Chronik 06.1949

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WELTCHRONIK DES JUNI 1949




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Die Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949 (Darstellung in hellblau. Das Saargebiet (lila) ist ein souveräner Staat unter französischer Vorherrschaft, Berlin [West] steht unter dem Status der drei Westmächte (gelb) und die ehemalige Sowjetische Besatzungszone, die am 7. Oktober 1949 zur "Deutschen Demokratischen Republik" (DDR) wird, ist rot dargestellt.)

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Die wichtigsten Regierenden des Monats
Nation Name Regierungszeit
UdSSR 1923-1955.png
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
Generalsekretär der Kommunistischen Partei Josef Wissarionowitsch Stalin
Vorsitzender des Obersten Sowjet Nikolai Michailowitsch Schwernik
Außenminister Andrej Januarjewitsch Wyschinski
03.04.1922-05.03.1953
19.03.1946-15.03.1953
04.03.1949-22.11.1954
Vatikan.png
Staat der Vatikanstadt
Papst Pius XII.
Leiter der Päpstlichen Kommission für den Vatikanstaat Nicola Cardinal Canali
02.03.1939-09.10.1958
20.03.1939-03.08.1961
USA 1912-1959.png
Vereinigte Staaten von Amerika
Präsident Harry S. Truman
Vizepräsident Alben W. Barkley
Außenminister Dean G. Acheson
12.04.1945-20.01.1953
10.01.1949-20.01.1953
20.01.1949-20.01.1953
Großbritannien.png
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
König George VI.
Premierminister Clement Attlee
Außenminister Ernest Bevin
11.12.1936-06.02.1952
27.07.1945-26.10.1951
27.07.1945-09.03.1951
Frankreich.png
Französische Republik
Präsident Vincent Auriol
Premierminister Henri Queuille
Außenminister Robert Schuman
16.01.1947-16.01.1954
13.09.1948-06.10.1949
13.09.1948-06.10.1949
Japan 1945-1952.png
Staat Japan
Kaiser Hirohito
Premierminister Yoshida Shigeru
Außenminister Yoshida Shigeru
25.11.1921-07.01.1989
15.10.1948-10.12.1954
15.10.1948-30.04.1952
China 1928-1949.png
Republik China
Premierminister He Yingqin
Premierminister Yan Xishan
Außenminister Wu Tieh-cheng
12.03.1949-03.06.1949
03.06.1949-07.03.1950
22.12.1948-01.10.1949
Ereignis
Fortlaufende Ereignisse
  • 17.08.1945 - 27.12.1949 ... Indonesischer Unabhängigkeitskrieg.
  • 30.03.1946 - 16.10.1949 ... 3. Griechischer Bürgerkrieg.
  • 31.03.1946 - 07.08.1950 ... Chinesischer Bürgerkrieg.
  • 19.12.1946 - 01.08.1954 ... Französischer Indochinakrieg.
  • 30.11.1947 - 20.07.1949 ... Arabisch-Israelischer Krieg.
  • 02.04.1948 (andauernd) ... Bewaffneter Konflikt in Birma/Myanmar.
Juni 1949
Logo Marshallplan.png
Vereinigte Staaten von Amerika / Republik Türkei / Königreich Griechenland / Freies Territorium Triest / Italienische Republik / Neuer Staat Portugal / Französische Republik / Königreich Belgien / Republik Österreich / Großherzogtum Luxemburg / Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Königreich der Niederlande / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Republik Irland / Königreich Dänemark / Königreich Norwegen / Königreich Schweden / Republik Island / Niederländisch-Indien

Das im Jahre 1947 aufgelegte Wirtschaftswiederaufbauprogramm ("European Recovery Program") ERP wird erneut durchgeführt. Folgende Länder partizipieren daran:

 1. Großbritannien                907,9 Millionen US-Dollar
 2. Frankreich                    698,3 Millionen US-Dollar
 3. Italien                       403,7 Millionen US-Dollar
 4. Deutschland                   284,7 Millionen US-Dollar
 5. Niederlande (ohne Indonesien) 268,3 Millionen US-Dollar
 6. Belgien und Luxemburg         210,9 Millionen US-Dollar
 7. Österreich                    166,5 Millionen US-Dollar
 8. Griechenland                  156,3 Millionen US-Dollar
 9. Norwegen                       89,5 Millionen US-Dollar
10. Dänemark                       86,1 Millionen US-Dollar
11. Türkei                         58,5 Millionen US-Dollar
12. Schweden                       51,9 Millionen US-Dollar
13. Irland                         44,9 Millionen US-Dollar
14. Portugal                       38,8 Millionen US-Dollar
15. Indonesien                     37,3 Millionen US-Dollar
16. Triest                         12,5 Millionen US-Dollar
17. Island                          7,0 Millionen US-Dollar

Wurden im Vorjahr noch 5953 Millionen US-Dollar vergeben, sind es dieses Mal nur 3523 Millionen US-Dollar. Alle großen Empfänger bekommen lediglich die Hälfte des Vorjahres, Deutschland sogar noch weniger. Neu hinzugekommen ist der Neue Staat Portugal.

03.06.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Hessen

Der Deutsche Rat der Europäischen Bewegung tritt in Wiesbaden zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen, erster Vorsitzender wird der Sozialdemokrat und ehemalige Reichstagspräsident Paul Löbe.

08.06.1949
George Orwell
Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland

In London erscheint der zukunftskritische Roman "1984" von George Orwell. 1984 (Originaltitel: Nineteen Eighty-Four), geschrieben von 1946 bis 1948, ist ein dystopischer Roman von George Orwell (eigentlich Eric Arthur Blair), in dem ein totalitärer Präventions- und Überwachungsstaat im Jahre 1984 dargestellt wird. Protagonist der Handlung ist Winston Smith, ein einfaches Mitglied der diktatorisch herrschenden „sozialistischen“ Staatspartei, der sich der allgegenwärtigen Überwachung zum Trotz seine Privatsphäre sichern will und dadurch in Konflikt mit dem System gerät, das ihn einer Gehirnwäsche unterzieht. Orwell begann mit der Verfassung des Buches im Jahr 1946 während seines Aufenthaltes auf der Insel Jura vor der Küste Schottlands und stellte es Ende 1948 fertig. Der Titel enthält den Zahlendreher des Jahres 1948 zu 1984 als Anspielung auf eine zwar damals noch fern erscheinende, aber (ähnlich wie Orwells vorangegangener Roman Farm der Tiere) doch eng mit der damaligen Gegenwart verknüpfte Zukunft. Der Roman wird später oft dann zitiert bzw. sein Titel oder der Name Orwell genannt, wenn es darum geht, staatliche Überwachungsmaßnahmen kritisch zu kommentieren oder auf Tendenzen zu einem Überwachungsstaat hinzuweisen.


Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik / Berlin
Die westlichen Alliierten geben bekannt, dass von jetzt an täglich acht Tonnen "First Class Mail" nach Berlin geflogen wird; damit können die Berliner nach fast einem Jahr wieder Post aus Westdeutschland empfangen bzw. nach dort absenden.

13.06.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland - Nordrhein-Westfalen / Königreich Belgien

Im Ruhrgebiet gehen belgische Soldaten gegen deutsche Arbeiter vor, die mit Barrikaden die Demontage eines Hydrierwerkes verhindern wollen.


Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland
Nur fünf Tage nach Erscheinen des zukunftskritischen Romans "1984" von George Orwell in London wird dieses Buch in den USA als "Buch des Jahres" ausgezeichnet. Orwell, der für den Observer über den Krieg berichtet hatte, entwirft in "1984" das Horrorszenario einer totalitären Welt.

14.06.1949
Südvietnam 1948-1975.png Französische Republik (Französisch-Indochina - Staat Vietnam
Bao Dai
Frankreich gründet im Süden Vietnams den Staat Vietnam als mit ihm assoziierten Staat in Indochina. B?o Ð?i, der 1945 als Kaiser Vietnams abgedankt hatte, wird von Frankreich zum Staatschef in Saigon erhoben. Vorsitzender der Alliierten Kontrollkommission und Kommandant der Allierten Landstreitkräfte in Französisch-Indochia bleibt Léon Marie Adolphe Pascal Pignon, der dieses Amt seit dem 20. Oktober 1948 innehat. B?o Ð?i, was eigentlich die von ihm gewählte Devise seiner Ära als Kaiser ist und auf deutsch soviel bedeutet wie "Größe bewahren", heißt mit natürlichem Namen Nguy?n Phúc Thi?n.
15.06.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland (Bundesrepublik Deutschland

Das am 10. Mai 1949 vom Parlamentarischen Rat beschlossene Wahlgesetz zur Wahl eines Deutschen Bundestages tritt in Kraft.

20.06.1949
USA 1912-1959.png Großbritannien.png Frankreich.png UdSSR 1923-1955.png Österreich.png
Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Republik Österreich

Die Außenminister Frankreichs, der USA und Großbritanniens, Robert Schuman, Dean Acheson und Ernst Bevin unterzeichnen die Charta einer Hohen Kommission für Deutschladn. Diese Charta soll am 28. Juni in London, Paris und Washington unterzeichnet werden.


Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika
Der US-amerikanische Anklagevertretung in den Nürnberger Prozessen gegen die deutschen Hauptkriegsverbrecher stellt seine Arbeit ein.

22.06.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik) / Internationale Astronautische Föderation

Die Sommertagung der Deutschen Gesellschaft für Weltraumforschung (GfW) leitet mit folgender Entschließung die Gründung einer Internationalen Astronautischen Föderation (IAF) ein: "Die Entwicklung einer großen Rakete mit flüssigen Brennstoffen ist so weit, dass die Frage nach dem Flug in den Weltraum mit Recht immer konkreter wird. Die Rakete ist nicht nur eine Waffe, sondern auch ein Instrument der friedlichen Forschung. Deshalb sieht die Deutsche Gesellschaft für Weltraumforschung es als eine ihrer wichtigsten Aufgaben an, die friedlichen Möglichkeiten der Raumfahrt und die Idee der Raumfahrt als neues Mittel der Forschung zu fördern. Der Vorstoß in den interplanetaren Raum und die Zukunft der Raumfahrtforschung ist eine internationale Aufgabe, die eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Ingenieuren aus allen Nationen erfordert. Die Deutsche Gesellschaft für Weltraumforschung empfiehlt daher, ein internationales Treffen aller Gesellschaften für Raketen-Entwicklungen zur Pflege freundschaftlicher Beziehungen und einem erfolgreichen Austausch von Erfahrungen zu fördern und eine internationale Vereinigung anzustreben." Diese Entschließung wird allen nationalen Gesellschaften auf der ganzen Welt zugestellt.

25.06.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Französische Republik

Der französische Militärgouverneur General Marie-Pierre Kœnig, erklärt auf dem ersten internationalen Ingenieurkongress in Konstanz, dass Deutschland und Frankreich einen „Modus vivendi“ finden müssen, um eine friedliche Koexistenz zu gewährleisten.

26.06.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Berlin

Die Royal Air Force stellt im Rahmen der "Aktion Luftbrücke Berlin" mit dem Transport von 2244 Tonnen Versorgungsgütern einen neuen britischen Tagesrekord auf.

27.06.1949
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Die Fernsehserie "Captain Video and His Video Rangers" wird zum ersten Mal ausgestrahlt. Die etwa 30-minütige Sendung, die live dargeboten wird, ist möglicherweise die erste Science-Fiction-Serie im Fernsehen.

30.06.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Berlin

Die Royal Air Force stellt im Rahmen der "Aktion Luftbrücke Berlin" mit dem Transport von 2263 Tonnen Versorgungsgütern einen neuen britischen Tagesrekord auf.

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Die Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949 (Darstellung in hellblau. Das Saargebiet (lila) ist ein souveräner Staat unter französischer Vorherrschaft, Berlin [West] steht unter dem Status der drei Westmächte (gelb) und die ehemalige Sowjetische Besatzungszone, die am 7. Oktober 1949 zur "Deutschen Demokratischen Republik" (DDR) wird, ist rot dargestellt.)

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Die wichtigsten Regierenden des Monats
Nation Name Regierungszeit
UdSSR 1923-1955.png
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
Generalsekretär der Kommunistischen Partei Josef Wissarionowitsch Stalin
Vorsitzender des Obersten Sowjet Nikolai Michailowitsch Schwernik
Außenminister Andrej Januarjewitsch Wyschinski
03.04.1922-05.03.1953
19.03.1946-15.03.1953
04.03.1949-22.11.1954
Vatikan.png
Staat der Vatikanstadt
Papst Pius XII.
Leiter der Päpstlichen Kommission für den Vatikanstaat Nicola Cardinal Canali
02.03.1939-09.10.1958
20.03.1939-03.08.1961
USA 1912-1959.png
Vereinigte Staaten von Amerika
Präsident Harry S. Truman
Vizepräsident Alben W. Barkley
Außenminister Dean G. Acheson
12.04.1945-20.01.1953
10.01.1949-20.01.1953
20.01.1949-20.01.1953
Großbritannien.png
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
König George VI.
Premierminister Clement Attlee
Außenminister Ernest Bevin
11.12.1936-06.02.1952
27.07.1945-26.10.1951
27.07.1945-09.03.1951
Frankreich.png
Französische Republik
Präsident Vincent Auriol
Premierminister Henri Queuille
Außenminister Robert Schuman
16.01.1947-16.01.1954
13.09.1948-06.10.1949
13.09.1948-06.10.1949
Japan 1945-1952.png
Staat Japan
Kaiser Hirohito
Premierminister Yoshida Shigeru
Außenminister Yoshida Shigeru
25.11.1921-07.01.1989
15.10.1948-10.12.1954
15.10.1948-30.04.1952
China 1928-1949.png
Republik China
Premierminister Yan Xishan
Außenminister Wu Tieh-cheng
03.06.1949-07.03.1950
22.12.1948-01.10.1949
Ereignis
Fortlaufende Ereignisse
  • 17.08.1945 - 27.12.1949 ... Indonesischer Unabhängigkeitskrieg.
  • 30.03.1946 - 16.10.1949 ... 3. Griechischer Bürgerkrieg.
  • 31.03.1946 - 07.08.1950 ... Chinesischer Bürgerkrieg.
  • 19.12.1946 - 01.08.1954 ... Französischer Indochinakrieg.
  • 30.11.1947 - 20.07.1949 ... Arabisch-Israelischer Krieg.
  • 02.04.1948 (andauernd) ... Bewaffneter Konflikt in Birma/Myanmar.
02.07.1949
UdSSR 1923-1955.png Ostberlin 1948-1956.png
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Berlin

Die im Juli 1947 gegründete "Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion" wird zur "Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft", die bald zur zweitgrößten Massenorganisation in der künftigen "Deutschen Demokratischen Republik" werden wird.

10.07.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik

In Stuttgart wird der Deutsche Fußball-Bund nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Erlaubnis der westalliierten Militärverwaltungen neu gegründet. Der im Jahre 1900 gegründete Fußball-Bund war in der Zeit des Nationalsozialismus gleichgeschaltet und im Jahre 1940 aufgelöst worden. Die Neugründung des DFB macht eine Mitgliedschaft im Weltfußballverband FIFA wieder möglich, so dass Deutschland ab 1954 wieder an einer Fußball-Weltmeisterschaft teilnehmen könnte. Bislang sind Länderspiele nur mit Zustimmung der jeweiligen Militärverwaltung möglich, in deren Besatzungszone ein internationales Spiel ausgetragen werden soll. Das Saarland und die Vereine der Sowjetischen Besatzungszone haben derzeit nicht die Möglichkeit, Mitglied im DFB werden zu können. Zum Präsidenten des DFB wird Peco Bauwens (eigentlich Peter Joseph Bauwens) gewählt, der wegen seines Verhaltens während der Zeit des Nationalsozialismus umstritten ist.

12.07.1949
Douglas C-54 Skymaster
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Berlin / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

Eine Douglas C-54 Skymaster der US Air Force, die in Celle mit dem Ziel der Royal Air Force Base Berlin-Gatow unterwegs ist, stürzt um 0117 Uhr in der Nähe von Rathenow im nördlichen Korridor in der sowjetischen Zone ab. Drei Luftwaffensoldaten kommen bei dem Absturz ums Leben: First Lt. Robert C. von Leuhrte aus Covington (Kentucky), Second Lt. Donald J. Leemon aus Green Bay (Wisconsin) und Sgt. Herbert F. Heinig aus Fort Wayne (Indiana).


Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Berlin
Die Royal Air Force beginnt mit der Reduzierung ihrer Flugzeuge im Rahmen der "Aktion Luftbrücke Berlin".

13.07.1949
Staat der Vatikanstadt

Papst Pius XII. droht jenen Katholiken die Exkommunikation an, die einer kommunistischen Partei beitreten, kommunistische Bücher oder Zeitschriften herausgeben, sie lesen oder verfassen. Besonders in Italien löst das Reaktionen Betroffener aus.


HollywoodSign.jpg Vereinigte Staaten von Amerika (Kalifornien
Die Maklerfirma "Hollywoodlands" in Los Angeles gibt den Schriftzug "HOLLYWOODLAND", der im Juli 1923 auf städtischem Grund in den Hollywood Hills aufstellte, auf. In den 1940er Jahren ist bereits das H umgefallen und auch die meisten anderen Buchstaben begannen zu verrotten. Nun entscheidet die Handelskammer von Hollywood, die Silbe "LAND" entfernen und den Rest der Schrift restaurieren zu lassen; bei dieser Gelegenheit wird auch die Beleuchtung des Schriftzuges entfernt.

14.07.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland - Neuseeland / Berlin

Zum ersten Mal seit über einem Jahr werden die Flüge im Rahmen der "Aktion Luftbrücke Berlin" unterbrochen. Grund der Unterbrechung ist die Verleihung von Auszeichnungen auf der Tempelhof Air Force Base der USA. Der Neuseeländer John Eric Atkins aus Deluta wird für seinen Einsatz geehrt; er nahm für die Royal Air Force an insgesamt 300 Einsätzen bei der Berliner Luftbrücke teil.

