Germania Magna 60: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Enkel des Hunno (Anführer) der Franken Antenor IV., Richemer, und seine Gemahlin, die Gallierin Ascyla, werden Eltern eines Jungen namens Odomar, der nun in der Thronfolge an dritter Stelle steht. <br> | Der Enkel des Hunno (Anführer) der Franken Antenor IV., Richemer, und seine Gemahlin, die Gallierin Ascyla, werden Eltern eines Jungen namens Odomar, der nun in der Thronfolge an dritter Stelle steht. <br> | ||
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| + | In Mongontiacum (heute Mainz) wird ein Nero-Denkmal errichtet. <br> | ||
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| <center>'''[[Chronik 69|69]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Stamm der Gallier]]''' <br> | | <center>'''[[Chronik 69|69]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Stamm der Gallier]]''' <br> | ||
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'''[[Imperium Romanum]] / [[Stamm der Bataver]]''' <br> | '''[[Imperium Romanum]] / [[Stamm der Bataver]]''' <br> | ||
Aufstand der Bataver unter Julius Civilis. Die Aufständischen brennen Legionslager nieder und rufen ein eigenes Reich aus. <br> | Aufstand der Bataver unter Julius Civilis. Die Aufständischen brennen Legionslager nieder und rufen ein eigenes Reich aus. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 69|01.01.69]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Superior]]''' <br> | ||
| + | Am 1. Januar 69 reißen Angehörige der beiden in Moguntiacum (dem heutigen Mainz) stationierten Legionen die Bilder Galbas von ihren Feldzeichen und leisten ihren Treueid stattdessen - ähnlich wie neun Monate zuvor Galba selbst - nur noch auf den Senat und das römische Volk. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 69|02.01.69]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Superior]]''' <br> | ||
| + | Die Bonner Legion proklamiert Aulus Vitellius, den erst kürzlich ernannten Oberbefehlshaber Niedergermaniens, zum Gegenkaiser. Die anderen Rheinlegionen schließen sich an. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 69|15.01.69]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Superior]] / [[Provincia Romana Belgica]] / [[Provincia Romana Aegyptus]]''' <br> | ||
| + | Der verzweifelt um die Macht kämpfende 70-jährige römische Kaiser Galba wird von der Prätorianergarde ermordet, die den 36jährigen Nichtmilitär Marcus Salvius Otho, der die Ermordung Galbas veranlasst hat, zum Kaiser erhebt. Nur widerwillig erkennt der Senat ihn an. Mehrere Legionen in Germanien und Britannia verweigern ihm indessen die Gefolgschaft. Vitellius reagiert umgehend. In zwei Marschsäulen schickt er rund 65.000 Soldaten der Rheinarmee nach Italien. Die größere Gruppe soll durch das östliche Gallien und die Cottischen Alpen, der kleinere Teil unter Aulus Caecina Alienus auf dem direkten Weg rheinaufwärts durch Helvetien ziehen. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 69|Anfang April 69]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Superior]] / [[Provincia Romana Belgica]]''' <br> | ||
| + | Nach heftigen Kämpfen gegen die Helvetier, die Vitellius die Gefolgschaft verweigert und zu (dem bereits toten) Galba hält, überquert Caecina spätestens Anfang April 69 mit 22.000 Mann den Großen St. Bernhard und erreichte die Po-Ebene. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 69|18.04.69]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Superior]] / [[Provincia Romana Belgica]]''' <br> | ||
| + | Vitellius, der neue Alleinherrscher, erfährt nach seinem Aufbruch aus Colonia Claudia Ara Agrippinensium (heute Köln) in Richtung Italien vom Selbstmord des römischen Kaisers Otho. Nachdem er im Januar die Rheingrenze zum Großteil von Truppen entblößt hat, sendet er nun die Masse seiner Truppen zurück, darunter auch acht Batavische Auxiliarkohorten. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 69|Juni 69]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Superior]]''' <br> | ||
