Kreta: Unterschied zwischen den Versionen

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Als früheste europäische Hochkultur entsteht die minoische Kultur und erstreckt sich vermutlich über den gesamten ägäischen Raum, wobei die Insel Kreta als ihr Zentrum anzusehen ist. Die Minoer werden die ersten europäischen Schriftzeichen erfinden, über talentierte Baumeister und Konstrukteure verfügen, die unter anderem die ersten Straßen in Europa bauen werden. Die Minoer nehmen erste Kontakte zu den Ägyptern und den Völkern des Vorderen Orients auf. <br>
 
 
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| <center>'''[[Chronik 2700 BC|2700 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Frühe Minoische Königreiche]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"|<center>'''[[Chronik 1200 BC|1200]] - [[Chronik 310 BC|310 BC]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"|'''[[Dorisches Reich Kreta]]''' <br>
Im Osten Kretas entstehen große Zentren der minoischen Kultur. Bedingt durch die sehr günstige geografische Lage der Insel entstanden vor Jahrzehnten erste Kontakte zu den Kulturen Ägyptens und des Vorderen Orients. Durch diese beeinflusst, streben die Minoer schon früh in ihrer Entwicklung nach Luxus und nach Bequemlichkeit. Dies führt zu sehr kunstfertigen und außerordentlich reich verzierten Keramiken oder Metallarbeiten, besonders beim Goldschmuck, was eine besondere Geschicklichkeit der Handwerker offenbart. <br>
 
 
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| <center>'''[[Chronik 2600 BC|2600 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Frühe Minoische Königreiche]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"|<center>'''[[Chronik 310 BC|310]] - [[Chronik 305 BC|06.11.305 BC]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"|'''[[Satrapie des Antigonos]]''' <br>
Die Bevölkerung auf der Insel Kreta nimmt stark zu. In der Messara-Ebene im Süden der Insel führt ein altmediterranes Volk, das wahrscheinlich nicht zu den Minoern zählt, Bestattungen in Rundgräbern durch. Dieses Volk ernährt sich vom Fischfang und von der Landwirtschaft; es verfügt über handwerkliche Fähigkeiten und ist in der Lage, mit selbstgebauten Schiffen zur See zu fahren. <br>
 
 
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| <center>'''[[Chronik 2100 BC|2100 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Frühe Minoische Königreiche]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"|<center>'''[[Chronik 305 BC|07.11.305 BC]] - [[Chronik 277 BC|277 BC]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"|'''[[Ptolemäisches Reich Ägypten]]''' <br>
Die Bevölkerung des reichen und prächtigen minoischen Königreiches von Knossos beginnt mit dem Bau des gleichnamigen Palastes riesigen Ausmaßes. <br>
 
 
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| <center>'''[[Chronik 2000 BC|2000 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Datei:Akropolis.gif|50px]] [[Datei:Phönizier.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Frühe Minoische Königreiche auf Kreta und Rhodos]] / [[Griechenland - Vorzeit|Hellas]] / [[Zypern - Vorzeit|Zypern]] / [[Phönizisches Reich]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"|<center>'''[[Chronik 277 BC|277]] - [[Chronik 67 BC|67 BC]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"|'''[[Kleinstaaten auf Kreta]]''' <br>
* Die Minoer siedeln auf Rhodos. Im östlichen Mittelmeer entwickelt sich zwischen der Ägäis, der Levante und Zypern ein reger Handel mit Barren von Kupfer und Zinn. Mittels Segelschiffen besteht ein reger Handelsaustausch mit Ägypten. Handelsgüter sind Steinvasen, Elfenbein, ägyptische Siegel gegen kretische Töpferwaren, Kupfer, Zinn, Leinen, Wolle, Holz und anderer Waren. Die mit den Kykladen (Thera, Melos und Kea) und Ägina gehandelten Waren werden von dort aus weiter mit Attika und Thessalien gehandelt.
 
* Auf Kythira besteht eine minoische Kolonie, über die der Handel mit dem Peloponnes (Lerna und Agios Stefanos) abläuft.
 
* Beginn der Entwicklung einer eigenen Hieroglyphenschrift auf Kreta.
 
 
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| <center>'''[[Chronik 1950 BC|1950 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Datei:Akropolis.gif|50px]] [[Datei:Phönizier.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Frühe Minoische Königreiche auf Kreta und Rhodos]] / [[Griechenland - Vorzeit|Hellas]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 220 BC|220 BC]]''' </center> || '''[[Kleinstaaten auf Kreta]] / [[Königreich Makedonien]]''' <br>
* Auf Kreta wird der erste vereinigte Staat der Minoer gegründet. <br>
 
* Die Minoer siedeln auch auf Rhodos.
 
* Beginn des Baus des Minoischen Palastes in Knossos.
 
* Indoeuropäische „Protogriechen“ führen vaterrechtliche Ordnung ein; das Mutterrecht hält sich allein auf Kreta. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1900 BC|1900 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Frühe Minoische Königreiche]]''' <br>
 
* Die Minoer verfügen über die Technik, mehrstöckige Palastanlagen, weitläufige Wasserleitungen und Kanalisationssystems sowie eine große Flotte zu bauen. Ihr Zentrum ist seit 900 Jahren auf der Insel Kreta, von wo aus sich ihre Kultur über den gesamten Raum der Ägäis verbreitet hat. Der Wohlstand der Minoer rührt aus dem perfekt organisierten Gemeinwesen und einem blühenden Seehandel, vor allem mit Ägypten und mit den Kulturen im Vorderen Orient her. Wichtigste religiöse Symbole sind der heilige Stier und die Doppelaxt. Die Frau nimmt in der Gesellschaft der Minoer eine gleichberechtigte Position ein, die sie auch wichtige soziale Positionen wie zum Beispiel als Priesterinnen einnehmen lässt.
 
* Die Minoer beginnen damit, ihre Handelsbeziehungen nach Byblos, Phönizien und Ägypten auszubauen.
 
* In Malia im Nordosten Kretas wird der erste Palast errichtet. Der antike Name des Palastes ist unbekannt. Er befindet sich etwa drei Kilometer östlich der heutigen Stadt Malia nahe dem Meer in der Küstenebene. Das Palastgebiet hat einen Durchmesser von etwa 600 Metern. Die Ausdehnung der Stadt insgesamt wird auf etwa 80 Hektar geschätzt. Auch Malia besitzt wie Knossos zwei Häfen. Am Westhafen entsteht ein in den Felsen geschlagener Zufahrtskanal.
 
* In Phaistos wird mit dem Bau eines ersten Palastes begonnen.
 
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| <center>'''[[Chronik 1850 BC|1850 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || [[Datei:Phaistos.jpg|thumb|150px]] '''[[Kreta|Frühe Minoische Königreiche]]''' <br>
 
Fünfzig Jahre nach Baubeginn wird der erste Palast von Phaistos fertiggestellt. Da der möglicherweise noch größere Palast in Knossos noch nicht ganz fertiggestellt ist, gilt der Palast von Phaistos vermutlich als der derzeit Bedeutsamste auf Kreta. Die Paläste Kretas stellen die Mittelpunkte des administrativen, kulturellen und religiösen Lebens der Minoer dar. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1800 BC|1800 BC]]'''  <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Frühe Minoische Königreiche]]''' <br>
 
Der Palast von Knossos, dessen Bau vor 300 Jahren begonnen wurde, wird fertiggestellt. Es ist der größte minoische Palast auf Kreta. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"| <center>'''[[Chronik 1800 BC|1800]] - [[Chronik 1200 BC|1200 BC]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"|'''[[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1800 BC|1800 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Der König von Knossos vereinigt ganz Kreta zu einem einzigen '''Minoischen Reich'''. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1700 BC|1700 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Auf Kreta ereignet sich ein schweres Erdbeben, bei dem sämtliche bekannte Zentren zerstört werden. Dies ist das Ende der "Altpalastzeit" und der Beginn der "Neupalastzeit", die geprägt sein wird vom Wiederaufbau der zerstörten Stadtzentren. Dank ihrer Seeherrschaft und ihres ausgedehnten Handels mit Ägypten, Syrien und Mesopotamien sowie ihrer Vorstöße ins westliche Mittelmeer können die Kreter sich dem Wiederaufbau widmen, ohne befürchten zu müssen, eine leichte Beute von Feinden zu werden. Auf Kreta entwickelt sich eine autarke Hieroglyphenschrift, in der das bekannteste Schriftdenkmal der minoischen Zivilisation abgefasst wird, der Spiraltext auf dem Diskos aus dem Palastarchiv von Phaistos, welcher auch 3700 Jahre später nicht entziffert werden kann. Der Spiraltext gilt als das älteste Druckwerk der Kulturgeschichte der Menschheit. Der Tempel von Anemospilia, einem minoischen Gipfelheiligtum am Nordhang des Berges Juchtas in der Nähe von Archantes im Zentrum Kretas, wird ebenfalls zerstört. Hier wird man später vier menschliche Skelette in den Trümmern finden. Einem etwa 27jährigen Mann  wird kurz vor der Katastrophe die Halsschlagader durchgeschnitten, vermutlich, um die Götter zu besänftigen und das Erdbeben noch abzuwenden. Dies bestätigt die Annahme, dass in der minoischen Kultur auch Menschenopfer dargebracht wurden. Bei den anderen drei später gefundenen Skeletten handelt es sich offenbar um Priester und Tempeldiener. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1650 BC|1650 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
50 Jahre nach dem schweren Erdbeben wird der sofort eingeleitete Wiederaufbau der Stadt Malia beendet. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1650 BC|1630 BC]]''' <br> [[Datei:Pyramiden von Gizeh.jpg|50px]] [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Königreich Ägypten|Königreich Ägypten - Dynastie der Hyksos]] / [[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>'''
 
Die Ägypter erreichen Kreta und werden durch eindringende Indogermanen und semitische Hyksos erobert. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1650 BC|1627 BC]]'''</center> || '''[[Griechenland - Übersicht|Hellas]] / [[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
[[Datei:Map Santorin.jpg|thumb|Thera/Santorin nach der Eruption des Vulkans]] Auf der Insel Thera (heutige Bezeichnung: Santorin), die etwa 180 Kilometer nördlich von Kreta gelegen ist, ereignet sich ein verheerender Vulkanausbruch, der besonders für Südeuropa in den nächsten zehn Jahren schwere Folgen haben wird. Durch den darauf folgenden Tsunami mit bis zu 54 Meter hohen Wellen werden die meisten Ansiedlungen auf Kreta zerstört. Eine zehn Meter dicke Schicht aus Bimsstein legt sich über die Insel. Anders als in Pompeji werden in den Asche- und Bimssteinschichten von Akrotiri später keine menschlichen Überreste gefunden. Es gibt in den Häusern keinen Schmuck und nur wenige aufwändig gefertigte Werkzeuge. Dies deutet darauf hin, dass die Bewohner vor dem Vulkanausbruch noch Zeit hatten, ihre Wertsachen zusammenzusuchen und auf Boote zu fliehen. Die Warnung vor der eigentlichen Eruption geschah offenbar durch ein Erdbeben. Seine Spuren zeigen sich an Treppenstufen aus behauenem Stein, die alle mittig gebrochen sind, sowie in beschädigten Wänden der Gebäude. Nach dem Erdbeben kehren einige der geflüchteten Bewohner zurück. Sie legen die Straßen wieder frei, reißen beschädigte Mauern ein und sortieren wiederverwendbares Baumaterial. Außerdem bargen sie Möbelstücke und Güter. So wurde ein Stapel Bettgestelle gefunden, die aus einem Haus zum Abtransport bereitgestellt wurden. Unbeschädigte Krüge und Amphoren mit Lebensmitteln waren ebenfalls an Sammelstellen außerhalb der Häuser gebracht worden. Zu diesem Abtransport kam es nicht mehr, bevor der Vulkan die menschliche Siedlung auslöschte. Der Ausbruch, die sogenannte Minoische Eruption, beginnt mit dem Ausstoß von leichten Pyroklastika aus einem Vulkanschlot, der fast genau mittig im Inselrund Theras liegt. Der Ausbruch dauert nur kurz, die Menge des ausgestoßenen lockeren Materials ist so gering, dass die Bergungsteams sich in Sicherheit bringen können. Allerdings gibt es auf keiner der Nachbarinseln Hinweise darauf, dass rund um die Zeit des Vulkanausbruchs eine größere Einwanderung stattgefunden hätte. Es ist daher anzunehmen, dass die Flüchtlinge durch Gase der Eruption oder durch Flutwellen ums Leben kamen. Der eigentliche Ausbruch erfolgt erst Monate später. Auf einigen Mauerstümpfen wächst bereits Gras, dessen verbrannte Reste später gefunden werden. Die Eruption besteht aus mehreren Phasen. Die erste ist der Ausstoß von relativ leichtem Bimsstein, der sich in einer vergleichsweise dünnen Schicht von höchstens sieben Metern Dicke niederschlägt. Sie bringt Dächer durch Überlast zum Einsturz, schützt die Gebäude aber vor der Zerstörung durch die späteren, schwereren Phasen. Diese bringen dicke Ascheschichten und Lavabrocken von bis zu fünf Metern Durchmesser, an anderen Stellen der Insel sogar bis 20 Meter. Nach dem Ende der Eruption gehen langandauernde, intensive Niederschläge auf die Reste der Insel nieder. Sie sammeln sich in Sturzbächen und waschen tiefe Rinnen in die verwüstete Landschaft. Die Datierung der Minoischen Eruption und damit des Untergangs der Stadt Akrotiri ist nicht gesichert. Die jüngsten Keramikstile der Stadt werden über Funde auf Kreta und in Ägypten mit der ägyptischen Chronologie synchronisiert und auf ca. 1530 BC datiert. Naturwissenschaftliche Methoden, den Ausbruch anhand der Radiokarbon-Methode und durch Ablagerungen vulkanischer Aschen im grönländischen Eis einzuordnen, deuten auf die 1620er Jahre BC hin. Die Interpretation der widersprüchlichen Angaben ist Gegenstand einer Debatte in den Fachwissenschaften. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1600 BC|1600 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
* Kudonija (heute Chania) im Westen Kretas ist eine blühende Stadt mit großen, in sich geschlossenen Wohnhäusern zwischen Straßen und Plätzen, und wahrscheinlich einem Palast als Zentrum.
 
