Fränkisches Reich 510: Unterschied zwischen den Versionen
| Zeile 4: | Zeile 4: | ||
= <center> '''FRÄNKISCHES REICH''' </center> = | = <center> '''FRÄNKISCHES REICH''' </center> = | ||
| − | ==<center>'''Chronik der Dekade 510 (ab 511)'''</center>== | + | ==<center>'''''Chronik der Dekade 510 (ab 511)'''''</center>== |
<center> '''Regionale Hauptorte: ''Reims, Orléans, Paris und Soissons''''' </center> | <center> '''Regionale Hauptorte: ''Reims, Orléans, Paris und Soissons''''' </center> | ||
<center> '''Staatsform: Monarchie''' </center> | <center> '''Staatsform: Monarchie''' </center> | ||
| Zeile 16: | Zeile 16: | ||
| '''[[Länderchroniken]]''' <!--Column 2 occupied by cell --> | | '''[[Länderchroniken]]''' <!--Column 2 occupied by cell --> | ||
|} | |} | ||
| − | {| class="wikitable" | style="color:blue;background-color:#ffffcc;" style="width:70%"; cellpadding="2" cellspacing="0" border="2" | + | {| class="wikitable" | style="color:blue;background-color:#ffffcc;"| style="width:70%"; cellpadding="2" cellspacing="0" border="2" |
! style="width:15%"| <center> </center> !! style="width:55%"| <center> '''Ereignis''' </center> | ! style="width:15%"| <center> </center> !! style="width:55%"| <center> '''Ereignis''' </center> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| Zeile 25: | Zeile 25: | ||
| style="color:blue;background-color:#f6f610;"|<center> '''''Chronik des Stammesverbandes der Franken der folgenden Dekaden''''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"| '''[[Stammesverband der Franken 410|410]] / [[Stammesverband der Franken 420|420]] / [[Stammesverband der Franken 430|430]] / [[Stammesverband der Franken 440|440]] / [[Stammesverband der Franken 450|450]] / [[Stammesverband der Franken 460|460]] / [[Stammesverband der Franken 470|470]] / [[Stammesverband der Franken 480|480]] / [[Stammesverband der Franken 490|490]] / [[Stammesverband der Franken 500|500]] / [[Stammesverband der Franken 510|510]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#f6f610;"|<center> '''''Chronik des Stammesverbandes der Franken der folgenden Dekaden''''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"| '''[[Stammesverband der Franken 410|410]] / [[Stammesverband der Franken 420|420]] / [[Stammesverband der Franken 430|430]] / [[Stammesverband der Franken 440|440]] / [[Stammesverband der Franken 450|450]] / [[Stammesverband der Franken 460|460]] / [[Stammesverband der Franken 470|470]] / [[Stammesverband der Franken 480|480]] / [[Stammesverband der Franken 490|490]] / [[Stammesverband der Franken 500|500]] / [[Stammesverband der Franken 510|510]]''' <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| − | | <center>'''[[Chronik 511|27.11.511]]''' <br> [[Datei:Franken.gif|50px]] </center> || '''[[Fränkisches Reich]]''' <br> | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 511|27.11.511]]''' <br> [[Datei:Franken.gif|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Fränkisches Reich]]''' <br> |
{| class="wikitable" width="85%" | {| class="wikitable" width="85%" | ||
|- class="hintergrundfarbe5" | |- class="hintergrundfarbe5" | ||
| Zeile 45: | Zeile 45: | ||
|} | |} | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| − | | <center | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Merowinger.gif|50px]] [[Datei:Franken.gif|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Fränkisches Reich]]''' <br> |
