Chronik 44

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DIE EREIGNISSE DES JAHRES 44



Die römischen Invasionstruppen rücken trotz erbitterten Widerstandes der Briten weiter nach Norden

Die meisten britannischen Königreiche kapitulieren vor den Römern

Rhodos wird Teil des Imperium Romanum



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Die römische Eroberung Britanniens
Wichtige Persönlichkeiten des Jahres
(nach Geburtsjahr geordnet)
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Die wichtigsten Herrscher des Jahres
Nation Name Regierungszeit
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Kaiserreich China
(221 BC - 1912 AD)
(Östliche Han-Dynastie)
Kaiser Han Guangwu-di
25 - 57
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Christliche Gemeinschaft
(33-754)
Leiter der christlichen Urgemeinde Petrus
(Simon bar Jona)
32 - 67
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Reich der Parther
(247 BC - 224 AD)
Schah Vardan (Vardanes)
Schah Gotarz II. (Gotarzes)
38 - 47
38 - 51
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Imperium Romanum
(27 BC - 395 AD)
Imperator Claudius
41 - 54
Ereignis
frühere Ereignisse
Chronik 34 - 35 - 36 - 37 - 38 - 39 - 40 - 41 - 42 - 43
fortlaufende Ereignisse
01.01.44
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Imperium Romanum
  • In Rom schreibt man dass Jahr DCCXCVII (797) ab urbe condita (seit der Gründung Roms).
  • Titus Statilius Taurus und Gaius Sallustius Passienus Crispus werden zu Consules ernannt. Für Gaius Crispus ist es das zweite Consulat. Zum Consul suffectus wird Publius Pomponius Secundus ernannt.
Frühjahr 44
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Imperium Romanum

Kaiser Claudius kehrt nach einem halben Jahr Abwesenheit nach Rom zurück und feiert einen glänzenden Triumph. Er erhält den Beinamen Britannicus, der auch auf seinen etwa zwei Jahre alten Sohn übertragen werden soll.

April 44
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Imperium Romanum

Consul suffectus Publius Pomponius Secundus wird anstelle von Gaius Sallustius Passienus Crispus zum Consul ernannt.

Mai 44
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Christliche Gemeinschaft

