Chronik 1701: Unterschied zwischen den Versionen
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Datei:Louis XIV. alt.jpg|'''König Louis XIV. von Frankreich'''<br>(* 1638 St.-Germain-en-Laye)<br>der Lenker des politischen Geschehens in Westeuropa. | Datei:Louis XIV. alt.jpg|'''König Louis XIV. von Frankreich'''<br>(* 1638 St.-Germain-en-Laye)<br>der Lenker des politischen Geschehens in Westeuropa. | ||
Version vom 27. Dezember 2017, 19:58 Uhr
DIE EREIGNISSE IM JAHRE 1701
Die Geschehnisse ohne genaue Datumsangabe sowie des I. Quartals
DIE SCHLAGZEILEN DES JAHRES
Der letzte Herzog von Brandenburg-Preußen wird erster König in Preußen
Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges
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| Jahres-Chroniken | |||
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| 1691 / 1692 / 1693 / 1694 / 1695 / 1696 / 1697 / 1698 / 1699 | |
| I. Quartal / II. Quartal / III. Quartal / IV. Quartal | |
| I. Quartal / II. Quartal / III. Quartal / IV. Quartal |
| * Die Balearen wechseln mehrfach den Besitzer. | |||||||
| Heiliges Römisches Reich / Republik Venedig / Großherzogtum Toskana Der Instrumentenbauer Bartolomeo Cristofori aus Padua, der als Hofcembalobauer und Kustos der Musikinstrumentesammlung angestellt ist, erfindet in Florenz am Hofe Ferdinando de' Medicis das Pianoforte (Klavier). Grundlage für die dynamische Spielbarkeit mit veränderbarer Lautstärke des Hammerklaviers ist eine ausgefeilte Mechanik, bei der ein Hammer durch eine Stoßzunge gegen die Saite geschleudert wird und sie zum freien Schwingen sofort wieder freigibt. Mit dem Drücken der Taste wird gleichzeitig ein Dämpfer angehoben, der nach Loslassen der Taste die schwingende Saite abfing. Cristofori spannt jeweils zwei gleich gestimmte Saiten (einen so genannten Chor) nebeneinander, um eine höhere Lautstärke zu ermöglichen. Das Wort "Klavier" kommt vom italienischen "Schlüssel", im übertragenen Sinne auch "Taste" gemeint. Da Cristofori aus Padua stammt, besitzt er die venezianische Staatsangehörigkeit. | |||||||
| Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich Auf Initiative des Hofkriegsrates wird die Organisation der Grenzüberwachung für die Gebiete Szava, Duna, Tisza und Maros begonnen. Es kommen überall serbische Soldaten zum Einsatz, die an der ungarischen Regierung vorbei direkt dem Kriegsrat in Wien unterstellt werden. | |||||||
| Heiliges Römisches Reich / Markgrafschaft Baden / Pfalzgrafschaft bei Rhein In der Residenzstadt Baden-Baden wird der 39 Jahre alte Architekt Johann Jakob Rischer aus Feldkirch als Bau- und Werkmeister für die Erneuerung des Jesuitenkollegs (heutiges Rathaus) und des markgräflichen Renaissanceschlosses hinzugezogen. Dadurch zieht er sich jedoch die Eifersucht des verantwortlichen markgräflichen Baudirektors Domenico Egidio Rossi zu, der offenbar Rischers Konkurrenz nicht dulden möchte. Rischer beschwert sich daraufhin – nicht zum ersten Mal – über Rossis Schikanen bei Markgraf Ludwig Wilhelm: […] hat er also gleich mir den Degen von der Seite reissen lassen, mit Befehl, mich in den Thurm zu werfen, […] auch mit harten Streichen tractiren lassen, daß ich schwerlich erkrancket und zu meiner Geneßung Doctor und Barbirer gebrauchen müßen. Letztlich führt diese geradezu bedrohliche Konfliktsituation mit Rossi dazu, dass Rischer abwandert und künftig in der Kurpfalz seinem Beruf nachgehen wird. Bereits im ersten Jahr profilierte sich Rischer vor allem in Heidelberg als Architekt verschiedener barocker Stadtpalais und anderer bedeutender Gebäude (Spital, Hofapotheke, etc.). Ferner wird er auch in Mannheim und anderen Orten vor allem in der Kurpfalz als Baumeister tätig werden. Unter ihm wird die Heidelberger Hofapotheke erbaut. Es ist sein erstes in der Stadt errichtete Bauwerk. Rischer wird später zu den vier bedeutendsten Barockbaumeistern der Kurpfalz gezählt werden. | |||||||
