Syrien: Unterschied zwischen den Versionen

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! style="width:20%"| <center>'''Die wichtigsten Persönlichkeiten Syriens'''</center> ||
 
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Datei:Saladin.jpg|'''Saladin'''<br> - der Mythos des größten muslimischen Helden aller Zeiten und vorbildhaften islamischen Herrscher umgibt ihn bis heute.
 
Datei:Muhammed Achmed Faris.jpg|'''Muhammed Achmed Faris'''<br> - der erste syrische Kosmonaut lebt inzwischen in der Türkei und betätigt sich als Friedensbotschafter.
 
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! style="width:15%"| <center>Zeitraum</center> !! style="width:85%"| <center>Bezeichnung des Landes/Gebietes<br>Kurzfassung von Ereignissen und Liste der Regierenden</center>
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| <center>'''[[Chronik 7500-5001 BC|vor 5500 BC]]'''</center>  || '''''[[Syrien - Vorzeit|hier geht es zur Geschichte Syriens vor 5500 BC]]''''' <br>
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| <center>'''[[Pleistozän|12.000 BC]]''' </center>  || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Asien|Vorderasien]]''' <br>
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Bereits vor dem eigentlichen Übergang zu Landwirtschaft und Viehzucht beginnt eine Jägerkultur in Palästina sesshaft zu werden. Überall in Vorderasien ist nunmehr der Hund domestiziert. Das älteste Zeugnis hierfür wird später im Ort Ain Mallaha im heutigen '''[[Israel - Vorzeit|Israel]]''' am Jordantal gefunden, wo - wie auch in Mureybet im heutigen '''[[Syrien - Vorzeit|Syrien]]''' eine Kleinstadt entstanden ist. Der Hund gilt von jetzt an als "Assistent" des menschlichen Jägers, Pferde verbringen hier gewöhnlich die Nächte in einem Stall. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 7500-5001 BC|5500 BC]]''' </center>  || '''[[Mesopotamien]]''' <br>
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| <center>'''[[Pleistozän|11.000 BC]]''' </center>  || '''Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - [[Asien|Vorderasien]]''' <br>
In '''[[Syrien - Vorzeit|Assyrien]]''' und '''[[Mesopotamien]]''' entstehen die frühesten Siedlungen. In Tschoga Mami wird das weltweit erste Bewässerungssystem entwickelt. <br>
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Im Gebiet des heutigen '''[[Syrien - Übersicht|Syrien]]''' werden Weizen und Roggen angebaut. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 5000-4501 BC|5000 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 9699 BC|9000]] - [[Chronik 3500 BC|3500 BC]]'''</center> || '''[[Vorderasien]]''' <br>
Nach 900 Jahren endet im Norden '''[[Mesopotamien]]s''', in '''[[Syrien - Übersicht|Syrien]]s''' in Teilen der '''[[Türkei - Vorzeit|Türkei]]''' und '''[[Iran - Vorzeit|Iran]]s''' die chalkolithische Halaf-Kultur. In ihrer Ausdehnung gehörte sie zu den weitläufigsten Kulturen dieser Zeit, von der viele weitere Fundstätten bekannt sind. Das Kerngebiet liegen am Tigris im heutigen nördlichen '''[[Irak - Übersicht|Irak]]''' und im östlichen '''[[Syrien - Vorzeit|Syrien]]'''. Die Halaf-Kultur ist vor allem durch ihre Keramik gekennzeichnet. Diese ist zum Teil reich verziert, wobei die bemalte Ware nur einen Teil des gesamten Keramikvolumens darstellt und an bestimmten Orten vermehrt vorkommt. Vor allem an der Peripherie des Gebietes der Halaf-Kultur finden sich neben der typischen Halaf-Keramik auch Gefäße, deren Formen auf lokalen Traditionen basieren. Die älteren Gefäße sind mit einfachen, roten oder schwarzen geometrischen Mustern bemalt. Einige Gefäße haben Tier- oder Menschenform. Der verwendete Ton ist sehr fein und hell. Es werden auch kleine Tonfiguren, vor allem von nackten Frauen hergestellt. Daneben