| + | Kaum sind die Batavischen Kohorten des designierten neuen Kaisers Vitellius wieder in Mainz, werden sie erneut nach Italien beordert, denn inzwischen beanspruchte Titus Flavius Vespasian den Thron. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 69|August 69]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Superior]] / [[Stamm der Bataver]]''' <br> | ||
| + | Die römischen Truppen werden im Bataveraufstand aus dem Rhein-Waal-Gebiet bis nach Vetera vertrieben, alle römischen Rheinfestungen außer bei Mainz, Mongontiacum und Basel werden erobert. | ||
| + | Der designierte Kaiser Vitellius, der unter den Batavern neue Truppen ausheben will, um diese nach Rom zu entsenden, um seinen Konkurrenten Titus Flavius Vespasian zu vertreiben, löst damit einen Aufstand der Bataver aus. Ihnen geht es nicht mehr um die Herrschaft dieses oder jenes römischen Kaisers, sondern um das Ende der römischen Herrschaft über ihr Volk. Veleda, eine Priesterin und Seherin der Brukterer, ist hierbei die treibende Kraft des ganzen Aufstandes, der die ganze Römerherrschaft erschüttert. Ihrem „Amtssitz“ hat Veleda nach mancher Ansicht auf einem der Externsteine, die als Standort einer Darstellung der Irminsul gelten. Diese Ereignisse führen Rom fast zum Verlust seiner Eroberungen im nördlichen Gallien und in Germanien. Dass der Rat einer Frau bei dieser waghalsigen Unternehmung, dem Aufstand gegen die Weltmacht Rom, eine so bedeutende Rolle innehat bezeugt die hohe Wertschätzung der Frau bei den Germanen, wie sie auch Tacitus berichtet (Germania, 20). Zu diesem Zeitpunkt wird der batavische Adlige Iulius Civilis unter Anklage gestellt, nachdem sein Bruder bereits wegen Verrats hingerichtet wurde. Julius Civilis ist als Bundesgenosse Roms zum Offizier ausgebildet und mit der römischen Armee bestens vertraut. Er kommandiert eine der Auxiliarkohorten, die sich auf dem Rückmarsch befindet. Für die römischen Kommandeure in Germanien ist die Lage schwierig. In Italien tobt der Bürgerkrieg mit ungewissem Ausgang. Die Truppen in Germanien neigen dabei meist dem Vitellius zu. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 69|Spätsommer/Herbst 69]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Superior]]''' <br> | ||
| + | Tacitus berichtet, dass sich die Truppen des Vitellius und die Vespasian-treuen Truppen im Spätsommer und Herbst in einer Art Stellungskrieg gegenseitig belauern. Das Eintreffen Vespasians in Oberitalien bringt schließlich die Entscheidung. Als Operationsbasis wählt Vespasian Verona, da er noch mit einem Angriff von Vitellius-treuen Truppen aus Germanien rechnet. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 69|17.12.69]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Superior]] / [[Stamm der Chatten]] / [[Stamm der Bataver]]''' <br> | ||
| + | Chatten und Bataver beginnen einen Marsch gegen die röämische Besatzungsmacht. Viele Stämme sagen sich von Rom los und werden dabei von rechtsrheinischen Germanen unterstützt, die die Gelegenheit zu Plünderungen nutzen. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 69|20.12.69]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Superior]] / [[Stamm der Chatten]] / [[Stamm der Bataver]]''' <br> | ||
