Südamerika

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SÜDAMERIKA

Südamerika ist der südliche Teil des amerikanischen Doppelkontinentes, hat eine Bevölkerung von nahezu 400 Millionen Menschen und ist mit einer Fläche von 17.843.000 km² die viertgrößte kontinentale Landfläche der Erde.

Der Subkontinent ist im Osten vom Atlantischen Ozean und im Westen vom Pazifischen Ozean umgeben. Die Insel Feuerland an der Südspitze des Subkontinents wird durch die Drakestraße vom Nachbarkontinent Antarktis getrennt. Südlich von Feuerland liegt Kap Hoorn, wo Atlantik und Pazifik aufeinandertreffen. Nach Norden hin besteht eine Verbindung über die Landenge von Panama nach Nordamerika.

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Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Ereignis
2.100.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Rhyacium - Columbia

Nach 300 Millionen Jahren endet die „Archaische Eiszeit“, die in Nordamerika den Namen „Huronische Eiszeit“ genannt wird, nach dem Huronsee, in dessen Gesteinsschichten zahlreiche Hinweise darauf zu finden sind. Beginn der Entstehung des Superkontinents Columbia. "Columbia" wird alle fast größeren existierenden Blöcke der Erde umfassen. Die Ostküste des Kontinents berührt die Ostküste des heutigen Indien und das westliche Nordamerika. Das südliche Australien liegt noch nördlicher am westlichen Kanada an. Der größte Teil Südamerikas ist so weit verschoben, dass der westliche Rand des heutigen Brasilien am östlichen Nordamerika anliegt und bis Skandinavien reicht. Nach deren Rekonstruktion bildet sich Columbia durch die Kollision der drei Großkontinente Arctica (Nordamerika, Siberia, Grönland, Baltica), Atlantica (östliches Südamerika und westliches Afrika) und einem Block bestehend aus Teilen von Australien, Indien, Madagaskar, Südafrika und Teilen von Antarctica.

2.000.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Orosirium - Columbia / Atlantica

Durch die Vereinigung des Westafrikanischen Kratons und des Kongo-Kratons im heutigen Afrika sowie von Guyana-Kraton, Brasil-Kraton, San-Francisco-Kraton und dem Rio-de-la-Plata-Kraton im heutigen Südamerika bildet sich der (hypothetische) Kontinent Atlantica. Der Name wurde von John J.W. Rogers 1996 vorgeschlagen. Der Name leitet sich vom Atlantik ab, der heute durch den früheren Kontinent hindurchgeht.

1.700.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Paläoproterozoikum – Statherium - Atlantica / Columbia

300 Millionen Jahre nach seiner Entstehung wird der Kontinent Atlantica integraler Bestandteil des Superkontinents Columbia, der fast alle größeren Kontinentalbruchstücke miteinander vereinigt. Die Ostküste des heutigen Indien berührt das westliche Nordamerika. Das südliche Australien liegt noch nördlicher am westlichen Kanada an. Der größte Teil Südamerikas ist derart verschoben, dass der westliche Rand des heutigen Brasilien am östlichen Nordamerika anliegt und bis Skandinavien reicht. Nach deren Rekonstruktion bildet sich Columbia durch die Kollision von drei bereits vorher entstandenen Großkontinente Arctica (Nordamerika, Siberia, Grönland und Baltica), Atlantica (östliches Südamerika und westliches Afrika) und einem Block bestehend aus Teilen von Australien, Indien, Madagaskar, Südafrika und Teilen der Antarktis. Die genaue Position der Kratone zueinander ist jedoch umstritten. Columbia wird in erster Linie aufgrund annähernd globaler magmatischer Ereignisse im Zeitraum von 2100 bis 1300 Millionen Jahren angenommen. Die Nord-Süd-Ausdehnung wird mit 12.900 Kilometern angenommen, mit 4.800 Kilometern an der breitesten Stelle.

1.600.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Mesoproterozoikum – Calymmium - Columbia / Prae-Laurentia / Baltica / Siberia

Der Zerfall des Superkontinents Columbia beginnt mit kontinentalem Rifting am westlichen Rand von Prae-Laurentia, dem südlichen Rand von Baltica, dem südöstlichen Rand von Siberia, dem nordwestlichen Rand von Südafrika und dem nördlichen Rand von Nordchina. Das Zerbrechen und die Fragmentierung des Superkontinents fällt mit einer weitverbreiteten magmatischen Aktivität zusammen, die Anorthosit–Mangerit–Charnockit–Granit-(AMCG)-Suiten in Nordamerika, Baltica, Amazonia und Nordchina bildet.

1.100.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Stenium - Rodinia

300 Millionen Jahre nach dem Beginn der Grenville-Orogenese erfolgt die Bildung des Superkontinentes Rodinia zur Auffaltung zahlreicher Gebirge führt, und deren Reste auch heute noch auf den Kontinenten auffindbar sind. Das russische Wort "Rodinia" bedeutet sowohl Heimatland als auch „zeugen“ oder „gebären“. In Rodinia sind alle heutigen Kontinente noch zu einem einzigen Kontinent zusammengefasst; sie werden von einem einzigen Ozean umgeben, Mirovia. Rodinia ist unterteilt in Laurasia nördlich des Äquators und Gondwana südlich des Äquators. Alles ist umgeben vom Ozean „Mirovia“. Nördlicher Teil von Gondwana wird Avalonia (geologisch gesehen das heutige Gebiet Norddeutschland).

1.000.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Tonium - Rodinia

Die Periode des Tonium in der geologischen Ära des Neoproterozoikums im Zeitalter des Proterozoikums beginnt. Der Name ist abgeleitet vom grch. „tonas“ = ausdehnen. Er spielt auf die weitere Ausdehnung der alten Kratone an. Das herausragende geologische Ereignis im Tonium ist die Existenz eines einzigen Superkontinentes, Rodinia, in dem fast alle Kratone (alte Festlandkerne der heutigen Kontinente) enthalten sind. Gleichzeitig existiert analog ein einziger gigantischer Ozean, Mirovia genannt. Es finden nun Gebirgsbildungsprozesse statt. Der Beginn der Periode überschneidet sich mit dem Ende der Grenville-Orogenese, einer wichtigen gebirgsbildenden Phase und während deren unter anderem Gebirgszüge im heutigen Osten Nordamerikas und auf dem indischen Kontinent geformt werden. Der Wärmeaustausch zwischen der oberen Erdkruste und dem unteren Material erreicht den noch heute vorliegenden Stand. Die Plattentektonik gleicht etwa der heutigen. Vulkanausbrüche gewaltigen Ausmaßes existieren noch im heutigen Golf von Mexiko, zwischen Madagaskar und der Antarktis sowie nordöstlich von Neuguinea.

825.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium

Beginn des kontinentalen Riftings der beiden Kontinente Nordrodinia und Südrodinia. Ursache ist wahrscheinlich eine gigantische Vulkanausbruchserie ("Superplume") unter Rodinia.

800.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia / Baltica / Laurentia / Proto-Laurasia

Die Teile Laurentia und Baltica, die vor 150 Millionen Jahren zusammen mit Nordrodinia vom Superkontinent Rodinia abgespaltet wurden, bilden jetzt zusammen einen neuen Großkontinent. Baltica ist gegenüber der später eingenommenen Position in Laurussia um 120 Grad im Urzeigersinn gedreht. Zurzeit existiert bereits der Kontinent Proto-Laurasia. Überall auf der Erde existieren die ersten mehrzelligen Lebewesen.

780.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia

Das vor 825 Millionen Jahren durch ein Superplume begonnene Rifting der beiden einzigen Kontinente Nordrodinia und Südrodinia gewinnt durch eine zweite Serie von gigantischen Vulkanausbrüchen ("Super-Plumes") seit 45 Millionen Jahren weiter an Dynamik.

750.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Cryogenium - Rodinia

Zum dritten Mal in 75 Millionen Jahren erlebt Rodinia eine Serie von gigantischen Vulkanausbrüchen ("Super-Plumes"), die die einzelnen Teile des ehemaligen Kontinents zu einem gewaltigen Drifting über den Planeten bringen.

600.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Gondwana / Laurentia-Baltica / Pannotia (Größeres Gondwanaland)

Proto-Laurasia, der vor 200 Millionen Jahren vom Superkontinent Rodinia abbrach, schließt sich mit Ost-Gondwana und West-Gondwana im Zuge der panafrikanischen Orogenese zum neuen Superkontinent Pannotia am südlichen Polarkreis zusammen, der durch eine flüchtige Kollision der Kontinentalschollen entsteht, die sich tektonisch spreizen. Das heutige Westaustralien, der Kongo und Teile Südafrikas, der Antarktis, der Arabische Halbinsel und die Ostküste Indiens liegen – wie auch eine Nord-Süd Kette kleiner Terrane – in den Tropen, und damit eisfrei; der Rest der Erde vergletschert um den Südpol herum vollständig zum „Eishaus“. Die Anordnung der Kontinente ist also aus heutiger Sicht „verkehrt herum“. Das Erd-Jahr hat jetzt 420 Tage.