gibt es Steingefäße. Die Siedlungen der Halaf-Kultur bestehen aus runden Hütten, die einen Durchmesser von drei bis sieben Meter besitzen können. Sie sind aus Lehm, Lehmziegeln oder Stein errichtet. Manche haben einen rechteckigen Anbau, der möglicherweise als Speicher dient. An verschiedenen Orten werden auch rechteckige Bauten ausgegraben. Die Häuser bilden kleine Dörfer, die kaum einen Hektar in ihrer Größe überschreiten. Nur einige Siedlungen scheinen mehr als 10 Hektar groß zu sein und es mag sich hier um regionale Zentren handeln. Es ist nur wenig über die Bestattungssitten bekannt. In Yarim Tepe existieren Grabschächte mit einer kleinen Seitenkammer für die Toten, wobei deren Schädel getrennt vom Körper bestattet wird. Es sind offenbar auch Brandbestattungen üblich. Wirtschaftsgrundlage ist der Ackerbau. Einkorn, Emmer und hexaploider Weizen sowie diverse Erbsenarten werden angebaut. An Haustieren gibt es Schafe, Ziegen, Schweine und Hunde. Wildtiere werden gejagt. Kupfer ist bekannt. <br>
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Das Gebiet des heutigen '''[[Libanon - Übersicht|Libanon]]''' und des Mittelmeergebietes des heutigen '''[[Syrien - Übersicht|Syrien]]''' wird von jetzt an durch unterschiedliche Völker, allerdings nicht permanent, besiedelt. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 4000-3501 BC|4000 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 9699 BC|8300 BC]]'''</center> || '''[[Asien|Vorderasien]]''' <br>
Die Stadt '''Ur''' (heute Tell el-Muqejir in der Nähe der Stadt Nasiriya), eine der ältesten sumerischen Stadtgründungen und altes Zentrum in '''[[Mesopotamien]]''' (im heutigen '''[[Irak - Übersicht|Irak]]'''), entsteht. Außerdem siedeln sich Menschen in Uruk und in Tell Hamoukar im heutigen '''[[Syrien - Übersicht|Syrien]]''' an. <br>
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Bereits im frühen Neolithikum wird von der Südküste aus, dem heutigen '''[[Türkei - Vorzeit|Pamphylien]]''', Handel mit Obsidian aus dem mittleren Kleinasien nach '''[[Syrien - Vorzeit|Syrien]]''' und Palästina betrieben. Auf dem zuvor menschenleeren '''[[Zypern - Vorzeit|Zypern]]''' wird mit der Besiedelung begonnen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 4000-3501 BC|3600 BC]]''' </center>  || '''[[Mesopotamien]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 7500 BC|6500 BC]]'''</center>  || '''[[Asien|Vorderasien]]''' <br>
Die Akkadier emigrieren von dem Gebiet des heutigen '''[[Syrien - Vorzeit|Syrien]]''' in den Süden Mesopotamiens. <br>
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Die ältesten Siedlungsspuren in der Gegend von Ugarit (heute: Ra's Schamra) im heutigen '''[[Syrien - Vorzeit|Nord-Syrien]]''' datieren ins 7. Jahrtausend BC und stammen aus dem frühen Neolithikum (Jungsteinzeit) Anatoliens bei Can Hasan, Taurusgebirge. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 3500-3001 BC|3500 BC]]'''</center>  || '''[[Vorderasien]] / [[Mesopotamien]] / [[Ägyptisches Reich]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 7500 BC|5900 BC]]''' </center>  || '''[[Mesopotamien]]''' <br>  
Ein reger Handel zwischen '''[[Mesopotamien]]''' und dem Mittelmeergebiet führt zur Gründung der ersten Küstenstädte im heutigen '''[[Syrien - Vorzeit|Syrien]], [[Libanon - Vorzeit|Libanon]]''' und '''[[Israel - Vorzeit|Palästina]]'''. Der Seehandel nach Westen führt entlang der Küste von Kleinasien in die '''[[Griechenland - Vorzeit|Ägäis]]''' und in Richtung Süden nach '''[[Ägyptisches Reich|Ägypten]]'''. Semitische Volksstämme wandern von Arabien und von Ägypten her in die Levante ein. Dem Alten Testament zufolge sind die Semiten Nachfahren von Sem, des ältesten Sohnes Noahs. <br>
