1080 BC |
Land Kanaan / Judikat Israel
Die beiden wachsenden und dynamischen Kräfte in Kanaan, die Philister und die Israeliten, treffen im Kampf aufeinander, als die Philister versuchen, sich nach Osten auszubreiten. Die Philister gewinnen eine entscheidende Schlacht, bei der Israel den Verlust von 4000 Mann beklagen muss, und die Bundeslade, dem heiligsten Gegenstand der Israeliten. Sie zerstören das Heiligtum von Schilo, es folgt eine Zeit der Besetzung, in der die dominante Figur in Israel der Prophet Samuel ist, dessen unermüdliche Arbeit bislang die israelitische Konföderation vor dem Untergang bewahrt. Die Bibel berichtet über diese Begebenheit in folgenden Büchern (mit Versangaben):
1. Samuel 4
1 Und das Wort Samuels erging an ganz Israel. Und Israel zog aus, den Philistern entgegen zum Kampf: Und sie lagerten sich bei Eben-Eser, und die Philister lagerten zu Afek.
2 Und die Philister stellten sich Israel gegenüber auf. Und der Kampf breitete sich aus, und Israel wurde von den Philistern geschlagen; und sie erschlugen in den Schlachtreihen auf dem Feld etwa viertausend Mann.
3 Und als das Volk ins Lager zurückkam, sagten die Ältesten von Israel: Warum hat uns der HERR heute vor den Philistern geschlagen? Lasst uns von Silo die Lade des Bundes des HERRN zu uns holen, dass er in unsere Mitte komme und uns aus der Hand unserer Feinde rette!
4 Da sandte das Volk nach Silo. Und man brachte von dort die Lade des Bundes des HERRN der Heerscharen, der über den Cherubim thront. Und die beiden Söhne Elis, Hofni und Pinhas, waren dort bei der Bundeslade Gottes.
5 Und es geschah, als die Lade des Bundes des HERRN ins Lager kam, da jauchzte ganz Israel mit gewaltigem Jauchzen, dass die Erde erdröhnte.
6 Und die Philister hörten das laute Jauchzen und riefen: Was ist das für ein gewaltiges Jauchzen im Lager der Hebräer? Und sie erkannten, dass die Lade des HERRN ins Lager gekommen war.
7 Da fürchteten sich die Philister und sagten: Gott ist ins Lager gekommen! Und sie sagten: Wehe uns! Denn solches ist bisher noch nie geschehen.
8 Wehe uns! Wer wird uns aus der Hand dieses mächtigen Gottes erretten? Das sind die Götter, die die Ägypter mit allerlei Plagen in der Wüste schlugen.
9 Seid tapfer und seid Männer, ihr Philister, damit ihr nicht den Hebräern dienen müsst, wie sie euch gedient haben! Seid Männer und kämpft!
10 Da kämpften die Philister, und Israel wurde geschlagen, so dass sie flohen, jeder in sein Zelt. Und die Niederlage war sehr gross, und es fielen von Israel 30 000 Mann zu Fuss.
11 Und die Lade Gottes wurde weggenommen, und die beiden Söhne Elis, Hofni und Pinhas, kamen um.
Jeremia 7
12 Denn geht doch hin zu meinem [Anbetungs]ort, der in Silo war, wo ich früher meinen Namen wohnen liess, und seht, was ich mit ihm getan habe wegen der Bosheit meines Volkes Israel!
13 Und nun, weil ihr all diese Taten getan habt, spricht der HERR, und ich zu euch geredet habe, früh mich aufmachend und redend, ihr aber nicht gehört habt, und ich euch gerufen, ihr aber nicht geantwortet habt:
14 so werde ich mit diesem Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, worauf ihr euch verlasst, und mit dem Ort, den ich euch und euren Vätern gegeben, ebenso verfahren, wie ich mit Silo verfahren bin.
Psalm 78
57 Sie wurden abtrünnig und handelten treulos wie ihre Väter. Sie versagten wie ein schlaffer Bogen.
58 Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht mit ihren Götzenbildern.