Herodes Agrippa I. (* 10 BC), seit 37 König von Iudaea, stirbt. Herodes Agrippa war der Sohn des jüdischen Prinzen Aristobulos und dessen Ehefrau Berenike sowie ein Enkel des Königs Herodes des Großen von Judäa. Einer seiner Brüder war Herodes von Chalkis, der spätere Herrscher des Königreichs Chalkis. Sein anderer Bruder war Aristobulos, der mit Jotape, der Tochter des Königs Sampsigeramos II. von Emesa verheiratet war. Herodes Agrippa wuchs in Rom auf, wo sich nach dem Tode Herodes des Großen auch seine Mutter Berenike dauerhaft niederließ, und wurde zusammen mit Drusus dem Jüngeren, dem Sohn des Tiberius, sowie dem späteren Kaiser Claudius erzogen. So konnte er früh einflussreiche Kontakte zum Kaiserhof knüpfen und pflegen. Solange seine Mutter Berenike noch lebte, musste Agrippa seiner zur Übertreibung neigenden Freigebigkeit noch Zügel anlegen, um sie nicht zu erzürnen, nach ihrem Tode (vor 23 AD) überließ er sich jedoch ohne Schranken einem großzügigen bis verschwenderischen Lebensstil, in dessen Gefolge er hohe Schulden anhäufte. Als seine Gläubiger sich nicht mehr beruhigen ließen, musste er schließlich Rom verlassen. Er hielt sich daraufhin in Idumäa, Antiochia und Alexandria auf. Wie der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus berichtet, dachte Agrippa in seiner Verzweiflung sogar an Selbstmord. Seiner Ehefrau Kypros, einer Enkelin Herodes des Großen, gelang es jedoch, dies abzuwenden, in dem sie finanzielle Unterstützungen von seiten ihrer Verwandten (unter anderem Herodes Antipas und dessen Gattin Herodias) erbat. Mit dieser Hilfe in der Not machte Agrippa jedoch zwiespältige Erfahrungen, sein Bruder Aristobulos arbeitete sogar gegen ihn. Erst dank der finanziellen Hilfe des reichen Juden Tiberius Iulius Alexander konnte er 35/36 wieder nach Rom zurückkehren, wo er weitere Unterstützung von Antonia der Jüngeren, einer engen Freundin seiner verstorbenen Mutter erhielt. Im Jahre 37 eröffneten sich Agrippa, der nun endlich von seinen guten Kontakten zu den führenden Persönlichkeiten in Rom profitieren konnte, neue Perspektiven: Kaiser Caligula ernannte ihn zum König der Tetrarchie des verstorbenen Philippos und zwei Jahre später auch für das Gebiet des nach Südgallien verbannten Herodes Antipas. Im Jahre 41 erhielt Agrippa von Claudius zusätzlich noch die Gebiete des Herodes Archelaos. Damit umfasste sein Machtbereich das ursprüngliche Gebiet von Herodes dem Großen. Es gelang ihm auch durch seine Fürsprache bei Kaiser Claudius, seinem Bruder Herodes von Chalkis, mit dem er sich immer gut verstanden hatte, die Übertragung eines Territoriums verbunden mit der Königswürde zu erwirken. Sein Bruder Aristobulos blieb Privatmann. Außenpolitisch suchte Agrippa das gute Einvernehmen mit seinen regionalen Nachbarn. Wohl 42 versammelte er deshalb in Tiberias, der Hauptstadt der früheren Tetrarchie des Herodes Antipas, die anderen von Rom abhängigen Klientelkönige der Region um sich. Als Teilnehmer kamen dabei zusammen: sein Bruder Herodes von Chalkis, Polemon II. von Pontos, Kotys von Kleinarmenien, Antiochos IV. von Kommagene und Sampsigeramos von Emesa, der Schwiegervater seines Bruders Aristobulos. Der anscheinend zu dieser Konferenz nicht eingeladene, aber noch während des Königstreffens in Tiberias überraschend angekommene römische Statthalter von Syrien, Vibius Marsus, empfand die guten Beziehungen so vieler Fürsten als nicht im Interesse Roms liegend und sandte Boten an die königlichen Gäste, um sie zur Rückkehr in ihre Heimat auffordern zu lassen. Dieses undiplomatische Verhalten musste der Gastgeber Agrippa als einen Affront empfinden. Sein Verhältnis zu Marsus wurde durch den Vorfall nachhaltig getrübt. Agrippa bat den Kaiser brieflich mehrmals - allerdings vergeblich - darum, an Marsus' Stelle einen neuen syrischen Statthalter zu entsenden. Herodes Agrippa pflegte nach außen hin den Regierungsstil eines orientalischen, hellenistischen Herrschers. Innenpolitisch versuchte er durch strenge Ausrichtung an den jüdischen Gesetzen die einflussreichen konservativen Kreise des Judentums auf seine Seite zu bringen. Aus diesem Grund zettelte er wohl auch eine Verfolgung der jungen christlichen Gemeinde Jerusalems an. Der Tod des Herodes Agrippa ist im 12. Kapitel in der Apostelgeschichte des Lukas beschrieben. Daher spielt er in der Chronologie der neutestamentlichen Ereignisse eine bedeutende Rolle (mit Versangaben):

18 Als es aber Tag geworden war, gab es eine nicht geringe Bestürzung unter den Soldaten, was wohl aus Petrus geworden sei.
19 Als aber Herodes nach ihm verlangte und ihn nicht fand, zog er die Wächter zur Untersuchung und befahl, sie abzuführen; und er ging von Judäa nach Cäsarea hinab und verweilte dort.
20 Er war aber sehr erbittert gegen die Tyrer und Sidonier. Sie kamen aber einmütig zu ihm, und nachdem sie Blastus, den Kämmerer des Königs, überredet hatten, baten sie um Frieden, weil ihr Land von dem königlichen [Land] ernährt wurde.
21 An einem festgesetzten Tag aber hielt Herodes, nachdem er königliche Kleider angelegt und sich auf den Thron gesetzt hatte, eine öffentliche Rede an sie.
22 Das Volk aber rief [ihm] zu: Eines Gottes Stimme und nicht eines Menschen!
23 Sogleich aber schlug ihn ein Engel des Herrn, dafür, dass er nicht Gott die Ehre gab; und von Würmern zerfressen, verschied er.
24 Das Wort Gottes aber wuchs und mehrte sich.