[[Datei:Clovis I.jpg|thumb|150px|Clovis I.]] Nach 30 Jahren Herrschaft stirbt auf der St. Petersinsel im Bielersee in der heutigen Schweiz der fränkische König Clovis I. (deutsch Chlodwig I., auch Hlodowig) aus der Dynastie der Merowinger im Alter von 76 Jahren. Sein Leichnam wird nach Paris überführt, wo er im Sacrarium der Apostelkirche, der späteren Kirche Sainte-Geneviéve, beigesetzt wird. Nach seinem Tod wird sein Reich unter seinen vier Söhnen Theuderich, Chlodomer, Childebert und Chlothar aufgeteilt. Diese begründen neue Königreiche mit Zentren in Reims, Orléans, Paris und Soissons. Von großer politischer Tragweite ist, dass Clovis zum katholischen Christentum übertrat und nicht zum Arianismus der ostgermanischen Stämme. Sein Übertritt führte zur Bekehrung des Großteils der Franken und zum Sieg des katholischen Christentums bei allen Germanen. Seine Reichsgründung legte die Basis für die mittelalterliche Entwicklung West- und Mitteleuropas. König Clovis schuf das Großreich der Franken im wesentlichen durch zwei Umstände: <br> | [[Datei:Clovis I.jpg|thumb|150px|Clovis I.]] Nach 30 Jahren Herrschaft stirbt auf der St. Petersinsel im Bielersee in der heutigen Schweiz der fränkische König Clovis I. (deutsch Chlodwig I., auch Hlodowig) aus der Dynastie der Merowinger im Alter von 76 Jahren. Sein Leichnam wird nach Paris überführt, wo er im Sacrarium der Apostelkirche, der späteren Kirche Sainte-Geneviéve, beigesetzt wird. Nach seinem Tod wird sein Reich unter seinen vier Söhnen Theuderich, Chlodomer, Childebert und Chlothar aufgeteilt. Diese begründen neue Königreiche mit Zentren in Reims, Orléans, Paris und Soissons. Von großer politischer Tragweite ist, dass Clovis zum katholischen Christentum übertrat und nicht zum Arianismus der ostgermanischen Stämme. Sein Übertritt führte zur Bekehrung des Großteils der Franken und zum Sieg des katholischen Christentums bei allen Germanen. Seine Reichsgründung legte die Basis für die mittelalterliche Entwicklung West- und Mitteleuropas. König Clovis schuf das Großreich der Franken im wesentlichen durch zwei Umstände: <br> | ||
* durch den Übertritt vom arianischen zum katholischen Glauben (und damit die Unterstützung Roms). | * durch den Übertritt vom arianischen zum katholischen Glauben (und damit die Unterstützung Roms). | ||
| Zeile 58: | Zeile 58: | ||
Der junge fränkische Teilkönig Childebert I. heiratet Ultrogotho, eine Frau von vermutlich gotischer Abstammung. <br> | Der junge fränkische Teilkönig Childebert I. heiratet Ultrogotho, eine Frau von vermutlich gotischer Abstammung. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| − | | <center>'''[[Chronik 515|515]]''' <br> [[Datei:Franken.gif|50px]] [[Datei:Wikingerschiff.jpg|50px]] </center> || '''[[Fränkisches Reich]] / [[Königreich Dänemark]]''' <br> | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 515|515]]''' <br> [[Datei:Franken.gif|50px]] [[Datei:Wikingerschiff.jpg|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Fränkisches Reich]] / [[Königreich Dänemark]]''' <br> |
Hugleik wird von Gregor von Tours als erster dänischer König erwähnt, und zwar unter dem lateinischen Namen Chochillaicus. <br> | Hugleik wird von Gregor von Tours als erster dänischer König erwähnt, und zwar unter dem lateinischen Namen Chochillaicus. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| Zeile 64: | Zeile 64: | ||
Der Teilkönig von Soissons, Clothar I., heiratet Ingunde. <br> | Der Teilkönig von Soissons, Clothar I., heiratet Ingunde. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| − | | <center>'''[[Chronik 519|519]]''' <br> [[Datei:Franken.gif|50px]] [[Datei:Wikingerschiff.jpg|50px]] </center> || '''[[Fränkisches Reich]] / [[Königreich Dänemark]]''' <br> | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 519|519]]''' <br> [[Datei:Franken.gif|50px]] [[Datei:Wikingerschiff.jpg|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Fränkisches Reich]] / [[Königreich Dänemark]]''' <br> |