59 Gott hörte es und ergrimmte, und er verwarf Israel völlig.
60 Er gab die Wohnung zu Silo auf, das Zelt, in dem er unter den Menschen wohnte.
61 Und er gab seine Kraft in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit in die Hand des Bedrängers.
62 Er gab sein Volk dem Schwert preis, und gegen sein Erbe ergrimmte er.
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Der Hohepriester Eli stirbt nach der Nachricht vom Verlust der Bundeslade und dem Tod seiner beiden Söhne, nachzulesen im 1. Buch Samuel im 4. Kapitel (mit Versangaben):
12 Da lief ein Mann von Benjamin vom Schlachtfeld und kam [noch] an demselben Tag nach Silo. Seine Kleider waren zerrissen, und Erde war auf seinem Kopf.
13 Und als er ankam, siehe, da saß Eli auf einem Stuhl und gab acht nach der Straße hin. Denn sein Herz bangte um die Lade Gottes. Und als der Mann ankam, um es in der Stadt zu berichten, da schrie die ganze Stadt um Hilfe.
14 Als aber Eli das laute Schreien hörte, sagte er: Was ist das für ein grosser Lärm? Und der Mann kam eilends und berichtete es Eli.
15 Eli aber war 98 Jahre alt, und seine Augen waren starr geworden, so dass er nicht [mehr] sehen konnte.
16 Da sagte der Mann zu Eli: Ich bin der, der von dem Schlachtfeld gekommen ist, und bin heute vom Schlachtfeld geflohen. Und [Eli] sagte: Wie ist es gegangen, mein Sohn?
17 Und der Bote antwortete und sagte: Israel ist vor den Philistern geflohen. Auch hat es eine grosse Niederlage im Volk gegeben, und auch deine beiden Söhne, Hofni und Pinhas, sind tot, und die Lade Gottes ist weggenommen worden.
18 Und es geschah, als er die Lade Gottes erwähnte, fiel [Eli] rücklings vom Stuhl an der Tür und brach das Genick und starb; denn alt war der Mann und schwer. Er hatte Israel vierzig Jahre gerichtet.
19 Und seine Schwiegertochter, die Frau des Pinhas, war schwanger und sollte [bald] gebären. Und als sie die Nachricht hörte, dass die Lade Gottes weggenommen worden war und dass ihr Schwiegervater und ihr Mann tot waren, kauerte sie sich nieder und gebar, denn ihre Wehen überfielen sie.
20 Und als sie im Sterben lag, sagten die Frauen, die um sie her standen: Fürchte dich nicht, denn du hast einen Sohn geboren! Aber sie antwortete nicht und nahm es nicht [mehr] zu Herzen.
21 Und sie nannte den Jungen Ikabod, um damit auszudrücken: die Herrlichkeit ist von Israel gewichen! - weil die Lade Gottes weggenommen war und wegen ihres Schwiegervaters und ihres Mannes.
22 Darum sagte sie: Die Herrlichkeit ist von Israel gewichen, denn die Lade Gottes ist weggenommen!
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Bei den Philistern richtet Gott durch die Gegenwart der Bundeslade viel Unheil an. Sie wird sieben Monate lang von Stadt zu Stadt weitergegeben und schließlich mit einem Versöhnungsgeschenk nach Israel zurückgeschickt. Doch auch die Einwohner von Bet-Schemesch fürchten die Lade und wollen sie nicht behalten, weil auch bei ihnen einige Menschen durch sie sterben. Schließlich kommt sie nach Kirjat-Jearim unter den Schutz der Familie Abinadabs. Nachzulesen im 1. Buch Samuel (mit Versangaben):
Kapitel 5
1 Als die Philister die Lade Gottes weggenommen hatten, brachten sie sie von Eben-Eser nach Aschdod.
2 Und die Philister nahmen die Lade Gottes und brachten sie in das Haus Dagons und stellten sie neben Dagon auf.
3 Und als die Aschdoditer am nächsten Tag früh aufstanden [und in das Haus Dagons kamen], siehe, da lag Dagon auf seinem Gesicht auf der Erde vor der Lade des HERRN. Und sie nahmen Dagon und stellten ihn wieder an seinen Ort.