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[[Datei:Map Hassuna.jpg| Verbreitungsgebiet der Hassuna-Kultur. (Quelle: Wikipedia.de, Autor: Schar Kischschatim)|500px|right]] Im Norden des heutigen '''[[Mesopotamien|Irak]]''' sowie im heutigen '''[[Syrien - Vorzeit|Syrien]]''' bildet sich die Hassuna-Kultur heraus. Das Kerngebiet der Hassuna-Kultur liegt am mittleren Tigris, südöstlich begrenzt durch den Großen Zab; in Siedlungen jenseits dieser Grenze kommt es zu einer Vermischung mit materiellen Hinterlassenschaften der Samarra-Kultur. Die Hassuna-Kultur ist besonders durch ihre charakteristische Keramik bekannt und wird in zwei Gruppen eingeteilt: Die archaische Hassuna-Ware steht stark in der Tradition der Umm-Dabaghiya-Kultur und umfasst handgemachte, grobe Gefäße, die bei niedriger Temperatur gebrannt wurden. Auch dünnwandige Keramik aus rotem Ton, mit teilweise schwarzen Oberflächen, die mit Ritzverzierungen versehen und anschließend glänzend poliert wurden, sind typisch. Die Standard-Hassuna-Ware ist im Vergleich zur archaischen Ware heller und bemalt oder mit eingeritzten Schraffuren versehen und generell nicht poliert. Besonders typisch sind kugelförmige Gefäße mit niedrigen Hälsen, die vor allem im oberen Bereich mit eingeritzten Fischgräten- und Dreiecks-, teilweise auch Halbmond- und Punktmustern verziert sind. Ebenfalls charakteristisch sowohl für archaische als auch für Standardware sind flache Schalen mit gerilltem Boden, die vermutlich beim Schälen von Hülsenfrüchten verwendet wurden. Sie werden daher in der Regel als husking trays bezeichnet. Parallel zur Standard-Hassuna-Ware tritt in Hassuna-Siedlungen oft auch Samarra-Ware auf und umgekehrt. In den frühen Hassuna-Schichten fällt das Fehlen jeglicher Architektur auf. Stattdessen finden sich nur dort Öfen und große Aushöhlungen, verfüllt mit Boden und Schutt. Man geht davon aus, dass diese Schichten die Anfangsphase der Bautätigkeit wiedergeben, die der Gewinnung von Baumaterial diente. In den frühen Schichten finden sich oft noch Rundbauten, die eigentlich für das Akeramische Neolithikum typisch sind. In Yarim Tepe I haben diese Durchmesser von 2,5 bis 3 Metern und enthalten Reste von Tierknochen, Schmuck und Gefäßen sowie unter ihren Böden menschliche Skelette, wie vielerorts im Alten Orient üblich. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei nicht um Wohngebäude. In Hassuna haben Rundbauten hingegen Durchmesser von bis zu 5 Metern und besitzen Wände in ihrem Inneren, die sie in mehrere Räume aufteilen. Neben den Rundbauten finden sich auch rechteckige Gebäudekomplexe, die aus mehreren annähernd quadratischen Räumen mit einer Grundfläche von bis zu 4 m² und Wanddicken von bis zu 35 cm bestehen. Während zunächst jeweils etwa 3-5 solcher Räume, an deren Außenseiten sich oft Öfen befinden, einen Komplex heute noch unklarer Funktion bilden, steigt die Anzahl von Räumen pro Siedlungsschicht stetig an. Reihen mehrerer niedriger, paralleler Wände sind offenbar Fundament eines Lagergebäudes oder einer Anlage zum Trocknen von Korn. Die in Hassuna-Siedlungen gefundenen Skelette stammen überwiegend von Kindern, die in der Regel in Tongefäße gelegt meist unter den Fußböden, aber auch unter Wänden und Türschwellen von Häusern bestattet werden. Die seltenen Skelettreste von Erwachsenen werden später in chaotischem Zustand in Kornbehältern oder unter den Fußböden von Häusern, sowie in zwei Fällen in Vertiefungen in Gebäudemauern gefunden. Vermutlich werden also die meisten Erwachsenen außerhalb der Siedlung bestattet. Werkzeuge aus Flint dominieren diejenigen aus Obsidian deutlich. Zu diesen Werkzeugen gehören vor allem Schaber, Bohrer, Äxte/Hacken und Sichelklingen, sowie eher selten Pfeilspitzen. Daneben gibt es auch Klingen, Keulenköpfe, vereinzelte Schalen, Mahlsteine