| + | Der designierte römische Kaiser Vitellius wird unter Führung von Marcus Antonius Primus aus dem Kaiseramt gejagt, öffentlich vorgeführt, am Haken durch Rom geschleift und tot in den Tiber geworfen. In Germanien haben unterdessen die aufständischen Bataver-Kohorten nach einem Durchmarsch bei Bonn, der ihnen vom römischen Befehlshaber gestattet worden war, die römischen Truppen der Rheinarmee beim Legionslager Castra Vetera (nahe dem heutigen Xanten) eingeschlossen. Ein römischer Entsatzangriff ist zunächst erfolgreich, doch wird die Masse der Truppen nach einem Aufstand der mit den Batavern eng verwandten Chatten, der die wichtige Basis Moguntiacum (Mainz) bedrohte, vom Niederrhein wieder nach Süden beordert. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 69|23.12.69]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Superior]] / [[Stamm der Chatten]] / [[Stamm der Bataver]]''' <br> | ||
| + | Auf dem am 17. Dezember begonnenen Marsch der Chatten und Bataver gegen die römische Besatzungsmacht wird der Befehlshaber Hordeonius Flaccus von den Soldaten ermordet. Weitere Stämme sagen sich von Rom los und werden dabei von rechtsrheinischen Germanen unterstützt, die die Gelegenheit zu Plünderungen nutzen. Die Besatzung des Castra Vetera I ergibt sich, nachdem die Vorräte aufgezehrt sind. Nach dem Abzug aus der Festung werden die meisten Legionäre von den Belagerern umgebracht. Nach dem Sieg Vespasians in Italien Ende Oktober stehen Truppen zur Verfügung, um diesen Aufstand niederzuschlagen. Sie werden von Quintus Petilius Cerialis geführt. Vespasian setzt eine enorme Streitmacht aus folgenden Legionen in Marsch: Legio VIII Augusta, Legio XI Claudia, Legio XIII Gemina, Legio XXI Rapax und die neu ausgehobene Legio II Adiutrix. Diese Legionen müssen die Alpen überqueren, zusätzlich werden noch die Legio XIV Gemina aus Britannia und die Legio VI Victrix und Legio I Adiutrix aus Spanien in Marsch gesetzt. Hinzu kommen die verbleibenden Legionen der Rheinarmee. Bedenkt man, dass auch der Aufstand in Iudaea noch nicht vollständig niedergeschlagen ist und das gesamte römische Heer ca. 30 Legionen umfasst, kann man die Bedeutung des Bataveraufstandes für Vespasian ermessen. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 70|70]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Germania Magna]] / [[Stamm der Bataver]]''' <br> | ||
| + | Wiederaufnahme der römischen Expansion im südlichen Teil des freien Germanien. Römische Legionäre besetzen erstes Land zwischen Rhein und Donau. Bei Bingen am Rhein wirft der römische Feldherr Cerialis die gallischen Treverer und Lingonen nieder, bei Trier den aufständischen Bataver Civilis zurück, der vorher die Römer beim Kastell Bonn schlagen konnte. Erst jetzt gelingt die Niederschlagung der aufständischen Bataver durch die Römer. <br> | ||
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| + | '''[[Imperium Romanum]] / [[Germania Magna]] / [[Stamm der Bataver]]''' <br> | ||
| + | Wiederaufnahme der römischen Expansion im südlichen Teil des freien Germanien. Römische Legionäre besetzen erstes Land zwischen Rhein und Donau. Erst nach mehr als einem Jahr gelingt die Niederschlagung der aufständischen Bataver durch die Römer. <br> | ||
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| + | '''[[Imperium Romanum]] / [[Germania Magna]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Superior]] ''' <br> | ||
| + | Die Romanisierung des rechtsrheinischen Hoch- und Oberrheinlandes wird bis hin zum Limes fortgesetzt. Die Hauptbesiedlungsgebiete liegen allerdings mehr in der Gegend des heutigen Basel und nicht nördlich des Rheins. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 70|Juli 70]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Inferior]] / [[Germania Magna]] / [[Stamm der Brukterer]] / [[Stamm der Tenkterer]] / [[Stamm der Bataver]]''' <br> | ||