580.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium

Mit der Gaskiers-Vereisung wird ein Rückgang der Temperaturen verzeichnet.


Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Baltica / Laurentia / Gondwana
Der Iapetus-Ozean öffnet eine Lücke zwischen dem kombinierten Kontinent Baltica und Laurentia sowie Gondwana. Gondwana umfasst die in einer Landmasse zusammenhängenden heutigen Kontinente Südamerika, Afrika, Antarktika, Australia, Madagaskar und Indien.

550.000.000 BC
Die Erde im Ediacarium
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Gondwana / Laurentia / Australia / Baltica / Siberia

Der Superkontinent Gondwana bildet sich erneut und beinhaltet die heutigen Gebiete Afrika, Indien, Arabien und Südamerika. Die nächstgrößten Kontinente sind Australia, was den heutigen Kontinenten Australien und Antarktis entspricht. Die Kontinente Laurentia, heute Nordamerika, Baltica, Skandinavien und Siberia liegen in hohen südlichen Breiten, Siberia liegt etwas näher zum Äquator (etwa um den 30 Breitengrad), jedoch ebenfalls auf der Südhalbkugel. Das nördliche Südamerika befindet sich in der Nähe des Südpols, die Panthalassa bedeckt auch den Nordpol. Zwischen Laurentia und Gondwana hat sich noch vor dem Beginn des Ediacariums der Iapetus-Ozean geöffnet, der sich im Verlauf des Ediacariums ständig erweiterte. Zwischen Baltica und Siberia auf der einen Seite, die durch den Aegir-Ozean voneinander getrennt sind, und Gondwana auf der anderen Seite hat sich vor Gondwana eine Subduktionszone gebildet, durch die dieser Teil Gondwanas tektonisch deformiert und thermisch verändert wird (Cadomische Orogenese). Von diesem Teil Gondwanas werden im Paläozoikum mehrfach Teile abbrechen, die später mit Laurentia und Baltica verschweißt werden und heute den Untergrund von Teilen von Mitteleuropa und der Ostküste Nordamerikas bilden.

541.000.000 BC
Die Erde am Beginn des Paläozoikums, 541 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum - Kambrium – Terreneuvium – Fortunium - Gondwana / Armorica / Baltica / Siberia

200 Millionen Jahre nach dem Zerfall des Kontinents Rodinia schließen sich die der Bruchstücke Proto-Laurasia (welches zwischenzeitlich zerbrach und sich als Laurasia wiederformte), der Kraton (Festlandskern) Kongo und Proto-Gondwana (das übrige Gondwana außer Atlantika) zusammen: Das heutige Westaustralien, der Kongo und Teile Südafrikas, der Antarktis, der Arabischen Halbinsel und die Ostküste Indiens sind in den Tropen und damit eisfrei; der Rest der Erde wird um den Südpol vollständig vergletschert. Die Anordnung der Kontinente ist demnach aus heutiger Sicht umgekehrt. Das Kambrium als chronostratigraphisches System und älteste geochronologische Periode des Paläozoikums und damit des Phanerozoikums beginnt. Es ist das unterste chronostratigraphische System und damit des Phanerozoikum in der Erdgeschichte. Der Name Kambrium wurde von Adam Sedgwick bereits 1835 nach dem lateinischen Namen von Wales (Cambria) vorgeschlagen, da dort Schichten des Kambriums aufgeschlossen sind. Es existiert ein großer Südkontinent Gondwana, der mit seinen nördlichen Ausläufern bis über den Äquator bis in nördliche Breiten reicht. Zu diesem Kontinent gehören nicht nur die "klassischen" Gondwana-Kontinente (Afrika, Südamerika, Indien, Madagaskar, Australien, Antarktis, Saudi-Arabien und andere), sondern auch einige kleinere Blöcke, die später mit den Nordkontinenten verschweißt werden, wie der Kleinkontinent Avalonia (Teile von Mittel- und Westeuropa), die Armorica-Terrangruppe (Teile von West- und Südeuropa), der Tarim-Block, der Sino-Koreanische Kraton und der Jangtse-Kraton. Diesem Großkontinent im Süden stehen drei kleinere Kontinente gegenüber. Laurentia (Teile Nordamerikas und Grönlands), Balticas (Nordosteuropas) und Siberias liegen alle etwas südlich des Äquators. Laurentia ist von Baltica und Gondwana durch den Iapetus-Ozean getrennt. Zwischen Baltica und dem Gondwana vorgelagerten Avalonia liegt der Tornquist-Ozean. Siberia ist durch den Aegir-Ozean von Baltica getrennt. Isoliert von diesen Kontinenten ist auch ein kleiner Kontinent Kasachstania, der im Karbon an Siberia angeschweißt wurde. Der Südpol befindet sich im Unterkambrium im heutigen nördlichen Südamerika. Er verlagert sich bis zum Ende des Kambriums nach Nordafrika bzw. Gondwana wandert entsprechend über den Südpol hinweg. Der Nordpol liegt zur Zeit im Meer. Zu Beginn des Kambriums scheint eine globale Erwärmung eingetreten zu sein. Der Meeresspiegel steigt im Laufe des Unterkambrium beträchtlich an. Die Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre ist zu Beginn des Kambrium niedriger als heute, hat aber vom ausgehenden Präkambrium zum Kambrium etwas zugenommen und steigt während des Kambriums weiter leicht an. Die CO2-Konzentration steigt im Laufe des Kambriums stark an und erreicht an der Kambrium/Ordovizium-Grenze einen absoluten Höhepunkt, der während des gesamten Phanerozoikums nicht mehr erreicht werden wird. Die Durchschnittstemperatur am Boden beträgt 21 Grad Celsius, der Sauerstoffgehalt pendelt bei 12,5 %, der Kohlendioxidwert liegt noch 12-16mal höher als heute, die durchschnittliche Bodentemperatur liegt bei 21 Grad Celsius und damit rund 7 Grad höher als heute). Der Beginn des Kambrium ist gekennzeichnet durch die sogenannte „Kambrische Explosion“, bei der in einem erdgeschichtlich recht kurzen Zeitraum sehr viele mehrzellige Tiergruppen entstehen bzw. im Fossilbericht erscheinen, deren grundsätzliche Baupläne sich teilweise bis heute erhalten. Der Beginn des Kambriums markiert somit für die Entwicklung der Tierwelt einen sehr wesentlichen Einschnitt in der Erdgeschichte, mit dem auch das Äonothem des Phanerozoikums beginnt, jener große geologische Abschnitt, in dem sich die Lebewelt, so wie wir sie heute kennen, entwickelt. Mit Ausnahme der Moostierchen (Bryozoa) sind bereits fast alle modernen Tierstämme im Kambrium vorhanden: Schwämme (Porifera), Nesseltiere (Cnidaria), Gliederfüßer (Arthropoda), Armfüßer (Brachiopoda), Weichtiere (Mollusca), Stachelhäuter (Echinodermata) und andere kleinere Stämme von Wirbellosen wie auch die Vorläufergruppen der Wirbeltiere. Es entwickeln sich jetzt viele Arten von erstmals harten Skeletten und Gehäusen. Dies wird einerseits erklärt als Schutz vor den ersten großen Räubern, die auch zu dieser Zeit auftreten, andererseits durch das große Angebot von Kalziumkarbonat durch eine Veränderung in der chemischen Zusammensetzung des Meerwassers. Das Auftreten von Gehäusen und Skeletten aus Kalziumkarbonat, die natürlich ein wesentlich besseres Fossilisationspotenzial haben als lediglich Weichteile, macht erklärbar, warum im Kambrium plötzlich so viele Tierstämme auftreten, über deren Vorfahren nichts bekannt ist. Vermutlich muss die Aufspaltung (Radiation) der vielzelligen Tiere (Metazoen) weit ins Ediacarium zurück verlegt werden. Als Leitfossilien zur biostratigraphischen Gliederung des Kambrium werden benutzt:

  • Trilobiten
  • Archaeocyathiden
  • Brachiopoden

Die wohl zu den Schwämmen zählenden Archaeocyathiden bauen die ersten größeren Riffe der Erdgeschichte. Sie sterben zu Beginn des Oberkambriums wieder aus. Aus der kambrischen Pflanzenwelt sind nur marine planktonische Algen bekannt. Das Land ist noch nicht von Pflanzen besiedelt. In Mitteleuropa gibt es nur sehr wenige Aufschlüsse bzw. Gebiete, in denen Gesteine des Kambriums an die Erdoberfläche treten. Es ist in den meisten Gebieten von dicken jüngeren Sedimentschichten bedeckt und/oder auch bei späteren Orogenesen metamorphosiert worden. Europa setzt sich aus verschiedenen geotektonischen Platten (Laurentia, Baltica, Avalonia und die Armorica-Terranes) zusammen, die zur Zeit teilweise sehr weit auseinander lagen. Sie wurden erst bei späteren Orogenesen in dieser Position zusammengefügt. Entsprechend vielgestaltig sind die Fazies und der Fauneninhalt der kambrischen Schichten in Mitteleuropa. Im heutigen Deutschland sind in folgenden Regionen Gesteine kambrischen Alters nachgewiesen worden: Schwarzwald, Spessart, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Nordthüringen, Thüringisch-fränkisches Schiefergebirge, Fichtelgebirge, Bayrischer Wald, Oberpfälzer Wald, Erzgebirge, Vogtland, Lausitz und andere sowie auch in einigen Bohrungen Norddeutschlands, wobei besonders die Bohrung "Adlersgrund" in der Ostsee von Bedeutung ist. Während die genannten anderen Aufschlussgebiete alle zu Avalonia und der Armorica-Terrangruppe gehören, also im Kambrium noch zu Gondwana gehörten, liegt das Gebiet der Bohrung Adlersgrund im Kambrium auf Baltica. Aus dem Burgess-Schiefer in den Rocky Mountains Kanadas sind viele gut erhaltene Fossilien aus dem Mittleren Kambrium bekannt, vor allem Gliederfüßer, Anneliden, Onychophora, Priapuliden neben Trilobiten, Schwämmen und Fossilien, die keinem der heutigen Stämme zugeordnet werden können. Noch etwas älter ist die berühmte Chengjiang-Faunengemeinschaft im Maotianshan-Schiefer in China (heutige Provinz Yunnan). Weitere bemerkenswerte kambrische Fossillagerstätten sind die Orsten. Orsten sind Kalkknollen, die in Alaunschiefer eingelagert sind. In diesen Kalkknollen werden Chitinskelette in einer frühen Phase der Diagenese phosphatisiert und blieben dreidimensional erhalten. Mit schwacher Säure können diese hervorragend erhaltenen Chitiniskelette von kambrischen Arthropoden und deren Larvenstadien aus dem Gestein herausgelöst werden. Der Begriff Orsten stammt aus Schweden, wo zwei derartige Fossillagerstätten bekannt sind. Inzwischen wurde eine "Orsten"-Fossillagerstätte auch im Kambrium Australiens entdeckt. Die durchschnittliche Temperatur auf der Erde beträgt jetzt 21 Grad Celsius und ist damit 7 Grad Celsius höher als heute.

450.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Oberordovizium – Katium

Eine neue Vereisungsphase („Anden-Sahara“) befällt die Erde. Im Meer existieren die ersten kieferlosen Wirbeltiere.

440.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium - Gondwana

Nach 2,3 Milliarden Jahre BC, 950, 750 und 620 Millionen Jahre BC beginnt ein weiteres Eiszeitalter der Erdgeschichte, das „Silur-Ordovizische Eiszeitalter“. Dieses wahrscheinlich nur recht schwache Eiszeitalter beschränkt sich auf das Gebiet der heutigen Sahara und wird daher auch „Sahara-Vereisung“ genannt. Von einigen Wissenschaftlern wird eine Verbreitung bis nach Südamerika und Südafrika vertreten.

419.200.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Devon – Unterdevon - Lochkovium
Die Erde um 419 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)

Das Lochkovium (auch Lochkov, Lochkovien), die älteste chronostratigraphische Stufe des Unterdevons, beginnt. Die Stufe ist nach dem Ortsteil Lochkov im Südwesten von Prag benannt. 1958 wurde das Lochkovium in der "Prager Arbeitstagung" als mit dem Lochkov-Kalk korrespondierende Stufe definiert und dem obersten Silur zugerechnet. Während des 24. Geologischen Kongresses in Montreal wurde das Lochkovium international als ältester Anteil des Devons akzeptiert. Die Basis des Lochkoviums und damit der Beginn des Devons ist in der Prager Mulde südwestlich der tschechischen Hauptstadt definiert. Hier erscheint erstmals der Graptolith Monograptus uniformis. Das Klima während des Devons ist weltweit eher warm und trocken. Die Temperaturunterschiede zwischen den Polargebieten und den Äquatorregionen sind geringer als heute. Der Meeresspiegel liegt aufgrund der geringen Menge an Inlandeis recht hoch. Auf dem heutigen Südpol liegt Südamerika mit dem heutigen Amazonasbecken. Hier können sich in höheren Gebirgslagen aufgrund niedriger Temperaturen selbst Gletscher bilden. Die Polargebiete sind aber trotz kühler Temperaturen nicht von Eis bedeckt. In Gondwana auf der südlichen Erdhalbkugel in südlicheren Breiten herrscht ein warm-gemäßigtes Klima. Die Durchschnittstemperatur der Erde liegt bei 20 Grad Celsius und ist damit 6 Grad Celsius über dem heutigen Niveau. Der atmosphärische Anteil des Sauerstoffs liegt bei 15 Prozent und damit 71 Prozent über dem heutigen Niveau. Der atmosphärische Anteil an Kohlendioxid liegt nur noch bei 2200 ppm und damit neunmal über dem heutigen Niveau.

300.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Pennsylvanium - Gzhelium - Pangaea
Der Superkontinent Pangaea um 300 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)

  • Alle Kratonen (Festlandskerne) der Erde schließen sich zu einem einzigen Kontinent zusammen, der - wie bereits der vereinigte Kontinent Nordamerika/Nordeuropa/Asien Pangaea genannt wird. Der Name des Superkontinents ist zusammengesetzt aus dem griechischen pan = alles, allumfassend und gaia = Land, Erde, also Alles Land oder Ganzerde oder Allerde. Damit wird der Iapetus-Ozean und der Rheische Ozean geschlossen. Auch die kleineren Elemente Perunica, Armorica, aber auch die Kratone des heutigen Sibirien, Kasachstans, Nord- und Südchinas sowie mehrere vulkanische Inselbögen sind weitere Bestandteile. Pangaea ist umgeben vom weltumspannenden Ozean Panthalassa und seiner riesigen östlichen Bucht, der Tethys. Die Kimmerische Platte ist anfangs noch mit Indien und damit Gondwana verbunden. Die Palaeotethys trennt sie bald von Pangaea. Während dieser Periode wird nun der Nordteil Indiens von einer späten Phase des sogenannten Kambro-Ordovizischen Panafrikanischen Ereignisses oder Panafrikanischen Gebirgsbildung oder (?) Cadomische Orogenese (Gebirgsbildung im Norden Gondwanas) beeinflusst werden, welches durch unterschiedliche Schichtung von Sedimenten gekennzeichnet wird. Obwohl der Kontinent Pangaea nunmehr bis den Polarkreisen reicht, gibt es eigenartigerweise keinen Hinweis auf eine großflächige Vergletscherung dieser Regionen.
  • Im Gebiet des heutigen Tocantins in Brasilien schlägt der Asteroid Serra da Cangalha ein und verursacht einen Krater von zwölf Kilometern Durchmesser.
419.200.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum - Devon – Unterdevon - Lochkovium
Die Erde um 419 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)

Das Lochkovium (auch Lochkov, Lochkovien), die älteste chronostratigraphische Stufe des Unterdevons, beginnt. Die Stufe ist nach dem Ortsteil Lochkov im Südwesten von Prag benannt. 1958 wurde das Lochkovium in der "Prager Arbeitstagung" als mit dem Lochkov-Kalk korrespondierende Stufe definiert und dem obersten Silur zugerechnet. Während des 24. Geologischen Kongresses in Montreal wurde das Lochkovium international als ältester Anteil des Devons akzeptiert. Die Basis des Lochkoviums und damit der Beginn des Devons ist in der Prager Mulde südwestlich der tschechischen Hauptstadt definiert. Hier erscheint erstmals der Graptolith Monograptus uniformis. Das Klima während des Devons ist weltweit eher warm und trocken. Die Temperaturunterschiede zwischen den Polargebieten und den Äquatorregionen sind geringer als heute. Der Meeresspiegel liegt aufgrund der geringen Menge an Inlandeis recht hoch. Auf dem heutigen Südpol liegt Südamerika mit dem heutigen Amazonasbecken. Hier können sich in höheren Gebirgslagen aufgrund niedriger Temperaturen selbst Gletscher bilden. Die Polargebiete sind aber trotz kühler Temperaturen nicht von Eis bedeckt. In Gondwana auf der südlichen Erdhalbkugel in südlicheren Breiten herrscht ein warm-gemäßigtes Klima. Die Durchschnittstemperatur der Erde liegt bei 20 Grad Celsius und ist damit 6 Grad Celsius über dem heutigen Niveau. Der atmosphärische Anteil des Sauerstoffs liegt bei 15 Prozent und damit 71 Prozent über dem heutigen Niveau. Der atmosphärische Anteil an Kohlendioxid liegt nur noch bei 2200 ppm und damit neunmal über dem heutigen Niveau.

