Deutsches Reich 1918: Unterschied zwischen den Versionen

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#WEITERLEITUNG [[Deutsches Reich 1918.11]]
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[[Datei:Deutsches Reich.gif|150px|left]]
 
[[Datei:Wappen Weimarer Republik.gif|150px|thumb|right|'''Wappen Weimarer Republik''']]
 
 
 
= <center> '''DEUTSCHES REICH'''</center> =
 
===<center> '''Hauptstadt: Berlin'''</center>===
 
== <center> '''Chronik des Jahres 1918''' </center> ==
 
== <center> ''IV. Quartal 1918 (seit 9. November 1918)'' </center> ==
 
<br>
 
==<center> '''Reichskanzler Max von Baden übergibt die Regierungsgewalt an Friedrich Ebert''' </center>==
 
==<center> '''Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann''' </center>==
 
==<center> '''Unterzeichnung des Waffenstillstandes zwischen Deutschland und der Entente''' </center>==
 
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{| class="wikitable" | style="color:blue;background-color:#ffffcc;" border="2"
 
| '''[[Hauptseite]]'''
 
| rowspan="3" colspan="2" | [[Datei:Map Deutsches Kaiserreich.jpg|700px]]  || <center>'''Die wichtigsten Persönlichkeiten des Quartals'''</center>
 
<gallery perrow="4" class="center">
 
Datei:Wilhelm II.jpg|'''Kaiser Wilhelm II.'''<br>(* 1859 Berlin)<br>Der letzte deutsche Kaiser dankt ab
 
Datei:Philipp Scheidemann.jpg|'''Philipp Scheidemann'''<br>(* 1865 Kassel)<br>Co-Vorsitzender des Rates der Volksbeauftragten
 
Datei:Max von Baden.jpg|'''Max von Baden'''<br>(* 1867 Baden-Baden)<br>Der Reichskanzler verkündet eigenmächtig die Abdankung des Kaisers und überträgt sein Amt auf Friedrich Ebert
 
Datei:Friedrich Ebert.jpg|'''Friedrich Ebert'''<br>(* 1871 Heidelberg)<br>Reichskanzler Max von Baden überträgt seinem Landsmann das höchste Regierungsamt
 
Datei:Matthias Erzberger.jpg|'''Matthias Erzberger'''<br>(* 1875 Münsingen, Württemberg)<br>Der deutsche Staatssekretär unterzeichnet den Waffenstillstands-vertrag
 
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|-
 
| '''[[Jahreschroniken|Jahres-Chroniken]]''' <!--Column 2 occupied by cell    -->
 
|-
 
| '''[[Länderchroniken]]''' <!--Column 2 occupied by cell    -->
 
|}
 
{| class="wikitable" | style="color:blue;background-color:#ffffcc;" cellpadding="2" cellspacing="0" border="2"
 
! style="width:20%"| <center> </center> !! style="width:80%"| <center> '''Wichtige Ereignisse des Quartals im Deutschen Reich''' </center>
 
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| <center>''''' ''' <br>''</center>  ||  '''''[[Deutschland|frühere Chroniken Deutschlands]]''''' <br>
 
|- valign="top"
 
| <center>'''''Chronik des Deutschen Kaiserreiches des Jahres ...'''''</center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1908|1908]] -  [[Deutsches Kaiserreich 1909|1909]] - [[Deutsches Kaiserreich 1910|1910]] - [[Deutsches Kaiserreich 1911|1911]] - [[Deutsches Kaiserreich 1912|1912]] - [[Deutsches Kaiserreich 1913|1913]] - [[Deutsches Kaiserreich 1914|1914]] - [[Deutsches Kaiserreich 1915|1915]] - [[Deutsches Kaiserreich 1916|1916]] - [[Deutsches Kaiserreich 1917|1917]]''' <br>
 
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| <center>'''''Chronik des Deutschen Kaiserreiches des Jahres 1918'''''</center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918|I. Quartal]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918-II|II. Quartal]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918-III|III. Quartal]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918-IV|IV. Quartal]]'''<br>
 
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| <center>'''[[Chronik 11.1918|09.11.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich]] / [[Deutsches Reich]]''' <br>
 
[[Datei:Max von Baden.jpg|thumb|150px|left|''Reichskanzler Max von Baden'']] [[Datei:Friedrich Ebert.jpg|thumb|150px|''Friedrich Ebert wird der neue Regierungschef im Deutschen Reich'']] Prinz Max von Baden, eigentlich Maximilian Alexander Wilhelm Friedrich, ab 1907 designierter Nachfolger seines kinderlosen Neffen Friedrich II. von Baden, Präsident der Ersten Badischen Kammer; 1911 Abschied aus dem Militärdienst im Rang des Generalmajors. 1914 wurde Max von Baden bei Kriegsausbruch als Vertreter des Großherzogs im Stab des Generalkommandos des 14. Armeekorps (Baden) reaktiviert; diese Position gab er aus persönlichen wie gesundheitlichen Gründen jedoch bald wieder auf. Anschließend übernahm der Generalmajor den Ehrenvorsitz des badischen Roten Kreuzes und nutzte seine Beziehungen zum schwedischen und russischen Hof für die Durchführung seiner Hilfe für Kriegsgefangene. 1916 wurde ihm das Amt des Ehrenpräsidenten der deutsch-amerikanischen Kriegsgefangenenhilfe des Weltbunds des CVJM übertragen. Nach dem Rücktritt des Reichskanzlers Georg Graf von Hertling trat Max von Baden dessen Nachfolge an; zusätzlich übernahm er das Amt des Ministerpräsidenten. In dieser Position übermittelte er die Bitte nach Waffenstillstand der deutschen OHL an den US-amerikanischen Präsidenten Wilson, setzte die Entlassung Erich Ludendorffs durch und verkündigt nun ohne Ermächtigung dazu die Abdankung des Kaisers. Er benennt Friedrich Ebert von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) zu seinem Nachfolger im Amt des Reichskanzlers und ordnet seinen eigenen Ruhestand an. Philipp Scheidemann (SPD) ruft um 14 Uhr die Republik aus, wenig später tut dies Karl Liebknecht von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) noch einmal, indem er die "Freie Sozialistische Räterepublik" ausruft. In Berlin beginnt ein Generalstreik. Schließlich erhält die SPD mehr Zustimmung durch die Bildung eines Rates der Volksbeauftragten und erteilt damit der Parole der USPD "Alle Macht den Räten" de facto eine Absage. Allerdings setzt sich die USPD bei der Bildung der vorläufigen Regierung mit der Formulierung durch: "Die politische Gewalt liegt in den Händen der Arbeiter- und Soldatenräte, die zur Vollversammlung aus dem ganzen Reich alsbald zusammengerufen sind." Die provisorische Regierung Deutschlands wird gebildet durch: <br>
 
{| class="wikitable" width="95%"
 
|- class="hintergrundfarbe5"
 
| colspan="9" align="center" | <center>'''Die Mitglieder des Rates der Volksbeauftragten und des Vollzugsrates am Beginn des Deutschen Reiches''' </center>
 