4 Und als sie sich am Morgen des nächsten Tages früh aufmachten, siehe, da lag Dagon [wieder] auf seinem Gesicht auf der Erde vor der Lade des HERRN; und zwar [lagen] der Kopf Dagons und seine beiden Hände abgehauen auf der Schwelle, nur der [Rumpf] Dagons war von ihm übriggeblieben.
5 Darum treten die Priester Dagons und alle, die in das Haus Dagons gehen, nicht auf die Schwelle Dagons in Aschdod bis auf den heutigen Tag.
6 Und die Hand des HERRN lag schwer auf den Aschdoditern. Und er brachte Verderben über sie, und er schlug sie mit [bösen] Beulen, Aschdod und sein Gebiet.
7 Und als die Leute von Aschdod sahen, dass es so zuging, sagten sie: Die Lade des Gottes Israels soll nicht bei uns bleiben! Denn seine Hand liegt hart auf uns und auf unserem Gott Dagon.
8 Und sie sandten hin und versammelten alle Fürsten der Philister zu sich und sagten: Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels machen? Und sie antworteten: Lasst die Lade des Gottes Israels nach Gat bringen! Und sie brachten die Lade des Gottes Israels dorthin.
9 Und es geschah, nachdem sie sie dorthin gebracht hatten, da kam die Hand des HERRN über die Stadt, [und es entstand] eine sehr grosse Bestürzung. Denn er schlug die Leute [in] der Stadt, klein und gross, so dass Beulen an ihnen ausbrachen.
10 Da sandten sie die Lade Gottes nach Ekron. Und es geschah, als die Lade Gottes nach Ekron kam, schrieen die Ekroniter um Hilfe und sagten: Sie haben die Lade des Gottes Israels zu mir hergebracht, um mich und mein Volk zu töten!
11 Da sandten sie hin und versammelten alle Fürsten der Philister und sagten: Sendet die Lade des Gottes Israels fort, damit sie an ihren Ort zurückkehrt und mich und mein Volk nicht tötet! Denn es war ein tödlicher Schrecken über die ganze Stadt gekommen. Die Hand Gottes lag sehr schwer auf ihr.
12 Und die Leute, die nicht starben, wurden mit Beulen geschlagen. Und das Geschrei der Stadt stieg zum Himmel empor.
Kapitel 6
1 Und die Lade des HERRN war sieben Monate im Gebiet der Philister.
2 Und die Philister beriefen die Priester und Wahrsager und sagten: Was sollen wir mit der Lade des HERRN machen? Lasst uns erkennen, wie wir sie an ihren Ort senden sollen!
3 Und sie antworteten: Wenn ihr die Lade des Gottes Israels zurückschicken [wollt], so sollt ihr sie nicht leer zurückschicken, sondern ihr müsst ihm auf jeden Fall eine Sühnegabe entrichten. Dann werdet ihr genesen, und ihr werdet erkennen, warum seine Hand nicht von euch weicht.
4 Und sie sagten: Was ist die Sühnegabe, die wir ihm entrichten sollen? Und sie antworteten: Nach der Zahl der Fürsten der Philister fünf goldene Beulen und fünf goldene Springmäuse! Denn es ist ein [und dieselbe] Plage über euch allen und euren Fürsten gewesen.
5 Und macht Abbilder von euren Beulen und Abbilder von euren Springmäusen, die das Land zugrunde gerichtet haben, und gebt dem Gott Israels die Ehre! Vielleicht lässt er seine Hand leichter werden über euch und über eurem Gott und über eurem Land.
6 Warum wollt ihr euer Herz verstocken, wie die Ägypter und der Pharao ihr Herz verstockt haben? Liessen sie sie nicht ziehen, als der HERR ihnen mitgespielt hatte, und sie zogen weg?
