Fränkisches Reich 700

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FRÄNKISCHES REICH

DIE EREIGNISSE DER DEKADE 700


Willibrord versucht vergeblich, den Jütenkönig Angantyr zu bekehren

Der Hausmeier Pippin II. der Mittlere beginnt einen Feldzug gegen die Alamannen

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Fortlaufende Ereignisse
  • Wie überall in Europa übernimmt die Christenheit den ursprünglich heidnischen Gebrauch der Ostereier.
01.01.700
Franken.png
Fränkisches Reich
Die Herrscher des Fränkischen Reiches zu Beginn der Dekade
Franken.png Funktion Name seit Jahre
Childebert III.jpg
König
der Franken und Burgunder
Childebert III.
(* um 678/679)
695
5
Pippin II. der Mittlere.jpg
König
(in Austrasien)
Pépin II. de Herstal
(Pippin II. der Mittlere)
(* um 635)
680 als Dux
20
Grimoald II.jpg
Hausmeier
(in Neustrien und Burgund)
Grimoald II., der Jüngere
(* um 680)
700
-
Mann.jpg
Herzog
(in Thüringen)
Hedan II.
689
11
700
Franken.png
Fränkisches Reich / Stammesherzogtum Thüringen / Stammesherzogtum Sachsen

Pépin II., der Hausmeier der Franken, erzwingt die Unterwerfung der Herzogtümer Thüringen, die zwar noch weiter existieren, aber von nun an von Franken bevormundet werden. Die Sachsen fallen in den Raum Fulda ein und zerstören dabei einen fränkischen Königshof. Herzog Hedan II. von Thüringen erklärt sich bereit, eine neue Herzogspfalz mit Kirche in Fulda zu erbauen.

Franken.png Wikingerschiff.png Patrimonium Petri.png Friesland.png
Fränkisches Reich / Königreich Jütland / Patrimonium Petri / Königreich Northumbria / Großfriesisches Reich

Der christliche Missionar Willibrord hat in den letzten Jahren kirchliche Strukturen im fränkischen Teil Frieslands entwickelt, unter anderem durch die Ansiedlung von „Homines Franci“. Nun begibt er sich in das heidnische Friesland des Friesenherzogs Radbod und wird von ihm zwar freundlich empfangen, wenn auch seine Missionsbemühungen zunächst keinen Erfolg haben. Anschließend reist Willibrord weiter nach Jütland, um den Dänenkönig Ongentheow (Ungundus, Angantyr) zu bekehren, von dem Alcuin schreibt, dass dieser grausamer als ein wildes Tier und härter als jeder Stein sei. Willibrord wird als „Apostel der Friesen“ bezeichnet.

Franken.png Wikingerschiff.png
Fränkisches Reich / Königreich Jütland

Die Macht der Franken im Norden wird abgeschwächt und die äußeren Provinzen ihres Reiches beginnen sich zu befreien. Dies gibt im Raum Schleswig die Möglichkeit der Machtentfaltung des Königreiches Jütland, die damit beginnen, das Gebiet zwischen Sachsen und Friesland zu besiedeln. König Angantyr von Jütland beginnt unverzüglich damit, eine bedeutende Befestigung in der Schleswiger Landenge zwischen der Ostseeförde Schlei und den Niederungen von Treene und Rheider Au anzulegen. Das Schlei-Seesperrwerk in der Großen Breite der Schlei soll die Durchfahrt von Schiffen kontrollieren. Der Osterwall bezieht die Ostseebucht Windebyer Noor in das Verteidigungssystem ein. Bis jetzt existierten lediglich Erdwälle von 1,8 bis 2,2 Meter Höhe und Breiten von etwa 6 Metern, deren Alter noch nicht bestimmt werden kann. Der Sodenwall, der jetzt errichtet wird, ist der erste große Wallbau des Danewerks. Er erstreckt sich von Hollingstedt an der Treene bis zum Dannewerker See und umfasst den Krummwall und den Hauptwall. Der Sodenwall besteht aus Gras-, Heide- und Torfsoden. Er wird 15 bis 18 Meter breit und bis 4 Meter hoch werden. Ein besonderes Kennzeichen wird das Fehlen eines Wehrgrabens sein.


Wikingerschiff.png Franken.png
Königreich Hringarike (Ringerike) / Königreich Romerike / Königreich Hedemarken (Hedmark) / Königreich Hålogaland / Königreich Hadeland / Fränkisches Reich

Die Königreiche im Gebiet des heutigen Norwegen sind wirtschaftlich in ein gesamteuropäisches Beziehungsnetz eingebunden. Es existiert häufig ein Reisekönigtum nach fränkischem Vorbild und die Kleinkönige sind stark genug, um Eroberungen durchzuführen; meist unterhalten sie mehrere Stützpunkte, zwischen denen sie sich bewegen.