* Erst 100 Jahre nach der Zerstörung des Palastes von Phaistos durch ein Erdbeben wird mit dem Wiederaufbau des aufwändigen und großen Gebäudes begonnen. Phaistos ist die herrschende Stadt über Südkreta von den Kryoneritis-Bergen bis zum Dikti-Gebirge und besitzt den Hafen Kommos. Das südlich gelegene Agia Triada wird das politische und wirtschaftliche Zentrum der Region in Verbindung zu Knossos.
 
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| <center>'''[[Chronik 1600 BC|1580 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Drei Kilometer südlich von Archanes im Zentrum Kretas entsteht in die Siedlung Vathypetro, die sich über drei Hügel erstreckt, die vermutlich erste Weinpresse in der Geschichte der Menschheit. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1550 BC|16. Jahrhundert BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
* Knossos, die Hauptstadt von Kreta, hat zwischen 10.000 und 100.000 Einwohner. Die Menschen leben in Wohnräumen mit Warmwasserheizung, Badezimmer mit Sitzbadewannen und Klosetts mit Wasserspülung. Der Regen auf dem Palastgelände wird durch sorgfältig verlegte, konisch geformte Röhren aus Terracotta und abgedeckelte, steinerne Rinnen aufgefangen, die Zisternen sind vergleichsweise klein. Der nahe gelegene Bach Kairatos, von dem einige Archäologen annehmen, er sei mit großen Booten schiffbar gewesen, kommt als Trinkwasserversorgung ebenfalls in Frage. Viele Brunnen existieren auf dem Palastgelände wahrscheinlich nicht.
 
* Der Ort Archanes im Zentrum Kretas südlich der heutigen Stadt Iraklio ist dicht bewohnt. Es existiert dort ein dreistöckiger Palast.
 
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| <center>'''[[Chronik 1550 BC|1550 BC]]'''  <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Ein Erdbeben zerstört Vathypetro, eine Ansiedlung drei Kilometer südlich von Archanes im Zentrum Kretas, die auch die vermutlich erste Weinpresse in der Geschichte der Menschheit beherbergte. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1500 BC|1500 BC]]'''</center>  || '''[[Reich der Jebusiter]] / [[Reich der Hethiter]] / [[Kreta|Minoisches Reich]] / [[Königreich Ägypten]] – Achtzehnte Dynastie''' <br>
 
Im Laufe des 2. Jahrtausend BC wächst die 2400 BC keilschriftlich erstmals bezeugte Siedlung Ugarit (heute: Ra's Schamra in Syrien) stark und gewinnt an Bedeutung. Die Menschen von Ugarit handeln unter anderem mit Kreta, den Hethitern und mit Ägypten, die wiederum in ihren Schriftquellen die Stadt häufig erwähnen. <br>
 
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'''[[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Im Nordosten Kretas entsteht eine minoische Ansiedlung, die später "Lato" heißen wird. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1450 BC|1450 BC]]'''</center>  || '''[[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Kreta|Minoisches Reich]] / [[Griechenland - Übersicht|Hellas]]''' <br>
 
Zum zweiten Mal nach 1627 BC explodiert der Vulkan Thera (heutige Bezeichnung: Santorin) und zerstört erneut die minoischen Paläste auf Kreta. Von der Bevölkerung Kretas überleben lediglich die Menschen im Gebiet von Knossos und von Kydonia (heute Chania) diese Katastrophe. Der kleine Palast in Agia Triada wird zerstört. Dennoch treffen etwa zur selben Zeit mykenische Siedler vom griechischen Festland auf Kreta ein, deren Kultur allmählich Kreta bestimmen wird. Die Mykenische Kultur beginnt sich auch auf den Kykladen und in Milet, das zum Minoischen Reich gehört, durchzusetzen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1430 BC|1425 BC]]'''</center>  || '''[[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Kreta|Minoisches Reich]] / [[Griechenland - Übersicht|Hellas]]''' <br>
 
Die mykenische Kultur ist nun vorherrschend im minoischen Kreta (und den kretisch beherrschten Kykladen) sowie dem bis jetzt kretische Milet. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1400 BC|1400 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
* Die Stadt und der Palast von Knossos auf Kreta werden von einem schweren Erdbeben heimgesucht, das diese Dank der vertikal und horizontal in die Mauern eingebauten Zedernhölzer ohne nennenswerte Beschädigungen überstehen.
 
* Auf den Ruinen des kleinen Palastes von Agia Triada wird ein mykenischer Megaron-Bau errichtet. Nördlich unterhalb der Anlage wird sich in der Nachpalastzeit eine Bebauung aus Wohnungen und Läden (auch als Magazine bezeichnet) anschließen, die sich um eine etwa 50 Meter lange Agora gruppieren. Sie wird später das einzige bekannte Beispiel eines „minoischen Marktdorfes“ sein. Es wird vermutet, dass sich hier Handwerker und Kaufleute ansiedeln, die intensive Handelsbeziehungen nach Nordafrika pflegen werden. Am Golf von Messara an der Südküste Kretas befindet sich südwestlich in nur sechs Kilometern Entfernung die minoische Hafensiedlung Kommos. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1380 BC|1375 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Die mykenische Kultur des griechischen Festlandes, die seit 25 Jahren Kreta dominiert, verdrängt endgültig die alte minoische Kultur. In Knossos und in Kydonia (heute Chania) herrschen achaisch-mykenische Herrscher, die zulassen, dass Kreta an den meisten Orten "multikulturell" bleibt. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1370 BC|1370 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Ein mehrere Tage wütendes Feuer, bei dem das in den Mauern verarbeitete Holz und Öl dem Brand zusätzliche Nahrung geben, zerstört die obersten Etagen und viele der aus Kalkstein und Gipsstein hergestellten Wände des Palastes von Knossos, der daraufhin aufgegeben wird. Dreißig Jahre zuvor hatten die Mauern des Palastes und der Stadt noch einem schweren Erdbeben widerstanden. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1290 BC|1289 BC]]'''</center> || '''[[Athen|Königreich Athen]] / [[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Daidalos, Enkel des attischen Königs Erechteus und Sohn des Eupalamos, wirkt als junger Gelehrter in Athen. Seine Schwester sendet ihren Sohn Perdix (je nach Quelle auch Talos oder Calos) zu ihm in die Lehre. Der Neffe stellt sich bald als begabter Schüler heraus, der durch seinen Einfallsreichtum auffällt. Von einem Spaziergang am Strand bringt er das Rückgrat eines Fisches nach Hause, bildet es mit Eisen nach und erfindet so angeblich die Säge. Ein anderes Mal bringt er zwei Eisenstäbe zusammen, verbindet sie an einem Ende mit einer Niete und spitzt die anderen Enden zu, was zur Erfindung des Zirkels führt. Daidalos, der stolz auf seine eigenen Fähigkeiten ist und den Gedanken an einen Rivalen nicht ertragen kann, wird so neidisch auf Perdix, dass er einen Ausflug auf die Akropolis nutzt, um seinen Neffen zu beseitigen, indem er ihn den Berg hinunterstößt. Aber die Göttin Athene, die Genialität immer begünstigt, sieht – so beschreibt es eine Sage - diesen fallen und rettet sein Leben, indem sie ihn in einen Vogel verwandelt, der seither seinen Namen trägt. Das Rebhuhn (lat. Perdix perdix, frz. perdrix) baut sein Nest nicht in Bäumen, sondern in Hecken, und eingedenk seines Falls von der Klippe meidet es hohe Stellen. Daidalos hingegen muss sich für dieses Verbrechen vor Gericht verantworten und wird aus Athen verbannt. Auf der Insel Kreta findet er am Hof des seebeherrschenden Königs Asterios Asyl und wird dessen Hofbaumeister. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1290 BC|1287 BC]]'''</center> || '''[[Athen|Königreich Athen]] / [[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Minos und seine beiden Brüder, die alle einer Sage zufolge als Söhne des Zeus gelten und von Asterios, dem verstorbenen König von Kreta, adoptiert wurden, streiten sich darüber, wer von ihnen die Nachfolge ihres Adoptivvaters als König von Kreta antreten soll. Minos ruft Poseidon, den Gott des Meeres und Bruder des Zeus, um Beistand an und verspricht, was immer aus dem Meer erscheine, dem Gott zu opfern. Poseidon schickt ihm einen prächtigen Stier, so dass damit der Streit entschieden ist und Minos König von Kreta wird. Der Stier gefällt Minos allerdings so gut, daß er ihn nun nicht mehr opfern mag, sondern ein anderes Rind darbringen lässt. Poseidon erkennt den Betrug und schlägt zur Strafe Minos’ Gemahlin Pasiphaë mit dem Verlangen, sich mit dem Stier zu vereinen. Sie lässt sich von Daidalos, dem Hofbaumeister, ein hölzernes Gestell bauen, das mit einer Kuhhaut verkleidet ist. Darin verbirgt sie sich und lässt sich so von dem Stier begatten. Pasiphaë, die Gemahlin des Minos, gilt der Sage nach als Tochter des Sonnengottes Helios und der Okeanide Perse, zugleich Schwester der Kirke, Perses, Aiëtes und Aloëus. Mit ihrem Gemahl Minos hat sie bereits acht Kinder: Akakallis, Androgeos, Ariadne, Deukalion, Glaukos, Katreus, Phaidra und Xenodike. Pasiphaë weiss, wie man aus magischen Kräutern Zaubertränke herstellen kann. Um sicherzugehen, dass Minos ihr die eheliche Treue hält, belegt sie ihn der Sage zufolge mit einem Zauber, der Minos jedes Mal, wenn er einer anderen Frau beiwohnt, Schlangen, Skorpione und Tausendfüßler ejakulieren lässt. Auf diese Weise tötete Minos bereits mehrere seiner Konkubinen. Die einzige, die mit Minos ungestraft verkehren kann, ist Prokris, die Tochter des Erechtheus, da sie sich zuvor mit der Essenz einer Heilpflanze gegen das Gift der Tiere wappnen kann. In einer anderen Version der Sage heilt Prokris den Kreterkönig von seinem Leiden und erhält dafür einen unfehlbaren Speer sowie den schnellen, unsterblichen Hund Lailaps zum Geschenk. Diese Gaben hatte einst Zeus der Europa überreicht und so waren sie von den Eltern auf ihren Sohn Minos gekommen. <br> 
 
