Chronik 07.1870
DIE EREIGNISSE IM JULI 1870
DIE SCHLAGZEILEN DES MONATS
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(nach Geburtsjahr geordnet)
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| Jahres-Chroniken | ||||||
| Länderchroniken | ||||||
| Nation | Name | Regierungszeit | ||
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Premierminister William Ewart Gladstone |
03.12.1868-20.02.1874 | |||
Präsident des Ministerrates Alfred II. Józef Marian Graf Potocki von Pilawa |
12.04.1870-06.02.1871 | |||
Siegelbewahrer und Minister für Justiz und Religion Olivier Émile Ollivier |
02.01.1870-09.08.1870 | |||
Vorsitzender des Ministerrates Pawel Pawlowitsch Gagarin |
02.03.1864-04.03.1872 | |||
Ministerpräsident Otto Graf von Bismarck |
23.09.1862-01.01.1873 | |||
Vizepräsident Schuyler Colfax |
04.03.1869-04.03.1873 | |||
| Chronik 1860 / Chronik 1861 / Chronik 1862 / Chronik 1863 / Chronik 1864 / Chronik 1865 / Chronik 1866 / Chronik 1867 / Chronik 1868 | |
| Chronik Januar 1869 / Februar 1869 / März 1869 / April 1869 / Mai 1869 / Juni 1869 / Juli 1869 / August 1869 / September 1869 / Oktober 1869 / November 1869 / Dezember 1869 | |
| Chronik Januar 1870 / Februar 1870 / März 1870 / April 1870 / Mai 1870 / Juni 1870 / Juli 1870 / August 1870 / September 1870 / Oktober 1870 / November 1870 / Dezember 1870 |
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Königreich Spanien Die Kandidatur von Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen zum König von Spanien wird in Madrid bekannt gegeben. Vorgeschlagen wurde Leopold von dem abgedankten König Ferdinand II. von Portugal, dem die spanische Krone zunächst angetragen worden war, und der das Angebot unter Hinweis auf seinen Schwiegersohn Leopold abgelehnt hatte. Der Hohenzollernkandidat stammt aus einer fernen und ständig katholischen Nebenlinie des längst protestantischen Hohenzollernhauses; seine gemeinsamen Vorfahren mit König Wilhelm von Preußen haben 600 Jahre zuvor gelebt. | ||||||||
| Norddeutscher Bund / Königreich Preußen Der Hofgärtner Johann Heinrich Gustav Meyer wird zum ersten Gartendirektor Berlins berufen. Damit beginnt die eigentliche Geschichte der Berliner Gartenverwaltung. | |||||||||
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Königreich Spanien In deutschen Landen wird die Forderung der französischen Regierung, dass Deutsche auf immer auf eine Thronkandidatur in Spanien verzichten sollen, nicht akzeptiert. Nachdem tags zuvor die französische Presse über die Kandidatur eines Prinzen von Hohenzollern auf den spanischen Thron berichtete, berät der französische Kaiser Napoléon III. mit seinem Kabinett unter Ministerpräsident Émile Ollivier über die entstandene Situation. Man befürchtet eine außenpolitische Umklammerung mit einem deutschen diplomatischen Triumph. Eine besondere Rolle spielt Herzog Antoine Alfred Agénor de Gramont, der erst Mitte Mai französischer Außenminister geworden ist. Als Diplomat vertritt er bisher eine strikte antipreußische Linie. Allerdings ist das Haus Hohenzollern-Sigmaringen mit dem Pariser Hof durchaus freundschaftlich verbunden, was sich daran zeigt, dass Napoléon III. einen Bruder Leopolds gegen den Widerstand der Großmächte auf den Thron Rumäniens gebracht und Leopold selbst als König von Griechenland in Aussicht genommen hat. Auf der familiären Seite steht Prinz Leopold Frankreich näher als den Hohenzollern: Eine seiner Großmütter ist Stéphanie de Beauharnais, eine Adoptivtochter Napoléons I., die andere Großmutter ist Marie Antoinette Murat. | ||||||||
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Königreich Spanien / Norddeutscher Bund / Französisches Kaiserreich Frankreich teilt den europäischen Hauptstädten die französische Sicht zur Kandidatur des Prinzen von Hohenzollern-Sigmaringen auf den spanischen Thron mit. Außenminister Antoine Alfred Graf Agénor de Gramont verliest eine von Kaiser Napoléon III. gutgeheißene und von der Regierung einstimmig gebilligte scharfe Erklärung vor der „Chambre législative“, wonach Frankreich eine solche Entwicklung nicht hinnehmen und sollte es doch dazu kommen ohne Zögern seine Pflicht tun werde, was als eine kaum verschleierte Kriegsdrohung angesehen wird: „Frankreich würde nicht dulden, dass der Prinz von Hohenzollern oder sonst irgendein preußischer Prinz den spanischen Thron besteigt. Um diesen möglichen Fall zu verhindern, zählt die Regierung zugleich auf die Klugheit des deutschen Volkes und auf die Freundschaft des spanischen Volkes. Sollte es jedoch anders kommen, so wüssten wir kraft Ihrer (der Abgeordneten) Unterstützung und derjenigen der Nation ohne Zögern und ohne Schwäche unsere Pflicht zu tun.“ | ||||||||
