Ukraine - Vorzeit

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UKRAINE - VORZEIT

bis ca. 500 BC


heutige Bezeichnungen: Ukraine
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Ereignis
65.170.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Danium - Laurasia

Im Gebiet des heutigen Kirowohrad in der Ukraine schlägt der Asteroid Boltysh ein und verursacht einen Krater von 24 Kilometern Durchmesser.

6500 BC
Südosteuropa

Im Gebiet des heutigen Moldawien und der Ukraine entsteht an den Flüssen Dnjestr und dem südlichen Bug die Bug-Dnister-Kultur. Die Frühphase dieser Kultur ist präkeramisch; die Menschen leben von der Jagd auf Auerochsen, Rothirschen und Wildschweinen sowie vom Fischen nach Plötzen. Belege für die Landwirtschaft finden sich hier bisher noch nicht.

5800 BC
Südosteuropa

Im Gebiet des heutigen Moldawien und der Ukraine werden in der Bug-Dnister-Kultur die ersten Keramiken bekannt. Hauptsächlich sind dies flach- oder spitzbödige Kannen, die mit Wellenlinien verziert werden. Einflüsse der Starcevo-Kultur führen zu starken Änderungen der Bug-Dnister-Kultur. Die Keramik wird plötzlich jener der Star?evo-Kultur sehr ähnlich und statt Wildgras wird nun, wie in Südeuropa, vermehrt Einkorn, Emmer und Dinkel genutzt. In der Frühphase ist die Bug-Dnister-Kultur präkeramisch. Die Menschen lebten von der Jagd auf Auerochsen, Rothirsch und Wildschweine und fischten Plötzen, Aale und Hechte. Belege für Landwirtschaft fanden sich bisher nicht.

5500 BC
Südosteuropa

Im Gebiet des heutigen Moldawien und der Ukraine ändert sich nach 300 Jahren die Charakteristik der Keramik der Bug-Dnister-Kultur abermals. Charakteristiken der Starcevo-Kultur werden durch solche der Linearbandkeramik (LBK) ersetzt. Die LBK-Leute stammen wahrscheinlich vom Oberen Dnister in diese Region und dringen vermutlich bis zur unteren Donau vor. Grubenhäuser werden jetzt durch Langhäuser ersetzt.

5000 BC
Europa

Die 6500 BC im Gebiet des heutigen Moldawien und der Ukraine begonnene Bug-Dnister-Kultur wird durch die Dnepr-Don-Kultur abgelöst, deren westliche Verbreitung vom mittleren Dnister bis zur Donaumündung reicht. Die Dnepr-Don-Kultur ist eine Jäger- und Sammler-Kultur, die sich früh zu einer Landwirtschaft betreibenden Kultur wandelte. Die archäologischen Relikte der frühesten Phase verweisen fast ausschließlich auf eine jagende und fischende Wirtschaftsweise. Bestattungen werden in Grabgruben vorgenommen, bei denen die Bestatteten mit Ocker bestreut werden. Neben einzelnen individuellen Gräbern sind größere Gräber mit nacheinander eingebrachten Bestattungen üblich. Die Überreste werden als von typisch kaukasischer Anatomie beschrieben. Der frühe Gebrauch typischer spitzbodiger Transport-Keramik gleicht dem Verhalten anderer jungsteinzeitlicher Kulturen in der Peripherie neolithischer Kulturen. Solche Beobachtungen werden auch bei der Swifterbant-Kultur in den Niederlanden, Ellerbek, der Ertebølle-Kultur in Norddeutschland und Skandinavien, der Keramik des "keramischen Mesolithikums" Belgiens und Nordfrankreichs (einschließlich der Nicht-Linear-Keramik wie der aus La Hoguette, Bliquy, Villeneuve-Saint-Germain) und bei der Roucedour-Kultur in Südwestfrankreich und den Fluss- und Seenlandschaften Nordpolens und Russlands gemacht.