| + | Nicht alle der nach Germanien entsandten römischen Legionen kommen zum Kampfeinsatz, einige sichern das Hinterland und die Versorgungsrouten und verhindern so die Ausbreitung des Aufstands auf weitere gallische oder germanische Stämme. Trotz der Unterstützung durch die rechtsrheinischen Brukterer und Tenkterer verlieren die Bataver Schlachten bei Trier und Xanten. Nach einem Rückzug über den Rhein werden sie erneut bei Arenacium, Batavodurum, Grinnes und Vada geschlagen und kapitulierten schließlich nach zweitägiger Schlacht. In der Folgezeit wurden sie allmählich romanisiert werden. Die Erhebung dauerte knapp ein Jahr. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 70|Herbst 70]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Inferior]] / [[Germania Magna]] / [[Stamm der Bataver]] / [[Stamm der Treverer]] / [[Stamm der Lingonen]]''' <br> | ||
| + | Nach anfänglichen Erfolgen der Bataver unter ihrem von den Römern übergelaufenen Anführer Iulius Civilis, die die Römer beim Kastell Bonn schlagen, wird der Aufstand von dem Feldherrn Quintus Petilius Cerialis bis zum Herbst niedergeschlagen, als er die mit den Batavern verbündeten Treverern und Lingonen bei Trier schlägt. Der Bataveraufstand wird bei Tacitus ausführlich beschrieben, allerdings steht bei ihm, wie bei den meisten antiken Autoren, die objektive Schilderung des Geschehens nicht immer im Vordergrund. So werden die germanischen Stämme, ungeachtet der Wirklichkeit, als barbarische Waldbewohner charakterisiert, obwohl sie ja hauptsächlich von der Landwirtschaft lebten. Der Bataveraufstand war zudem sehr eng mit der römischen Politik verbunden. Im Lauf des Aufstands schlossen sich viele weitere Stämme der Revolte an. Teilweise handelten sie als unmittelbare Verbündete der Bataver, teilweise waren diese Aufstände unabhängig, wirkten aber indirekt auf das Geschehen ein. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 71|71]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Provincia Romana Raetia]] / [[Germania Magna]] / [[Stamm der Bataver]]''' <br> | ||
| + | In der römischen Provinz Germania Superior wird mit dem Wiederaufbau der vielen zerstörten Städte und Kastelle nach dem Bataveraufstand begonnen, darunter der Stadt Cambodunum (heute Kempten), der damaligen Provinzhauptstadt von Rätien. Bei Mainz-Kastel bauen die Römer eine steinerne Rheinbrücke. <br> | ||
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| + | '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Inferior]] / [[Stamm der Bataver]]''' <br> | ||
| + | Nach der Zerstörung im Bataveraufstand wird Ulpia Noviomagus Batavorum (heute Nijmegen) wieder aufgebaut und einer der wichtigsten Stützpunkte in Germania Inferior. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 73|73]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Germania Magna]]''' <br> | ||
| + | Aufgrund der Bedrohung durch germanische Völker beginnt die römische Bevölkerung der Grenzländer ins Reichsinnere abzuwandern und das Vorland Roms zu besiedeln. <br> | ||
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| + | '''[[Imperium Romanum]] / [[Provincia Romana Raetia]] / [[Germania Magna]]''' <br | ||
| + | Um den strategisch sehr wichtigen Landweg zwischen Mainz und Augsburg zu verkürzen, wird eine Straße durch das Kinzigtal gebaut. Zum Schutz dieser Straße wird die Stadt Arae Flaviae, eine Vorläuferin der heutigen Stadt Rottweil am Neckar, gebaut. Area Flaviae bedeutet „Altäre der Flavier“, was sich auf den römischen Kaiser Vespasian (seit 69) aus dem Geschlecht der Flavier bezieht. Bis jetzt stand in Flaviae nur ein Militärlager (Kastel III) aus Holz-Erde auf der rechten Neckarseite. Da es Kaiser Vespasian darum geht, die Verbindungswege zwischen Rhein- und Donautruppen zu verkürzen, wird nun eine Nord-Süd-Verbindung vom Legionslager Windisch über Kastell Hüfingen nach Rottweil und weiter zum Kastell Rottenburg realisiert. Der West-Ost-Achse folgt die Kinzigtalstraße vom Legionslager Straßburg zum Kastell Waldmössingen im Gebiet des heutigen Rottweil. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 74|74]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Germania Magna]]''' <br> | ||