15.07.1949
Israel.png Jordanien 1928-1958.png
Staat Israel / Haschemitisches Königreich Jordanien

Die israelische Armee vertreibt die Bevölkerung im Wadi Fukin, das bisher gemäß dem Waffenstillstandsabkommen unter jordanischer Kontrolle stand, nachdem das Dorf gemäß dem Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und dem jordanischen Königreich in das von Israel besetzte Gebiet verlegt wurde. Auf Grundlage der Waffenstillstandsbedingungen erstreckt sich das von Israel besetzte Gebiet auf 20.000 Quadratkilometer, was 78,2 Prozent des palästinensischen Mandatsgebiets entspricht. Die besetzte Fläche wird künftig schrittweise noch vergrößert werden.

16.07.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik / Berlin

In den frühen Morgenstunden verunglückt eine Handley Page Hastings der Royal Air Force direkt auf der Startbahn der französischen Luftwaffenbasis Berlin-Tegel. Pilot I.R. Donaldson, Co-Pilot J. Toal, Navigator W.G. Page, Funker A. Dunsire und Bordingenieur R.R. Gibbs kommen bei dem Unglück ums Leben. Co-Pilot Toal war Mitglied des Segelflugregiments Großbritanniens.

18.07.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik) / Königreich Belgien / Königreich der Niederlande / Großherzogtum Luxemburg

In Düsseldorf tritt erstmals die Internationale Ruhrbehörde zusammen.


Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik
Die "Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft" (FSK) nimmt mit der Begutachtung des Films "Intimitäten" ihre Arbeit auf. Dabei handelte es sich um Paul Martins in Zeiten des Nationalsozialismus verbotene Komödie Intimitäten (1944). Der Spielfilm wurde aufgrund einer Kussszene kontrovers diskutiert, aber trotzdem für eine öffentliche Vorführung freigegeben.

19.07.1949
Laos 1947-1975.png
Französische Republik (Französisch-Indochina - Staat Laos

Unterzeichnung des französisch-laotischen Vertrages, der Laos das Recht eines unabhängigen Mitglieds innerhalb der Union Française gibt.

20.07.1949
Israel.png Jordanien 1928-1958.png Irak 1924-1959.png Syrien 1930-1958.png Libanon.png Saudi-Arabien 1938-1973.png Nord-Jemen 1927-1962.png
Staat Israel / Haschemitisches Königreich Jordanien / Königreich Irak / Syrische Republik / Libanesische Republik / Königreich Saudi-Arabien / Königreich Nord-Jemen

Als letzter Kriegsgegner im Palästinakrieg schließt Syrien ein Waffenstillstandsabkommen mit Israel, damit endet faktisch der Israelische Unabhängigkeitskrieg. Etwa 750.000 palästinensische Araber werden durch den Krieg zu Flüchtlingen. Gleichzeitig werden circa 750.000 Juden aus arabischen Ländern vertrieben und fliehen größtenteils mittellos nach Israel, wo sie als Staatsbürger aufgenommen werden. Syrien zieht seine Truppen aus den meisten von ihm kontrollierten Gebieten westlich der internationalen Grenze ab, die zu entmilitarisierten Gebieten werden. Das Territorium, das Syrien westlich der palästinensischen Mandatsgrenze von 1923 behielt und das nach dem UN-Teilungsplan dem jüdischen Staat zugeteilt wurde, umfasst 66 Quadratkilometer im Jordantal. Diese Gebiete werden als demilitarisierte Zonen (DMZ) ausgewiesen und bleiben unter syrischer Kontrolle. Es wird betont, dass die Waffenstillstandslinie "nicht so auszulegen sei, als ob sie in irgendeiner Beziehung zu den endgültigen territorialen Vereinbarungen stehe" (Artikel V).

21.07.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Berlin

Die britischen Streitkräfte geben der Presse gegenüber bekannt, dass während der Berliner Blockade mehr als 75.000 Berliner Kinder und ältere Bürger zur besseren Versorgung aus Westberlin evakuiert wurden. Diese Menschen waren Passagiere in den Maschinen, die leer aus Berlin nach Westdeutschland zurückflogen.

22.07.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Württemberg-Baden

Mit der Übergabe des von der US-amerikanischen Militärregierung betriebenen Senders Radio Stuttgart in deutsche Hände konstituiert sich der Süddeutsche Rundfunk (SDR).

26.07.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland (Nordrhein-Westfalen

Der Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, Karl Arnold, fordert in einer Rede an der Universität Bonn die Schaffung einer internationalen Organisation der europäischen Schwerindustrie. Er schlägt die Ablösung des Ruhrstatuts durch einen völkerrechtlichen „Zweckverband“ als Beginn der Europäisierung der Grundstoffindustrie vor.

27.07.1949
Erstflug des ersten Serien-Düsenverkehrsflugzeuges, der De Havilland DH-106 Comet
Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland

Die vierstrahlige britische de Havilland DH 106 Comet absolviert als erstes in Serie gebauter Düsenverkehrsflugzeuge der Welt den Jungfernflug. Das erste Düsenverkehrsflugzeug überhaupt ist jedoch die Vickers Type 618 Nene-Viking, die mehr als ein Jahr vor der Comet, am 6. April 1948, zum Erstflug abhob (Prototyp, keine Serienfertigung). Die Comet ist als Tiefdecker für zunächst 36 Passagiere ausgelegt. Die vier Triebwerke sind in die Tragflächenwurzel integriert.


Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Württemberg-Baden
Der "Heiler" Bruno Gröning aus Herford behandelt Patienten an der Ludolf-Krehl-Klinik. Die Illustrierte "Revue" organisiert zusammen mit dem Psychotherapeuten Prof. Dr. von Weizäcker eine ärztliche Untersuchung von Grönings Heilweise. Die Redaktion mietet dazu in Heidelberg ein Haus, in dem die Untersuchung stattfinden soll und in das Gröning für mehrere Tage übersiedelt. Mit der Überwachung der Versuche werden der Internist Dr. Wüst von der Ludolf-Krehl-Klinik, der Marburger Psychologe Dr. H. G. Fischer und der Marburger Psychotherapeut und Physiker Rolf Germer betraut. Die zu behandelnden Kranken werden teils aus den Patienten der Ludolf-Krehl-Klinik, teils aus dem Kreis von 80.000 Hilfesuchenden, die sich brieflich an Gröning gewandt hatten, ausgesucht. Eine Einschätzung der Wissenschaftler soll in zehn Tagen vorliegen.

28.07.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Württemberg-Baden

Die Bauern von Rohrbach bei Heidelberg beklagen sich darüber, dass die US Army, die ihre Felder beschlagnahmten, ihnen nicht erlauben, wenigstens noch die Ernte einzubringen. Die entsprechende Artikel-Überschrift im Heidelberger Tageblatt lautet: "Die Amerikaner verzichten nicht".

29.07.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik / Berlin

Der Alliierte Kontrollrat gibt bekannt, dass die "Aktion Luftbrücke Berlin" beginnend mit dem 1. August 1949 stufenweise zurückgefahren wird ("Phase out plan").

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WELTCHRONIK DES AUGUST 1949




DIESE SEITE IST EINE BAUSTELLE

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Die Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949 (Darstellung in hellblau. Das Saargebiet (lila) ist ein souveräner Staat unter französischer Vorherrschaft, Berlin [West] steht unter dem Status der drei Westmächte (gelb) und die ehemalige Sowjetische Besatzungszone, die am 7. Oktober 1949 zur "Deutschen Demokratischen Republik" (DDR) wird, ist rot dargestellt.)

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Die wichtigsten Regierenden des Monats
Nation Name Regierungszeit
UdSSR 1923-1955.png
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
Generalsekretär der Kommunistischen Partei Josef Wissarionowitsch Stalin
Vorsitzender des Obersten Sowjet Nikolai Michailowitsch Schwernik
Außenminister Andrej Januarjewitsch Wyschinski
03.04.1922-05.03.1953
19.03.1946-15.03.1953
04.03.1949-22.11.1954
Vatikan.png
Staat der Vatikanstadt
Papst Pius XII.
Leiter der Päpstlichen Kommission für den Vatikanstaat Nicola Cardinal Canali
02.03.1939-09.10.1958
20.03.1939-03.08.1961
USA 1912-1959.png
Vereinigte Staaten von Amerika
Präsident Harry S. Truman
Vizepräsident Alben W. Barkley
Außenminister Dean G. Acheson
12.04.1945-20.01.1953
10.01.1949-20.01.1953
20.01.1949-20.01.1953
Großbritannien.png
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
König George VI.
Premierminister Clement Attlee
Außenminister Ernest Bevin
11.12.1936-06.02.1952
27.07.1945-26.10.1951
27.07.1945-09.03.1951
Frankreich.png
Französische Republik
Präsident Vincent Auriol
Premierminister Henri Queuille
Außenminister Robert Schuman
16.01.1947-16.01.1954
13.09.1948-06.10.1949
13.09.1948-06.10.1949
Japan 1945-1952.png
Staat Japan
Kaiser Hirohito
Premierminister Yoshida Shigeru
Außenminister Yoshida Shigeru
25.11.1921-07.01.1989
15.10.1948-10.12.1954
15.10.1948-30.04.1952
China 1928-1949.png
Republik China
Premierminister Yan Xishan
Außenminister Wu Tieh-cheng
03.06.1949-07.03.1950
22.12.1948-01.10.1949
Ereignis
Fortlaufende Ereignisse
  • 17.08.1945 - 27.12.1949 ... Indonesischer Unabhängigkeitskrieg.
  • 30.03.1946 - 16.10.1949 ... 3. Griechischer Bürgerkrieg.
  • 31.03.1946 - 07.08.1950 ... Chinesischer Bürgerkrieg.
  • 19.12.1946 - 01.08.1954 ... Französischer Indochinakrieg.
  • 02.04.1948 (andauernd) ... Bewaffneter Konflikt in Birma/Myanmar.
03.08.1949
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Die "Basketball Association of America" (BAA) übernimmt die "National Basketball League" (NBL), nachdem bereits im Vorjahr drei Teams aus der NBL in die BAA wechselten. Die Liga wird nunmehr in "National Basketball Association" (NBA) umbenannt. Von jetzt an werden daher die BAA-Champions von 1947 bis 1949 auch als NBA-Champions geführt werden. Als offizielles Gründungsdatum der NBL gilt der 6. Juni 1946, der Gründungstag der Vorgängerliga Basketball Association of America (BAA) in New York.

05.08.1949
Ecuador.png
Republik Ecuador

Bei einem Erdbeben der Stärke 6,8 in Ambato in Ecuador werden 50 Ortschaften zerstört und 6000 Menschen getötet. Die Stadt Ambato wird praktisch dem Erdboden gleichgemacht.

08.08.1949
Dominion Indien (Protektorat Bhutan) / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland

Das seit 8. Januar 1910 unter dem Protektorat Großbritanniens stehende, formal unabhängige Bhutan schließt einen Freundschaftsvertrag mit Indien, der besagt, dass Indien nunmehr dieses Protektorat von Großbritannien übernimmt und Bhutan von jetzt an außenpolitisch vertreten wird.

11.08.1949
CE.png Frankreich.png
Europarat Französische Republik

Der 47 Jahre alte französische Diplomat Jacques Camille Paris wird zum ersten Generalsekretär des Europarates gewählt. Paris absolvierte nach dem Schulbesuch ein Studium der Rechtswissenschaften an der École polytechnique und trat im Anschluss in den auswärtigen Dienst ein. 1928 fand er seine erste Verwendung als Attaché an der Gesandtschaft in China und wurde danach 1931 Gesandtschaftssekretär an der Gesandtschaft in den USA, ehe er 1934 Gesandtschaftssekretär an der Gesandtschaft in der Schweiz wurde. Nachdem er zwischen 1938 und 1941 als Gesandtschaftssekretär an der Geschaftschaft beim Heiligen Stuhl war, wurde er 1941 zunächst Leiter der Abteilung für Nordamerika und Asien im Nationalkommissariat im Vereinigten Königreich und anschließend Vertreter des französischen Nationalkomitees bei der Regierung von Belgien bis ihm 1942 durch das Vichy-Regime die französische Staatsbürgerschaft aberkannt wurde. Im Anschluss fungierte er von 1943 bis 1944 als Vertreter des französischen Nationalkomitees in Luxemburg und war danach erst Botschaftsrat bei der Delegation der Forces françaises libres in Großbritannien sowie nach der Befreiung Frankreichs von der deutschen Besatzmacht von 1945 bis 1947 bevollmächtigter Minister an der Botschaft im Vereinigten Königreich. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich wurde er im September 1947 Leiter der Abteilung für Europa im Außenministerium, wo Romain Gary zu seinen Mitarbeitern gehörte.


12.08.1949
Schweiz.png
Schweizerische Eidgenossenschaft

In Genf wird eine Modifizierung der Genfer Konventionen von 18 Staaten (von 59 der Einladung vom Vorjahr gefolgten Delegationen) am Ende einer diplomatischen Konferenz unterzeichnet. Unter dem Eindruck von Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg werden vier Abkommen vereinbart, wobei jenes über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten die wichtigste Erweiterung darstellt. Wesentlichen Anteil an der Ausarbeitung der vom IKRK vorgelegten Entwürfe hat der Genfer Jurist und IKRK-Mitarbeiter Jean Pictet, der damit als der geistige Vater der Abkommen von 1949 gilt. Das rechtlich fixierte Mandat des Internationalen Komitees wird durch die vier Konventionen wesentlich erweitert.

13.08.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Berlin

Die zivilen Fluggesellschaften Großbritanniens beenden ihren Einsatz bei der "Aktion Luftbrücke Berlin".

14.08.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland (Bundesrepublik Deutschland

In den drei Westzonen Deutschlands werden die Wahlen zum 1. Deutschen Bundestag durchgeführt. Es ist die erste freie Wahl auf deutschem Boden seit dem 6. November 1932. Insgesamt acht Fraktionen ziehen in den Bundestag ein.

Ergebnis der Wahl zum ersten Deutschen Bundestag
Rang Partei Abkürz. Stimmen Prozent Sitze Berliner
Mandate
Überhang-
mandate
Bundesland
1 Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD 6.934.975 29,2 131 5 1 (Bremen)
2 Christlich Demokratische Union CDU 5.978.636 25,2 115 2 1 (Baden)
3 Freie Demokratische Partei FDP/DVP/BDV 2.829.920 11,9 52 1 0
4 Christlich-Soziale Union in Bayern CSU 1.380.448 5,8 24 0 0
5 Kommunistische Partei Deutschlands KPD 1.361.706 5,7 15 0 0
6 Bayernpartei BP 986.478 4,2 17 0 0
7 Deutsche Partei DP 939.934 4,0 17 0 0
8 Deutsche Zentrumspartei DZP 727.505 3,1 10 0 0
9 Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung WAV 681.888 2,9 12 0 0
10 Deutsche Konservative Partei - Deutsche Rechtspartei DKP/DRP 429.031 1,8 12 0 0
11 Südschleswigscher Wählerverband SSW 75.388 0,3 1 0 0
12 Unabhängige - 1.141.647 4,8 3 0 0
13 Radikal-Soziale Freiheitspartei RSF/FSP/SFP 216.749 0,9 0 0 0
14 Sammlung zur Tat/Europäische Volksbewegung Deutschlands SzT/EVD 26.162 0,1 0 0 0
15 Rheinisch-Westfälische Volkspartei RWVP 21.931 0,1 0 0 0
Gesamtstimmen 23.732.398 100 242 8 2

Nach dem Wahlgesetz werden die Mandate auf Länderebene verteilt. Die Fünf-Prozent-Hürde gilt nur landesweit. Um in den Bundestag einzuziehen, braucht eine Partei nur in einem Land fünf Prozent der Stimmen zu erzielen oder einen Wahlkreis direkt zu gewinnen, was die Wirkung der Sperrklausel einschränkt. Allerdings erhalten Parteien, die bundesweit über 5 % liegen, in den Bundesländern keine Sitze, in denen sie weder 5 % noch ein Direktmandat bekommen. Dies ist bei der KPD in mehreren Bundesländern der Fall. Jeder Wähler hat nur eine Stimme. So sind im ersten Bundestag zehn Parteien mit Abgeordneten vertreten, dazu gehört auch die Südschleswigsche Wählervereinigung mit ihrem Vertreter Hermann Clausen. Bei den drei unabhängigen Abgeordneten handelte es sich um Eduard Edert aus dem Wahlkreis Flensburg, Richard Freudenberg aus dem Wahlkreis Mannheim-Land und Franz Ott aus dem Wahlkreis Esslingen. In Flensburg hatten CDU, FDP sowie DP zugunsten Ederts und in Mannheim-Land die FDP/DVP zugunsten Freudenbergs auf eigene Kandidaten verzichtet. Ott gehörte der Vertriebenenorganisation Notgemeinschaft Württemberg-Baden an, die von den Alliierten jedoch keine Parteilizenz erhielt. Da die CDU noch nicht rechtlich als Bundespartei existiert, kandidiert sie als „Arbeitsgemeinschaft“ der bereits bestehenden Landesverbände, die juristisch allesamt als eigenständige Parteien definiert sind. Dem ersten Bundestag gehören zunächst 410 Abgeordnete an, darunter 402 Abgeordnete mit vollem und acht Berliner Abgeordnete mit eingeschränktem Stimmrecht. Die hohe Wahlbeteiligung von 78,5 Prozent politisch auch als Zustimmung des Wahlvolkes zum Grundgesetz gewertet, über das nur die Landtage abstimmten.

15.08.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik / Berlin

In Berlin eröffnet die Sport-Toto GmbH 300 Annahmestellen.

15.08.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Hamburg

Der 40 Jahre alte Kaufmann Werner Otto gründet in Hamburg die Otto Group, der in der deutschen Öffentlichkeit als "Otto-Versand Hamburg" bekannt werden wird.

18.08.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik

Die Nachrichtenagenturen der drei westdeutschen Besatzungszonen sowie die Agenturen dpd, dena und Süddeutsche Nachrichtenagentur schließen sich in Goslar zur genossenschaftlich organisierten Deutschen Presse-Agentur (dpa) zusammen. Die Nachrichtenagentur soll ihren Betrieb am 1. September aufnehmen.


https://de.wikipedia.org/wiki/Waldbrand

Fläche >500/km² Bemerkungen und Links 19. August 1949 27. August 1949 Incendie de la Forêt des Landes de 1949 Gironde (F) >500 82 Tote (Feuerwehrleute, freiwillige Helfer, Soldaten), mehrere hundert Verletzte



20.08.1949
Ungarn 1949-1956.png
Ungarische Republik / Ungarische Volksrepublik

Ungarn wird durch eine am sowjetischen Vorbild orientierte Verfassung von den Kommunisten zur Volksrepublik umgestaltet. Präsident Árpád Szákasits wird sein Amt behalten, das am 23. August umbenannt wird in "Vorsitzender des präsidialen Rates". István Dobi bleibt Premierminister. Beide gehören der Magyar Dolgozók Pártja an, der ungarischen Arbeiterpartei, die am 12. Juni 1948 aus einem Parteienzusammenschluss aus der kommunistischen und der sozialistischen Partei entstand.