244.400.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Mitteltrias - Anisium - Pangaea

Im Gebiet des heutigen Mato Grosso in Brasilien schlägt der Asteroid Araguainha Dome ein und verursacht einen Krater von 40 Kilometern Durchmesser.

230.000.000 BC
thumb|Herrerasaurus (Quelle: Wikipedia.de)]] Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Karnium

Der erste Dinosaurier der Erdgeschichte existiert am heutigen Osthang der Anden im Gebiet des heutigen Argentinien. Hier wird ein nahezu vollständiges Skelett eines auf zwei Beinen gehenden Räubers geborgen, der maximal 2,50 Meter groß ist und schätzungsweise mehr als 100 kg wiegt. Der Dinosaurier besitzt einen langgestreckten vogelähnlichen Schädel und kurze mit Klauen bewehrte Hände. Der Fund erhält die Bezeichnung "Herrerasaurus", womit der Entdecker und Amateurpaläontologe Victorino Herrera geehrt wird.

201.300.000 BC
Die Erde um 201 Millionen Jahre BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Hettangium - Pangaea
  • Während des frühen Jura zerfällt der Superkontinent Pangaea weiter, dieser Prozess hat sich bereits in der Obertrias mit der Bildung von Grabensystemen angedeutet. Die Bruchstücke bilden Nordamerika, Eurasien und den südlichen Großkontinent Gondwana. Der frühe Atlantik und das Tethysmeer sind noch schmal.
  • Das Klima im Jura ist mit einer Durchschnittstemperatur von 16,5 Grad Celsius warm und liegt 3 Grad Celsius über dem heutigen Niveau, Spuren großer Inlandseisschilde werden nicht gefunden. Wie schon in der Trias befindet sich auch im Jura kein festes Land in der Nähe der geographischen Pole. Der atmosphärische Kohlendioxid-Anteil liegt mit ca. 1950 ppm siebenfach über dem heutigen Niveau und der Sauerstoffanteil mit 26 Prozent etwa 130 Prozent über dem heutigen Stand.
200.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Hettangium - Pangaea

Im Gebiet des heutigen Maranhão in Brasilien schlägt der Asteroid Riachao Ring ein und verursacht einen Krater von 4,5 Kilometern Durchmesser.

145.000.000 BC
Die Erde 145 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Berriasium

Der Zerfall von Gondwana, der bereits im Jura begonnen hat, setzt sich in der Kreide fort. Es kommt zur Trennung des noch zusammenhängenden Kontinents Australia/Antarktika und des zu Beginn der Kreide ebenfalls noch zusammenhängenden Kontinents Afrika/Südamerika, auch Indien spaltet sich ab. In der Unterkreide beginnt sich zunächst der südliche Südatlantik zu öffnen. Diese Öffnung wird sich im Laufe der Unterkreide weiter nach Norden fortsetzen.

90.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Turonium - Südamerika

In Patagonien lebt der vermutlich größte und schwerste Dinosaurier aller Zeiten. Der Pfanzenfresser hat eine Länge von 40 Metern und wiegt über 100 Tonnen – so viel wie 14 heutige Elefanten. Argentinische Forscher gehen davon aus, dass dieser Saurier, von denen später sieben Skelette gefunden werden, zu einer bisher unbekannten Spezies des Titanosaurus gehören. Bei der Art handelt es sich um einen riesigen Vierbeiner mit langem Hals und langem Schwanz. Der vermutlich zweitgrößte Saurier lebt ebenfalls in Argentinien. Es handelte sich um den 36,60 Meter langen Argentinosaurus. Da im Jahre 2014 AD noch nicht alle Teile des Sauriers ausgegraben sind, weiß man noch nicht viel über das tatsächliche Aussehen des Sauriers.

70.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium - Südamerika

Im Gebiet des heutigen Santa Catarina in Brasilien schlägt der Asteroid Vargeão Dome ein und verursacht einen Krater von zwölf Kilometern Durchmesser.

65.000.000 BC
Uintatherium (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Danium - Laurasia / Laurentia / Gondwana / Island - Vorzeit
  • Die jüngeren Bergketten und insbesondere die alpidischen Gebirgszüge der Alpen, des Apennin, der Karpaten, des Balkangebirges, der Pyrenäen und des Himalaya in Laurasia (Eurasien), das Atlasgebirge in Gondwana, (Nordafrika) und die Rocky Mountains in Laurentia (Nordamerika) sowie die Anden entstehen. Die Rocky Mountains und die Anden erheben sich aus dem Ur-Ozean. Der Erdmantel unter Afrika ist immer noch heiß. Wegen der damit im Zusammenhang stehenden Konvektionsströmung des Magmas liegt Afrika etwa zehn Meter höher als alle übrigen Kontinente.
  • Weltweit wird es wärmer und feucht. Dies begünstigt die Bildung von Bernstein.
  • Im Gebiet des heutigen Paraná in Brasilien schlägt der Asteroid Visa Alegre ein und verursacht einen Krater von 9,5 Kilometern Durchmesser.
64.980.000 BC
Pantolambda, ein prähistorischer Verwandter der Siebenschläfer (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Paläozän - Danium - China / Laurentia / Südamerika / Antarktis

Säugetiere und Blütenpflanzen breiten sich jetzt weiter aus. Charakteristisch sind die ursprünglichen Siebenschläferverwandten (Gliriformes) und Pantodonta. Die Pantodonta sind die ersten größeren pflanzenfressenden Säugetiere, die im Fossilbericht erscheinen. Pantodonten lassen sich zuerst in der Shanhuang-Formation aus dem frühen Paläozän von China nachweisen. Bemalambda hat einen Schädel von 20 Zentimeter Länge und erreicht die Ausmaße eines großen Hundes. Auch in Laurentia (Nordamerika) werden Pantodontae nachgewiesen. Vertreter wie Coryphodon und Titanoides erreichen sogar die Größe eines Nashorns. Es gibt allerdings auch kleinere Arten, die weniger als 10 Kilogramm wiegen. Durch Zahnfunde sind die Pantodonta auch im Paläozän Südamerikas und dem Eozän der Antarktis nachgewiesen.

25.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Laurentia / Laurasia / Indien / Gondwana / Australien / Antarktis

Die Kontinente der Erde nehmen in etwa ihre heutigen Positionen ein. Nord- und Südamerika sind noch nicht durch Mittelamerika verbunden, auch Afrika und Eurasien sind noch durch die kontinuierlich schmäler werdende Thetys getrennt. Australien und Antarktis haben sich bereits gelöst, befinden sich aber noch nahe beieinander. Die Indische Platte kollidierte mit der Eurasischen und es bildete sich der Himalaya. Große Flächen in Nordamerika, Eurasien und Afrika verlanden, aus der Inselwelt Europa beginn sich langsam eine zusammenhängende Landfläche zu bilden.

8.000.000 BC
Diatryma (Quelle: Prehistoric Fauna carnivoraforum.com)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Südamerika

In Südamerika existiert der größte Vogel, der jemals auf der Erde lebte. Der Argentavis magnificens ist wahrscheinlich mit dem Geier verwandt und hat eine Flügelspannweite von 7,20 Metern. Er ist doppelt so groß wie der größte heutige Vogel, der Andenkondor mit 3,30 Metern Flügelspannweite. Die Flügelfläche des Argentavis magnificens beträgt 7 Quadratmeter. Der Vogel wiegt 70-78 Kilogramm.

4.200.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Europa / Nordamerika / Südamerika

Beginn der Bildung der amerikanischen Landbrücke zwischen dem heutigen Nord- und dem heutigen Südamerika. Mit der immer effektiver werdenden Landbrücke entsteht im Atlantik der Golfstom.