| + | Das Neckarland wird von Rom unterworfen. Um neue Revolten zu verhindern, aber auch um die Staatsfinanzen zu entlasten, lässt Vespasian die Legionen in Germanien reduzieren, große Standorte teilen und die Truppen national stärker mischen. <br> | ||
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| + | | <center>'''[[Chronik 75|75]]'''</center> || '''[[Imperium Romanum]] / [[Römischer Militärbezirk Germania Inferior]] / [[Germania Magna]]''' <br> | ||
| + | In Lopodunum (heute Ladenburg im Rhein-Neckar-Kreis) wird ein römisches Holz-Erde-Kastell mit einem Lagerdorf (vicus) fertiggestellt. <br> | ||
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"| <center> '''spätere Chroniken Germaniens ...''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"| '''[[Germania Magna 70|70-79]] / [[Germania Magna 80|80-89]] / [[Germania Magna 90|90-99]] / [[Germania Magna 100|100-109]] / [[Germania Magna 110|110-119]] / [[Germania Magna 120|120-129]] / [[Germania Magna 130|130-139]] / [[Germania Magna 140|140-149]] / [[Germania Magna 150|150-159]] / [[Germania Magna 160|160-169]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#f6f610;"| <center> '''spätere Chroniken Germaniens ...''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"| '''[[Germania Magna 70|70-79]] / [[Germania Magna 80|80-89]] / [[Germania Magna 90|90-99]] / [[Germania Magna 100|100-109]] / [[Germania Magna 110|110-119]] / [[Germania Magna 120|120-129]] / [[Germania Magna 130|130-139]] / [[Germania Magna 140|140-149]] / [[Germania Magna 150|150-159]] / [[Germania Magna 160|160-169]]''' <br> | ||
Aktuelle Version vom 12. November 2016, 05:52 Uhr
GERMANIA MAGNA
und
VOLK DER GERMANEN
und
VOLK DER GERMANEN
Chronik 60 bis 69
| Hauptseite | ||
| Jahres-Chroniken | ||
| Länderchroniken | ||
| hier geht es zur erdgeschichtlichen Entwicklung Deutschlands | ||||
| Frühere Chroniken Germaniens ... | ||||
| 100-51 BC / 50-1 BC / 1-9 AD / 10-19 / 20-29 / 30-39 / 40-49 / 50-59 | ||||
| Germania Magna / Stamm der Franken / Stamm der Gallier Der Urenkel des Hunno (Anführer) der Franken Chlodemer III., Richemer, heiratet die Gallierin Ascyla. In der Thronfolge stehen sein Großvater Antenor IV. und sein Vater Rather, vor ihm. | ||||
| Germania Magna / Stamm der Franken Im zwölften Jahr seiner Herrschaft stirbt der Hunno (Anführer) der Franken, Chlodomer, im Alter von 61 Jahren. Neuer Hunno wird sein 38 Jahre alter Sohn Antenor IV. | ||||
| Germania Magna / Stamm der Franken / Stamm der Gallier Der Enkel des Hunno (Anführer) der Franken Antenor IV., Richemer, und seine Gemahlin, die Gallierin Ascyla, werden Eltern eines Jungen namens Odomar, der nun in der Thronfolge an dritter Stelle steht. | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Superior In Mongontiacum (heute Mainz) wird ein Nero-Denkmal errichtet. | ||||
| Imperium Romanum / Stamm der Gallier Die Gallier erhalten das römische Bürgerrecht. Germania Magna / Stamm der Franken Imperium Romanum / Stamm der Briganten Imperium Romanum / Stamm der Bataver | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Superior Am 1. Januar 69 reißen Angehörige der beiden in Moguntiacum (dem heutigen Mainz) stationierten Legionen die Bilder Galbas von ihren Feldzeichen und leisten ihren Treueid stattdessen - ähnlich wie neun Monate zuvor Galba selbst - nur noch auf den Senat und das römische Volk. | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Superior Die Bonner Legion proklamiert Aulus Vitellius, den erst kürzlich ernannten Oberbefehlshaber Niedergermaniens, zum Gegenkaiser. Die anderen Rheinlegionen schließen sich an. | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Superior / Provincia Romana Belgica / Provincia Romana Aegyptus Der verzweifelt um die Macht kämpfende 70-jährige römische Kaiser Galba wird von der Prätorianergarde ermordet, die den 36jährigen Nichtmilitär Marcus Salvius Otho, der die Ermordung Galbas veranlasst hat, zum Kaiser erhebt. Nur widerwillig erkennt der Senat ihn an. Mehrere Legionen in Germanien und Britannia verweigern ihm indessen die Gefolgschaft. Vitellius reagiert umgehend. In zwei Marschsäulen schickt er rund 65.000 Soldaten der Rheinarmee nach Italien. Die größere Gruppe soll durch das östliche Gallien und die Cottischen Alpen, der kleinere Teil unter Aulus Caecina Alienus auf dem direkten Weg rheinaufwärts durch Helvetien ziehen. | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Superior / Provincia Romana Belgica Nach heftigen Kämpfen gegen die Helvetier, die Vitellius die Gefolgschaft verweigert und zu (dem bereits toten) Galba hält, überquert Caecina spätestens Anfang April 69 mit 22.000 Mann den Großen St. Bernhard und erreichte die Po-Ebene. | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Superior / Provincia Romana Belgica Vitellius, der neue Alleinherrscher, erfährt nach seinem Aufbruch aus Colonia Claudia Ara Agrippinensium (heute Köln) in Richtung Italien vom Selbstmord des römischen Kaisers Otho. Nachdem er im Januar die Rheingrenze zum Großteil von Truppen entblößt hat, sendet er nun die Masse seiner Truppen zurück, darunter auch acht Batavische Auxiliarkohorten. | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Superior Kaum sind die Batavischen Kohorten des designierten neuen Kaisers Vitellius wieder in Mainz, werden sie erneut nach Italien beordert, denn inzwischen beanspruchte Titus Flavius Vespasian den Thron. | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Superior / Stamm der Bataver Die römischen Truppen werden im Bataveraufstand aus dem Rhein-Waal-Gebiet bis nach Vetera vertrieben, alle römischen Rheinfestungen außer bei Mainz, Mongontiacum und Basel werden erobert.
Der designierte Kaiser Vitellius, der unter den Batavern neue Truppen ausheben will, um diese nach Rom zu entsenden, um seinen Konkurrenten Titus Flavius Vespasian zu vertreiben, löst damit einen Aufstand der Bataver aus. Ihnen geht es nicht mehr um die Herrschaft dieses oder jenes römischen Kaisers, sondern um das Ende der römischen Herrschaft über ihr Volk. Veleda, eine Priesterin und Seherin der Brukterer, ist hierbei die treibende Kraft des ganzen Aufstandes, der die ganze Römerherrschaft erschüttert. Ihrem „Amtssitz“ hat Veleda nach mancher Ansicht auf einem der Externsteine, die als Standort einer Darstellung der Irminsul gelten. Diese Ereignisse führen Rom fast zum Verlust seiner Eroberungen im nördlichen Gallien und in Germanien. Dass der Rat einer Frau bei dieser waghalsigen Unternehmung, dem Aufstand gegen die Weltmacht Rom, eine so bedeutende Rolle innehat bezeugt die hohe Wertschätzung der Frau bei den Germanen, wie sie auch Tacitus berichtet (Germania, 20). Zu diesem Zeitpunkt wird der batavische Adlige Iulius Civilis unter Anklage gestellt, nachdem sein Bruder bereits wegen Verrats hingerichtet wurde. Julius Civilis ist als Bundesgenosse Roms zum Offizier ausgebildet und mit der römischen Armee bestens vertraut. Er kommandiert eine der Auxiliarkohorten, die sich auf dem Rückmarsch befindet. Für die römischen Kommandeure in Germanien ist die Lage schwierig. In Italien tobt der Bürgerkrieg mit ungewissem Ausgang. Die Truppen in Germanien neigen dabei meist dem Vitellius zu. | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Superior Tacitus berichtet, dass sich die Truppen des Vitellius und die Vespasian-treuen Truppen im Spätsommer und Herbst in einer Art Stellungskrieg