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Königreich Griechenland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland / Königreich Italien Wegen der missglückten Befreiung der britischen, italienischen und griechischen Geiseln, die Ende März von Räubern entführt worden waren und vier von ihnen bei der Aktion zu Tode gekommen sind, tritt der stellvertretende griechische Innenminister Andreas Avgerinos zurück, obwohl er klare Anweisungen zum Schutz der Geiseln gegeben hatte, die das Militär allerdings nicht erfüllte. Griechenland verpflichtet sich zu Entschädigungszahlungen an die Hinterbliebenen der Opfer in Großbritannien und an Italien und bringen ihr Bedauern über das Geschehen zum Ausdruck. | ||||||||
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Königreich Spanien / Norddeutscher Bund / Französisches Kaiserreich Der französische Botschafter am preußischen Hof, Vincent Graf Benedetti, wird nach Bad Ems entsandt, wo sich König Wilhelm I. von Preußen gerade aufhält, um den preußischen König aufzufordern, Prinz Leopold von Hohenzollern und Sigmaringen, zum Verzicht auf die spanische Thronkandidatur zu bewegen. Es entsteht so viel Druck auf die Familie Hohenzollern, dass Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen, Leopolds Vater, angesichts des Aufziehens einer europäischen Krise im Namen seines Sohnes den Verzicht auf die spanische Königswürde erklärt. | ||||||||
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Königreich Spanien / Norddeutscher Bund / Französisches Kaiserreich Datei:Helmuth Graf von Moltke.jpg Helmuth Graf von Moltkes letzter Wunsch ist ein Krieg gegen Frankreich | ||||||||
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Dominion Kanada / Manitoba In Fort Garry (heute Winnipeg) wird eine Gesetzgebende Versammlung für die zu gründende Provinz Manitoba gegründet. | ||||||||
| Norddeutscher Bund / Königreich Bayern / Französisches Königreich Bayern ist beunruhigt wegen der Gebietsforderungen Frankreichs auf die Pfalz und ordnet die Mobilisierung der Armee an. | |||||||||
| Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Dominion Kanada / Manitoba / Northwest Territories Manitoba wird nach New Brunswick, Nova Scotia, Ontario und Québec die fünfte Provinz Kanadas und die dritte, in der ausschließlich Englisch Verkehrssprache ist. Fort Garry, ein Handelsposten der Hudson Bay Company in Manitoba, wird zur Provinzhauptstadt. Die neue Provinz umfasst nur 5,6 Prozent des späteren Ausmaßes von 1912 und wird daher in Kanada als "Briefmarken-Provinz" verspottet. Zum ersten Premierminister Manitobas, der hier "Chief Minister" genannt wird, wird Alfred Boyd bestimmt, der sich wohl vor allem für das Amt qualifiziert, weil er zweisprachig und ein Gegner des Rebellen Louis Riels ist. | |||||||||
| Vereinigte Staaten von Amerika / Georgia / Konföderierte Staaten von Amerika Georgia wird als letzter der ehemaligen Konföderierten Staaten von Amerika wieder in die Union aufgenommen. Mit dem Wiedereintritt Georgias als letzten konföderierten Staat in die Vereinigten Staaten von Amerika wird der Bund der Konföderierten Staaten von Amerika („Südstaaten“) de facto aufgelöst. | |||||||||
| Norddeutscher Bund / Großherzogtum Baden / Französisches Königreich Der Bundesrat tritt zusammen und erklärt sich mit den Erklärungen und der Ablehnung des Kanzlers Otto Graf von Bismarck zu den Forderungen Frankreichs, dass niemals ein Angehöriger des Hauses Hohenzollern ohne die Erlaubnis des französischen Königshauses König in einem anderen Land werden darf, einverstanden. Die Mobilisierung Preußens wird angeordnet, ebenso mobilisiert der Großherzog von Baden seine Armee für einen eventuellen Krieg gegen Frankreich. | |||||||||
| Norddeutscher Bund / Königreich Preußen / Französisches Königreich Die französische Legislative bewilligt bei nur sechs Gegenstimmen die Finanzmittel für einen Krieg gegen Preußen. | |||||||||
| Schweizerische Eidgenossenschaft Der Bundesrat der Schweiz erklärt in der sich ankündigenden kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Deutschland und Frankreich die Neutralität der Schweiz. Gleichzeitig werden fünf Divisionen mobilisiert. | |||||||||
| Norddeutscher Bund / Königreich Württemberg / Französisches Königreich Angesichts der Möglichkeit einer kriegerischen Auseinandersetzung der Länder des Norddeutschen Bundes oder der Nachbarn Bayern und Badens gegen Frankreich wird in Württemberg die Mobilisierung der Armee angeordnet.
Königreich Italien / Kirchenstaat
Norddeutscher Bund / Großherzogtum Baden / Königreich Württemberg / Königreich Bayern / Kaiserreich Frankreich / Österreich-Ungarische Monarchie
Norddeutscher Bund (Königreich Preußen)
Norddeutscher Bund / Kaiserreich Frankreich
Norddeutscher Bund / Kaiserreich Frankreich
Norddeutscher Bund (Königreich Preußen)
Norddeutscher Bund (Königreich Preußen) Österreich-Ungarische Monarchie | |||||||||
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