungen: Republik Irak / Staat Kuwait / Arabische Republik Syrien / Islamische Republik Iran / Republik Türkei


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Länderchroniken
Ereignis
18.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien

Die Menschen der Mittelsteinzeit in der Levante leben in Gemeinden von etwa 40 bis 50 Personen. Ihr Leben als Halbnomaden reduziert sich auf das Weiden von Schafen und Ziegen. Er besitzt Steinwerkzeuge, die in der Lage sind, die harten Schalen der Getreidekörner aufzubrechen. Die Werkzeuge sind klein, geometrisch ausgerichtet und präzise. Die von ihnen hergestellten Waffen ermöglichen die Jagd auf Gazellen. Die Menschen dieser Kultur sind die Vorläufer der Menschen im heutigen Palästina und Israel und im heutigen Irak.

12.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)

Von jetzt an steigt der Meeresspiegel der Erde alle hundert Jahre um einen Meter.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien
Bereits vor dem eigentlichen Übergang zu Landwirtschaft und Viehzucht beginnt eine Jägerkultur in Palästina sesshaft zu werden. Überall in Vorderasien ist nunmehr der Hund domestiziert. Das älteste Zeugnis hierfür wird später im Ort Ain Mallaha im heutigen Israel am Jordantal gefunden, wo - wie auch in Mureybet im heutigen Syrien eine Kleinstadt entstanden ist. Der Hund gilt von jetzt an als "Assistent" des menschlichen Jägers, Pferde verbringen hier gewöhnlich die Nächte in einem Stall.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Mitteleuropa
Sowohl die Menschen im heutigen Irak sowie im heutigen Gebiet Tschechiens und im Gebiet der Slowakei bestatten ihre Toten, nachdem sie sie mit rotem Ocker bestrichen haben. Anthropologen vermuten, dass durch die rote Farbe eine Verbindung zu ihrer Gottheit nach dem Tod hergestellt werden soll.

10.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)
  • Aufgrund der Erderwärmung und dem Schmelzen der Gletscher treten wiederholt massive Überschwemmungen in der ganzen Welt auf. Die wieder steigenden Temperaturen bewirken das weitere Schmelzen der Gletscher und damit die Ausbreitung von Flora und Fauna.
  • Die Weltbevölkerung besteht schätzungsweise aus 10 Millionen Menschen. Überall auf der Welt beginnen die Völker mit der Landwirtschaft.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien

  • Die Region Mesopotamien befindet sich in der Steinzeit. Drei oder mehr sprachliche Gruppen einschließlich der Proto-Sumerer und der Proto-Semiten bilden im Zweistromland eine gemeinsame politische und kulturelle Kultur. Die hier ansässigen Menschen beginnen damit, wilden Weizen und wilde Gerste zu sammeln und zusammen mit Malz zu einem Bier zu brauen. Die Bevölkerung im Gebiet des heutigen Irak domestiziert die Ziege. Im sogenannten “Fruchtbaren Halbmond” entstehen die Grundlagen der Zivilisation, des Ackerbaus und der Viehzucht (neolithische Revolution). Die Sesshaftigkeit wird mit der Zeit typisch für die Wohn- und Siedlungsweise; Dörfer und Städte, Tempeln und Festungen werden errichtet und Bewässerungsanlagen angelegt.
  • Die Menschen im Zweistromland und die Menschen im Gebiet des heutigen Kappadokien treiben miteinander Handel. Auf diese Weise kommen kappadokische Obsidiane nach Mesopotamien.
  • Die erste menschliche Siedlung der heutigen Ost-Türkei entsteht bei Riha (Urfa).
  • Der Flaschenkürbis wird als Tragebehälter verwendet. Zu diesem Zweck wird diese Frucht gezüchtet.
  • Die Menschen im Gebiet des heutigen Beidha in der Wüste Negev ist die Herstellung von Gips bekannt.
9500 BC
Mesopotamien

Die Architektur der Hütten der Steinzeit-Kultur der Völker Mesopotamiens beginnt sich von rund zu eckig zu wandeln. Es werden Feuersteinklingen benutzt und inzwischen wird auch damit begonnen, Getreide anzubauen.


Vorderasien
Tempelanlage Göbekli Tepe in der heutigen Südost-Türkei (Quelle: Wikipedia.de)

Die altorientalischen Reiche liegen im klimatisch begünstigten Gebiet des Fruchtbaren Halbmonds zwischen Mittelmeer, Persischem Golf und arabischer Wüsten. Dieses Gebiet gilt als Ausgangspunkt der Neolithischen Revolution, in dem Menschen erstmals von der nomadischen Lebensweise zu Ackerbau und Viehzucht übergehen. In der heutigen Südost-Türkei entsteht die älteste heute noch bekannte Tempelanlage auf dem Göbekli Tepe. Der Göbekli Tepe (deutsch bauchiger Hügel) liegt auf einem langgestreckten, 750 Meter hohen Bergzug 15 Kilometer nordöstlich der heutigen südostanatolischen Stadt ?anl?urfa. Es handelt sich um einen durch wiederholte Besiedlung entstandenen Hügel (Tell) mit einer Höhe von 15 Metern und einem Durchmesser von rund 300 Metern. Derzeit werden im Wesentlichen zwei Nutzungsphasen unterschieden, von denen die erste bis in das 10. Jahrtausend BC zurückreicht. Aus dieser Nutzungsphase existieren mehrere Steinkreisanlagen, die aus zum Teil reliefierten T-förmigen Pfeilern bestehen. Aufgrund geophysikalischer Untersuchungen kann vermutet werden, dass sich dort über 200 solcher Pfeiler in etwa 20 Kreisanlagen befinden. Die einzelnen Pfeiler sind dabei bis zu 6 Meter hoch und bis zu 20 Tonnen schwer und sind in aus dem anstehenden Felsen geschlagene Sockel eingefasst. Welchem Kult die Tempelanlage dient, ist bis heute unbekannt; möglicherweise ist es ein Schamanen-Kult. In der Levante beginnt die Jungsteinzeit mit dem Präkeramischen Neolithikum und beginnt damit, sich nach Anatolien und den Balkan auszubreiten.

9000 BC
Terra
  • Die Weltbevölkerung beträgt etwa fünf bis zehn Millionen Menschen.
  • Die Temperatur auf dem Planeten nimmt stark zu. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 17-19 Grad Celsius (gegenüber heute 15 Grad Celsius).

Mesopotamien

  • Der Persische Golf entsteht in etwa in seiner heutigen Form. Die flachen Bereiche des unteren Mesopotamien werden infolge des weiteren Anstiegs des Meeresspiegels zeitweise überflutet.
  • Die Mesopotamier beherrschen das Weben und das Spinnen.
  • Im Gebiet des heutigen Kurdistans entsteht die Stadt Shanidar mit 150 Einwohnern. In der Gegend von Shanidar lebten früher Menschen der Gattung Homo neandertalensis.
  • Das Schaf wird im Gebiet des heutigen Irak als Haustier domestiziert, dient jedoch zunächst nur als Fleischlieferant.
8700 BC
Mesopotamien

Die bislang runden Wohnstätten Mesopotamiens wandeln sich zu eckigen Häusern, die nun auch über mehrere Räume verfügen.

8500 BC
Vorderasien / China / Mittelamerika

Es ereignet sich ein Umbruch in der Ernährungsweise der Menschen, zunächst in der Levante, später in China, Mittelamerika und anderen Teilen der Welt: die Jäger und Sammler beginnen, Getreide und andere Pflanzen anzubauen sowie Ziegen, Schafe und andere Tiere zu domestizieren. Diese „Neolithische Revolution“ verbreitet sich nach und nach auch in Richtung Europa. Erste archäologische Nachweise für die Landwirtschaft gehen auf diese Zeit zurück. Im Gebiet des heutigen China wird das Schaf domestiziert. Bislang gibt es nur Schafe im Vorderen Orient als Haustiere. Auf dem Gelände von Abu Hureyra im heutigen Syrien bauen die Bauern Erbsen, Weizen und Oliven an.

8300 BC
Vorderasien

Bereits im frühen Neolithikum wird von der Südküste aus, dem heutigen Pamphylien, Handel mit Obsidian aus dem mittleren Kleinasien nach Syrien und Palästina betrieben. Auf dem zuvor menschenleeren Zypern wird mit der Besiedelung begonnen.

7700 BC
Mesopotamien

Im Norden Mesopotamiens bilden sich die Bauerndörfer der Hassunna-Kultur und der Halaf-Kultur sowie im Osten der Samarra-Kultur, die durch die Obed-Kultur abgelöst wird, in der die Besiedlung des südlichen Mesopotamiens durch Ackerbauern erfolgt. Bald wird Keramik auf der Töpferscheibe hergestellt und es finden sich die ersten Schriftzeugnisse. Im Zweistromland ist inzwischen auch ein Totenkult entstanden, was bedeutet, dass man damit beginnt, den Tod als Übergang zu einer anderen Existenzform anzusehen und sich gleichzeitig an seine Vorfahren erinnert.

7500 BC
Vorderasien

Die befestigte Stadt Jericho errichtet einen steinernen Turm mit neun Metern Höhe. Einige Experten sind der Auffassung, dass es sich um das älteste bekannte monumentale Bauwerk der Welt handelt.


Mesopotamien
Die Völker Mesopotamiens beginnen damit, Ton zu brennen. Das bedeutet, dass sie nunmehr Werkzeuge und Geschirr benutzen. Der gebrannte Ton wird die Voraussetzung zur Entwicklung einer Schrift schaffen. Doch noch vor der Entwicklung der Schrift beginnt man in der Wirtschaft, mittels des Tons zu inventarisieren und dafür mit Tonmarkern (Tokens) zu zählen.

6500 BC
Vorderasien

Die ältesten Siedlungsspuren in der Gegend von Ugarit (heute: Ra's Schamra) im heutigen Nord-Syrien datieren ins 7. Jahrtausend BC und stammen aus dem frühen Neolithikum (Jungsteinzeit) Anatoliens bei Can Hasan, Taurusgebirge. In Anatolien beginnt die Kupferzeit.

6000 BC
Mesopotamien

Das erste bisher festgestellte Bewässerungssystem wird in der Gegend um Halabja (Süd-Kurdistan) gebaut. In Mesopotamien leben die Ubaid, die Halaf und die sogenannten Prä-Halaf, die allesamt Vorfahren der Sumerer sind. Das erste bisher festgestellte Bewässerungssystem wird in der Gegend um Halabja (Süd-Kurdistan) gebaut.

