Äthiopien - Vorzeit

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ÄTHIOPIEN - VORZEIT

Heutige Bezeichnungen: Demokratische Bundesrepublik Äthiopien
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Äthiopien (Quelle: NASA)
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Ereignis
5.700.000 BC
Ardipithecus (Quelle: astronoo)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän – Messinium - Afrika

In Ostafrika im Gebiet des heutigen Äthiopien lebt der erste aufrecht gehende Hominide der Gattung Ardipithecus. Die Angehörigen dieser Spezies sind über ein Meter groß und haben ein Körpergewicht von etwa 50 kg und eine Gehirngröße von 300-350 ccm. Die Bezeichnung der Gattung kommt teilweise aus der Afar-Sprache (abgeleitet von "ardi" = Erdboden), teilweise aus dem Griechischen für "pithekos" = Affe). Der Ardipithecus ramidus lebt mit großer Wahrscheinlichkeit in stark bewaldetem, flachen Fluss-Schwemmland. Zu diesem Schluss gelangt man durch repräsentative fossile Überreste von Arten, deren heutige Entsprechungen in solchen ökologischen Umgebungen leben. Durch den Fund des Ardipithecus ist davon auszugehen, dass sich der aufrechte Gang der Homininen in einer Waldumgebung entwickelt, und nicht erst, als die Savannen als Lebensraum erschlossen werden.

5.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Afrika

Die ältesten, heute bekannten Hominiden, leben im Tal des Omoflusses im heutigen Äthiopien. Von ihnen ist heute lediglich ein Stück eines Schädels und ein Backenzahn übrig, die in Schichten von vulkanischem Tuffstein konserviert wurden, die es auch möglich machen, die vergangene Zeit zu schätzen. Allerdings ist diese Schätzung ungenau und kreist lediglich den Zeitraum zwischen 4,2 und 5 Millionen Jahre BC ein.

4.000.000 BC
Australopithecus afarensis
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Afrika

Das erste menschenähnliche Lebewesen, der „Australopide“ (Australopithecus afarensis) lebt frühestens 4 Millionen Jahre BC in der Region von Afar, die heute in Äthiopien und in Tansania liegt. Das Gehirn des „Australopiden“ ist mit 400-500 ccm etwas größer als das eines Schimpansen, mit dem er auch gemeinsame Urahnen hat. Seine Eckzähne („Fangzähne“) sind größer als bei anderen bisherigen Hominiden. Es scheint eine allgemeine Ähnlichkeit mit Ardipithecus ramidus zu bestehen; beide Arten haben menschenaffenähnliche Schädel und Gebisse, während die Knochen zum Schädel hin fortschrittlicher wirken und in ihrer Form mehr oder weniger menschenähnlich sind. Das Gebiss von Australopithecus ähnelt sehr deutlich einem Menschenaffen. Die Eckzähne sind relativ breit und die Zahnreihen liegen wie bei den Menschenaffen parallel gegenüber und bilden nicht die für den Menschen charakteristische Parabolform. Der Zahnschmelz ist sehr dick und die Backenzähne sind an der Zungen- und Backenseite erweitert, was zu einem kleineren Längen- und Breitenverhältnis bei diesen Zähnen führt. Werkzeuge seiner Art sind bisher nicht bekannt.

3.600.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika

Der Vulkan Sadiman im Gebiet des heutigen Tansania bricht aus. Durch die in Laetoli abgelegte Vulkanasche, die im Laufe der Jahrmillionen versteinerte, werden der Menschheit fossile Fußspuren von dort lebenden Hominiden überliefert, die über die feuchte Asche laufen, die kurz darauf aushärtet und die Fährten konserviert.

