Königreich Ägypten 2300 BC

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Pyramiden von Gizeh.jpg

KÖNIGREICH ÄGYPTEN

2300 - 2201 BC

Sechste Dynastie (2322-2191 BC)


Hauptorte sind Memphis, Sakkara und Abu Sir
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Das Alte Reich Ägyptens von der 1. bis 6. Dynastie (Quelle: Wikipedia.de)
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Ägypten 2600-2501 BC / Ägypten 2500-2401 BC / Ägypten 2400-2301 BC
Die Könige Ägyptens der 6. Dynastie im 23. Jahrhundert BC
Name Horusname und Bedeutung des Namens ungefähre Herrschaftszeit Anmerkungen
Pepi I.
Meri-taui
2310-2260 BC
Pyramide in Sakkara. Regierungszeit von inneren Spannungen geprägt.
Nemtiemsaf I.
Anch-chau
2260-2254 BC
Pyramide in Sakkara-Süd (unvollendet). Feldzug gegen Nubien.
Pepi II.
Netjeri-chau
2254-2194 BC
Regierte über 60 Jahre. Dezentralisierung der Verwaltung. Pyramide in Sakkara.
Ereignis
2300 BC
Königreich Ägypten / Stamm der Medjan

In Assuan berichten königliche Inschriften und Grabbiographien von Nomarchen (Gaufürsten) und Karawanenführern aus Elephantine, dass Medjau und Nubier, unter Aufsicht der Ägypter, die Kontrolle über die Region übernehmen. Während die Nubier in früheren Unruhen noch eine wesentliche Rolle spielten, ist über die Medjau bis zu Beginn des Mittleren Reiches nur wenig bekannt. Erst jetzt tauchen Darstellungen in mittelägyptischen Grabkapellen auf, die die Medjau als abgemagerte Viehhirten zeigen.

2289 BC
Pepi I.
Königreich Ägypten

Nachdem in einer Haremsverschwörung der Mutter des regierenden Pharao Pepi I., Iput I., beseitigt wird, heiratet Pepi nacheinander zwei Töchter des Hwj (Chui) aus Abydos, die beide den Hofnamen Anchenespepi und Anchenesmerire annehmen.

2285 BC
Königreich Ägypten

Anchenespepi I., die mutmaßliche Hauptfrau des Pharao Pepi I. und Mutter des Merenre, stirbt nach der Geburt ihres zweiten Sohnes. Die zweite Frau, Anchenespepi II., wird Mutter von Pepi II. Weitere Ehefrauen werden Nubwenet, Inenek-Inti, Meritites II., Nedjeftet, Behenu und Haaheru. Mit Letzterer hat Pepi einen Sohn namens Hornetjerichet. Weitere Kinder, deren Mütter unbekannt sind, sind ein Sohn namens Tetianch sowie zwei Töchter namens Neith und Iput II., die später beide mit ihrem (Halb)-Bruder Pepi II. verheiratet werden sollen.

2270 BC
Königreich Ägypten

Im 30. Jahr seiner offiziellen Herrschaft über Ägypten feiert Pharao Pepi I. das sogenannte Sedfest. Innenpolitisch setzt sich Pepi I. für die Entwicklung der Provinzen in größerer Selbstständigkeit gegenüber der Residenz ein und steht damit im Gegensatz zu den meisten seiner Vorgänger. Wesire des Pepi I. sind einige bekannt: aus der frühen Regierungszeit Anch-mahor/Sesi, Mereruka/Meri, Chentikai/Ichechi, Mehu, Ptah-hotep. Später dann Tep-em-anch, Tjenti, Meriteti, Rawer, Mereri, Nefer-sechem-sechat/Chenu, Sesi und Idu/Nefer Anch-merirê. Wesir in Oberägypten ist Djau, der Bruder der Königinnen Anchenespepi I. und Anchenespepi II., in Abydos Iuu. Feldzüge auf der Sinai-Halbinsel und nach Palästina in seiner Zeit sind belegt. Der Ausgangspunkt für Pepis Unternehmungen ist wie schon bei seinen Vorgängern die Hafenanlage von Ain Suchna am Golf von Suez auf der Sinai-Halbinsel.

2260 BC
Pepi I.
Der Name Meren-Re
Königreich Ägypten

Im 51. Jahr seiner Herrschaft stirbt König Pepi I. von Ägypten. Die Pyramide des Pepi I. in Sakkara-Süd wird Men-nefer-Pepi genannt („Dauernd und vollkommen ist (die Pyramide des) Pepi“). Hieraus entsteht später der Name Memphis für die Reichshauptstadt. Die Pyramide hat eine Seitenlänge von 76 Metern und enthält Pyramidentexte. Meren-Re ("Der von Re geliebt wird"), der Sohn des Verstorbenen und dessen Gemahlin Anchenespepi I., besteigt den Thron. Er ist mit Anchenespepi II., der Schwester seiner Mutter und Witwe seines Vaters Pepi I., verheiratet.