Herodes Agrippa hatte aus der Ehe mit seiner Frau Kypros einen Sohn, Herodes Agrippa II., der jedoch noch zu jung ist, um die Nachfolge als Herrscher des unruhigen Judäa anzutreten. Das Königreich Agrippas I. wird deshalb von nun an von römischen Prokuratoren regiert werden.

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EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Römische Provinzen in Asien
  • Die seit 44 BC zu Rom gehörende Provinz Iudaea wird Teil der Provinz Syria.
  • Elionaios, der Sohn des Kantheros sowie Josef, der Sohn des Kami, werden neue Hohepriester in Jerusalem.
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Südosteuropa / Thrakisches Königreich Sapes
  • Nach der Ermordung des thrakischen Königs Roimitalkes III. übernimmt das Imperium Romanum das thrakische Königreich Sapes. Der römische Kaiser gebietet die Gründung der Provinz Thracia mit dem Hauptort Philippopolis (heute Plowdiw in Bulgarien). Damit sind die römischen Provinzen an der nordöstlichen Grenze miteinander vereint.
  • Die Insel Rhodos wird Teil des Imperium Romanum.
  • Die kaiserlichen Provinzen Macedonia, Moesia und Achaea werden nach 24 Jahren wieder vom Senat verwaltet.
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Westeuropa

Der Geograf und Kosmograf Pomponius Mela verfasst eine Beschreibung der bekannten geografischen Welt mit dem Titel "De situ orbis". Mela, der aus Tingentera am Nordufer der Straße von Gibraltar stammt, verfasst das älteste geografische Werk, das in lateinischer Sprache geschrieben wurde. In ihm werden viele Örtlichkeiten wie der Taunus, Trier, der Main, Teile des Bodensees und sogar Skandinavien, Gebirge und Flüsse das erste Mal erwähnt. Mela beschreibt auch eine Schiffsreise, auf der er topographische Einzelheiten erklärt und Sehenswürdigkeiten und Inseln schildert. Er berichtet realistische Details aus Fauna und Flora, in der unter anderem phantastische Fabelwesen auftauchen, er stellt die Bewohner einzelner Gegenden vor, und erzählt ihre Geschichte, von ihren Bräuchen und den verschiedenen Religionen, vor allem rund um das Mittelmeer. Melas Darstellungen beziehen sich in erster Linie auf ältere, hauptsächlich griechische Quellen wie von Homer, Hanno und Cornelius Nepos.

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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Britannien / Keltische Föderation Brigantes / Königreich der Catuvellauni (Calchwynedd) / Königreich Kent / Königreich der Icener / Königreich Atrebates / Königreich Trinovantes / Königreich Dobunni / Königreich Durotriges
  • Die römischen Invasionstruppen, die im Vorjahr in Südengland landeten, rücken trotz erbitterten Widerstandes der Briten weiter nach Norden und nach Westen vor. Die meisten Königreiche haben bereits kapituliert. Hauptstadt der Provinz Britannia wird Camulodunum (heute Colchester). Kaiser Claudius, der sechs Monate lang den Feldzug begleitete, kommt zu einem Triumphzug nach Rom zurück. Britannia wird Provinz, doch werden die Kämpfe dort noch Jahre andauern. Claudius und sein Sohn erhalten den Ehrennamen Britannicus.
  • Die britische Adlige Boudicca heiratet Prasutagus, den König der Icener, eines keltischen Stammes im Gebiet des heutigen East Anglia (Norfolk und Suffolk).
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Kaiserreich China (Östliche Han-Dynatie)

Der General der Östlichen Han-Dynastie, Wu Han, stirbt. Wu Han war ursprünglich Stellvertreter des Gouverneurs von Yuyang Komturei (heute Beijing oder Peking), Peng Chong, während der Regierungszeit des Usurpators Gengshi. Da Wu Han beachtliche Leistungen auf dem Schlachtfeld vollbrachte, wurde er der wichtigste General Chinas. Er wurde berühmt wegen seiner militärischen Taktik, seiner Ehre, seiner harten Arbeit und seiner Unkorruptierbarkeit. Er war auch ein großer Verfechter der Ablehnung von Begnadigungen Verurteilter. Ein schwerwiegender Fehler Wus war, dass er grausam zu Zivilisten war und im oft die Disziplin fehlte, Plünderungen seiner Truppen zu verhindern. Da Wu Han zu den drei wichtigsten Beamten der kaiserlichen Truppen gehörte, erhält er ein Staatsbegräbnis.

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