5900 BC
Verbreitungsgebiet der Hassuna-Kultur. (Quelle: Wikipedia.de, Autor: Schar Kischschatim)
Mesopotamien

Im Norden des heutigen Irak sowie im heutigen Syrien bildet sich die Hassuna-Kultur heraus. Das Kerngebiet der Hassuna-Kultur liegt am mittleren Tigris, südöstlich begrenzt durch den Großen Zab; in Siedlungen jenseits dieser Grenze kommt es zu einer Vermischung mit materiellen Hinterlassenschaften der Samarra-Kultur. Die Hassuna-Kultur ist besonders durch ihre charakteristische Keramik bekannt und wird in zwei Gruppen eingeteilt: Die archaische Hassuna-Ware steht stark in der Tradition der Umm-Dabaghiya-Kultur und umfasst handgemachte, grobe Gefäße, die bei niedriger Temperatur gebrannt wurden. Auch dünnwandige Keramik aus rotem Ton, mit teilweise schwarzen Oberflächen, die mit Ritzverzierungen versehen und anschließend glänzend poliert wurden, sind typisch. Die Standard-Hassuna-Ware ist im Vergleich zur archaischen Ware heller und bemalt oder mit eingeritzten Schraffuren versehen und generell nicht poliert. Besonders typisch sind kugelförmige Gefäße mit niedrigen Hälsen, die vor allem im oberen Bereich mit eingeritzten Fischgräten- und Dreiecks-, teilweise auch Halbmond- und Punktmustern verziert sind. Ebenfalls charakteristisch sowohl für archaische als auch für Standardware sind flache Schalen mit gerilltem Boden, die vermutlich beim Schälen von Hülsenfrüchten verwendet wurden. Sie werden daher in der Regel als husking trays bezeichnet. Parallel zur Standard-Hassuna-Ware tritt in Hassuna-Siedlungen oft auch Samarra-Ware auf und umgekehrt. In den frühen Hassuna-Schichten fällt das Fehlen jeglicher Architektur auf. Stattdessen finden sich nur dort Öfen und große Aushöhlungen, verfüllt mit Boden und Schutt. Man geht davon aus, dass diese Schichten die Anfangsphase der Bautätigkeit wiedergeben, die der Gewinnung von Baumaterial diente. In den frühen Schichten finden sich oft noch Rundbauten, die eigentlich für das Akeramische Neolithikum typisch sind. In Yarim Tepe I haben diese Durchmesser von 2,5 bis 3 Metern und enthalten Reste von Tierknochen, Schmuck und Gefäßen sowie unter ihren Böden menschliche Skelette, wie vielerorts im Alten Orient üblich. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei nicht um Wohngebäude. In Hassuna haben Rundbauten hingegen Durchmesser von bis zu 5 Metern und besitzen Wände in ihrem Inneren, die sie in mehrere Räume aufteilen. Neben den Rundbauten finden sich auch rechteckige Gebäudekomplexe, die aus mehreren annähernd quadratischen Räumen mit einer Grundfläche von bis zu 4 m² und Wanddicken von bis zu 35 cm bestehen. Während zunächst jeweils etwa 3-5 solcher Räume, an deren Außenseiten sich oft Öfen befinden, einen Komplex heute noch unklarer Funktion bilden, steigt die Anzahl von Räumen pro Siedlungsschicht stetig an. Reihen mehrerer niedriger, paralleler Wände sind offenbar Fundament eines Lagergebäudes oder einer Anlage zum Trocknen von Korn. Die in Hassuna-Siedlungen gefundenen Skelette stammen überwiegend von Kindern, die in der Regel in Tongefäße gelegt meist unter den Fußböden, aber auch unter Wänden und Türschwellen von Häusern bestattet werden. Die seltenen Skelettreste von Erwachsenen werden später in chaotischem Zustand in Kornbehältern oder unter den Fußböden von Häusern, sowie in zwei Fällen in Vertiefungen in Gebäudemauern gefunden. Vermutlich werden also die meisten Erwachsenen außerhalb der Siedlung bestattet. Werkzeuge aus Flint dominieren diejenigen aus Obsidian deutlich. Zu diesen Werkzeugen gehören vor allem Schaber, Bohrer, Äxte/Hacken und Sichelklingen, sowie eher selten Pfeilspitzen. Daneben gibt es auch Klingen, Keulenköpfe, vereinzelte Schalen, Mahlsteine und auch Perlen aus verschiedenen Mineralien, darunter Serpentin, Karneol und Türkis. Knochen werden vor allem zu Ahlen, Nadeln und Schleifgeräten verarbeitet. Ein Schulterblatt eines Rindes von Yarim Tepe I weist Ritzungen auf, die als Rechenoperationen gedeutet werden können. Aus Ton werden in großen Mengen Spinnwirtel und Schleudersteine, die als Jagdwaffen weit verbreitet sind, hergestellt, darüber hinaus aber auch Gegenstände mit Zick-Zack-Muster, bei denen es sich um Vorläufer von Stempelsiegeln handeln könnte, und kleine Tonpropfen mit verdickten Enden, von denen unter anderem vermutet wurde, dass es sich um eine Art von Lippenpflöcken handeln könnte. Die später gefundenen Tierüberreste setzen sich aus domestizierten Arten wie Schwein, Rind, Schaf und Ziege neben wilden Arten wie Gazelle, Onager, Hase und Wildschwein zusammen. Auch wenn eine intensivere Untersuchung der Überreste noch aussteht, lassen sich hieraus Viehhaltung und besonders die Jagd als Fleischquelle erschließen. Die große Anzahl von Spinnwirteln legt zudem die Produktion von Textilien nahe. Pflanzenreste umfassen domestizierte Arten wie vor allem Gerste, aber auch Weizen, Linsen und Erbsen. Hieraus kann auf Landwirtschaft als weitere Grundlage der Nahrungsversorgung geschlossen werden.

Lage der Halaf- und der Hassuna-Samarra-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)
Im Norden Mesopotamiens, in Syriens in Teilen der Türkei und Irans blüht die chalkolithische Halaf-Kultur. In ihrer Ausdehnung gehört sie zu den weitläufigsten Kulturen dieser Zeit, von der viele weitere Fundstätten bekannt sind. Das Kerngebiet liegt am Tigris im heutigen nördlichen Irak und im östlichen Syrien. Die Halaf-Kultur ist vor allem durch ihre Keramik gekennzeichnet. Diese ist zum Teil reich verziert, wobei die bemalte Ware nur einen Teil des gesamten Keramikvolumens darstellt und an bestimmten Orten vermehrt vorkommt. Vor allem an der Peripherie des Gebietes der Halaf-Kultur finden sich neben der typischen Halaf-Keramik auch Gefäße, deren Formen auf lokalen Traditionen basieren. Die älteren Gefäße sind mit einfachen, roten oder schwarzen geometrischen Mustern bemalt. Einige Gefäße haben Tier- oder Menschenform. Der verwendete Ton ist sehr fein und hell. Es werden auch kleine Tonfiguren, vor allem von nackten Frauen hergestellt. Daneben gibt es Steingefäße. Die Siedlungen der Halaf-Kultur bestehen aus runden Hütten, die einen Durchmesser von drei bis sieben Meter besitzen können. Sie sind aus Lehm, Lehmziegeln oder Stein errichtet. Manche haben einen rechteckigen Anbau, der möglicherweise als Speicher dient. An verschiedenen Orten werden auch rechteckige Bauten ausgegraben. Die Häuser bilden kleine Dörfer, die kaum einen Hektar in ihrer Größe überschreiten. Nur einige Siedlungen scheinen mehr als 10 Hektar groß zu sein und es mag sich hier um regionale Zentren handeln. Es ist nur wenig über die Bestattungssitten bekannt. In Yarim Tepe existieren Grabschächte mit einer kleinen Seitenkammer für die Toten, wobei deren Schädel getrennt vom Körper bestattet wird. Es sind offenbar auch Brandbestattungen üblich. Wirtschaftsgrundlage ist der Ackerbau. Einkorn, Emmer und hexaploider Weizen sowie diverse Erbsenarten werden angebaut. An Haustieren gibt es Schafe, Ziegen, Schweine und Hunde. Wildtiere werden gejagt. Kupfer ist bekannt.
5600 BC
Mesopotamien
  • Erstmals werden in Mesopotamien Felder bewässert.
  • Erstmals kommen in Mesopotamien Brieftauben zum Einsatz.
5500 BC
Mesopotamien

In Assyrien entstehen die frühesten Siedlungen. In Tschoga Mami wird das weltweit erste Bewässerungssystem entwickelt. Die "Obed-Zeit" oder auch "Obed-Kultur" beginnt in Tell el-Obed, einem Siedlungshügel (Tell) in Mesopotamien und wird bis 3500 BC dauern. Definiert wird die Obed-Phase durch die Keramik. Ihre Verzierung besteht aus dunklen, umlaufenden Bändern und dazwischen eingefügten Mustern. Das Musterrepertoire ist gegenüber früherer Perioden merklich vereinfacht. Die Ausführung der Zeichnungen deutet auf die Nutzung einer drehbaren Arbeitsplatte (Tournette), jedoch noch keiner sich drehenden Töpferscheibe. Die Keramik wird zunächst nur im Süden Babyloniens hergestellt. In dieser Periode wird in Mittelmesopotamien Landwirtschaft bereits mit Hilfe künstlicher Bewässerung betrieben. Die bekanntesten Siedlungen dieser Periode sind Eridu, Ur und das namensgebende Tell el-Obed. Es tritt ein Haus mit neuartigem Grundriss auf, das Mittelsaalhaus. Hier dient ein zentraler Raum als funktionales Zentrum und Verteiler zu den angrenzenden Räumen. Bitumen als Dichtmaterial für Schiffe ist ebenfalls bekannt. Es existiert ein Handel zwischen as-Sabiyah im heutigen Kuwait, das am Rande einer Lagune liegt, und Tell el-Obed. Es spricht einiges dafür, dass die Keramik von Obed, die man entlang der arabischen Halbinsel bis nach Bahrain und Katar und am anderen Ufer des Persischen Golfs gebraucht, über das Meer und nicht auf dem Landweg befördert wird. Neu scheinen auch die sich in unterschiedlichen Bauten ausdrückenden Statusunterschiede zu sein. Ebenso finden sich zentrale Gemeinschaftsbauten, die offensichtlich nicht für den Kult verwendet wurden. Besonders aufschlussreich ist hier das heute komplett ergrabene Tell Abade. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Entwicklung einer politischen und/oder religiösen Elite schon vollzogen hat, also eine Hierarchisierung stattfinden konnte. Erstmals bilden sich offenbar auch überregionale Zentren heraus. So existieren in Tepe Gaura drei große Zentralbauten (möglicherweise „Tempel“), die unmöglich nur für eine Siedlung dieser Größe bestimmt sein können. Es ist anzunehmen, dass dieser Ort das kultische Zentrum der Region ist. Insgesamt ist der Befund durch das Fehlen weiterer aussagekräftiger Funde bisher noch unvollständig und unscharf. Nur in der Susiana kann man ein überregional kultisches Zentrum mit großer Sicherheit nachweisen. In der Wirtschaft werden bereits Kontrollmechanismen angewendet, was sich durch die Funde von Zählmarken und Stempelsiegeln in einer großer Bandbreite an Mustern belegen lässt, die vor allem an Terrakotten von kleinen Menschen und Tieren gefunden wurden. Auch die Anlage von Bewässerungskanälen – allerdings im Regenfeldbau – wird später nachgewiesen. Warum diese Kultur im Vergleich zu ihren Vorgängern so weit verbreitet ist, ist umstritten. Neuere Theorien gehen von einer gleichzeitigen, konvergierenden Entwicklung bei unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aus. Nicht unbeeinflusst voneinander, aber doch eigenständig, könnten sich die sozio-ökonomischen Strukturen parallel entwickelt und ausgedrückt haben, eher durch den kulturellen Austausch als durch einwandernde Gruppen veranlasst.