2259 BC
Königreich Ägypten

Der ägyptische General Weni unterwirft im Auftrag des neuen ägyptischen Königs Meren-Re die unternubischen Fürstentümer zwischen Assuan und Philae sowie den Ort Ibhat, von wo er den Sarkophag und das Pyramidion für die Pyramide des Königs mitbringt und in den Granit-Steinbrüchen von Elephantine unter anderem eine Scheintür und eine Opfertafel anfertigen lässt.

2255 BC
Königreich Ägypten

Der ägyptische König Meren-Re unternimmt eine zweite Expedition nach Unternubien, worauf eine königliche Inschrift auf der Insel el-Hesseh hinweist, die unmittelbar an das nubische Gebiet angrenzt. Diese Expedition dient Meren-Re dazu, erneut Baumaterial für die königliche Pyramide zu erwerben. Um die Stromschnellen am ersten Nilkatarakt zu umgehen, lässt Weni, der Vorsteher des Königs, fünf Kanäle ausheben und von einheimischen Nubiern Transportschiffe bauen.

2254 BC
Der Name Meren-Re
König Pepi auf dem Schoß seiner Mutter
Die Merenre-Pyramide
Pepi II.
Königreich Ägypten

Nach sechs Jahren auf dem Thron stirbt Pharao Meren-Re. Über das genaue Ausmaß der unter ihm eingeleiteten Reformen der Landesverwaltung liegen nur wenige Quellen vor. Auf jeden Fall wurde der bereits länger anhaltende Trend zur Dezentralisierung Ägyptens weiter fortgesetzt. Dies wird dadurch deutlich, dass die Gaufürsten und die Vorsteher von Oberägypten nicht mehr in Memphis residieren, sondern in den Provinzen und sich letztere auch erstmals dort bestatten ließen. Ferner werden in der königlichen Residenz neue Institutionen eingerichtet, die speziell für die Verwaltung Oberägyptens zuständig sind. Während Merenres Regierungszeit rückte Nubien in den Mittelpunkt der außenpolitischen Interessen Ägyptens. Weitere wichtige Zeugnisse sind die autobiografischen Inschriften zweier hoher Beamter. Bei dem ersten handelt es sich um den in Abydos bestatteten Weni. Dieser diente bereits unter Pepi I. und führte zu dieser Zeit fünf Mal mittels in Nubien rekrutierter Soldaten Krieg gegen Beduinen auf der Sinai-Halbinsel. Unter Merenre wurde er zum „Vorsteher von Oberägypten“ ernannt und führte im bereits fortgeschrittenen Alter zwei Expeditionen in nubische Steinbrüche durch. Ein weiterer wichtiger Beamter war Harchuf, der nach Weni ebenfalls zum „Vorsteher von Oberägypten“ aufstieg. Wie aus der Autobiografie in seinem Grab auf der Qubbet el-Hawa bei Assuan hervorgeht, unternahm er unter Merenre insgesamt drei Expeditionen, die ihn tief nach Nubien und in die libysche Wüste führten, um die dortigen Länder zu erkunden und Handel zu treiben. Die erste Reise führte Harchuf noch gemeinsam mit seinem Vater Iri durch. Sie dauerte sieben Monate und führte in das bislang nicht sicher lokalisierte Land Jam. Weitere Einzelheiten sind nicht überliefert. Die zweite, von Harchuf allein geleitete Reise dauerte acht Monate und führte ihn durch mehrere nubische Länder. Die dritte Reise wird am ausführlichsten beschrieben und fand unter schwierigen Bedingungen statt. Harchuf traf den Herrscher von Jam, während dieser einen Kriegszug gegen Libyer unternahm. Nach einem Tauschhandel stellte ihm der Herrscher von Jam Soldaten zur Verfügung, die Harchuf benötigte, um auf dem Rückweg die Länder Irtjet und Satju sicher passieren zu können, deren Herrscher in der Zwischenzeit auch das Nachbarland Wawat erobert hatte. Neben den Nubien-Expeditionen sind nur wenige Ereignisse aus Merenres Regierungszeit bekannt. Weni erwähnt in seiner Autobiografie noch eine weitere Expedition, die ihn in die Alabaster-Steinbrüche von Hatnub in Mittelägypten führte, wo er eine Opfertafel anfertigen ließ. Eine andere von Merenre beauftragte Steinbruch-Expedition ist im Wadi Hammamat bezeugt. In Gizeh wurden im Totentempel der Menkauhor-Pyramide die Bruchstücke eines Dekrets gefunden, das die dortige Priesterschaft begünstigte. Das einzige aus Merenres Regierungszeit mit Sicherheit bekannte größere Bauprojekt stellt seine Pyramidenanlage in Sakkara-Süd dar. Das Bauwerk blieb unvollendet und wird sich 4300 Jahre später aufgrund von Steinraub in einem sehr schlechten Zustand befinden. Als Standort für seine Grabanlage wählte Merenre einen Platz südwestlich der Grabanlage seines Vaters und westlich der Djedkare-Pyramide. Architektonisch folgt die Pyramide einem seit Djedkare etablierten Standardprogramm und ist somit weitgehend identisch mit den anderen Pyramiden der späten 5. und der 6. Dynastie. Sie hat eine Kantenlänge von 78,60 Metern und eine geplante Höhe von 52,40 Meter. An der Nordseite führt von einer Kapelle aus ein Gang schräg nach unten, der zunächst in eine Kammer mündet. Von dort aus führt ein waagerechter, mit Fallsteinen versperrter Gang weiter zur Vorkammer, die sich unter dem Zentrum der Pyramide befindet. Von hier zweigen östlich ein Magazinraum und westlich die Grabkammer ab. Vor- und Grabkammer besitzen ein Giebeldach, das mit Sternen bemalt ist. Auch die Wände der Gänge und Kammern sind verziert, unter anderem mit Pyramidentexten. Der Pyramidenkomplex bleibt unvollendet. Daneben gibt es noch Hinweise, dass Merenre Arbeiten am Osiris-Tempel in Kom el-Sultan bei Abydos vornehmen ließ. Nachfolger des Verstorbenen wird Pepi II., der Sohn von Pharao Pepi I. und dessen Gemahlin Anchenespepi II.; seine Halbbrüder sind sein Vorgänger Menren-Re und die beiden Prinzen Tetianch und Hornetjerichet. Pepi II. ist sechs Jahre alt, daher wird er in einer Skulptur auf dem Schoß seiner Mutter sitzend dargestellt. Die Mutter fungiert als Regentin, aber auch sein Onkel Djau spielt eine bedeutende Rolle, da er Wesir der Provinz von Abydos ist. Ihm werden später Idi und Pepinacht nachfolgen.