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| <center>'''[[Chronik 1290 BC|1286 BC]]'''</center> || '''[[Athen|Königreich Athen]] / [[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Als Frucht der erzwungenen Vereinigung von Minos‘ Gemahlin Pasiphaë mit dem Stier, den Minos sich im Vorjahr weigerte, dem Poseidon als Dank dafür, dass er die Königschaft über Kreta erwarb, zu opfern, gebiert Pasiphaë ein Wesen mit menschlichem Körper und einem Stierkopf. Sie nennt ihren Sohn Asterios, nach ihrem Schwiegervater, später jedoch wird der Knabe Minotaurus genannt werden. Minos möchte zunächst das Tierwesen, das ein Zeugnis des Fehltritts seiner Gemahlin ist, töten. Auf Bitten seiner Tochter Ariadne jedoch lässt er ihn am Leben, beauftragt aber seinen Hofbaumeister Daidalos, ein Gefängnis in Form eines Labyrinths zu erbauen: Das sagenhafte Labyrinth des Minotaurus. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1280 BC|ca. 1280 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Der Sage nach gründet König Minos die Stadt Phaistos und benennt sie nach einem Sohn oder Enkel des Herakles, Heros Phaistos. Erster Herrscher über die Stadt wird Rhadamanthys, der Bruder des Minos. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1270 BC|1261 BC]]'''</center> || '''[[Athen|Königreich Athen]] / [[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Im Zuge seiner achten Arbeit bringt einer Sage zufolge Herakles den Minotaurus, das menschenfressende Geschöpf halb Mensch halb Stier, der der Sohn der Pasiphaë ist, auf die Halbinsel Peloponnes. Dort richtet der Minotaurus großen Schaden an. Androgeos, einer von Minos’ Söhnen, will seine Geschicklichkeit im Kampf gegen den Stier erproben, fällt diesem aber zum Opfer. Als Minos die Nachricht erhält, bricht er zu einem Rachefeldzug gegen Athen auf, da er Nachrichten darüber erhalten hat, dass König Aigeus von Attika Androgeos zu dem Tier geschickt habe in der Erwartung, dass Minotaurus seinen Halbbruder töten würde. Gegen das wehrhafte Athen allerdings kann Minos zunächst nichts ausrichten. Der Sage zufolge ruft Minos seinen Vater Zeus um Hilfe an; dieser erhört ihn und sendet eine Pest und eine Hungersnot nach Athen, das schließlich vor den Kretern kapitulieren muss. Den Athenern erlegt Minos eine grausame Steuer auf: Alle neun Jahre müssen sie sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen nach Kreta senden, wo diese dem Minotaurus geopfert werden sollen. Für den Minotauros hat er von seinem Hofbaumeister, dem früheren Athener Staatsbürger Daedalos, ein Labyrinth erbauen lassen. Die Jünglinge und Jungfrauen sollen hineingeschickt und so dem Ungeheuer zum Fraß vorgeworfen werden. Das Labyrinth, das Daidalos entwickelte und baute, ist so geschickt konstruiert, dass selbst sein Erbauer kaum den Weg ins Freie fand, nachdem er es fertiggestellt hatte. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1250 BC|1250 BC]]''' <br> [[Datei:Kreta.gif|50px]] </center> || '''[[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Im 13. Jahrhundert BC entsteht der jüngste Palast von Knossos als Gebäudeensemble von bis zu fünf Stockwerken mit einer umbauten Fläche von 21.000 qm auf einer lichten Fläche von 2,2 Hektar. 800 Räume sind nachweisbar, doch dürfte der Palast insgesamt bis zu 1300 besitzen. Der Palast ist nicht befestigt. Er ist, wie alle Palastanlagen der Minoer, um einen rechteckigen Zentralhof von 53 × 28 Metern errichtet. Aus vier Richtungen kommen verwinkelte, vergleichsweise schmale Gänge, reich dekorierte Korridore, bemalte Säle, aufwändig gestaltete Treppenhäuser und säulenumstandene Galerien auf diesen Hof zu. Die Anlage ist Verwaltungszentrum und enthält zahlreiche Werkstätten. Diese Räume und Korridore sind in einer verwirrenden Anordnung aneinandergefügt. Es gibt Türen und Durchgänge, Treppen und Rampen. Einige Räume sind durch Polythyroi verbunden, Innenwände, die als Reihen deckenhoher, doppelflügeliger Türen zwischen Pfeilern ausgeführt sind. Sind sie geschlossen, sind die Räume abgetrennt, wird eine Tür geöffnet, ergibt sich ein Durchgang, werden alle Türen geöffnet, sind die Räume verbunden. Es gibt auch Werkstätten und Magazine, bis zu 400 teilweise mannshohe Pithoi voll Wein, Olivenöl, Getreide oder Honig mit einem Fassungsvermögen von etwa 78.000 Litern. Auffallend ist eine im rechten Winkel aufeinanderstoßende Treppenanlage, wie sie auch in Phaistos zu finden ist, die einen Prozessionsweg abschließt und als Theater für etwa 500 Menschen gedeutet wird. Diese Theateranlage befindet sich am Rande der Palastanlage. Das Herzstück des Palastes ist der sogenannte Thronsaal, der aufgrund eines dort gefundenen Alabasterthrons so genannt wird. An den Seitenwänden des Vorraums sind steinerne Bänke aufgestellt. Eine kostbare Porphyrschale steht im Zentrum des Vorraums. Sie dient wahrscheinlich rituellen Waschungen. Andere Interpretationen deuten dies als Aquarium. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1240 BC|1234 BC]]'''</center> || '''[[Athen|Königreich Athen]] / [[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Der mythische Held Theseus, Sohn des Königs Aigeus von Athen und der Aithra, wird neuer König von Attika. Theseus wurde bei seinem Großvater Pittheus in Troizen erzogen. Herangewachsen, nahm er das Schwert seines Vaters als Erkennungszeichen, welches dieser selbst für ihn unter einem Felsblock verborgen hatte, und ging damit nach Athen. Unterwegs tötete er der Überlieferung nach die Räuber Periphetes, Sinnis, Skiron, Kerkyon, den Riesen Prokrustes und andere. In Athen versucht ihn seine Stiefmutter Medea mit Aconit, dem Gift des Cerberus, zu vergiften. Aigeus erkennt den Sohn aber an den Zeichen auf dem elfenbeinernen Griff des Schwerts und verhindert den Anschlag. Medea gelingt es anschließend, in Nebel gehüllt, zu fliehen. Theseus macht sich zunächst um das Land verdient, indem er den Marathonischen Stier erlegt. Als wenig später die Gesandten des kretischen Königs Minos nach Athen kommen, um den alle neun Jahre zu entrichtenden Tribut von sieben Jünglingen und sieben Jungfrauen als Menschenopfer für den Minotauros zu holen, lässt sich Theseus unter die Zahl der ausersehenen Opfer aufnehmen. Minos’ Tochter verliebt sich in den Helden und hilft ihm mit ihrem bekannten Ariadnefaden. Nach einer anderen Erzählung soll sie ihm zudem sonderbare Pillen aus Pech und Haaren geben, die in den Rachen des Minotauros zu werfen seien. Es heißt auch, dass sie selbst den Helden begleitet, um ihm mit ihrem Kranz in der Dunkelheit zu leuchten; der Schmuck – vielleicht ein Geschenk ihres Verehrers Dionysos – wird später der Sage nach unter die Sternbilder gesetzt werden. Theseus besiegt den Minotauros und findet mithilfe des Fadens wieder aus dem Labyrinth heraus. Er opfert den Minotauros dem Gott Poseidon und bereitet seine Flucht nach Naxos vor. Mit Ariadne, den Jünglingen und Jungfrauen macht er sich bei Nacht auf die Heimreise; zuvor schlägt er noch die Böden der kretischen Schiffe ein. Der Sage nach befiehlt die Göttin Athene dem Theseus, dass er Ariadne auf Naxos zurücklassen müsse, da sie bereits Dionysos, in der griechischen Götterwelt als der Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase bekannt, versprochen ist. So segelt Theseus ohne Ariadne nach Athen zurück, wo sein Vater Aigeus jeden Tag von einer Klippe aus Ausschau nach dem Schiff des Sohnes hält. Sie hatten sich vor der Abreise Theseus‘ darauf verständigt, dass dessen Schiff bei der Heimfahrt weiße Segel setzen würde, wenn seine Expedition erfolgreich gewesen sein sollte. In seinem Freudentaumel über den Sieg vergisst Theseus diese Verabredung und lässt schwarze Segel setzen. Als Aigeus das Schiff seines Sohnes in den Hafen von Piraeus einfahren sieht, deutet er das gehisste schwarze Segel so, dass sein Sohn offenbar auf der Reise ums Leben gekommen ist, und stürzt sich aus Verzweiflung darüber ins Meer, das seither das „Ägäische“ heißt. Nach dem durch seine Unachtsamkeit ausgelösten Tod des Vaters tritt Theseus die Herrschaft über Attika an und wird sich durch weise Herrschaft sowie durch kühne Heldentaten auszeichnen sowie die Vorläufer der Panathenäischen und der Isthmischen Spiele stiften. Mit Herakles wird er gegen die Amazonen ziehen und als Siegespreis die Königin Antiope (oder Hippolyte) erhalten, die ihm den Hippolytos schenken wird. König Minos von Kreta nimmt seinen Hofbaumeister Daidalos fest und lässt ihn und seinen Sohn Ikaros im Labyrinth einsperren, da er annimmt, dass Ariadne von Daidalos einen Hinweis darüber bekam, wie sie in das Labyrinth des Minotaurus eindringen und ihren Gefährten Theseus nach dem Totschlag des Minotaurus wieder sicher ans Tageslicht hatte bringen können. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1230 BC|1227 BC]]'''</center>  || [[Datei:Daedalus und Ikarus.jpg|thumb|Daidalos und Ikaros vor dem Abflug nach Sizilien]] '''[[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Kreta|Minoisches Reich]] / [[Sizilien|Königreich der Sikaner]]''' <br>
 
Der griechischen Mythologie zufolge werden Daidalos und Ikaros vom minoischen König Minos im Labyrinth des Minotaurus auf Kreta gefangen gehalten, weil Daidalos vorgeworfen wird, dass er bei der Flucht des Theseus hilfreise Hinweise gegeben habe. Da Minos die Seefahrt und das Land kontrolliert, erfindet Daidalos für sich und für seinen Sohn Flügel. Dazu befestigt er Federn mit Wachs an einem Gestänge. Vor dem Start schärft er Ikaros ein, nicht zu hoch und nicht zu tief zu fliegen, da sonst die Hitze der Sonne beziehungsweise die Feuchte des Meeres zum Absturz führen könnten. Zuerst geht alles gut, aber nachdem sie Samos und Delos zur Linken und Lebinthos zur Rechten passiert haben, wird Ikaros übermütig und steigt so hoch hinauf, dass die Sonne das Wachs seiner Flügel schmelzt, woraufhin sich die Federn lösen und er ins Meer stürzt. Der verzweifelte Daidalos benennt die Insel, auf der er seinen Sohn beisetzt, zur Erinnerung an sein Kind Ikaria. Der Ikaros-Mythos wird im Allgemeinen so gedeutet, dass der Absturz und Tod des Übermütigen die Strafe der Götter für seinen unverschämten Griff nach der Sonne ist. Nach Ovid lassen die Götter Ikaros aus Rache sterben, weil Daidalos seinen Neffen und Schüler Perdix aus Neid auf sein Können ermordet hatte. Der Sage nach fliegt Daidalos weiter und erreicht Sizilien, wo er bei den Sikanern Zuflucht findet. Die Sikaner sind die ältesten geschichtlichen Bewohner der Insel. Sie sind vermutlich nordafrikanischen oder iberischen Ursprungs und siedeln in befestigten Dörfern. Ihr Siedlungszentrum ist das heutige Sant’Angelo Muxaro in der Nähe von Agrigent. Der erfindungsreiche Daidalos, der sich den Sikanern nach seiner Flucht aus Kreta anschließt, wird von dem Sikanerkönig Kokalos damit beauftragt, die Burganlage von Kamikos und andere prächtige Bauwerke zu errichten. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1230 BC|1224 BC]]'''</center> || '''[[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Kreta|Minoisches Reich]] / [[Sizilien|Königreich der Sikaner]]''' <br>
 
Daidalos, der vor Jahren von Kreta vor König Minos geflohen ist und auf dem Flug mit selbstgebauten Flugapparaten seinen Sohn Ikaros bei einem Absturz verlor, hat bei dem sikanischen König Kokalos Asyl gefunden. Auf Sizilien ließ er einen Tempel errichten und weihte Apollon seine Flügel. Nach Vergil entstand dieses Heiligtum allerdings in Cumae. Minos versucht, mit seiner Flotte, Daidalos auf Sizilien zu finden. Dazu hat er sich eine Aufgabe ausgedacht, von der er richtigerweise annehmen muss, dass nur Daidalos diese lösen kann. Wie zieht man einen Faden durch ein spiralig gewundenes Schneckenhaus? Daidalos bohrt das Gehäuse in der Mitte an, befestigt an einem Ende des Fadens eine Ameise, die er durch das Loch kriechen lässt und lockt sie am Ende des Spiralgangs mit einem Tropfen Honig an. König Kokalos erlangt Kenntnis von der Lösung und verrät sich. Als Minos Daidalos’ Auslieferung verlangt, täuscht Kokalos dem Minos seine Gastfreundschaft vor und lädt ihn zum Bade, wo Minos durch Kokalos’ Töchter ermordet wird. Andere Überlieferungen berichten, dass Daidalos selbst Minos mit brühend heißem Wasser übergossen habe, bis dieser starb. Die erhaltenen mythologischen Überlieferungen brechen mit dem Tod des Minos ab. Es kann daher nur vermutet werden, dass Daidalos betagt auf Sizilien stirbt. Der römische Gelehrte Plinius der Ältere schreibt ihm zahlreiche Erfindungen zu, so zum Beispiel das Senkblei, die Säge, den Bohrer sowie den Fischkleister und Pausanias sieht in ihm den Urheber zahlreicher archaischer Kultfiguren aus Holz. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1220 BC|1220 BC]]'''</center> || '''[[Datei:Kreta.gif|50px]] [[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Die Stadt Gortyn wird gegründet. Die unterschiedlichen Gründungsmythen gegen alle auf den legendären König Minos zurück, obwohl die Spuren erster Besiedlung der Gegend bis zum Neolithikum reicht. Der griechische Geschichtsschreiber Homer erwähnt Gortyn in der Illias. Der hier erwähnte Idomeneus ist ein Nachfolger des Königs Minos: <br>
 
<table border rules="1">
 
<tr><td colspan="1">
 
"Kretas Volke gebot Idomeneus, kundig der Lanze:
 
Alle, die Gnossos bewohnt, und die festummauerte Gortyn,
 
Lyktos auch, und Miletos, und rings die weiße Lykastos,
 
Phaestos und Rhythios auch, die volkdurchwimmelten Städte,
 
Auch die sonst noch Kreta in hundert Städten bewohnet:
 
Diesen herrschte voran Idomeneus, kundig der Lanze,
 
Auch Meriones, gleich dem männermordenden Ares.
 
Ihnen folgt’ ein Geschwader von achtzig dunkelen Schiffen."
 
