Volk der Skythen

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VOLK DER SKYTHEN

ab 3. Jahrtausend BC
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Als Skythen werden einige der Reiternomadenvölker bezeichnet, die ab etwa dem 8./7. Jahrhundert BC die eurasischen Steppen nördlich des Schwarzen Meeres im heutigen Südrussland und der Ukraine von der unteren Wolga und dem Kuban bis zum Dnister besiedelten. Sie wurden im 4./3. Jahrhundert BC von den kulturell nahestehenden Sarmaten, die sich als Stammesverband zuvor zwischen der unteren Wolga und der Südspitze des Ural gebildet hatten, unterworfen und assimiliert, ein Teil flüchtete auf die Krim, wo noch bis ins 3. Jahrhundert a.d. skythische Stammesverbände lebten.

Sie hinterließen keine bekannten schriftlichen Aufzeichnungen, und alles, was man über sie weiß, beruht auf Bodenfunden und antiken Quellen anderer Kulturen. Nach dem antiken griechischen Geschichtsschreiber Herodot nannte sich der herrschende Klan Skoloten; die Bezeichnung Skythen stammt aus griechischen Quellen, ist jedoch nicht griechisch. Ihre Sprache wird dem (alt-)nordost-iranischen Zweig der indogermanischen Sprachen zugerechnet.

Griechische und römische Quellen bezeichnen manchmal pauschal das gesamte Gebiet der kulturell und wohl auch sprachlich nahe verwandten Reiternomaden Osteuropas und Mittelasiens im 1. Jahrtausend BC als Skythien. Dort lebten unter anderem auch die Stammesverbände der Saken, Sarmaten und Massageten. In der Archäologie wird dieser Kulturraum Skythiens im weiteren Sinne als „skythisch-sakischer Kulturraum“ oder „Skythisch-sakischer Horizont“ bezeichnet. Zu ihm zählen als älteste Kulturen (seit dem 9. Jahrhundert BC) auch einige archäologische Kulturen Südsibiriens wie die Tagar-Kultur (Minussinsker Becken), Pasyryk-Kultur (Altai), Aldy-Bel-Kultur (Tuwa) und die Tes-Stufe (Tuwa). Diese sind nicht aus Schriftquellen bekannt, die sprachliche und ethnische Zugehörigkeit ihrer Träger ist unbekannt, aber ihre materielle Kultur ähnelt derjenigen der Skythen am Schwarzen Meer. Aufgrund des Alters dieser südsibirischen Kulturen, der archäologisch erforschten Ausbreitung dieser Kultur vom Osten in den Westen und Südwesten und Herodots Angaben, dass die Skythen aus dem Osten kamen, gehen Archäologen von einer Herkunft der Skythen, Saken an anderer aus dieser Region aus. Eine nach Osten abgewanderte Splittergruppe bildete die Ordos-Kultur.

Nach bisherigen archäologischen Erkenntnissen waren die Stammesverbände des skythisch-sakischen Kulturraums die ersten in der Geschichte der Steppen Asiens und Europas, die (bis auf wenige Ausnahmen) auf jahreszeitlich genutzte feste Ansiedlungen mit bescheidenem Ackerbau verzichteten und zum ganzjährig nomadisierenden Leben als Reitervolk übergingen.

Ab dem 3. Jahrhundert BC teilten die Griechen die Völker im Norden in zwei Gruppen ein: Kelten westlich des Rheins und Skythen östlich des Rheins, insbesondere nördlich des Schwarzen Meeres. Der Begriff Skythen diente später also meist nur als grober Oberbegriff für eine große Anzahl verschiedener barbarischer Völker.

Die Verwendung des Begriffs Germanen für die östlich des Rheins siedelnden Stämme ist erstmals vom griechischen Geschichtsschreiber Poseidonios um das Jahr 80 BC überliefert. Als Kelten wurden pauschal die westlich des Rheins lebenden Stämme bezeichnet. Endgültig eingeführt wurde dieses Schema von Gaius Iulius Caesar. Als Tacitus seine Germania schrieb, war dies eine als neu bekannte, aber bereits übliche Bezeichnung. Damit war nun eine Dreiteilung der Völker des Nordens und Ostens in Kelten, Germanen und Skythen üblich. Die obigen Einteilungen sind nach heutigem Kenntnisstand und modernen Anforderungen „falsch“ oder zumindest ungenau.