| Heiliges Römisches Reich / Markgrafschaft Baden / Pfalzgrafschaft bei Rhein / Herzogtum Württemberg / Fürstentum Nassau-Usingen / Landgrafschaft Hessen-Darmstadt In Südhessen, Württemberg und Baden kommt es seit zwei Jahren zu Gründungen von Waldenserkolonien. Die Waldenser sind eine protestantische Freikirche. Ursprünglich als Gemeinschaft religiöser Laien Ende des 12. Jahrhunderts durch den Lyoner Kaufmann Petrus Valdes in Südfrankreich gegründet, wurden die Waldenser während des Mittelalters von der katholischen Kirche ausgeschlossen und als Häretiker durch die Inquisition verfolgt. Ein wichtiges Rückzugsgebiet waren die Waldensertäler in den Westalpen, an der Grenze zwischen Savoyen und Piemont. Doch auch dort kam es Ende des 17. Jahrhunderts zu Vertreibungen, in deren Folge in Südwestdeutschland und in Hessen mehrere Tausend Waldenser, vielfach in neuen Siedlungen, angesiedelt wurden. Die Bezeichnung Waldenser wurde im Piemont, in Savoyen, Frankreich, in der Schweiz und in den Niederlanden oft zum Synonym nicht nur für Häretiker schlechthin, sondern von ihren Gegnern mit Hexen, Zauberern, Magiern und Astrologen in Teufelsdiensten gleichgedeutet. Die Waldenser verstehen sich als Teil und wichtiger Vorläufer des reformierten Protestantismus, die Kirchen sind sehr schlicht und haben weder einen Altar noch ein Kreuz. | |||||||
| Heiliges Römisches Reich / Erzbistum Mainz Der Stadtphysicus von Erfurt, das zum Erzbistum Mainz gehört, Christoph von Hellwig, gibt den "Hundertjährigen Kalender" mit langfristiger Wettervorhersage auf astrologischer Basis heraus. Der "Hundertjährige Kalender" ist eine Zusammenstellung von Wettervorhersagen. Er wurde im 17. Jahrhundert von Mauritius Knauer (* 1613 oder 1614; † 1664), Abt des Klosters Langheim als Calendarium oeconomicum practicum perpetuum verfasst. Das Buch sollte ihm und seinen Mönchen ermöglichen, das Wetter in Franken vorherzusagen und so die klösterliche Landwirtschaft zu optimieren. Knauer stützte sich auf klassische astrologische Vorstellungen. Er ging von der allerdings auch unter zeitgenössischen Astrologen umstrittenen Idee aus, die Himmelskörper ("Planeten") Mond, Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus und Merkur würden, in festem Turnus aufeinander folgend, jeweils ein Jahr lang von Frühlingsbeginn bis Winterende entscheidend das Wetter beeinflussen. Nach dieser Theorie genügte es, über einen beliebigen siebenjährigen Zeitraum präzise Wetterbeobachtungen zu machen, um, darauf aufbauend, auch für die Zukunft das Wetter vorhersagen zu können. Knauer schränkte allerdings ein, dass zusätzliche, astrologisch bedeutsame Faktoren wie Kometen, Sonnen- und Mondfinsternisse das Wetter abweichend beeinflussen könnten. Die Grundlage für sein Calendarium legte der Abt mit detaillierten Beobachtungen des Wetters wohl in den Jahren 1652 bis 1658. Erstmals veröffentlicht wird nun das Calendarium von dem in Tennstedt, später in Erfurt tätigen Arzt Christoph von Hellwig, der lediglich die lateinischen Passagen wegließ und behauptet, dass der Kalender einhundert Jahre alt sei. Die häufig zu lesende Ansicht, dieser Druck würde den ursprünglichen Text verfälschen, trifft allerdings nicht zu. Von Hellweg wurde bereits im Vorjahr bekannt, als er als Stadtphysikus in Bad Tennstedt eine Zahnbürste erfand und in Umlauf brachte. Der "Hundertjährige Kalender" steht in einer Tradition von Bauernkalendern (Volkskalendern) und agrarischen Lunarkalendern, die sich auf das ausgehende Mittelalter zurückführen lassen. | |||||||
| Königreich England Der 45 Jahre alte Londoner Astronom, Mathematiker, Kartograph, Geophysiker und Meteorologe Edmond Halley fertigt die erste größere Weltkarte der magnetischen Deklination (Kompassabweichung) an. Der geniale Wissenschaftler befindet sich seit 1698 bereist als Kommandant des Kriegsschiffs HMS Paramore den Süd- und Nordatlantik, um die Richtung der Magnetnadel an verschiedenen Punkten der Erdoberfläche zu bestimmen. | |||||||
| Königreich Dänemark / Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf In Wyk auf der Nordseeinsel Föhr (friesisch Wik) wird ein hölzerner Glockenturm mit der Bezeichnung „Sturm- und Betglocke“ errichtet. In Wyk gibt es etwa 90 Häuser mit 350 Einwohnern. Der Flecken gehört zu Boldixum, wo auch die Kirche St. Nicolai steht. Bei ungünstigem Wind kann man die Glocke von St. Nicolai nicht hören, sodass eine zusätzliche Glocke in Wyk aufgestellt werden musste. Zunächst ist es nur ein Balkengerüst, das dann später mit Brettern verkleidet wird und auch zur Aufnahme der Feuerspritze und der Schläuche dienen wird. Geläutet werden soll die Glocke nicht nur zum Kirchgang und bei Gefahren, sondern auch dann, wenn ein Wyker Bürger nach Boldixum zu Grabe getragen wird und wenn ein Wyker Bürger auf dem Festland gestorben ist und seine sterblichen Überreste mit der Fähre auf der Insel ankommen. | |||||||
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