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! width="5%" | [[Datei:Deutsches Reich.gif|25px]]
 
! width="30%" | Funktion
 
! width="30%" | Name, ''Parteizugehörigkeit''
 
! width="20%" | Beginn der Amtszeit
 
! width="10%" | Tage im Amt
 
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| <center> [[Datei:Friedrich Ebert.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Co-Vorsitzender des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Innenpolitik und Militär)''''' </center> || <center> '''Friedrich Ebert'''<br>''(* 1871 Heidelberg, Baden)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center> || <center>'''-''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Philipp Scheidemann.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Co-Vorsitzender des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Finanzen)'''''  </center> || <center> '''Philipp Scheidemann'''<br>''(* 1865 Kassel, Preußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center> || <center>'''-''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Otto Landsberg.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Mitglied des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Presse, Kunst und Literatur)''''' </center> || <center> '''Dr. Otto Landsberg'''<br>''(* 1869 Rybnik, Oberschlesien, Preußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center> || <center>'''-''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Hugo Haase.jpg|70px]] </center> || <center> '''Mitglied des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Außenpolitik und Kolonien)''''' </center> || <center> '''Hugo Haase'''<br>''(* 1863 Allenstein, Ostpreußen)''<br>''Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center>|| <center>'''-''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Wilhelm Dittmann.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Mitglied des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Demobilmachung, Verkehr und Rechtswesen)'''''  </center> || <center> '''Wilhelm Dittmann'''<br>''(* 1874 Eutin, Preußen)''<br>''Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center>|| <center>'''-''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Emil Barth.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Mitglied des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Sozialpolitik)'''''  </center> || <center> '''Emil Barth'''<br>''(* 1879 Heidelberg)''<br>''Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center>|| <center>'''-''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Gustav Bauer.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Staatssekretär des<br>Reichsarbeitsamtes''' </center> || <center> '''Gustav Bauer'''<br>''(* 1870 Darkehmen, Ostpreußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''04.10.1918''' </center>|| <center>'''36''' </center>
 
|}
 
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| <center>''[[Chronik 11.1918|09.11.1918]]'' <br> ''(Fortsetzung)'' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Zwei führende "Revolutionäre Obleute", Emil Barth und Richard Müller, setzen während einer recht ungeordneten Versammlung der Soldatenräte im Reichstag den Beschluss durch, dass von morgen an in den Fabriken und Kasernen der Hauptstadt neue Räte gewählt werden sollen, die am Abend zu einer Vollversammlung zusammenkommen sollen. Diese sollen dann eine provisorische Regierung wählen. Auf 1000 Arbeiter und Arbeiterinnen soll ein Delegierter kommen, entsprechendes soll für die militärischen Einheiten gelten. Dem Politker der Mehrzeits-Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (MSPD, später SPD) Otto Wels gelingt es, die Vertreter der Soldaten auf die Linie seiner Partei zu bringen. Um die Arbeitervertreter wirbt die Partei mit der Parole „Kein Bruderkampf.“ Umgekehrt fordern Spartakus und Revolutionäre Obleute dazu auf, keine Vertreter der "MSPD" zu wählen. <br>
 
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| <center>''[[Chronik 11.1918|09.11.1918]]'' <br> ''(Fortsetzung)'' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Königreich Preußen]]''' <br>
 
* Der Leiter des Rates der Volksbeauftragten, Friedrich Ebert, beauftragt den Vorsitzenden der preußischen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), Paul Hirsch, sich mit den entsprechenden Behörden in Verbindung zu setzen und nötigenfalls selbst Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zu ergreifen; das Vorgehen wird vom preußischen Innenminister Bill Drews gebilligt.
 
* Das III. Marinegeschwader kommt nach Kiel zurück und setzt beim Einlaufen wieder die rote Fahne. Der Großteil der Offiziere hat die Schiffe offenbar verlassen. Delegationen des Soldatenrates und der Offiziere einigen sich darauf, dass jene Offiziere, die schriftlich erklären, der neuen Volksbewegung nicht feindlich gegenüberstehen, wieder Vorgesetzte sein dürfen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 11.1918|10.11.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Kaiser Wilhelm II. begibt sich ins Exil in die Niederlande. Am Abend kommen etwa 3000 Arbeiter- und Soldatenräte im Circus Busch zusammen. Eine Legitimationskontrolle findet nicht statt. Die Mehrheit von ihnen unterstützt die Politik der Mehrheits-Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (MSPD, später SPD) und die bereits am Vortag zwischen den Parteien beschlossene Bildung des Rates des Volksbeauftragten unter Friedrich Ebert. In der Versammlung wird so etwas wie eine Fraktionsbildung SPD, USPD, Linke USPD sowie "Revolutionäre Obleute/Spartakus" deutlich. Emil Barth (USPD) beantragt die Bildung eines Aktionsausschusses der Vollversammlung und schlägt als Mitglieder Vertreter der Revolutionären Obleute und des Spartakusbundes vor. Ziel ist die Schaffung eines revolutionären Gremiums als Gegengewicht zum Rat der Volksbeauftragten und die Rückgewinnung der Initiative für die radikale Linke, die die Revolution vorbereitete. Friedrich Ebert verlangt stattdessen einen paritätisch aus Mitgliedern von USPD und MSPD besetzten Ausschuss. Nach heftigen Auseinandersetzungen wird vor allem auf Druck der Soldatenvertreter ein gemeinsames Gremium beschlossen. Die Bezeichnung ist unterschiedlich – eine Version lautet: „Vollzugsrat des Arbeiter- und Soldatenrates in Berlin“ eine andere „Der Vollzugsrat des Arbeiter- und Soldatenrates Groß-Berlin.“ Das Komitee der Arbeiter besteht aus 14 Mitgliedern. Von diesen gehörten jeweils sieben der MSPD und der USPD an. Die Mitglieder der USPD sind: Emil Barth, Paul Eckert, Georg Ledebour, Richard Müller, Paul Neuendorf und Paul Wegmann. Bis auf Ledebour kommen sie aus den Reihen der revolutionären Obleute. Die Mitglieder der MSPD sind: Franz Büchel, Gustav Heller, Ernst Jülich, Max Maynz, Otto Hiob (?) und Oskar Rusch. Die meisten von ihnen sind gewerkschaftsnahe Betriebsvertrauensleute. Die Mehrzahl der ebenfalls 14 Soldatenvertreter gehört keiner Partei an. Später soll als Soldatenvertreter noch Max Cohen-Reuß, ein sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter in das Gremium kommen. Für die USPD soll später Ernst Däumig hinzukommen. Zusammen bildeten Arbeiter- und Soldatenkommission den „Volkszugsrat der Arbeiter- und Soldatenräte Großberlin.“ Der Vorsitzende wird Richard Müller. Die Kritik der bürgerlichen und sozialdemokratischen Presse richtet sich gegen den Anspruch des Vollzugsrates für ganz Deutschland zu sprechen, obwohl er nur aus Berlinern besteht. <br>
 