1.000.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Südamerika

Im Gebiet der heutigen Región de Antofagasta von Chile schlägt der Asteroid Monturaqui ein und verursacht einen Krater von 460 Metern Durchmesser.

160.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) – Ostafrika / Terra

Der erste Mensch der Gattung Homo sapiens kommt im Gebiet des heutigen Äthiopien auf. Die Befürworter des „Arche-Noah-Modells“ gehen davon aus, dass sich aus diesen Menschen der heutige Mensch auf dem ganzen Planeten entwickelte. Andere sehen den Ursprung des Homo sapiens multiregional; so sei er an vielen Orten zur gleichen Zeit erschienen und habe sich den lokalen Umweltbedingungen jeweils angepasst. Ein Austausch von Genen unter diesen multiregionalen Homini habe dafür gesorgt, dass der jetzt lebende Mensch Homo sapiens Nachkomme aus einer Mischbevölkerung sei.

100.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

Im Gebiet des heutigen Córdoba in Argentinien schlagen mindestens elf Teile des Asteroiden Rio Cuarto ein und verursachen Krater von 4500, dreimal 1000, 300, zweimal 3500 und viermal 300 Metern Durchmesser.

33.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

Erstmals tritt der Homo sapiens in Südamerika auf. Der spätere Fundort liegt in Pedra Furada im heutigen Brasilien.

15.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

Der „Homo sapiens“ durchquert Südamerika per Boot. Es handelt sich wahrscheinlich um Menschen, die von Polynesien aus mit dem Boot nach Südamerika gelangten.

13.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

In einer Höhe in der Gegend des heutigen Peru im heutigen Ayacucho-Komplex sowie nahe Cordóba im heutigen Nordwesten des heutigen Argentiniens bauen die Menschen Werkzeuge aus Knochen des Pferdes, des Kamels und des Riesenfaultiers.

12.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

Der Homo sapiens erreicht das Gebiet 800 Kilometer südlich des heutigen Santiago de Chile. Die gefundenen Spuren deuten darauf hin, dass die Menschen in Gruppen bis zu 20-30 Personen zusammenleben. Die Bewohner kennen offenbar die Heilkraft von Algen. Auf ihrem Speiseplan stehen Gemüse, Nüsse, Schalentiere, eine ausgestorbene Spezies des Lamas sowie eine ebenfalls ausgestorbene Elefantenart.

12.400 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

Der Homo sapiens erreicht das heutige El Abra in Kolumbien.

12.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

Die Existenz von Menschen, die aus Asien über die Landbrücke nach Nordamerika eingewandert sind, wird an der chilenischen Ausgrabungsstätte Monte Verde südwestlich des heutigen Puerto Montt vermutet. Der Ausgrabungsort liegt knapp 58 Kilometer entfernt vom Pazifischen Ozean an den Ufern des Chinchihuapi-Flusses, einem Nebenfluss des Rio Maullín. Als eine der wenigen bisher gefundenen prähistorischen Stätten in Amerika unter freiem Himmel wird Monte Verde konserviert, als das Wasser des Flüsschens bald nach der Besiedlung der Stelle steigt und das resultierende Moor den Zerfall von organischem Material verhindert. So werden Artefakte für Jahrtausende konserviert. Es handelt sich um einen von etwa 20 bis 30 Personen besiedeltem Wohnplatz. Eine über sechs Meter lange zeltähnliche Struktur ist an den Ufern des Flusses errichtet und mit in den Boden gerammten Baumstämmen und Bohlen umrahmt. Die Wände sind aus Pfählen und mit Tierfellen bedeckt. Mit Schilfstricken werden weitere Felle an die Pfosten gezurrt, um separate Wohnräume zu schaffen. Außerhalb des zeltähnlichen Gebildes befinden sich zwei große Herdstellen für den Gemeinschaftsgebrauch, wahrscheinlich für die Werkzeugherstellung und Kunsthandwerk. Auch jeder der Wohnräume hat eine mit Lehm umgebene Feuerstelle. Rund um diese Herde werden später viele Steinwerkzeuge und Überreste von verschütteten Samen, Nüssen und Beeren gefunden. Reste von fünfundvierzig verschiedenen essbaren Pflanzensorten werden in der Siedlung gefunden, über ein Fünftel von ihnen stammt aus einer Entfernung von über 240 Kilometern. Dies lässt vermuten, dass die Leute von Monte Verde als Jäger und Sammler regelmäßig in dem Gebiet umherzogiehen oder Kontakt zu anderen Gruppen haben, die in der Nähe dieser Ressourcen leben. Unter den tierischen Materialien sind Knochen von Mastodons, die den im Küstengebiet großflächigen valdivianischen Regenwald besiedeln. Weitere Funde von dieser Stätte schließen menschliche Koprolithen, einen Fußabdruck (vermutlich von einem Kind) und möglicherweise als Konstruktionsmaterial genutzte Pflanzenfasern ein.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Südostasien / Ozeanien / Südamerika
Im Gebiet des heutigen Brasilien existieren Menschen, die nicht über die Landbrücke von Asien aus nach Nordamerika eingewandert und anschließend nach Südamerika zogen. Die Gesichtszüge dieser Menschen sind nicht mongoloid, sondern scheinen aus Südostasien oder aus Melanesien zu stammen.

11.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südostasien / Ozeanien / Südamerika

Im Gebiet des heutigen Brasilien existieren Menschen, die nicht über die Landbrücke von Asien aus nach Nordamerika eingewandert und anschließend nach Südamerika zogen. Die Gesichtszüge dieser Menschen sind nicht mongoloid, sondern scheinen aus Südostasien oder aus Melanesien zu stammen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika / Ozeanien / Australien
In der Nähe von Belo Horizonte lebt „Luiza“, deren Skelett 13,5 Tausend Jahre später gefunden und untersucht wird. Es wird festgestellt, dass „Luiza“ große Ähnlichkeit mit australischen Aborigines und Melanesiern hat. Dies wäre ein Indiz dafür, dass die Bewohner Südamerikas nicht nur über die Landverbindung im Norden Nordamerikas, sondern auch per Boot über den Pazifik nach Südamerika gelangen.

10.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

Die ersten Menschen erreichen die Südspitze Südamerikas.

10.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika / Südamerika

Mit Ausnahme der Polargebiete sind nun überall in Amerika Menschen anzutreffen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

  • In den Anden beginnt die „Alt-Südamerikanische Jägertradition“, die die Grundlage der Jäger- und Sammlerkultur in dieser Gegend bildet. Charakteristisch sind fischschwanzförmige, geriefte Geschossspitzen und blattförmige lanzettähnliche Spitzen. Die Werkzeuge zur Herstellung sind schon vorher in der Clovis-Kultur in Nordamerika bekannt gewesen.
  • In der kleinen, heute „Monte Verde“ genannten Siedlung rund 500 Kilometer südlich der heutigen chilenischen Hauptstadt Santiago leben rund 30 Menschen.
9800 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

Die ersten Jägergruppen erreichen Feuerland, die Südspitze Südamerikas. Man nimmt an, dass die Ankunft dieser Paläo-Indianer im Zuge des Rückgangs der Vergletscherung im Pleistozän über noch bestehende Landbrücken erfolgt, bevor die Magellanstraße endgültig von Wasser geflutet wird. Archäologische Spuren dieser Indianergruppen finden sich beiderseits der Magellanstraße: auf dem amerikanischen Festland in der Cueva Mylodón bei Puerto Natales oder nördlich von Punta Delgada in Pali Aike und auf Feuerland in Tres Arroyos und Alero Marazzi etwa 20 Kilometer südwestlich von San Sebastian. Maritime Fundstätten finden sich am Beagle-Kanal (Tunel und Lancha Packeweia) und im Süden der Isla Navarino (Seno Grandi). Der älteste Skelettfund wird 2004 AD im argentinischen Teil der Argentinien Nordküste Feuerlands entdeckt werden.

9500 BC
Südamerika

In der Abrigo do Sol im heutigen Gebiet Mato Grosso in Brasilien verwenden Menschen zwischen 10.000 BC und 7000 BC Werkzeuge, um Petroglyphen auf die Sandsteinwände der dort existierende Höhlen anzubringen.

9000 BC
Südamerika
  • Beginn des Getreideanbaus im Ayacucho-Gebiet in den Anden.
  • In dem heute chilenischen Patagonien unmittelbar an der argentinischen Grenze nahe der Magellanstraße im Tal des Rio Chico wird die Cueva de Fell (Fells Höhle) von Menschen bewohnt. Diese Tatsache ist der Beweis dafür, dass Menschen kurz nach dem Ende der letzten Eiszeit den äußersten Süden von Amerika besiedeln. Die Halbhöhle von Cueva wird von Jägern besetzt, die Abfallschichten hinterlassen. Es existiert eine Feuerstelle. Die Menschen hier ernähren sich von Faultieren und Guanakos.
8280 BC
Südamerika

Die Besiedlung der Südspitze Südamerikas, Feuerlands, ist 1500 Jahren nach dem Eintreffen der ersten Siedler abgeschlossen.

