Chronik 1280 BC

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DIE EREIGNISSE DER JAHRE 1280 BIS 1271 BC



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Die wichtigsten Herrscher und Regierenden des Jahrzehnts
Nation Name Regierungszeit
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Assyrisches Reich
(2500 - 609 BC)
König Adad-nirari I.
1295 - 1264 BC
Pyramiden von Gizeh.jpg
Königreich Ägypten
(5600 - 525 BC)
Pharao Sethi I.
Pharao Ramses II.
1290 - 1279 BC
1279 - 1213 BC
Kaiserreich China.png
Königreich Shang
(1700 - 1080 BC)
König Wu Ding
1281 - 1222 BC
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Chronik 1330-1321 BC / 1320-1311 BC / 1310-1301 BC / 1300-1291 BC / 1290-1281 BC
Ereignis
Fortlaufende Ereignisse

ca. 1280 BC
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Minoisches Reich

Der Sage nach gründet König Minos die Stadt Phaistos und benennt sie nach einem Sohn oder Enkel des Herakles, Heros Phaistos. Erster Herrscher über die Stadt wird Rhadamanthys, der Bruder des Minos.

1277 BC
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Gälisches Königreich Irland

Eochaidh Ollamh Fodhla stirbt in fortgeschrittenem Alter in seinem Fort Mur Ollamhan bei Tara. Er hinterlässt fünf Söhne. Einer von ihnen, Elim Finnachta, wird sein Nachfolger. Er regiert Irland nicht von Tara, sondern von Ulster aus.

Sommer 1276 BC
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Königreich Ägypten / Reich der Hethiter

Der ägyptische Pharao Ramses II. startet seinen ersten Asienfeldzug und erobert das im nördlichen Libanon gelegene Amurru unter König Bentešina zurück, wodurch das ägyptische Einflussgebiet wieder an Ugarit grenzt. Seine Stelen in Byblos und am Nahr al-Kalb berichten über das Ereignis. Durch dieses Vordringen bringen die Ägypter ihren Anspruch auf das unter der Oberherrschaft der Hethiter stehende Syrien vor. Das hethitische Reich unter König Muwattalli II., Sohn von Muršili II., beginnt sofort mit der Planung eines Gegenangriffes.

1275 BC
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Babylonisches Reich / Königreich Elam

König Humban-Numena von Elam stirbt. Unter ihm breitete sich das elamitische Reich weiter aus. Humban-Numena ist von einer Bauinschrift des Šilhak-Inšušinak I. bekannt, die diejenigen Herrscher nennt, welche am Inschuschinak Tempel in Susa gebaut haben. Daneben ist er nur noch auf einigen Bauinschriften in Susa und Buschir bezeugt, die von weiteren Bauarbeiten an Tempeln berichten. Sein Sohn Untaš-Napiriša folgt ihm auf den Thron von Anschan und Susa; seine Mutter ist eine Tochter des babylonischen Königs Kurigalzu I. Nachfolger des verstorbenen Königs wird dessen Sohn Untaš-Napiriša.

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Königreich Mitanni / Reich der Hethiter / Assyrisches Reich

Das ehemalige Königreich Mitanni, seit ca. 1349 BC Vasallenstaat der Hethiter, wird Teil des Assyrischen Reiches.

Anfang April 1274 BC
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Königreich Ägypten / Reich der Hethiter

