Deutsches Kaiserreich 1871-II

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Wappen des Deutschen Kaiserreiches

DEUTSCHES KAISERREICH

Hauptstadt: Berlin

Chronik des Jahres 1871

II. Quartal 1871


Der Deutsche Reichstag beschließt die rechtliche Gleichstellung der jüdischen Bevölkerung


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zwischen 10.12.1870 und 17.01.1871
Chronik des
Deutschen Kaiserreiches
des Jahres 1871
I. Quartal - II. Quartal - III. Quartal - IV. Quartal
1871
fortlaufende Ereignisse
  • Waffenstillstand im Deutsch-Französischen Krieg und Friedensverhandlungen (seit 26. Februar 1870)
01.04.1871
Deutsches Reich.gif
Deutsches Kaiserreich
Die Regierung des Deutschen Kaiserreiches am Beginn des zweiten Quartals 1871
Deutsches Reich.gif Funktion Name seit Tage Jahre im Amt
Wilhelm I.jpg
Kaiser
Wilhelm I.
(* 1797 Berlin)
18.01.1871
73
0,2
Otto von Bismarck.jpg
Reichskanzler
Otto Fürst von Bismarck
(* 1815 Schönhausen)
(parteilos)
21.03.1871
11
0,0
Hermann von Thile.jpg
Erster Staatssekretär
im Auswärtigen Amt
(Außenminister)
Hermann von Thile
(* 1812 Berlin)
(parteilos)
21.03.1871
11
0,0
Albrecht von Roon.jpg
Militärischer Berater
des Reichskanzlers
General Albrecht von Roon
(* 1803 Pleushagen b. Kolberg)
(preußischer Kriegsminister)
21.03.1871
11
0,0
Heinrich von Stephan.jpg
Generalpostdirektor
Heinrich Stephan
(* 1831 Stolp)
(parteilos)
21.03.1871
11
0,0
14.04.1871
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Deutsches Kaiserreich

Der Reichstag verabschiedet die Verfassung des Deutschen Kaiserreiches mit nur sieben Gegenstimmen.

16.04.1871
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Deutsches Kaiserreich

Der Reichstag verabschiedet die Verfassung des Deutschen Kaiserreiches mit nur sieben Gegenstimmen.

20.04.1871
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Deutsches Kaiserreich

Die Vertreter der Länder des Deutschen Kaiserreiches treffen zum ersten Mal zu einer Fahrplankonferenz der deutschen Eisenbahnen zusammen.

22.04.1871
Deutsches Reich.gif Menora.jpg
Deutsches Kaiserreich

Die Abgeordneten des Deutschen Reichstages beschließen die rechtliche Gleichstellung der Juden in Deutschland. Einer Schätzung zufolge leben im Gebiet des neugegründeten Deutschen Kaiserreiches 512.000 Menschen jüdischen Glaubens. Bei der letzten Schätzung im Jahre 1820 waren es noch 220.000 Menschen. Die neue Reichsverfassung wird ihnen die volle Gleichberechtigung zugestehen. August Rohling, Priester und Professor der katholischen Theologie in Münster, wird schlagartig bekannt, nachdem er die antisemitische Schrift "Der Talmudjude" veröffentlichte. Sie enthält aus dem Zusammenhang gerissene Talmud-Zitate, die Rohling negativ interpretiert. Damit versucht er auf theologischem Wege gegen die sogenannte „jüdische Rasse“ vorzugehen. Er stützt sich dabei im Wesentlichen auf das Werk von J. A. Eisenmenger „Entdecktes Judenthum Oder Gründlicher und Wahrhaffter Bericht, welchergestalt die verstockten Juden die Hochheilige Drey-Einigkeit lästern und verunehren“. Eine weitere Quelle Rohlings ist der jüdische Konvertit Aron Israel Brimann (Pseudonym Dr. Justus), der sich bereits durch antisemitische Hetzschriften hervorgetan hat. "Der Talmudjude" hat eine weitreichende Wirkung. Rohling zufolge gebiete die jüdische Religion ihren Anhängern, wann immer möglich Christen zu schädigen und zu töten – so verteidigt Rohling auch die mittelalterliche Ritualmordlegende. "Der Talmudjude" wird 17 Auflagen erleben. Rohling beweist mit teilweise gefälschten Auszügen, dass der Talmud erlaube, ... alle Nichtjuden auf jede Weise auszubeuten, sie physisch und moralisch zu vernichten, Leben, Ehre und Eigenthum derselben zu verderben, offen und mit Gewalt, heimlich und meuchlings; – das darf, ja soll, wenn er kann, der Jude von Religions wegen befolgen, damit er sein Volk zur irdischen Weltherrschaft bringe.