8000 BC
Südamerika
  • In der Gegend um die Stadt Ayacucho in Peru werden gesicherte Spuren einer Bevölkerung gefunden, die Steinwerkzeuge und Klingen gebrauchen und Höhlenmalereien anfertigen. Auch im Gebiet des heutigen Guatemala werden später bei Los Tapiales gefunden; sie gelten als die ältesten Beweise menschlicher Besiedlung der Gegenden.
  • Im Gebiet des heutigen Ecuador existieren mindestens 31 Siedlungskomplexe an der Küste. Die Menschen der später Las-Vegas genannten Kultur sind vorwiegend Sammler und Jäger und leben vermutlich auch vom Fischfang. Ferner entwickeln sie bereits erste, noch primitive Ackerbaumethoden, kennen aber noch keine Keramik.
7800 BC
Nordamerika / Südamerika

Die ältesten Überreste von Menschen, die jemals in Nordamerika lebten, werden im Jahre 1993 a.D. in der „On Your Knees Vave“ im nördlichen Nordamerika auf der Prince-of-Wales-Insel gefunden, die heute zum US-Bundesstaat Alaska gehört. Dieser Mensch ist kein Vorfahre der heutigen Ureinwohner Alaskas, sondern näher mit den Gruppen verwandt, die heute zwischen Kalifornien und Feuerland leben. Die Höhle, in der dieser Mensch lebt, hat einen Eingang, der nur einen Meter breit ist. Die Höhe selbst besteht aus zwei je 30 Meter langen Kriechstrecken. Der linke Gang, die sogenannte Bear Passage, besteht aus zwei schmalen Räumen, die durch einen engen Durchgang verbunden sind. Im zweiten Raum entspringt eine Quelle, die durch den unteren Abschnitt der Bear Passage entwässert. Der rechte Gang, die Seal Passage, windet sich bis zu einem zweiten Eingang, der Ed's Dilemma genannt wird. Die Seal Passage ist so eng, dass ein Umkehren auf der gesamten Strecke nicht möglich ist. Erst am Ende des Ganges ist ein Umkehren möglich.

7000 BC
Der Säbelzahntiger (Smilodon)
Nordamerika / Südamerika

Nordamerikanische Jäger rotten mehr als 25 kontinentaltypische Tierarten aus, darunter das Mammut, das Mastodon, das Glyptodon, das Pferd und das Kamel. Spätestens jetzt stirbt auf der westlichen Hemisphäre der Säbelzahntiger (Smilodon) aus. Den Säbelzahntiger gab es in in Nord- und Südamerika seit 2.581.000 Jahren. Im Gesamterscheinungsbild dürfte Smilodon an eine heutige Großkatze erinnert haben, unterschied sich von diesen jedoch in einigen charakteristischen Merkmalen. Mit seinem abschüssig verlaufenden Rücken, den kurzen Beinen und der extrem kraftvollen Schulter- und Nackenpartie war Smilodon etwas kleiner, aber dafür viel muskulöser und schwerer gebaut als die großen Raubkatzen von heute. Die größten Vertreter der Gattung erreichten geschätzt über 300 kg und waren damit schwerer als heutige Löwen und Tiger. Charakteristisch waren der kurze Stummelschwanz und die langen Säbelzähne, die bis zu 20 cm aus dem Kiefer ragten. Diese riesigen Eckzähne hatten keinen runden, sondern einen ovalen Querschnitt, was das Eindringen in das Fleisch des Opfers erleichterte. Das Smilodon stirbt aus, da es keine Beutetiere mehr für ihn in ausreichender Zahl gibt.

6700 BC
Südamerika

Im Gebiet des heutigen Chile leben die ersten Menschen.

5400 BC
Südamerika

In Südamerika wird das Guanako (Lama guanicoe) domestiziert, Lama und Alpaka entstehen.

5000 BC
Südamerika
  • Im Amazonasbecken beginnt die Entwicklung ackerbauliche Methoden, allerdings nur in sehr begrenztem Umfang.
  • Im Norden Chiles und im Süden Perus lebt um die Wasserlöcher der Wüste Atacama sowie an der Küste des Pazifiks das Nomandenvolk der Chinchorros, das sich hauptsächlich vom Fischfang ernährt. Bekannt werden sie durch ihre aufwendig präparierten Kindermumien, ansonsten weiß man wenig über sie. Unklar bleibt der Wissenschaft bislang, warum die einfach lebenden Nomaden ein so hochentwickeltes aufwändiges Totenritual praktizieren. Heute weiß man, dass im Norden Chiles eine natürliche hohe Konzentration von Arsen im Trinkwasser vorkommt. Die dadurch bedingte hohe Kindersterblichkeit führt möglicherweise zu den bizarren Praktiken. Anfänglich werden die Kinderleichen nur mit Lehm bedeckt und in der Sonne getrocknet, später entnimmt man ihnen die Eingeweide, die Körper werden mit Pflanzen gefüllt und verziert.
4000 BC
Nordamerika / Südamerika

Während sich in Mittel- und Südamerika bereits vom 4. Jahrtausend BC an Vorformen der späteren Ackerbau und Viehzucht betreibenden Hochkulturen (unter anderem der Maya, Azteken und Inka) entwickeln, bleiben die zahlreichen Volksgruppen der Wald- und Steppengebiete der heutigen USA (zum Beispiel Algonkin, Apachen, Sioux, Irokesen, Cherokee, Huronen) größtenteils Jäger und Sammler.


Südamerika

  • In Südamerika leben verschiedene Volksstämme, Nachkommen einer mongoloiden Rasse, die ab etwa 40.000 BC über eine damals bestehende Landbrücke von Nordostasien nach Alaska gekommen und im Laufe der Jahrtausende immer weiter nach Süden vorgedrungen ist.
  • In Südamerika werden erste Kürbisse und Bohnen kultiviert angebaut. Außerdem beginnt die Züchtung von Lamas.
  • Im Bereich des heutigen Ecuador im Guayas-Becken entstehen die ältesten Keramiken; sie werden der „Valdivia-Kultur“ zugeordnet. Diese älteste amerikanische Kultur bringt bereits eine städtische Organisation mit Kulten, Riten und Opfergaben hervor.
4. Jahrtausend BC
Südamerika

In Ecuador im Guayas-Becken entstehen die ältesten Keramiken; sie werden der Valdivia-Kultur zugeordnet. Diese älteste amerikanische Kultur bringt bereits eine städtische Organisation mit Kulten, Riten und Opfergaben hervor, zu einer Zeit in der sich auf der anderen Seite der Welt die Sumer-Kultur entwickelt und in Ägypten die geschichtlichen Aufzeichnungen beginnt.

3500 BC
Südamerika
  • Im Gebiet des heutigen Paraguay lassen sich verschiedene, von Nordamerika einwandernde Volksstämme nieder, die Nachkommen einer mongoloiden Rasse sind, die ab etwa 40.000 BC über eine damals bestehende Landbrücke von Nordostasien (Sibirien) nach Nordamerika (Alaska) gekommen und im Laufe der Jahrtausende immer weiter nach Süden vordrangen.
  • An den Küsten des heutigen Peru wird Baumwolle angebaut.
11.08.3114 BC
Reich der Maya

Dieses Datum ist der vermutete Beginn des Maya-Kalenders. Nach der Thompson-Korrelation von Sir J. Eric S. Thompson beginnt die Lange Zählung des Maya-Kalenders mit dem Datum 0.0.0.0.0.

3000 BC
Bruchstück vom Campo-del-Cielo-Asteroiden
Einschlagort im heutigen Argentinien
Südamerika

Die wahrscheinlich noch von Menschen unbewohnte Gegend von Chaco im heutigen Argentinien wird von einem heftigen Meteoritenschauer getroffen. Die Gegend wird heute Campo del Cielo ("Feld des Himmels") genannt und wurde 1576 AD entdeckt. Später werden mehr als 100 Tonnen Material der niedergegangenen Eisenmeteoriten gefunden werden. Die größeren Bruchstücke werden in und um einen Bereich von 26 Kratern gefunden. Die Durchmesser der größten Krater sind 115, 105, 96, 85, 70, 46, 45, 35, 25 und 20 Meter. Der "Campo-del-Cielo-Schwarm" war ursprünglich ein Kleinkörper aus dem Asteroidengürtel. Seine Reste werden als grobe Oktaedriten der Gruppe IA klassifiziert. Chemische Zusammensetzung: 92,6 % Eisen, 6,68 % Nickel, 0,43 % Cobalt, 0,25 % Phosphor, 87 ppm Gallium, 407 ppm Germanium und 3,6 ppm Iridium.