<td></tr></table>
 
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"|<center>'''[[Chronik 1200 BC|1200]] - [[Chronik 310 BC|310 BC]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"|'''[[Kreta|Dorisches Reich Kreta]]''' <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1200 BC|1200 BC]]'''</center> || '''[[Stamm der Dorer]] / [[Kreta|Dorisches Reich Kreta]] / [[Kreta|Minoisches Reich]]''' <br>
 
Die Dorer nehmen die Insel Kreta ein und werden die Herrscher über die Minoer, die sich in unwegsame Bergregionen der Insel zurückziehen. Wichtigste Stadt auf Kreta ist Gortyn vor Phaistos, da Gortyn eine ummauerte Akropolis besitzt. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1100 BC|um 1100 BC]]'''</center> || '''[[Kreta|Stamm der Eteokreter]]''' <br>
 
Die Ur-Kreter ziehen sich in den Osten der Insel zurück und bilden einen eigenen, nur rund 60 Kilometer langen und 30 Kilometer breiten Staat. <br>
 
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'''[[Kreta|Dorisches Reich Kreta]] / [[Königreich Ägypten]] - Einundzwanzigste Dynastie / [[Mykenisches Königreich Lakonien]] ([[Zypern]])''' <br>
 
Kudonija (heute Chania) im Westen Kretas hat eine bedeutende Keramikproduktion und unterhält Handelsverbindungen nach Ägypten, Zypern und in den Nahen Osten. <br>
 
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'''[[Stamm der Dorer]] / [[Kreta|Dorisches Reich Kreta]] / [[Messini|Königreich Messini]]''' <br>
 
Die hundert Jahre zuvor nach Peloponnes ausgewanderten Dorer wandern weiter nach Melos, Thera, Kreta, Rhodos, Astypalaia, Knidos, Kos, Zypern, Halikarnass und Pamphylien. In Kreta hält sich lange die dorische Lebensweise (Syssitien, Jugendverbände, Knabenliebe). Die Dorer wandern aus Dalmatien nach Mittelgriechenland und Peloponnes ein. Das Königreich Messini wird Teil des Dorischen Reiches. Außer auf Kreta gelingt es den Dorern nicht, die Macht über die einheimische Bevölkerung zu erringen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1050 BC|ab 1050 BC]]'''</center> || '''[[Kreta|Dorisches Reich Kreta]]''' <br>
 
Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas wird eine der wichtigsten Poleis der Gegend. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 800 BC|ab 800 BC]]'''</center> || '''[[Kreta|Dorisches Reich Kreta]]''' <br>
 
Auf Kreta entstehen 35 Poleis (Stadtstaaten), die sich gegenseitig befehden. Es gibt gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Gortyn und Knossos, Lyttos und Hierapytna (Ierápetra), Phalásarna und Polyrheneía. Weitere bedeutende Poleis sind Kydoniá (Chaniá), Láto und Priniás. Láto, früher eine minoische Ansiedlung, wird nach der Göttin Leto benannt, die im dorischen Dialekt "Lato" heißt. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 750 BC|8. Jahrhundert BC]]'''</center> || '''[[Kreta|Dorisches Reich Kreta]]''' <br>
 
Die Stadt Gortyn dehnt sich auf die Gebiete in der Ebene vor dem Hügel der Akropolis aus. Es existiert ein Stadtkern mit einer Agora (Marktplatz) und einem Tempel des Apollon Pythios. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 650 BC|7. Jahrhundert BC]]'''</center> || '''[[Kreta|Dorisches Reich Kreta]]''' <br>
 
Im 7. Jahrhundert BC entstehen in der südkretischen Stadt Phaistos südlich des Mittelhofes des alten, nach dem Erdbeben von 1450 nicht mehr aufgebauten Palastes, neue Straßen und Tempel, darunter der Tempel der Göttin Rhea. Die Polis Phaistos beherrscht den Golf von Messara vom Kap Melissa bei Agio Pavlos bis zum Kap Lithino südlich von Matala. Die Grenze zur Hauptkonkurrentin, der Polis Gortyn, verläuft im Gebiet von Mires. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 525 BC|525 BC]]'''</center> || '''[[Kreta|Dorisches Reich Kreta]]''' <br>
 
Kydonie (heute Chania) im Westen Kretas wird von Samos her neu kolonisiert. Später werden Siedler von Aigina folgen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 500 BC|500 BC]]'''</center> || '''[[Kreta|Dorisches Reich Kreta]]''' <br>
 
Die kretische Stadt Gortyn erlebt eine Blütezeit, da sie die wichtigste Stadt Kretas noch vor Knossos, Eleutherna, Kydonia und Lyktos ist. Mit 40.000 bis 80.000 Einwohnern gehört sie zu den bevölkerungsreichsten Städten Kretas. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 450 BC|450 BC]]'''</center> || [[Datei:Gesetzestext von Gortyn.jpg|thumb]] '''[[Kreta|Dorisches Reich Kreta]]''' <br>
 
In der kretischen Stadt Gortyn wird die "Große Inschrift von Gortyn", eine umfangreiche, in einem alt-dorischen Dialekt abwechselnd von links nach rechts und von rechts nach links geschriebene Inschrift, die sich an der Nordwand des Odeions befindet, aus 42 Steinblöcken besteht und als ältester Gesetzescodex Europas gilt, fertiggestellt. In diesem frühgriechischen Alphabet fehlen noch die Zeichen ? (Phi), ? (Chi), ? (Psi), ? (Zeta), ? (Eta) und ? (Omega). Erstaunlich liberal enthält der Text alle für das Gemeinleben wichtige Bestimmungen wie zum Beispiel ein Ehe- und Familienrecht. Kodifiziert sind Regelungen aus <br>
 
<table border rules="1">
 
<tr><td colspan="1">
 
* Familienrecht wie die Adoption, die Rechtsstellung geschiedener Frauen und Witwen, die Rechtsstellung nach einer Scheidung geborener Kinder und die von Kindern aus Mischehen (zwischen Sklaven, Freien und Ausländern)
 
** „Wenn Mann und Frau sich scheiden, soll sie das Ihrige haben, was sie mitbrachte zu dem Manne, und von dem Ertrage die Hälfte, wenn solcher aus ihrem eigenen Vermögen vorhanden ist, und von dem, was sie einwob (erarbeitete), die Hälfte, was es auch ist …“
 
* Erbrecht, zum Beispiel die sogenannte Erbtochter
 
* Sachenrecht wie Kauf und Verpfändung von Grundeigentum und das Eigentum an Sklaven und deren Kindern: Das Kind einer unverheirateten Sklavin sollte dem Herren ihres Vaters zugesprochen werden, das Kind einer verheirateten Sklavin sollte dem Herren ihres Mannes zugesprochen werden…
 
* Strafrecht wie zum Beispiel Strafen für Ehebruch und Vergewaltigung
 
** „Wer einen Freien oder eine Freie vergewaltigt, soll hundert Stateren erlegen (bezahlen) … wenn aber ein Freier einen Häusler oder Häuslerin, soll er fünf Drachmen … erlegen… Wer seine eigene Sklavin vergewaltigt, soll zwei Stateren bezahlen".
 
* Prozessrecht; es werden der Veräusserung von Liegenschaften sowie bei Scheidungen und Adoptionen „Gedächtnismänner“ oder „Merker“ (griechisch ''mnemónes'') beigezogen, auch bei Liegenschaftsstreitigkeiten als Auskunftspersonen; ferner wird die Beweislast geregelt:
 
** „Was das Gesetz vorschreibt zu urteilen, sei es gemäß der Zeugen, sei es gemäß der Eidesaussage, das soll der Richter urteilen, wie es das Gesetz vorschreibt; von den anderen Sachen soll er aufgrund der Prozessaussagen unter Eid entscheiden.“
 
<td></tr></table>
 
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| <center>'''[[Chronik 431 BC|431 BC]]'''</center> || '''[[Kreta|Dorisches Reich Kreta]]''' <br>
 
Nachdem bereits 525 BC erste Siedler aus Samos und Aigina die Gegend um Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas neu kolonisierten, trifft nun eine zweite Einwanderungswelle von diesen beiden Inseln in Westkreta ein. Die Neusiedler übernehmen den aus der mykenischen Zeit überlieferten Namen Kydonia, der übersetzt „Quitte“ bedeutet. Die klassischen Münzen Kydonias zeigen die aus Vorderasien nach Europa eingeführte Frucht als Wappen der Stadt. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 429 BC|429 BC]]'''</center> || '''[[Kreta|Dorisches Reich Kreta]] / [[Athen|Republik Athen]]''' <br>
 
Ein Angriff der Athener Flotte verheert während des Peloponnesischen Krieges das Küstengebiet von Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas. Die Stadt kann jedoch von den Athenern nicht eingenommen werden. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 343 BC|343 BC]]'''</center> || '''[[Kreta|Dorisches Reich Kreta]] / [[Sparta|Königreich Sparta]] / [[Königreich Makedonien]]''' <br>
 
Sparta entsendet seine Soldaten gegen das mit Makedonien verbündete Kreta. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 336 BC|336 BC]]'''</center> || '''[[Kreta|Dorisches Reich Kreta]]''' <br>
 
Phaistos wird Sitz eines kretischen Städtebundes. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"|<center>'''[[Chronik 310 BC|310]] - [[Chronik 305 BC|06.11.305 BC]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"|'''[[Satrapie des Antigonos]] ([[Kreta]])''' <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"|<center>'''[[Chronik 305 BC|07.11.305 BC]] - [[Chronik 277 BC|277 BC]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"|'''[[Ptolemäisches Reich Ägypten]] ([[Kreta]])''' <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"|<center>'''[[Chronik 277 BC|277]] - [[Chronik 67 BC|67 BC]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"|'''[[Kreta|Kleinstaaten auf Kreta]]''' <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 220 BC|220 BC]]''' </center> || '''[[Kreta|Kleinstaaten auf Kreta]] / [[Königreich Makedonien]]''' <br>
 
 
* Knossos führt Krieg mit Lyktos und wird hierin von Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas unterstützt. Makedonien interveniert auf Kreta auf der Seiten von Knossos und Kydonia, um die Verhältnisse zu stabilisieren.  
 
* Knossos führt Krieg mit Lyktos und wird hierin von Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas unterstützt. Makedonien interveniert auf Kreta auf der Seiten von Knossos und Kydonia, um die Verhältnisse zu stabilisieren.  
 
* Gortyn löst Knossos in der Rolle der kretischen Hauptstadt ab, da diese Stadt das südliche Zentralkreta uneingeschränkt dominiert.  
 
* Gortyn löst Knossos in der Rolle der kretischen Hauptstadt ab, da diese Stadt das südliche Zentralkreta uneingeschränkt dominiert.  
 
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| <center>'''[[Chronik 189 BC|189 BC]]''' </center> || '''[[Kreta|Kleinstaaten auf Kreta]] / [[Phoenizisches Reich Karthago]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 189 BC|189 BC]]''' </center> || '''[[Kleinstaaten auf Kreta]] / [[Phönizisches Reich Karthago]]''' <br>
 
Der ehemalige karthagische Anführer Hannibal erhält in der kretischen Polis Gortyn Asyl. Er ist hier als Berater willkommen, da Gortyn und Knossos als Verbündete Krieg gegen Kydonia (heute Chania) im Westen der Insel führen. <br>
 
Der ehemalige karthagische Anführer Hannibal erhält in der kretischen Polis Gortyn Asyl. Er ist hier als Berater willkommen, da Gortyn und Knossos als Verbündete Krieg gegen Kydonia (heute Chania) im Westen der Insel führen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 184 BC|184 BC]]''' </center> || '''[[Kreta|Kleinstaaten auf Kreta]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 184 BC|184 BC]]''' </center> || '''[[Kleinstaaten auf Kreta]]''' <br>
 
Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas erobert egen Auseinandersetzungen um die Kontrolle über das Diktynnäische Heiligtum auf der Halbinsel Rodopou die Polis Polyrrhenia mit der Hafenstadt Phalasarna. <br>  
 
Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas erobert egen Auseinandersetzungen um die Kontrolle über das Diktynnäische Heiligtum auf der Halbinsel Rodopou die Polis Polyrrhenia mit der Hafenstadt Phalasarna. <br>  
 
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| <center>'''[[Chronik 180 BC|180 BC]]''' </center> || '''[[Kreta|Kleinstaaten auf Kreta]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 180 BC|180 BC]]''' </center> || '''[[Kleinstaaten auf Kreta]]''' <br>
 
Phaistos, der Sitz des kretischen Städtebundes, wird von der Nachbar-Polis Gortyn unterworfen. <br>
 
Phaistos, der Sitz des kretischen Städtebundes, wird von der Nachbar-Polis Gortyn unterworfen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 150 BC|150 BC]]''' </center> || '''[[Kreta|Kleinstaaten auf Kreta]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 150 BC|150 BC]]''' </center> || '''[[Kleinstaaten auf Kreta]]''' <br>
 
* Nach 70 Jahren Unterbrechung wird Knossos wieder  Hauptstadt auf Kreta.  
 
* Nach 70 Jahren Unterbrechung wird Knossos wieder  Hauptstadt auf Kreta.  
 