11.03.700
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Fränkisches Reich

Der englische Missionar Willibrord weiht die Münsterkirche in Emmerich ein.

07.01.702
Franken.png Patrimonium Petri.png
Der "Heilige Tillmann" stirbt hochbetagt in Solignac
Fränkisches Reich / Patrimonium Petri

Im Alter von fast 94 Jahren stirbt in Solignac der "Heilige Tillmann", in Frankreich Theau genannt. Tillmann stammte wohl aus Westfalen in Altsachsen und hatte demzufolge heidnische Eltern. Bereits als Knabe zwangsweise über Flandern in das Fränkische Reich gebracht, wurde er vom heiligen Eligius in Paris gekauft, getauft und den Mönchen von Solignac (Solemniacum) im Limousin zur weiteren Erziehung übergeben. Zum Priester geweiht, wirkte er von Tournai aus, der alten merowingischen Residenz vor 487, weit in die Niederlande und in seine alte Heimat Deutschland hinein. Nach dem Tod des heiligen Eligius am 1. Dezember 659 ging er für eine längere Zeit in die Einsamkeit nach Brajeac bei Mauriac in der Auvergne. Er soll die heiligen Brüder Ewaldi um 691 bei Dortmund begraben haben. Seine eigene Todesstunde im hohen Alter von fast 94 Jahren wusste er voraus, denn er schickte einen Boten zu Bischof Hermenus (Ermenon) von Limoges, der dann zur rechten Zeit erschien, um Tillmann zu beerdigen. An seinem Grab trauern 300 seiner Schüler.

703
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Fränkisches Reich

Die Annales mosellani, ein Teil der Annalen des Fränkischen Reich, werden begonnen, aufzuschreiben.

704
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Der Missionar Willibrord setzt seine Missionsreisen fort
Fränkisches Reich / Patrimonium Petri

Unermüdlich reist der englische Missionar Willibrord durch das Friesen- und Frankenland, um seine Bekehrungsreisen fortzusetzen. Sicher ist, dass er im Gebiet des heutigen Belgien, ferner in Herzogenbusch und im Kempenland das Evangelium verkündet hat. Die vielen Orte in Nordbrabant, in welchen er als Schutzheiliger verehrt wird, und die Schenkungen, welche ihm dort gemacht werden, beweisen, dass Willibrord auch dort seine Hirtensorge an den Tag legt. Namentlich wird Antwerpen als eine seiner Missionsstationen bezeichnet. Arnstadt, Mühlberg und Großmonra werden in einer Schenkungsurkunde des Thüringer Herzogs Hedan II. an den angelsächsischen Bischof Willibrord von Utrecht erstmals erwähnt.

01.05.704
Franken.png Patrimonium Petri.png
Fränkisches Reich / Patrimonium Petri

Herzog Hedan II. stellt in Würzburg eine Schenkungsurkunde an Bischof Willibrord aus und nennt erstmals Ortsnamen im späteren Thüringen wie Arnestati (heute Arnstadt), Mulenberge (heute Mühlberg) und Monhore (heute Großmonra). Arnestati wird die erste deutsche Stadt, die außerhalb der ehemals römischen Siedlungsgebiete gegründet wird. Thüringen ist seit 700 kein eigenständiges Herzogtum mehr und wird vom Fränkischen Reich direkt verwaltet.

705
Franken.png
Fränkisches Reich

Um 705 heiratet Karl Martell, der uneheliche Sohn des fränkischen Hausmeiers Pépin II. des Mittleren, heiratet Chrodtrud, eine Adlige unbekannter Herkunft.

17.09.705
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Lambertus von Lüttich wird zum Märtyrer
Fränkisches Reich / Patrimonium Petri

Weil der Bischof von Tongern-Maastricht, Bischof Lambertus von Lüttich, die Immunitätsrechte der Kirche gegenüber der Staatsgewalt konsequent verteidigt, wird er in seinem Haus in Lüttich (Leodium) erschlagen. Manche Geschichtsschreiber gehen nicht von einem politischen Attentat, sondern von einer Blutrache aus, weil Lambertus den Hausmeier Pépin II. wegen seines Ehebruchs mit der Schwägerin Alpais, der Mutter von Karl Martell, getadelt hatte. Sein Mörder soll angeblich Pépins Vertrauter Dodo sein. Bestattet werden soll der Bischof zunächst im Grab seines Vaters in der Ecclesia sancti Petri in Maastricht. Lambertus war seit 35 Jahren Bischof von Maastricht; er war seinem Onkel und Lehrer in diesem Amt nachgefolgt, der ebenfalls ermordet worden war. Da Lambertus sich nicht gegen seinen Mörder zur Wehr setzte, wird er schon bald als Märtyrer verehrt werden.