5200 BC
Mesopotamien
  • Im Süden Mesopotamiens werden Tempel errichtet.
  • In Mesopotamien entsteht die sogenannte „Samarra-Ware“, die eine moderne Bezeichnung einer vor allem in der zweiten Hälfte des sechsten vorchristlichen Jahrtausends im Zweistromland produzierten Keramikware ist. Das Produktionszentrum dieser Ware wird am Tigris in der Nähe von Mossul vermutet. Nach ihr wird auch ein ganzer Kulturhorizont als Samarra-Kultur bezeichnet. Es ist die älteste Buntkeramik in Nordmesopotamien. Die Samarra-Ware ist bemalt und gut gebrannt. Sie zeigt raffinierte Muster, meist in Braun. Es finden sich geometrische, aber auch figürliche Darstellungen. Die Keramik ist handgemacht.
  • Die Stadt Tappa Gaura in Uruk wird gegründet. Tappa Gaura ist Tausende Jahre später ein Ruinenhügel vier Kilometer östlich von Chorsabad.
5000 BC
Mesopotamien
  • Die Besiedlung Südmesopotamiens beginnt. Bauern besiedeln das Land zwischen Babylon und dem Persischen Golf und betreiben die erste Landwirtschaft. Die Bauern lernen nach und nach, die im Schwemmland immer wieder von neuem notwendigen Ent- und Bewässerungsarbeiten durchzuführen.
  • In Mesopotamien entsteht eine ideographische Schrift. Außerdem wird unter der Halaf-Kultur das Rad erfunden, das eine Holzscheibe mit einem Achsenloch darstellt.
  • Nach 900 Jahren endet im Norden Mesopotamiens, in Syriens in Teilen der Türkei und Irans die chalkolithische Halaf-Kultur. In ihrer Ausdehnung gehörte sie zu den weitläufigsten Kulturen dieser Zeit, von der viele weitere Fundstätten bekannt sind. Das Kerngebiet liegen am Tigris im heutigen nördlichen Irak und im östlichen Syrien. Die Halaf-Kultur ist vor allem durch ihre Keramik gekennzeichnet. Diese ist zum Teil reich verziert, wobei die bemalte Ware nur einen Teil des gesamten Keramikvolumens darstellt und an bestimmten Orten vermehrt vorkommt. Vor allem an der Peripherie des Gebietes der Halaf-Kultur finden sich neben der typischen Halaf-Keramik auch Gefäße, deren Formen auf lokalen Traditionen basieren. Die älteren Gefäße sind mit einfachen, roten oder schwarzen geometrischen Mustern bemalt. Einige Gefäße haben Tier- oder Menschenform. Der verwendete Ton ist sehr fein und hell. Es werden auch kleine Tonfiguren, vor allem von nackten Frauen hergestellt. Daneben gibt es Steingefäße. Die Siedlungen der Halaf-Kultur bestehen aus runden Hütten, die einen Durchmesser von drei bis sieben Meter besitzen können. Sie sind aus Lehm, Lehmziegeln oder Stein errichtet. Manche haben einen rechteckigen Anbau, der möglicherweise als Speicher dient. An verschiedenen Orten werden auch rechteckige Bauten ausgegraben. Die Häuser bilden kleine Dörfer, die kaum einen Hektar in ihrer Größe überschreiten. Nur einige Siedlungen scheinen mehr als 10 Hektar groß zu sein und es mag sich hier um regionale Zentren handeln. Es ist nur wenig über die Bestattungssitten bekannt. In Yarim Tepe existieren Grabschächte mit einer kleinen Seitenkammer für die Toten, wobei deren Schädel getrennt vom Körper bestattet wird. Es sind offenbar auch Brandbestattungen üblich. Wirtschaftsgrundlage ist der Ackerbau. Einkorn, Emmer und hexaploider Weizen sowie diverse Erbsenarten werden angebaut. An Haustieren gibt es Schafe, Ziegen, Schweine und Hunde. Wildtiere werden gejagt. Kupfer ist bekannt.
4700 BC
Mesopotamien

Im Gebiet des späteren Assyrien beginnt zwischen 5000 und 4400 BC die Tell Hassuna (bei Mossul) genannte Kultur. Sie übernimmt aus Nordwestiran den Ackerbau und mit ihm den Pflug, ebenso wohl die dörflichen Siedlungsformen (Schilfhütten und Holzhäuser mit Stampflehmfundamenten). Angebaut werden Gerste, Emmer, Einkorn und Hülsenfrüchte; Haustiere sind Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine und Hunde. Zu Geräten aus Ton und Stein treten manchmal Messer aus Obsidian. Außer einer groben Gebrauchskeramik gibt es eine feinere Ware mit schwarzen, einfachen Malmustern. In Tell es-Sauwan bei Samarra findet man in Häusern und Gräbern auch grob modellierte Alabasterstatuetten mit eingelegten Augen.

4174 BC
Mesopotamien

Die bewusste Heilsgeschichte Gottes mit der Menschheit beginnt damit, dass Gott dem Menschen, den er aus dem Staub des Erdbodens geschaffen hat, den Atem des Lebens durch die Nase einhaucht. So wird der Mensch zu einer lebendigen Seele. Die geografische Lage des Paradieses ist sehr genau in der Bibel im 1. Buch Mose (Genesis) im zweiten Kapitel beschrieben (mit Versangaben):

4 Dies ist die Entstehungsgeschichte der Himmel und der Erde, als sie geschaffen wurden. An dem Tag, als Gott, der HERR, Erde und Himmel machte,
5 - noch war all das Gesträuch des Feldes nicht auf der Erde, [und] noch war all das Kraut des Feldes nicht gesprosst, denn Gott, der HERR, hatte es [noch] nicht auf die Erde regnen lassen, und [noch] gab es keinen Menschen, den Erdboden zu bebauen;
6 ein Dunst aber stieg von der Erde auf und bewässerte die ganze Oberfläche des Erdbodens,
7 - da bildete Gott, der HERR, den Menschen, [aus] Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele.
8 Und Gott, der HERR, pflanzte einen Garten in Eden im Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte.
9 Und Gott, der HERR, liess aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
10 Und ein Strom geht von Eden aus, den Garten zu bewässern; und von dort aus teilt er sich und wird zu vier Armen.
11 Der Name des ersten ist Pischon; der fliesst um das ganze Land Hawila, wo das Gold ist;
12 und das Gold dieses Landes ist gut; dort [gibt es] Bedolach-Harz und den Schoham-Stein.
13 Und der Name des zweiten Flusses ist Gihon; der fliesst um das ganze Land Kusch.
14 Und der Name des dritten Flusses ist Hiddekel; der fliesst gegenüber von Assur. Und der vierte Fluss, das ist der Euphrat.

In der jüdischen Tradition wird der Name Gan Eden zum Sammlungsort der Gerechten nach dem Tod (Auferstehung oder der religiöse Himmel), und die Spekulation über dessen geographische Lage auf Erden wird vermieden. Hierzu sei die Weigerung des Judentums betont, sowohl den Ort des Paradieses, des Berges der Offenbarung, des Berges Sinai und anderes genau festzulegen, um die Gefahren der Anbetung, Anrufung, des Kultus der Pilgerung, wie der Verehrung heiliger Stätten oder des „Götzendienstes“ etc. zu vermeiden, da selbst der Name Gottes nur sehr zurückhaltend gebraucht wird. Das Wort Paradies stammt aus dem avestischen pairi.daêza (wörtlich „umgrenzter Bereich“); es bezeichnete einen (ummauerten) Park als Teil persischer Repräsentationsarchitektur. Das griechische "parádeisos" (deutsch „Tiergarten“ oder auch „Park“) und das lateinische "paradisus" sind in der Bedeutung davon abgeleitet.
Gott gibt dem Menschen, den Er erschafft, den Namen Adam (deutsch: "Mensch"). Der biblischen Überlieferung zufolge erhält der Mensch die Aufgabe, den Garten zu bebauen und ihn zu bewahren sowie den Tieren Bezeichnungen zu geben. Bei dieser Aufgabe findet der Mensch heraus, dass er einzigartig unter allen Geschöpfen Gottes ist, denn es gibt "keine Entsprechung" (keinen Partner) wie bei allen anderen Lebewesen. Um den Menschen nun zu vervollständigen, wird er von Gott in einen tiefen Schlaf versetzt, um aus seinem Körper eine zweite lebendige Seele zu schaffen - auch dies ist ein Novum in der Schöpfung, da sich Gott diese Mühe bei allen anderen Lebenwesen, die Er schuf, nicht gemacht hat. Die Bibel berichtet über dieses Ereignis ebenfalls im 1. Buch Mose (Genesis) im zweiten Kapitel (mit Versangaben):

15 Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.
16 Und Gott, der HERR, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen;
17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!
18 Und Gott, der HERR, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.
19 Und Gott, der HERR, bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und genau so wie der Mensch sie, die lebenden Wesen, nennen würde, [so] sollte ihr Name sein.
20 Und der Mensch gab Namen allem Vieh und den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber für Adam fand er keine Hilfe, ihm entsprechend.
21 Da ließ Gott, der HERR, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, so dass er einschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch;
22 und Gott, der HERR, baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau, und er brachte sie zum Menschen.
23 Da sagte der Mensch: Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin heißen, denn vom Mann ist sie genommen.
24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden zu einem Fleisch werden.
25 Und sie waren beiden nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.

Gott hat das Universum, die Erde und deren Bewohner perfekt erschaffen. Aus Gründen, die noch nicht erklärbar sind, findet sich unter den Geschöpfen auch Gegner des Schöpfers und seiner Schöpfung. Unmittelbar nach den bereits beschriebenen Ereignissen kommt dieser Widersacher in Gestalt einer Schlange auf die Bildfläche der Geschichte. Aufgrund des biblischen Berichtes wird die Schlange von nun das klassische Symbol für das Böse in der Welt werden. Der Mensch und seine Frau gehen auf das raffinierte Reden des Feindes ein, ohne sich bei Gott Rat einzuholen. Sie müssen bald feststellen, dass der Feind sie betrogen hat, der ihnen versprochen hatte, göttlich zu werden. Stattdessen aber fühlen sie sich bloßgestellt und verlieren ihre Stellung nah bei Gott. Im 1. Buch Mose (Genesis) wird im 3. Kapitel darüber berichtet (mit Versangaben):

1 Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr nicht essen?
2 Da sagte die Frau zur Schlange: Von den Früchten der Bäume des Gartens essen wir;
3 aber von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens [steht], hat Gott gesagt: Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit ihr nicht sterbt!
4 Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben!
5 Sondern Gott weiss, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.
6 Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert war, Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und ass, und sie gab auch ihrem Mann bei ihr, und er ass.
7 Da wurden ihrer beider Augen aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.