* In Lato und Lato pros Kamara (heute Agios Nikolaos) im Nordosten Kretas wird das Amt des Kosmoi geschaffen, der normalerweise für ein Jahr gewählt wird und die Stadt regiert. In Lato sind sogar mehrere Kosmoi gleichzeitig belegt, die gemeinsam die Geschicke der Stadt lenken. Aus den Inschriften geht klar hervor, das diese gewählten Männer nur aus einer Handvoll von Familien stammen, die demzufolge die Stadt beherrschen. Nearchos, ein Admiral unter Alexander des Großen, stammt wahrscheinlich aus Lato. <br>
 
* In Lato und Lato pros Kamara (heute Agios Nikolaos) im Nordosten Kretas wird das Amt des Kosmoi geschaffen, der normalerweise für ein Jahr gewählt wird und die Stadt regiert. In Lato sind sogar mehrere Kosmoi gleichzeitig belegt, die gemeinsam die Geschicke der Stadt lenken. Aus den Inschriften geht klar hervor, das diese gewählten Männer nur aus einer Handvoll von Familien stammen, die demzufolge die Stadt beherrschen. Nearchos, ein Admiral unter Alexander des Großen, stammt wahrscheinlich aus Lato. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 70 BC|70 BC]]''' </center> || '''[[Römische Republik]] / [[Kreta|Kleinstaaten auf Kreta]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 70 BC|70 BC]]''' </center> || '''[[Römische Republik 70 BC|Römische Republik]] / [[Kleinstaaten auf Kreta]]''' <br>
 
Die Römische Republik unternimmt einen ersten Versuch, Kreta zu unterwerfen und seinem Staatswesen einzuverleiben. Viele Kreter haben die Insel verlassen, um in fremden Heeren als Söldner zu dienen. Besonders tun sich viele als Bogenschützen hervor. Rom sieht sich zur Intervention veranlasst, da immer wieder Piraten in kretischen Häfen Schutz erhalten.  <br>
 
Die Römische Republik unternimmt einen ersten Versuch, Kreta zu unterwerfen und seinem Staatswesen einzuverleiben. Viele Kreter haben die Insel verlassen, um in fremden Heeren als Söldner zu dienen. Besonders tun sich viele als Bogenschützen hervor. Rom sieht sich zur Intervention veranlasst, da immer wieder Piraten in kretischen Häfen Schutz erhalten.  <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 69 BC|69 BC]]''' </center> || '''[[Römische Republik]] / [[Kreta|Kleinstaaten auf Kreta]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 69 BC|69 BC]]''' </center> || '''[[Römische Republik 70 BC|Römische Republik]] / [[Kleinstaaten auf Kreta]]''' <br>
 
Es gelingt römischen Soldaten, einen Brückenkopf auf Kreta zu erobern und sich auf der Insel festzusetzen. Von hier aus bereiten die Römer die vollständige Eroberung Kretas vor. <br>
 
Es gelingt römischen Soldaten, einen Brückenkopf auf Kreta zu erobern und sich auf der Insel festzusetzen. Von hier aus bereiten die Römer die vollständige Eroberung Kretas vor. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"|<center>'''[[Chronik 67 BC|67]] - [[Chronik 27 BC|27 BC]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"|'''[[Römische Republik]] ([[Kreta|Provincia Romana Creta et Cyrene]])''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"|<center>'''[[Chronik 67 BC|67]] - [[Chronik 27 BC|27 BC]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"|'''[[Römische Republik 70 BC|Römische Republik]] / [[Provincia Romana Creta et Cyrene]]''' <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 67 BC|67 BC]]''' </center> || '''[[Römische Republik]] - ([[Kreta|Provincia Romana Creta et Cyrene]])''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 67 BC|67 BC]]''' </center> || [[Römische Republik 70 BC|Römische Republik]] / [[Provincia Romana Creta et Cyrene]]''' <br>
 
Nach dreijährigem Kampf wird Kreta als letztes Gebiet Griechenlands zu einer römischen Provinz. Die Eroberung Kretas durch die Römer bedeutet das Ende der Bürgerkriege auf Kreta und den Beginn einer langen Friedenszeit mit wirtschaftlicher Blüte. Hauptstadt der neu geschaffenen Provincia Romana Creta et Cyrene wird Gortys (früher Gortyn), das ein Prätorium, den Amtssitz und das Wohnhaus des prokonsularischen Statthalters, erhält. Die Stadtstaaten (Poleis) Kretas werden von der römischen Verwaltung aufgelöst. Die bisher unabhängige Polis Argyroupoli im westlichen Kreta wird durch Quintus Caecilius Metellus eingenommen, wobei es zu erheblichen Zerstörungen in der Stadt kommt. Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas erhält wegen seiner römerfreundlichen Haltung den Status einer "civitas libera" ("freien Stadt"), was bedeutet, dass die Stadt weiterhin Münzen prägen darf. Münzen aus Kydonia stellen beispielsweise eine Nymphe mit Kranz und den Heros Kýdon, gesäugt durch eine Hündin, dar. <br>
 
Nach dreijährigem Kampf wird Kreta als letztes Gebiet Griechenlands zu einer römischen Provinz. Die Eroberung Kretas durch die Römer bedeutet das Ende der Bürgerkriege auf Kreta und den Beginn einer langen Friedenszeit mit wirtschaftlicher Blüte. Hauptstadt der neu geschaffenen Provincia Romana Creta et Cyrene wird Gortys (früher Gortyn), das ein Prätorium, den Amtssitz und das Wohnhaus des prokonsularischen Statthalters, erhält. Die Stadtstaaten (Poleis) Kretas werden von der römischen Verwaltung aufgelöst. Die bisher unabhängige Polis Argyroupoli im westlichen Kreta wird durch Quintus Caecilius Metellus eingenommen, wobei es zu erheblichen Zerstörungen in der Stadt kommt. Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas erhält wegen seiner römerfreundlichen Haltung den Status einer "civitas libera" ("freien Stadt"), was bedeutet, dass die Stadt weiterhin Münzen prägen darf. Münzen aus Kydonia stellen beispielsweise eine Nymphe mit Kranz und den Heros Kýdon, gesäugt durch eine Hündin, dar. <br>
 
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Knossos wird römische Kolonie unter der Bezeichnung "Colonia Iulia Nobilis". Die griechische und die römische Stadt liegen in unmittelbarer Nähe des Palastes. <br>
 
Knossos wird römische Kolonie unter der Bezeichnung "Colonia Iulia Nobilis". Die griechische und die römische Stadt liegen in unmittelbarer Nähe des Palastes. <br>
 
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Da die Bewohner der Polis Argyroupoli im westlichen Kreta Konsul Octavianus (später Kaiser Augustus) unterstützten, erkennt dieser die Polis als "civitas libera" ("freie Stadt") an. <br>
 
Da die Bewohner der Polis Argyroupoli im westlichen Kreta Konsul Octavianus (später Kaiser Augustus) unterstützten, erkennt dieser die Polis als "civitas libera" ("freie Stadt") an. <br>
 
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Der bisherige Begleiter des Apostels Paulus landet vermutlich bei Kalí Limenés an der Südküste Kretas und beginnt damit, die christliche Botschaft auf der Insel zu verbreiten. Titus, der in den Briefen des Paulus mehrmals erwähnt wird, stammt vermutlich aus Korinth. Er zählt zu den sogenannten "Siebzig Jüngern", also zum engeren Kreis der direkten Nachfolger Jesu Christi. Mit großer Sicherheit war Titus vor seiner Bekehrung ein Heide. Er war der Begleiter des Paulus auf dem Apostelkonzil und war wohl auch an der Entschärfung einer Krise in der Gemeinde in Korinth beteiligt, als diese sich mit Paulus in einem heftigen theologischen Streit befand. Der christlichen Überlieferung zufolge lässt sich Titus in Gortyn auf Kreta nieder. Da er als ein Nachkomme des sagenhaften minoischen Königs Minos gilt und einer seiner Verwandten der römische Statthalter der Insel Rustillo ist, findet er schnell Eingang bei der Bevölkerung Kretas. <br>
 
Der bisherige Begleiter des Apostels Paulus landet vermutlich bei Kalí Limenés an der Südküste Kretas und beginnt damit, die christliche Botschaft auf der Insel zu verbreiten. Titus, der in den Briefen des Paulus mehrmals erwähnt wird, stammt vermutlich aus Korinth. Er zählt zu den sogenannten "Siebzig Jüngern", also zum engeren Kreis der direkten Nachfolger Jesu Christi. Mit großer Sicherheit war Titus vor seiner Bekehrung ein Heide. Er war der Begleiter des Paulus auf dem Apostelkonzil und war wohl auch an der Entschärfung einer Krise in der Gemeinde in Korinth beteiligt, als diese sich mit Paulus in einem heftigen theologischen Streit befand. Der christlichen Überlieferung zufolge lässt sich Titus in Gortyn auf Kreta nieder. Da er als ein Nachkomme des sagenhaften minoischen Königs Minos gilt und einer seiner Verwandten der römische Statthalter der Insel Rustillo ist, findet er schnell Eingang bei der Bevölkerung Kretas. <br>
 
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Titus, der in der Bibel als ein Schüler des Apostels Paulus bezeichnet wird, zu den "Siebzig Jüngern Jesu" zählt und der erste Bischof der christlichen Kirche auf Kreta wurde, stirbt im Alter von etwa 94 Jahren auf Kreta. Der gebürtige Korinther war wahrscheinlich etwa im Jahre 59 auf Kreta gelandet und hatte sofort mit der Verkündigung des Evangeliums auf der Insel begonnen. Er galt als Nachkomme des mythischen Königs Minos und stammte aus einer wohlhabenden Familie. Er reiste nach Jerusalem und wurde Zeuge der Leiden Christi. Später als Bischof von Kreta gründete er die neun Bistümer Knossos, Ierapitna, Kydonia, Hersonissos, Eleftherna, Lampi, Kisamos, Kantanos und Gortyna. Legenden zufolge brachte er in Gortys durch sein Wort einen heidnischen Tempel zum Einstutz und ließ hier eine Bischofskirche errichten, in der er nunmehr seine letzte Ruhestätte finden soll. <br>
 
Titus, der in der Bibel als ein Schüler des Apostels Paulus bezeichnet wird, zu den "Siebzig Jüngern Jesu" zählt und der erste Bischof der christlichen Kirche auf Kreta wurde, stirbt im Alter von etwa 94 Jahren auf Kreta. Der gebürtige Korinther war wahrscheinlich etwa im Jahre 59 auf Kreta gelandet und hatte sofort mit der Verkündigung des Evangeliums auf der Insel begonnen. Er galt als Nachkomme des mythischen Königs Minos und stammte aus einer wohlhabenden Familie. Er reiste nach Jerusalem und wurde Zeuge der Leiden Christi. Später als Bischof von Kreta gründete er die neun Bistümer Knossos, Ierapitna, Kydonia, Hersonissos, Eleftherna, Lampi, Kisamos, Kantanos und Gortyna. Legenden zufolge brachte er in Gortys durch sein Wort einen heidnischen Tempel zum Einstutz und ließ hier eine Bischofskirche errichten, in der er nunmehr seine letzte Ruhestätte finden soll. <br>
 
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In der Nähe der Stadt Gortys erleiden infolge einer Christenverfolgung die sogenannten "Zehn Heiligen Bischöfe" den Märtyrertod. <br>
 
In der Nähe der Stadt Gortys erleiden infolge einer Christenverfolgung die sogenannten "Zehn Heiligen Bischöfe" den Märtyrertod. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"|<center>'''[[Chronik 395|395]] - [[Chronik 824|824]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"| '''[[Oströmisches Reich 390|Oströmisches Reich]] / [[Provincia Romana Creta et Cyrene]]''' <br>
 
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| <center> '''[[Chronik 823|823]]''' </center> || '''[[Oströmisches Reich]] ([[Kreta|Provincia Creta et Cyrene]]) / [[Kalifat der Hafsiden]]''' <br>
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| <center> '''[[Chronik 823|823]]''' </center> || '''[[Oströmisches Reich 820|Oströmisches Reich]] / [[Provincia Romana Creta et Cyrene]]''' <br>[[Kalifat der Hafsiden]]''' <br>
 
Nach einem Aufstand im Emirat von Córdoba im heutigen Spanien flüchten einige Araber unter ihrem Führer Abu Hafs Omar und unternehmen einen Beutezug ins südliche Kreta. Eine Festsetzung auf der Insel gelingt den Arabern nicht. <br>
 
Nach einem Aufstand im Emirat von Córdoba im heutigen Spanien flüchten einige Araber unter ihrem Führer Abu Hafs Omar und unternehmen einen Beutezug ins südliche Kreta. Eine Festsetzung auf der Insel gelingt den Arabern nicht. <br>
 
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Auf der Insel Kreta bricht ein Volksaufstand gegen die osmanische Herrschaft aus. Die Schutzmächte verbieten dem Königreich Griechenland jede Form von Einmischung in die Situation auf Kreta. <br>
 
Auf der Insel Kreta bricht ein Volksaufstand gegen die osmanische Herrschaft aus. Die Schutzmächte verbieten dem Königreich Griechenland jede Form von Einmischung in die Situation auf Kreta. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 07.1841|13.07.1841]]'''</center>  || '''[[Datei:Großbritannien.gif|50px]] [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]] / [[Datei:Österreich 1804-1869.gif|50px]] [[Kaisertum Österreich]] / [[Datei:Frankreich.gif|50px]] [[Königreich der Franzosen]] / [[Datei:Preußen 1823-1863.gif|50px]] [[Königreich Preußen]] / [[Datei:Russland.gif|50px]] [[Russisches Kaiserreich]] / [[Datei:Türkei 1826-1867.gif|50px]] [[Osmanisches Reich]] ([[Kreta]])''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 07.1841|13.07.1841]]'''</center>  || '''[[Datei:Großbritannien.gif|50px]] [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]] / [[Datei:Österreich 1804-1869.gif|50px]] [[Kaisertum Österreich]] / [[Datei:Frankreich.gif|50px]] [[Königreich der Franzosen]] / [[Datei:Preußen 1803-1892.jpg|50px]] [[Königreich Preußen]] / [[Datei:Russland.gif|50px]] [[Russisches Kaiserreich]] / [[Datei:Türkei 1826-1867.gif|50px]] [[Osmanisches Reich]] ([[Kreta]])''' <br>
 
Im Dardanellen-Vertrag der europäischen Großmächte mit dem Osmanischen Reich wird die Passage von Kriegsschiffen durch die Dardanellen verboten, ausgenommen sind türkische Kriegsschiffe und - im Kriegsfall - Schiffe der Verbündeten des Sultans. Der Vertrag schreibt fest, dass Kreta im Besitz des Osmanischen Reiches bleibt. Neue Hauptstadt Kretas wird Chania im Westen der Insel. <br>
 