Der dänische Kleinkönig Chochillaicus führt den ersten historisch bezeugten Wikinger-Überfall aus, als er mit seiner Flotte in Gallien einfällt. Gregor von Tours berichtet in seinem Geschichtswerk „Decem libri historiarum“, das der dänische König das Gebiet des austrasischen Frankenkönigs Theuderich I. überfallen und beraubt und viele Gefangene nimmt. Als die Flotte zurückfahren will, verliert sie jedoch zu viel Zeit, da sie auf die Flut warten muss. In dieser Zeit rückt Theuderichs Sohn Theudebert mit einem starken Heer und einer Flotte an, tötet Chlochilaicus und besiegt die Dänen in einem Seegefecht, wobei er die Beute zurückerobert. In später entstandenen Sagen wird Chlochilaicus als „Wunderwesen von erstaunlicher Körpergröße“ beschrieben, der über die Gauten (Goten) herrschte und von den Franken erschlagen wurde. Vom zwölften Lebensjahr an konnte ihn kein Pferd mehr tragen. Seine Knochen erhalten sich der Sage nach auf einer Insel in der Rheinmündung und werden von Besuchern von weit her als ein Wunderzeichen gezeigt werden. Im altenglischen Heldenepos „Beowulf“ wird ein König Hygelac dem Volksstamm der Gaeten (Gauten, Götaland und Goten) zugerechnet, der bei einem Überfall auf die Franken und Friesen den Tod findet. Es ist nicht sicher, ob es sich hier um die gleichen Personen handelt. <br> | Der dänische Kleinkönig Chochillaicus führt den ersten historisch bezeugten Wikinger-Überfall aus, als er mit seiner Flotte in Gallien einfällt. Gregor von Tours berichtet in seinem Geschichtswerk „Decem libri historiarum“, das der dänische König das Gebiet des austrasischen Frankenkönigs Theuderich I. überfallen und beraubt und viele Gefangene nimmt. Als die Flotte zurückfahren will, verliert sie jedoch zu viel Zeit, da sie auf die Flut warten muss. In dieser Zeit rückt Theuderichs Sohn Theudebert mit einem starken Heer und einer Flotte an, tötet Chlochilaicus und besiegt die Dänen in einem Seegefecht, wobei er die Beute zurückerobert. In später entstandenen Sagen wird Chlochilaicus als „Wunderwesen von erstaunlicher Körpergröße“ beschrieben, der über die Gauten (Goten) herrschte und von den Franken erschlagen wurde. Vom zwölften Lebensjahr an konnte ihn kein Pferd mehr tragen. Seine Knochen erhalten sich der Sage nach auf einer Insel in der Rheinmündung und werden von Besuchern von weit her als ein Wunderzeichen gezeigt werden. Im altenglischen Heldenepos „Beowulf“ wird ein König Hygelac dem Volksstamm der Gaeten (Gauten, Götaland und Goten) zugerechnet, der bei einem Überfall auf die Franken und Friesen den Tod findet. Es ist nicht sicher, ob es sich hier um die gleichen Personen handelt. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
| − | | <center>'''[[Chronik 519|31.12.519]]''' <br> [[Datei:Franken.gif|50px]] </center> || '''[[Fränkisches Reich]]''' <br> | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 519|31.12.519]]''' <br> [[Datei:Franken.gif|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Fränkisches Reich]]''' <br> |
{| class="wikitable" width="85%" | {| class="wikitable" width="85%" | ||
|- class="hintergrundfarbe5" | |- class="hintergrundfarbe5" | ||
| Zeile 95: | Zeile 95: | ||
! width="30%" | Herrschaftsjahre | ! width="30%" | Herrschaftsjahre | ||
|- | |- | ||
| − | | <center> | + | | <center> </center> || <center> '''Herzog der Sugambrer'''<br>'''317-358'''</center> || <center> '''Genobald'''</center> || <center>'''41'''</center> |
|- | |- | ||
| − | | <center> | + | | <center> </center> || <center> '''König der Sugambrer'''<br>'''213-253'''</center> || <center> '''Hilderic I.'''<br> ''(Childerich)'' </center> || <center>'''40''' </center> |
|- | |- | ||
| − | | <center> | + | | <center> </center> || <center> '''König der Sugambrer'''<br>'''11 BC-AD 20'''</center> || <center> '''Chlodio II.'''</center> || <center>'''31'''</center> |
|} | |} | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
Version vom 2. März 2017, 10:45 Uhr
FRÄNKISCHES REICH