21.08.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik

Eine Woche nach der ersten Bundestagswahl findet in Dr. Konrad Adenauers Wohnhaus in Rhöndorf bei Bonn eine weichenstellende, informelle Zusammenkunft der wichtigsten Politiker der Christlich-Demokratischen Union (CDU) und der Christlich-Sozialen Union (CSU) statt.

22.08.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik / Berlin

Der Alliierte Kontrollrat teilt mit, dass ab sofort die Nachtflüge der "Aktion Luftbrücke Berlin" eingestellt werden.

23.08.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Württemberg-Baden

Der "Heiler" Bruno Gröning aus Herford behandelte in den letzten zehn Tagen Patienten an der Ludolf-Krehl-Klinik. Die Wissenschaftler, die die Behandlungen beobachteten, beurteilen die Untersucher in Heidelberg das Vorgehen von Gröning folgendermaßen: "Bruno Gröning ist kein Scharlatan, kein Hypnotiseur, kein Wunderdoktor, sondern ein begabter, nichtärztlicher Psychotherapeut (Seelenarzt). Er bemüht sich, aus kindlich-naturhaftem und auch religiös begründetem Mitgefühl heraus, den Menschen in ihren seelisch bedingten Leiden (psychogenen Leiden) zu helfen und die damit zusammenhängenden, nach außen zum großen Teil "organisch" auftretenden Krankheiten (psychosomatische Erkrankungen) zu heilen. Er maßt sich nicht an, ein Prophet oder Messias zu sein...."

26.08.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik
  • Nach der Verabschiedung des Grundgesetzes und der ersten Wahl zum Deutschen Bundestag kommen die Ministerpräsidenten ein zweites Mal auf dem rheinland-pfälzischen Rittersturz zu einer Konferenz zusammen. Sie beschließen die Einberufung von Bundestag und Bundesversammlung. Damit bringen sie die Staatsgründung der Bundesrepublik Deutschland formal zum Abschluss. Als ihr Sprecher verliest Ministerpräsident Peter Altmeier eine Proklamation an das Deutsche Volk, in der betont wird, dass diese Gründung nur ein Schritt auf dem schweren Weg zur Vereinigung ganz Deutschlands sein soll.
  • Aus einem Zusammenschluss der 1885 gegründeten Buchdrucker-Genossenschaft und der Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft entsteht die Berufsgenossenschaft Druck und Papierverarbeitung.
28.08.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik

In der Frankfurter Paulskirche wird heute, am 200. Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes, die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gegründet. Diese Einrichtung ist eine Vereinigung von Schriftstellern und Gelehrten, die sich der Pflege, Vertretung und Förderung der deutschen Literatur und Sprache zur Aufgabe gemacht hat. Jedes Jahr beabsichtigt die Akademie den "Georg-Büchner-Preis" zu vergeben, der als bedeutendster Literaturpreis im deutschen Sprachraum gilt. Bereits 1923 wurde vom Landtag des Volksstaates Hessen in Erinnerung an den Schriftsteller Georg Büchner gestiftet und nur an Künstler vergeben, die aus Georg Büchners Heimat Hessen stammten oder mit Hessen geistig verbunden waren. Er war auf Initiative von Julius Reiber (Deutsche Demokratische Partei DDP, liberaldemokratisch) vom damaligen Volksstaat Hessen ausgelobt worden für bildende Künstler und Dichter, hervorragende ausübende Künstler, Schauspieler und Sänger. Zwischen 1933 und 1944 wurde der Georg-Büchner-Preis durch einen Kulturpreis der Stadt Darmstadt ersetzt. In diesem Jahr geht der Preis an den Darmstädter Maler Carl Gunschmann, dessen gesamtes grafisches Frühwerk an Radierungen, Lithographien und Holzschnitten im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört wurde, einschließlich der Druckstöcke und Auflagen.

Frankreich.png Südvietnam 1948-1975.png
Französische Republik / Staat Vietnam

Die Vietnamesische Verteidigungsarmee, die in Diensten Frankreichs steht, stellt die erste Division auf. Sie trägt die Bezeichnung "308".

29.08.1949
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

Die Sowjetunion zündet auf dem Atomwaffentestgelände Semipalatinsk ihre erste Atombombe. US-amerikanische Militärs geben dem ersten sowjetischen Atomwaffentest die Bezeichnung "RDS-1 (First Lightning) Joe-1". Die Bombe wird, an einem Gerüst hängend, in 30 Metern Höhe zur Detonation gebracht und entwickelt eine Sprengkraft von 22 Kilotonnen, etwa so viel wie bei den zurückliegenden ersten US-amerikanischen Versuchen. RDS steht für "Reaktiwny Dwigatel Spezialny" und gilt Geheimdienstberichten zufolge als eine weitgehende Kopie des US-amerikanischen Mk.3-Designs (Fat Man), die über Nagasaki abgeworfen wurde.
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Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Berlin
Die Airbase der Royal Air Force in Celle stellt mit dem Abzug der Transporter Avro 685 York ihren Betrieb im Rahmen der "Aktion Luftbrücke Berlin" ein.

31.08.1949
Israel.png Jordanien 1928-1958.png
Staat Israel / Haschemitisches Königreich Jordanien

Die Gemischte Waffenstillstandskommission entscheidet mit Stimmenmehrheit, dass Israel gegen das Waffenstillstandsabkommen mit Jordanien verstoßen hat, indem es die Dorfbewohner über die Demarkationslinie vertrieben hatte.

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WELTCHRONIK DES SEPTEMBER 1949




BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND ERHÄLT BEGRENZTE SOUVERÄNITÄT

DIE LUFTBRÜCKE NACH BERLIN WIRD BEENDET

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Die wichtigsten Persönlichkeiten des Monats
Jahres-Chroniken
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Die wichtigsten Regierenden des Monats
Nation Name Regierungszeit
UdSSR 1923-1955.png
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
Generalsekretär der Kommunistischen Partei Josef Wissarionowitsch Stalin
Vorsitzender des Obersten Sowjet Nikolai Michailowitsch Schwernik
Außenminister Andrej Januarjewitsch Wyschinski
03.04.1922-05.03.1953
19.03.1946-15.03.1953
04.03.1949-22.11.1954
Vatikan.png
Staat der Vatikanstadt
Papst Pius XII.
Leiter der Päpstlichen Kommission für den Vatikanstaat Nicola Cardinal Canali
02.03.1939-09.10.1958
20.03.1939-03.08.1961
USA 1912-1959.png
Vereinigte Staaten von Amerika
Präsident Harry S. Truman
Vizepräsident Alben W. Barkley
Außenminister Dean G. Acheson
12.04.1945-20.01.1953
10.01.1949-20.01.1953
20.01.1949-20.01.1953
Großbritannien.png
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
König George VI.
Premierminister Clement Attlee
Außenminister Ernest Bevin
11.12.1936-06.02.1952
27.07.1945-26.10.1951
27.07.1945-09.03.1951
Frankreich.png
Französische Republik
Präsident Vincent Auriol
Premierminister Henri Queuille
Außenminister Robert Schuman
16.01.1947-16.01.1954
13.09.1948-06.10.1949
13.09.1948-06.10.1949
Japan 1945-1952.png
Staat Japan
Kaiser Hirohito
Premierminister Yoshida Shigeru
Außenminister Yoshida Shigeru
25.11.1921-07.01.1989
15.10.1948-10.12.1954
15.10.1948-30.04.1952
China 1928-1949.png
Republik China
Premierminister Yan Xishan
Außenminister Wu Tieh-cheng
03.06.1949-07.03.1950
22.12.1948-01.10.1949
Deutschland.png
Bundesrepublik Deutschland
Präsident Theodor Heuss
Bundeskanzler Konrad Adenauer
Bundesminister für Angelegenheiten des Marschallplanes Franz Blücher
12.09.1949-12.09.1959
15.09.1949-16.10.1963
15.10.1949-15.03.1951
Ereignis
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Chronik 1940 / Chronik 1941 / Chronik 1942 / Chronik 1943 / Chronik 1944 / Chronik 1945 / Chronik 1946 / Chronik 1947
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Ereignis
Fortlaufende Ereignisse
  • 17.08.1945 - 27.12.1949 ... Indonesischer Unabhängigkeitskrieg.
  • 30.03.1946 - 16.10.1949 ... 3. Griechischer Bürgerkrieg.
  • 31.03.1946 - 07.08.1950 ... Chinesischer Bürgerkrieg.
  • 19.12.1946 - 01.08.1954 ... Französischer Indochinakrieg.
  • 02.04.1948 (andauernd) ... Bewaffneter Konflikt in Birma/Myanmar.
September 1949
Frankreich.png Südvietnam 1948-1975.png China.png
Französische Republik / Staat Vietnam / Volksrepublik China

Die von Frankreich aufgestellte Vietnamesische Verteidigungsarmee beginnt mit Angriffsoperationen zur Befreiung von Grenzgebieten, die derzeit von der Roten Armee besetzt sind.

01.09.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik

Die am 29. August gegründete Deutsche Presse-Agentur dpa eröffnet in Hamburg ihren Sendebetrieb.


Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik / Berlin
Das am 14. Oktober 1948 eingerichtete kombinierte Luftbrücken-Einsatzgruppen-Hauptquartier der USA und Großbritanniens wird außer Dienst gestellt. Die französische Militärbasis Berlin-Tegel wird von Luftbrückenflugzeugen nicht mehr angeflogen. Die USAF stellt ihren Betrieb in Fassberg ein.


Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (Sowjetisch Besetzte Zone - Berlin
Helene Weigel und Bertolt Brecht gründen in Berlin das "Berliner Ensemble". Weigel wird Intendantin, Brecht künstlerischer Leiter.

02.09.1949
Der "Hohe Kommissar" John Jay McCloy
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika

Der Amtierende Militärgouverneur der Vereinigten Staaten von Amerika in der Amerikanischen Zone, General Clarence R. Huebner, wird durch den Zivilisten John Jay McCloy ersetzt, als "Hoher Kommissar" fungieren wird, was als die künftige höchste Amtsbezeichnung der Alliierten in Deutschland gelten soll.

04.09.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland - Berlin

Die Berlin-Charlottenburger Imbissbuden-Besitzerin Herta Heuwer kreiert die weltweit erste Currywurst mit der Chillup-Sauce. Manche Kulturhistoriker gehen allerdings davon aus, dass die "Currywurst" eine "Erfindung" gleich mehrerer Berliner Wurstverkäufer sein könnte, die mit verschiedenen Gewürzmischungen nach einem Ersatz für den in der ersten Nachkriegszeit nicht verfügbaren Ketchup gesucht haben.

06.09.1949
UN.png Israel.png Jordanien 1928-1958.png
Vereinte Nationen / Staat Israel / Haschemitisches Königreich Jordanien

Nachdem die Gemischte Waffenstillstandskommission der jordanischen Seite Recht gegeben hat, dürfen die von israelischen Truppen vertriebenen Einwohner in das Dorf Wadi Fukin wieder zurückkehren. Als die Dorfbewohner jedoch unter Aufsicht der Beobachter der Vereinten Nationen in ihr Dorf zurückkehren, finden diese die meisten ihrer Häuser zerstört und werden erneut von der israelischen Armee gezwungen, in jordanisch kontrolliertes Gebiet zurückzukehren.

Vereinigte Staaten von Amerika (New Jersey

Der ehemalige Panzersoldat Howard Unruh schießt innerhalb von zwölf Minuten in Camden, New Jersey, auf 26 Menschen, von denen er 13 tötet und viele Schwer verletzt. Als er Polizeisirenen hört, geht er ins Haus und trifft dort eine Abmachung mit den Polizisten. Er ist bereit, sich zu ergeben, und wird vernommen. Erst am Ende des Verhörs bemerken die Beamten, dass er verletzt wurde. Ihm wird „bewusstes Töten in böser Absicht“ in 13 Fällen und drei Mal schwere Körperverletzung vorgeworfen. Da bei ihm später paranoide Schizophrenie diagnostiziert wird, wird ihm das Gefängnis erspart bleiben und er als „geistig abnormer Rechtsbrecher“ in das Trenton State Hospital eingewiesen werden, wo er bis zu seinem Tod leben wird. Unruhs Amoklauf ist einer der schlimmsten in einer Reihe von Morden und Selbstmorden von Kriegsveteranen. Während des Krieges galt Unruh als tapferer Panzersoldat. Er machte sich genaue Aufzeichnungen über jeden getöteten Soldaten, bis hin zu Details über die Leiche. 1945 wurde Howard Unruh ehrenhaft entlassen und kehrte mit einer Sammlung von Medaillen und Waffen heim. Der Veteran war arbeitslos und lebte bei seiner Mutter in Camden. Er dekorierte sein Schlafzimmer mit militärischen Gegenständen und errichtete einen Schießstand im Keller. Seine Mutter arbeitete tagsüber in einer Fabrik, während Unruh seine Zeit im Haus verbrachte und täglich in die Kirche ging. Immer schon eher zurückgezogen, begann der 28-jährige etwa drei Monate vor seinen Taten, zu einem Einzelgänger zu werden. Etwa zu dieser Zeit bekam Unruh Ärger mit seinen Nachbarn. Sie betrachteten ihn als „Muttersöhnchen“, und er wurde zur Zielscheibe ihres Spotts. Er begann Tagebuch über alles zu führen, was über ihn gesagt wurde. Als Howard Unruh am Morgen seines Amoklaufes um drei Uhr morgens aus dem Kino heimkam, entdeckte er, dass das Tor, das er gerade vor dem Haus errichtet hatte, gestohlen worden war.

07.09.1949
Karl Arnold (CDU) wird vorläufiger Präsident Deutschlands
Eröffnung des ersten Deutschen Bundestages Alliierter Kontrollrat für Deutschland (Bundesrepublik Deutschland
  • Der Deutsche Bundestag und der Deutsche Bundesrat konstituieren sich. Alterspräsident Paul Löbe (Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD) eröffnet die Sitzung. Zum Bundestagspräsidenten wird Erich Köhler (Christlich Demokratische Union CDU) gewählt. Vizepräsidenten werden Carlo Schmid (SPD) und Hermann Schäfer (FDP).
  • Der Deutsche Bundesrat wählt den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen Karl Arnold (Christlich Demokratische Union CDU) zum seinem ersten Präsidenten. Bis zum Amtsantritt des durch die Bundesversammlung noch zu wählenden Bundespräsidenten wird Arnold gemäß der Verfassung kommissarisches Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland sein, da der Bundesratspräsident laut Protokoll der zweithöchste Mann im Staate ist.
  • Die Deutsche Reichsbahn wird in der Bundesrepublik Deutschland in "Deutsche Bundesbahn" umbenannt. Für die Eisenbahneinrichtungen in der Sowjetisch Besetzten Zone (SBZ) wurde die Bezeichnung "Deutsche Reichsbahn" beibehalten.
  • Die Deutsche Bundespost gibt ihre erste Briefmarke heraus. Thema: „Eröffnung des ersten Deutschen Bundestages“.
08.09.1949
Generalmajor William Tunner
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik / Berlin

Generalmajor William H. Tunner, der kommandierende General der "Aktion Luftbrücke Berlin", verlässt die US Air Force Base Wiesbaden in Richtung USA. Auch die Kampftruppen der 1. US Division verlassen den Flughafen Rhein-Main in Frankfurt; sie werden an einem Tag mit ihrer kompletten Ausrüstung nach Fürstenfeldbruck geflogen.

11.09.1949
Schweiz.png
Schweizerische Eidgenossenschaft

In der Schweiz wird die Volksinitiative "Rückkehr zur direkten Demokratie" mit 50,7 Prozent Ja-Stimmenanteil angenommen. Diese wurde lanciert, nachdem sich abzeichnete, dass der Bundesrat vom sogenannten Vollmachten-Regime, das er und das Parlament kriegs- und wirtschaftskrisenbedingt beansprucht hatten, zu weiten Teilen nicht mehr abrücken wollte. Eine Rolle spielen dabei die in der Tat nach wie vor – auch in der kriegsverschonten Schweiz – erschwerten unmittelbaren Nachkriegsverhältnisse, aber anderseits auch eine machtpolitisch motivierte Gewöhnung der Bundesrats- und Parlaments-Mitglieder an ein Regieren teils ohne Kontrolle durch Volksabstimmungen. Deshalb wurden ab 1946 durch unterschiedliche politische Interessengruppen Unterschriften für die genannte Initiative gesammelt. Der Text der Initiative forderte folgende Ergänzungsabschnitte der Dringlichkeitsbestimmungen in der Verfassung: "Wird von 30.000 Stimmberechtigten eine Volksabstimmung verlangt, so treten die sofort in Kraft gesetzten Beschlüsse ein Jahr nach ihrer Annahme durch die Bundesversammlung außer Kraft, soweit sie nicht innerhalb dieser Frist vom Volk gut geheißen wurden. Die sofort in Kraft gesetzten Bundesbeschlüsse, welche sich nicht auf die Verfassung stützen, müssen binnen Jahresfrist nach Annahme durch die Bundesversammlung von Volk und Ständen genehmigt werden; andernfalls treten sie nach Ablauf dieses Jahres außer Kraft und können nicht erneuert werden.