3.500.000 BC
Lucy (Quelle: Wissenschaftsmuseum CosmoCaixa Barcelona)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän – Piacenzium – Afrika
Australopithecus afarensis (Quelle: Wissenschaftsmuseum CosmoCaixa Barcelona)
Der Australopithecus afarensis, ein aufrecht gehender Hominide, lebt in Ostafrika. "Lucy", die bekannteste Australopidin (da so viel von ihr erhalten bleibt), ertrinkt im Fluss l'Awash bei Hadar im heutigen Äthiopien höchstwahrscheinlich bei einer Überschwemmung. Ihrem Skelett nach zu urteilen ist sie eine Jugendliche. Da aus der gleichen Zeit auch in Südafrika ein Australopithecus und aus der Olduvai-Schlucht in Tansania das "Kind von Taung" (ein Schädel eines Kindes eines Australopithecus africanus vorliegt, wird Afrika von manchen Forschern - möglicherweise zurecht - als "Wiege der Menschheit" bezeichnet. Das Becken von "Lucy" weist „die stärksten morphologischen Umgestaltungen im Zusammenhang mit der Aufrichtung und der zweifüßigen Fortbewegungsweise auf.“ Zur gezielten Suche nach Indizien für den aufrechten Gang tragen vor allem die beiden ersten in Hadar entdeckten homininen Fossilien AL 129-1a und AL 129-1b bei: ein Kniegelenk, bestehend aus den einander zugehörigen Fragmenten eines Oberschenkelknochens und eines Schienbeins. Aus diesen 1972 geborgenen Fragmenten kann zweifelsfrei abgeleitet werden, dass ihr Besitzer aufrecht gegangen ist; dies sind die ältesten Belege für den aufrechten Gang der Hominini. Eine 2005 veröffentlichte Studie der Fußspuren sagt, dass sich die Australopitheci afarensis mit einer Geschwindigkeit von 0,6 bis 1,3 Meter pro Sekunde vollständig aufrecht fortbewegen. Diese Berechnungen werden anhand von Ludy und der Spuren mittels Modellsimulation durchgeführt. Fünf Jahre später erbringt ein biomechanisches Experiment zudem den Nachweis, dass die versteinerten Fußspuren ein Abdruckprofil konservieren, das weitgehend dem der modernen Menschen gleicht: Beim aufrechten Gehen ist die Abdrucktiefe von Zehen und Ferse annähernd gleich; beim schimpansenartigen Gehen hingegen drücken sich die Zehen tiefer in den Boden als die Ferse. Lucy erbringt den Beweis, dass sich ein menschenähnlicher Gang bereits lange vor dem Entstehen der Gattung Homo entwickelte. Zur Nahrungsaufnahme von Australopithecus afarensis liegen nur indirekte Befunde vor, abgeleitet aus der Beschaffenheit der Zähne. Die Eckzähne und Backenzähne der Australopithecus afarensis zugeschriebenen Fossilien sind kleiner und weniger stark abgenutzt als jene von Australopithecus africanus, woraus auf eine weniger hartfaserige Kost als bei Australopithecus africanus geschlossen werden kann. Allerdings fällt auf, dass die Schneidezähne häufig „stark mitgenommen" sind. Demnach dienen vor allem die vorderen Zähne zum Zerkleinern der Nahrung, die vielleicht wie bei Schimpansen aus weichen Früchten bestand. Die mikroskopische Untersuchung zeigt, dass zu Lebzeiten Zähne abgebrochen sind, vermutlich durch das Beißen auf Nüsse und andere kleine harte Gegenstände. Die Kanten der Schneidezähne zeigen bei genauer Untersuchung Streifen von vorn nach hinten. Möglicherweise zieht Australopithecus afarensis also irgendwelche Pflanzenteile zwischen den Zähnen hindurch.“ Es wird daher vermutet, dass Australopithecus afarensis „Früchte und Blätter ungefähr in gleicher Menge verzehrt.“
2.800.000 BC
Paranthropus boisei (Quelle: Museums of Kenya)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika

Der Paranthropus, eine fossile Gattung der hominini ("Menschenähnliche"), tritt in Ostafrika auf. "Paranthropus" (griechisch "anthropos" = "Mensch" und "para" = "abweichend von" oder "neben") stellt vermutlich eine evolutionäre Seitenlinie zur Gattung homo dar. Merkmale dieser Art sind die großen Backenzähne. Paranthropus geht vermutlich nicht ständig aufrecht, sondern bewegt sich zumindest zeitweise auf allen Vieren fort. Das Gehirnvolumen ist mit etwa 500 ccm etwa 100 ccm größer als das der heutigen Schimpansen. Seine Körpergröße ist nicht genau bekannt, da bislang keine vollständig erhaltenen Bein- oder Armknochen entdeckt wurden, die einen sicheren Rückschluss auf die Größe zuließen; Schätzungen belaufen sich auf maximal eineinhalb Meter, was ungefähr der Größe aufrecht stehender Schimpansen entspricht. Paranthropus lebt gemeinsam mit den frühesten Vertreter der Gattung Homo. Die Arten der Gattung Paranthropus werden von einigen Paläoanthropologen als späte Arten der Gattung Australopithecus gedeutet und gelegentlich als „robuste Australopithecinen“ bezeichnet. Eines ihrer Merkmale gegenüber den „grazilen“ Australopithecus-Arten ist eine zunehmende anatomische Spezialisierung in Richtung hartfaserige Pflanzennahrung. Dies zeigt sich insbesondere in einem massiv ausgebildeten Unterkiefer mit großen Prämolaren und Molaren sowie einem Knochenkamm auf dem Schädeldach, der als Ansatz für eine stark ausgeprägte Kaumuskulatur dient. Eine 2011 publizierte Untersuchung kommt zum Ergebnis, dass Paranthropus boisei etwa 77 Prozent mehr Pflanzen in seinem Stoffwechsel umgesetzt hat als alle bisher untersuchten Homininen und demzufolge auf das Verzehren von Gräsern spezialisiert ist. Für den Zeitpunkt des erstmaligen Auftretens von Paranthropus aethiopicus vor 2,8 Millionen Jahren wird auch für mehrere Tierarten eine Veränderung ihrer Bezahnung (Verdickung des Zahnschmelzes) nachgewiesen, ferner Anhaltspunkte für häufigere Dürreperioden im Gebiet des heutigen südlichen Äthiopien.