26.04.1871
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Deutsches Kaiserreich

In Berlin erscheint die letzte Ausgabe des Organs des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins „Social-Demokrat“.

10.05.1871
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Deutsches Kaiserreich / Französische Republik

Ende des Französisch-Preußischen Krieges. Die Friedensverhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland in Frankfurt am Main enden mit der Unterzeichnung des abschließenden Friedensvertrages von Frankfurt durch Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck und Außenminister Jules Favre. Dieser verpflichtet Frankreich zur Abtretung des Elsass ohne Belfort und Nordlothringens mit der Festung Metz sowie zur Zahlung von fünf Milliarden Francs Reparationen an Deutschland. Bis zur Abzahlung der Summe bleiben deutsche Truppen in Nordfrankreich und in Paris stationiert.

03.06.1871
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Deutsches Kaiserreich

Der Deutsche Reichstag stimmt der Eingliederung von Elsass und Lothringen ins Reich zu.

16.06.1871
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Deutsches Kaiserreich

Die im Deutsch-Französischen Krieg siegreichen Garden halten unter Führung von Kaiser Wilhelm I. Einzug in Berlin. An seiner Seite sind Prinz Friedrich Wilhelm (später Kaiser Friedrich III.), Prinz Friedrich Karl, Fürst Otto von Bismarck sowie General Helmuth Karl Bernhard von Moltke.

24.06.1871
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Deutsches Kaiserreich
  • Das Wochenblatt Agitator, die zweite Berliner Arbeiterzeitung nach dem Social-Democrat, stellt mit der Ausgabe Nr. 22 sein Erscheinen ein.
  • In der Leipziger Straße 4 in Berlin-Mitte wird, nachdem die Königliche Porzellanmanufaktur verlegt und das Gebäude abgetragen wurde, mit einem Neubau begonnen, der dem Reichstag als provisorische Tagungsstätte dienen soll.
Deutsches Reich.gif 50px Lauenburg 1866-1876.jpg
Deutsches Kaiserreich / Königreich Preußen / Herzogtum Sachsen-Lauenburg

Der deutsche Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck erhält von Kaiser Wilhelm I. den Sachsenwald bei Friedrichsruh im Herzogtum Lauenburg als Eigentum. Der Sachsenwald ist der Rest eines riesigen Urwaldes, bestehend vorwiegend aus Eichen und Buchen, der sich von der Ostsee bis nach Niedersachsen erstreckt. Bereits seit der Steinzeit siedelten Menschen im Bereich des Urwaldes, indem sie kleine Lichtungen für Äcker schufen und den Wald zur Schweinemast nutzten. Die ältesten Nachweise für eine feste Besiedelung des Sachsenwaldes und des Gebiets von Hamburg werden auf das 4. Jahrhundert vor Christus datiert. Ebenso wie in Hamburg zeugen Megalithgräber für eine frühgeschichtliche Besiedelung. Die Menschen fingen in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung an, den Urwald großflächig zu roden, so dass er im späten Mittelalter – bis auf den Sachsenwald – praktisch verschwunden war. Bereits im Mittelalter war das Eigentum am Sachsenwald begehrt und nach heftigem Streit mit den Herzögen von Sachsen-Lauenburg gelangte mit dem Vertrag von Perleberg im Jahr 1420 eine Hälfte des Sachsenwaldes an die Hansestädte Hamburg und Lübeck, die diesen Anteil mit Geesthacht und den Vierlanden von ihrem beiderstädtischen Amtssitz Bergedorf aus verwalteten. Durch die Gasteiner Konvention gelangte Lauenburg und damit auch der Sachsenwald zu Preußen.

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