Hubertus von Lüttich wird neuer Bischof von Tongern-Maastricht
Der Nachfolger des ermordeten Bischofs Lambertus wird Hubertus von Lüttich (franz. Hubert de Liège), der um 655 in Toulouse geboren wurde. Hubertus lebte als Pfalzgraf am Hof Theoderichs III. in Paris, später in Metz am Hofe Pépins II., des Mittleren, mit dem er wohl verwandt ist. Nach dem Tod seiner Frau ging Hubertus als Einsiedler in die Wälder der Ardennen, wo er apostolisch tätig war. Als neuer Bischof von Maastricht plant er den Bau der Lambertuskathedrale und gilt als fürsorglicher Wohltäter. Aus dem Mittelalter ist die Hubertuslegende überliefert, wonach der Heilige an einem Karfreitag auf der Jagd beim Anblick eines prächtigen Hirsches mit einem Kruzifix zwischen den Sprossen des Geweihs bekehrt wurde.
706
Franken.png Patrimonium Petri.png
Fränkisches Reich / Patrimonium Petri

Auf dem Marienberg bei Würzburg wird die unter Herzog Hedan II. errichtete steinerne Rundkirche, eine der ältesten auf rechtsrheinischem Gebiet, als merowingischer Bau eingeweiht. Die Kirche soll Teil einer Festungsanlage werden.

708
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Fränkisches Reich / Patrimonium Petri
  • Bischof Aubert von Avranches wird in einem Traum vom Erzengel Michael aufgefordert, eine Kirche für ihn zu bauen, was er nach einigem Zögern auch in die Wege leitet. Die Kirche Saint Michel liegt auf der gleichnamigen Klosterinsel in der heutigen Normandie.
  • In Erfurt wird das Benediktinerkloster St. Paul gegründet. An dessen Stelle wird 300 Jahre später die Severikirche gebaut werden.
Franken.png Patrimonium Petri.png
Fränkisches Reich
  • Im fränkischen Raum entsteht der Großgrundbesitz auch für nichtadelige Personen.
  • Drogo, der Herzog der Champagne und Sohn Pépins II. und der Plektrudis und Halbbruder Karl Martells, erliegt dem Fieber. Drogo heiratete Anstrudis, die Enkeltochter des Hausmeiers Waratto und der Ansfeld, Witwe des Hausmeiers Berchar, mit der er vier Söhne hat: Arnulf, der nach Volljährigkeit sein Amt übernehmen soll, Hugo, der Priester werden soll, Pépin und Godefroy (Gottfried).
709
Franken.png
Fränkisches Reich

Auf dem Mont St. Michel an der Küste der fränkischen Normandie wird mit der Errichtung eines Benediktinerklosters begonnen. Le Mont-Saint-Michel ist ohne Bauten 46 Meter hoch und liegt auf im Ärmelkanal an der Mündung des Couesnon, etwa einen Kilometer vor der Küste im Wattenmeer nahe Avranches und der Grenze zur Bretagne.

Franken.png Alamannen.png
Fränkisches Reich / Herzogtum Alamannien

Nach dem Tod des alemannischen Herzogs Gotfrid werden dessen Söhne Theudebald und Lantfrid (Lanfred, Lantfridus, Lanfredus) Nachfolger als Herzöge. Möglicherweise übt Lantfrid die Herrschaft vor allem im Norden, Theudebald im Süden aus. Beide Brüder stehen in ihrem Amt den fränkischen Hausmeiern wie ihr verstorbener Vater in erbitterter Feindschaft gegenüber. Bereits im Verlauf des 7. Jahrhunderts hatte sich der alamannische Herrschaftsbereich angesichts schwacher merowingischer Könige innerhalb des Frankenreiches weitgehend verselbstständigt, so dass die Herzöge ähnlich autonom wie Könige regierten. Der Hausmeier Pépin II. de Herstal (Pippin II. der Mittlere) beginnt einen Feldzug gegen die Alamannen, da er um eine Konsolidierung des Frankenreiches bemüht ist.

31.12.709
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Fränkisches Reich
Die Herrscher des Fränkischen Reiches am Ende der Dekade
Franken.png Funktion Name seit Jahre
Childebert III.jpg
König
der Franken und Burgunder
Childebert III.
(* um 678/679)
695
15
Pippin II. der Mittlere.jpg
König
(in Austrasien)
Pépin II. de Herstal
(Pippin II. der Mittlere)
(* um 635)
680 als Dux
30
Grimoald II.jpg
Hausmeier
(in Neustrien und Burgund)
Grimoald II., der Jüngere
(* um 680)
700
10
Mann.jpg
Herzog
(in Thüringen)
Hedan II.
689
21
Die bisherigen Oberhäupter der Franken mit der längsten Herrschaftszeit
Funktion und Amtszeit Name Herrschaftsjahre
Clotaire I.jpg
König der Franken
511-561
Clotaire I.
(Chlothar I.)
50
Childebert I.jpg
König von Paris und Burgund
511-558
Childebert I.
47
Mann.jpg
Herzog der Sugambrer
317-358
Genobald
41
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