Im 3. Jahrhundert sowie zur Zeit der Völkerwanderung (spätes 4. bis spätes 6. Jahrhundert) wurden alle Völker am Nordrand des Schwarzen Meeres von den klassizistisch orientierten Geschichtsschreibern als Skythen bezeichnet, etwa die Goten und später die Hunnen. Wie später die Hunnen war das Wort zu einer allgemeinen Bezeichnung steppennomadischer Völker geworden. Für den Geschichtsschreiber Jordanes grenzt Skythien an Germanien, es erstreckt sich vom Ister (der unteren Donau) bis an den Tyras (Dnister), Danaster (Donez) und Vagosola und bis zum Kaukasus und zum Araxes, einem Nebenfluss der Kura in der südlichen Kaukasusregion. Im Osten grenzte es an das Land der Seren (Kaspisches Meer), im Norden an der Weichsel an jenes der Germanen. Im Skythenland lägen die Riphäischen Berge (Ural), die Asien und Europa trennen, und die Städte Borysthenes, Olbia, Kallipodia, Chesona, Theodosia, Kareon, Myrmikon und Trapezunt, welche die wilden Skythenvölker von den Griechen gründen ließen, damit sie Handel mit ihnen treiben konnten. Auch in vielen byzantinischen Geschichtswerken, die in der klassizistischen Tradition standen, wurden fremde Völker an der Donau als Skythen bezeichnet.

Herodot berichtet, dass die Skythen von den Persern Saken genannt wurden. Wie im spätantiken und im mittelalterlichen Europa war bei den Persern Skythe/Sake oft einfach eine allgemeine Bezeichnung für jeden barbarischen Steppenbewohner (siehe dazu Ethnogenese, Reitervölker). Altpersische Inschriften aus dem 6. Jahrhundert nennen drei Gruppen der Saka: Paradraya, Tigraxauda und Haumawarga. Zumindest die Haumawarga sind als Hauma bzw. soma-trinkende Indoarier auch in Indien bekannt, sodass hier wohl nur von den östlich des Tigris lebenden Skythen die Rede ist, die in dieser Zeit stark östlich des Kaspischen Meeres und in Nordindien präsent waren, was durch Tausende von Kurgane dieser Epoche auch sehr gut belegt ist. Im engeren Sinn bezeichnet dieser Name Stämme der Saken, deren Siedlungsgebiete hauptsächlich in der Kasachensteppe lagen.

Ereignis
2359 BC
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Volk der Skythen / Irland

Der skythische Fürst Agnomain, der zur Familie des Feinius Farsaidh gehört, tötet seinen Rivalen Reafloir im Kampf um die Führungsposition unter den Fürsten der Skythen. Die Nachkommen Reafloirs weigern sich jedoch, Agnomain als König anzuerkennen und vertreiben ihn mit seiner ganzen Familie. Agnomain rüstet nun drei Schiffe aus und nimmt 20 weibliche und 40 männliche Krieger an Bord und macht sich auf die Suche, am Nordufer des Kaspischen Meeres eine Durchfahrt zum Mittelmeer zu finden, was erfolglos bleibt.

2352 BC
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Volk der Skythen / Irland

Nachdem der von seinem Volk ausgestoßene skythische Fürst Agnomain mit seinen drei Schiffen, auf denen sich 20 weibliche und 40 männliche Krieger befinden, vergeblich versucht hat, vom Kaspischen Meer aus eine Durchfahrt ins Mittelmeer zu finden, stirbt er. Seinen Söhnen und Enkeln jedoch gelingt es, über die Maeotis-Sümpfe (heute: Asowsches Meer) und die Straße von Kertsch die Reise in den Pontus Euxinus ("Schwarzes Meer") und das Mittelmeer fortzusetzen. Sie gelten als die Vorfahren der Söhne des Míl Espane, der letzten und „gälischen“ Einwanderungswelle nach Irland, die die Túatha Dé Danann als Herrschervolk ablösen wollen. Neimhidh, der Sohn von Agnomain, führt die Expedition an.

2350 BC
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Volk der Skythen / Irland

Neimhidh (Nemed) mit seinem Volk trifft nach eineinhalb Jahren Reise vom Schwarzen Meer aus in Irland ein. Obwohl er mit drei Schiffen losgesegelt ist (nach anderen Versionen sogar mit 44 Schiffen), kommt er nur mit einem Schiff dort an. Die dritte Invasion Irlands nach denen von Cessair und Partholon beginnt. Diese vier Häuptlinge und Söhne Neimhidhs kommen mit Neimhidh auf die Insel: Sdarn, Iarbhainel der Prophet, Fearghus Leithdheirg und Ainninn. Ihre Frauen heißen Medu, Macha, Yba und Ceara. Zwölf Tage nach der Ankunft stirbt Neimhidhs Frau Macha. Mit dem Eintreffen der Nemeder regen sich die Fomori wieder, die die Neuankömmlinge unterdrücken. Sie verlangen als Tribut zwei Drittel aller Milch und aller neugeborenen Kinder. Es kommt zu einem Aufstand, bei dem der Nemedier-Häuptling Fergus die Festung des Formoren-Königs Conaan auf Tory Island erstürmt.

750 BC
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Volk der Skythen / Europa

Stämme aus dem Volk der Skythen, einem nomadischen Hirtenvolk, siedeln zwischen dem Don und den Karpathen.

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