Provincia Romana Britannia 40

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Provincia Romana Britannia
(43-207)

PROVINCIA ROMANA BRITANNIA

Hauptort: Camulodunum (heutiger Name: Colchester)

Chronik der Dekade 40-49

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Ereignis
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550 BC-43 AD
Volk der Kelten
43-410
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Imperium Romanum / Britannien

Der mächtigste König in Britannien, Cunobelinus, stirbt. Seine Söhne Caratacus und Togodumnus werden die bedeutendsten Herrscher im südlichen Britannien. Das Zentrum ihres Reiches liegt nördlich der Themse im Gebiet der Catuvellaunen und Trinovanten; aber auch die meisten Stämme in Südostengland stehen unter ihrer Oberhoheit. Cunobelinus hatte während der 30 letzten Jahre seiner Herrschaft freundliche Beziehungen zu Rom unterhalten, um dieser Weltmacht keinen Grund zum Eingreifen zu geben. Seine Söhne verfolgen dagegen eine weniger vorsichtige Politik gegenüber Rom. Adminius, der wohl auch ein Sohn des Cunobelinus ist, flieht an den Hof des Kaisers Caligula, den er zu einem Einfall in Britannien bewegen will, jedoch kommt es nicht dazu. Nach Münzfunden scheint Caratacus noch zu Lebzeiten seines Vaters ein Schützling seines Onkels Epaticcus gewesen zu sein, der das Gebiet der Catuvellaunen auf Kosten des Stammes der Atrebaten ausdehnen konnte.

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Imperium Romanum / Britannien

Die Atrebaten unter Verica erobern nach dem Tod des Epaticcus die von den Catuvellaunen eroberten Gebiete wieder zurück, werden aber später von Caratacus endgültig besiegt und aus England vertrieben. Verica flüchtet ins Römische Reich und wird den Römern einen Grund liefern, eine Invasion Englands zu versuchen.

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Imperium Romanum / Britannien

Bereits Caesars Erbe Augustus, der Begründer des Prinzipats, hatte eine Invasion Britanniens geplant; einer seiner Nachfolger, Caligula (37-41), zog Truppen am Kanal zusammen, brach die Operation aber ab und ließ einen Leuchtturm errichten, um das spätere Übersetzen römischer Truppen zu erleichtern. Die Eroberung Britanniens wird nun unter unter Caligulas Onkel und Nachfolger Claudius in Gang gesetzt. Claudius besitzt nur geringes Ansehen bei den Truppen und muss sich daher dringend mit militärischen Lorbeeren schmücken, um seine Herrschaft dauerhaft abzusichern. Es bietet sich daher an, das lang geplante Projekt der Eroberung Britanniens wieder aufzunehmen. Den Anlass hierfür stellt der Hilferuf des britischen Anführers Verica dar, der ein Freund der Römer ist, sich von anderen Fürsten bedrängt fühlt und daher persönlich in Rom erschienen erscheint. Unter dem Vorwand, diesem Verbündeten helfen zu müssen, beschließt Claudius die Invasion. Mit der Organisation und Durchführung wird Aulus Plautius beauftragt, der hierzu den Befehl über insgesamt vier Legionen erhält:

  • Legio II Augusta unter dem Befehl Vespasians
  • Legio IX Hispana
  • Legio XIV Gemina
  • Legio XX Valeria Victrix