gegenseitig belauern. Das Eintreffen Vespasians in Oberitalien bringt schließlich die Entscheidung. Als Operationsbasis wählt Vespasian Verona, da er noch mit einem Angriff von Vitellius-treuen Truppen aus Germanien rechnet. | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Superior / Stamm der Chatten / Stamm der Bataver Chatten und Bataver beginnen einen Marsch gegen die röämische Besatzungsmacht. Viele Stämme sagen sich von Rom los und werden dabei von rechtsrheinischen Germanen unterstützt, die die Gelegenheit zu Plünderungen nutzen. | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Superior / Stamm der Chatten / Stamm der Bataver Der designierte römische Kaiser Vitellius wird unter Führung von Marcus Antonius Primus aus dem Kaiseramt gejagt, öffentlich vorgeführt, am Haken durch Rom geschleift und tot in den Tiber geworfen. In Germanien haben unterdessen die aufständischen Bataver-Kohorten nach einem Durchmarsch bei Bonn, der ihnen vom römischen Befehlshaber gestattet worden war, die römischen Truppen der Rheinarmee beim Legionslager Castra Vetera (nahe dem heutigen Xanten) eingeschlossen. Ein römischer Entsatzangriff ist zunächst erfolgreich, doch wird die Masse der Truppen nach einem Aufstand der mit den Batavern eng verwandten Chatten, der die wichtige Basis Moguntiacum (Mainz) bedrohte, vom Niederrhein wieder nach Süden beordert. | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Superior / Stamm der Chatten / Stamm der Bataver Auf dem am 17. Dezember begonnenen Marsch der Chatten und Bataver gegen die römische Besatzungsmacht wird der Befehlshaber Hordeonius Flaccus von den Soldaten ermordet. Weitere Stämme sagen sich von Rom los und werden dabei von rechtsrheinischen Germanen unterstützt, die die Gelegenheit zu Plünderungen nutzen. Die Besatzung des Castra Vetera I ergibt sich, nachdem die Vorräte aufgezehrt sind. Nach dem Abzug aus der Festung werden die meisten Legionäre von den Belagerern umgebracht. Nach dem Sieg Vespasians in Italien Ende Oktober stehen Truppen zur Verfügung, um diesen Aufstand niederzuschlagen. Sie werden von Quintus Petilius Cerialis geführt. Vespasian setzt eine enorme Streitmacht aus folgenden Legionen in Marsch: Legio VIII Augusta, Legio XI Claudia, Legio XIII Gemina, Legio XXI Rapax und die neu ausgehobene Legio II Adiutrix. Diese Legionen müssen die Alpen überqueren, zusätzlich werden noch die Legio XIV Gemina aus Britannia und die Legio VI Victrix und Legio I Adiutrix aus Spanien in Marsch gesetzt. Hinzu kommen die verbleibenden Legionen der Rheinarmee. Bedenkt man, dass auch der Aufstand in Iudaea noch nicht vollständig niedergeschlagen ist und das gesamte römische Heer ca. 30 Legionen umfasst, kann man die Bedeutung des Bataveraufstandes für Vespasian ermessen. | ||||
| Imperium Romanum / Germania Magna / Stamm der Bataver Wiederaufnahme der römischen Expansion im südlichen Teil des freien Germanien. Römische Legionäre besetzen erstes Land zwischen Rhein und Donau. Bei Bingen am Rhein wirft der römische Feldherr Cerialis die gallischen Treverer und Lingonen nieder, bei Trier den aufständischen Bataver Civilis zurück, der vorher die Römer beim Kastell Bonn schlagen konnte. Erst jetzt gelingt die Niederschlagung der aufständischen Bataver durch die Römer. Imperium Romanum / Germania Magna / Stamm der Bataver Imperium Romanum / Germania Magna / Römischer Militärbezirk Germania Superior | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Inferior / Germania Magna / Stamm der Brukterer / Stamm der Tenkterer / Stamm der Bataver Nicht alle der nach Germanien entsandten römischen Legionen kommen zum Kampfeinsatz, einige sichern das Hinterland und die Versorgungsrouten und verhindern so die Ausbreitung des Aufstands auf weitere gallische oder germanische Stämme. Trotz der