Adam und Eva wird bewusst, dass sie die Nähe Gottes wegen ihrer Übertretung nicht mehr aushalten können. Sie verstecken sich zwischen den Bäumen des Gartens Eden, aber Gott findet sie und stellt Adam zur Rede. Dieser aber mag die Verantwortung für das Vorgefallene nicht übernehmen und schiebt die Schuld auf seine Frau, die diese wiederum am die Schlange weitergeben will. Gott spricht daraufhin über jeden der drei Beteiligten ein Urteil, nicht ohne an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass Er bereits den Plan gefasst hat, dass Er in ferner Zukunft einen Weg bereiten wird, der es von Ihm abgefallenen Menschheit ermöglichen soll, wieder zu Ihm zurückzukehren. Im 1. Buch Mose (Genesis) im 3. Kapitel liest sich das so (mit Versangaben):

8 Und sie hörten die Stimme Gottes, des HERRN, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor dem Angesicht Gottes, des HERRN, mitten zwischen den Bäumen des Gartens.
9 Und Gott, der HERR, rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du?
10 Da sagte er: Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, weil ich nackt bin, und ich versteckte mich.
11 Und er sprach: Wer hat dir erzählt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen?
12 Da sagte der Mensch: Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, sie gab mir von dem Baum, und ich aß.
13 Und Gott, der HERR, sprach zur Frau: Was hast du da getan! Und die Frau sagte: Die Schlange hat mich getäuscht, da aß ich.
14 Und Gott, der HERR, sprach zur Schlange: Weil du das getan hast, sollst du verflucht sein unter allem Vieh und unter allen Tieren des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du kriechen, und Staub sollst du fressen alle Tage deines Lebens!
15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.
16 Zu der Frau sprach er: Ich werde sehr vermehren die Mühsal deiner Schwangerschaft, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären! Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen!
17 Und zu Adam sprach er: Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört und gegessen hast von dem Baum, von dem ich dir geboten habe: Du sollst davon nicht essen! - so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens;
18 und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen, und du wirst das Kraut des Feldes essen!
19 Im Schweiße deines Angesichts wirst du [dein] Brot essen, bis du zurückkehrst zum Erdboden, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren!
20 Und der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva, denn sie wurde die Mutter aller Lebenden.
21 Und Gott, der HERR, machte Adam und seiner Frau Leibröcke aus Fell und bekleidete sie.
22 Und Gott, der HERR, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses. Und nun, dass er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch [noch] von dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!
23 Und Gott, der HERR, schickte ihn aus dem Garten Eden hinaus, den Erdboden zu bebauen, von dem er genommen war.
24 Und er trieb den Menschen aus und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwertes, den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen.

4104 BC
Mesopotamien

Nach der jüdischen Überlieferung des "Buches der Jubiläen" wird Eva, die von Gott geschaffene Frau Adams, zum ersten Mal Mutter; sie schenkt Kain (arab. Kabil) "in der 3. Jahrwoche im 2. Jubiläum" das Leben. Eine "Jahrwoche" beschreibt den Zeitraum von 7 Jahren und ein "Jubiläum" ist der Zeitraum von 49 Jahren (7 mal 7 Jahre). Demzufolge sind Adam und Eva etwa 70 Jahre alt.

4097 BC
Mesopotamien

Sieben Jahre nach der Geburt des Kain werden Adam und Eva erneut Eltern eines Sohnes, den sie Abel nennen (Abel ist hebr. "Hevel", arab. "Habil", und bedeutet "Atem, Hauch"). Das zweite Kind des Paares wird nach jüdischer Überlieferung in der "4. Jahrwoche im 2. Jubiläum" geboren.

4090 BC
Mesopotamien

Nach der in dem Buch der Jubiläen niedergeschriebenen jüdischen Überlieferung werden Adam und Eva Eltern einer Tochter namens Awan.

4061 BC
Ausschnitt aus der Plakette der Pioneer-Sonde, des ersten Raumfahrzeuges, das unser Sonnensystem verlässt. Die Botschaft ist klar: "Adam und Eva grüßen alle Bewohner des Universums."
Mesopotamien

Seit Jahrzehnten lebt nun der Mensch außerhalb des Paradieses. Adam und Eva haben ihre ersten Kinder bekommen. Nachdem die Söhne erwachsen wurden, wird die Macht der Sünde in eindrucksvoller und entsetzlicher Weise sichtbar, als der etwa 29jährige Kain, der älteste Sohn, aufgrund einer religiös motivierten Eifersucht den etwa 22 Jahre alten Bruder Abel erschlägt. Die erste Todesursache eines Menschen in der Menschheitsgeschichte ist Mord. Der erste Mord in der Menschheitsgeschichte ist ein Brudermord. In eindrucksvoller Kürze und Klarheit berichtet die Bibel im 1. Buch Mose (Genesis) im Kapitel 4 darüber (mit Versangaben):

1 Und der Mensch erkannte seine Frau Eva, und sie wurde schwanger und gebar Kain; und sie sagte: Ich habe einen Mann hervorgebracht mit dem HERRN.
2 Und sie gebar noch einmal, [und zwar] seinen Bruder, den Abel. Und Abel wurde ein Schafhirt, und Kain wurde ein Ackerbauer.
3 Und es geschah nach einiger Zeit, da brachte Kain von den Früchten des Ackerbodens dem HERRN eine Opfergabe.
4 Und Abel, auch er brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR blickte auf Abel und auf seine Opfergabe;
5 aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht. Da wurde Kain sehr zornig, und sein Gesicht senkte sich.
6 Und der HERR sprach zu Kain: Warum bist du zornig, und warum hat sich dein Gesicht gesenkt?
7 Ist es nicht [so], wenn du recht tust, erhebt es sich? Wenn du aber nicht recht tust, lagert die Sünde vor der Tür. Und nach dir wird ihr Verlangen sein, du aber sollst über sie herrschen.
8 Und Kain sprach zu seinem Bruder Abel. Und es geschah, als sie auf dem Feld waren, da erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und erschlug ihn.
9 Und der HERR sprach zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Und er sagte: Ich weiß nicht. Bin ich meines Bruders Hüter?
10 Und er sprach: Was hast du getan! Horch! Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden her.
11 Und nun, verflucht seist du von dem Ackerboden hinweg, der seinen Mund aufgerissen hat, das Blut deines Bruders von deiner Hand zu empfangen!
12 Wenn du den Ackerboden bebaust, soll er dir nicht länger seine Kraft geben; unstet und flüchtig sollst du sein auf der Erde!
13 Da sagte Kain zu dem HERRN: Zu groß ist meine Strafe, als dass ich sie tragen könnte.
14 Siehe, du hast mich heute von der Fläche des Ackerbodens vertrieben, und vor deinem Angesicht muss ich mich verbergen und werde unstet und flüchtig sein auf der Erde; und es wird geschehen: jeder, der mich findet, wird mich erschlagen.
15 Der HERR aber sprach zu ihm: Nicht so, jeder, der Kain erschlägt - siebenfach soll er gerächt werden! Und der HERR machte an Kain ein Zeichen, damit ihn nicht jeder erschlüge, der ihn fände.

Der Theologe Philo wird später vermuten, dass der Totschlag im Gebiet des späteren Jerusalem geschah und dass Abel das gleiche Lebensalter erreichte wie rund 4000 Jahre später Jesus Christus, nämlich 37 Jahre.
Kain muss nach seinem Brudermord die Nähe Gottes und die Nähe seiner Eltern verlassen. Viele Jahre später wird er heiraten und mit seinen Nachkommen eine Stadt gründen. Die Bibel berichtet nicht davon, wie die Menschen, die sich außerhalb der Familie von Adam auf der Erde befinden, entstanden sind. Von der Stadt, die Kain gründen wird, werden sich die Anfänge einer höheren Kultur in Mesopotamien entwickeln. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose (Genesis) im 4. Kapitel, Vers 16:

So ging Kain weg vom Angesicht des HERRN und wohnte im Land Nod, östlich von Eden.

4060 BC
Mesopotamien

Die Frau von Kain wird Mutter eines Sohnes namens Henoch (ben Kain). Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose (Genesis) im 4. Kapitel in Vers 17a.

17 Und Kain erkannte seine Frau, und sie wurde schwanger und gebar Henoch. Und er (Kain) wurde der Erbauer einer Stadt und benannte die Stadt nach dem Namen seines Sohnes Henoch.
18 Dem Henoch aber wurde Irad geboren; und Irad zeugte Mehujael, und Mehujael zeugte Metuschael, und Metuschael zeugte Lamech.
19 Lamech aber nahm sich zwei Frauen; der Name der einen war Ada und der Name der andern Zilla.
20 Und Ada gebar Jabal; dieser wurde der Vater derer, die in Zelten und unter Herden wohnen.
21 Und der Name seines Bruders war Jubal; dieser wurde der Vater all derer, die mit der Zither und der Flöte umgehen.
22 Und Zilla, auch sie gebar, [und zwar] den Tubal-Kain, den Vater all derer, die Kupfer und Eisen schmieden. Und die Schwester Tubal-Kains war Naama.
23 Und Lamech sprach zu seinen Frauen: Ada und Zilla, hört meine Stimme! Frauen Lamechs, horcht auf meine Rede! Fürwahr, einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Knaben für meine Strieme.
24 Wenn Kain siebenfach gerächt wird, so Lamech siebenundsiebzigfach.

4044 BC
Mesopotamien

Seth (arab. Schith), der dritte Sohn von Adam und Eva und Ersatz für den totgeschlagenen Abel, wird geboren, nachdem dessen Eltern vier Jahrwochen (mindestens 28 Jahre) um diesen trauerten. Sein Vater Adam ist inzwischen bereits 130 Jahre alt. Gottesdienste und Gebete zu Jahwe, dem Schöpfergott, sind in dieser Zeit immer noch unbekannt, vielleicht deswegen, weil Adam und Eva immer noch in einem wirklichen Dialog mit Gott stehen. Der Name Seth bedeutet auf deutsch "Ersatz". Im 1. Buch Mose (Genesis) Kapitel 4 Vers 25 steht:

Und Adam erkannte noch einmal seine Frau, und sie gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Seth: Denn Gott hat mir einen anderen Nachkommen gesetzt an Stelle Abels, weil Kain ihn erschlagen hat.
3977 BC
Mesopotamien

Kain, der sich nach dem Mord an seinem Bruder von seinen Eltern zurückgezogen hat und eine eigene Familie gründete, fängt damit an, eine Stadt zu errichten und nennt sie nach seinem Sohn Henoch (ben Kain). Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose (Genesis) im 4. Kapitel ab Vers 17b.

17 Und er (Kain) wurde der Erbauer einer Stadt und benannte die Stadt nach dem Namen seines Sohnes Henoch.
18 Dem Henoch aber wurde Irad geboren; und Irad zeugte Mehujael, und Mehujael zeugte Metuschael, und Metuschael zeugte Lamech.
19 Lamech aber nahm sich zwei Frauen; der Name der einen war Ada und der Name der andern Zilla.
20 Und Ada gebar Jabal; dieser wurde der Vater derer, die in Zelten und unter Herden wohnen.
21 Und der Name seines Bruders war Jubal; dieser wurde der Vater all derer, die mit der Zither und der Flöte umgehen.
22 Und Zilla, auch sie gebar, [und zwar] den Tubal-Kain, den Vater all derer, die Kupfer und Eisen schmieden. Und die Schwester Tubal-Kains war Naama.
23 Und Lamech sprach zu seinen Frauen: Ada und Zilla, hört meine Stimme! Frauen Lamechs, horcht auf meine Rede! Fürwahr, einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Knaben für meine Strieme.
24 Wenn Kain siebenfach gerächt wird, so Lamech siebenundsiebzigfach.