Chronik der Dekade 510 (ab 511)
| Hauptseite |
| |
| Jahres-Chroniken | ||
| Länderchroniken | ||
| frühere Chroniken Deutschlands | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
| frühere Chroniken Frankreichs | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
| 410 / 420 / 430 / 440 / 450 / 460 / 470 / 480 / 490 / 500 / 510 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Fränkisches Reich Nach 30 Jahren Herrschaft stirbt auf der St. Petersinsel im Bielersee in der heutigen Schweiz der fränkische König Clovis I. (deutsch Chlodwig I., auch Hlodowig) aus der Dynastie der Merowinger im Alter von 76 Jahren. Sein Leichnam wird nach Paris überführt, wo er im Sacrarium der Apostelkirche, der späteren Kirche Sainte-Geneviéve, beigesetzt wird. Nach seinem Tod wird sein Reich unter seinen vier Söhnen Theuderich, Chlodomer, Childebert und Chlothar aufgeteilt. Diese begründen neue Königreiche mit Zentren in Reims, Orléans, Paris und Soissons. Von großer politischer Tragweite ist, dass Clovis zum katholischen Christentum übertrat und nicht zum Arianismus der ostgermanischen Stämme. Sein Übertritt führte zur Bekehrung des Großteils der Franken und zum Sieg des katholischen Christentums bei allen Germanen. Seine Reichsgründung legte die Basis für die mittelalterliche Entwicklung West- und Mitteleuropas. König Clovis schuf das Großreich der Franken im wesentlichen durch zwei Umstände:
Das Frankenreich wird unter seinen vier Söhnen aufgeteilt:
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Fränkisches Reich Der junge fränkische Teilkönig Childebert I. heiratet Ultrogotho, eine Frau von vermutlich gotischer Abstammung. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Fränkisches Reich / Königreich Dänemark Hugleik wird von Gregor von Tours als erster dänischer König erwähnt, und zwar unter dem lateinischen Namen Chochillaicus. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Fränkisches Reich Der Teilkönig von Soissons, Clothar I., heiratet Ingunde. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Fränkisches Reich / Königreich Dänemark Der dänische Kleinkönig Chochillaicus führt den ersten historisch bezeugten Wikinger-Überfall aus, als er mit seiner Flotte in Gallien einfällt. Gregor von Tours berichtet in seinem Geschichtswerk „Decem libri historiarum“, das der dänische König das Gebiet des austrasischen Frankenkönigs Theuderich I. überfallen und beraubt und viele Gefangene nimmt. Als die Flotte zurückfahren will, verliert sie jedoch zu viel Zeit, da sie auf die Flut warten muss. In dieser Zeit rückt Theuderichs Sohn Theudebert mit einem starken Heer und einer Flotte an, tötet Chlochilaicus und besiegt die Dänen in einem Seegefecht, wobei er die Beute zurückerobert. In später entstandenen Sagen wird Chlochilaicus als „Wunderwesen von erstaunlicher Körpergröße“ beschrieben, der über die Gauten (Goten) herrschte und von den Franken erschlagen wurde. Vom zwölften Lebensjahr an konnte ihn kein Pferd mehr tragen. Seine Knochen erhalten sich der Sage nach auf einer Insel in der Rheinmündung und werden von Besuchern von weit her als ein Wunderzeichen gezeigt werden. Im altenglischen Heldenepos „Beowulf“ wird ein König Hygelac dem Volksstamm der Gaeten (Gauten, Götaland und Goten) zugerechnet, der bei einem Überfall auf die Franken und Friesen den Tod findet. Es ist nicht sicher, ob es sich hier um die gleichen Personen handelt. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||
| 520 / 530 / 540 / 550 / 560 / 570 / 580 / 590 / 600 / 610 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Übersicht über die Geschichte Deutschlands | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Übersicht über die Geschichte Frankreichs | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||
