ESC 1959
EUROPEAN SONG CONTEST 1959
| Gastgeber | Datum & Ort | Siegerin |
|---|---|---|
11. März 1959 |
||
| Teilnehmende Länder | Wettbewerbsjury | |
Jedes Land stellt 10 Jurymitglieder. |
Zum ersten Mal wird der Grand Prix d'Eurovision de la Chanson Européenne in Frankreich ausgetragen. Zum ersten Mal sind alle Länder aus dem Vorjahr wieder dabei, sogar mit wiederkehrenden Interpreten wie der Dänin Birthe Wilke (1957) und dem Italiener Domenico Madugno (1958). Der französische Dirigent Franck Pourcel, inzwischen etwas bekannter als im Vorjahr, hat sich ein breites Portefeuille zugelegt, denn er dirigiert nicht nur den Song des Gastgebers, sondern auch von Monaco, Deutschland, Schweden, der Schweiz und Österreichs.
Erstmals werden in diesem Jahr vor Beginn der Eurovisions-Show die elf Interpreten als Vertreter ihrer Länder vorgestellt. Das wird einen schleichenden Paradigmenwechsel einleiten, in dem der Künstler und das Land, für das er singt, immer mehr in den Mittelpunkt rückt, und der Komponist und sein Texter - um die es bei dem Song Contest ursprünglich ging - an Beachtung verlieren werden. Die Siegerin Teddy Scholten aus den Niederlanden trifft in Cannes mit "'N beetje" (ein wenig) den Geschmack des europäischen Publikums beziehungsweise der zehn Juroren pro Land. Ihr Lied kommt mit einem kurzen und leicht erinnerbaren Refrain daher, dazu legt die Sängerin einen fröhlichen Auftritt hin. Das reicht angesichts der nur mäßig gefährlichen Konkurrenz zu einem erwarteten Sieg der Niederlande.
Der Italiener Domenico Modugno, angeblich Sieger der Herzen und der Einnahmen aus seinem Auftritt im Vorjahr, erleidet das gleiche Schicksal wie 1958: Mit dem Titel "Piove" (es regnet) reicht es wieder nicht zum Sieg, sondern nur zu Platz sechs. Das Lied wird aber ausreichendes Potenzial für Cover-Versionen besitzen. Erstmals am Start ist das Fürstentum Monaco, das - wie schon zuvor Österreich 1957 - bei seinem Debüt sich mit dem letzten Rang begnügen muss. Für Deutschland treten die Zwillinge Alice und Ellen Kessler an, sie aber das nicht deutschsprachige Publikum nicht begeistern können.
Die Sängerin Teddy Scholten, in ihrer Familie bekannt unter ihrem Geburtsnamen Dorothea Margaretha van Zwieteren, ist eine der bekanntesten Sängerinnen der Niederlande - charmant, vielseitig und musikalisch tief verwurzelt. Der Sieg in Cannes ist für sie die Krönung einer bereits beeindruckenden Karriere. Teddy ist Tochter eines Buchhalters und einer Gemeindebeamtin und seit 1945 mit dem Komponisten Henk Scholten verheiratet. Sie wurde 1926 in Rijswijk geboren und wuchs als Einzelkind in einem katholischen Haushalt auf, geprägt von der Theaterleidenschaft der Eltern. Erste musikalische Schritte machte sie in den 1940er Jahren unter anderem im Duo Scholten & Van 't Zelfde. Auch durch Radiosendungen und Varietéprogramme wie die populäre Snip en Snap Revue ist sie seit Jahren dem niederländischen Publikum bekannt.
Teilnehmer
Bei dem vierten Eurovision Song Contest nehmen endlich wieder mehr Teilnehmer als im Vorjahr teil, da das Fürstentum Monaco für den elften Startplatz sorgt.
Abstimmungsverfahren
Das Abstimmungsverfahren aus dem Vorjahr wurde wieder angewendet. In den einzelnen Ländern saßen wieder jeweils zehn Jurymitglieder, die jeweils eine Stimme an ein Lied vergeben durften. Die Ergebnisse wurden telefonisch und öffentlich nach Cannes übermittelt. Um sich mehr am Musikgeschmack der Zuschauer zu orientieren als an dem der Fachleute, ändert die EBU die Abstimmungsregeln: Experten aus der TV- und Musikindustrie dürfen nicht mehr in einer Jury sitzen.
Platzierungen
Punktevergabe 1959
*Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.
Inoffizielle Gesamtwertung aller bisherigen ESCs
Die folgende Übersicht basiert auf einem Punktesystem, das es in dieser Form bislang nicht gibt. Da sich die Bewertungsmethoden bereits zwischen den ersten beiden Wettbewerben verändert haben, erscheint es sinnvoll, frühzeitig ein einheitliches Schema zu entwickeln – für den Fall, dass spätere Generationen die Leistungen der Länder über viele Jahre hinweg vergleichen möchten. Hier bei Oteripedia! wird ein lineares Punktesystem verwendet: Der Erstplatzierte erhält 10 Punkte, der Zweite 9 – bis hin zu einem Punkt für Platz zehn. So lassen sich Beiträge vergleichbar gewichten, ohne dass einzelne Ausreißer das Gesamtbild verzerren. Frankreich behält trotz des dritten Platzes die Führung, aber die Niederlande lässt Italien und die Schweiz hinter sich.
Inoffizielle Gesamtwertung nach ESC 1959
*Punktevergabe nach Oteripedia-Schema: 10 Punkte für Platz 1, 9 für Platz 2 … bis 1 Punkt für Platz 10.
Inoffizielle Gesamtwertung nach ESC 1959
*Punktevergabe nach Oteripedia-Schema: 10 Punkte für Platz 1, 9 für Platz 2 … bis 1 Punkt für Platz 10.
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