Deutscher Bund 1866.05

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DEUTSCHER BUND

Chronik des Mai 1866


Auf den preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck wird ein Attentat verübt

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Fortlaufende Ereignisse
* Ereignis (seit ...)
07.05.1866
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Cohin-Blind verübt ein Attentat auf Bismarck
Deutscher Bund / Königreich Preußen / Kaisertum Österreich

Ferdinand Cohen-Blind verübt in der Berliner Promenade Unter den Linden ein Attentat auf den preußischen Ministerpräsidenten Graf Otto von Bismarck, um den "drohenden Bruderkrieg zwischen Preußen und Österreich abzuwenden." Bismarck wird nur leicht verletzt, der Attentäter wird in Polizeigewahrsam genommen. Ferdinand Cohen-Blind wurde in Mannheim als Sohn jüdischer Eltern, Jakob Abraham Cohen und dessen zweiter Frau Friederike, geb. Ettlinger, geboren. Seine Mutter war eine selbstbewusste Frau, die kurze Zeit nach der Geburt ihres Sohnes ein Verhältnis mit Karl Blind begann, einem ehemaligen Studenten, der wegen seiner radikal demokratischen Gesinnung von der Universität Heidelberg verwiesen worden war. Mit dem Geld ihres Mannes unterstützte Friederike Cohen Karl Blinds politische Aktivitäten, wurde mit ihm gemeinsam im Sommer 1847 verhaftet und vorübergehend inhaftiert. Nachdem Jakob Abraham Cohen 1848 gestorben war, heiratete Friederike 1849 Karl Blind, der dadurch zu Ferdinands Stiefvater wurde. Nach der Niederschlagung der Badischen Revolution, in der Karl Blind auf Seiten der republikanischen Aufständischen gekämpft hatte, musste er mit seiner Frau und ihren Kindern ins Exil gehen, zunächst nach Paris, später nach Brüssel und 1852 nach London. Die Kindheit im Exil prägte Cohen-Blind, der die monarchischen Systeme der deutschen Staaten ablehnte und hoffte, seinem Stiefvater als Verfechter der Demokratie nacheifern zu können. 1862 kehrte Cohen-Blind nach Deutschland zurück und war zunächst Gasthörer an der Universität Tübingen, ab 1864 dann Student an der Landwirtschaftlichen Akademie Hohenheim, wo er sehr gute Leistungen erbrachte. Nach Abschluss des Studiums im März 1866 begab er sich auf eine Wanderung durch Bayern und Böhmen. Die zunehmende Wahrscheinlichkeit eines Krieges zwischen Preußen und Österreich brachte ihn zu dem Entschluss, den preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck, den er als Urheber des drohenden Bruderkrieges sah, durch ein Attentat zu töten, um so den Krieg noch abzuwenden. Er fuhr von Karlsbad nach Berlin, wo er am 5. Mai eintraf und sich im Hotel Royal an der Straße Unter den Linden einquartierte. Cohen-Blind schrieb über sein Vorhaben aus Berlin einen Brief an seinen Stiefvater. Dieser Brief wurde von der preußischen Polizei abgefangen und ist seither verschwunden. Ebenso schrieb er am 7. Mai einen Brief an Mathilde Weber nach Tübingen, in dem er ihr sein Vorhaben erklärte. Am Nachmittag des heutigen Tages passt Cohen-Blind nahe der russischen Botschaft den Ministerpräsidenten ab, der König Wilhelm im Schloss Bericht erstattet hatte und nun zu Fuß auf dem Heimweg ist. Er feuert aus einem Revolver zwei Schüsse von hinten auf den Ministerpräsidenten ab. Bismarck dreht sich schnell um und packt Cohen-Blind, der trotzdem noch drei weitere Schüsse abgeben kann. Soldaten des gerade vorbeimarschierenden 1. Bataillons des 2. Garde-Regiments zu Fuß eilen herbei und nehmen Cohen-Blind fest. Bismarck setzt seinen Heimweg fort und wird später am Abend vom Leibarzt des Königs, Gustav von Lauer, untersucht, der feststellt, dass die ersten drei Kugeln den Körper nur gestreift haben und die letzten beiden Geschosse von den Rippen abgeprallt seien und keine nennenswerten Verletzungen verursachten. Währenddessen wird Cohen-Blind zum Verhör ins Polizeipräsidium gebracht.

08.05.1866
Deutschland.png Österreich 1804-1869.png
Deutscher Bund / Königreich Preußen / Kaisertum Österreich

Ferdinand Cohen-Blind, der am Vortag nach einem versuchten Attentat auf den Ministerpräsidenten des Königreiches Preußen, Graf Otto von Bismarck, festgenommen und zum Verhör in ein Polizeipräsidium gebracht wurde, gelingt es, sich in einem unbeobachteten Moment mit einem Messer die Halsschlagader durchzutrennen, woraufhin er kurz nach 0400 Uhr morgens stirbt. Sein Leichnam soll ohne Zeremonie und nachts auf dem Nikolaifriedhof beigesetzt werden.

30.05.1866
Deutschland.png Österreich 1804-1869.png
Deutscher Bund / Kaisertum Österreich

Im Prager Interimstheater wird die Oper "Die verkaufte Braut" von Friedrich Smetana uraufgeführt.

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