Adam und Eva haben der jüdischen Überlieferung des "Buches der Jubiläen" weitere Kinder bekommen. Eva wurde Mutter von insgesamt 13 Kindern.

3943 BC
Mesopotamien

Seth, der Sohn von Adam und Eva, heiratet nach der jüdischen Überlieferung des "Buches der Jubiläen" seine Schwester Asura.

3939 BC
Mesopotamien

Enosch, der erste Sohn von Seth und Asura und Enkel von Adam und Eva, wird geboren. Im 1. Buch Mose (Genesis) heißt es im 5. Kapitel Vers 6:

Und Set lebte 105 Jahre und zeugte Enosch.

Die Übersetzung des Namens Enosch ist "Mensch". Der Bibel zufolge (Genesis 4,26) fängt man zu dieser Zeit an, den Namen des Herrn anzurufen. Die Menschen erkennen ihre innere Sündhaftigkeit und sehen, dass es keine menschlichen Mittel gibt, um Gottes gerechten Zorn über ihre vielen Übeltaten zu besänftigen. So wenden sie sich an Gott und ersuchen seine Gnade und Barmherzigkeit und hoffen auf eine Wiederherstellung der persönlichen Beziehung zu ihm. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche lehrt dass Enosch als erster Mensch beginnt, den Namen des Herrn anzurufen und "Gottesdienste" zu feiern und betrachtet ihn deswegen al gläubigen und gerechten Diener Gottes. Ebenso schreibt die Kirche ihm zu, nach einer göttlichen Offenbarung das ursprüngliche Konsonantenalphabet eingeführt zu haben, in dem die äthiopische Kirchensprache, das Ge'ez, geschrieben wird.

3849 BC
Mesopotamien

Enosch, der Enkel Adams, ist der jüdischen Überlieferung zufolge mit seiner Schwester Noam verheiratet. In seinem 90. Lebensjahr zeugt er mit ihr seinen Sohn Kenan. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose (Genesis) Kapitel 5 im Vers 9. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche behauptet, dass es Enosch und nicht dessen Vater Seth ist, der als erster Mensch nach Adam begann, den Namen des Herrn anzurufen und "Gottesdienste" zu feiern und betrachtet. Der Name Kenan beinhaltet den selben Wortstamm wie "Kain", dessen Bedeutung der Volksetymologie zufolge "Schmied" sein könnte.

3800 BC
Mesopotamien

Die älteste bekannte Landkarte der Welt entsteht. Sie zeigt eine kartographische Darstellung des nördlichen Mesopotamiens auf einer Tontafel.

3779 BC
Mesopotamien

Kenan, der Urenkel Adams, der der jüdischen Überlieferung des "Buches der Jubiläen" zufolge mit seiner Schwester Mualetet verheiratet ist, zeugt in seinem 70. Lebensjahr seinen Sohn Mahalalel. Der Name bedeutet "Aufleuchtend ist Gott" oder "Anerkennung durch Gott". Der Name ist nicht identisch mit Mehujael, einem Nachkommen Kains.

3714 BC
Mesopotamien

Mahalalel, der Ur-Ur-Enkel Adams, der der jüdischen Überlieferung des "Buches der Jubiläen" zufolge mit Dina, der Tochter Barakiels, die eine Tochter der Schwester seines Vaters ist, verheiratet ist, zeugt in seinem 65. Lebensjahr seinen Sohn Jered (auch: Jared genannt, wohl nach dem arabischen "Rose"). Der Name ist nicht identisch mit Irad, einem Enkel Kains.

3552 BC
Mesopotamien

Jered, der Ur-Ur-Ur-Enkel Adams, der der jüdischen Überlieferung des "Buches der Jubiläen" zufolge mit Baraka, der Tochter Rasujals, der Tochter der Schwester seines Vaters, verheiratet ist, zeugt in seinem 162. Lebensjahr seinen Sohn Henoch (auch: Enoch, hebr. "Chanoch", auf deutsch: "Gefolgsmann Gottes" oder "Einweihung"). Der Name ist nicht zu verwechseln mit Henoch, dem Sohn Kains, nach dem auch eine Stadt benannt wurde.

3500 BC
Vorderasien / Mesopotamien / Ägyptisches Reich - Vordynastische Zeit

Ein reger Handel zwischen Mesopotamien und dem Mittelmeergebiet führt zur Gründung der ersten Küstenstädte im heutigen Syrien, Libanon und Palästina. Der Seehandel nach Westen führt entlang der Küste von Kleinasien in die Ägäis und in Richtung Süden nach Ägypten.

3487 BC
Mesopotamien

Henoch, Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel Adams, der der jüdischen Überlieferung des "Buches der Jubiläen" zufolge mit Edna verheiratet ist, wird in seinem 65. Lebensjahr Vater seines Sohnes Metuschelach (im deutschen Sprachgebrauch auch Methusalem genannt; die Bedeutung des Namens ist "Speerwerfer").

3400 BC
Mesopotamien

In Mesopotamien werden die Schrift, die schnell drehende Töpferscheibe und Lehmziegel erfunden.

3300 BC
Mesopotamien
  • Metuschelach, in der siebten Generation nach Adam, der inzwischen 874 Jahre alt ist, wird der jüdischen Überlieferung des "Buches der Jubiläen" zufolge Vater seines Sohnes Lamech. Metuschelach ist 187 Jahre alt.
  • Die Sumerer gelangen möglicherweise in mehreren Zügen nach Südbabylonien. Aus den noch heute bekannten Sprachfragmenten ist zu schließen, dass sie ursprünglich in Indien beheimatet waren. An den später gefundenen Skeletten der jetzt in Mesopotamien lebenden Menschen ist abzuleiten, dass es hauptsächlich zwei Typen von Menschen hier gibt: Die grazilen, langschädeligen und die gedrungenen, kurzschädeligen, sogenannten armenoiden, Typen.
3244 BC
Mesopotamien

Adam, der älteste und - nach der biblischen Überlieferung der erste Mensch der Erde - stirbt nach einem 930 Jahre langen Leben in Mesopotamien. Adam und seine Frau Eva sind dem 1. Buch Mose (Genesis) zufolge das erste Menschenpaar und Stammeltern aller Menschen. Auch der Koran erwähnt Adam und Eva. Adam (hebräisch für „Mensch“) wurde demnach von Gott aus Lehm (hebräisch ?d?m?h, „Ackerboden“) erschaffen, danach wurde ihm der Lebensatem (hebräisch n?š?m?h) eingehaucht. Adam gab den Tieren Namen, fand aber kein partnerschaftliches Gegenüber. Darauf ließ Gott Adam in einen tiefen Schlaf fallen, entnahm ihm eine Rippe bzw. Seite und schuf aus dieser sein Gegenüber Eva (hebräisch ?aww?h oder c?awwah, „die Belebte“). Wurde in der Erzählung bis dahin immer von „dem Menschen“ (Adam) gesprochen, erkannte Adam in der Begegnung mit dem neuen Wesen in sich den Mann und in seinem Gegenüber die Frau (hebräisch išš?h). Der erste biblische Schöpfungsbericht besagt, dass Gott den Menschen zu seinem Bilde als Mann und Weib geschaffen hat. Adam und Eva lebten zunächst im Garten Eden. Dort überredete sie die Schlange entgegen dem Verbot Gottes vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen. Diese Schlange wird in der christlichen Tradition oft auf den Teufel bezogen. Diese Gleichsetzung findet sich im Neuen Testament im Buch der Offenbarung des Johannes im 12. Kapitel. Die in dem Essen der verbotenen Frucht zum Ausdruck kommende Abkehr von Gottes Geboten gilt sowohl in der jüdischen als auch in der christlichen Religion als Ungehorsam gegenüber Gott, wie auch die Rebellion des Teufels gegen diesen. Hier als Übertrag vom Teufel auf dem Menschen, welcher den Menschen in seiner seelischen und körperlichen Beschaffenheit veränderte. Das Christentum spricht vom "Sündenfall". Als Folge der Rebellion beschreibt die Bibel, dass Adam und Eva ihre Nacktheit erkannten, woraufhin sie sich Kleidung aus Feigenblättern anfertigten. Vor Gott versuchten sie sich zu verstecken. Zum ersten Mal ist etwas im Paradies vorhanden, was vorher nicht bekannt war: Die Verletzung des Schamgefühls. Gott stellte sie zur Rede, woraufhin Adam die Schuld Eva zuschrieb und Eva der Schlange. Beide wurden aus dem Garten Eden vertrieben. Eva musste fortan Kinder unter Schmerzen gebären, Adam wurde der harte und mühselige Ackerbau auferlegt. Die klassischen Worte aus dem 1. Buch Mose Kapitel 3 Vers 19: „Denn Staub bist du und zum Staub zurück kehrst du“ weisen zunächst auf den Ritus der Erdbestattung hin und bringen zudem nach christlicher Interpretation zum Ausdruck, dass nun der Tod in die Welt getreten war. In der biblischen Erzählung zeugt Adam nach der Vertreibung aus dem Paradies mit Eva Kain, Abel und Set. Das biblische Buch Mose erwähnt außerdem nicht namentlich genannte Töchter und weitere Söhne, die Adam nach der Geburt Sets zeugte. Vorstellungen zu einem Stammelternpaar gibt es auch in anderen Schöpfungsberichten. So findet sich in der germanischen Mythologie die Geschichte von Ask und Embla. Aus 1. Buch Mose Kapitel 2 Vers 18: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei wird nach rabbinischer Deutung die Verpflichtung des Menschen zur Eheschließung abgeleitet. Mit dem Tod Adams ist nun - nach der biblischen Überlieferung - dessen Sohn Seth mit 800 Lebensjahren der älteste Mensch auf der Erde.

3187 BC
Mesopotamien

Henoch (oder Enosch, hebr. Chanoch, was vielleicht "Gefolgsmann (Gottes)" bedeutet), wird vor seinem Tod von der Erde weggenommen. Diese "Entrückung" wird im biblischen Buch der Genesis im 1. Mose Kapitel 5 folgendermaßen beschrieben (mit Versangaben):

18 Und Jered lebte 162 Jahre und zeugte Henoch.
19 Und Jered lebte, nachdem er Henoch gezeugt hatte, 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
20 Und alle Tage Jereds betrugen 962 Jahre, dann starb er.
21 Und Henoch lebte 65 Jahre und zeugte Metuschelach.
22 Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Metuschelach gezeugt hatte, 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
23 Und alle Tage Henochs betrugen 365 Jahre.
24 Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr da, denn Gott nahm ihn hinweg.

Aufgrund der unklaren Umstände seines Verschwindens wird dies viele unterschiedliche, darunter auch symbolhafte, mystische und esoterische Interpretationen hervorrufen. Henoch ist nach biblischer Überlieferung der erste von heute mindestens zwei bekannten Menschen, der ohne sterben zu müssen, von Gott in Seine Gegenwart "entrückt" wird. Im Judasbrief des Neuen Testamentes wird ein Ausspruch Henochs zitiert, der auch im apokryphischen äthiopischen Henochbuch (Kapitel 1 Vers 9)zu finden ist. Außerdem wird Henoch über 3000 Jahre später im Lukas-Evangelium im 3. Kapitel Vers 37 in einem der Stammbäume Jesu Christi genannt werden. Bei den Summerern ist Henoch bekannt unter dem Namen "Enmeduranki".