[[Datei:Wilhelm Groener.jpg|thumb|150px|''Generalquartiermeister Wilhelm Groener'']] Im "Ebert-Groener-Pakt" (auch „Pakt mit den alten Mächten“ oder Ebert-Groener-Bündnis) vereinbaren Friedrich Ebert als SPD-Vorsitzender und Mitglied des Rates der Volksbeauftragten und General Wilhelm Groener im Namen der Obersten Heeresleitung (OHL) ein gemeinsames Vorgehen gegen linksradikale Gruppierungen. Friederich Ebert hofft dadurch, einen geordneten Übergang von der Monarchie zur Demokratie zu gewährleisten. Während die linkeren Kräfte eine Fortsetzung der Revolution wollen, ist das Ziel der Sozialdemokraten eine Stabilisierung der Situation. Um diese zu erreichen ist es ihrer Ansicht nach notwendig, mit den Eliten des Kaiserreichs in Militär, Wirtschaft und Verwaltung zusammenzuarbeiten. Diese unterstützen meist die Position der MSPD, und durch die Mehrheit an MSPD-Mitgliedern in den Arbeiter- und Soldatenräten sowie die Übergehung der USPD-Mitglieder im Rat der Volksbeauftragten wird die heikle Zusammenarbeit beschlossen. Die alte Führung wurde vor allem gebraucht, um <br>
 
* die Soldaten nach dem Verlust des Krieges möglichst schnell nach Deutschland zurückzuholen und zu demobilisieren,
 
* die weiteren Waffenstillstandsbedingungen der Alliierten zu erfüllen, um die englische Blockade deutscher Seehäfen zu beenden,
 
* den neuen Staat gegen die linksradikalen Spartakisten zu schützen und einen Bürgerkrieg, wie er in Russland nach der Revolution ein Jahr zuvor entstanden ist, zu verhindern,
 
* die Nahrungsversorgung zu verbessern,
 
* die Kriegswirtschaft auf eine Friedenswirtschaft umzustellen und die Soldaten wieder in normale Arbeit zu bringen,
 
* das Verkehrswesen wieder aufzubauen.
 
Die Revolutionäre hatten im Verlauf der Revolution eine republikanische Soldatenwehr gegründet, diese war aber unzuverlässig. General Groener und die Heeresleitung sind an einer Zusammenarbeit mit der neuen Regierung interessiert, um <br>
 
* die Existenz der Armee und des Offizierkorps zu schützen,
 
* eine Fortführung der Revolution und den Sieg des Bolschewismus zu verhindern,
 
* einen Friedensvertrag herbeizuführen,
 
* die restlichen Truppen schnell nach Deutschland zurückholen zu können.
 
Groeners Grundlage für das Zusammengehen mit der SPD ist Reichspatriotismus, der die Loyalität gegenüber der Person des Kaisers ablöst. In einem Telefonat Groeners mit Ebert sichert der General dem Vorsitzenden der neuen Regierung die Loyalität der Reichswehr zu. Ihre gemeinsamen Ziele sind die Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung, die Abwehr des Bolschewismus und eine Armee mit Disziplin zum Schutz des Staates. Die OHL ordnet sogar die Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten an, um so die Bewegung besser kontrollieren zu können; allerdings bleibt gemäß der Abmachung zwischen Ebert und Groener die alleinige Befehlsgewalt bei den Offizieren. Der Generalstab organisiert die Rückführung der Truppen von der Front. <br>
 
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| <center>''[[Chronik 11.1918|10.11.1918]]'' <br> ''(Fortsetzung)'' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Königreich Preußen]]''' <br>
 
In Kiel werden die Opfer vom 3. und 5. November beigesetzt. <br>
 
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| <center>''[[Chronik 11.1918|10.11.1918]]'' <br> ''(Fortsetzung)'' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Frankreich.gif|50px]] [[Datei:Großbritannien.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich]] / [[Französische Republik]] [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br>
 
Der deutsche Verhandlungsführer bei den Waffenstillstandsverhandlungen in Compiègne bei Paris, Matthias Erzberger, hält Rücksprache mit Friedrich Ebert und dem Chef der Obersten Heeresleitung Paul von Hindenburg und wird von ihnen angewiesen, den Waffenstillstand mit Frankreich und Großbritannien zu jedweden Bedingungen anzunehmen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 11.1918|11.11.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Frankreich.gif|50px]] [[Datei:Großbritannien.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich]] / [[Französische Republik]] [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br>
 
[[Datei:Ferdinand Foch.jpg|thumb|150px|left|''Marschall Ferdinand Foch'']] [[Datei:Matthias Erzberger.jpg|thumb|150px|''Staatssekretär Matthias Erzberger'']] In Compiègne bei Paris wird der Waffenstillstand zwischen der Entente und Deutschland geschlossen. Die Unterzeichner sind: <br>
 
'''für Frankreich:''' Marschall Ferdinand Foch <br>
 
'''für Großbritannien:''' Sir Rosslyn Erskine Wemyss, 1. Baron Wester Wemyss sowie Admiral George Hope und Kapitän zur See Jack Marriott <br>
 
'''für Deutschland:''' Staatssekretär Matthias Erzberger (Reichsregierung), Graf Alfred von Oberndorff (Auswärtiges Amt), General Detlof von Winterfeldt (Deutsches Reichsheer) und Kapitän zur See Ernst Vanselow (Kaiserliche Marine) <br>
 
'''Die maßgeblichen Punkte des Waffenstillstandsvertrages:''' <br>
 
* Einstellung der Feindseligkeiten binnen sechs Stunden nach Vertragsunterzeichnung
 
* Rückzug aller deutschen Truppen aus sämtlichen besetzten Gebieten Belgiens, Frankreichs, Luxemburgs sowie aus dem Reichsland Elsaß-Lothringen binnen 15 Tagen
 
* Innerhalb der darauf folgenden 17 Tage Besetzung der linksrheinischen Gebiete und von rechtsrheinischen Brückenköpfen um Mainz, Koblenz und Köln durch französische Truppen
 
* Innerhalb dieses Zeitraums Übergabe von 5.000 Geschützen, 25.000 Maschinengewehren, 3.000 Minenwerfern und 1.700 Flugzeugen an die Entente
 
* Internierung aller modernen Kriegsschiffe
 
* die britische Seeblockade wurde nicht aufgehoben
 
* Ablieferung von 5.000 Lokomotiven und 150.000 Eisenbahnwaggons an die Entente
 
* Annullierung des Friedens von Brest-Litowsk mit Sowjetrussland.
 