In die Amtszeit von Ramses II. fällt die Bedrohung durch die Hethiter. Im fünften Jahr seiner Regierung zieht der Pharao mit seinem Heer gegen Retjenu und erobert das Fürstentum Amurru zurück, das unter der Herrschaft des Benteschina steht. Mit diesem Schlag fordert Ramses II. die Hethiter förmlich auf, sich einer Entscheidungsschlacht um die Vorherrschaft im syrischen Raum zu stellen. Er zieht mit seiner Armee über den heutigen Gazastreifen bis nach Syrien. Rund 16 Kilometer vor der Stadt Kadesch trifft er auf den Hethiterkönig Muwattalli II. und seine Verbündeten, woraufhin im unmittelbaren Anschluss die Schlacht bei Kadesch eröffnet wird. Der Verlauf der Schlacht ist sowohl durch ägyptische als auch hethitische Quellen dokumentiert. Allerdings ist der Feldzug Ramses’ II., der zur Schlacht bei Kadesch führte, fast ausschließlich aus Sicht der beteiligten Ägypter bekannt. So wird der Ausgang der Schlacht in den ägyptischen Quellen als Sieg dargestellt: Der König, der von seinen Truppen verlassen wird, kann mit Hilfe des Gottes Amun den Sieg erringen. Drei Versionen über die Darstellung der Ereignisse finden sich später in den Tempeln von Karnak, Luxor, zwei im Ramesseum und weitere in seinen Tempeln von Abu Simbel, Abydos und Derr. Zudem sind Schilderungen auf Papyri erhalten, so dass es insgesamt 13 Versionen gibt. Die hethitischen Schilderungen sind in babylonischer Keilschrift auf Tontafeln erhalten und werden in den Ruinen von Hattuša gefunden werden. Als Grund für die wenigen historischen hethitischen Quellen zu dieser wohl berühmtesten militärischen Auseinandersetzung im vorderasiatischen Raum wird die Verlegung der Hauptstadt durch Muwattalli II. vermutet, der diese von Hattuša nach Tarhuntassa verlegte. Sein Nachfolger wiederum wird die Hauptstadt von Tarhuntassa zurück nach Hattuša verlegen. Ein Großteil von Muwattallis Aufzeichnungen aus seiner Regierungszeit wird nicht mit in die Archive nach Hattuša genommen, sondern verbleibt in Tarhuntassa. Dadurch lässt sich der deutliche Rückgang an historischen Quellen zur Regierungszeit Muwattallis erklären. Die genaue Lage der Stadt Tarhuntassa ist bis heute leider nicht bekannt. Das Ziel Ramses' II. ist, das hethitische Bündnissystem aufzubrechen und den Einfluss der Hethiter zurückzudrängen. Für die nun folgende Schlacht stellt Ramses die größte Armee auf, die es bis zu diesem Zeitpunkt gegeben hat. Sie besteht aus Streitwagen und Fußtruppen. Die leichten Streitwagen sind mit jeweils zwei Soldaten besetzt. Insgesamt besteht die Armee aus etwa 20.000 Mann in vier Divisionen (Gefechtseinheiten gemischter Truppen). Diese wurden nach den ägyptischen Hauptgöttern Amun, Re, Ptah und Seth benannt. In den Reihen des Heeres befinden sich auch nubische Soldaten und Elite-Einheiten der Schardana, ausländische Söldner, die Ramses II. in die ägyptische Armee aufgenommen hat. Die Hauptbewaffnung sind Kompositbögen mit einer effektiven Reichweite von 90 Metern und Hiebwaffen aus Bronze. Die hethitische Armee besteht insgesamt aus etwa 37.000 Mann, vornehmlich Fußtruppen. In Muwattallis Armee befanden sich zudem viele traditionelle Feinde Ägyptens, darunter die Könige von Naharina, Arwad, Karkemisch, Kadesch, Ugarit und Halpa. Die dem hethitischen Reich unterstellten kleinasiatischen Länder wie Kizzuwatna und Pitassa mussten ebenfalls ihre Kontingente stellen. Zur weiteren Vergrößerung seines Heeres warb auch Muwattalli viele Söldner an, die aus Kleinasien und dem Mittelmeerraum stammen: lykische Seeräuber, Mysier, Kiliker und Dardaner. Dazu kommen noch 2.500 bis 3.500 Streitwagen. Sie sind im Vergleich mit den ägyptischen Wagen schwerer und unbeweglicher. Das zeigt sich zum Beispiel auch darin, dass sie mit drei Mann besetzt sind. Die Hethiter verwendeten bereits erste Hiebwaffen aus gehärtetem Eisen (Stahl). Ägyptischen Berichten zufolge wird Ramses II. von den Erfolgen seines ersten „Feldzugs des Sieges“ dazu ermutigt, die Stadt Kadesch zurückzuerobern. Er zieht Anfang April in seinem fünften Regierungsjahr aus seiner nordöstlichen Grenzstadt Sile in nördliche Richtung. Dies entspricht in etwa dem selben Weg, den bereits Thutmosis III. 200 Jahre zuvor durch das Gebiet um Gaza eingeschlagen hatte. Das riesige Heer, zu dem auch Marketenderinnen und Diener gehörten, kam jedoch nur langsam voran. Ramses II. führte die Division Amun. Ihr folgten in einem Abstand von jeweils 10 km die übrigen Einheiten Re, Ptah und Seth. In der Ebene von Scharon trennte sich eine Art Eingreiftruppe von der Armee. Diese sollte an der Küste bis zur Mündung des Eleutherus und dann von Westen her in Richtung Kadesch vorrücken, während Ramses II. mit der Amun-Division direkt dorthin marschierte. Er wartete nicht auf die zurückliegenden Heeresteile und überquerte den Orontes.