3132 BC
Mesopotamien

Der derzeit nach biblischer Überlieferung älteste Mensch der Erde, Seth, stirbt im Alter von 912 Jahren. Seth war der Stammeltern Adam und Eva. Adam starb bereits vor zwölf Jahren im Alter von 930 Jahren. Nach Kain und Abel war Seth der dritte Sohn des Paares. Im 1. Buch Mose Kapitel 4 wird im 26. Vers darauf hingewiesen, dass man zu Lebzeiten des Seth damit begann, den Namen Gottes, JHWH, anzurufen. Im deuterokanonischen Buch "Himmelfahrt des Jesaja" wird Seth als einer der Gerechten erwähnt, die sich im Himmel bei Gott befinden. Seth war mit seiner Schwester Asura verheiratet.

3118 BC
Mesopotamien

Noah wird in der zehnten Generation nach dem in der Bibel überlieferten ersten Menschenpaar Adam und Eva in der Nähe von Eden geboren. Noah ist der Sohn von Lamech und seiner Frau Aschmua (Betnos), die beide aus der Stadt Henoch stammen. Lamech ist 182 Jahre alt uns prophezeit bei Noahs Geburt: „Er wird uns aufatmen lassen von unserer Arbeit und von der Mühe unserer Hände um den Ackerboden, den der Herr verflucht hat.“

3034 BC
Mesopotamien

Der derzeit nach biblischer Überlieferung älteste Mensch der Erde, Enosch, stirbt im Alter von 905 Jahren und wird damit der Mensch mit der bislang drittlängsten Lebenszeit. Enosch war der Enkel Adams und Evas. Enosch war Sohn von Seth, der laut Überlieferung des "Buches der Jubiläen" mit seiner Schwester Asura verheiratet war. Bei seiner Zeugung war sein Vater 105 Jahre alt gewesen. Im 4. Kapitel des 1. Buches Mose wird im 26. Vers erwähnt, dass man zu den Zeiten Seths auf der Erde begann, den Namen des Herrn JHWH anzurufen; im "Buch der Jubiläen", einer kanonischen Schrift der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche findet sich im 4. Kapitel der Hinweis, dass es Enosch selbst und nicht sein Vater war, der begann, den Namen Gottes anzurufen. Daher wird er in der äthiopisch-orthodoxen Tradition als ein gläubiger und gerechter Diener Gottes betrachtet. Ebenso schreibt man ihm zu, nach einer göttlichen Offenbarung das ursprüngliche Konsonantenalphabet eingeführt zu haben, in dem die altäthiopische Kirchensprache geschrieben wurde. Auch für die Christen der Armenisch-Apostolischen Kirche ist Enosch ein sehr geachteter Heiliger.

3000 BC
Europa / Skandinavien / Griechenland / Georgien / Armenien / Türkei / Aserbaidschan / Iran / Russland / Syrien / Israel / Königreich Ägypten / Iberische Halbinsel

Die Angehörigen der Kurgan-III-Kultur unternehmen eine dritte Auswanderungswelle von der Wolgasteppe aus, die 200 Jahre lang andauern wird. Diese indoeuropäischen Zuzügler verstärken die schon einige Generationen früher nach Mitteleuropa gezogenen Migranten. Damit wird das Gebiet von sogenannten Kurgan-Abkömmlingen insbesondere nach Westen erweitert, bis jenseits des Rheins, nach Norden bis Skandinavien und ins nördliche Russland. Auch in die Gebiete um die Ägäis (Griechenland, West-Anatolien) sowie die Länder südlich des Kaukasus (Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Ost- und Mittel-Anatolien, und den nördlichen Iran). Die Historiker Schmoeckel und Wolf versuchen den Nachweis, sogenannte Kurgangruppen seien bis nach Syrien, Palästina und bis nach Ägypten vorgedrungen (Lit.: Schmoeckel, 1999). Ausgrabungen und die Mythologie zeigen die Verschiebungen der matriarchalen Lebensweise der Urbevölkerung hin zu den Sitten, die ihnen von den patriarchalen Eroberern aufgezwungen werden. Die Mobilität der Kurganvölker basiert auf der Domestikation des Pferdes in dieser Region, sowie die Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen und - am Rand des Waldgürtels - auch Schweinehaltung. Pferde sind den Ackerbauern des Alten Europa zwar bislang nicht unbekannt (Iberische Pferde), bisher wurden diese allerdings nicht domestiziert. Archäologische Funde, untermauert durch eine vergleichende indoeuropäische Sprach- und Mythologieforschung, sprechen für eine die kulturellen Grundfesten erschütternde Kollision zweier Ideologien, Gesellschaftssysteme und Wirtschaftsformen. Durch diesen Zusammenprall der Kulturen verändert sich das Alte Europa nach der Theorie von Gimbutas, und in der späteren europäischen Vorgeschichte und Geschichte gehen vorindoeuropäische und indoeuropäische Elemente ineinander über. Beispielsweise wird in Sprache und Mythologie ein starkes nichtindoeuropäisches Fundament erhalten bleiben.


Volk der Semiten / Mesopotamien / Palästina
Die vermutlich aus dem Sinai und der Arabischen Halbinsel stammenden Semiten beginnen, sich im Vorderen Orient auszubreiten. Sie dringen ins spätere Palästina und nach Mesopotamien vor, wo die sumerischen Stadtstaaten von den Akkadern erobert werden.


Königreich Ägypten / Reich der Amoriter / Land Kanaan / Reich der Hurriter / Stamm der Aramäer
Der Siedlungsraum der semitischen Kanaaniter, Amoriter, Hurriter und Aramäer in der Levante wird zum Interessengebiet der Ägypter. Die Hauptsiedlungsgebiete dieser Hochkulturen sind nahezu waldlos; daher ist das Interesse an den dichten Wäldern des Libanon so groß.

2939 BC
Mesopotamien

Kenan, der älteste Sohn von Enosch und Enkel des Seth, stirbt im Alter von 910 Jahren und wird gemäß der biblischen Überlieferung der Mensch mit der bislang drittlängsten Lebensspanne nach Adam mit 930 Jahren und Seth mit 912 Jahren. Kenan wurde im Alter von 70 Jahren Vater seines ältesten Sohnes Mahalalel, der nun mit 840 Jahren der älteste lebende Mensch der Erde ist.

2884 BC
Mesopotamien

Mahalalel, der Sohn von Kenan, des Urenkels Adams, stirbt im Alter von 895 Jahren in Mesopotamien. Von den in der Bibel aufgeführten männlichen Nachkommen Adams leben nur noch Jared, der mit 830 Jahren der derzeit älteste lebende Mensch auf der Erde ist, dessen Sohn Metuschelach mit 603 Jahren, sein Enkel Lamech mit 416 Jahren und sein Ur-Enkel Noah mit 234 Jahren. Noah ist noch kinderlos.

2752 BC
Mesopotamien

Jared, der Sohn von Mahalalel und ein Nachkomme Seths, stirbt im Alter von 962 Jahren in Mesopotamien und ist damit laut biblischer Überlieferung der Mensch, der am längsten auf der Erde gelebt hat. Adam, der bis jetzt als der Mensch mit der längsten Lebenszeit galt, lebt 930 Jahre, sein Sohn Seth 912 Jahre. Von den in der Bibel aufgeführten männlichen Nachkommen Adams leben nur noch Metuschelach, der mit 735 Jahren der derzeit älteste lebende Mensch auf der Erde ist, dessen Sohn Lamech mit 548 Jahren und sein Ur-Enkel Noah mit 366 Jahren. Noah ist noch kinderlos.

2608 BC
Terra / Mesopotamien

Der biblischen Überlieferung zufolge existieren auf der Erde Gewaltherrscher, die sich "Gottessöhne" nennen. Diese Zeit wird in der Bibel als die "Zeit der Riesen" bezeichnet. Im 1. Buch Mose im 6. Kapitel wird davon so berichtet (mit Versangaben):

1 Und es geschah, als die Menschen begannen, sich zu vermehren auf der Fläche des Erdbodens, und ihnen Töchter geboren wurden,
2 da sahen die Söhne Gottes die Töchter der Menschen, wie schön sie waren, und sie nahmen sich von ihnen allen zu Frauen, welche sie wollten.
3 Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht ewig im Menschen bleiben, da er ja auch Fleisch ist. Seine Tage sollen 120 Jahre betragen.
4 In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch danach, als die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen [Kinder] gebaren. Das sind die Helden, die in der Vorzeit waren, die berühmten Männer.

Im Urteil Gottes hat sich der Mensch seit Adam in seinem ganzen Denken und Streben grundsätzlich negativ entwickelt. Allein Noah findet Gnade vor Gott, weil er ihm glaubt und ihm gehorsam ist. Im 1. Buch Mose im 6. Kapitel wird deutlich, dass Gott es gereut, den Menschen geschaffen zu haben, allerdings ist diese Äußerung nicht so zu verstehen, dass Gott denkt, etwas falsch gemacht zu haben und dies nun bereue. Es ist eher so, dass er Kummer und Enttäuschung darüber empfindet, wie die von ihm selbst geschaffene Menschheit sich entwickelt hat. Somit beschließt Gott, dass er ein Gericht an der Menschheit vollziehen muss (mit Versangaben):

5 Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.
6 Und es reute den HERRN, dass er den Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein.
7 Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens auslöschen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.
8 Noah aber fand Gunst in den Augen des HERRN.