und auch Perlen aus verschiedenen Mineralien, darunter Serpentin, Karneol und Türkis. Knochen werden vor allem zu Ahlen, Nadeln und Schleifgeräten verarbeitet. Ein Schulterblatt eines Rindes von Yarim Tepe I weist Ritzungen auf, die als Rechenoperationen gedeutet werden können. Aus Ton werden in großen Mengen Spinnwirtel und Schleudersteine, die als Jagdwaffen weit verbreitet sind, hergestellt, darüber hinaus aber auch Gegenstände mit Zick-Zack-Muster, bei denen es sich um Vorläufer von Stempelsiegeln handeln könnte, und kleine Tonpropfen mit verdickten Enden, von denen unter anderem vermutet wurde, dass es sich um eine Art von Lippenpflöcken handeln könnte. Die später gefundenen Tierüberreste setzen sich aus domestizierten Arten wie Schwein, Rind, Schaf und Ziege neben wilden Arten wie Gazelle, Onager, Hase und Wildschwein zusammen. Auch wenn eine intensivere Untersuchung der Überreste noch aussteht, lassen sich hieraus Viehhaltung und besonders die Jagd als Fleischquelle erschließen. Die große Anzahl von Spinnwirteln legt zudem die Produktion von Textilien nahe. Pflanzenreste umfassen domestizierte Arten wie vor allem Gerste, aber auch Weizen, Linsen und Erbsen. Hieraus kann auf Landwirtschaft als weitere Grundlage der Nahrungsversorgung geschlossen werden. <br>
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[[Datei:Halaf- und Hassuna-Samarra-Kultur.png|left|Lage der Halaf- und der Hassuna-Samarra-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)]] Im Norden '''[[Mesopotamien]]s''', in '''[[Syrien - Übersicht|Syrien]]s''' in Teilen der '''[[Türkei - Übersicht|Türkei]]''' und '''[[Iran - Übersicht|Iran]]s''' blüht die chalkolithische Halaf-Kultur. In ihrer Ausdehnung gehört sie zu den weitläufigsten Kulturen dieser Zeit, von der viele weitere Fundstätten bekannt sind. Das Kerngebiet liegt am Tigris im heutigen nördlichen '''[[Mesopotamien|Irak]]''' und im östlichen '''[[Syrien - Übersicht|Syrien]]'''. Die Halaf-Kultur ist vor allem durch ihre Keramik gekennzeichnet. Diese ist zum Teil reich verziert, wobei die bemalte Ware nur einen Teil des gesamten Keramikvolumens darstellt und an bestimmten Orten vermehrt vorkommt. Vor allem an der Peripherie des Gebietes der Halaf-Kultur finden sich neben der typischen Halaf-Keramik auch Gefäße, deren Formen auf lokalen Traditionen basieren. Die älteren Gefäße sind mit einfachen, roten oder schwarzen geometrischen Mustern bemalt. Einige Gefäße haben Tier- oder Menschenform. Der verwendete Ton ist sehr fein und hell. Es werden auch kleine Tonfiguren, vor allem von nackten Frauen hergestellt. Daneben gibt es Steingefäße. Die Siedlungen der Halaf-Kultur bestehen aus runden Hütten, die einen Durchmesser von drei bis sieben Meter besitzen können. Sie sind aus Lehm, Lehmziegeln oder Stein errichtet. Manche haben einen rechteckigen Anbau, der möglicherweise als Speicher dient. An verschiedenen Orten werden auch rechteckige Bauten ausgegraben. Die Häuser bilden kleine Dörfer, die kaum einen Hektar in ihrer Größe überschreiten. Nur einige Siedlungen scheinen mehr als 10 Hektar groß zu sein und es mag sich hier um regionale Zentren handeln. Es ist nur wenig über die Bestattungssitten bekannt. In Yarim Tepe existieren Grabschächte mit einer kleinen Seitenkammer für die Toten, wobei deren Schädel getrennt vom Körper bestattet wird. Es sind offenbar auch Brandbestattungen üblich. Wirtschaftsgrundlage ist der Ackerbau. Einkorn, Emmer und hexaploider Weizen sowie diverse Erbsenarten werden angebaut. An Haustieren gibt es Schafe, Ziegen, Schweine und Hunde. Wildtiere werden gejagt. Kupfer ist bekannt. <br>
|  <center>'''[[Chronik 3000-2901 BC|3000 BC]]'''</center> ||  '''[[Ägyptisches Reich]] / [[Mesopotamien]] / [[Israel - Vorzeit|Israel]]''' <br>
 