Unterstützung durch die rechtsrheinischen Brukterer und Tenkterer verlieren die Bataver Schlachten bei Trier und Xanten. Nach einem Rückzug über den Rhein werden sie erneut bei Arenacium, Batavodurum, Grinnes und Vada geschlagen und kapitulierten schließlich nach zweitägiger Schlacht. In der Folgezeit wurden sie allmählich romanisiert werden. Die Erhebung dauerte knapp ein Jahr. | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Inferior / Germania Magna / Stamm der Bataver / Stamm der Treverer / Stamm der Lingonen Nach anfänglichen Erfolgen der Bataver unter ihrem von den Römern übergelaufenen Anführer Iulius Civilis, die die Römer beim Kastell Bonn schlagen, wird der Aufstand von dem Feldherrn Quintus Petilius Cerialis bis zum Herbst niedergeschlagen, als er die mit den Batavern verbündeten Treverern und Lingonen bei Trier schlägt. Der Bataveraufstand wird bei Tacitus ausführlich beschrieben, allerdings steht bei ihm, wie bei den meisten antiken Autoren, die objektive Schilderung des Geschehens nicht immer im Vordergrund. So werden die germanischen Stämme, ungeachtet der Wirklichkeit, als barbarische Waldbewohner charakterisiert, obwohl sie ja hauptsächlich von der Landwirtschaft lebten. Der Bataveraufstand war zudem sehr eng mit der römischen Politik verbunden. Im Lauf des Aufstands schlossen sich viele weitere Stämme der Revolte an. Teilweise handelten sie als unmittelbare Verbündete der Bataver, teilweise waren diese Aufstände unabhängig, wirkten aber indirekt auf das Geschehen ein. | ||||
| Imperium Romanum / Provincia Romana Raetia / Germania Magna / Stamm der Bataver In der römischen Provinz Germania Superior wird mit dem Wiederaufbau der vielen zerstörten Städte und Kastelle nach dem Bataveraufstand begonnen, darunter der Stadt Cambodunum (heute Kempten), der damaligen Provinzhauptstadt von Rätien. Bei Mainz-Kastel bauen die Römer eine steinerne Rheinbrücke. Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Inferior / Stamm der Bataver | ||||
| Imperium Romanum / Germania Magna Aufgrund der Bedrohung durch germanische Völker beginnt die römische Bevölkerung der Grenzländer ins Reichsinnere abzuwandern und das Vorland Roms zu besiedeln. Imperium Romanum / Provincia Romana Raetia / Germania Magna <br
Um den strategisch sehr wichtigen Landweg zwischen Mainz und Augsburg zu verkürzen, wird eine Straße durch das Kinzigtal gebaut. Zum Schutz dieser Straße wird die Stadt Arae Flaviae, eine Vorläuferin der heutigen Stadt Rottweil am Neckar, gebaut. Area Flaviae bedeutet „Altäre der Flavier“, was sich auf den römischen Kaiser Vespasian (seit 69) aus dem Geschlecht der Flavier bezieht. Bis jetzt stand in Flaviae nur ein Militärlager (Kastel III) aus Holz-Erde auf der rechten Neckarseite. Da es Kaiser Vespasian darum geht, die Verbindungswege zwischen Rhein- und Donautruppen zu verkürzen, wird nun eine Nord-Süd-Verbindung vom Legionslager Windisch über Kastell Hüfingen nach Rottweil und weiter zum Kastell Rottenburg realisiert. Der West-Ost-Achse folgt die Kinzigtalstraße vom Legionslager Straßburg zum Kastell Waldmössingen im Gebiet des heutigen Rottweil. | ||||
| Imperium Romanum / Germania Magna Das Neckarland wird von Rom unterworfen. Um neue Revolten zu verhindern, aber auch um die Staatsfinanzen zu entlasten, lässt Vespasian die Legionen in Germanien reduzieren, große Standorte teilen und die Truppen national stärker mischen. | ||||
| Imperium Romanum / Römischer Militärbezirk Germania Inferior / Germania Magna In Lopodunum (heute Ladenburg im Rhein-Neckar-Kreis) wird ein römisches Holz-Erde-Kastell mit einem Lagerdorf (vicus) fertiggestellt. | ||||
| 70-79 / 80-89 / 90-99 / 100-109 / 110-119 / 120-129 / 130-139 / 140-149 / 150-159 / 160-169 | ||||
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