Durch diese Maßnahmen sollte dem Deutschen Reich die Möglichkeit genommen werden, den Krieg fortzusetzen. Foch äußert, dass Deutschland jetzt "den Siegern auf Gnade und Ungnade ausgeliefert" sei. Der Waffenstillstand tritt um 11 Uhr französischer Zeit in Kraft und gilt zunächst für 36 Tage (ohne Nennung des konkreten Ablaufdatums), also bis zum 17. Dezember 1918. <br>
 
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| <center>''[[Chronik 11.1918|11.11.1918]]'' <br> ''(Fortsetzung)'' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Auf der ersten Sitzung des "Vollzugsrates des Arbeiter- und Soldatenrates" wird die provisorische Regierung, die aus Mitgliedern der beiden sozialdemokratischen Parteien unter der Leitung von Friedrich Ebert (SPD) besteht, bestätigt. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 11.1918|12.11.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Der Rat der Volksbeauftragten des Deutschen Reiches verkündet sein vorläufiges Regierungsprogramm. <br>
 
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| <center>''[[Chronik 11.1918|12.11.1918]]'' <br> ''(Fortsetzung)'' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Preußen]]''' <br>
 
Einen Tag nach der Bestätigung der provisorischen Reichsregierung unter Friedrich Ebert (SPD) bestätigt der "Vollzugsrat des Arbeiter- und Soldatenrates" auch die preußische Räteregierung unter Paul Hirsch (SPD). Allerdings beansprucht der "Vollzugsrat" für die Stadt Berlin die "höchste Gewalt". Sogar den Anspruch auf diktatorische Gewalt sowie legislative und exekutive Kompetenzen wird erhoben. Über eine Durchsetzungsmöglichkeit dieser Ansprüche verfügt der Rat insbesondere angesichts des Ebert-Groener-Bündnisses aber nicht. Der Aufbau einer „Roten Garde“ muss angesichts des Widerstandes von SPD und Soldatenvertretern wieder aufgegeben werden. Der "Rat der Volksbeauftragten" erkennt den alles umfassenden Kompetenzanspruch des Vollzugsrates nicht an und wird dies auch niemals tun. Exekutive Befugnisse werden ihm nicht zugestanden, vielmehr stellt er aus Sicht der Regierung so etwas wie ein Übergangsparlament dar. Auch innerhalb des Vollzugsrates lässt sich der umfassende Anspruch wegen der geschilderten politischen Gegensätze kaum durchsetzen: Die "Mehrheitssozialisten" (MSPD) blockieren die Durchsetzung der Machtansprüche des Vollzugsrates gegenüber dem Rat der Volksbeauftragten. In vielen Bereichen herrscht dennoch Einigkeit zwischen den unterschiedlichen Lagern des Vollzugsrates. Einig ist man sich darin, den Militarismus zu beseitigen und ein friedliches, demokratisches und sozialistisches Deutschland zu schaffen. In welcher Art und Weise dies geschehen soll, ist indes umstritten. Einige sehen in der Schaffung einer parlamentarisch-demokratischen Republik eine Weg zum Sozialismus, andere plädieren für die Ziele der Rätebewegung und wieder andere sehen in Sowjetrussland ein Vorbild. Die Auseinandersetzungen im Vollzugsrat spiegeln damit die unklare Vorstellung über den einzuschlagenden Weg in der gesamten Rätebewegung wider. <br>
 
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| <center>''[[Chronik 11.1918|12.11.1918]]'' <br> ''(Fortsetzung)'' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Bayern.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freistaat Bayern]]''' <br>
 
[[Datei:Bayerische Volkspartei.jpg|thumb|150px|left|''Wahlplakat der Bayerischen Volkspartei'']] [[Datei:Georg Heim.jpg|thumb|150px|''Georg Heim (BVP)'']] Nachdem die bayerische Organisation des Zentrums bereits während des Kaiserreichs eine Sonderrolle gespielt hat, gründen führende Mitglieder des bayerischen Zentrums um Georg Heim im November 1918 in Regensburg die Bayerische Volkspartei (BVP) als bayerischen Arm des politischen Katholizismus. Ausschlaggebend ist zum einen die Betonung des Föderalismus im Gegensatz zu dem unter Erzbergers Einfluss deutlich unitarischer eingestellten Zentrum, zum anderen die (auch in der Einschätzung der Novemberrevolution) deutlich konservativere Einstellung. Die BVP vertritt vor allem Interessen des Besitzbürgertums und von Teilen der Industrie. Der Mitbegründer der BVP, Georg Heim, geboren 1865 in Aschaffenburg, ist der Wortführer des bayerischen Separatismus. Da er 1893 zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften promovierte, wird er von vielen Freunden und politischen Gegnern auch "der Bergdoktor" genannt. Er gründete 1900 die landwirtschaftliche Zentralgenossenschaft der bayerischen Bauernvereine mit Sitz in Ansbach, ab 1907 in Regensburg, deren geschäftsführender Direktor er auch war. Neben den typischen geschäftlichen Aktivitäten einer landwirtschaftlichen Genossenschaft betrieb sie Waisenhäuser, Kliniken und Bildungseinrichtungen, darunter die Bauernuniversität in Regensburg, die von 1907 bis 1932 existierte. Heim war Begründer der bayerischen Landvolkshochschulbewegung. 1907 begann er, im Rahmen des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens Volkshochschulkurse in Regensburg zu geben. Schwerpunkt dieser Kurse waren Langzeitpädagogik und ganzheitliche Bildung für die Bevölkerung insbesondere in der an Regensburg angrenzenden strukturschwachen Region Niederbayern-Oberpfalz und im Hinterland um den Bayerischen Wald. Die bayerischen Bauernverbände schlossen sich 1898 unter Heim zum bayerischen Bauernverein zusammen. Zum 1. April 1918 gründete er die Handelspolitische Vereinigung der landwirtschaftlichen Körperschaften Bayerns einschließlich Müllerei und Mälzerei, deren Ziel es war, die geplante Zollunion mit Österreich-Ungarn zu verhindern, in der Heim Nachteile für die bayerische Landwirtschaft sah. Heim machte die Fuchsmühler Holzschlacht vom 30. Oktober 1894 über die Amberger Volkszeitung publik. Er brachte als Landtagsabgeordneter 1904/05 den Holzstreit zwischen Baron von Zoller und den Holzrechtlern zu einer friedlichen Einigung. Während und nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches infolge der Kriegsereignisse im Herbst und Winter 1918 vertrat Heim – vor allem in zahlreichen Artikeln des „Bayerischen Kuriers“ – eine strikt separatistische Haltung. Bayern sollte aus dem Deutschen Reich austreten und einen Zusammenschluss mit Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich suchen. Heim attackiert auch regelmäßig den Regierungschef des Freistaates Bayern, Kurt Eisner, mit antisemitischen Untertönen. Auch die Forderung nach Einführung einer Warenhaussteuer, die zum Beispiel gegen Oscar Tietz und Georg Wertheim gerichtet ist, dient ihm als Mittel judenfeindlicher Agitation. 1901 stellte er im bayerischen Landtag einen Antrag zur Beschränkung von Juden in der Justiz „im Verhältnisse der israelitischen Bevölkerung zur Gesamtbevölkerung“. Daneben zeichnet er das Bild einer angeblichen „jüdischen Pressemacht“ und definiert Juden wie auch Nicht-Juden in rassischen Kategorien. Heim war ursprünglich Mitglied des Zentrums. Nach Beginn der Novemberrevolution und Gründung der Bayerischen Volkspartei (BVP) soll nun zunächst noch keine vollständig Abtrennung von der Zentrumspartei vollzogen werden. Die BVP zielt vielmehr darauf, den Einfluss der Bayern innerhalb der Zentrumspartei zu stärken. Zugleich sollt die Macht Berlins in Bayern zurückgedrängt werden. Heim vertritt explizit die Forderung eines Austritts Bayerns aus dem Deutschen Reich („Los-von Preußen“-Bewegung): „Wir haben es satt, für die Zukunft von Berlin regiert zu werden. Wir lehnen die preußische Vorherrschaft ab. Bayern den Bayern“ soll er gesagt haben. Außerdem stammt von ihm folgendes Zitat: ''Wir (Anm.: die Bayern) hatten schon eine Kultur, als sich in der Mark Brandenburg noch die Wildschweine den Arsch an den Fichten gewetzt haben.'' <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 11.1918|14.11.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Der Rat der Volksbeauftragten des Deutschen Reiches fällt den Beschluss, den Bundesrat vorläufig erhalten zu wollen. <br>
 