Zwischen 3300 und 2350 BC wird der Siedlungsraum der semitischen Kanaaniter, Amoriter, Hurriter und Aramäer in der Levante auch zum Interessengebiet der Akkader und der Ägypter. Die Hauptsiedlungsgebiete dieser Hochkulturen sind nahezu waldlos; daher ist das Interesse an den dichten Wäldern des Libanon so groß. Im Gebiet des heutigen Syrien entwickeln sich fortschrittliche Stadtstaaten wie Ugarit (Latakia) und Aleppo. <br>
 
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'''[[Europa]] / [[Skandinavien]] / [[Griechenland - Vorzeit|Griechenland]] / [[Georgien - Vorzeit|Georgien]] / [[Armenien - Vorzeit|Armenien]] / [[Türkei - Vorzeit|Türkei]] / [[Aserbaidschan - Vorzeit|Aserbaidschan]] / [[Iran - Vorzeit|Iran]] / [[Russland - Vorzeit|Russland]] / [[Syrien - Vorzeit|Syrien]] / [[Israel - Vorzeit|Israel]] / [[Königreich Ägypten - Erste Dynastie]] / [[Iberische Halbinsel]]''' <br>
 
Die Angehörigen der Kurgan-III-Kultur unternehmen eine dritte Auswanderungswelle von der Wolgasteppe aus, die 200 Jahre lang andauern wird. Diese indoeuropäischen Zuzügler verstärken die schon einige Generationen früher nach Mitteleuropa gezogenen Migranten. Damit wird das Gebiet von sogenannten Kurgan-Abkömmlingen insbesondere nach Westen erweitert, bis jenseits des Rheins, nach Norden bis Skandinavien und ins nördliche Russland. Auch in die Gebiete um die Ägäis (Griechenland, West-Anatolien) sowie die Länder südlich des Kaukasus (Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Ost- und Mittel-Anatolien, und den nördlichen Iran). Die Historiker Schmoeckel und Wolf versuchen den Nachweis, sogenannte Kurgangruppen seien bis nach Syrien, Palästina und bis nach Ägypten vorgedrungen (Lit.: Schmoeckel, 1999). Ausgrabungen und die Mythologie zeigen die Verschiebungen der matriarchalen Lebensweise der Urbevölkerung hin zu den Sitten, die ihnen von den patriarchalen Eroberern aufgezwungen werden. Die Mobilität der Kurganvölker basiert auf der Domestikation des Pferdes in dieser Region, sowie die Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen und - am Rand des Waldgürtels - auch Schweinehaltung. Pferde sind den Ackerbauern des Alten Europa zwar bislang nicht unbekannt (Iberische Pferde), bisher wurden diese allerdings nicht domestiziert. Archäologische Funde, untermauert durch eine vergleichende indoeuropäische Sprach- und Mythologieforschung, sprechen für eine die kulturellen Grundfesten erschütternde Kollision zweier Ideologien, Gesellschaftssysteme und Wirtschaftsformen. Durch diesen Zusammenprall der Kulturen verändert sich das Alte Europa nach der Theorie von Gimbutas, und in der späteren europäischen Vorgeschichte und Geschichte gehen vorindoeuropäische und indoeuropäische Elemente ineinander über. Beispielsweise wird in Sprache und Mythologie ein starkes nichtindoeuropäisches Fundament erhalten bleiben. <br>
 
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|  <center>'''[[Chronik 2400-2301 BC|2350]] - [[Chronik 1350-1341 BC|1350 BC]]'''</center> ||  '''[[Königreich Akkad]]''' <br>
 
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* 2000 BC - Die Kanaaniter, von nachrückenden Völkern nach Westen abgedrängt, gründen entlang der vorderasiatischen Mittelmeerküste mehrere Stadtstaaten wie Byblos (heute Jubayl), Berytos (heute Beirut), Sidon (heute Sayda) und Tyros (heute Sur) im heutigen Libanon. <br>
 
* 1500 BC - Während des Niedergangs des Akkaderreiches beginnen die Ägypter und die aus Norden vordringenden Hethiter ihren Kampf um die Vorherrschaft in den Gebieten der heutigen Staaten Syrien, Libanon, Palästina, Jordanien und Irak. <br>
 
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|  <center>'''[[Chronik 1350-1341 BC|1350 BC]] - [[Chronik 1250-1241 BC|ca. 1250 BC]]'''</center> ||  '''[[Hethitisches Reich]]''' <br>
 
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|  <center>'''ca. 1250 - 733 BC'''</center>  ||  '''[[Aramäisches Reich]]''' <br>
 
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* 1220 BC - Bis etwa 1220 hält sich die Macht der Hethiter im Norden und der Ägypter im Süden in etwa die Waage. Danach setzt der Verfall der beiden Großreiche ein, und die mesopotamischen Assyrer steigen allmählich zur führenden Macht Vorderasiens auf. <br>
 
* 840 BC - Die Assyrer unterwerfen das Königreich Israel und verpflichten es zu hohen Tributzahlungen.
 
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| <center>'''733 - 625 BC'''</center>  ||  '''[[Assyrisches Reich]]''' <br>
 
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* 732 BC - Damaskus wird von den Assyrern erobert; nach einem Vorstoss nach Arabien zahlen sogar die Sabäer im Jemen Tribut. Im Norden drängt Tiglatpilesar III. das Reich von Urartu zurück und schickt Truppen bis zum Demawend in Nordpersien. Tiglatpilesar III. und Sargon II. brechen den letzten Widerstand Syriens und erobern Damaskus. <br>
 
* 722 BC - Das Königreich Israel wird von den Assyrern besetzt, da König Hosea von Israel nicht mehr bereit ist, Tribut zu zahlen und Verhandlungen mit Ägypten aufgenommen hat. Die ansässige meist jüdische Bevölkerung wird nach Syrien und Mesopotamien verschleppt und durch Assyrer ersetzt. <br>
 
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|  <center>'''625 - 539 BC'''</center>  ||  '''[[Babylonisches Reich]]''' <br>
 
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|  <center>'''539 - 332 BC'''</center>  ||  '''[[Achämenidenreich Persien]]''' <br>
 
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| <center>'''332 - 319 BC'''</center>  ||  '''[[Königreich Makedonien]]''' <br>
 
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|  <center>'''319 - 305 BC'''</center>  ||  '''[[Satrapie des Antigonos]]''' <br>
 
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|  <center>'''305 - 301 BC'''</center>  ||  '''[[Königreich des Antigonos]]''' <br>
 
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|  <center>'''301 - 198 BC'''</center>  ||  '''[[Ptolemäisches Reich Ägypten]]''' <br>
 
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|  <center>'''198 - 83 BC'''</center>  ||  '''[[Seleukidisches Reich]]''' <br>
 