2558 BC
Noah und Arche.jpg
Mesopotamien

Noah ist jetzt 560 Jahre alt, seine drei Söhne sind 60, 58 und 57 Jahre alt. Gott befiehlt Noah den Bau eines Kastens, der 133,5 Meter lang, 22,3 Meter breit und 13,4 Meter hoch und mit drei Stockwerken versehen ist. Mit diesen Ausmaßen hat das Schiff, das in die Geschichte als "Arche Noah" eingehen wird, die Größe eines Kreuzfahrtschiffes des 20. Jahrhunderts nach der heutigen Zeitrechnung (zum Vergleich: Die "HMS Queen Elizabeth II" ist 293,5 Meter lang und 32,03 Meter breit). Den Rauminhalt der "Arche Noah" kann man mit rund 40.000 Kubikmetern und einer Deckfläche von etwa 8500 Quadratmetern annehmen. Diese Abmessungen sind auch nötig für die Aufnahme der von Gott geforderten Tiere und den benötigten Nahrungsmitteln. Es ist, wie spätere Wissenschaftler errechnen werden, zugleich die ideale Abmessung, um bei sparsamem Materialeinsatz eine hohe Stabilität für den Aufenthalt auf See zu erreichen. Auffallend ist, dass das Verhältnis von 6:1 von Länge zu Breite noch Tausende von Jahren später im Schiffsbau verwendet werden wird. Der Bruttoraumgehalt der Arche ist der gleiche, den die "HMS Titanic" haben wird. Noah wird mit seinen Söhnen 100 Jahre an dem Projekt arbeiten. Der Haupt-Baustoff wird das Gopher-Holz sein, was vermutlich eine Zypressenart ist, die äußerst wasserbeständig ist und später auch von den Phöniziern und den Schiffsbauern Alexanders des Großen hauptsächlich verwendet werden wird. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose im 6. Kapitel (mit Versangaben):

9 Dies ist die Geschlechterfolge Noahs: Noah war ein gerechter Mann, untadelig war er unter seinen Zeitgenossen; Noah lebte mit Gott.
10 Und Noah zeugte drei Söhne: Sem, Ham und Japhet.
11 Die Erde aber war verdorben vor Gott, und die Erde war erfüllt mit Gewalttat.
12 Und Gott sah die Erde, und siehe, sie war verdorben; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verdorben auf Erden.
13 Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen; denn die Erde ist durch sie erfüllt von Gewalttat; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde.
14 Mache dir eine Arche aus Gopherholz; mit Zellen sollst du die Arche machen und sie von innen und von außen mit Pech verpichen!
15 Und so sollst du sie machen: Dreihundert Ellen [sei] die Länge der Arche, fünfzig Ellen ihre Breite und dreißig Ellen ihre Höhe.
16 Ein Dach sollst du der Arche machen, und zwar nach der Elle sollst du sie [von unten nach] oben fertigstellen; und die Tür der Arche sollst du in ihrer Seite anbringen; mit einem unteren, einem zweiten und dritten [Stockwerk] sollst du sie machen!
17 Denn ich, siehe, ich bringe die Wasserflut über die Erde, um alles Fleisch unter dem Himmel, in dem Lebensodem ist, zu vernichten; alles, was auf der Erde ist, soll umkommen.
18 Aber mit dir will ich meinen Bund aufrichten, und du sollst in die Arche gehen, du und deine Söhne und deine Frau und die Frauen deiner Söhne mit dir.
19 Und von allem Lebendigen, von allem Fleisch, sollst du [je] zwei von allen in die Arche bringen, um sie mit dir am Leben zu erhalten; ein Männliches und ein Weibliches sollen sie sein!
20 Von den Vögeln nach ihrer Art und von dem Vieh nach seiner Art, von allen kriechenden Tieren des Erdbodens nach ihrer Art: [je] zwei von allen sollen zu dir hineingehen, um am Leben zu bleiben!
21 Und du, nimm dir von aller Speise, die man isst, und sammle sie bei dir, dass sie dir und ihnen zur Nahrung diene!
22 Und Noah tat es; nach allem, was Gott ihm geboten hatte, so tat er.

2523 BC
Mesopotamien

Lamech, der Vater von Noah, stirbt mit 777 Jahren. Diese im Vergleich zu den meisten Vorvätern Lamechs geringe Lebenszeit ist damit zu erklären, dass die Große Flut, die Gott Noah und seiner Familie angekündigt hat, bald stattfinden wird. Noah, der inzwischen 595 Jahre alt geworden ist und sein Großvater Metuschelach, der mit nunmehr 964 Jahren seit zwei Jahren der Mensch mit der längsten Lebenszeit auf Erden geworden ist, betrauern Lamech.

2518 BC
Mesopotamien

Nur fünf Jahre nach seinem Sohn Lamech stirbt der älteste Mensch der Welt, Metuschelach, mit 969 Jahren. Sein Enkel Noah und seine Kinder, die ihn betrauern, arbeiten bereits seit Jahrzehnten an dem Bau einer Arche, die die Familie während der bevorstehenden "Großen Flut" zusammen mit einer Auswahl von Landtieren retten soll. Noah ist mittlerweile 600 Jahre alt.

10.02.2488 BC
Mesopotamien

Nach 100 Jahren Bauzeit gelingt Noah und seinen Söhnen Sem, Ham und Japhet die Fertigstellung der "Arche Noah". Gott sorgt dafür, dass von allen Tieren, die auf der Erde leben, jeweils ein Paar den Weg zur Arche findet, um die Sicherung der Arten bei der kommenden "Sintflut" zu ermöglichen. Der "Kasten", den Noah und seine Söhne bauten, hat die Größe eines Kreuzfahrtschiffes des 20. Jahrhunderts. Es ist genügend Platz für die Aufnahme der von Gott geforderten Tiere sowie der benötigten Nahrungsmittel vorhanden. Schließlich befiehlt Gott Noah, mitsamt seiner Familie in die Arche zu gehen. Nachdem die Menschen das rettende Schiff betreten haben, schließt Gott selbst hinter ihnen zu.

17.02.2488 BC
Mesopotamien

Laut biblischer Überlieferung beginnt nun die Überschwemmung angeblich der ganzen Erde. Es regnet ununterbrochen Tag und Nacht und auch Quellen in der Tiefe der Meere brechen auf. Die Bibel macht in ihrem Bericht unmissverständlich klar, dass es sich bei dieser "Sintflut" nicht um eine lokal begrenzte Überschwemmung handelt, sondern um eine weltweite Flut. Dies wird auch durch viele Sintflutüberlieferungen in allen Teilen der Welt bestätigt. Eine davon ist das berühmte Gilgamesch-Epos. Allerdings ist davon auszugehen, dass die acht Menschen in Noahs Arche nicht die Einzigen sind, die überleben, da auch an anderen Orten Rettungsmaßnahmen ergriffen werden. Bemerkenswert ist auch, dass das Wort "Schiff" eines der ersten chinesischen Schriftzeichen wird. Dieses besteht aus drei Einzelzeichen, und zwar aus den Zeichen für "Behälter", für "Person" und für "acht", also "ein Gefäß mit acht Personen". Auch dies ist offensichtlich eine Reminiszenz an die "Arche Noah". Die Bibel berichtet über den großen Regen im 1. Buch Mose im 7. Kapitel (mit Versangaben):

1 Und der HERR sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht vor mir erfunden in dieser Generation.
2 Von allem reinen Vieh sollst du je sieben zu dir nehmen, ein Männchen und sein Weibchen; und von dem Vieh, das nicht rein ist, [je] zwei, ein Männchen und sein Weibchen;
3 auch von den Vögeln des Himmels je sieben, ein Männliches und ein Weibliches: um Nachwuchs am Leben zu erhalten auf der Fläche der ganzen Erde!
4 Denn noch sieben Tage, dann lasse ich auf die Erde regnen vierzig Tage und vierzig Nächte lang und lösche von der Fläche des Erdbodens alles Bestehende aus, das ich gemacht habe. -
5 Und Noah tat nach allem, was der HERR ihm geboten hatte.
6 Und Noah war 600 Jahre alt, als die Flut kam, Wasser über die Erde.
7 Und Noah und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm gingen vor den Wassern der Flut in die Arche.
8 Von dem reinen Vieh und von dem Vieh, das nicht rein ist, und von den Vögeln und von allem, was auf dem Erdboden kriecht,
9 kamen je zwei zu Noah in die Arche, ein Männliches und ein Weibliches, wie Gott dem Noah geboten hatte.
10 Und es geschah nach sieben Tagen, da kamen die Wasser der Flut über die Erde.
11 Im 600. Lebensjahr Noahs, im zweiten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, an diesem Tag brachen alle Quellen der grossen Tiefe auf, und die Fenster des Himmels öffneten sich.
12 Und der Regen fiel auf die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte lang.
13 An eben diesem Tag gingen Noah und Sem und Ham und Jafet, die Söhne Noahs, und die Frau Noahs und die drei Frauen seiner Söhne mit ihnen in die Arche,
14 sie und alle Tiere nach ihrer Art und alles Vieh nach seiner Art und alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen, nach ihrer Art und alle Vögel nach ihrer Art, jeder Vogel jeglichen Gefieders.
15 Und sie gingen zu Noah in die Arche, je zwei und zwei von allem Fleisch, in dem Lebensodem war.
16 Und die, die hineingingen, waren [je] ein Männliches und ein Weibliches von allem Fleisch, wie Gott ihm geboten hatte. Und der HERR schloss hinter ihm zu.

Im Gilgamesch-Epos der Mesopotamier wird folgende Begebenheit berichtet:

Mann von Schuruppak, Sohn Ubara-Tutus!
Reiß ab das Haus, erbau ein Schiff,
Laß fahren Reichtum, dem Leben jag nach!
Besitz gib auf, dafür erhalt das Leben!
Heb hinein allerlei beseelten Samen ins Schiff!
Das Schiff, welches du erbauen sollst -
Dessen Maße sollen abgemessen sein,
Gleichgemessen seien ihm Breite und Länge;
Du sollst es wie das Apsû bedachen!

Es fällt auf, dass die Ausmaße dieser Arche von denen der Arche Noahs abweichen. Die Grundfläche ist quadratisch, nicht rechteckig. Wörtlich heißt es zu den Maßen weiter:

Ein Feld groß war seine Bodenfläche,
Je zehnmal zwölf Ellen hoch seine Wände,
Zehnmal zwölf Ellen ins Geviert der Rand seiner Decke.
Ich entwarf seinen Aufriß und stellte es dar:
Sechs Böden zog ich ihm ein,
In sieben Geschosse teilt' ich es ein.

26.03.2488 BC
Mesopotamien

Der vor 40 Tagen begonnene starke Regen ("Sintflut") hört nach dem Befehl Gottes auf. Das Wasser steht nunmehr mehr als sieben Meter über den höchsten Bergen der Erde. Gott hat durch Noah für diese Zeit vorgesorgt. Für die Monate, die nun vor den Menschen und Tieren in der "Arche Noah" liegen, bis die Arche auf festes Land treffen wird, sind genügend Vorräte an Bord genommen worden. Theologen gehen heute davon aus, dass Gott die meisten Tiere in eine Art "Winterschlaf" versetzte, was bedeutet, dass die Tiere keine oder nur wenig Nahrung zunehmen müssen und dass auch der Stoffwechsel zum Erliegen kommt, was für die hygienische Situation in der Arche vorteilhaft ist. Die Bibel schreibt über die nächsten Wochen im 1. Buch Mose im 7. Kapitel (mit Versangaben):

17 Und die Flut kam vierzig Tage lang über die Erde. Und die Wasser wuchsen und hoben die Arche empor, so dass sie sich über die Erde erhob.
18 Und die Wasser schwollen an und wuchsen gewaltig auf der Erde; und die Arche fuhr auf der Fläche der Wasser.
19 Und die Wasser schwollen sehr, sehr an auf der Erde, so dass alle hohen Berge, die unter dem ganzen Himmel sind, bedeckt wurden.
20 Fünfzehn Ellen darüber hinaus schwollen die Wasser an; so wurden die Berge bedeckt.
21 Da kam alles Fleisch um, das sich auf der Erde regte, [alles] an Vögeln und an Vieh und an Tieren und an allem Gewimmel, das auf der Erde wimmelte, und alle Menschen;
22 alles starb, in dessen Nase ein Hauch von Lebensodem war, von allem, was auf dem trockenen Land [lebte].
23 So löschte er alles Bestehende aus, das auf der Fläche des Erdbodens war, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels; und sie wurden von der Erde ausgelöscht. Nur Noah blieb übrig und das, was mit ihm in der Arche war.
24 Und die Wasser schwollen an auf der Erde 150 Tage lang.