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| <center>''[[Chronik 11.1918|14.11.1918]]''<br>''(Fortsetzung)'' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Bremen.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freie Hansestadt Bremen]]''' <br>
 
Sechs Tage nach Beginn der Militärrevolte in Bremen wird der Senat als politisches Organ ausgeschaltet. Die Bildung eines  einen gemeinsamen Zwölfer-Ausschuss für die Verwaltung und die Arbeiterbewaffnung wird zu einem Problem zwischen Arbeiter- und Soldatenrat. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 11.1918|15.11.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Deutsche Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände gründen zum Interessenausgleich die Zentralarbeitsgemeinschaft. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 11.1918|16.11.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Genau eine Woche nach der Revolution in Berlin erscheint in der Morgenausgabe des Berliner Tageblattes unter der Überschrift "Die große demokratische Partei" ein vom Chefredakteur des Berliner Tageblatts Theodor Wolff verfasster und von 60 namhaften Persönlichkeiten unterzeichneter Aufruf zur Gründung einer neuen demokratischen Partei (gemeint ist die "Deutsche Demokratische Partei"). <br>
 
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| <center>''[[Chronik 11.1918|18.11.1918]]'' <br> ''(Fortsetzung)'' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] [[Datei:Großbritannien.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Königreich Preußen]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br>
 
Gemäß den Bedingungen des Waffenstillstands fahren das III. Geschwader und weitere Schiffe zunächst nach Wilhelmshaven. Von dort sollen sie in englische Küstengewässer und später in die Internierung nach Scapa Flow fahren. Vor allem die U-Boot-Fahrer setzen eine Überführungsprämie durch. Die SMS KÖNIG ist noch nicht fahrbereit und soll später folgen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 11.1918|20.11.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
[[Datei:DDP Wahlplakat 1919.jpg|thumb|150px|left|''DDP Wahlplakat 1919'']] [[Datei:Friedrich Naumann.jpg|thumb|150px|''Friedrich Naumann, Mitbegründer der DDP'']] Die "Fortschrittliche Volkspartei" und ein erheblicher Teil der Nationalliberalen mit den Unterzeichnern des Aufrufes vom 16. November im Berliner Tagblatt vereinigen sich in einer Gründungsversammlung zu einer "Deutschen Demokratischen Partei" (DDP). Mitbegründer der Partei sind der Publizist Theodor Wolff und Professoren wie Max Weber, Alfred Weber und Hugo Preuß. Die 1910 aus der Freisinnigen Volkspartei, der Freisinnigen Vereinigung und der Deutschen Volkspartei (DtVP) des Kaiserreichs hervorgegangene eher linksliberale Fortschrittliche Volkspartei und der vergleichsweise kleine „linke“ Flügel der vormaligen Nationalliberalen Partei des Kaiserreichs gehen in der neuen Partei auf. Die DDP vereint demokratische, liberale, nationale und soziale Positionen, grenzt sich aber von der Annexionspolitik der früheren Nationalliberalen des Kaiserreiches ab. Der Hauptvertreter dieser Richtung, Gustav Stresemann, der sich gegenwärtig noch als Monarchist versteht, betreibt daraufhin die Gründung einer der Republik eher feindselig gegenüberstehenden Partei, der Deutschen Volkspartei (DVP). Keine andere Partei identifiziert sich so uneingeschränkt mit der parlamentarischen Demokratie der Weimarer Republik wie die DDP; keine andere Partei bekennt sich so eindeutig zu individueller Freiheit und sozialer Verantwortung. Die Partei strebt einen föderalen Einheitsstaat an. Sozialpolitisch steht die Partei den Reformbestrebungen der Hirsch-Dunker’schen Gewerkvereine nahe und sucht über die Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) einen Ausgleich zwischen den sozial- und wirtschaftspolitischen Vorstellungen von Arbeiterschaft und Bürgertum. Die DDP unterstützt das Prinzip der Privatwirtschaft, fordert jedoch staatliche Interventionsmöglichkeiten. Das Programm der DDP ist eine Synthese aus liberalem und sozialem Gedankengut. In der Vorkriegszeit hatte solches bereits Friedrich Naumann versucht (er ist evangelischer Theologe und kommt aus der christlich-sozialen Bewegung). Anhänger und Mitglieder der Partei rekrutieren sich vor allem aus den freien Berufen, Lehrern und Hochschullehrern, also aus dem Bildungsbürgertum. Weiter wird sie getragen von leitenden Angestellten und Beamten, von vorwiegend der Chemie- und der Elektroindustrie zugehörigen Industriellen, von Mittelständlern sowie von liberalen Juden. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 11.1918|23.11.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Da der am 10. November gebildete "Vollzugsrat des Arbeiter- und Soldatenrates Groß-Berlins" zwar den Anspruch hat, für ganz Deutschland zu handeln, jedoch hauptsächlich aus Berlinern besteht, beschließt der Vollzugsrat die Erweiterung um Mitglieder aus dem gesamten Reich. Frauen sind noch nicht vertreten. Die hervorragenden Persönlichkeiten sind nun Max Cohen, Ernst Däumig, Georg Ledebour und insbesondere Hermann Müller. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 11.1918|24.11.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
[[Datei:DNVP-Logo.jpg|thumb|150px|left|''DNVP-Logo'']] [[Datei:Wolfgang Kapp.jpg|thumb|150px|''Wolfgang Kapp, Mitbegründer der DNVP'']] Die Deutschnationale Volkspartei wird als Nachfolgerin der Deutschkonservativen Partei, der Reichs- und Freikonservativen Partei, der Vaterlandspartei sowie einer Reihe kleinerer nationalkonservativer und zum Teil antisemitischer Gruppierungen; außerdem schließen sich einzelne Angehörige des rechten Flügels der Nationalliberalen Partei der DNVP an. Die DNVP sieht sich als Vertreter der „vaterländischen Verbände“. Aus diesem Grunde nimmt sie deutschnational in ihren Parteinamen auf. Dieser Begriff steht zwar in enger Beziehung mit der österreichischen „Deutschnationalen Bewegung“, im Deutschen Kaiserreich und in der nachfolgenden Weimarer Republik entspricht er aber eher „völkisch“ und „vaterländisch“. Die DNVP bezieht ihre Programmatik aus dem völkischen Nationalismus, Nationalkonservatismus, Monarchismus und Antisemitismus. Unterstützt wird sie vor allem von ostelbischen Großgrundbesitzern, Adligen und ehemaligen Offizieren der alten Armee und Marine. Zu ihrer Wählerschaft zählen aber auch Freiberufler, Intellektuelle, Beamte, Bauern, Teile der nicht von der politischen Linken oder dem katholischen Zentrum erfassten Arbeiterschaft sowie Angestellte. Für Arbeiter und Angestellte besteht mit dem Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband (DHV), der auch gewerkschaftliche Funktionen erfüllt, ein parteinahes Sammelbecken. Die bekanntesten Mitglieder und Gründer sind Oskar Hergt (ehemaliger preußischer Finanzminister), Alfred von Tirpitz (Großadmiral im Ersten Weltkrieg und Begründer der deutschen Hochseeflotte), Wolfgang Kapp (ehemals Vaterlandspartei), Alfred Hugenberg (bis 1918 Vorstandsvorsitzender der Friedrich Krupp AG), Karl Helfferich, ein ehemaliger Staatssekretär der Reichsfinanzen, der sich von einem Liberalen zu einem der heftigsten Wortführer der Deutschnationalen gewandelt hat, ferner Johann Victor Bredt, Hermann Dietrich, Siegfried von Kardorff, Martin Schiele, Wilhelm Wallbaum, Ferdinand Werner und Kuno Graf von Westarp. Die DNVP steht im rechtskonservativen Spektrum des Parteiensystems. Im Gegensatz zu den Konservativen der Kaiserzeit kann sie allerdings ihre soziale Basis erweitern und neben ihren Hochburgen in den ostelbischen Agrargebieten (Mecklenburg, Brandenburg, Pommern, Ostpreußen) auch in den städtischen Unter- und Mittelschichten Wähler gewinnen. In den Anfangsjahren bekämpft sie die Republik und tut sich in zum Teil hasserfüllter Polemik gegen Repräsentanten des neuen demokratischen Staates hervor, namentlich gegen Reichspräsident Friedrich Ebert sowie gegen Matthias Erzberger. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 11.1918|30.11.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Der "Rat der Volksbeauftragten" beschließt die "Verordnung über die Wahlen zur verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung". <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 11.1918|Ende November 1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Königreich Preußen]]''' <br>
 