Im Dardanellen-Vertrag der europäischen Großmächte mit dem Osmanischen Reich wird die Passage von Kriegsschiffen durch die Dardanellen verboten, ausgenommen sind türkische Kriegsschiffe und - im Kriegsfall - Schiffe der Verbündeten des Sultans. Der Vertrag schreibt fest, dass Kreta im Besitz des Osmanischen Reiches bleibt. Neue Hauptstadt Kretas wird Chania im Westen der Insel. <br>
 
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Aktuelle Version vom 24. November 2018, 21:14 Uhr

Kreta.gif

KRETA

seit 6500 BC
Home Die Mittelmeerinsel Kreta - Heimat der frühesten europäischen Kultur (Quelle: Wikipedia.de)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Ereignis
vor 2800 BC
Kreta.gif Kreta - Vorzeit
2800 - 1800 BC
Kreta.gif Frühe Minoische Königreiche
1800 - 1200 BC
Kreta.gif Minoisches Reich
1200 - 310 BC
Dorisches Reich Kreta
310 - 06.11.305 BC
Satrapie des Antigonos
07.11.305 BC - 277 BC
Ptolemäisches Reich Ägypten
277 - 67 BC
Kleinstaaten auf Kreta
220 BC
Kleinstaaten auf Kreta / Königreich Makedonien
  • Knossos führt Krieg mit Lyktos und wird hierin von Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas unterstützt. Makedonien interveniert auf Kreta auf der Seiten von Knossos und Kydonia, um die Verhältnisse zu stabilisieren.
  • Gortyn löst Knossos in der Rolle der kretischen Hauptstadt ab, da diese Stadt das südliche Zentralkreta uneingeschränkt dominiert.
189 BC
Kleinstaaten auf Kreta / Phönizisches Reich Karthago

Der ehemalige karthagische Anführer Hannibal erhält in der kretischen Polis Gortyn Asyl. Er ist hier als Berater willkommen, da Gortyn und Knossos als Verbündete Krieg gegen Kydonia (heute Chania) im Westen der Insel führen.

184 BC
Kleinstaaten auf Kreta

Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas erobert egen Auseinandersetzungen um die Kontrolle über das Diktynnäische Heiligtum auf der Halbinsel Rodopou die Polis Polyrrhenia mit der Hafenstadt Phalasarna.

180 BC
Kleinstaaten auf Kreta

Phaistos, der Sitz des kretischen Städtebundes, wird von der Nachbar-Polis Gortyn unterworfen.

150 BC
Kleinstaaten auf Kreta
  • Nach 70 Jahren Unterbrechung wird Knossos wieder Hauptstadt auf Kreta.
  • In Lato und Lato pros Kamara (heute Agios Nikolaos) im Nordosten Kretas wird das Amt des Kosmoi geschaffen, der normalerweise für ein Jahr gewählt wird und die Stadt regiert. In Lato sind sogar mehrere Kosmoi gleichzeitig belegt, die gemeinsam die Geschicke der Stadt lenken. Aus den Inschriften geht klar hervor, das diese gewählten Männer nur aus einer Handvoll von Familien stammen, die demzufolge die Stadt beherrschen. Nearchos, ein Admiral unter Alexander des Großen, stammt wahrscheinlich aus Lato.
70 BC
Römische Republik / Kleinstaaten auf Kreta

Die Römische Republik unternimmt einen ersten Versuch, Kreta zu unterwerfen und seinem Staatswesen einzuverleiben. Viele Kreter haben die Insel verlassen, um in fremden Heeren als Söldner zu dienen. Besonders tun sich viele als Bogenschützen hervor. Rom sieht sich zur Intervention veranlasst, da immer wieder Piraten in kretischen Häfen Schutz erhalten.

69 BC
Römische Republik / Kleinstaaten auf Kreta

Es gelingt römischen Soldaten, einen Brückenkopf auf Kreta zu erobern und sich auf der Insel festzusetzen. Von hier aus bereiten die Römer die vollständige Eroberung Kretas vor.

67 - 27 BC
Römische Republik / Provincia Romana Creta et Cyrene
67 BC
Römische Republik / Provincia Romana Creta et Cyrene

Nach dreijährigem Kampf wird Kreta als letztes Gebiet Griechenlands zu einer römischen Provinz. Die Eroberung Kretas durch die Römer bedeutet das Ende der Bürgerkriege auf Kreta und den Beginn einer langen Friedenszeit mit wirtschaftlicher Blüte. Hauptstadt der neu geschaffenen Provincia Romana Creta et Cyrene wird Gortys (früher Gortyn), das ein Prätorium, den Amtssitz und das Wohnhaus des prokonsularischen Statthalters, erhält. Die Stadtstaaten (Poleis) Kretas werden von der römischen Verwaltung aufgelöst. Die bisher unabhängige Polis Argyroupoli im westlichen Kreta wird durch Quintus Caecilius Metellus eingenommen, wobei es zu erheblichen Zerstörungen in der Stadt kommt. Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas erhält wegen seiner römerfreundlichen Haltung den Status einer "civitas libera" ("freien Stadt"), was bedeutet, dass die Stadt weiterhin Münzen prägen darf. Münzen aus Kydonia stellen beispielsweise eine Nymphe mit Kranz und den Heros Kýdon, gesäugt durch eine Hündin, dar.

36 BC
Römische Republik / Provincia Romana Creta et Cyrene

Knossos wird römische Kolonie unter der Bezeichnung "Colonia Iulia Nobilis". Die griechische und die römische Stadt liegen in unmittelbarer Nähe des Palastes.

31 BC
Römische Republik / Provincia Romana Creta et Cyrene

Da die Bewohner der Polis Argyroupoli im westlichen Kreta Konsul Octavianus (später Kaiser Augustus) unterstützten, erkennt dieser die Polis als "civitas libera" ("freie Stadt") an.

27 BC - AD 395
Imperium Romanum / Provincia Romana Creta et Cyrene
59
Imperium Romanum / Provincia Romana Creta et Cyrene

Der bisherige Begleiter des Apostels Paulus landet vermutlich bei Kalí Limenés an der Südküste Kretas und beginnt damit, die christliche Botschaft auf der Insel zu verbreiten. Titus, der in den Briefen des Paulus mehrmals erwähnt wird, stammt vermutlich aus Korinth. Er zählt zu den sogenannten "Siebzig Jüngern", also zum engeren Kreis der direkten Nachfolger Jesu Christi. Mit großer Sicherheit war Titus vor seiner Bekehrung ein Heide. Er war der Begleiter des Paulus auf dem Apostelkonzil und war wohl auch an der Entschärfung einer Krise in der Gemeinde in Korinth beteiligt, als diese sich mit Paulus in einem heftigen theologischen Streit befand. Der christlichen Überlieferung zufolge lässt sich Titus in Gortyn auf Kreta nieder. Da er als ein Nachkomme des sagenhaften minoischen Königs Minos gilt und einer seiner Verwandten der römische Statthalter der Insel Rustillo ist, findet er schnell Eingang bei der Bevölkerung Kretas.

105
Imperium Romanum / Provincia Romana Creta et Cyrene / Patrimonium Petri

Titus, der in der Bibel als ein Schüler des Apostels Paulus bezeichnet wird, zu den "Siebzig Jüngern Jesu" zählt und der erste Bischof der christlichen Kirche auf Kreta wurde, stirbt im Alter von etwa 94 Jahren auf Kreta. Der gebürtige Korinther war wahrscheinlich etwa im Jahre 59 auf Kreta gelandet und hatte sofort mit der Verkündigung des Evangeliums auf der Insel begonnen. Er galt als Nachkomme des mythischen Königs Minos und stammte aus einer wohlhabenden Familie. Er reiste nach Jerusalem und wurde Zeuge der Leiden Christi. Später als Bischof von Kreta gründete er die neun Bistümer Knossos, Ierapitna, Kydonia, Hersonissos, Eleftherna, Lampi, Kisamos, Kantanos und Gortyna. Legenden zufolge brachte er in Gortys durch sein Wort einen heidnischen Tempel zum Einstutz und ließ hier eine Bischofskirche errichten, in der er nunmehr seine letzte Ruhestätte finden soll.

250
Imperium Romanum / Provincia Romana Creta et Cyrene / Patrimonium Petri

In der Nähe der Stadt Gortys erleiden infolge einer Christenverfolgung die sogenannten "Zehn Heiligen Bischöfe" den Märtyrertod.

395 - 824
Oströmisches Reich / Provincia Romana Creta et Cyrene
823
Oströmisches Reich / Provincia Romana Creta et Cyrene
Kalifat der Hafsiden

Nach einem Aufstand im Emirat von Córdoba im heutigen Spanien flüchten einige Araber unter ihrem Führer Abu Hafs Omar und unternehmen einen Beutezug ins südliche Kreta. Eine Festsetzung auf der Insel gelingt den Arabern nicht.

824 - 961
Kalifat der Hafsiden (Kreta)
824
Kalifat der Hafsiden (Kreta)

Aus Spanien geflohene Araber unter ihrem Anführer Abu Hafs Omar erobern die Insel Kreta vom Oströmischen Reich. Sie benennen die Stadt Kydonia in Alchanía um.

825
Kalifat der Hafsiden (Kreta) / Oströmisches Reich

Oströmische Truppen versuchen vergeblich, die im Vorjahr von den Hafsiden besetzte Insel Kreta zurückzuerobern.

826
Kalifat der Hafsiden (Kreta) / Oströmisches Reich

Oströmische Truppen versuchen zum zweiten Mal nach 825 vergeblich, die im Jahre 824 von den Hafsiden besetzte Insel Kreta zurückzuerobern.

828
Kalifat der Hafsiden (Kreta) / Oströmisches Reich

Oströmische Truppen versuchen zum dritten Mal nach 825 und 826 vergeblich, die im Jahre 824 von den Hafsiden besetzte Insel Kreta zurückzuerobern.

902
Kalifat der Hafsiden (Kreta) / Oströmisches Reich

Oströmische Truppen versuchen zum vierten Mal nach 825, 826 und 828 vergeblich, die im Jahre 824 von den Hafsiden besetzte Insel Kreta zurückzuerobern.

961 - 13.04.1204
Oströmisches Reich (Provincia Creta et Cyrene)
961
Oströmisches Reich (Provincia Creta et Cyrene) / Kirchenstaat / Kalifat der Hafsiden

Der oströmische Feldherr Nikephoros Phokas erobert die Insel Kreta zurück, die 137 Jahre lang von den Hafsiden in Besitz genommen wurde. Handakas (später Heraklion, heute Iraklo) wird neue Hauptstadt von Kreta. Die Verantwortlichen der Kirche entscheiden, dass die Gebeine des Missionars Titus, der vor 900 Jahren die christliche Botschaft auf die Insel brachte und der in der Bischofskirche von Gortys begraben wurde, in die neue Hauptkirche in Handakas überführt werden. Auch der Bischofssitz in Lappa (heute Argyroupoli) im westlichen Kreta wird nach Kalamona verlegt; das Gebiet von Argyroupoli erhält die Familie Chortatzis als Lehen. Viele Soldaten General Phokas' lassen sich auf Kreta nieder, und auch aus anderen Teilen des Reiches kommen neue griechische Siedler, die den Bevölkerungsverlust durch die Kriegsfolgen und Abwanderung während der Herrschaft der Araber ausgleichen.


Oströmisches Reich (Provincia Creta et Cyrene)
Der oströmische Eroberer Kretas, Nikephoros Phokas, benennt das ehemalige Kydonia, das in den Kämpfen wahrscheinlich zerstört wurde und von den Hafsiden in "Alchanía" umbenannt wurde, nicht zurück, da Alchanía auch als eine Ableitung aus dem Namen des Gottes Velchanos verstanden werden kann (altgriechisch Hephaistos). Aus einer Inschrift im Arabischen wurde hieraus "Al Hanim", was so viel wie "Herberge" bedeutet. General Nikephoros Phokas ersetzt die arabisch klingende Vorsilbe "Al" durch den griechischen Artikel "Ta" (Plural: die) zu "Ta Chania". Die hellenistische Stadtmauer des ehemaligen Kydonia um den Kastelli-Hügel wird durch eine neue Befestigung ersetzt, um weitere arabische Angriffe abwehren zu können.


[[Oströmisches Reich (Provincia Creta et Cyrene) / Königreich Armenien (Drittes Königreich) / Königreich Shirak / Königreich Vaspurakan
"Armenische" Siedler gründen im westlichen Kreta das Dorf Armeni. Dabei handelt es sich um Gefolgsleute des Feldherrn Nikephoros Phokas (später Kaiser Nikephoros II.), die in dessen Heer bei der byzantinischen Rückeroberung Kretas dienten. Als "Arméni" werden gegenwärtig sämtliche Bewohner aus dem Osten des Oströmischen Reiches bezeichnet, nicht nur Angehörige des armenischen Volkes. Armeni (nicht zu verwechseln mit einem Ort gleichen Namens in der Region von Apokoronas) liegt 380 Meter über dem Meeresspiegel sieben Kilometer südlich von Rethymno. Die "Armenier" sind allerdings nicht die ersten Bewohner der Gegend; schon zu spätminoischer Zeit gab es hier eine Siedlung, wovon eine Nekropole aus der Zeit zwischen 1390 bis 1190 BC zeugt.

1082
Oströmisches Reich (Provincia Creta et Cyrene)

Der oströmische Kaiser Alexios I. Komnenos beginnt mit der vermehrten Umsiedlung adliger Familien nach Kreta, denen großer Grundbesitz und bestimmte Privilegien übertragen werden.