2.600.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika
  • Nach 2,3 Milliarden Jahre BC, 950, 750, 620, 440 und 280 Millionen Jahre BC beginnt ein weiteres Eiszeitalter der Erdgeschichte, das „Quartäres Eiszeitalter“ genannt wird, das bis jetzt anhält und mit Abstand am besten erforscht ist, weil die Zeugnisse der Vereisung in vielen Gebieten der Erde bis heute noch gut erhalten sind.
  • Auf der Erde – jedoch lediglich in Afrika - leben mindestens zwei, vielleicht sogar vier Arten von menschenähnlichen Lebewesen (Hominiden): Der Australopithecus, der Australopithecus robustus (nur im südlichen Afrika), der Australopithecus aethiopicus (in Äthiopien) sowie der Australopithecus boisei (nicht in Ostafrika). Die Australopitheci robusti stellen eine spezielle Anpassung dar und unterscheiden sich von anderen Arten der Gattung durch die Weiterentwicklung ihrer Backenzähne, ihrer Kiefer und ihrer Kaumuskeln.
160.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Ostafrika / Terra

Der erste Mensch der Gattung Homo sapiens kommt im Gebiet des heutigen Äthiopien auf. Die Befürworter des „Arche-Noah-Modells“ gehen davon aus, dass sich aus diesen Menschen der heutige Mensch auf dem ganzen Planeten entwickelte. Andere sehen den Ursprung des Homo sapiens multiregional; so sei er an vielen Orten zur gleichen Zeit erschienen und habe sich den lokalen Umweltbedingungen jeweils angepasst. Ein Austausch von Genen unter diesen multiregionalen Homini habe dafür gesorgt, dass der jetzt lebende Mensch Homo sapiens Nachkomme aus einer Mischbevölkerung sei.

100.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika

Der moderne Mensch (Homo sapiens) siedelt am Fluss Omo im heutigen Südwesten von Äthiopien in Ostafrika sowie in Südafrika.

23.000 BC
San (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ostafrika / Südafrika

Möglicher Beginn der Besiedelung des südlichen Afrika durch das Volk der San, einem Nomadenvolk, das aus dem Gebiet des heutigen Somalia und Äthiopien stammt. Angaben über die erste Besiedlung des südlichen Afrikas durch die San gehen weit auseinander: sie reichen von etwa 10.000 Jahre bis 25.000 Jahre zurück. Aus paläo-anthropologischer Sicht ist die hohe genetische Variation bemerkenswert, die für die frühesten Menschen charakteristisch ist. Ergebnisse der Analyse von mtDNA sowie die Klicksprachen der San legen ebenfalls eine Verbindung zu den frühesten menschlichen Vorfahren nahe.

10.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ostafrika

Im Gebiet des heutigen Eritrea und Äthiopien entstehen Wandmalereien, die menschliche Aktivitäten darstellen. Vermutlich sind diese die ersten Gemälde der Welt.

3849 BC
Mesopotamien

Enosch, der Enkel Adams, ist der jüdischen Überlieferung zufolge mit seiner Schwester Noam verheiratet. In seinem 90. Lebensjahr zeugt er mit ihr seinen Sohn Kenan. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose (Genesis) Kapitel 5 im Vers 9. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche behauptet, dass es Enosch und nicht dessen Vater Seth ist, der als erster Mensch nach Adam begann, den Namen des Herrn anzurufen und "Gottesdienste" zu feiern und betrachtet. Der Name Kenan beinhaltet den selben Wortstamm wie "Kain", dessen Bedeutung der Volksetymologie zufolge "Schmied" sein könnte.

2500 BC
Ostafrika / Westafrika

Im Sahel-Gebiet beginnt mit der Perlhirse der Anbau von Pflanzen. In Westafrika werden heute Yams und Ölpalmen, in Ostafrika Kaffee und Zwerghirse angebaut. In Westafrika und der Sahelzone übernimmt man auch fremde Anbaupflanzen wie Erdnüsse, Baumwolle, Wassermelonen und Flaschenkürbisse. Im Gebiet des heutigen Äthiopien werden außerdem noch Erbsen, Linsen und Flachs nutzbar gemacht.

2000 BC
Königreich Ägypten / Äthiopien - Vorzeit

Athiopien wird Teil des Königreiches Ägypten.


Äthiopien - Vorzeit / Kenia - Vorzeit
Bauern und Hirten wandern von Äthiopien nach Süden und lassen sich in Kenia nieder.

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