Korvettenkapitän Wilfried von Loewenfeld beginnt heimlich, jedoch mit Wissen des Bevollmächtigten der Regierung in Berlin, Gustav Noske, mit dem Aufbau einer Freicorpsformation. Dieses Freicorps soll sich zusammensetzen aus einer konspirativen Vereinigung von Seeoffizieren, die die politische Entwicklung möglichst vollständig rückgängig machen wollen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 12.1918|Dezember 1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Königreich Preußen]]''' <br>
 
Der Bevollmächtigte der Regierung in Berlin, Gustav Noske, stellt eine Eiserne Brigade von 1600 Mann, bestehend aus Deckoffiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Marine, auf. Später wird diese Einheit in 1. Marine-Brigade (von Roden) umbenannt und manchmal auch als "Eiserne Division" bezeichnet werden. <br>
 
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| <center>''[[Chronik 12.1918|Dezember 1918]]''<br>''(Fortsetzung)'' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Bremen.gif|50px]] </Center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Freie Hansestadt Bremen]]''' <br>
 
Nach Bremen heimkehrende Truppen werden entwaffnet und dem Soldatenrat unterstellt, Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) scheidet "freiwillig" aus Räten aus wegen Radikalisierung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD). Das Bürgertum erstarkt durch wirtschaftliche und verwaltungstechnische Macht, der Senat verweigert zeitweise notwendige Finanzmittel. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 12.1918|Anfang Dezember 1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Der "Vollzugsrat des Arbeiter- und Soldatenrates" wird immer noch nicht von allen politischen Kräften anerkannt. Dies gilt zunächst für die gegenrevolutionären Kräfte. Anfang Dezember planen hohe Beamte und Offiziere den Vorsitzenden des Rates der Volksbeauftragten Friedrich Ebert zu überreden mit militärischen Mitteln eine vorübergehende Diktatur auszuüben, um die Räte und insbesondere den Vollzugsrat auszuschalten. Aber auch von Teilen der Anhänger der "Mehrheitssozilisten" der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (MSPD) wird der Vollzugsrat abgelehnt. <br>
 
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| <center>''[[Chronik 12.1918|03.12.1918]]'' <br> ''(Fortsetzung)'' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] [[Datei:Großbritannien.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Königreich Preußen]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br>
 
Gemäß den Bedingungen des Waffenstillstands fährt zwei Wochen nach dem übrigen III. Geschwader auch die reparierte SMS KÖNIG nach Wilhelmshaven. Von dort soll sie in englische Küstengewässer und später in die Internierung nach Scapa Flow fahren. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 12.1918|06.12.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Eine Gruppe von Soldaten marschiert zur Reichskanzlei und ruft Friedrich Ebert zum Präsidenten aus. Ebert verhält sich abwartend. Daraufhin versuchen die Demonstranten, den Vollzugsrat zu verhaften, jedoch erfolglos. Infolge des Putschversuches kommt es schließlich an der Chausseestraße in Berlin zu Schießereien zwischen den Soldaten, die (seit November 1918) zu Freikorps zusammengestellt wurden, und demonstrierenden Arbeitern. In den Gefechten werden 16 Personen getötet und zwölf schwer verletzt. Es ist die erste gewalttätige Auseinandersetzung zwischen monarchistischen und rechtskonservativen Freikorpssoldaten, die vor allem aber antirevolutionäre und antidemokratische Ansichten vertreten, und revolutionären Arbeitern seit dem 9. November. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 12.1918|10.12.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Königreich Preußen]]''' <br>
 
Lothar Popp, bisher Vorsitzender des Obersten Soldatenrates in Kiel, scheidet aus dem Soldatenrat aus, vermutlich aus Resignation, weil die Räte ihre Macht an die Nationalversammlung abgeben wollen. Nachfolger wird Karl Artelt. <br>
 
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| <center>''[[Chronik 12.1918|11.12.1918]]'' <br> ''(Fortsetzung)'' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] [[Datei:Großbritannien.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Königreich Preußen]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br>
 
Eine britische Untersuchungskommission trifft in der Marinestation in Kiel ein. Ziel der Untersuchung ist, festzustellen, ob Schiffe, die als Reparationssubjekte an die Briten ausgeliefert werden sollten, mutwillig beschädigt wurden oder verschwunden sind. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 12.1918|13.12.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Ulrich von Brockdorff-Rantzau wird mit der Wahrnehmung der auswärtigen Angelegenheiten betraut. <br>
 
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| colspan="9" align="center" | <center>'''Die aktuellen Mitglieder des Rates der Volksbeauftragten und des Vollzugsrates''' </center>
 
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! width="5%" | [[Datei:Deutsches Reich.gif|25px]]
 
! width="30%" | Funktion
 
! width="30%" | Name, ''Parteizugehörigkeit''
 