12.09.1949
Theodor Heuss, der erste Präsident der BR Deutschland
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Bundesrepublik Deutschland
Theodor Heuss, erster Präsident der Bundesrepublik Deutschland
Die Bundesversammlung (die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und die gleiche Anzahl von Abgeordneten des Deutschen Bundesrates) wählt Theodor Heuss im zweiten Wahlgang mit 416 von 800 abgegebenen Stimmen zum ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Der unterlegende Kandidat ist Kurt Schumacher von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Bisher war Theodor Heuss der Vorsitzende der Freien Demokratischen Partei. Heuss wurde am 31. Januar 1884 in Brackenheim in Württemberg als Sohn des Regierungsbaumeisters Ludwig "Louis" Heuss, sein Urgroßonkel Friedrich Heuß war in Baden einer der Revolutionäre von 1848 und trug den Beinamen "Neckar-Napoleon"; außerdem gehörte er der Verfassungsgebenden Versammlung des Großherzogtums Baden an. Heuss wuchs in Heilbronn auf und leistete aufgrund einer chronischen Schulterverletzung keinen Militärdienst. Er studierte Nationalökonomie, Literatur, Geschichte, Philosophie, Kunstgeschichte und Staatswissenschaften an der Münchner und an der Berliner Universität. Bereits nach dem zweiten Semester schlug er seinem Doktorvater Lujo Brentano ein Thema für die Dissertation vor. Nach dem Quellenstudium und nur drei Wochen Schreibarbeit schloss er diese Arbeit 1905 unter dem Titel "Weinbau und Weingärtnerstand in Heilbronn am Neckar" ab und wurde mit der Note cum laude promoviert. Bereits als Schüler hatte Heuss sich politisch an dem ehemaligen protestantischen Pfarrer Friedrich Naumann orientiert. Gleich nach dem Abitur besuchte er den Parteitag des Nationalsozialen Vereins, den Naumann 1896 gegründet hatte. Dort erlag er der Faszination seines Idols, wie er seinen Jugenderinnerungen anvertraute: „Es schien, daß Friedrich Naumann alle Fragen spürte, die ein junges Herz beunruhigten, und Antworten zur Verfügung hatte, nicht mit apodiktischer Selbstgewißheit, sondern im lauten, suchenden Mitdenken.“ Was Heuss an Naumanns Ideen so beeindruckte, war, dass er den klassischen Liberalismus erneuern wollte. In der modernen Industriegesellschaft sollte die Arbeiterschaft durch sozialpolitische Maßnahmen in die Lage versetzt werden, am steigenden Wohlstand teilzuhaben und politisch am Nationalstaat zu partizipieren. So befürworteten Naumann und auch Heuss Gewerkschaften und ein Bündnis mit reformorientierten Sozialdemokraten und verlangten demokratische Reformen zum Beispiel beim Wahlrecht. Nur so ließe sich das liberale Ideal einer selbstbestimmten Persönlichkeit auch in der industriellen Massengesellschaft verwirklichen. Die Monarchie wollten beide nicht abschaffen. Sie hielten Kaisertum und Demokratie für vereinbar, um die verschiedenen Interessen in einer symbolischen Staatsspitze zu integrieren. Naumann warb im Zeitalter des Imperialismus für einen starken nationalen Machtstaat und für eine expansive Kolonialpolitik. Diese Mischung aus sozialen und demokratischen, nationalen und imperialistischen Ideen wirkte auf Heuss sehr anziehend, da sie einen Ausweg aus der Krise des Liberalismus bot. Im Hause von Naumann lernte Heuss seine künftige Ehefrau kennen. Elly Knapp, Tochter des damals bekannten Straßburger Nationalökonomen Georg Friedrich Knapp, war von Naumann schon früh sozialpolitisch sensibilisiert worden, hatte als Lehrerin eine Fortbildungsschule für Mädchen gegründet und hielt sich im Winter 1905/06 in Berlin auf. Nach ihrer Rückkehr ins Elsass entspann sich ein liebevoller Briefwechsel mit dem drei Jahre jüngeren Heuss. Am 11. April 1908 heirateten sie in Straßburg. Die beiden wurden von Albert Schweitzer getraut, mit dem Elly Heuss-Knapp gut befreundet war. Zwei Jahre später wurde das einzige Kind Ernst Ludwig geboren. Beide führten eine partnerschaftliche Ehe auf Augenhöhe, in der sie sich beruflich große Freiräume zugestanden. Elly Heuss-Knapp lehrte an Fortbildungsschulen für Frauen, hielt Vorträge und verfasste ein Lehrbuch für Frauenschulen, so dass sie wirtschaftlich unabhängig von ihrem Mann blieb. Nach seinem Studium war Heuss politischer Redakteur. Von 1905 bis 1912 übernahm er auf Bitten von Naumann eine Redakteursstelle in der Zeitschrift "Die Hilfe", dem wichtigsten Presseorgan des nationalsozialen Kreises. Dort war er zunächst für künstlerische und literarische, später auch für politische Themen zuständig. 1912 bot sich für Heuss ein Karrieresprung an, als er – wiederum auf Wunsch von Naumann – die Chefredaktion der Heilbronner Neckar-Zeitung übernahm, einem Blatt, das den Nationalsozialen nahestand und überregionale Bedeutung genoss. Neben dem höheren Gehalt und einem Mehr an Selbstständigkeit reizte Heuss die Aussicht, sich in die praktische Politik vor Ort einzumischen und später vielleicht einmal ein Reichstagsmandat zu erringen. Kurz nach dem Umzug nach Heilbronn übernahm er 1913 zudem die Redaktion der politisch-literarischen Wochenzeitschrift März, die sich in der liberal-bürgerlichen Tradition der März-Revolution von 1848 verstand. Unter dem Mitherausgeber Conrad Haußmann verfolgte das Blatt einen kritischen Kurs gegenüber dem wilhelminischen Obrigkeitsstaat, hatte aber zu wenig Abonnenten und schrieb rote Zahlen. Heuss sollte das Überleben der Zeitschrift sichern, doch die finanzielle Situation blieb prekär und verschärfte sich unter den Bedingungen des Ersten Weltkrieges dermaßen, dass der März Ende 1917 sein Erscheinen einstellen musste. Außerdem publizierte Heuss in zahlreichen weiteren Blättern, so zum Beispiel Feuilletons für die in München erscheinende Zeitschrift "Der Kunstwart" und die Fachzeitschrift "Die dekorative Kunst", wo er über Architektur und Design schrieb. 1903 nahm Heuss als Delegierter am letzten Parteitag des Nationalsozialen Vereins teil. Nach der Auflösung des Vereins trat er zusammen mit der großen Mehrzahl der Nationalsozialen im Sommer 1903 der linksliberalen Freisinnigen Vereinigung bei, die sich mit anderen linksliberalen Parteien 1910 zur Fortschrittlichen Volkspartei zusammenschloss. 1906 unterstützte er einen Naumann nahestehenden Kandidaten im Wahlkreis Urach im Wahlkampf erfolgreich, so dass dieser in den württembergischen Landtag einzog. Ebenso gelang es ihm wenige Monate später im Reichstagswahlkampf den Heilbronner Wahlkreis für Naumann zu gewinnen. Seine eigenen Bemühungen, 1912 im württembergischen Landtagswahlkampf für den Oberamtsbezirk Backnang ein Mandat zu erringen, scheiterten hingegen im zweiten Wahlgang. Die Haltung Heuss' zum Krieg war zwiespältig. Auf der einen Seite war er fest davon überzeugt, dass sich Deutschland in einem gerechten Krieg gegen seine aggressiven Gegner verteidigen und seine europäische Machtstellung behaupten müsse. So schrieb er in der Zeitschrift März kurz nach Kriegsausbruch: "Der Ausgang des Krieges muß nicht nur die Überlegenheit unserer militärischen Technik, sondern auch die sittliche Kraft und das moralische Recht des Deutschtums im Herzen Europas erweisen." Auf der anderen Seite distanzierte sich Heuss gegenüber einem extremen rassistischen Nationalismus und grenzenlosen Annexionismus. So wandte er sich gegen die diskriminierende „Judenzählung“ durch das preußische Kriegsministerium und verteidigte seinen Freund Hermann Hesse, als dieser in der Presse als „vaterlandsloser Gesell“ beleidigt wurde. Bereits Anfang 1918 war Heuss mit seiner Familie nach Berlin umgezogen, um bis 1921 als hauptamtlicher Geschäftsführer, von 1924 bis 1933 als Vorstandsmitglied für den Deutschen Werkbund zu arbeiten. In dieser Funktion schrieb er 1918 die Einführung zur Dokumentation des Architektenwettbewerbs zum „Haus der deutsch-türkischen Freundschaft“ in Konstantinopel (1. Preis: German Bestelmeyer), das nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des Deutschen wie des Osmanischen Reiches nie gebaut wurde. Außerdem war Heuss seit seinem Umzug bis 1922 Redaktionsleiter der Zeitschrift "Deutsche Politik". Wochenschrift für Welt- und Kultur-Politik. Der Novemberrevolution stand Heuss skeptisch gegenüber. Bis dahin hatte er demokratische Reformen innerhalb der Monarchie gefordert. Mit der unerwarteten Abdankung des Kaisers und der revolutionären Ausrufung der Republik sah er nun die bürgerliche Ordnung gefährdet. Doch eine Rückkehr zur alten Ordnung wollte Heuss nicht, weil er deutlich die Verantwortung der alten Eliten und des Kaisers für die militärische Niederlage und den Umsturz erkannte. Weil das alte System versagt und keinen Rückhalt mehr in der Bevölkerung hatte, bekannte er sich noch Ende 1918 zur demokratischen Republik und unterstützte den Rat der Volksbeauftragten als Stabilitätsanker in den revolutionären Wirren. Aus diesem Grund bekämpfte er auch die „Dolchstoßlegende“ der Republikgegner. Ausgangspunkt seines politischen Denkens war für Heuss die Nation, die er durch den Versailler Friedensvertrag in ihrem Bestand gefährdet ansah. Doch anders als auf der extremen Rechten bedingten sich bei Heuss Nation und Demokratie. Mit diesem „demokratischen Nationalismus“ ging eine Bejahung der Weimarer Verfassungsordnung einher. Heuss befürwortete eine parlamentarische, auf dem Wettstreit der Parteien beruhende Demokratie, die sich eine gewählte Regierung mit umfangreichen Machtbefugnissen gibt. Eine starke Exekutive sollte den Staat handlungsfähig machen, vor allem in Krisenzeiten, die über viele Jahre in der Weimarer Republik herrschten. Einen allmächtigen Staat wollte Heuss aber nicht, sondern die Bindung an eine liberale Freiheits- und Rechtsordnung, an frei gewählte Parlamente und unabhängige Gerichte. Und schließlich erschöpfte sich für Heuss Demokratie nicht in Institutionen, sondern bedurfte auch einer individuellen Seite. Diese Demokratie als Lebensform beruhte auf einer Kultur der Fairness und Toleranz im politischen Miteinander. An solchen Haltungen ihrer Bürger sollte es der Weimarer Republik am Ende mangeln. Der Einzug in die Weimarer Nationalversammlung und dann 1920 in den Reichstag gelang dem Nachwuchspolitiker Heuss zunächst nicht. Gleichwohl übte er gewissermaßen vier Berufe in dieser Zeit aus. Erstens war er journalistisch tätig. Nachdem die "Deutsche Politik" 1922 ihr Erscheinen einstellen musste, leitete er bis 1925 die Zeitschrift "Deutsche Nation". Außerdem veröffentlichte er in dieser Zeit rund 900 Artikel in zahlreichen, teils renommierten Blättern wie der "Frankfurter Zeitung" und bestritt damit einen Teil seines Lebensunterhalts. Zweitens war Heuss Verbandsfunktionär. Neben seiner Tätigkeit für den Deutschen Werkbund war er seit 1920 stellvertretender, seit 1925 Vorsitzender des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller. Nachdem er im Reichstag im November 1926 für das sogenannte "Schmutz- und Schundgesetz" eingetreten war, trat er auf Druck zahlreicher Schriftsteller von diesem Posten zurück. Außerdem gehörte er der Republikschutzorganisation "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold" an und war seit 1926 stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Auslandsdeutschen. Drittens war Heuss in der politischen Bildung aktiv. So arbeitete er 1920–1925 als Studienleiter und anschließend bis 1933 im Vorstand der Deutschen Hochschule für Politik und hielt dort als Dozent regelmäßig Vorlesungen und Seminare über deutsche Verfassungs- und Parteiengeschichte sowie über politische Gegenwartfragen ab. Viertens trat Heuss als demokratischer Politiker für die Republik ein. Ende 1918 war er Gründungsmitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), deren Gründungsaufruf von Theodor Wolff stammte. 1919 wurde Heuss Stadtverordneter (seit 1920 Bezirksverordneter) in Berlin-Schöneberg. Von 1924 bis 1928 und von 1930 bis 1933 gehörte Heuss dem Deutschen Reichstag an. Dort saß er in bis zu sieben Ausschüssen und sprach zu zahlreichen Themen. Außerdem hielt er als Politiker bis 1933 annähernd 1000 Vorträge im ganzen Land. 1930 fusionierte die DDP mit dem politischen Arm des antisemitischen und autoritären Jungdeutschen Ordens, der Volksnationalen Reichsvereinigung, zur Deutschen Staatspartei (DStP). Dennoch erhielt die DStP in den Septemberwahlen 1930 nur 3,7 Prozent und verlor bis 1933 fast ihre gesamte Anhängerschaft. Als Reichstagsabgeordneter konnte Heuss den Niedergang seiner Partei in der Endkrise der Weimarer Republik nicht aufhalten. 1931 reiste Heuss zu einer Konferenz liberaler Parteien, die in Athen stattfand. Im Anschluss machte er eine Rundreise durch Griechenland, über die er eine Reihe von Artikeln veröffentlichte, unter anderem über die Landschaft, die Situation von griechischen Flüchtlingen aus der Türkei sowie über die Modernisierung und Industrialisierung des Landes. Angesichts der Bedrohung der Weimarer Republik durch den Nationalsozialismus setzte sich Heuss seit Anfang der dreißiger Jahre intensiv mit dieser Bewegung und Ideologie auseinander. So veröffentlichte er Anfang 1932 eine historisch-politische Studie "Hitlers Weg", die acht Auflagen erlebte und in drei europäische Sprachen übersetzt wurde. Außerdem bekämpfte er in zahlreichen Reden und Wahlkampfauftritten Adolf Hitler und die NSDAP. Am 11. Mai 1932 unterzog er im vollbesetzten Reichstag das nationalsozialistische Programm einer Fundamentalkritik, die mit den Worten endete: „Die Ausstattung des Dritten Reiches wird aus einem Großausverkauf von neulackierten und aufgeputzten Ladenhütern der wilhelminischen Epoche bezogen sein, und davon, meine Herren, haben wir, denke ich, genug gehabt.“ Am 23. März 1933 stimmte Heuss zusammen mit den vier anderen Abgeordneten der Deutschen Staatspartei – Hermann Dietrich, Heinrich Landahl, Ernst Lemmer und Reinhold Maier – im Reichstag dem Ermächtigungsgesetz zu. Die Abgeordneten standen freilich unter massivem Druck und konkreter Gewaltandrohung durch anwesende SS-Männer und dem Wissen um die Verhaftung und Folterung vieler Parlamentarier. Dieses „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ sah vor, der Exekutive für einen Zeitraum von vier Jahren das Gesetzgebungsrecht ohne Mitwirkung von Reichstag und Reichsrat einzuräumen; außerdem durften auch Gesetze verabschiedet werden, die von der Verfassung abwichen. Mit Ausnahme der SPD nahmen alle Parteien im Reichstag das Gesetz an. Heuss hatte sich in seiner Fraktion zunächst für eine Ablehnung oder zumindest Enthaltung ausgesprochen, konnte sich aber nicht durchsetzen und schloss sich der Mehrheitsmeinung an. Was bewog ihn und seine Parteifreunde zu diesem Schritt, mit dem wesentliche Elemente der Reichsverfassung außer Kraft gesetzt wurden? Die historische Forschung hat mehrere Ursachen herausgearbeitet. Erstens standen die Abgeordneten unter dem Druck der SA auf der Straße sowie im Reichstag, so dass sie bei einer Ablehnung um ihr Leben oder das ihrer Anhänger fürchten mussten. Zweitens hofften sie, durch das Ermächtigungsgesetz die revolutionäre NS-Herrschaft in legale Bahnen lenken zu können. So sollten wenigstens Reste der Weimarer Verfassung gerettet werden, um nach einem Scheitern der Regierung Hitler wieder politische Verantwortung übernehmen zu können. Drittens schließlich war es das damalige liberale Demokratieverständnis, das eine Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz nahelegte. Die Betonung einer starken Exekutive, von Staatsautorität, Führertum, Volksgemeinschaft und Nation hatte bereits Anfang der zwanziger Jahre während existenzieller Krisen der Weimarer Republik dazu geführt, mehreren Ermächtigungsgesetzen zuzustimmen, mit denen das Parlament in seinen legislativen Rechten beschränkt wurde. 1933 hofften die Linksliberalen nun ebenfalls, mit einem weiteren Ermächtigungsgesetz die Handlungsfähigkeit des Staates sicherzustellen und die Krise einzudämmen. Dass sich der Nationalsozialismus an keine demokratischen und rechtsstaatlichen Spielregeln halten und den Weg zu Terror, Krieg und Völkermord beschreiten würde, war Heuss und vielen seiner Zeitgenossen nicht klar. Nach 1945 wurde Heuss immer wieder an sein Abstimmungsverhalten erinnert und empfand es zunehmend als Belastung seiner Biographie. So musste er sich 1947 vor einem Untersuchungsausschuss des württemberg-badischen Landtags rechtfertigen, vor dem Landtagsabgeordnete aussagten, die dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt oder es abgelehnt hatten. Heuss betonte in seiner Aussage, dass das Gesetz später keinen mehr interessiert habe und für die NS-Gewaltherrschaft letztlich unerheblich gewesen sei. Die Reaktionen von Heuss auf die ersten Maßnahmen der NS-Regierung waren ambivalent und zeigen auch eine Unterschätzung des totalitären Charakters des Regimes. Er kritisierte bestimmte Erscheinungsformen der nationalsozialistischen Herrschaft, nahm andere aber in Kauf oder befürwortete sie gar. So begrüßte er die Gleichschaltung der Länder als Schritt zu einem zentralen Einheitsstaat. Er gestand der Staatsführung gewisse Eingriffe in die Pressefreiheit zu, sah aber auch Grenzen im Bereich der Kultur und Wissenschaft, denen er ein Eigenleben weiterhin zugestand: „Uns freilich will scheinen, daß die staatliche ‚Totalität‘ […] um den Menschen und um des Volkstums willen ihre Grenze finden muß im Religiösen, im Schöpferischen der Künste und der Wissenschaften, in der sittlichen Autonomie der in sich selber gegründeten Persönlichkeit.“ In Briefen äußerte sich Heuss empört über den organisierten Boykott jüdischer Geschäfte Anfang April 1933. Auf der anderen Seite fiel er aber auch auf die nationalsozialistische Propagandalüge von „Greuelmeldungen“ des „jüdischen Auslandes“, vor allem aus dem „ostjüdisch-kommunistischen Ghetto von New York und London“, über den Antisemitismus im Reich herein, die den Boykott erst ausgelöst hätten. Als Buchautor war er von der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland selbst betroffen, da auch drei Werke von ihm indiziert und verbrannt wurden, darunter Hitlers Weg (1932). Doch er relativierte dieses Ereignis als eine „läppische Kopie“ der Bücherverbrennung auf dem Wartburgfest der Burschenschaften 1817, das man nicht „zu tragisch nehmen darf“. Weil Heuss einige der Autoren, deren Bücher mit den seinen verbrannt wurden, die politisch vor allem links standen und vor 1933 die Weimarer Republik scharf kritisiert hatten, deutlich ablehnte, ließ er sich zu antisemitischen Äußerungen hinreißen. Am 7. Mai 1933 kommentierte er in einem privaten Brief das Geschehen: „Einige der Leute, die auf der Liste stehen, sind ja menschlich keine schlechte Nachbarschaft, aber daneben findet sich auch das entwurzelte jüdische Literatentum, gegen das ich durch all die Jahre gekämpft habe, und das ist weniger schön, mit diesen in die Geschichte einzugehen“. Auch wenn Theodor Heuss keinen rassischen Antisemitismus vertrat, bediente er sich hier antisemitischer Stereotype, um sich von den linken Verächtern der Weimarer Republik abzusetzen. Wie nahe er letztlich dem Judentum auch während des Dritten Reiches stand, zeigen seine engen Kontakte zu gefährdeten jüdischen Freunden und Bekannten in dieser Zeit. Im Laufe des Jahres 1933 verlor Theodor Heuss einen Großteil seiner öffentlichen Ämter und Funktionen. Im Mai wurde er aus der mittlerweile verstaatlichten Hochschule für Politik entlassen. Nachdem sich seine Partei, die Deutsche Staatspartei, bereits Ende Juni 1933 selbst aufgelöst hatte, wurde ihm – wie auch den anderen Reichstagsabgeordneten der Partei – sein Abgeordnetenmandat aberkannt, weil er es aufgrund einer Listenverbindung mit der verbotenen SPD errungen hatte. Und im September trat er mit seinen Vorstandskollegen vom gleichgeschalteten Deutschen Werkbund zurück. Ohne regelmäßige Einkommensquellen war es nun Elly Heuss-Knapp, die mit ihrer innovativen Rundfunkwerbung und ab 1936 mit ihrer Kinowerbung die finanziellen Grundlagen der Familie absicherte. Sie gilt als Erfinderin des Jingle und produzierte auch Radiowerbung für Nivea, Erdal und Kaffee Hag. Heuss unterstützte dabei seine Frau, indem er Werbeverse entwarf. In einem Spot für Nivea stellte er sogar seine sonore Stimme zur Verfügung. Bereits zu Beginn des Jahres 1933 war Theodor Heuss in den Herausgeberkreis der Zeitschrift "Die Hilfe" eingetreten. Er steuerte das Blatt auf einem Kurs zwischen Kritik und Anpassung. Er distanzierte sich mit seinen Artikeln vom brutalen und zynischen Charakter des Regimes und prangerte zwischen den Zeilen Missstände an. Nach 1934 beschäftigte er sich vor allem mit außenpolitischen Themen. Hier waren weniger Reibungspunkte mit der NS-Außenpolitik zu erwarten. So begrüßte er den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund oder den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich. In seinen Feuilleton-Artikeln würdigte er auch verfemte Künstler wie Max Liebermann, Ernst Barlach oder den emigrierten Thomas Mann. Nach mehreren Verwarnungen durch das Reichspropagandaministerium trat Heuss im Herbst 1936 als Herausgeber zurück, um das Blatt vor dem drohenden Verbot zu schützen. Heuss publizierte nun auch verstärkt in anderen Presseorganen wie dem Berliner Tageblatt, der Potsdamer Tageszeitung oder dem Stuttgarter Neuen Tagblatt. 1941 schloss er einen Vertrag mit der Frankfurter Zeitung ab. Für ein Pauschalhonorar von monatlich 500 Reichsmark schrieb er jährlich 50 Artikel für dieses Blatt. Vermutlich auf Veranlassung Hitlers durfte Heuss seit 1942 seine Artikel nur noch unter Pseudonym „Thomas Brackheim“ oder Kürzel „ss“ oder „r.s.“ veröffentlichen. Ende August 1943 musste die Frankfurter Zeitung ihr Erscheinen einstellen. 1940/41 veröffentlichte Heuss auch acht unpolitische Artikel in der NS-Wochenzeitung "Das Reich", „weil dieses Blatt geradezu vorweltkriegsmäßig opulent bezahlt und die Aufsätze eine erstaunlich große Publizität erhalten.“ In dieser Zeit schlug auch die Stunde des Biographen Theodor Heuss. Innerhalb weniger Jahre verfasste er fünf Lebensbeschreibungen, die bis auf eine alle während des Dritten Reiches erscheinen konnten: 1937 über den Politiker und Weggefährten Friedrich Naumann, 1939 über den Architekten Hans Poelzig (1869–1936), deren weitere Verbreitung auf Veranlassung Hitlers eingestellt werden musste, 1940 über den Meeresbiologen Anton Dohrn (1840–1909) und 1942 über den Chemiker Justus von Liebig (1803–1873). Nur die Biographie über den schwäbischen Unternehmer Robert Bosch (1861–1942), um die Bosch ihn noch kurz vor seinem Tod gebeten hatte, konnte erst 1946 erscheinen. Heuss war unter der NS-Diktatur gefährdet. Schon im Juni 1933 wurde er im Deutschen Steckbriefregister zur Fahndung ausgeschrieben und Schutzhaft angefordert. Es war dem mit Heuss bekannten Berliner SA-Führer Karl Ernst zu verdanken, dass diese Anordnung nicht vollzogen wurde. Seine Post wurde vor der Zustellung kontrolliert und seine Artikel und Bücher erregten immer wieder Anstoß bei den entsprechenden NS-Stellen. Heuss hielt Kontakte zu Verfolgten und Regimegegnern aufrecht und nahm an mehreren oppositionellen Gesprächskreisen teil, in denen offen über die Zukunft Deutschlands nach dem Nationalsozialismus debattiert wurde. In die Nähe des aktiven Widerstands rückte er durch seine Beziehungen zum Sozialdemokraten Julius Leber. Im Zusammenhang mit seinen Arbeiten an der Bosch-Biographie traf er im Dezember 1943 mit Carl Friedrich Goerdeler in Stuttgart zusammen und sagte ihm zu, im Falle eines Umsturzes sich der neuen Regierung als Pressechef zur Verfügung zu stellen. Doch zu den zentralen Akteuren des Widerstands gehörte er nicht, und er war auch nicht an den konkreten Umsturzplänen beteiligt. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde er nicht verfolgt. Im Herbst 1943 hatte er bereits Berlin mit seiner Ehefrau verlassen, weil die Bombenangriffe immer belastender wurden und sich der Gesundheitszustand von Elly Heuss-Knapp verschlechterte. Außerdem hatte ihn sein Sohn davor gewarnt, dass er ins Visier der Gestapo gerückt sei. So erlebte das Ehepaar Heuss die letzten eineinhalb Kriegsjahre in einer kleinen Dachgeschosswohnung bei einer Schwägerin in Heidelberg-Handschuhsheim. Theodor Heuss empfand die totale deutsche Kriegsniederlage im Mai 1945 als Befreiung vom nationalsozialistischen Joch. Auf einer amerikanischen „Weißen Liste“ wurde er als „uncompromising democrat“ geführt, der den demokratischen Wiederaufbau Deutschlands unterstützen könne. Heuss verstand sich als Erzieher der Deutschen zur Demokratie. Als unverzichtbare Voraussetzung für den demokratischen Einstellungswandel sah er die offene und schonungslose Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit. So hielt er dem deutschen Volk in einer Rede Ende November 1945 vor, sich zu leicht „in die Fesseln des Nationalsozialismus“ begeben zu haben. Es dürfe es sich nicht zu einfach machen, „die bösen Dinge wie einen wüsten Traum hinter sich zu werfen.“ Die Entnazifizierung durch die Militärregierungen lehnte er aber ebenso ab wie die Nürnberger Prozesse der Alliierten gegen die Hauptkriegsverbrecher, weil er die Deutschen als die eigentlichen Opfer Hitlers betrachtete und sie deshalb Ankläger und Richter sein sollten. Heuss wurde im Sommer 1945 von der US-Militärregierung in Württemberg-Baden die Lizenz für eine der ersten Nachkriegszeitungen, der Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) in Heidelberg, übergeben. Neben dem Kommunisten Rudolf Agricola und dem Sozialdemokraten Hermann Knorr vertrat er im Herausgebergremium die liberale Tradition. Heuss publizierte über 80 Leitartikel in dem Blatt, aber Einfluss auf das Tagesgeschäft konnte er nur wenig ausüben. Denn die amerikanische Militärregierung ernannte ihn am 24. September 1945 zum ersten Kultusminister Württemberg-Badens, wo man die Amtsbezeichnung „Kultminister“ verwendete. Er trat in das Kabinett Maier I der Allparteienregierung (DVP, CDU, SPD, KPD) seines Parteifreundes Reinhold Maier ein, konnte nun Einfluss auf die Bildungs- und Kulturpolitik seines Landes nehmen und den demokratischen Reeducation-Prozess vorantreiben. In den ersten Landtagswahlen im Spätherbst 1946 errangen die Liberalen nur 19 Prozent der Stimmen und konnten somit noch ein Regierungsmitglied stellen. Heuss verzichtete deshalb im Dezember zugunsten von Reinhold Maier auf das Amt des Kultministers. Zunächst hatte Heuss 1945 für die Gründung einer überkonfessionellen bürgerlichen Sammlungspartei plädiert und zeigte sich offen gegenüber der CDU. Doch in Stuttgart, wo er seit Spätsommer 1945 wohnte, hatte sich bereits eine eigenständige liberale Partei gebildet, die Demokratische Volkspartei (DVP). Dieser trat er bei und ließ sich im Januar 1946 in den Vorstand wählen. Für die DVP saß er in der Verfassunggebenden Landesversammlung und wurde in den württemberg-badischen Landtag gewählt, dem er gemeinsam mit seiner Frau Elly Heuss-Knapp bis zu seiner Wahl zum Bundespräsidenten im September 1949 angehörte. Im September 1946 übernahm er den Vorsitz der liberalen Landesparteien in der US-Zone. Nationale Bedeutung gewann Heuss, als er im März 1947 gemeinsam mit Wilhelm Külz, dem Vorsitzenden der ostzonalen Liberal-Demokratischen Partei (LDP), den Vorsitz der Demokratischen Partei Deutschlands (DPD) übernahm, die sich aus den liberalen Parteien der amerikanischen, britischen und sowjetischen Zone zusammensetzte. Doch vor dem Hintergrund des sich ankündigenden Kalten Krieges waren die Abweichungen bei den deutschlandpolitischen Vorstellungen zwischen der LDP und den westlichen Landesverbänden so groß, dass Heuss die Zusammenarbeit mit Külz aufkündigte und die DPD sich Anfang 1948 auflöste. Stattdessen gründeten die liberalen Landesverbände der Westzonen am 12. Dezember 1948 in Heppenheim die Freie Demokratische Partei (FDP) und wählten Heuss zum Vorsitzenden. Bis zur Wahl zum Bundespräsidenten, als Heuss den Parteivorsitz niederlegte, vermochte er es nicht, die zerstrittenen Flügel der Partei zu einen. Anfang 1948 wurde Theodor Heuss zum Honorarprofessor für Politische Wissenschaften an der Technischen Hochschule Stuttgart ernannt und hielt im Sommersemester zwei Vorlesungen über deutsche Geschichte 1890–1918 und über politische Grundbegriffe. Doch weil ihn die Beratungen im Parlamentarischen Rat dermaßen in Anspruch nahmen, musste er weitere Vorlesungsverpflichtungen absagen. Seit dem 1. September 1948 hatten die 65 von den Landtagen gewählten ordentlichen Abgeordneten in Bonn über eine neue deutsche Verfassung verhandelt. Heuss als Fraktionsführer der FDP wollte das künftige Grundgesetz auf eine breite überparteiliche Basis stellen, um ihm damit Akzeptanz bei der Bevölkerung zu verschaffen. Die Aufgabe seiner Partei sah er darin, starre Gegensätze zwischen den großen Lagern um CDU/CSU und SPD aufzubrechen und als Vermittler zu fungieren. Einem Freund gegenüber formulierte er Anfang 1949 seine Rolle etwas derber: „Die Position meiner FDP-Fraktion in Bonn ist nicht schlecht, da wir zwischen CDU und SPD, die gleichstark sind, als Waagscheißer fungieren.“ Doch konturlos trat Heuss im Parlamentarischen Rat keineswegs auf, sondern folgte vielmehr mit Nachdruck auch gegen Widerstände seinen Überzeugungen. Seinem Einfluss ist es zu verdanken, dass es die Präambel vermied, den provisorischen Charakter des Grundgesetzes und die alliierte Fremdherrschaft allzu deutlich zu betonen. Heuss wollte eine vollgültige und dauerhafte Verfassung schaffen, von der auch eine Signalwirkung für die Bürger der Sowjetischen Besatzungszone ausgehen könne. Beim fundamental wichtigen Artikel 1 des Grundgesetzes vermochte er es gegen breiten Widerstand, die Schutzfunktion des Staates herauszustellen und eine explizite Berufung auf eine naturrechtliche Begründung der Grundrechte zu vermeiden. Beim Umfang der Grundrechte plädierte er für eine Beschränkung auf die klassischen individuellen Freiheitsrechte, weil nur diese – anders als soziale und wirtschaftliche Grundrechte – durchsetzbar und einklagbar seien. Gegen heftige Proteste der Kirchen und der CDU/CSU konnte er es verhindern, dass das sogenannte „Elternrecht“ in das Grundgesetz aufgenommen wurde. Dieses Recht sah vor, konfessionsgebundene Bekenntnisschulen in kirchlicher Trägerschaft auf Antrag der Eltern einzurichten. Heuss hingegen als Anhänger der christlichen Gemeinschaftsschulen sah darin die staatliche Kulturhoheit gefährdet. Darüber hinaus geht die Staatsbezeichnung „Bundesrepublik Deutschland“ auf eine Anregung von Heuss zurück. Ebenso unterstützte er die Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold. Als Anhänger eines parlamentarischen Regierungssystems sprach er sich gegen ein Präsidialsystem aus. Volksbegehren und Volksentscheide auf Bundesebene lehnte er ab, weil er sie als „Prämie für jeden Demagogen“ betrachtete. Die Zusammensetzung der Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten ist seiner Idee geschuldet. Nicht alle seine Vorstellungen konnte Heuss durchsetzen. So sah er in der Konstruktion der Länderkammer als Bundesrat eine Fehlentwicklung und bevorzugte die Einrichtung eines von den Landtagen gewählten Senats. Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung wollte er nicht im Grundgesetz verankern, weil er die Wehrpflicht als „legitimes Kind der Demokratie“ betrachtete. Doch mit dieser Auffassung blieb er klar in der Minderheit. Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz schließlich mit großer Mehrheit vom Parlamentarischen Rat verabschiedet. Heuss hatte durch seine intellektuellen Fähigkeiten, seine rhetorische Begabung sowie durch seine inhaltliche und stilistische Mitgestaltung wesentliche Elemente der Verfassung geprägt. Verhärtete Gegensätze wusste er aufzulockern, ohne dabei an eigenem Profil zu verlieren.
Deutschland 1945.png USA 1912-1959.png
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Bundesrepublik Deutschland