Die Streitmacht Claudii umfasst somit etwa 20.000 Legionäre, dazu etwa die gleiche Anzahl von Hilfstruppen. Als Landungspunkt der Invasoren wird lange ausschließlich Richborough im heutigen Kent im Südosten Englands gelten; einige Archäologen haben dies jedoch in Frage gestellt und nehmen an, dass ein Teil der römischen Streitkräfte auch noch an anderen Punkten, zum Beispiel an der Meerenge Solent, auf der Insel landen. Die meisten Hinweise sprechen jedoch weiterhin dafür, dass Richborough für die Invasion sehr bedeutend ist, zumal später dort auch die Spuren eines großen Feldlagers aus claudischer Zeit entdeckt werden. Auch Cassius Dios' Beschreibung der Landezone passt gut zur Topographie des östlichen Kent. Dennoch landet vermutlich noch eine zweite Armee in Hampshire, um dort den keltischen Fürst Verica zu unterstützen, der mit den Römern verbündet ist. Die Kelten um Verica haben, wie spätere archäologische Funde beweisen werden, bereits die römische Lebensweise angenommen und begrüßen die römische Invasion. Der britische Widerstand wird hauptsächlich von den Söhnen des verstorbenen Königs Cunobelinus (der Cymbeline in dem gleichnamigen Stück William Shakespeares), Togodumnus und Caratacus organisiert, die energischen Widerstand leisten. Ein größeres britisches Aufgebot trifft an einer nicht näher bestimmten Furt, die heute im Medway in der Nähe von Rochester vermutet wird, auf die Römer. Die Boduni, ein bisher den Catuvellaunen untertaner Stamm, unterwarfen sich dem Plautius, der auf ihrem Territorium eine Festung errichtete und dann zu dem Fluss vorstieß, an dem Caratacus größere Truppenverbände gesammelt hatte. Diese wähnen sich durch den Fluss geschützt und haben daher keine größeren Abwehrvorkehrungen getroffen. Doch die batavischen Truppen des Plautius durchschwimmen den Fluss und greifen die überraschten Britannier an, konzentrieren sich dabei aber vor allem auf die Verwundung der Pferde, die die Streitwagen ziehen. Im darauffolgenden Chaos kann auch die Legio II Augusta unter dem Kommando Vespasians den Fluss durchqueren. Die Armee des Caratacus kämpft tapfer und kann zunächst noch standhalten. Später wagt Gnaeus Hosidius Geta einen gefährlichen Angriff und wird fast gefangengenommen, kann aber schließlich die Britannier komplett schlagen, die hinter die Themse nahe deren Mündung zurückweichen mussten. Die Römer verfolgten sie aber weiter, und wieder konnten die Kelten über den Fluss schwimmen, während andere Truppenverbände auf rasch errichteten Brücken hinübergelangten. Die Britannier wurden erneut besiegt und flohen, während die ihnen nachsetzenden Römer im unwegsamen Gelände und in Sümpfen große Verluste erlitten und schließlich umkehrten. Togodumnus fiel bald danach in weiteren Kämpfen. Plautius ruft den Kaiser Claudius zu Hilfe, der mit Verstärkungen kommt, Camulodunum einnimmt, bereits nach 17 Tagen wieder nach Rom heimkehren wird und Plautius allein die Eroberung von Südengland überlassen wird. Es wird berichtet, dass Claudius auch Kriegselefanten und schwere Waffen mitführte, die den Widerstand der Briten im Keim ersticken sollen. Unter der nominellen Führung von Claudius belagern und stürmen die Legionäre schließlich Cunobelini Residenz Camulodunum (Colchester), was zwar strategisch nachrangig ist, jedoch zur Hebung der Moral der Truppen dient. Zudem ist die daran anschließende Freigabe der Stadt zur Plünderung durch römische Soldaten natürlich geeignet, Claudii Ruhm und Ansehen bei seinen Soldaten zu mehren. Der Tod ihres Anführers Togodumnus hat zur Folge, dass die Briten nur noch mehr gegen die Römer aufgebracht sind. Inzwischen ist es aber Plautius gelungen, die römischen Truppen in eine sehr günstige Angriffsposition zu manövrieren. Nach einer weiteren vernichtenden Niederlage muss Caratacus nach Westen in die walisischen Berge fliehen, von wo er aus noch einige Zeit den Kampf gegen die Römer fortsetzen wird. Im Südosten werden elf Stämme von Rom unterworfen, und die römische Armee bereitet sich darauf vor, weitere Gebiete im Westen und Norden der Insel zu okkupieren. Vespasian zieht mit einer Armee weiter nach Westen, unterwirft dabei weitere Stämme und erobert auf seinem Weg einige ihrer Hillforts. Er gelangt dabei bis Exeter , vielleicht sogar bis in die Gegend um Bodmin. Die Legio IX wird inzwischen nach Norden in Richtung Lincoln in Marsch gesetzt.

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Imperium Romanum / Britannien

Der römische Praetor Aulus Plautus erobert mit seinen Truppen Camulodunum (heute Colchester) und erklärt, dass dieser Ort der zukünftige Hauptort einer künftigen Provinz Britannia werden soll.

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Imperium Romanum / Provincia Romana Britannia

Kaiser Tiberius Claudius erklärt die Gründung der Provinz Britannia und beruft Aulus Plautius zum ersten Praetor (Statthalter) der neuen Provinz. Dessen Statthalter wird Publius Ostorius Scapula. Es ist möglich, dass das gesamte Gebiet südlich der Linie des Humber bis zum Severn innerhalb der letzten vier Jahren unter römische Kontrolle gebracht wurde. Auch eine Römerstraße, der sogenannte Fosse Way, entspricht exakt dieser Linie. Dies lässt manchen Historiker vermuten, dass sie in den ersten Jahren der römischen Besatzung als Limes gedient hat. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass die Grenze (Limes Britannicus) zwischen römischemn und keltischem Britannien in dieser Zeit immer wieder starken Schwankungen unterworfen ist. Gegen Ende des Jahres 47 zieht der neue Statthalter Britanniens, Publius Ostorius Scapula, gegen die Stämme in Kambrien (heute Wales) und dem Cheshire Gap ins Feld. Die Silurer im südöstlichen Wales verteidigen das walisische Grenzland jedoch erbittert und bereiten Ostorius dadurch große Probleme. Caratacus wird in einer Schlacht erneut geschlagen und flieht in das Bergland der Pennines zum Stamm der Brigantes, die aber bereits unter römischer Klientel stehen. Die westlichen Teile des eingenommenen Gebietes werden von walisischen Stämmen bedroht, die gerade wohl das Tal des Severn geplündert haben. Das zerklüftete Bergland, das von bewaldeten Tälern gesäumt wird, bildet das ideale Operationsgebiet für Hinterhalte und rasche Überfälle der Krieger des Caratacus.

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Imperium Romanum / Provincia Romana Britannia

Verwaltungsmittelpunkt der neuen Provincia Romana Britannia wird zunächst Camulodunum, wo auch ein Tempel zu Ehren des Claudius errichtet wird. Claudius selbst bleibt nur kurz auf der Insel und kehrt bald wieder nach Rom zurück, um dort einen Triumphzug abzuhalten. Er hat damit sein Hauptziel erreicht und kann sich in seiner Hauptstadt als siegreicher Feldherr feiern lassen; daneben lässt er aber auch Plautius, dem wahren Architekten des Sieges über die südöstlichen Briten, angemessene Ehrungen zukommen. Die Königin der Brigantes, Cartimandua, ist nicht in der Lage (oder nicht willens), den auf der Flucht befindlichen Caratacus in Anbetracht des Waffenstillstands mit den Römern zu schützen, und liefert ihn an seine Feinde aus.

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