! width="20%" | Beginn der Amtszeit
 
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| <center> [[Datei:Friedrich Ebert.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Co-Vorsitzender des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Innenpolitik und Militär)''''' </center> || <center> '''Friedrich Ebert'''<br>''(* 1871 Heidelberg, Baden)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center> || <center>'''34''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Philipp Scheidemann.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Co-Vorsitzender des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Finanzen)'''''  </center> || <center> '''Philipp Scheidemann'''<br>''(* 1865 Kassel, Preußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center> || <center>'''34''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Otto Landsberg.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Mitglied des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Presse, Kunst und Literatur)''''' </center> || <center> '''Otto Landsberg'''<br>''(* 1869 Rybnik, Oberschlesien, Preußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center> || <center>'''34''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Hugo Haase.jpg|70px]] </center> || <center> '''Mitglied des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Außenpolitik und Kolonien)''''' </center> || <center> '''Hugo Haase'''<br>''(* 1863 Allenstein, Ostpreußen)''<br>''Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center>|| <center>'''34''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Wilhelm Dittmann.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Mitglied des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Demobilmachung, Verkehr und Rechtswesen)'''''  </center> || <center> '''Wilhelm Dittmann'''<br>''(* 1874 Eutin, Preußen)''<br>''Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center>|| <center>'''34''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Emil Barth.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Mitglied des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Sozialpolitik)'''''  </center> || <center> '''Emil Barth'''<br>''(* 1879 Heidelberg)''<br>''Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center>|| <center>'''34''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Gustav Bauer.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Staatssekretär des<br>Reichsarbeitsamtes''' </center> || <center> '''Gustav Bauer'''<br>''(* 1870 Darkehmen, Ostpreußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''04.10.1918''' </center>|| <center>'''70''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Ulrich von Brockdorff-Rantzau.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Staatssekretär des Auswärtigen Amtes''''' </center> || <center> '''Ulrich von Brockdorff-Rantzau'''<br>''(* 1869 Schleswig, Preußen)''<br>''(parteilos)'' </center>  || <center>'''13.12.1918''' </center>|| <center>'''-''' </center>
 
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| <center>''[[Chronik 12.1918|13.12.1918]]'' <br> ''(Fortsetzung)'' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Frankreich.gif|50px]] [[Datei:Großbritannien.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Französische Republik]] [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br>
 
Der am 11. November in Compiègne bei Paris geschlossene Waffenstillstandsvertrag wird in Trier bis zum 17. Januar 1919 verlängert. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 12.1918|19.12.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Der Reichs-Rätekongress in Berlin stimmt für Wahlen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung, die am 19.1.1919 stattfinden sollen. <br>
 
 
 
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| <center>'''[[Chronik 12.1918|15.12.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
[[Datei:DVP-Logo.jpg|thumb|150px|left|''DVP-Logo'']] Gründung der Deutschen Volkspartei. <br>
 
''[http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Volkspartei weiterlesen]''
 
 
 
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| <center>'''[[Chronik 12.1918|20.12.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Der Zentralrat der Deutschen Sozialistischen Republik wählt drei Sozialdemokraten zu ihren Co-Vorsitzenden:''' <br>
 
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| colspan="9" align="center" | <center>'''Die Besetzung des Zentralrates der Deutschen Sozialistischen Republik''' </center>
 
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! width="5%" | [[Datei:Deutsches Reich.gif|25px]]
 
! width="30%" | Funktion
 
! width="30%" | Name, ''Parteizugehörigkeit''
 
! width="20%" | Beginn der Amtszeit
 
! width="10%" | Tage im Amt
 
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| <center> [[Datei:Robert Leinert.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Co-Vorsitzender des Zentralrates der<br>Deutschen Sozialistischen Republik''' </center> || <center> '''Robert Leinert'''<br>''(* 1873 bei Dresden, Sachsen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''20.12.1918''' </center>|| <center>'''-''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Max Cohen.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Co-Vorsitzender des Zentralrates der<br>Deutschen Sozialistischen Republik'''<br> </center> || <center> '''Emmanuel "Max" Cohen'''<br>''(* 1876 Kreis Mettmann, Preußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''20.12.1918''' </center>|| <center>'''-''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Hermann Müller.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Co-Vorsitzender des Zentralrates der<br>Deutschen Sozialistischen Republik''' </center> || <center> '''Hermann Müller'''<br>''(* 1876 Mannheim, Baden)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''20.12.1918''' </center>|| <center>'''-''' </center>
 
|}
 
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| <center>'''[[Chronik 12.1918|26.12.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Königreich Preußen]]''' <br>
 
Der Soldatenrat stellt eine "Revolutionäre Sicherheitstruppe" auf und setzt sich damit gegen den Kieler Gouverneur Gustav Noske von der Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) durch. Die Deck- und Unteroffiziere erhalten eine eigene Kompanie innerhalb des Freicorps "Eisernen Brigade". Der Vorsitzende des Rates der Volksbeauftragten Friedrich Ebert erbittet dringend von Noske, der sich gerade in Kiel befindet, dass er in die Regierung eintreten soll. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 12.1918|27.12.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] </center> || '''[[Deutsches Reich]] / [[Königreich Preußen]]''' <br>
 
Gustav Noske, der bisherige Gouverneur von Kiel und Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), fährt in Begleitung von Adolf von Trotha nach Berlin. Gustav Garbe, der Vorsitzende des Kieler Metallarbeiter-Verbandes, wird zum neuen Gouverneur ernannt. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 12.1918|29.12.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
Als Konsequenz des am 10. November geschlossenen "Ebert-Groener-Paktes treten die Mitglieder des Rates der Volksbeauftragten, die der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) angehören, Hugo Haase (zuständig für Außenpolitik und Kolonien), Wilhelm Dittmann (zuständig für Demobilmachung, Verkehr und Rechtswesen) und Emil Barth (zuständig für Sozialpolitik) von ihren Ämtern zurück. Die beiden Co-Vorsitzenden Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann (beide SPD) berufen für die Ausgeschiedenen zwei neue Mitglieder in ihren Rat. Hier die Aufstellung der derzeigen wichtigsten politischen Führer im Deutschen Reich: <br>
 
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|- class="hintergrundfarbe5"
 
| colspan="9" align="center" | <center>'''Die aktuellen Mitglieder des Rates der Volksbeauftragten und des Vollzugsrates''' </center>
 
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! width="5%" | [[Datei:Deutsches Reich.gif|25px]]
 
! width="30%" | Funktion
 
! width="30%" | Name, ''Parteizugehörigkeit''
 