Die deutschen Bediensteten des Rhein-Main-Flughafens erhalten von den Westalliierten Auszeichnungen für ihre Teilnahme an der "Aktion Luftbrücke Berlin".

Deutschland 1945.png USA 1912-1959.png Großbritannien.png Frankreich.png UdSSR 1923-1955.png Berlin 1945-1950.png Ostberlin 1948-1956.png
Alliierter Kontrollrat für Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Berlin / Ostberlin

Die vier Stadtkommandanten beschließen die gegenseitige Anerkennung der Postwertzeichen der westlichen Sektoren und des sowjetischen Besatzungsgebiets.

15.09.1949
Der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer
Alliierter Kontrollrat für Deutschland (Bundesrepublik Deutschland

Konrad Adenauer (Christlich-Demokratische Union, CDU) wird zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Das Ergebnis ist mit 202 von 402 Stimmen so knapp, dass seine eigene Stimme den Ausschlag gibt. Er plant eine Regierung aus CDU/CSU, FDP und Deutscher Partei (DP). Adenauer, zuvor Präsident des Parlamentarischen Rates, wurde gewählt im Wahlkreis Bonn-Stadt und -Land und steht einer Koalition aus CDU/CSU, FDP und DP vor. Kurt Schumacher, Vorsitzender der SPD, gewählt im Wahlkreis Hannover-Süd, übernimmt den Vorsitz der SPD-Fraktion und führt die stärkste Oppositionsfraktion. Das Kabinett "Adenauer I", das am 20. September vereidigt werden soll, wird sich wie folgt zusammensetzen:

  • Bundeskanzler: Konrad Adenauer (CDU)
  • Bundesminister für Angelegenheiten des Marschallplanes und Stellvertreter des Bundeskanzlers: Franz Blücher (FDP)
  • Bundesminister des Innern: Gustav Heinemann (CDU), seit 1945 Oberbürgermeister von Essen.
  • Bundesminister der Justiz: Thomas Dehler (FDP)
  • Bundesminister der Finanzen: Fritz Schäffer (CSU)
  • Bundesminister für Wirtschaft: Ludwig Erhard (parteilos)
  • Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten: Wilhelm Niklas (CSU)
  • Bundesminister für Arbeit: Anton Storch (CDU)
  • Bundesminister für Verkehr: Hans-Christoph Seebohm (DP)
  • Bundesminister für Angelegenheiten des Fernmeldewesens: Hans Schubert (CSU)
  • Bundesminister für Wohnungsbau: Eberhard Wildermuth (FDP)
  • Bundesminister für Angelegenheiten der Vertriebenen: Hans Lukaschek (CDU)
  • Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen: Jakob Kaiser (CDU)
  • Bundesminister für Angelegenheiten des Bundesrates: Heinrich Hellwege (DP)
15.09.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland (Bundesrepublik Deutschland

Aus sechs Abgeordneten der Deutschen Rechtspartei (DRP) und der Nationaldemokratischen Partei (NPD) bildet sich die Gruppe "Nationale Rechte" im Deutschen Bundestag.