2252 BC
Königreich Ägypten

Im Auftrag des Königs von Ägypten, Pepis II., wird eine Expedition auf die Sinai-Halbinsel durchgeführt, um die Kupfer- und Türkis-Minen des Wadi Maghara aufzusuchen und von dort Material nach Ägypten zu bringen. König Pepis Beamter Harchuf unternimmt von Elephantine aus eine Reise in das Land Jam. Er hat bereits unter Merenre dreimal Nubien bereist und diese Reisen in seiner Grabanlage auf der Qubbet el-Hawa ausführlich beschrieben. Aus diesen Berichten geht hervor, dass eine veränderte politische Situation ihm die Heimreise bei seiner dritten Expedition sichtlich erschwert und er nur dank eines starken Truppenkontingents des Fürsten von Jam sicher zurück nach Ägypten gelangt.

2250 BC
Königreich Ägypten

Harchuf, der Beamte des Königs Pepis II. von Ägypten, unternimmt seine letzte Reise ins Land Jam und lässt an seinem Grab die Kopie eines Briefs des jungen Pepi II. anbringen, in dem dieser seine große Freude darüber ausdrückt, dass Harchuf ihm einen „Tanzzwerg“ (wohl ein Pygmäe) aus Jam mitbrachte und ihn ermahnte, sehr gut auf diesen aufzupassen.

2228 BC
Königreich Ägypten

Im Auftrag des Königs von Ägypten, Pepis II., findet eine Expedition in die Alabaster-Steinbrüche von Hatnub in Mittelägypten statt. Außerdem werden Handelskontakte zwischen Ägypten und der Stadt Byblos im heutigen Libanon ausgebaut.