  • Das Gebiet des heutigen Venezuela ist von verschiedenen, von Mittelamerika eingewanderten Volksstämmen besiedelt (Nachkommen einer mongoloiden Rasse, die ab etwa 40.000 BC über eine damals bestehende Landbrücke von Nordostasien [Sibirien] nach Nordamerika [Alaska] gekommen und im Laufe der Jahrtausende immer weiter nach Süden vorgedrungen ist), die zunächst noch ausschließlich als Jäger und Sammler leben.
  • Im heutigen Andira im Oberland des heutigen ostbrasilianischen Bundesstaates São Paulo entsteht die Siedlung Andira. Die dort lebenden Menschen beherrschen noch nicht die Herstellung von Keramik („präkeramisch“) und jagen mit gestielten Spitzen.
2700 BC
Südamerika

Im heutigen Peru, 200 Kilometer nördlich des heutigen Lima und 25 Kilometer landeinwärts der Pazifikküste im Tal des Rio Supe entsteht die Stadt Caral und reiht sich damit zu den bekannten Ursprungszentren der menschlichen Zivilisation neben Mesopotamien, Ägypten, Indien und China ein. Caral umfasst eine Fläche von 60 Hektar und besteht aus zwei kreisförmigen in den Boden eingesenkten Flächen. Begrenzt wird die Siedlung durch sechs flache pyramidenförmige Erhebungen, von denen die größte 160 m lang, 150 m breit und 18 m hoch ist. Am Eingang der Pyramide befinden sich zwei 3,5 m hohe Monolithen aus Granit. Woher die Steine stammen, ist noch nicht geklärt. Die kleinste Pyramide ist 60 m lang, 45 m breit und hat eine Höhe von 10 m (Zum Vergleich: die etwa 1000 Jahre ältere Cheops-Pyramide hat eine Höhe von 140 Metern und eine massive Steinummantelung). Die in den Boden eingesenkten Flächen erinnern an ein Amphitheater. Befestigte Anlagen, Wehrgräben oder -wälle und Waffen werden in Caral nicht gefunden. Die Ausgräberin von Caral, Ruth Shady Solis vermutet, dass die Küstengebiete durch El Niño regelmäßig mit verheerenden Überschwemmungen heimgesucht werden und die Einwohner in das Wüstengebiet trieb. Tatsächlich ist das gesamte Tal von Bewässerungskanälen durchzogen und ermöglicht so den Anbau von Kürbis, Bohnen und besonders intensiv Baumwolle. Bei der Nähe zur Küste ist die Verwendung von Meeresfischen als Nahrungsmittel nicht verwunderlich. Daraus auf größere Handelsaktivitäten Carals zu schließen oder es gleich zur Handelsmetropole zu stilisieren, ist unangemessen. In der Kultur von Caral finden sich Flöten, Drogen, Fischgräten, Schnecken und Muscheln, die auch im Amazonasgebiet vorkommen. Die Einwohnerzahl von Caral ist eher gering, sie wird auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung mit ungefähr 1.000 angegeben.

2627 BC
Südamerika

In der ältesten bekannten Stadt auf dem amerikanischen Kontinent, Caral (heute Peru), wird eine Stufenpyramide gebaut. Außerdem entstehen Häuser für mindestens 3000 Menschen, Amphitheater und Tempelanlagen. Künstliche Bewässerungssysteme sorgen für Fruchtbarkeit inmitten des Wüstengebietes. Weitere Funde beweisen, dass die Bevölkerung Handel mit den Küsten- und Amazonasgebieten treiben.

2. Jahrtausend BC
Südamerika

Überall in Südamerika entwickeln sich einzelne lokale Kulturen.

1600 BC
Südamerika

An der Küste Ecuadors entsteht die Machalilla-Kultur. Sie führt in den Anden die weit verbreiteten Keramikgefäße mit Henkel ein, die noch bei den Chavín, Mochica und Chimú zu finden sind.

1000 BC
Südamerika

Die Arawaken wandern den Orinoco entlang, bis sie sich am Delta niederlassen. Sie kennen keine Keramik, verfügen über Kanus und leben von Fischfang, der Jagd und vom Anbau von Mais, Bohnen, Süßkartoffeln, Kürbisse und Maniok. Bereits bekannt sind auch Erdnüsse, Pfeffer, Ananas, Tabak und Baumwolle. Nach der Entdeckung durch die Spanier fallen sie binnen eines Jahrhunderts Seuchen zum Opfer.

300 BC
Südamerika

Die Nazca-Kultur, die geheimnisvolle Linien in den Küstenboden scharren und bereits Bewässerungskanäle kennen, entsteht. Benannt wird diese Kultur nach der nahegelegenen Stadt Nazca, etwa 500 Kilometer südlich von Lima.

1. Jahrhundert BC
Südamerika

Um den Titicacasee entwickelt sich die Tiahuanaco-Kultur. Ob es tatsächlich ein Tiahuanaco-Reich gegeben hat, ist nicht geklärt. Die Spuren dieser Kultur sind aber in Peru, Bolivien und dem Norden Chiles zu bemerken.

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Volk der Chibchas

Die Menschen in der Region der heutigen Stadt San Agustín im heutigen südlichen Kolumbien beginnen damit, Pyramiden zu bauen und entwickeln einen eigenen Stil der Steinbildhauerei.

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Stamm der Moxos

Moxos hört auf, ein bedeutender religiöser Ort in Südamerika zu sein. Moxos (oder Llanos de Moxos) ist eine saisonal überschwemmte tropische Savanne, die im bolivianischen Amazonas liegt.

1. Jahrhundert AD
Südamerika

Im Norden existiert die Mochica-Kultur, die im Wüstenstreifen an der Pazifikküste eine ertragreiche Landwirtschaft mit ausgeklügelten Bewässerungssystemen betreibt. Sowohl die Keramik als auch die Metallverarbeitung sind hoch entwickelt. Neben Gold und Silber wird auch Kupfer verarbeitet. Die Mochica haben mehrere Fürstentümer.

800
Südamerika

Am Ostrand der Anden leben die Chachapoyas. Von ihnen ist nur sehr wenig bekannt. Das kriegerische Volk ist hochgewachsen und hellhäutig. Die Überbleibsel ihrer Kultur sind völlig untypisch für südamerikanische Andenvölker. Berühmt sind die Felsengräber, die sie an hohen Steilklippen hinterlassen.

1370
Reich der Chimú

Die Chimus entwickeln sich mit der Hauptstadt Chan Chan in der Gegend um Trujillo in Peru. Ihre Fähigkeiten im Kunsthandwerk sind weniger ausgeprägt als bei den Mochica. Sie legen mehr Wert auf Massenproduktion und Nutzgegenstände.
Chimu-Kultur

1438
Südamerika

Die Inka herrschen über große Teile Südamerikas und schaffen ein riesiges Reich.

1494
Südamerika

Südamerika wird im Vertrag von Tordesillas von Papst Alexander VI. zwischen Spanien und Portugal aufgeteilt. Der östliche Teil, große Teile des heutigen Brasilien, wird Portugal zugesprochen. Panama und der Rest des Kontinents fällt an Spanien. Die spanische Eroberung erfolgt von Mittelamerika und aus der Karibik, auf der Suche nach dem sagenhaften Goldland El Dorado. Die Geschichte und Besiedelung des portugiesischen Teiles befindet sich in der Geschichte Brasiliens.

1520
Südamerika

Die ersten Siedlungen der spanischen Einwanderer entstehen im heutigen Venezuela, Kolumbien und Argentinien. Angetrieben durch die reichen Goldquellen in Mexiko, erkundet Francisco Pizarro von Panama aus die Pazifikküste Südamerikas für die spanische Krone, auf der Suche nach Reichtümern.

1526
Südamerika

Der spanische Eroberer Francisco Pizarro gelangt ins heutige Ecuador und nach Peru.

1532/1533
Südamerika

Dem spanischen Eroberer Francisco Pizarro gelingt es, die Wirren des Bürgerkrieges zwischen den Inka Huáscar und Atahualpa auszunutzen und das riesige Reich zu unterwerfen. Zu Hilfe kommen ihm dabei die von den Einwanderern mitgebrachten Krankheiten, die für die ursprüngliche Bevölkerung verheerende Folgen haben. Besonders in der Karibik wurde die Bevölkerung innerhalb kürzester Zeit fast völlig ausgelöscht.