17.09.1949
Die ausgebrannte SS NORONIC Dominion Kanada

Der kanadische Passagierdampfer SS NORONIC fällt einem Brand zum Opfer. Die NORONIC war ein 1913 in Dienst gestelltes Passagierschiff der kanadischen Reederei Canada Steamship Lines (CSL), das 36 Jahre lang für Passagier- und Frachtverkehr auf den Großen Seen zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten eingesetzt wurde. Sie war eines der größten, luxuriösesten und populärsten Schiffe auf den Großen Seen und wurde allgemein Queen of the Great Lakes und Queen of the Inland Seas (deutsch: „Königin der Großen Seen“) genannt. Ein Feuer zerstört das über Nacht im Hafen von Toronto ankernde Schiff, wobei 122 Menschen ums Leben kommen und über 200 zum Teil schwer verletzt werden. Bei dem Unglück, welches von der Presse als „Holocaust“ bezeichnet wird, handelt es sich um einen der verheerendsten Schifffahrtsunfälle auf den Großen Seen. Um 0230 Uhr morgens bemerkt der Passagier Donald Church aus Silver Lake (Ontario) Rauch auf einem Korridor auf dem C-Deck in der Nähe der Lounge. Church, der als Schadenssachverständiger einer Feuerversicherungsgesellschaft tätig ist, folgt dem Rauch, der von einem verschlossenen Raum direkt an der Treppe zum D-Deck zu kommen scheint. Da der Raum, in dem Wäsche gelagert wird, verschlossen ist, sucht er ein Besatzungsmitglied und kehrt mit dem Pagen Earnest O’Neil zum Ausgangspunkt des Feuers zurück. O’Neil öffnet den Raum, der komplett in Flammen steht und versucht, das Feuer mit einem Feuerlöscher zu bekämpfen. Mittlerweile haben sich noch andere Passagiere in dem Korridor eingefunden und versuchen zu helfen. Ein in der Nähe befindlicher Feuerlöschschlauch erweist sich als nutzlos, da aufgrund jahrelanger mangelnder Wartung und Pflege die Feuerbekämpfungsinstrumente auf dem Schiff in einem sehr schlechten Zustand sind. Der Wasserdruck ist zu gering, um das Feuer zu bekämpfen. Dazu kommt die Tatsache, dass in den über 30 Dienstjahren die Fußböden, die Wände und das Mobiliar des Dampfers mit einer ölhaltigen Lösung poliert und gesäubert wurden. Dies sorgt dafür, dass sich das Feuer rasend schnell über den Korridor und benachbarte Gänge ausbreitet. O’Neil, Church und die Anderen werden nach kurzer Zeit von den Flammen zurückgedrängt und fliehen. Um 0238 Uhr löst der Erste Offizier Gerry Wood den Feueralarm aus und lässt zusätzlich das Schiffshorn ertönen. Gleichzeitig ertönt am Kai der Feueralarm, da der Hafennachtwächter Dan Harper die Flammen auf dem Schiff registriert hat. Harper meldet das Feuer sofort dem Toronto Fire Department und der Polizei. Bereits um 0241 Uhr, nur drei Minuten nach dem offiziellen Alarm, trifft das erste Feuerwehrfahrzeug an Dock 9 ein. Zu diesem Zeitpunkt steht die NORONIC bereits vollständig in Flammen. Die Passagiere wurden von der Mannschaft nicht geweckt; die meisten erwachten wegen der Schreie und dem Lärm der fliehenden Menschen. In Sekundenschnelle bricht Panik aus und die Menschen, von denen die meisten nur Pyjamas und Morgenmäntel tragen, beginnen zu drängeln und sich gegenseitig zu schubsen. Viele Frauen und Kinder werden in dem Gedränge zu Boden geworfen und überrannt. Der Rauch ist mittlerweile sehr dick und nimmt den meisten Passagieren die Sicht, sodass es immer schwerer wird, sich zu orientieren. Die meisten Treppenhäuser stehen innerhalb kürzester Zeit in Flammen und sind unpassierbar und nur den wenigsten gelingt es, bis auf das E-Deck zu gelangen, wo man über die Gangways entkommen kann. Manche Passagiere klettern Seile hinab, die an der Außenwand der NORONIC hängen, andere springen von den Decks auf die Pier, was oft tödlich endet. Auf der Backbordseite springen zahlreiche Menschen in das Hafenbecken, wo sie von kleineren Booten gerettet werden. Viele oft schon bewusstlose Passagiere werden von Crewmitgliedern oder Feuerwehrleuten, die Türen eintreten und Fenster einschlagen, aus ihren Kabinen gezogen. Die erste Rettungsleiter, die angebracht werden kann, bricht unter dem Ansturm der Fliehenden auseinander. Etwa 100 Passagiere retten sich mit dem Sprung auf das nebenan vor Anker liegende Schiff Cayuga, welches ebenfalls der Canada Steamship Lines gehört. Die Flammen greifen jedoch auf die Cayuga über und das Schiff muss von der NORONIC weggezogen werden. Augenzeugen berichten hinterher, dass die Todes- und Hilfeschreie der Passagiere an Bord alle Sirenen und Alarmsignale übertönt hätten. Was die Zahl der Todesopfer angeht, ist das NORONIC-Unglück nach dem Untergang der Lady Elgin am 8. September 1860 (etwa 400 Tote) und dem Brand auf dem Raddampfer Phoenix am 22. November 1847 (etwa 250 Tote) eine der schwersten Schiffskatastrophen auf den Großen Seen. Nur 20 Minuten, nachdem an Bord das Feuer entdeckt wurde, ist das Schiff vollständig ausgebrannt. Die glutroten Decks beginnen einzubrechen. Nach einer Stunde ist das Schiff derart mit Löschwasser voll gepumpt, dass es tief ins Wasser eingesunken ist und sich gegen das Dock zu neigen beginnt. Erst nachdem sich die NORONIC wieder stabilisierte, können die Einsatzkräfte ihre Arbeit fortsetzen. Aus 37 Schläuchen werden etwa 6.400 Tonnen Wasser in den brennenden Schiffskörper gepumpt. Um 0430 Uhr morgens ist das Schiff evakuiert und eine halbe Stunde später das Feuer gelöscht. Nachdem das Wrack zwei Stunden lang ausgekühlt ist, wird mit dem Bergen der Leichen begonnen. Die Bergungskräfte finden zahlreiche Skelette in den Korridoren; viele Passagiere sind noch in ihren Betten gestorben. In fast jedem Fenster ist das Glas geschmolzen und bis auf ein einziges im Bug jedes Treppenhaus zerstört. 57 Personen werden in verschiedenen Krankenhäusern in Toronto untergebracht, weitere 189 Verletzte werden in den Krankenstationen zweier Hotels untergebracht. 122 Menschen kommen bei der Tragödie ums Leben, wobei in diversen Quellen von bis zu 139 Toten berichtet wird. Nur eine Person ertrinkt. Alle Toten sind Passagiere, was bei vielen Betroffenen und in den Medien großen Unmut erregt. Jedes der 171 Besatzungsmitglieder überlebt. Da es so viele Leichen gibt und die Mole bald überfüllt ist, muss das Horticultural Building, eine Messehalle auf dem Gelände des Exhibition Place, als improvisierte Leichenhalle genutzt werden. Wegen der extremen Hitze des Feuers ist von vielen Opfern so wenig übrig, dass zum ersten Mal bei einem Schiffsunglück Gebisse zur Identifikation der menschlichen Überreste dienen müssen. Trotzdem werden 14 Personen nicht mehr identifiziert werden können. Das kanadische Unterhaus wird einen Untersuchungsausschuss unter Vorsitz von Richter R.L. Kelloch bilden, um die Unfallursache herauszufinden. Die hohe Anzahl der Todesopfer wird vor allem dem Verhalten der Besatzung zugeschrieben. In der Unglücksnacht sind zu wenige Mannschaftsmitglieder auf ihren Posten. Die meisten flohen beim ersten Alarm, ohne die Passagiere zu wecken und kein einziges Crewmitglied informierte die Feuerwehr. Es hatte keine Notfallübungen gegeben und die Passagiere waren nicht in Kenntnis gesetzt worden, wie sie sich im Fall eines Unglücks in Sicherheit bringen können. Auch die Konstruktion und Ausstattung der NORONIC wird kritisiert: Fast alle verwendeten Materialien waren leicht entflammbar, nur auf einem der fünf Decks gab es Ausgänge, es gab keine feuerfesten Türen und die Löschschläuche waren nicht einsatzbereit. Kapitän Taylor wird als Held gefeiert, da er Passagieren bei der Flucht half und viele aus ihren Kabinen rettete. Er verlässt als letztes Mitglied der Mannschaft das Schiff. Trotzdem wird er von der Canada Steamship Lines für ein Jahr vom Dienst als Kapitän suspendiert. Die Schadensersatzforderungen von Überlebenden und Hinterbliebenen gegen die Reederei werden sich auf 18 Millionen US-Dollar belaufen, die Reederei wird letztendlich 2,15 Millionen US-Dollar zahlen. Verantwortliche der Reederei vermuten Brandstiftung als Unglücksursache.

18.09.1949
Frankfurter Buchmesse.png
Alliierter Kontrollrat für Deutschland (Bundesrepublik Deutschland

Initiiert von den Buchhändlern Alfred Grade und Heinrich Cobet veranstaltet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in der Paulskirche die erste Frankfurter Buchmesse der Nachkriegszeit unter der Teilnahme von 205 inländischen Verlagen. Ausländische Verlage sind nicht vertreten.

19.09.1949
10-DM-Schein 1948
Alliierter Kontrollrat für Deutschland (Bundesrepublik Deutschland

Der Wechselkurs der Deutschen Mark (DM) wird vom Alliierten Kontrollrat auf 0,238 US-Dollar festgesetzt.

20.09.1949
Alliierter Kontrollrat für Deutschland (Bundesrepublik Deutschland

Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) gibt nach seiner Vereidigung die erste Regierungserklärung des Deutschen Bundestages ab. In seiner Rede gibt Adenauer der Hoffnung Ausdruck, dass die Bundesrepublik Deutschland bald Teil einer Europaunion oder einer Wirtschaftsunion zwischen den BENELUX-Staaten, Frankreich und Italien sein werde. Anschließend beschließen die Abgeordneten, vorerst die Geschäftsordnung des Deutschen Reichstags mit einigen Änderungen zu übernehmen.

21.09.1949
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik

Das Besatzungsstatut tritt in Kraft, wodurch die Militärregierungen durch die "Alliierte Hohe Kommission" als oberstes alliiertes Kontrollorgan abgelöst werden und die Bundesrepublik Deutschland begrenzte Souveränität erhält. Die Besatzungsmächte heben die Zensur und die Reglementierung der Presse im Westen Deutschlands auf. Das Inkrafttreten des Besatzungsstatuts gibt der Bundesrepublik Deutschland die vollständige Verfügung über die Judikative, Legislative und Exekutive zurück. Die politische Führung der Bundesrepublik Deutschland besteht aus folgenden Personen:

Funktion Name von - bis
Präsident der Bundesrepublik Deutschland Theodor Heuss
(parteilos, vormals Freie Demokratische Partei/Freie Volkspartei FDP/FVP)
12.09.1949-12.09.1959
Bundesratspräsident der Bundesrepublik Deutschland Karl Arnold
(Christlich-Demokratische Union Deutschlands CDU)
07.09.1949-06.09.1950
Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Konrad Adenauer
(Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU)
20.09.1949-11.10.1963
Stellvertreter des Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland Franz Blücher
(Freie Demokratische Partei FDP)
20.09.1949-29.10.1957
Hoher Kommissar der Vereinigten Staaten von Amerika in der Amerikanischen Zone John J. McCloy 02.09.1949-01.08.1952
Hoher Kommissar des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland in der Britischen Zone Sir Brian Hubert Robertson 21.09.1949-24.06.1950
Militärgouverneur der Französischen Republik in der Französischen Zone André François-Poncet 21.09.1949-05.05.1955

Die Rundfunkanstalten Westdeutschlands, die bisher Sender der jeweiligen Militärregierungen waren, werden mit der Souveränität der Bundesrepublik Deutschland zu Anstalten des Öffentlichen Rechts.

23.09.1949
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Berlin

Für die Royal Air Force endet die "Aktion Luftbrücke Berlin" mit der letzten Douglas C-47 Dakota, die um 1830 von Lübeck nach Berlin-Gatow abfliegt. Die Maschine bekommt eine Inschrift: "Die endgültig letzte Ladung von Lübeck. 73.705 Tonnen. Psalm 21,11: "Denn sie hatten Böses vor gegen dich; sie erdachten einen üblen Plan, den sie nicht ausführen konnten."

24.09.1949
70pxIOC / Bundesrepublik Deutschland / Sowjetisch Besetzte Zone (SBZ)

In Bonn wird das "Nationale Olympische Komitee für Deutschland" (NOK) wiederbegründet und als Verein mit Sitz in München in das Vereinsregister eingetragen. Das Präsidium (Präsident, drei Vizepräsidenten, Schatzmeister, vier Beisitzer, IOC-Mitglieder, Ehrenpräsident und Ehrenmitglieder) führt die Geschäfte und beruft zu seiner Beratung besondere Ausschüsse. Sein erster Präsident wird Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg. Seit Juni 1947 existiert in Deutschland bereits ein provisorischer Deutscher Olympischer Ausschuss, ebenfalls unter der Leitung des Herzogs von Mecklenburg. Da dieser Ausschuss jedoch noch keinen anerkannten Staat vertreten konnte, blieb diesem bis jetzt die internationale Anerkennung versagt. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) anerkennt das NOK Deutschland als Alleinvertreter von ganz Deutschland an, das heißt für das Gebiet der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland sowie der Sowjetisch Besetzten Zone (SBZ), nicht aber des französisch besetzten Saarlandes, das aufgefordert wird, ein eigenständiges NOK zu gründen.


Bundesrepublik Deutschland (Hessen) / Vereinigte Staaten von Amerika
31 Straßen der Lindsey Air Force Base bei Wiesbaden werden umbenannt nach den 31 Todesopfern von US Air Force, US Marine und dem Zivilpersonal, die die "Aktion Luftbrücke Berlin" forderte.

26.09.1949
Bundesrepublik Deutschland (Schleswig-Holstein

Der Landtag von Schleswig-Holstein verabschliedet die Kieler Erklärung zum Schutz der Minderheiten.

28.09.1949
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik

Die alliierten Militärbehörden übertragen offiziell ihre Kontrollbefugnis von in Deutschland gedrehten Filmen der „Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft“ (FSK).

30.09.1949
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik

Nach 14 Monaten wird die "Aktion Luftbrücke Berlin" eingestellt. Die USA brachten in 189.963 Flügen insgesamt 1.783.573 Tonnen Versorgungsgüter auf dem Luftweg nach Berlin. Großbritannien entsandte 87.841 Flugzeuge nach Berlin, die 541.937 Tonnen Versorgungsgüter brachten. Auch Frankreich beteiligte sich unter anderem mit Amphibienflugzeugen, die auf der Havel landeten, mit 424 Flügen, die 896 Tonnen Versorgungsgüter nach Berlin brachten. Die Luftbrücke dauerte 462 Tage. Der letzte Flug startet von Rhein-Main mit vier Luftbrücken-Veteranen als Besatzungsmitglieder:

  • Captain Harry D. Immel Jr. aus Pittsburgh, Pennsylvania (403 Luftbrücken-Einsätze)
  • First Lt. Charles m. Reese aus Athens, Texas (325 Luftbrücken-Einsätze)
  • First Lt. James C. Powell aus Fort Worth, Texas (mehr als 180 Luftbrücken-Einsätze)
  • Sgt. Mathew M. Terrenzi aus Lynn, Massachusetts (mehr als 40 Luftbrücken-Einsätze)

Um Mitternacht endet die "Aktion Luftbrücke Berlin".

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WELTCHRONIK DES OKTOBER 1949




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Die Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949 (Darstellung in hellblau. Das Saargebiet (lila) ist ein souveräner Staat unter französischer Vorherrschaft, Berlin [West] steht unter dem Status der drei Westmächte (gelb) und die ehemalige Sowjetische Besatzungszone, die am 7. Oktober 1949 zur "Deutschen Demokratischen Republik" (DDR) wird, ist rot dargestellt.)