! width="20%" | Beginn der Amtszeit
 
! width="10%" | Tage im Amt
 
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| <center> [[Datei:Friedrich Ebert.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Co-Vorsitzender des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Innenpolitik und Militär)''''' </center> || <center> '''Friedrich Ebert'''<br>''(* 1871 Heidelberg, Baden)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center> || <center>'''50''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Philipp Scheidemann.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Co-Vorsitzender des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Finanzen)'''''  </center> || <center> '''Philipp Scheidemann'''<br>''(* 1865 Kassel, Preußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center> || <center>'''50''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Otto Landsberg.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Mitglied des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Presse, Kunst und Literatur)''''' </center> || <center> '''Otto Landsberg'''<br>''(* 1869 Rybnik, Oberschlesien, Preußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''09.11.1918''' </center> || <center>'''50''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Gustav Noske.jpg|70px]] </center> || <center> '''Mitglied des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Demobilmachung, Verkehr und Rechtswesen)''''' </center> || <center> '''Gustav Noske'''<br>''(* 1868 Brandenburg, Preußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''29.12.1918''' </center>|| <center>'''-''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Rudolf Wissell.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Mitglied des Rates der<br>Volksbeauftragten<br>''(zuständig für Sozialpolitik)'''''  </center> || <center> '''Rudolf Wissell'''<br>''(* 1869 Göttingen, Preußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''29.12.1918''' </center>|| <center>'''-''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Robert Leinert.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Co-Vorsitzender des Zentralrates der<br>Deutschen Sozialistischen Republik''' </center> || <center> '''Robert Leinert'''<br>''(* 1873 bei Dresden, Sachsen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''20.12.1918''' </center>|| <center>'''9''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Max Cohen.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Co-Vorsitzender des Zentralrates der<br>Deutschen Sozialistischen Republik'''<br> </center> || <center> '''Emmanuel "Max" Cohen'''<br>''(* 1876 Kreis Mettmann, Preußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''20.12.1918''' </center>|| <center>'''9''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Hermann Müller.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Co-Vorsitzender des Zentralrates der<br>Deutschen Sozialistischen Republik''' </center> || <center> '''Hermann Müller'''<br>''(* 1876 Mannheim, Baden)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''20.12.1918''' </center>|| <center>'''9''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Gustav Bauer.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Staatssekretär des<br>Reichsarbeitsamtes''' </center> || <center> '''Gustav Bauer'''<br>''(* 1870 Darkehmen, Ostpreußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''04.10.1918''' </center>|| <center>'''86''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Ulrich von Brockdorff-Rantzau.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Staatssekretär des Auswärtigen Amtes''''' </center> || <center> '''Ulrich von Brockdorff-Rantzau'''<br>''(* 1869 Schleswig, Preußen)''<br>''(parteilos)'' </center>  || <center>'''13.12.1918''' </center>|| <center>'''16''' </center>
 
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| <center>'''[[Chronik 12.1918|31.12.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]]  </center> || '''[[Deutsches Reich]]''' <br>
 
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|- class="hintergrundfarbe5"
 
| colspan="9" align="center" | <center>'''Die Volksbeauftragten und Staatssekretäre des Deutschen Reiches mit der längsten Regierungserfahrung''' </center>
 
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! width="30%" | Funktion und Amtszeit
 
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! width="30%" | Tage im Amt
 
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| <center> [[Datei:Gustav Bauer.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Staatssekretär'''<br>seit 04.10.1918 </center> || <center> '''Gustav Bauer'''<br>''(* 1870 Darkehmen, Ostpreußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center> || <center>'''88'''</center>
 
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| <center> [[Datei:Friedrich Ebert.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Volksbeauftragter'''<br>seit 09.11.1918</center> || <center> '''Friedrich Ebert'''<br>''(* 1871 Heidelberg, Baden)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center> || <center>'''52'''</center>
 
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| <center> [[Datei:Philipp Scheidemann.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Volksbeauftragter'''<br>seit 09.11.1918</center> || <center> '''Philipp Scheidemann'''<br>''(* 1865 Kassel, Preußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''52''' </center>
 
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| <center> [[Datei:Otto Landsberg.jpg|70px]] </center>  || <center> '''Volksbeauftragter'''<br>seit 09.11.1918</center> || <center> '''Dr. Otto Landsberg'''<br>''(* 1869 Rybnik, Oberschlesien, Preußen)''<br>''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center>  || <center>'''52''' </center>
 
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| <center>'''''Chronik des Deutschen Reiches des Jahres 1919'''''</center> || '''[[Deutsches Reich 1919|I. Quartal]] - [[Deutsches Reich 1919-II|II. Quartal]] - [[Deutsches Reich 1919-III|III. Quartal]] - [[Deutsches Reich 1919-IV|IV. Quartal]]'''<br>
 
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| <center>'''''Chronik des Deutschen Reiches des Jahres ...'''''</center> || '''[[Deutsches Reich 1920|1920]] - [[Deutsches Reich 1921|1921]] - [[Deutsches Reich 1922|1922]] - [[Deutsches Reich 1923|1923]] - [[Deutsches Reich 1924|1924]] - [[Deutsches Reich 1925|1925]] - [[Deutsches Reich 1926|1926]] - [[Deutsches Reich 1927|1927]] - [[Deutsches Reich 1928|1928]] - [[Deutsches Reich 1929|1929]]''' <br>
 
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| <center>''''' ''' <br>''</center>  ||  '''''[[Deutschland|spätere Chroniken Deutschlands]]''''' <br>
 
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|<center>'''Weblinks'''</center> ||
 
* [http://www.worldstatesmen.org/Germany.html#Reich Worldstatesmen.org/Germany]
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Deutschlands Die geschichtliche Entwicklung Deutschlands bei Wikipedia]
 
* [https://www.dhm.de/lemo/jahreschronik/1861 Die deutsche Geschichte von 1850 bis heute vom Deutschen Historischen Museum]
 
* [http://www.antikefan.de/kulturen/germanen/staemme.html Die germanischen Stämme]
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_germanischen_St%C3%A4mme Liste der germanischen Stämme]
 
* [http://www.fuerstpueckler.de/zeittafel/zeittafel_1800_1900.htm Fürst von Pückler-Muskau 1800-1900]
 
* [http://genossenschaftsgeschichte.info/zeitleiste-genossenschaftsgeschichte Genossenschaftsgeschichte]
 
* [http://www.lerntippsammlung.de/1862-_-1871-d--Von-Bismarck-s--Preu-ss-en-forcierte-Reichseinigung.html 1862 - 1871: Von Bismarck/ Preußen forcierte Reichseinigung]
 
* [http://www.glasnost.de/hist/allgemein/zeittaf2.html Deutsche Geschichte 1800-1900 bei Glasnost]
 
* [http://www.spiegel.de/sptv/special/a-117065.html Preußische Geschichte bei spiegel.de]
 
* [http://www.deutsche-schutzgebiete.de/norddeutscher_bund.htm Norddeutscher Bund bei deutsche-schutzgebiete.de]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Erfurter_Unionsparlament Erfurter Unionsparlament]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Parteien_in_Deutschland_1848%E2%80%931850 Politische Parteien in Deutschland]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Freiwilligen-Regiment_Reinhard Brigade Reinhard]
 
* [http://www.gonschior.de/weimar/Baden/index.htm Baden bei gonschoir.de]
 
* [http://www.territorial.de/regionen.htm Deutsche Regionen bei territorial.de]
 
* [http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0pa/sch/sch1p/kap1_3/para2_1.html Das Kabinett Scheidemann im Bundesarchiv]
 
 
 
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Aktuelle Version vom 13. Juli 2021, 12:51 Uhr

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