13.04.1204 - 1210
Genuesischer Freibeuterbesitz Kreta
13.04.1204
Genuesischer Freibeuterbesitz Kreta

Nach der Einnahme Konstantinopels durch die Kreuzfahrer des venezianisch finanzierten Vierten Kreuzzuges unter der Führung des piemontesischen Markgrafen Bonifatius von Montferrat gerät Kreta in den Besitz Genuas.

1207
Genuesischer Freibeuterbesitz Kreta / Republik Venedig

Venezianische Truppen, genuesische Freibeuter und Teile der kretischen Bevölkerung kämpfen um die Vorherrschaft auf Kreta. Den mit Venedig rivalisierenden Genuesen gelingt es unter Enrico il Pescatore, Teile Kretas zu besetzen und gegen die Venezianer zu behaupten.

1210 - 1363
Republik Venedig - Herzogtum Kreta
1210
Republik Venedig - Herzogtum Kreta / Genuesischer Freibeuterbesitz Kreta

Der piemontesische Markgraf Bonifatius von Montferrat verkauft die 1204 erworbene Insel Kreta für 10.000 Silbermark an die Republik Venedig. Viele genuesische Freibeuter sind mit dem Verkauf der Insel nicht einverstanden und halten weiterhin einige Teile Kretas besetzt.

1212
Republik Venedig - Herzogtum Kreta / Genuesischer Freibeuterbesitz Kreta

Nachdem Venedig sich auch juristisch in den Besitz der Insel Kreta gebracht hat, beginnen seine Soldaten mit der Vertreibung der Genueser von der Insel. Die Insel hat gegenwärtig kaum mehr als 50.000 Bewohner.

1218
Republik Venedig - Herzogtum Kreta / Genuesischer Freibeuterbesitz Kreta

Venezianischen Truppen gelingt nach über zehnjährigem Ringen die vollständige Kontrolle über die Insel Kreta. Trotz ständiger Aufstände der einheimischen, griechischen Bevölkerung und Rückeroberungsversuchen des Lateinischen Kaiserreiches, dem Nachfolgestaat des Oströmischen Reiches, siedeln die neuen Herren der Insel zur Festigung ihrer Herrschaft Venezianer aus der Mutterstadt auf Kreta an. Es handelt sich verschiedenen Angaben zufolge um 3000 bis 10.000 Menschen, darunter auch Angehörige von Adelsfamilien. Die Stadt Ta Chania wird als "La Canea" anfänglich Verwaltungssitz des Exarchats Dorsoduro. Viele Venezianer siedeln sich dort an, zunächst auf dem nun Castel Vecchio genannten Kastelli-Hügel innerhalb der alten oströmischen Stadtmauern, später auch außerhalb der alten Befestigung im neu entstehenden Wohnviertel Vourgo. Es werden neue Brunnen und ein Aquädukt geplant, im Zentrum sollen herrschaftliche Gebäude für den venezianischen Adel entstehen. Auch werden die Straße La Corsa und die Kirchen Santa Maria und Duomo projektiert. Der griechisch-orthodoxen Bevölkerungsmehrheit der Insel Kreta steht eine katholische Gesellschaft der venezianischen Oberschicht gegenüber, bestehend aus Feudalherren sowie ziviler und militärischer Verwaltung. Deren Bischof wird in Venedig bestimmt, ebenso wie der militärische Befehlshaber, der Kastellan. Die vier obersten Räte von Kreta werden zunächst verpflichtet, in einem festen Turnus ihr zweites Amtsjahr als Rektoren von La Canea oder Retimo (heute Rethymno), zu verbringen, während jeweils zwei in Candia (heute Iraklio), amtieren.

1252
Republik Venedig - Herzogtum Kreta

Der Ort La Canea (heute Chania) im Westen Kretas gilt mit der Zunahme der Bevölkerung von jetzt an als Stadt.

1263
Republik Venedig - Herzogtum Kreta / Republik Genua (Kreta)

Söldner der Republik Kreta überfallen die Stadt La Canea im Westen Kretas und besetzen sie. Damit steht La Canea (heute Chania) wieder unter genuesischer Verwaltung.

1285
Republik Venedig - Herzogtum Kreta / Republik Genua (Kreta)

Venezianische Soldaten gelingt es, die Genuesen nach 22 Jahren der Besetzung La Caneas (heute Chania) im Westen Kretas wieder von der Insel zu vertreiben. Die Venezianer beginnen unverzüglich mit der Befestigung des um das Castel Vecchio herum erweiterte Stadtgebiet mit einer neuen Mauer.

1302
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta

Die venezianische Siedlung Santa Trinita, die aus der griechischen Siedlung Agia Triada entstanden ist, erbaut die Kapelle Agios Georgios Galatas (siehe Bild), vermutlich oberhalb der ehemaligen Kirche der "Heiligen Dreifaltigkeit".

1306
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta

In La Canea (heute Chania) wird zum ersten Mal ein Rektor (Stadtoberhaupt) von der dortigen Bevölkerung gewählt. Diese Wahl soll künftig in jedem Jahr stattfinden. Die wichtigen Posten des Leiters des Arsenals, Admiral genannt, werden jedoch an Venezianer vergeben, meist Adlige, doch gelegentlich auch Nichtadlige, was am zu niedrigen Gehalt liegt. Einige Kastellane besitzen Weingüter nahe der Stadt und streiten um deren Besitz. Komplizierte oder bedeutende Rechtsfälle werden in Venedig entschieden, weniger bedeutende vor Ort, wobei eine Kanzlei für den Schriftverkehr zur Verfügung steht, deren Vorstand aus Venedig geschickt wird. Das Gleiche gilt für Gerichts- und Palastschreiber. Die Kastellane der benachbarten Inseln, wie Cerigo, müssen am Ende ihrer Amtszeit in La Canea Bericht erstatten und sich einen Monat in der Stadt zur Verfügung halten. Ähnlich wie in Venedig sorgt eine Polizeitruppe unter Führung der "Domini de nocte" beziehungsweise "Domini de die" („Herren der Nacht“ / „Herren des Tages“) für Sicherheit auf den Straßen. Dort steht auch ein Gefängnis zur Verfügung.

1320
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta

In La Canea (heute Chania) im Westen Kretas beginnen die Venezianer mit der Aufschüttung einer Mole, um einen Hafen zu errichten. Durch ihn soll La Canea zur wichtigsten ökonomischen und politischen Verbindung zwischen Kreta und Venedig werden. Chania soll das "Venedig Kretas" werden. Gesellschaftlich führte jedoch die Einsetzung des venezianischen Feudalsystems und der Versuch, die Orthodoxie entschieden einzuschränken, zu zahlreichen Aufstandsbewegungen.

1331
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta

Zur Versorgung der Bevölkerung werden in La Canea (heute Chania) drei Speicher für Getreide gebaut.

1345
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta

Die Feudalherren von Retimo und La Canea klagen gemeinsam in Venedig darüber, dass die Preise für ihren Weizen zu niedrig seien, und dies ihre Existenz gefährde. Doch Venedigs Wirtschaftspolitik ist so sehr auf die Mutterstadt fixiert, dass sie nicht fähig sind, ihr Erleichterungen für die Produzenten zu schaffen. Dies führt zu einer Abneigung vieler Menschen venezianischer Herkunft auf Kreta gegenüber ihrer Mutterstadt.

1360
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta

In Ano Viannos im südöstlichen Kreta wird die Kirche Agia Pelagia erbaut, die mit Fresken ausgestattet ist.

1363 - 1364
Kretische Republik des Heiligen Titus
1363 - 1366
Kretische Republik des Heiligen Titus

Die Verluste an Menschenleben anlässlich des Aufstandes der venezianischen Siedler auf Kreta führt zu einer starken Dezimierung der Bevölkerung.

1364 - 27.09.1669
Republik Venedig - Herzogtum Kreta
1400
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta

Kreta besitzt eine Bevölkerung von 100.000 Menschen, von denen jeder Fünfte in einer Stadt wohnt. Damit hat sich die Bevölkerungszahl innerhalb von 200 Jahren verdoppelt.

1401
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta

Die Kirche Agios Georgios in einem Tal unterhalb von Ano Viannos im südöstlichen Teil Kretas wird erbaut; sie enthält Fresken von Ioannis Moussouros.

1437
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta

Die Kirche Agios Georgios in Embaros im südöstlichen Teil Kretas mit Fresken von Manuel Phokas wird fertiggestellt.

1453
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta / 50px Osmanisches Reich

Nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels kommen viele griechische Flüchtlinge nach Kreta, darunter Aristokraten, Geistliche und Künstler, die sich auf der Insel ansiedeln und der griechischen Kunst und Kultur zu einer neuen Blüte verhelfen werden.

1456
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta / 50px Osmanisches Reich

Der "Rat der Zehn" der Stadt La Canea (heute Chania) in Westkreta geht mit scharfen Mitteln gegen Giacomo Foscari vor, der mit dem Sultan des Osmanischen Reiches verschlüsselte Briefe ausgetauscht haben soll, worin er Mehmet aufforderte, eine Flotte nach La Canea zu schicken.

1462
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta

Unter der Führung von Siphi Vlastos kommt es zu einer Verschwörung gegen Venedig in La Canea (heute Chania) in Westkreta.

1500
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta

Kreta besitzt eine Bevölkerung von ungefähr 200.000 Menschen. Damit hat sich die Bevölkerungszahl innerhalb von 100 Jahren verdoppelt.

1544
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta

Bei einem Brand der Hauptkirche von Kreta in Handakas (später Heraklion, heute Iraklo) kann nur das Haupt des Titus vor der Zerstörung bewahrt werden. Titus brachte fast 1500 Jahre zuvor das Evangelium auf die Insel.

1545
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta

Der venezianisch-kretische Mathematiker und Philologe Francesco Barozzi erwähnt als erster Geschichtsschreiber die Abtei der Heiligen Irene im Nordwesten Kretas. Sie befindet sich in 260 Metern Höhe am Fuß des Berges Vrysinas, rund vier Kilometer südlich der Gemeinde Rethymno.

1669
Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig - Herzogtum Kreta / Türkei 1517-1793.gif Osmanisches Reich

Nachdem die Türken bereits einen großen Teil der Insel Kreta eroberten, entscheiden sich viele dort lebende Venezianer für einen Rückzug in die Heimat. Die Reliquie des Heiligen Titus, der im Jahre 59 das Evangelium nach Kreta brachte, nehmen sie mit nach Venedig.

27.09.1669 - 20.03.1898
Türkei 1517-1793.gif Osmanisches Reich (Kreta)
04.10.1715
Türkei 1517-1793.gif Osmanisches Reich (Kreta)

Osmanische Kämpfer erobern die venezianische Befestigungsanlage auf Spinalonga, einer Insel, die Kreta im Nordosten vorgelagert ist. Der Name der Insel entspringt dem griechischen Satzfragment "stin Elounda", was "nach Elounda" bedeutet. Da die Venezianer diesen Ausdruck nicht verstanden, übertrugen sie ihn in ihre eigene Sprache und nannten die Insel "spina lunga" ("langer Dorn"), ein Name, wie er auch von der lokalen Bevölkerung gepflegt wurde.

21.07.1718
HRR 1402-1806.gif Heiliges Römisches Reich (50px Erzherzogtum Österreich / Venedig 1300-1797.gif Republik Venedig) / Türkei 1517-1793.gif Osmanisches Reich (Kreta)

In Passarowitz, dem heutigen Požarevac in Serbien, wird zwischen dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und Erzherzog von Österreich, Karl VI., und Giovanni II. Comaro, dem Dogen von Venedig einerseits sowie Sultan Ahmed III. andererseits ein Friedensvertrag geschlossen. Das Osmanische Reich tritt das Temescher Banat und die Kleine Walachei (im heutigen Rumänien) sowie Nordserbien mit Belgrad und einen Grenzstreifen in Nordbosnien an Österreich ab. Venedig muss auf die 1715 von den Türken eroberte Morea (Peloponnes) verzichten, behält aber die Festungen Butrinto, Parga, Prevesa, Vonitza auf dem griechischen und albanischen Festland, sowie die ionischen Inseln wie Korfu, Santa Maura (Lefkada), Cefalonia (Kefalonia) und Cerigo (Kythera). Die Insel Spinalonga bei Kreta wird ebenfalls dem Osmanischen Reich zugesprochen. Infolge des Friedensvertrages werden auch Handelsverträge abgeschlossen, nach denen osmanische Untertanen auf dem Gebiet der Monarchie Handelsfreiheit genießen. Etwa 600 christliche Bewohner von Spinalonga werden von den Osmanen verschleppt, die an ihrer Stelle dort Muslime ansiedeln.

Anfang 1770
Türkei 1517-1793.gif Osmanisches Reich (Kreta) / Russland.gif Russisches Kaiserreich

Die Brüder Grigori Grigorjewitsch Orlow und Fjodor Grigorjewitsch Orlow versuchen im Auftrag der russischen Kaiserin Katharina II. die griechischen Untertanen des Osmanischen Reiches zur Rebellion zu bewegen; die von ihnen angezettelten Erhebungen werden nach ihnen "Orlofika" genannt. Die Orlows treten mit Daskalogiannis (eigentlich Ioannis Vlachos), einem Reeder und Beamten aus Anapoli im Südwesten Kretas in Verbindung. Dieser beginnt mit der Organisierung eines Aufstandes in der Region Sfakia.