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Die wichtigsten Regierenden des Monats
Nation Name Regierungszeit
UdSSR 1923-1955.png
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
Generalsekretär der Kommunistischen Partei Josef Wissarionowitsch Stalin
Vorsitzender des Obersten Sowjet Nikolai Michailowitsch Schwernik
Außenminister Andrej Januarjewitsch Wyschinski
03.04.1922-05.03.1953
19.03.1946-15.03.1953
04.03.1949-22.11.1954
Vatikan.png
Staat der Vatikanstadt
Papst Pius XII.
Leiter der Päpstlichen Kommission für den Vatikanstaat Nicola Cardinal Canali
02.03.1939-09.10.1958
20.03.1939-03.08.1961
USA 1912-1959.png
Vereinigte Staaten von Amerika
Präsident Harry S. Truman
Vizepräsident Alben W. Barkley
Außenminister Dean G. Acheson
12.04.1945-20.01.1953
10.01.1949-20.01.1953
20.01.1949-20.01.1953
Großbritannien.png
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
König George VI.
Premierminister Clement Attlee
Außenminister Ernest Bevin
11.12.1936-06.02.1952
27.07.1945-26.10.1951
27.07.1945-09.03.1951
Frankreich.png
Französische Republik
Präsident Vincent Auriol
Premierminister Henri Queuille
Außenminister Robert Schuman
16.01.1947-16.01.1954
13.09.1948-06.10.1949
13.09.1948-06.10.1949
Japan 1945-1952.png
Staat Japan
Kaiser Hirohito
Premierminister Yoshida Shigeru
Außenminister Yoshida Shigeru
25.11.1921-07.01.1989
15.10.1948-10.12.1954
15.10.1948-30.04.1952
China.png
Volksrepublik China
Vorsitzender der Zentralen Volksregierung Mao Zedong
Ministerpräsident Zhou Enlai
Außenminister Zhou Enlai
01.10.1949-27.04.1959
01.10.1949-08.01.1976
01.10.1949-11.02.1958
Deutschland.png
Bundesrepublik Deutschland
Präsident Theodor Heuss
Bundeskanzler Konrad Adenauer
Bundesminister für Angelegenheiten des Marschallplanes Franz Blücher
12.09.1949-12.09.1959
15.09.1949-16.10.1963
15.10.1949-15.03.1951
Ereignis
Fortlaufende Ereignisse
  • 17.08.1945 - 27.12.1949 ... Indonesischer Unabhängigkeitskrieg.
  • 30.03.1946 - 16.10.1949 ... 3. Griechischer Bürgerkrieg.
  • 31.03.1946 - 07.08.1950 ... Chinesischer Bürgerkrieg.
  • 19.12.1946 - 01.08.1954 ... Französischer Indochinakrieg.
  • 02.04.1948 (andauernd) ... Bewaffneter Konflikt in Birma/Myanmar.
Oktober 1949
Vereinigte Staaten von Amerika / Bundesrepublik Deutschland (Württemberg-Baden

Die US-amerikanische Maryland-Universität gründet eine Einrichtung in Heidelberg, der zum gleichnamigen Hochschulverband der USA gehört. Die University of Maryland bietet unter anderem Fernstudienlehrgänge für US-Soldaten an.

02.10.1949
Bundesrepublik Deutschland
  • Die Sommerzeit geht um 0200 Uhr zu Ende. Es soll in absehbarer Zeit keine Sommerzeit mehr in Deutschland geben.
  • Die Sozialistische Reichspartei (SRP) wird gegründet; sie ist eine Abspaltung des nationalsozialistischen Flügels der DKP-DRP um Otto Ernst Remer, einen ehemaligen Generalmajor der Wehrmacht, und den nationalistischen Schriftsteller Fritz Dorls. Die weiteren der neun Mitbegründer sind Wolfgang Falck, August Finke, Bernhard Gericke, Gerhard Heinze, Helmut Hillebrecht, Gerhard Krüger und Wolf Graf von Westarp. Diese bilden (außer Remer und von Westarp, die verzichten) auch den ersten Parteivorstand. Prominenter Unterstützer der Partei ist der ehemalige Luftwaffenoberst der Deutschen Wehrmacht Hans-Ulrich Rudel. Die SRP rekrutiert ihre Mitglieder und zukünftigen Wähler vor allem unter ehemaligen NSDAP-Angehörigen, von denen die Hälfte die nationalsozialistische Diktatur als Jugendlicher miterlebt hat. Das Parteiprogramm der SRP basiert in wesentlichen Teilen auf dem der NSDAP. Die SRP lehnte eine Rechtsidentität des Deutschen Reiches mit der Bundesrepublik Deutschland ab und beansprucht ein Widerstandsrecht zum Schutz des Reiches. Forderungen sind unter anderem:
    • „Treue zum Reich“,
    • „Schutz und Ehre des deutschen Soldaten“ und
    • „Anspruch auf die Gesamtheit des Reichsraumes“, sowie unter anderem die
    • „Notwendigkeit“ einer „Lösung der Judenfrage“, allerdings mit anderen Mitteln als zur Zeit des Nationalsozialismus; kritisiert wird nicht die „Notwendigkeit“ einer „Lösung der Judenfrage“, sondern nur die Methoden.
Durch eine offene Glorifizierung der nationalsozialistischen Ideologie wird sich die SRP schnell vom übrigen Parteienspektrum isolieren. Auch der ehemalige SS-General Leo von Jena tritt in der ersten Zeit in der SRP als Redner auf. Dieser unterstützt die Partei auch anfänglich mit großzügigen Geldspenden in der Hoffnung, in den Parteivorstand aufzurücken. Die SRP unterhält als Jugendorganisation die sogenannte "Reichsjugend" und als paramilitärische Ordnertruppe die sogenannte "Reichsfront".
03.10.1949
Bundesrepublik Deutschland (Bayern

Als erster Radiosender Deutschlands startet der Bayerische Rundfunk mit Werbesendungen.

04.10.1949
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik / Nordrhein-Westfalen) / Königreich Belgien / Königreich der Niederlande / Großherzogtum Luxemburg

Auf der 9. Kabinettssitzung der Bundesregierung macht Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer den Vorschlag, dass einer der drei deutschen stimmberechtigten Vertreter bei der internationalen Ruhrbehörde ein Gewerkschaftler sein sollte. Die deutsche Delegation soll am 17. Dezember ihre Tätigkeit aufnehmen.

07.10.1949
Deutschland.png
Bundesrepublik Deutschland / Deutsche Demokratische Republik / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

Nachdem mit der Annahme des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 auf dem Gebiet der Besatzungszonen der Westalliierten die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde, wird auf Betreiben der Sowjetunion in deren Besatzungszone die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Der bereits zuvor in der "Sowjetisch besetzten Zone (SBZ)" durch den Dritten Volkskongress gewählte 330köpfige II. Deutsche Volksrat tritt unter dem Vorsitz von Wilhelm Pieck (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands SED) im Haus der DWK in der Leipziger Straße in Ostberlin als "Provisorische Deutsche Volkskammer" zusammen und erklärt die am 30. Mai 1949 im Volkskongress beschlossene „Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik“ zu dort geltendem Recht. Zum Amtierenden Präsidenten des neuen Staates wird Johannes Dieckmann (Liberaldemokratische Partei Deutschlands LDPD) bestimmt.

08.10.1949
Bundesrepublik Deutschland / Französische Republik / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Vereinigte Staaten von Amerika / Deutsche Demokratische Republik / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

In Frankfurt am Main wird das Abkommen über den Interzonenhandel unterzeichnet. Es ist die erste innerdeutsche Vereinbarung seit Gründung der beiden deutschen Staaten.

09.10.1949
Nach der Nationalratswahl kann Bundeskanzler Figl weiter regieren
Österreich.png Republik Österreich

Bei der zweiten Nationalratswahl nach der Zeit des Nationalsozialismus wird die Österreichische Volkspartei (ÖVP) mit Bundeskanzler Leopold Figl die stärkste Partei, die allerdings Stimmen verliert und ihre absolute Mandatsmehrheit einbüßt. Die Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) unter Adolf Schärf verliert etwa gleich viele Stimmen wie die ÖVP und wird zweitstärkste Partei. Die neu gegründete Wahlpartei der Unabhängigen (WdU) schafft auf Anhieb den Sprung über die Grundmandatshürde und wurde drittstärkste Kraft noch vor der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), deren Stimmenanteil in etwa gleich bleibt. Wahlberechtigt sind 4.391.815 Menschen. Die Wahlbeteiligung beträgt 95,49 Prozent (1945: 93,27 Prozent). Von den rund 556.000 österreichischen Nationalsozialisten sind 90 Prozent wieder wahlberechtigt. Mit der Wahlpartei der Unabhängigen gibt es eine Partei, die ein Sammelbecken für die ehemaligen NSDAP-Mitglieder wird. Allerdings kämpfen auch ÖVP und SPÖ um die Stimmen der ehemaligen Nationalsozialisten.

Ergebnis der Nationalratswahl in Österreich (Zweite Republik)
Rang Partei Abkürz. Stimmen Prozent Sitze
1 Österreichische Volkspartei ÖVP 1.846.581 44,0 77
2 Sozialistische Partei Österreichs SPÖ 1.623.524 38,7 67
3 Wahlpartei der Unabhängigen WdU 489.273 11,7 16
4 Kommunistische Partei Österreichs
und Linkssozialisten (Linksblock)
KPÖ 213.066 5,1 5
5 Demokratische Union DU 12.059 0,3 0
6 Vierte Partei - 7.134 0,2 0
7 Demokraticna fronta delovnegna ljudstva DF 2.088 0,0 0
8 Demokratische Partei Österreichs DPÖ 5 0,0 0
9 Wirtschaftspartei der Haus- und Grundbesitzer Wirtschaftspartei 3 0,0 0
10 Österreichische Patriotische Union ÖPU 0 0,0 0

Die ÖVP stellt mit Leopold Figl weiterhin den Bundeskanzler. Es wird abermals eine Große Koalition aus ÖVP und SPÖ gebildet.


Königreich Griechenland
Mit einem Waffenstillstand zwischen der konservativen griechischen Regierung und der aus der ELAS hervorgegangenen linken Demokratischen Armee Griechenlands (DSE) endet der Griechische Bürgerkrieg.


Französische Republik
In Frankreich ist die erste Ausgabe der religiösen Wochensendung "Le Jour du Seigneur" (Der Tag des Herrn) im Fernsehen zu sehen.

10.10.1949
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Deutsche Demokratische Republik

Die 1945 in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands eingerichtete "Sowjetische Militäradministration in Deutschland" (SMAD) wird durch die "Sowjetische Kontrollkommission" abgelöst.

11.10.1949
Deutschland.png
Deutsche Demokratische Republik

70px|1509px|right||Wilhelm Pieck wird der erste Präsident der DDR In Berlin treten im Haus der DWK die Provisorische Volkskammer und eine kurz vorher konstituierte Provisorische Länderkammer zu gemeinsamer Sitzung zusammen und wählen den Vorsitzenden der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), Wilhelm Pieck, zum ersten Präsidenten der Deutschen Demokratischen Republik. Wilhelm Pieck wird für vier Jahre zum ersten Präsidenten der DDR gewählt. Sein Amtssitz wird das Schloss Schönhausen in Berlin. Der Verfassung der DDR zufolge ist sein Stellvertreter der Präsident der Volkskammer. Am späten Nachmittag wird der neue Präsident auf einer Großkundgebung vor der Humboldt-Universität gefeiert.


Bundesrepublik Deutschland
In Bonn konstituiert sich die Bundespressekonferenz. Diese Institution ist zunächst als eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) organisiert. Zweck der Gesellschaft ist es, Pressekonferenzen zu veranstalten und den Mitgliedern „Möglichkeiten einer umfassenden Unterrichtung der Öffentlichkeit zu verschaffen“, wie es in der Satzung heißt. Sie finanziert sich aus den Mitgliedsbeiträgen.

12.10.1949
Bundesrepublik Deutschland

In München findet der Gründungskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB statt. Der Bundeskongress der Gewerkschaften verabschiedet die „Satzung des DGB“. Demnach ist dieser eine „Vereinigung von Gewerkschaften“ mit Sitz in Berlin. Vorläufer des DGB war der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund (ADGB).

Deutschland.png
Deutsche Demokratische Republik

70px|1509px|right||Otto Grotewohl wird der erste Ministerpräsident der DDR Die Provisorische Volkskammer den ersten Ministerpräsidenten, Otto Grotewohl.


13.10.1949
Bundesrepublik Deutschland

Die Delegierten des Gründungskongresses des am Vortag gegründeten Deutschen Gewerkschaftsbundes, die von insgesamt 16 Mitgliedsgewerkschaften entsandt wurden, wählen Hans Böckler zu ihrem ersten Vorsitzenden. Die weltanschauliche Spaltung in Richtungsgewerkschaften wird durch die Einheitsgewerkschaft überwunden. Das „Parlament der Arbeit“, so die Bezeichnung und das Selbstverständnis dieses und der späteren DGB-Kongresse, beschließt wirtschafts- und sozialpolitische Leitsätze mit den Forderungen nach Sozialisierung der Schlüsselindustrien, Wirtschaftsplanung und Mitbestimmung.

14.10.1949
Bundesrepublik Deutschland (Württemberg-Baden) / Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

In Heidelberg wird bekannt, dass die US-amerikanische Besatzungsmacht in der Stadt 453 Wohngebäude mit 1133 Wohnungen, 27 Hotels und Pensionen, 13 Gaststätten und Restaurants, 22 öffentliche Gebäude, 19 gewerblich genutzte Gebäude, drei Kasernen sowie Turnhallen, Sportplätze und ein Thermalbad beschlagnahmt haben.

17.10.1949
Israel.png Jordanien 1928-1958.png Irak 1924-1959.png Syrien 1930-1958.png Libanon.png Nord-Jemen 1927-1962.png
Staat Israel / Haschemitisches Königreich Jordanien / Königreich Irak / Syrische Republik / Libanesische Republik / Königreich Nord-Jemen

Negev

19.10.1949
Bundesrepublik Deutschland

In Köln wird der Ausschuss für Wirtschaftsfragen der industriellen Verbände gegründet, der der Vorläufer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie sein wird.

25.10.1949
Bundesrepublik Deutschland / Französische Republik / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Vereinigte Staaten von Amerika

Die Bundesrepublik Deutschland stellt den Antrag, anstelle des "Alliierten Kontrollrates für Deutschland" Mitglied der "Organization for European Economic Cooperation (OEEC)" (Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit) zu werden. Die OEEC wurde bereits am 16. April 1948 von den am Marshall-Plan beteiligten 17 europäischen Staaten und den Oberbefehlshabern der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszonen Deutschlands mit Sitz in Paris gegründet. Generalsekretär ist der Franzose Robert Marjolin. Da die Bundesrepublik Deutschland bislang noch nicht das Recht besitzt, eine Mitgliedschaft in internationalen Organisationen wahrzunehmen, wird sie von den drei Oberbefehlshabern der westlichen Besatzungszonen in der OEEC repräsentiert.

31.10.1949
Bundesrepublik Deutschland

Die Bundesrepubik Deutschland wird in die "Organization for European Economic Cooperation" (OEEC; Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit) aufgenommen.

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WELTCHRONIK DES NOVEMBER 1949




INDIEN KEHRT DEM EMPIRE DEN RÜCKEN UND RUFT DIE REPUBLIK AUS

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Nation Name Regierungszeit
UdSSR 1923-1955.png
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
Generalsekretär der Kommunistischen Partei Josef Wissarionowitsch Stalin
Vorsitzender des Obersten Sowjet Nikolai Michailowitsch Schwernik
Außenminister Andrej Januarjewitsch Wyschinski
03.04.1922-05.03.1953
19.03.1946-15.03.1953
04.03.1949-22.11.1954
Vatikan.png
Staat der Vatikanstadt
Papst Pius XII.
Leiter der Päpstlichen Kommission für den Vatikanstaat Nicola Cardinal Canali
02.03.1939-09.10.1958
20.03.1939-03.08.1961
USA 1912-1959.png
Vereinigte Staaten von Amerika
Präsident Harry S. Truman
Vizepräsident Alben W. Barkley
Außenminister Dean G. Acheson
12.04.1945-20.01.1953
10.01.1949-20.01.1953
20.01.1949-20.01.1953
Großbritannien.png
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
König George VI.
Premierminister Clement Attlee
Außenminister Ernest Bevin
11.12.1936-06.02.1952
27.07.1945-26.10.1951
27.07.1945-09.03.1951
Frankreich.png
Französische Republik
Präsident Vincent Auriol
Premierminister Henri Queuille
Außenminister Robert Schuman
16.01.1947-16.01.1954
13.09.1948-06.10.1949
13.09.1948-06.10.1949
Japan 1945-1952.png
Staat Japan
Kaiser Hirohito
Premierminister Yoshida Shigeru
Außenminister Yoshida Shigeru
25.11.1921-07.01.1989
15.10.1948-10.12.1954
15.10.1948-30.04.1952
China.png
Volksrepublik China
Vorsitzender der Zentralen Volksregierung Mao Zedong
Ministerpräsident Zhou Enlai
Außenminister Zhou Enlai
01.10.1949-27.04.1959
01.10.1949-08.01.1976
01.10.1949-11.02.1958
Deutschland.png
Bundesrepublik Deutschland
Präsident Theodor Heuss
Bundeskanzler Konrad Adenauer
Bundesminister für Angelegenheiten des Marschallplanes Franz Blücher
12.09.1949-12.09.1959
15.09.1949-16.10.1963
15.10.1949-15.03.1951
Ereignis
Fortlaufende Ereignisse
* Ereignis (seit ...)
  • 17.08.1945 - 27.12.1949 ... Indonesischer Unabhängigkeitskrieg.
  • 31.03.1946 - 07.08.1950 ... Chinesischer Bürgerkrieg.
  • 19.12.1946 - 01.08.1954 ... Französischer Indochinakrieg.
  • 02.04.1948 (andauernd) ... Bewaffneter Konflikt in Birma/Myanmar.
01.11.1949
Bundesrepublik Deutschland (Hessen

Die erste Ausgabe der Tageszeitung "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) erscheint. Die Gründung der FAZ geht auf einen Beschluss der Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (Wipog) zurück, eines zwei Jahre zuvor gegründeten Vereins von Unternehmern, die ihre Interessen in der Öffentlichkeit stärker vertreten sehen wollen. Gründungsherausgeber der Zeitung sind Hans Baumgarten, Erich Dombrowski, Karl Korn, Paul Sethe und Erich Welter. Einige Redakteure der FAZ arbeiteten zuvor schon bei der 1943 verbotenen Frankfurter Zeitung und bei der Allgemeinen Zeitung in Mainz. Auf der Titelseite der ersten Ausgabe der Zeitung heißt es unter der Überschrift „Zeitung für Deutschland“: „Unsere Leser haben heute die erste Nummer der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung‘ vor sich. Dieses Blatt setzt die journalistische Arbeit fort, die in Mainz mit der ‚Allgemeinen Zeitung‘ begonnen wurde. Aber es knüpft zugleich den Anfang zu einem neuen Werk.“ Laut eigener Darstellung sieht sich die Zeitung nicht als direkte Nachfolgerin der Frankfurter Zeitung. So kann man in der ersten Ausgabe lesen: „Aus der Tatsache, dass einige unserer Mitarbeiter früher der Redaktion der ‚Frankfurter Zeitung‘ angehört haben, ist vielfach geschlossen worden, hier werde der Versuch gemacht, die Nachfolgeschaft dieses Blattes anzutreten. Eine solche Annahme verkennt unsere Absichten. Wie jeder, so haben auch wir die hohen Qualitäten dieses Blattes bewundert; … Aber der Respekt vor einer hervorragenden Leistung bedeutet noch nicht den Wunsch, sie zu kopieren.“ Der Titel "Frankfurter Zeitung" wird jedoch von der FAZ für sich markenrechtlich geschützt. Die FAZ wird vorerst in Mainz gedruckt.