17.07.2488 BC
Armenien

150 Tage nach dem Beginn des Regens setzt die "Arche Noah" auf dem Berg Ararat auf. Die Menschen und Tiere in dem Schiff müssen sich auf noch viele Wochen an Bord der Arche einstellen, da man den Boden noch nicht betreten kann. Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

1 Und Gott gedachte des Noah und aller Tiere und alles Viehs, das mit ihm in der Arche war; und Gott liess einen Wind über die Erde fahren, da sanken die Wasser.
2 Und es schlossen sich die Quellen der Tiefe und die Fenster des Himmels, und der Regen vom Himmel her wurde zurückgehalten.
3 Und die Wasser verliefen sich von der Erde, allmählich zurückgehend; und die Wasser nahmen ab nach Verlauf von 150 Tagen.
4 Und im siebten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, liess sich die Arche auf dem Gebirge Ararat nieder.

01.10.2488 BC
Armenien

Die Menschen in der Arche können nunmehr weitere Berge in der Ferne erkennen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass das Wasser weiter am Sinken ist. Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

5 Und die Wasser nahmen immer weiter ab bis zum zehnten Monat; im zehnten [Monat], am ersten des Monats, wurden die Spitzen der Berge sichtbar.

10.11.2488 BC
Armenien

Noah, der sich nun mit seiner Familie und den überlebenden Tieren seit fast neun Monaten in der "Arche Noah" befindet, lässt einen Raben fliegen, der nicht zur Arche zurückkehrt.
Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

6 Und es geschah am Ende von vierzig Tagen, da öffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte, und liess den Raben hinaus;
7 und der flog aus, hin und her, bis das Wasser von der Erde vertrocknet war.

11.11.2488 BC
Armenien

Noah lässt eine Taube fliegen, die nach ein paar Stunden wieder zur Arche zurückkehrt. Offenbar hat sie kein Land gefunden, da noch alles Land von den großen Wassermassen, die 40 Tage auf die Erde niedergingen, eingenommen ist. Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

8 Und er liess die Taube von sich hinaus, um zu sehen, ob die Wasser weniger geworden seien auf der Fläche des Erdbodens;
9 aber die Taube fand keinen Ruheplatz für ihren Fuss und kehrte zu ihm in die Arche zurück; denn [noch] war Wasser auf der Fläche der ganzen Erde; da streckte er seine Hand aus, nahm sie und holte sie zu sich in die Arche.

19.11.2488 BC
Armenien

Noah lässt zum dritten Mal einen Vogel aus der "Arche Noah" herausfliegen. Es ist die zweite Taube, die er auf "Erderkundung" schickt. Diese kommt beim nächsten Versuch nicht wieder zur Arche zurück. Da es zurzeit keine natürlichen Feinde für Tauben auf dem Planeten gibt, können die Menschen in der Arche davon ausgehen, dass die Taube Land gefunden hat und dort geblieben ist. Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

10 Und er wartete noch sieben weitere Tage, dann liess er die Taube noch einmal aus der Arche;
11 und die Taube kam um die Abendzeit zu ihm [zurück], und siehe, ein frisches Olivenblatt war in ihrem Schnabel. Da erkannte Noah, dass die Wasser auf der Erde weniger geworden waren.
12 Und er wartete noch weitere sieben Tage und liess die Taube hinaus; da kehrte sie nicht mehr wieder zu ihm zurück.

17.12.2488 BC
Armenien

Nach insgesamt 300 Tagen in der "Arche Noah" ist das Wasser vollkommen zurückgegangen. Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

13 Und es geschah im 601. Jahr, im ersten [Monat], am ersten des Monats, da waren die Wasser von der Erde weggetrocknet. Und Noah entfernte das Dach von der Arche und sah: und siehe, die Fläche des Erdbodens war trocken.
14 Im zweiten Monat, am 27. Tag des Monats, war die Erde trocken.

Die biblische Geschichte von Noah bis Abram I

2488 - 2401 BC

Ereignis
01.01.2487 BC
Armenien

Noah und seine Söhne entfernen das Dach der "Arche Noah" und sehen kein Wasser mehr über der Erde stehen. Dennoch verlassen sie und die Tiere die Arche noch nicht.

27.02.2487 BC
Armenien

Die Erde ist offenbar wieder trocken. Gott befiehlt Noah, mit allen Menschen und Tieren die Arche zu verlassen und sich auf dem Weg vom Berg Ararat hinunter ins fruchtbare Tal zu machen. 377 Tage waren Mensch und Tier in der Arche verborgen. Nun opfert Noah Gott einige von den nach biblischer Überlieferung "reinen Tieren" und Gott verspricht Noah und damit der gesamten Menschheit, dass er künftig nie wieder eine Flut schicken wird. Gott schließt mit Noah einen Bund, dessen äußeres Zeichen am Himmel der Regenbogen sein soll. Gottes Wille ist, dass die Menschen den Planeten wieder bevölkern sollen. Der Mensch soll auch das Herrschaftsrecht über die Tiere behalten. Gott gibt dem Menschen ausdrücklich die Tiere zur Nahrung frei. Er verbietet dem Menschen aber, Fleisch zu essen, das noch fließendes Blut in sich hat. Gott verbietet darüberhinaus rigoros, Menschenblut zu vergießen, weil der Mensch ein Abbild Gottes sei. Wer es dennoch tut, soll mit dem Tod bestraft werden. Die Bibel schreibt hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 8 (mit Versangaben):

15 Und Gott redete zu Noah und sprach:
16 Geh aus der Arche heraus, du und deine Frau und deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir!
17 Alle Tiere, die bei dir sind, von allem Fleisch, an Vögeln und an Vieh und an allen kriechenden Tieren, die auf der Erde kriechen, lass mit dir hinausgehen, dass sie wimmeln auf Erden und fruchtbar seien und sich mehren auf Erden!
18 Da ging Noah hinaus, [er] und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm.
19 Alle Tiere, alle kriechenden Tiere und alle Vögel, alles was kriecht auf der Erde nach ihren Arten, gingen aus der Arche.
20 Und Noah baute dem HERRN einen Altar; und er nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar.
21 Und der HERR roch den wohlgefälligen Geruch, und der HERR sprach in seinem Herzen: Nicht noch einmal will ich den Erdboden verfluchen um des Menschen willen; denn das Sinnen des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an; und nicht noch einmal will ich alles Lebendige schlagen, wie ich getan habe.
22 Von nun an, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Der Begriff "Ararat" ist ein hebräischer. Auch die Armenier des 21. Jahrhunderts werden den Berg, der später auf dem Staatsgebiet der Türkei stehen wird, immer noch als "ihren" Berg bezeichnen. Auf assyrisch wird der Berg "Urartu", auf kurdisch "Ciyaye Agiri" und auf türkisch "Büyük Agri Dagi" genannt werden. Der Ararat ist zum Zeitpunkt der Landung der Arche ein aktiver Vulkan, der im 20. Jahrhundert AD eine Gipfelhöhe von 5137 Metern haben wird. Daher bedeutet die kurdische Bezeichnung des Berges auch auf deutsch "feuriger Berg". Die Vulgata des Mittelalters, die auch "katholische" Bibel genannt wird, da sie auf lateinisch geschrieben ist, spricht von den "montes Armeniae", also den "Bergen Armeniens", während die "Nova Vulgata" vom "montes Ararat", also "Berge von Ararat" spricht. Tatsächlich besteht der Ararat aus zwei Vulkanen, dem "Ararat" und dem kleineren "Masis".

2486 BC
Armenien

Etwa zwei Jahre nach der Großen Flut wird Sems Sohn Arpachschad (deutsch: "Heiler") geboren. Sem ist 130 Jahre alt. Arpachschad ist der Enkel Noahs.

2480 BC
Mesopotamien

Sem, der Sohn Noahs, ist jetzt Vater von mindestens fünf Söhnen. Ihre Namen sind Arpachschad, Elam, Aschur, Lud und Aram.

2451 BC
Armenien / Mesopotamien

Der Enkel Noahs und Sohn Sems, Arpachschad, wird Vater eines Sohnes namens Schelach. Arpachschad ist 35 Jahre alt und wird später von dem römischen Geschichtsschreiber Josephus Flavius als "Stammvater der Chaldäer" bezeichnet werden. Der Ur-Enkel Noahs, Enkel Hams und Sohn von Kusch wird Vater eines Sohnes namens Nimrod. Über Nimrod wird sowohl in der Bibel als auch im Koran berichtet.

2421 BC
Armenien / Mesopotamien

Schelach, der Nachkomme Noahs aus der Linie Sems in fünfter Generation, wird Vater von Eber. Schelach ist 30 Jahre alt und stammt.

2420 BC
Mesopotamien

Nimrod, ein Enkel Hams und Urenkel Noahs, wird etwa 70 Jahre nach der Flut der erste Gewaltherrscher auf der Erde. Nimrod ist bisher als großer Jäger bekannt, der dann aber vor allem Menschen unterjochte und Städte gründete und kleine Reiche errichtete. Sein Hauptreich existiert rund um die Stadt Babylon herum. Der Bibel zufolge führt Nimrod vom Kerngebiet seines Reiches, „Babel, Erech, Akkad und Kalne im Land Schinar“ Eroberungszüge „nach Assur aus und erbaut Ninive, Rehobot-Ir, Kelach sowie Resen zwischen Ninive und Kelach“ (1. Buch Mose Kapitel 10, Verse 6-12): ):

6 Die Kinder von Ham sind diese: Chus, Mizraim, Put und Kanaan.
7 Aber die Kinder von Chus sind diese. Seba, Hevila, Sabtha, Raema und Sabtecha. Aber die Kinder von Raema sind diese: Scheba und Dedan.
8 Chus aber zeugete den Nimrod. Der fing an ein gewaltiger Herr zu sein auf Erden,
9 und war ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn. Daher spricht man: Das ist ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn, wie Nimrod.
10 Und der Anfang seines Reichs war Babel, Erech, Ackad und Kalne im Lande Sinear.
11 Von dem Land ist danach kommen der Assur und bauete Ninive und Rehoboth-Ir und Kalah,
12 dazu Resen zwischen Ninive und Kalah. Dies ist eine große Stadt.

Der biblische Prophet Micha wird Nimrod später mit dem "Land Assur" gleichsetzen. Im Buch Micha steht im 5. Kapitel (mit Versangabe):

5 Dazu werden wir auch Frieden haben vor dem Assur, der jetzt in unser Land gefallen ist und unsere Häuser zertreten hat. Denn es werden sieben Hirten und acht Fürsten über ihn erwecket werden.

Der hebräische Name Nimrod im Deutschen wiedergegeben bedeutet "der Widerstreitende" oder "der sich Empörende" und passt zur überlieferten Charakterisierung eines Herrschers, der Autorität, unabhängig vom Walten Gottes, an sich reißt. Nach jüdischer Überlieferung ist Nimrod der Gründer sowohl des Assyrischen als auch des Babylonischen Reiches. Nach ihm soll die Stadt Nimrud am Tigris benannt worden sein. Nimrod gilt gewöhnlich als derjenige, der den Bau des Turmes von Babel anregt. Die Frau des Nimrod ist in der rabbinischen Tradition Semiramis.

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