1542
Südamerika

Auch bei der Eroberung der Gegend des heutigen Peru kommt es zu exzessiven Massakern. Um die Frage der Behandlung der Indianer entwickelt sich ein umfassender ideologischer Konflikt mit den Exponenten Bartolomé de Las Casas als "Generalverteidiger der Indios" und Juán Ginés de Sepúlveda, der die Indios als eine Art Untermenschen betrachtet. Dieser Streit führt zum Erlass der "Neuen Gesetze", die zwar die Indios teilweise schützen, vielfach jedoch unwirksam sind und teilweise zurückgenommen werden. Auch spätere Ansätze der spanischen Krone, eine Gesetzgebung zum Schutz der Indianer zu entwickeln, scheitern an mangelndem Umsetzungswillen und der Realität der kolonialen Gesellschaft angesichts der Profitabilität der Ausbeutung. Traurige Berühmtheit erlangen dabei die Silberminen von Potosí, in denen im Lauf der Kolonialzeit unzählige Indios unter unerträglichen Bedingungen arbeiten und weit über eine Million daran zugrunde gehen. Auch die Zwangsarbeit im Rahmen der Encomienda führt zu desolaten Verhältnissen für die indigene Bevölkerung, dazu kommt die soziale Zerrüttung durch die Vernichtung der indigenen Kultur im Namen der Religion und Zivilisation. Außerdem nehmen die Indios den niedrigsten und schwächsten Rang in der kolonialen Kastengesellschaft ein.

1543
Südamerika

Mit der Stabilisierung des riesigen spanischen Reiches und der Gründung des Vizekönigreiches Neuspanien (Mexiko und Venezuela) und des Vizekönigreiches Peru (spanischer Teil von Südamerika und Panama) mit Lima als Hauptstadt gibt es zwei Vertreter des Königs auf dem Kontinent. Der Vizekönig von Peru gilt wegen der Silbervorkommen in Potosí als höhergestellt. Das Reich wird in Provinzen eingeteilt, dem jeweils ein Gouverneur mit administrativen und richterlichen Befugnissen vorstehen.

1717
Südamerika

Ecuador, Kolumbien und Venezuela lösen sich aus dem Vizekönigreich Peru und bilden das Vizekönigreich Neugranada.

1776
Südamerika

Bolivien, Chile, Argentinien und Paraguay lösen sich aus dem Vizekönigreich Peru und schaffen das neue Vizekönigreich des Río de la Plata.

ab 19. Jahrhundert
Südamerika

Angeregt durch die Französische Revolution und die Unabhängigkeit der britischen Kolonien in Nordamerika, vor allem aber verursacht durch Mängel im spanischen Kolonialsystem und dem spanischen Handelsmonopol, entwickelt sich die Auflehnung gegen das spanische Mutterland. Entscheidend ist dabei die Rolle der kreolischen Oberschicht, die aufgrund von wirtschaftlichen Interessen, Streben nach Macht und durch den durch spanische Enteignungsmaßnahmen ausgelösten ökonomischen Druck die Unabhängigkeitsbewegung initiiert und vorantreibt. Die Forderung nach Unabhängigkeit wird seit 1808 diskutiert und 1809 kommt es in den Real Audiencias Chacras (heute Bolivien) und Quito zu ersten Aufständen, denen sich im folgenden Jahr die restlichen Staaten in Spanisch-Amerika anschließen. Die zuerst verwirklichte Selbstverwaltung, der erst später Unabhängigkeitserklärungen folgen, ist im Sinne der von Napoleon Bonaparte besetzten Spanier und wird durch die Verfassung von Cádiz 1812 noch weiter gefördert. Die endgültige Loslösung vom Mutterland ist auch in den Reihen der Kreolen nicht unumstritten, so dass es neben den Auseinandersetzungen mit den Kolonialtruppen auch zu inneren Kämpfen kommt. Die vor allem im heutigen Kolumbien massiven Kämpfe untereinander verhindern schnelle und nachhaltige Siege gegen die Spanier, deren Aufmerksamkeit wegen der Franzosen im eigenen Land gebunden ist. Lediglich in Argentinien halten sich die Separatisten durchgängig. Eine argentinische Expedition scheitert 1811 in Paraguay, aber die Patrioten dort setzen sich noch im gleichen Jahr gegen die Royalisten durch. 1813 löst sich das Land von Argentinien und wird eigenständige Republik.
Unter dem Widerstand der Royalisten zerbrechen in Bolivien, Ecuador und sogar zweimal in Venezuela die frühen Republiken. In Bolivien ändern daran auch wiederholte Expeditionen der Argentinier nichts. Peru, in dem der Vizekönig mit einer Mischung aus Härte und Entgegenkommen reagiert, kommen die Patrioten nicht über vereinzelte, letztlich fruchtlose Aufstände hinaus. Dadurch finden die Spanier Perus Gelegenheit, einen Feldzug nach Chile zu starten, der zwischen 1814 und 1817 die dortige Republik zwischenzeitlich beendet. 1815 entsendet der zur absolutistischen Herrschaft in Spanien zurückgekehrte Ferdinand VII. ein Expeditionsheer zur Rückeroberung der Kolonien in Südamerika. Da dieses mit der Rückeroberung von Kolumbien und dem zwar schon 1814 unterworfenen, aber nicht wirklich zu befriedenden Venezuela nahezu ausgelastet ist, bleiben für die übrigen Länder, Argentinien voraus, nicht genügen Truppen, um wirklich erfolgreich zu sein.
Nach dem zurückgeschlagenen spanischen Rückeroberungsversuch, rüsten die Argentinier einen Feldzug zur Befreiung Chile, der erfolgreich verläuft. Im Norden kann sich Simón Bolívar, der die zweite Republik in Venezuela erkämpft und wieder verliert, nach vergeblichen Versuchen, am unteren Orinoko Ende 1817 festsetzen. Seine Anstrengungen, Caracas zu erobern, blieben erfolglos, bis er eine Kampagne ins schwächer bewachte Kolumbien führt, mittels derer er die Spanier dort 1819 besiegen kann. Während die Patrioten die Befreiung weiterer Länder vorbereiten, ist auch Ferdinand VII. nicht untätig. Ein zweites Heer, fast doppelt so stark wie das erste, soll Anfang 1820 seine Kolonien endgültig sichern, aber ihr Anführer, Rafael del Riego, wendet sich gegen seinen König und zwingt ihn militärisch zur Anerkennung der Verfassung von 1812. Auch wenn diese Phase nur bis Ende 1823 dauert, verschafft sie doch den Republikanern Südamerikas die Zeit, ihr Werk zu vollenden.
Während der Argentinier José de San Martín, der mit Bernardo O'Higgins Chile befreite, 1820 nach Peru aufbricht, um die spanische Herrschaft zu beenden, bereitet Bolívar die Niederwerfung der Spanier in seiner venezolanischen Heimat sowie im heutigen Ecuador vor. Die von den Ereignissen in Spanien frustrierten Kolonialtruppen verlieren 1821 Venezuela und 1822 Ecuador. Damit wird das von Bolívar angestrebte „Großkolumbien“ Realität. San Martín bringt sich derweil in Peru selbst um die Früchte seiner guten Arbeit und ist gezwungen, sich von Bolívar helfen zu lassen. Dieser jedoch zieht es vor, in eigener Verantwortung Peru den Spaniern zu entreißen. 1824 gelingt dies schließlich Antonio José de Sucre, der bereits Ecuador im Auftrag Bolívars der Unabhängigkeit zuführte. Mit dem Fall Perus steht das heutige Bolivien isoliert und die Spanier dort bekämpfen sich gegenseitig, so dass Sucre das Land ohne Schlacht 1825 endgültig aus der kolonialen Abhängigkeit führen kann.
Uruguay, das Teil des Vizekönigreichs La Plata ist, wird nach Kämpfen von den Vereinigten Provinzen von Rio de la Plata (heute Argentinien) 1828 unabhängig. In Brasilien sind die Portugiesen im Umgang mit ihren Kolonisten geschickter. 1822 entlassen sie das Land in die Unabhängigkeit, aber der Kaiser Pedro I. ist ein Sohn des portugiesischen Königs. Daher kann man wohl erst 1889 von einer echten Souveränität sprechen, als die Monarchie in Brasilien abgeschafft wird. Guyana wurde 1966 von England in die Unabhängigkeit entlassen, Surinam von den Niederländern 1976. Französisch-Guyana ist bis heute Übersee-Département.

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