Bundesrepublik Deutschland
Der Deutsche Bundestag entscheidet mit 200 gegen 179 Stimmen, dass Bonn vorläufige Hauptstadt und Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland wird.

04.11.1949
CE.png
Europarat / Bundesrepublik Deutschland / Französische Republik (Saarland

Der Ministerausschuss des Europarates spricht sich für eine Aufnahme Deutschlands und der Saar als assoziierte Mitglieder in den Europarat aus.

05.11.1949
Deutschland.png
Deutsche Demokratische Republik

Der Ministerrat der DDR entscheidet sich für den Text "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland" von Johannes Robert Becher mit der Melodie von Hanns Eisler als Nationalhymne.

07.11.1949
Deutschland.png
Deutsche Demokratische Republik

Die vor zwei Tagen vom Deutschen Volksrat beschlossene Hymne der Deutschen Demokratischen Republik, "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland", wird erstmals öffentlich gesungen.

08.11.1949
70px Französische Republik / Staat Kambodscha

Kambodscha erhält die formelle Unabhängigkeit von Frankreich als assoziiertes Mitglied der Französischen Union. Prinz Norodom Sihanouk wird von Frankreich als Staatschef anerkannt; er war schon im Alter von 18 Jahren auf Betreiben der französischen Kolonialverwaltung unter dem Vichy-Regime zum König ausgerufen worden. Da Sihanouk es lieber sehen würde, wenn er vom Volk zu König gewählt werden könnte, behält er, obwohl er von den Khmer als "Gottkönig" verehrt wird, den Titel "Prinz". Der Kommunist Yem Sambaur bleibt Premierminister.

09.11.1949
CE.png Deutschland 1945.png Frankreich.png Saarland.png USA 1912-1959.png Großbritannien.png
Europarat / Bundesrepublik Deutschland / Französische Republik / Saarland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland

Nach einem Vorschlag des Ministerausschusses des Europarates spricht sich auch die Ständige Kommission des Europarates für eine Aufnahme Deutschlands und der Saar als assoziierte Mitglieder in den Europarat aus. Nun beschließen auch die Außenminister der USA, Großbritanniens und Frankreichs die Aufnahme von Verhandlungen mit der Bundesrepublik Deutschland, die schließlich zum Petersberger Abkommen führen sollen.

CE.png Deutschland 1945.png Württemberg-Hohenzollern.png
Europarat / Bundesrepublik Deutschland / Württemberg-Hohenzollern.png

Die „Deutsche Parlamentarische Sektion der Europäischen Bewegung“ wird gegründet. Vorsitzender wird der ehemalige Ministerpräsident und derzeitige Justizminister von Württemberg-Hohenzollern Carlo Schmid, der der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands angehört.

11.11.1949
UdSSR 1923-1955.png Deutschland.png
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Deutsche Demokratische Republik

Die im Juni 1945 gebildete Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) mit Sitz in Berlin-Karlshorst überträgt die Verwaltungshoheit der bisherigen Sowjetisch Besetzten Zone (SBZ) der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).

20.11.1949
Bundesrepublik Deutschland

Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer erklärt in einem Interview mit der französischen Zeitung L´Époque, dass Deutschland an keinem neuen Krieg teilnehmen werde und er keine neue deutsche Armee wünsche.

22.11.1949
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik

Das Petersberger Abkommen, die amtliche Niederschrift der Abmachungen zwischen den Alliierten Hohen Kommissaren und dem Deutschen Bundeskanzler auf dem Petersberg, wird zwischen der westdeutschen Bundesregierung unter Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer und den Alliierten Hohen Kommissaren geschlossen. Benannt wird es nach dem Petersberg im Siebengebirge, dem Sitz der Hohen Kommissare. Kernpunkte des Abkommens sind:

  • die Einstellung der Demontagen in einigen Teilen von Deutschland wie Groß-Berlin
  • die Eingliederung der Bundesrepublik Deutschland in den Europarat
  • konsularische Beziehungen und Handelsbeziehungen zu anderen Ländern schrittweise wieder aufzunehmen
  • die ausdrückliche Förderung der Beziehungen zu allen westlichen Staaten
  • Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in internationale Organisationen
  • der Entschluss der Bundesregierung, nach den Grundsätzen Freiheit, Toleranz und Menschlichkeit zu handeln und jegliches Wiederaufleben totalitärer Bestrebungen zu verhindern
  • ferner bekundet die Bundesregierung "ihre ernste Entschlossenheit, die Entmilitarisierung des Bundesgebietes aufrechtzuerhalten und sich mit allen Mitteln, die in ihrer Macht stehen, zu bestreben, dass die Wiederaufstellung bewaffneter Streitkräfte jeder Art verhütet wird. (Protokoll des Abkommens laut Nachrichtenagentur Reuters: Archiv der Gegenwart, 24. November 1949 (Sonderausgabe, S. 208 f., Zitat: S. 209).
  • die Akzeptanz der internationalen Kontrolle des Ruhrgebietes (Beitritt zum Ruhrstatut)
  • die Genehmigung des bilateralen Abkommens über den Marshallplan
  • die Gesetzgebung zur Kartellentflechtung
  • die teilweise Beendigung von Beschränkungen für den Schiffbau

Das Petersberger Abkommen erweitert damit die Rechte der Bundesregierung über das nur einige Wochen vorher geschlossene Besatzungsstatut hinaus. Es wird als erster Schritt der Bundesrepublik Deutschland zu einem eigenständigen Staat gewertet.

24.11.1949
Bundesrepublik Deutschland
  • Über die Verhandlungen mit den Hohen Kommissaren, die vorgestern zum Abschluss des "Petersberger Abkommens" führten, findet im Deutschen Bundestag eine Aussprache statt. Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer verliest eine Presseerklärung der Führung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), welche den Beitritt zur Ruhrunion begrüßt. Die SPD-geführte Opposition hingegen lehnt die „Abmachung“ zwischen Adenauer und den Hohen Kommissaren ab. Sie sieht durch die internationale Ruhrkontrolle ihr Ziel einer Sozialisierung der Montanindustrie auf kaltem Wege ausgehebelt, weil diese Frage damit der nationalen Kompetenz entzogen scheint. Damit stehen die Sozialdemokraten nun zunächst isoliert da. Adenauer sagt: „Hätte ich ein Gesetz machen lassen, wäre bis zu seiner endgültigen Beschließung nach etwa acht Wochen die Demontage in ein für uns unerträgliches Stadium vorgeschritten.“ Er wirft der SPD Verantwortungslosigkeit vor, der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher betitelt Adenauer daraufhin als „Bundeskanzler der Alliierten“. Die Debatte endet im Tumult. Indem Schumacher dem Regierungschef den Patriotismus abzusprechen scheint und der Kanzler an die nationalistische Agitation während der Weimarer Republik erinnert, gerät die SPD in eine Ecke, in die diese als pro-westlich und pro-europäisch geltende Partei eigentlich nicht gehört. Adenauer kann das nur recht sein: Seine Politik der Westintegration wird durch das Bild einer starrköpfigen sozialdemokratischen Opposition, das man sich von nun an in den westlichen Hauptstädten macht, wesentlich erleichtert. Damit werden in der Debatte um das Petersberger Abkommen die Rollen in der Bonner Politik für lange Zeit verteilt werden. Oppositionsführer Kurt Schumacher (SPD) erhält wegen seines Zwischenrufes "Kanzler der Alliierten" einen Sitzungsausschluss von 30 Tagen.
  • Der deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert, die Kontrollen der Schwerindustrie durch die Ruhrbehörde im Ruhrgebiet auf die gesamte europäische Schwerindustrie auszudehnen.

Deutsche Demokratische Republik (Sachsen
In den Johanngeorgenstädter Gruben der AG Wismut bricht ein Stollenbrand aus, bei dem laut DDR-Nachrichtenagentur ADN 19 Arbeiter leichte Rauchvergiftungen erleiden. Etwa 8000 Kumpel arbeiten in den Wismut-Bergwerken, die bis 1948 zum sowjetischen Speziallager Mühlberg an der Elbe gehörten. Die niederländische Zeitung "Telegraaf" berichtet von über 2000 Toten durch "Brände in der Uraniummine in Johanngeorgenstadt".

25.11.1949
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik

In einer Bundestagsdebatte anlässlich der Unterzeichnung des Petersberger Abkommens und dem damit verbundenen Beitritt Deutschlands zur Internationalen Ruhrbehörde sagt Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer: „Hätte ich ein Gesetz machen lassen, wäre bis zu seiner endgültigen Beschließung nach etwa acht Wochen die Demontage in ein für uns unerträgliches Stadium vorgeschritten.“ Der Parteivorsitzende der SPD, Dr. Kurt Schumacher, nennt Adenauer in diesem Zusammenhang einen „Bundeskanzler der Alliierten“. Dies bringt Schumacher einen Ordnungsruf des Bundestagspräsidenten Erich Köhler ein. Schumacher wird nach Sitzungsunterbrechung für eine Sitzung des Ältestenrates vom Bundestagspräsidenten für 20 Sitzungstage von den Verhandlungen ausgeschlossen.

26.11.1949
Republik Indien / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland (Britisch-Indien

Indien, das bisher eine Monarchie im Rahmen des Commonwealth of Nations mit dem britischen König George VI. als Staatsoberhaupt gewesen ist, konstituiert sich als Republik. Jawaharlal Nehru, genannt Pandit, vom populistischen, sozialdemokratisch ausgerichteten Indian National Congress INC ("Congress-Partei"), bleibt Premierminister des Landes; ein neues Staatsoberhaupt soll im Januar 1950 gewählt werden.

27.11.1949
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika

Der US-amerikanische Verteidigungsminister Louis A. Johnson, erklärt anlässlich einer Rundreise bei den amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland, dass keine Pläne für eine Wiederaufrüstung in Deutschland beständen. Der amerikanische Generalstabschef Omar N. Bradley erklärt in Paris, dass die USA derzeit keine Wiederaufrüstung Deutschlands wollen.

28.11.1949
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik

Die Alliierte Hohe Kommission hebt den seit 1945 gehandhabten Lizenzzwang für politische Parteien auf.

29.11.1949
Bundesrepublik Deutschland

In Bonn wählt der erstmal tagende Deutsche Bundestag diese Stadt zur "provisorische Bundeshauptstadt"; sie soll dies bis zum Zeitpunkt der Wiederherstellung der deutschen Einheit bleiben.

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UdSSR 1923-1955.png
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
Generalsekretär der Kommunistischen Partei Josef Wissarionowitsch Stalin
Vorsitzender des Obersten Sowjet Nikolai Michailowitsch Schwernik
Außenminister Andrej Januarjewitsch Wyschinski
03.04.1922-05.03.1953
19.03.1946-15.03.1953
04.03.1949-22.11.1954
Vatikan.png
Staat der Vatikanstadt
Papst Pius XII.
Leiter der Päpstlichen Kommission für den Vatikanstaat Nicola Cardinal Canali
02.03.1939-09.10.1958
20.03.1939-03.08.1961
USA 1912-1959.png
Vereinigte Staaten von Amerika
Präsident Harry S. Truman
Vizepräsident Alben W. Barkley
Außenminister Dean G. Acheson
12.04.1945-20.01.1953
10.01.1949-20.01.1953
20.01.1949-20.01.1953
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
König George VI.
Premierminister Clement Attlee
Außenminister Ernest Bevin
11.12.1936-06.02.1952
27.07.1945-26.10.1951
27.07.1945-09.03.1951
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Französische Republik
Präsident Vincent Auriol
Premierminister Henri Queuille
Außenminister Robert Schuman
16.01.1947-16.01.1954
13.09.1948-06.10.1949
13.09.1948-06.10.1949
Japan 1945-1952.png
Staat Japan
Kaiser Hirohito
Premierminister Yoshida Shigeru
Außenminister Yoshida Shigeru
25.11.1921-07.01.1989
15.10.1948-10.12.1954
15.10.1948-30.04.1952
China.png
Volksrepublik China
Vorsitzender der Zentralen Volksregierung Mao Zedong
Ministerpräsident Zhou Enlai
Außenminister Zhou Enlai
01.10.1949-27.04.1959
01.10.1949-08.01.1976
01.10.1949-11.02.1958
Deutschland.png
Bundesrepublik Deutschland
Präsident Theodor Heuss
Bundeskanzler Konrad Adenauer
Bundesminister für Angelegenheiten des Marschallplanes Franz Blücher
12.09.1949-12.09.1959
15.09.1949-16.10.1963
15.10.1949-15.03.1951
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  • 17.08.1945 - 27.12.1949 ... Indonesischer Unabhängigkeitskrieg.
  • 31.03.1946 - 07.08.1950 ... Chinesischer Bürgerkrieg.
  • 19.12.1946 - 01.08.1954 ... Französischer Indochinakrieg.
  • 02.04.1948 (andauernd) ... Bewaffneter Konflikt in Birma/Myanmar.
08.12.1949
Bundesrepublik Deutschland (Berlin / Italienische Republik

Fernando Teruzzi und Severine Rigoni gewinnen in Berlin das erste Sechs-Tage-Rennen seit dem Zweiten Weltkrieg.

09.12.1949
Föderative Volksrepublik Jugoslawien / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

Im ersten Prozess gegen Sowjetbürger in einem kommunistischen Land verurteilt ein jugoslawisches Gericht zehn sowjetische Staatsbürger wegen Kollaboration während des Zweiten Weltkrieges.


Bundesrepublik Deutschland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland
Bundeskanzler Konrad Adenauer weist in einer Ansprache im britischen Sektor bei der Vorstandssitzung der Christlich Demokratischen Union (CDU) darauf hin, dass es möglicherweise die Wiederbewaffnung Westdeutschlands brauche, um der Gefahr aus dem Osten zu begegnen.

11.12.1949
Konrad Adenauer.jpg
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland

Konrad Adenauer fordert in einem Presseinterview die Mitarbeit Großbritanniens bei der Schaffung einer europäischen Gemeinschaft und fordert es auf, hierbei eine Führungsrolle zu übernehmen.

13.12.1949
Bundesrepublik Deutschland (Schleswig-Holstein

Der Landtag von Schleswig-Holstein verabschiedet in Kiel die "Landessatzung für Schleswig-Holstein". Auf der gleichen Sitzung wird beschlossen, Ahrensburg und Brunsbüttel die Stadtrechte zu verleihen.

15.12.1949
Deutschland.png USA 1912-1959.png
Bundesrepublik Deutschland / Vereinigte Staaten von Amerika

Die Bundesrepublik Deutschland wird in den Exekutivrat der Organization for European Economic Cooperation (OEEC) (Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit) gewählt. Durch diesen Schritt partizipiert sie auch an Mitteln des amerikanischen Wiederaufbauprogramms für Europa, das gemeinhin als "Marshallplanhilfe" bekannt ist. Mit der Unterzeichnung eines zweiseitigen Abkommens über wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den USA und der Bundesrepublik Deutschland, das von Bundeskanzler Konrad Adenauer und von dem US-amerikanischen Hochkommissar John Jay McCloy unterzeichnet wird, tritt Deutschland dem Marshallplanhilfe-Abkommen bei.

16.12.1949
Bundesrepublik Deutschland (Württemberg-Baden

Bundespräsident Theodor Heuss hält in Heidelberg eine Rede über das Für und Wider einer Bewaffnung ("Re-Militarisierung") der Bundesrepublik Deutschland.

17.12.1949
Bundesrepublik Deutschland (Württemberg-Baden

Bundespräsident Theodor Heuss eröffnet die 24 Meter breite neue Friedrichsbrücke in Heidelberg und gibt sie für den Verkehr frei. Die Brücke war am 29. März 1945 von der Wehrmacht gesprengt worden. Nun wurde innerhalb von drei Jahren eine Stahlbetonkonstruktion gebaut, der die alten Brückenpfeiler als Lager dienen.


Bundesrepublik Deutschland (Nordrhein-Westfalen) / Vereinigte Staaten von Amerika / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland / Französische Republik / / Königreich Belgien / Königreich der Niederlande / Großherzogtum Luxemburg
Die drei deutschen Vertreter bei der Internationalen Ruhrbehörde nehmen ihre Arbeit auf. Es sind Bundesminister Franz Blücher, Mitglied der Freien Demokratischen Partei (FDP), Heinz Potthoff, Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und als Gewerkschaftler Mitglied der IG Metall. Der dritte deutsche Teilnehmer ist offenbar Dr. Wolfgang Schneider, Ministerialrat beim Bundeswirtschaftsministerium.

27.12.1949
Indonesien.png Königreich der Niederlande / Republik Indonesien / Niederländisch-Guinea

In Amsterdam wird zwischen den Niederlanden und Vertretern Indonesiens der Vertrag zur Unabhängigkeit der Republik Indonesien unterzeichnet. Niederländisch-Guinea bleibt jedoch vorerst unter kolonialer Verwaltung. Beide Gebiete schließen eine Niederländisch-Indonesische Union. Amtierender Präsident des unabhängigen Indonesien wird der Unabhängigkeitskämpfer Sukarno, der bereits am 17. August 1945 gemeinsam mit Mohammad Hatta die einseitige Unabhängigkeit des Landes erklärt hatte. Nun kommt die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Niederlande auf Druck Großbritanniens, der Vereinten Nationen und der Vereinigten Staaten zustande. Sukarnos Herrschaft stützt sich ideologisch auf die drei Säulen Nationalismus (indonesisch nasionalisme), Religion (agama) und Kommunismus (komunisme), abgekürzt "Nasakom". Seine Regierungszeit wird jedoch von Spannungen zwischen kommunistischen und islamistischen Kräften gekennzeichnet sein. Aufgrund der zunehmenden Spannungen wird sich Sukarno mehr und mehr auf die Kräfte des Militärs zur Stabilisierung seiner Macht stützen. Die Politik wird stark nationalistisch ausgerichtet sein, um den Vielvölkerstaat zu stabilisieren, und sich wirtschaftlich teilweise am Kommunismus orientieren. In deutschen Quellen wird der neue Präsident auch Achmed Sukarno genannt, ein Beiname lautet Bung Karno oder auch Pak Karno; es ist aber auf Java nicht unüblich, nur einen Namen zu tragen. Hauptstadt Indonesiens ist Yogyakarta

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