25.03.1770
Türkei 1517-1793.gif Osmanisches Reich (Kreta)

2000 Bewohner der südwestkretischen Region Sfakia beginnen einen von Daskalogiannis organisierten Aufstand gegen die osmanische Herrschaft auf der Insel, als an der Kirche Agios Georgios in Anopoli die griechische Fahne gehisst wird. Die Rebellen sind mit Waffen ausgestattet, die Daskalogiannis finanzierte.

Frühjahr 1771
Türkei 1517-1793.gif Osmanisches Reich (Kreta) / Russland.gif Russisches Kaiserreich

Der Kampf der Sfakioten gegen die osmanische Besetzung Kretas wird aussichtslos, da die russische Flotte, die in der Ägäis unter dem Kommando Grigori Orlows steht, nicht vor Kreta erscheint und es den Rebellen nicht gelingt, den Aufstand auszubreiten. Schließlich wird der Aufstand von den osmanischen Streitkräften brutal niedergeschlagen. Der Pascha von Chania stellt Ioannis Daskalogiannis Friedensverhandlungen in Aussicht. In der Hoffnung, das Leben seiner Mitkämpfer retten zu können, ergibt sich Daskalogiannis bei Frangokastello zusammen mit 70 Mitkämpfern den osmanischen Streitkräften. Daskalogiannis wird anschließend zum Tode verurteilt.

17.06.1771
Türkei 1517-1793.gif Osmanisches Reich (Kreta)

Der Führer der Rebellenbewegung Kretas gegen die osmanische Besetzung, der sich im Frühjahr gemeinsam mit 70 Mitkämpfern ergeben hat und zum Tode verurteilt wurde, wird in Iraklion (heute Iraklio) hingerichtet. Der Pascha von Chania befiehlt, Ioannis Daskalogiannis die Haut bei lebendigem Leibe abzuziehen. Der Bruder des Verurteilten wird gezwungen, dieser Tortur beizuwohnen, und verliert hierüber seinen Verstand.

1822
50px Osmanisches Reich (Kreta)
  • Auf Kreta beginnt eine Rebellion gegen die osmanische Herrschaft.
  • Im Kampf der kretischen Rebellen gegen die osmanische Herrschaft wird die Stadt Ano Viannos im südöstlichen Kreta zerstört.
  • Das kretische "Revolutionskomitee" benennt das Dorf Gaidouropoli, das auch Samaropoli genannt wird, mit dem neuen Namen "Argyroupoli". Dieses Wort bedeutet auf deutsch "Silberstadt". Argyroupoli wurde auf dem Gebeit der antiken Stadt Lappa erbaut.
1830
50px Osmanisches Reich (Kreta)

Die Verwaltung der Insel Kreta geht von der Hohen Pforte in Istanbul auf das Sultanat Ägypten über, das ein Teil des Osmanischen Reiches ist. Die 1821 begonnene Rebellion der Kreter gegen die osmanische Herrschaft wird niedergeschlagen.

1840
50px Osmanisches Reich (Kreta)

Das relativ milde ägyptische Regime über Kreta endet und die Zentralherrschaft in Istanbul übernimmt wieder die Vormacht über die Insel Kreta.

22.02.1841
50px Osmanisches Reich (Kreta)

Auf der Insel Kreta bricht ein Volksaufstand gegen die osmanische Herrschaft aus. Die Schutzmächte verbieten dem Königreich Griechenland jede Form von Einmischung in die Situation auf Kreta.

13.07.1841
50px Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / 50px Kaisertum Österreich / Frankreich.gif Königreich der Franzosen / 50px Königreich Preußen / Russland.gif Russisches Kaiserreich / 50px Osmanisches Reich (Kreta)

Im Dardanellen-Vertrag der europäischen Großmächte mit dem Osmanischen Reich wird die Passage von Kriegsschiffen durch die Dardanellen verboten, ausgenommen sind türkische Kriegsschiffe und - im Kriegsfall - Schiffe der Verbündeten des Sultans. Der Vertrag schreibt fest, dass Kreta im Besitz des Osmanischen Reiches bleibt. Neue Hauptstadt Kretas wird Chania im Westen der Insel.

1858
50px Osmanisches Reich (Kreta)

Ein Volksaufstand der Kreter gegen die osmanische Herrschaft erschüttert wieder die Insel. Dem Königreich Griechenland ist es von den Westmächten verboten, einzugreifen.

1866
50px Osmanisches Reich (Kreta) / 50px Königreich Griechenland

Der ehemalige griechische König Othon I. von Griechenland finanziert aus dem Exil heraus mit seiner gesamten Jahresapanage eine Waffenlieferung an die Kreter, die sich gegen die osmanische Herrschaft auflehnen. Es beginnen neue Aufstände der Kreter gegen die osmanische Besetzung. Während der Aufstände wird die Abtei der Heiligen Irene im Nordwesten Kretas zerstört. Auch die Stadt Ano Viannos im südöstlichen Kreta, die bereits bei einem Aufstand im Jahre 1822 zerstört und anschließend wieder aufgebaut wurde, fällt den osmanischen Truppen erneut zum Opfer. Als in das Wehrkloster Arkadi bei Réthymnon türkische Verbände eindringen, sprengt sich der Abt mit den dort verschanzten Widerständlern unter der Parole "Freiheit oder Tod" in die Luft.

Anfang 1867
Türkei.gif Osmanisches Reich (Kreta)

Der Ort Argyroupoli im westlichen Kreta dient den aufständischen Kretern als Ort für ihre "Generalversammlung".

April 1867
Türkei.gif Osmanisches Reich (Kreta)

Der Ort Argyroupoli im westlichen Kreta, in dem die aufständischen Kreter ihre "Generalversammlung" abhielten, wird von osmanischen Soldaten zerstört.

1868
50px Osmanisches Reich (Kreta)

Das osmanische Regime erlässt für die Insel Kreta ein "organisches Statut", in dem das Griechische als offizielle Sprache anerkannt wird und die Kreter im Gerichtswesen und in der Kommunalverwaltung proportional beteiligt werden.

1878
Türkei.gif Osmanisches Reich (Kreta) / 50px Königreich Griechenland

Bei einem erneuten Aufstand der Kreter gegen die osmanische Besetzung der Insel wird in Argyroupoli im westlichen Kreta eine osmanische Befehlsstelle zerstört. Anschließend fassen die Kreter hier einen Beschluss zur Vereinigung mit Griechenland, der jedoch noch nicht umsetzbar ist.

13.07.1878
Türkei.gif Osmanisches Reich (Kreta) / Norddeutscher Bund.gif Deutsches Reich / 50px Österreich-Ungarische Monarchie / Frankreich.gif Französische Republik / 50px Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / 50px Russisches Kaiserreich

Auf Einladung Fürst Otto von Bismarcks kamen die europäischen Diplomaten seit 13. Juni 1878 in Berlin zusammen und tagen in der Reichskanzlei. Außer den Vertretern der Großmächte und des Osmanischen Reiches sind auch je ein Vertreter Griechenlands, Rumäniens und Serbiens anwesend, die zwar kein Stimmrecht haben, aber je nach Geschick in informellen Gesprächen einige Vorteile für ihre Staaten erreichen konnten. Die Bulgaren, deren Staat noch nicht international anerkannt ist und die zum Zeitpunkt des Kongresses auch nicht über eine Regierung verfügen, sind in Berlin nicht vertreten. Der Kongress tagte bislang unter Bismarcks Vorsitz in zwanzig Vollsitzungen, zahllosen Kommissionsberatungen, internen Besprechungen und Arbeitsessen, für die der Hotelier August F. W. Borchardt opulente Büfetts anrichtete. Dafür zahlte ihm die Reichskasse pro Tag 500 Mark, was seine Ausgaben nach eigenen Angaben aber nicht deckte. Kongresssprache war Französisch, nur der britische Premierminister Disraeli beharrte darauf, Englisch zu reden. Bismarck entwarf die dichtgedrängten Tagesordnungen der Sitzungen und drängte auf rasche Erledigung, da seine angegriffene Gesundheit ihn zwinge, möglichst bald nach Bad Kissingen zur Kur abzureisen. Stockten die Verhandlungen über Punkte, die in London nicht hinreichend vorberaten waren, suchte er nach Kompromissen oder drohte mehr oder minder unverhohlen: Die osmanische Gesandtschaft, mit der er rüde umzugehen pflegte, empfing er beispielsweise einmal in voller Uniform einschließlich Pickelhaube. Gortschakows Hoffnung, Bismarck würde den russischen Aspirationen gegen die britischen Bedenken stärker zum Durchbruch verhelfen, erfüllten sich nicht. Allenfalls moralisch unterstützte der Reichskanzler die russische Position, die wegen gesundheitlicher Probleme Gortschakows hauptsächlich durch Botschafter Schuwalow vertreten wurde. Der Kongress bestätigte in seinen ersten sieben Vollsitzungen bis zum 26. Juni vielmehr weitgehend die Ergebnisse der Londoner Vorberatungen: Der Friede von San Stefano wurde beinahe gänzlich demontiert: Statt eines unter russischem Einfluss stehenden Großbulgariens (164.000 km²) wurde nun ein selbstregiertes, unter osmanischer Suzeränität bleibendes Fürstentum Bulgarien (64.000 km²) eingerichtet, dessen Gebiet auf das Territorium der ehemaligen osmanischen Donau-Provinz (das Gebiet zwischen der unteren Donau und dem Balkangebirge) und im Südwesten das Becken von Sofia bis hin zum Rila-Gebirge beschränkt war. Die Oberthrakische Tiefebene und die Rhodopen südlich des Balkan blieben als autonome Provinz Ost-Rumelien (Art. 13–22) innerhalb des Osmanischen Reiches. Der Generalgouverneur der Provinz wurde von der Hohen Pforte mit Zustimmung der Mächte für fünf Jahre ernannt (Art. 17). Makedonien wurde wieder der Hohen Pforte unterstellt und bleibt die zentrale Provinz Rumeliens. Die russische Besetzung des Gebietes wird von zwei Jahren auf neun Monate befristet (Art. 22). Die Souveränität Montenegros (Art. 26–33), Serbiens (Art. 34–44) und Rumäniens (Art. 43–51) wird dagegen bestätigt. Letzteres muss zum Ausgleich für Russlands Machtverlust Gebiete im südlichen Bessarabien abtreten und wird mit dem nördlichen Teil der Dobrudscha einschließlich des wichtigen Schwarzmeerhafens Constan?a entschädigt. Vom 26. Juni an befassten sich die europäischen Staatsmänner in mehreren Sitzungen mit den neuen Grenzen der übrigen südosteuropäischen Staaten. Serbien erhält Gebietserweiterungen an seiner Südgrenze: Außer dem schon in San Stefano gewonnenen Gebiet um Niš wurden nun auch Pirot und Vranje serbisch. Montenegro wird um mehr als ein Drittel seiner Fläche vergrößert und bekam mit Bar erstmals einen Hafen; all dies ging auf Kosten des Osmanischen Reiches. Der griechische Außenminister Theodoros Deligiannis konnte die Zustimmung der Großmächte für Gebietserweiterungen an der griechischen Nordgrenze in Epirus und Thessalien erringen. Die genaue Grenzziehung sollten Griechenland und das Osmanische Reich später bilateral aushandeln. Österreich-Ungarn erhält, wie im Budapester Vertrag vom Januar 1877 vorgesehen, das Recht, Bosnien-Herzegowina zu besetzen, das eine Mischbevölkerung von orthodoxen Serben, katholischen Kroaten und Muslimen aufweist. Auch im Sandschak von Novi Pazar wird ihm der Unterhalt von Truppen zugestanden, der ansonsten aber beim Osmanischen Reich bleibt. Dies dient dem Zweck, eine südslawische und damit prorussische Machtbildung auf dem Balkan zu verhindern, wenn etwa Serbien und Montenegro sich vereinigen. Dementsprechend groß ist die Empörung der Serben. Auch die Osmanen protestieren, bekommen aber von Andrássy in einer geheimen Abmachung zugesichert, die Regierung in Wien sei bereit, diese Okkupation „als provisorisch zu betrachten“. Gegen Ende des Kongresses werden die russischen Territorialgewinne in Transkaukasien (Ardahan, Batumi und Kars) bestätigt und die finanziellen Folgen des Krieges (Entschädigungen, osmanische Staatsschulden) beraten. Außerdem beschließt der Kongress, dass auf Kreta ein Grieche als Gouverneur eingesetzt wird, der aber osmanischer Untertan sein muss.

1879
Türkei.gif Osmanisches Reich (Kreta)

Obwohl Kreta jetzt über einen griechischen Gouverneur verfügt, der allerdings osmanischer Untertan ist, reißen die Massaker und Vergeltungsmaßnahmen der gleichermaßen fanatisierten Muslime und Kreter nicht ab.

1897
Türkei.gif Osmanisches Reich (Kreta)

Das Dorf Agia Triada (Pyrgiotissa) im Süden Kretas wird von türkischen Soldaten ausgeraubt und zerstört. Die überlebenden Bewohner verlassen den Ort. Im Jahre 1834 lebten laut osmanischer Volkszählung hier sechs christliche Familien.

20.03.1898 - 30.05.1913
Kreta.gif Autonomes griechisches Gebiet Kreta
1903
Kreta.gif Autonomes griechisches Gebiet Kreta

Auf der Insel Spinalonga, die seit 1718 von muslimischen Menschen bevölkert wurde, nachdem zuvor die griechische Bevölkerung von den Osmanen verschleppt wurden, wird zu einer Leprakolonie, sodass die muslimische Bevölkerung die Insel verlassen muss. Im Jahre 1881 zählte Spinalonga 1112 muslimische Einwohner.

30.05.1913
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