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| <center>'''83 - 69 BC'''</center>  ||  '''[[Artaxidisches Königreich Armenien]]''' <br>
 
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|  <center>'''69 - 64 BC'''</center>  ||  '''[[Seleukidisches Reich]]''' <br>
 
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| <center>'''64 - 63 BC'''</center>  ||  '''[[Römische Republik]] / [[Artaxidisches Königreich Armenien]]''' <br>
 
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|  <center>'''63 - 27 BC'''</center>  ||  '''[[Römische Republik]] ([[Römische Republik - Provincia Romana Syria|Provincia Romana Syria]])''' <br>
 
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|  <center>'''27 BC - AD 261'''</center>  ||  '''[[Imperium Romanum]] ([[Imperium Romanum - Provincia Romana Syria|Provincia Romana Syria]])''' <br>
 
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|  <center>'''261 - 272'''</center>  ||  '''[[Königreich Palmyra]]''' <br>
 
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| <center>'''272 - 395'''</center>    ||  '''[[Imperium Romanum]] ([[Imperium Romanum - Provincia Romana Syria|Provincia Romana Syria]])''' <br>
 
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|  <center>'''395 - 635'''</center>    ||  '''[[Oströmisches Reich]] ([[Oströmisches Reich - Provincia Romana Syria|Provincia Romana Syria]])''' <br>
 
|- valign="top"
 
|  <center>'''635 - 661'''</center>    ||  '''[[Kalifat]] ([[Provinz Syrien]])''' <br>
 
 
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| <center>'''661 - 750'''</center>    || '''[[Kalifat der Umayyaden von Damaskus]] ([[Provinz Syrien]])''' <br>
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| <center>'''seit [[Chronik 7500 BC|5500 BC]]'''</center>  ||  '''''[[Syrien - Übersicht|hier geht es zur Geschichte Syriens]]''''' <br>
|- valign="top"
 
| <center>'''750 - 868'''</center>    || '''[[Kalifat der Abbasiden]] ([[Provinz Syrien]])''' <br>
 
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| <center>'''868 - 902'''</center>   || '''[[Tulunidische Dynastie Ägypten]] ([[Provinz Syrien]])''' <br>
 
|- valign="top"
 
| <center>'''902 - 1002'''</center>  || '''[[Kalifat der Hamdaniden]]''' <br>
 
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<center>'''1002 - 1076'''</center>  || '''[[Kalifat der Fatimiden]] ([[Provinz Syrien]])''' <br>
 
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| <center>'''1076 - 1176'''</center> || '''[[Seldschukisches Reich]] ([[Provinz Syrien]])''' <br>
 
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| <center>'''1176 - 1260'''</center>  ||  '''[[Sultanat der Ayyubiden]]''' <br>
 
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|  <center>'''1260 - 1261'''</center>  ||  '''''das Gebiet steht unter mongolischer Militärverwaltung''''' <br>
 
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|  <center>'''1271 - 1400'''</center>  ||  '''[[Sultanat der Mamluken von Ägypten]] ([[Provinz Syrien]])'''<br>
 
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|  <center>'''1400 - 1401'''</center>  ||  '''[[Reich der Timuriden]]''' <br>
 
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| <center>'''1401 - 1516'''</center>  ||  '''[[Sultanat der Mamluken von Ägypten]] ([[Provinz Syrien]])'''<br>
 
|- valign="top"
 
| <center>'''1516 - 1918'''</center>  ||  '''[[Osmanisches Reich]] ([[Eyâlet Syrien]])'''<br>
 
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| <center>'''1918 - 1920'''</center>  ||  '''[[Haschemitisches Königreich Syrien]]''' <br>
 
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| <center>'''1920 - 15.04.1946'''</center>  ||  '''[[Französische Republik]] ([[Arabisches Königreich Syrien]])''' <br>
 
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| <center>'''17.04.1946-31.01.1958'''</center>  ||  '''[[Syrische Arabische Republik]]''' <br>
 
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| <center>'''01.02.1958 - Sept. 1961'''</center>  ||  '''[[Vereinigte Arabische Republiken]] ([[Vereinigte Arabische Republiken - Syrien|Syrien]])''' <br>
 
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| <center>'''seit September 1961'''</center>  ||  '''[[Arabische Republik Syrien]]''' <br>
 
 
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|  <center>'''Proximity'''</center> ||
 
|  <center>'''Proximity'''</center> ||

Version vom 14. Juli 2018, 17:29 Uhr

|24017|==

SYRIEN - VORZEIT

==

vor 5500 BC
Heutige Bezeichnung: ARABISCHE REPUBLIK SYRIEN
Home gerahmtIran heute (Quelle: CIA Fact Book 2011)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Zeitraum
Ereignis
12.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien

Bereits vor dem eigentlichen Übergang zu Landwirtschaft und Viehzucht beginnt eine Jägerkultur in Palästina sesshaft zu werden. Überall in Vorderasien ist nunmehr der Hund domestiziert. Das älteste Zeugnis hierfür wird später im Ort Ain Mallaha im heutigen Israel am Jordantal gefunden, wo - wie auch in Mureybet im heutigen Syrien eine Kleinstadt entstanden ist. Der Hund gilt von jetzt an als "Assistent" des menschlichen Jägers, Pferde verbringen hier gewöhnlich die Nächte in einem Stall.