7 So macht einen neuen Wagen und nehmt zwei säugende Kühe, auf die [noch] kein Joch gekommen ist! Und spannt die Kühe an den Wagen und bringt ihre Kälber von ihnen weg nach Hause zurück!
8 Und nehmt die Lade des HERRN und stellt sie auf den Wagen! Und die goldenen Gegenstände, die ihr ihm als Sühnegabe entrichtet, tut in ein Kästchen an ihre Seite und sendet sie hin und lasst sie gehen!
9 Und seht zu! Wenn sie den Weg hinauf in ihr Land, nach Bet-Schemesch zu geht, so hat er uns dieses grosse Übel getan; wenn aber nicht, so erkennen wir, dass nicht seine Hand uns geschlagen hat: ein Zufall ist es für uns gewesen.
10 Und die Männer machten [es] so und nahmen zwei säugende Kühe und spannten sie an einen Wagen, und ihre Kälber sperrten sie zu Hause ein.
11 Und sie stellten die Lade des HERRN auf den Wagen und das Kästchen mit den goldenen Springmäusen und den Abbildern ihrer Beulen.
12 Und die Kühe gingen geradeaus auf dem Weg nach Bet-Schemesch. Sie gingen immer auf derselben Strasse und brüllten immerfort und wichen weder zur Rechten noch zur Linken. Und die Fürsten der Philister gingen hinter ihnen her bis zum Gebiet von Bet-Schemesch.
13 Und die von Bet-Schemesch ernteten [gerade] den Weizen in der Niederung. Und als sie ihre Augen erhoben und die Lade sahen, freuten sie sich, [sie] zu sehen.
14 Und der Wagen kam auf das Feld Joschuas, des Bet-Schemiters, und stand dort still. Und dort [lag] ein grosser Stein. Und sie spalteten das Holz des Wagens und opferten die Kühe dem HERRN zum Brandopfer.
15 Und die Leviten nahmen die Lade des HERRN herab und das Kästchen, das daneben [stand], in dem die goldenen Gegenstände waren, und stellten sie auf den grossen Stein. Und die Männer von Bet-Schemesch opferten dem HERRN am selben Tag Brandopfer und schlachteten Schlachtopfer.
16 Und die fünf Fürsten der Philister sahen zu und kehrten an dem selben Tag nach Ekron zurück.
17 Dies sind die goldenen Beulen, die die Philister dem HERRN als Sühnegabe entrichteten: Für Aschdod eine, für Gaza eine, für Aschkelon eine, für Gat eine und für Ekron eine;
18 und die goldenen Springmäuse nach der Zahl aller Städte der Philister unter den fünf Fürsten, von der befestigten Stadt bis zum offenen Dorf. Und Zeuge ist der grosse [Stein] Abel, auf den sie die Lade des HERRN stellten, [der] bis zum heutigen Tag im Feld Joschuas, des Bet-Schemiters [liegt].
19 Und er schlug die Leute von Bet-Schemesch, weil sie sich die Lade des HERRN angeschaut hatten, und schlug im Volk siebzig Mann. Da trauerte das Volk, weil der HERR das Volk so schwer geschlagen hatte.
20 Und die Leute von Bet-Schemesch sagten: Wer vermag vor dem HERRN, diesem heiligen Gott, zu bestehen? Und zu wem soll er von uns hinaufziehen?
21 Und sie sandten Boten zu den Bewohnern von Kirjat-Jearim und sagten: Die Philister haben die Lade des HERRN zurückgebracht. Kommt herab, holt sie zu euch hinauf!
Kapitel 7
1 Und die Männer von Kirjat-Jearim kamen und holten die Lade des HERRN hinauf, und sie brachten sie in das Haus Abinadabs auf dem Hügel. Und sie heiligten seinen Sohn Eleasar, über der Lade des HERRN zu wachen.
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Um diese Zeit wird der 40jährige Samuel mehr und mehr auch als Richter Israels anerkannt.
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