2224 BC
Königreich Ägypten

Zum 30. Jubiläum der Herrschaft des Königs Pepi II. von Ägypten wird ein Sedfest gefeiert. Der König ist 36 Jahre alt. In seinem Hofstaat dienen seine Halbbrüder Tetianch und Hornetjerichet. Als Ehefrauen sind seine Halbschwestern Neith und Iput II., seine Nichte Anchenespepi III. sowie zwei weitere Frauen namens Anchenespepi IV. und Wedjebten bekannt. Aus der Ehe mit Neith ist Thronerbe Nemtiemsaef II. (Antiemsaef II.) hervorgegangen, aus der Ehe mit Anchenespepi IV. Neferkare Nebi. Bei Nebkauhor-Idu und Ptahschepses handelt es sich möglicherweise um weitere Söhne Pepis II. Als Wesire in Meir sind Anch-Pepi-Heriib und Anch-Pepi-Henikem bekannt. Residenz-Wesire in Memphis waren Ihichenet und Chenu, Ima-Pepi und Schenai, Chabau-Chnum/Biu und Nihebsed-Neferkare sowie Teti. Das wichtige Amt des Wesirs erfährt unter Pepi II. eine Umstrukturierung seiner Kompetenzen. Der Titel des „Vorstehers aller Arbeiten des Königs“ wird nun direkt an den Residenz-Wesir gebunden. Ihm fällt somit die direkte Zuständigkeit für die königlichen Bauprojekte und für die Rekrutierung von Arbeitskräften zu. Im Gegenzug werden aber die Ämter des Scheunen- und des Schatzhausvorstehers, die zuvor sehr eng mit den Wesiren verbunden waren, jetzt zunehmend mit Nicht-Wesiren besetzt. In der Provinzverwaltung lässt sich für Pepis Regierungszeit feststellen, dass zumindest gelegentlich das Amt des Scheunenvorstehers auch von Wesiren getragen wird. Beim Amt des Schatzhausvorstehers ist dies jedoch so gut wie nie der Fall. Die Verteilung der Titel legt nahe, dass Pepi beabsichtigt, die Provinz- der Residenzverwaltung gleichzustellen oder sie sogar von dieser unabhängig zu machen. Dies wird jedoch für das Scheunenressort nur zum Teil und für das Schatzhausressort praktisch gar nicht umgesetzt. Stattdessen verbleibt die Kontrolle über beide Ressorts durch die Besetzung mit rangniederen Beamten in der Provinz faktisch bei der Residenzverwaltung. Wie schon unter seinem Vorgänger Merenre spielt aber auch der Handel mit Nubien eine zentrale Rolle. Die Beziehungen nach Süden sind allerdings unter Pepis Herrschaft von zunehmenden Feindseligkeiten beherrscht. Weitgehend friedlich scheinen die Reisen zu sein, die im Grab des Chui auf der Qubbet el-Hawa genannt werden. Dort berichtet ein Diener namens Chnumhotep, dass er zusammen mit seinem Herrn Chui und einem weiteren hohen Beamten namens Tjetji insgesamt elf Reisen nach Nubien und nach Punt im heutigen Eritrea oder Somalia unternommen hat. Von feindseligen Auseinandersetzungen berichtet hingegen Sabni in seinem Grab auf der Qubbet el-Hawa. Sein Vater Mechu I. leitete eine Expedition nach Nubien starb dort. Offenbar war er ermordet worden, denn sein Leichnam verblieb zunächst in Nubien und Sabni musste mit einem größeren Aufgebot an Soldaten nach Nubien marschieren um ihn heim zu holen. Sabni selbst starb offenbar unmittelbar nach seiner Rückkehr von einer Nubien-Expedition in Elephantine. Sein Sohn Mechu II. weilte zu dieser Zeit selbst in Nubien und erhielt nach seiner Rückkehr die Unterstützung der königlichen Residenz für die Ausstattung des Grabes seines Vaters. Eine weitere Inschrift auf der Qubbet el-Hawa stammt von Pepinacht, genannt Heqaib. Dieser berichtet von zwei militärischen Unternehmungen in Nubien. Der König hat ihn ausgesandt, um die beiden Länder Wawat und Irtjet zu „zerhacken“. Pepinacht berichtet, dass er auf seiner ersten Kampagne mehrere Fürstenkinder und militärische Führer tötete und eine große Anzahl an Kriegsgefangenen nach Ägypten führte. Auf seiner zweiten Kampagne nahm er schließlich die beiden Fürsten von Wawat und Irtjet sowie deren Kinder und zwei hohe Kommandeure gefangen und brachte sie zusammen mit zahlreichen Rindern und Ziegen nach Ägypten. Eine dritte Militärexpedition führte Pepinacht in die Ostwüste. Dort waren der Kommandant Aaenanch und sein Begleittrupp von Beduinen (von den Ägyptern „Sandbewohner“ genannt) ermordet worden, als sie gerade ein Schiff bauten, das eine Reise nach Punt unternehmen sollte. Pepinacht führte eine Strafexpedition gegen die Beduinen und brachte den Leichnam Aaemanchs zurück in die Residenz.

2216 BC
Königreich Ägypten

Das Königreich Ägypten zerfällt faktisch in einzelne Herrschaften, der Pharao bleibt dennoch auf dem Thron als Führer des Landes.

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