11.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien

Im Gebiet des heutigen Syrien werden Weizen und Roggen angebaut.

9000 - 3500 BC
Vorderasien

Das Gebiet des heutigen Libanon und des Mittelmeergebietes des heutigen Syrien wird von jetzt an durch unterschiedliche Völker, allerdings nicht permanent, besiedelt.

8300 BC
Vorderasien

Bereits im frühen Neolithikum wird von der Südküste aus, dem heutigen Pamphylien, Handel mit Obsidian aus dem mittleren Kleinasien nach Syrien und Palästina betrieben. Auf dem zuvor menschenleeren Zypern wird mit der Besiedelung begonnen.

6500 BC
Vorderasien

Die ältesten Siedlungsspuren in der Gegend von Ugarit (heute: Ra's Schamra) im heutigen Nord-Syrien datieren ins 7. Jahrtausend BC und stammen aus dem frühen Neolithikum (Jungsteinzeit) Anatoliens bei Can Hasan, Taurusgebirge.

5900 BC
Mesopotamien
Verbreitungsgebiet der Hassuna-Kultur. (Quelle: Wikipedia.de, Autor: Schar Kischschatim)
Im Norden des heutigen Irak sowie im heutigen Syrien bildet sich die Hassuna-Kultur heraus. Das Kerngebiet der Hassuna-Kultur liegt am mittleren Tigris, südöstlich begrenzt durch den Großen Zab; in Siedlungen jenseits dieser Grenze kommt es zu einer Vermischung mit materiellen Hinterlassenschaften der Samarra-Kultur. Die Hassuna-Kultur ist besonders durch ihre charakteristische Keramik bekannt und wird in zwei Gruppen eingeteilt: Die archaische Hassuna-Ware steht stark in der Tradition der Umm-Dabaghiya-Kultur und umfasst handgemachte, grobe Gefäße, die bei niedriger Temperatur gebrannt wurden. Auch dünnwandige Keramik aus rotem Ton, mit teilweise schwarzen Oberflächen, die mit Ritzverzierungen versehen und anschließend glänzend poliert wurden, sind typisch. Die Standard-Hassuna-Ware ist im Vergleich zur archaischen Ware heller und bemalt oder mit eingeritzten Schraffuren versehen und generell nicht poliert. Besonders typisch sind kugelförmige Gefäße mit niedrigen Hälsen, die vor allem im oberen Bereich mit eingeritzten Fischgräten- und Dreiecks-, teilweise auch Halbmond- und Punktmustern verziert sind. Ebenfalls charakteristisch sowohl für archaische als auch für Standardware sind flache Schalen mit gerilltem Boden, die vermutlich beim Schälen von Hülsenfrüchten verwendet wurden. Sie werden daher in der Regel als husking trays bezeichnet. Parallel zur Standard-Hassuna-Ware tritt in Hassuna-Siedlungen oft auch Samarra-Ware auf und umgekehrt. In den frühen Hassuna-Schichten fällt das Fehlen jeglicher Architektur auf. Stattdessen finden sich nur dort Öfen und große Aushöhlungen, verfüllt mit Boden und Schutt. Man geht davon aus, dass diese Schichten die Anfangsphase der Bautätigkeit wiedergeben, die der Gewinnung von Baumaterial diente. In den frühen Schichten finden sich oft noch Rundbauten, die eigentlich für das Akeramische Neolithikum typisch sind. In Yarim Tepe I haben diese Durchmesser von 2,5 bis 3 Metern und enthalten Reste von Tierknochen, Schmuck und Gefäßen sowie unter ihren Böden menschliche Skelette, wie vielerorts im Alten Orient üblich. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei nicht um Wohngebäude. In Hassuna haben Rundbauten hingegen Durchmesser von bis zu 5 Metern und besitzen Wände in ihrem Inneren, die sie in mehrere Räume aufteilen. Neben den Rundbauten finden sich auch rechteckige Gebäudekomplexe, die aus mehreren annähernd quadratischen Räumen mit einer Grundfläche von bis zu 4 m² und Wanddicken von bis zu 35 cm bestehen. Während zunächst jeweils etwa 3-5 solcher Räume, an deren Außenseiten sich oft Öfen befinden, einen Komplex heute noch unklarer Funktion bilden, steigt die Anzahl von Räumen pro Siedlungsschicht stetig an. Reihen mehrerer niedriger, paralleler Wände sind offenbar Fundament eines Lagergebäudes oder einer Anlage zum Trocknen von Korn. Die in Hassuna-Siedlungen gefundenen Skelette stammen überwiegend von Kindern, die in der Regel in Tongefäße gelegt meist unter den Fußböden, aber