Südosteuropa / Osteuropa
Im Gebiet zwischen Saratow im Norden bis zum Nord-Kaukasus im Süden und vom Asowschen Meer im Westen bis zum Ural-Fluss im Osten entwickelt sich die Chwalynsk-Kultur, deren namengebende Fundstätte bei der Stadt Chwalynsk an der Wolga im Oblast Saratow in Russland liegt. Die Chwalynsk-Typuslokalität ist ein Gräberfeld von etwa 30 mal 26 Metern, das über 158 Skelette enthält. Überwiegend sind es Einzelgräber, aber auch Gräber mit zwei bis fünf Skeletten werden entdeckt. Sie werden in Rückenlage mit angewinkelten Beinen bestattet. Zwölf der Gräber sind mit Steinhügeln bedeckt. Opferplätze, die denen in Samara ähnlich sind, mit Resten von Pferden, Rindern und Schafen, werden ebenfalls gefunden. Ein individuelles Grab, das ein auf ausgestreutem Ocker liegendes Skelett in Rückenlage und angewinkelten Beinen sowie Grabbeigaben enthält, wird in Krivoluchie entdeckt. Bei Nalchik enthält ein 67 Meter hoher und 30 Meter im Durchmesser messender irdener Kurgan 121 individuelle Gräber, in denen die Bestatteten in Rückenlage mit angewinkelten Beinen auf einer Ockerstreuung ruhen und mit Steinen bedeckt sind. Chwalynsk beweist die Weiterentwicklung des Kurgans. Es beginnt in Samara mit individuellen Gräbern oder kleinen Gruppen, die manchmal mit Steinen bedeckt sind. Bei der Chwalynsk-Kultur finden sich Gruppengräber, die eine Familie oder lokale Gruppenzusammengehörigkeit widerspiegeln könnten. Beim Wert und der Qualität der Grabbeigaben zeigen sich Unterschiede, jedoch scheint es keine besondere Hervorhebung eines Anführers zu geben, was aber die mögliche Existenz eines solchen nicht ausschließt. Erst in den späteren Kurganen wird sich zeigen, dass der Kurgan ausschließlich den Anführern und ihrem Gefolge vorbehalten ist. Diese Entwicklung deutet auf einen wachsenden Unterschied im Wohlstand Einzelner hin, der gleichzeitig eine Zunahme des Wohlstands der gesamten Gemeinschaft und Population selbst impliziert. Das Ausbreiten der Kurgankultur aus ihrem Ursprungsland der westlichen Steppe kann ebenfalls mit einer Zunahme der Population assoziiert werden. Die Ursachen dafür bleiben jedoch unklar. Im Kaukasus und im Ural ist reichlich Metall vorhanden. Die Chwalynsk-Gräber enthalten Ringe und Spiralringe. Als Verzierungen sind ausschließlich Ornamente bekannt. Die Steinwaffen und Steingeräte zeigen eine sehr hohe Qualität. Das Krivoluchie-Grab, das die Archäologin Marija Gimbutas als Grab eines Anführers ansieht, enthält einen langen Silexdolch und Stielspitzen für Pfeile, die beidseitig fein retuschiert sind. Zusätzlich noch einen Porphyraxtkopf mit Auswölbungen und einem Schaftloch. Es gibt auch zahlreiche Belege für Schmuck: Muschelketten, Stein- und Tierzähne, Armringe aus Stein oder Knochen und Anhänger aus Eberhauern sowie Zähne von Bären, Wölfen und Hirschen. Die Gebrauchsgüter zeigen keinen Hinweis auf großen Reichtum. Dieser dürfte in vergänglichen organischen Waren bestehen. Auf den Oberflächen verschiedener Keramik von verschiedenen Kulturen werden Abdrücke von organischen Materialien und auch von gewebten Stoffen beobachtet.

4800 BC
Südosteuropa
Siedlungsgebiet der Cucuteni-Tripolje-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)

Die vor 200 Jahren in der Großen Walachei (dem Gebiet rings um das heutige Bukarest herum) entstandene Cucuteni-Kultur breitet sich im Gebiet des heutigen Bessarabien, Rumänien und Moldawien aus. Die Siedlungen sind planmäßig in konzentrischen Ringen oder als von Gräben umgebene Häuser-Gruppen auf künstlichen Terrassen angelegt. Einige Cucuteni-Siedlungen erreichen beachtliche Größe und mit 2000 Häusern auf rund 350 ha fast stadtartiges Ausmaß. Die bis zu 20 Meter langen und bis zu sechs Meter breiten Häuser waren in drei oder vier Räume unterteilt. Die schwarz-weiß-rote Keramik der Cucuteni-Kultur ist für diese Periode einmalig. Sie setzt mit ihren Spiralmotiven bandkeramische Formen fort. Typisch sind auch fernglasartige Doppelgefäße. Die plastische Kunst ist stark stilisiert. Sie stellt zumeist Frauen dar und ähnelt in der Spätphase etwas der Kykladen-Kunst. Über 30 Prozent der Plastik besteht aus teils stark stilisierten zoomorphen (tierförmigen) Figuren.

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