20.04.1274 BC
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Königreich Ägypten / Reich der Hethiter

Zwei Beduinen werden von ägyptischen Wachtposten aufgegriffen. Die Männer erklären, dass sie mit ihren Stämmen zu Ramses überlaufen wollen: „Der elende Herrscher von Hattusa sitzt in Halpa, er fürchtet sich vor dem König von Ägypten.“ Ramses II. zweifelt nicht am Wahrheitsgehalt und zieht mit der Amun-Einheit sofort in Richtung Kadesch. Während die Re-Einheit in kurzer Entfernung folgt, sind die Ptah- und die Seth-Einheit noch etwa 20 bis 30 Kilometer entfernt und können den geplanten Angriff nicht unterstützen. Kundschafter fangen zwei weitere Spione der feindlichen Hethiter ab, die unter Folter gestehen, dass die Aussagen der beiden Beduinen eine List waren und sich das hethitische Heer in Wahrheit in östlicher Nähe bei Kadesch befindet. Inzwischen schickt Muwattalli II. 1.000 hethitische Streitwagen über den Orontes und greift die Re-Einheit an. Die Ägypter werden völlig überrascht und flüchten unter großen Verlusten über den Orontes. Die Hethiter umzingeln das Lager Ramses' II., der sich nun in einer katastrophalen Lage befindet: Er, seine Leibgarde und die Amun-Division sind eingeschlossen, während die Einheit Re auf der Flucht ist und die Einheiten Ptah und Seth noch weit entfernt sind. Für die Hethiter scheint der vollständige Sieg sicher, bis die Eingreiftruppe eintrifft, die den Weg über die palästinensische Küstenstraße genommen hat. Zwar kann diese Einheit den Verlauf der Schlacht nicht mehr umkehren, jedoch gelingt es ihr, Ramses II. aus der hoffnungslosen Lage unversehrt zu befreien. Muwattalli II., der mit einem derart raschen Erfolg nicht gerechnet hat, setzt den Flüchtenden nicht nach, sondern bleibt mit seiner Armee auf der anderen Uferseite des Orontes. Er kehrt mit seinen Einheiten auf das Ostufer des Orontes zurück. Ramses II. besitzt nicht mehr genügend Soldaten für einen Gegenangriff. Er sammelt seine angeschlagenen Truppen sowie die an der Schlacht nicht beteiligten Einheiten Ptah und Seth und tritt den Rückzug an. Sein Ziel, die Stadt Kadesch zu erobern, erreicht Ramses II. nicht: Das umkämpfte Gebiet bleibt weiter unter hethitischem Einfluss. Amurru geht wieder an die Hethiter, wobei König Bentešina von Muwattalli abgesetzt wird und dieser einen neuen Herrscher benennt. Trotz Patt-Situation lässt Ramses die Ereignisse der Schlacht in nahezu propagandistischer Weise als Sieg darstellen. Zudem legen diese Berichte der Schlacht die Hilflosigkeit der hohen Offiziere offen, woraufhin das Militär im Land deutlich an Einfluss verliert.

1271 BC
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Königreich Ägypten / Reich der Hethiter

Die militärische Schwäche der Ägypter bei Kadesch bleibt von den ägyptischen Vasallenstaaten im syrischen Raum nicht unbemerkt, und diese stellen ihre Tributzahlungen an Ägypten ein. Pharao Ramses II. duldet dies nicht und bricht erneut zu Feldzügen im syrisch-palästinensischen Raum auf: Über Tyros, Sidon, Beirut, Byblos und die Täler des Eleutherus und Orontes eroberte er Tunip und Dapur. Muwattallis Nachfolger Muršili III. greift nicht ein, als Ramses erneut nach Syrien vordringt. Für Ramses II. verlaufen alle weiteren Feldzüge nach der Schlacht bei Kadesch äußerst erfolgreich.

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