auch unter Wänden und Türschwellen von Häusern bestattet werden. Die seltenen Skelettreste von Erwachsenen werden später in chaotischem Zustand in Kornbehältern oder unter den Fußböden von Häusern, sowie in zwei Fällen in Vertiefungen in Gebäudemauern gefunden. Vermutlich werden also die meisten Erwachsenen außerhalb der Siedlung bestattet. Werkzeuge aus Flint dominieren diejenigen aus Obsidian deutlich. Zu diesen Werkzeugen gehören vor allem Schaber, Bohrer, Äxte/Hacken und Sichelklingen, sowie eher selten Pfeilspitzen. Daneben gibt es auch Klingen, Keulenköpfe, vereinzelte Schalen, Mahlsteine und auch Perlen aus verschiedenen Mineralien, darunter Serpentin, Karneol und Türkis. Knochen werden vor allem zu Ahlen, Nadeln und Schleifgeräten verarbeitet. Ein Schulterblatt eines Rindes von Yarim Tepe I weist Ritzungen auf, die als Rechenoperationen gedeutet werden können. Aus Ton werden in großen Mengen Spinnwirtel und Schleudersteine, die als Jagdwaffen weit verbreitet sind, hergestellt, darüber hinaus aber auch Gegenstände mit Zick-Zack-Muster, bei denen es sich um Vorläufer von Stempelsiegeln handeln könnte, und kleine Tonpropfen mit verdickten Enden, von denen unter anderem vermutet wurde, dass es sich um eine Art von Lippenpflöcken handeln könnte. Die später gefundenen Tierüberreste setzen sich aus domestizierten Arten wie Schwein, Rind, Schaf und Ziege neben wilden Arten wie Gazelle, Onager, Hase und Wildschwein zusammen. Auch wenn eine intensivere Untersuchung der Überreste noch aussteht, lassen sich hieraus Viehhaltung und besonders die Jagd als Fleischquelle erschließen. Die große Anzahl von Spinnwirteln legt zudem die Produktion von Textilien nahe. Pflanzenreste umfassen domestizierte Arten wie vor allem Gerste, aber auch Weizen, Linsen und Erbsen. Hieraus kann auf Landwirtschaft als weitere Grundlage der Nahrungsversorgung geschlossen werden.
Im Norden Mesopotamiens, in Syriens in Teilen der Türkei und Irans blüht die chalkolithische Halaf-Kultur. In ihrer Ausdehnung gehört sie zu den weitläufigsten Kulturen dieser Zeit, von der viele weitere Fundstätten bekannt sind. Das Kerngebiet liegt am Tigris im heutigen nördlichen Irak und im östlichen Syrien. Die Halaf-Kultur ist vor allem durch ihre Keramik gekennzeichnet. Diese ist zum Teil reich verziert, wobei die bemalte Ware nur einen Teil des gesamten Keramikvolumens darstellt und an bestimmten Orten vermehrt vorkommt. Vor allem an der Peripherie des Gebietes der Halaf-Kultur finden sich neben der typischen Halaf-Keramik auch Gefäße, deren Formen auf lokalen Traditionen basieren. Die älteren Gefäße sind mit einfachen, roten oder schwarzen geometrischen Mustern bemalt. Einige Gefäße haben Tier- oder Menschenform. Der verwendete Ton ist sehr fein und hell. Es werden auch kleine Tonfiguren, vor allem von nackten Frauen hergestellt. Daneben gibt es Steingefäße. Die Siedlungen der Halaf-Kultur bestehen aus runden Hütten, die einen Durchmesser von drei bis sieben Meter besitzen können. Sie sind aus Lehm, Lehmziegeln oder Stein errichtet. Manche haben einen rechteckigen Anbau, der möglicherweise als Speicher dient. An verschiedenen Orten werden auch rechteckige Bauten ausgegraben. Die Häuser bilden kleine Dörfer, die kaum einen Hektar in ihrer Größe überschreiten. Nur einige Siedlungen scheinen mehr als 10 Hektar groß zu sein und es mag sich hier um regionale Zentren handeln. Es ist nur wenig über die Bestattungssitten bekannt. In Yarim Tepe existieren Grabschächte mit einer kleinen Seitenkammer für die Toten, wobei deren Schädel getrennt vom Körper bestattet wird. Es sind offenbar auch Brandbestattungen üblich. Wirtschaftsgrundlage ist der Ackerbau. Einkorn, Emmer und hexaploider Weizen sowie diverse Erbsenarten werden angebaut. An Haustieren gibt es Schafe, Ziegen, Schweine und Hunde. Wildtiere werden gejagt. Kupfer ist bekannt.
seit 5500 BC
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