Ozeanien

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OZEANIEN

Ozeanien ist die Bezeichnung für eine kulturelle und wirtschaftliche Zusammenfassung der Inselwelt des Pazifiks zu einem Kontinent. Ozeanien ist nach dieser Definition der kleinste Kontinent an Landmasse und der zweitkleinste in Bezug auf die Bevölkerung. Die über 7.500 Inseln umfassen zusammen eine Landfläche von fast 1,3 Millionen Quadratkilometern und erstrecken sich über ein Meeresgebiet von etwa 70 Millionen Quadratkilometern. Etwa 2.100 der Inseln sind bewohnt. 30,8 Millionen Menschen leben heute dort.

Ozeanien ist kein Kontinent im geologischen Sinn, da nur Australien, Neukaledonien, Neuseeland, Neuguinea und Tasmanien aus kontinentaler Erdkruste des einstigen Kontinents Gondwana bestehen: So bilden Neuseeland, Neukaledonien und die Lord-Howe-Schwelle mit der Lord-Howe-Inselgruppe ein großes Stück des einstigen kontinentalen Schelfs Gondwanas, den Mikrokontinent Zealandia. Australien und die beiden Inseln Neuguinea und Tasmanien sind nur durch flache Meeresstraßen voneinander getrennt, noch während der letzten Eiszeit bildeten sie eine zusammenhängende Landmasse namens Sahul, da damals der Wasserspiegel im Pazifik etwa 100 m tiefer als heute war.

Die meisten Inseln Ozeaniens sind vulkanische Erhebungen im durchschnittlich 4000 m tiefen Pazifischen Ozean. Sie offenbaren ihre Herkunft entweder durch einen sichtbaren, aus dem Meer herausragenden Vulkankrater, oder sie reichen nahe an die Meeresoberfläche heran, und auf der Spitze des Vulkankraters findet sich ein Korallenriff oder ein Kalksteinfelsen. Häufig finden sich Mischformen, wie beispielsweise eine Vulkaninsel mit Korallengürtel und von Höhlen durchsetzten Kalksteinfelsen. Auslöser der vulkanischen Aktivitäten sind geologische Vorgänge in der ozeanischen Erdkruste. Das sind Bewegungen der im Gebiet des Pazifik sich befindenden großen und kleinen Lithosphärenplatten, die dann beispielsweise zum so genannten Pazifischen Feuerring führen. Dort wo es zur Subduktion, beispielsweise der Pazifischen Platte kommt, entstehen Tiefseegräben, Inselbögen und manchmal Seebecken (das Backarc-Becken). Graben, Bogen und Becken gehören geologisch zusammen, wie beispielsweise der bis 10.882 m tiefe Tongagraben östlich der Inselgruppe Tonga und das westlich Tongas liegende Lau-Becken. Eine weitere Quelle vulkanischer Aktivitäten ist der so genannte Hot-Spot-Vulkanismus, der im Ozean lange Inselketten erzeugt, wie beispielsweise die Hawaii-Emperor-Inselkette mit den Inseln des Kure-Atolls, der Midwayinseln und den Inseln Hawai?is als Endpunkt.

Es wird angenommen, dass der moderne Mensch vor etwa 60.000 Jahren erstmals den Australischen Kontinent besiedelt hat. Bis vor etwa 35.000 Jahren war über die kontinuierliche Landverbindung von Neuguinea bis nach Tasmanien die erste Besiedelung abgeschlossen. Es wird angenommen, dass auch Teile der Salomonen schon damals besiedelt wurden.

Eine zweite Besiedelung begann, als ab etwa 1500 BC Melanesien und Mikronesien von Menschen austronesischer Sprache besiedelt wurden. Um das Jahr 1 erreichten sie Polynesien, zwischen dem zweiten und sechsten Jahrhundert Hawaii, im 5. oder 6. Jahrhundert n. Chr. die Osterinsel und Neuseeland zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert.

Im 16. Jahrhundert begann mit der Entdeckung Ozeaniens durch die Europäer eine neue Besiedlung. Ihre Hautfarbe kam ihnen sehr entgegen. Unter den Ureinwohnern erzählte man sich von Göttern, die vom Meer kommen und weiß sein werden. Entsprechend wurden sie empfangen. Bis ins 18. Jahrhundert wurde Ozeanien nach und nach entdeckt und kartiert.

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Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Ereignis
120.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Aptium

Zu den herausragenden Ereignissen der mittleren Kreidezeit zwischen etwa 120 Millionen und 80 Millionen Jahre BC gehört eine gewaltige Superplume-Aktivität im Bereich des westlichen Pazifiks. Der 40 Millionen Jahre anhaltende Vulkanismus riesigen Ausmaßes auf dem pazifischen Ozeanboden hat globale Konsequenzen. Trotz der in der Kreide vorherrschenden vergleichsweise sehr warmen Temperaturen gibt es Hinweise auf eine Vereisungsphase im Bereich der Pole vor etwa 91,2 Millionen Jahren.

100.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Cenomanium - Antarktika / Zealandia

Der Kontinent Zealandia löst sich zwischen 130 und 85 Millionen Jahre BC von Antarktika, bleibt aber noch mit Australien verbunden.

70.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium - Australia / Antarktika / Zealandia

Der Kontinent Zealandia, der sich bereits zwischen 130 und 85 Millionen Jahre BC von Antarktika löste, jedoch noch mit Australien verbunden blieb, löst sich nun auch zwischen 85 und 60 Millionen Jahre BC von Australien. Daraufhin verliert der Kontinent an Höhe und wird im Laufe von Millionen Jahren im Meer verschwinden.

27.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Laurasia / Gondwana / Australien / Antarktis

Zwischen Gondwana (Afrika) und die Laurasia (Eurasien) entwickeln sich Landbrücken, die die Voraussetzung dafür sind, dass sich Tiere weit verbreiten können. Ab jetzt nehmen lediglich Australien und Antarktis eine gesonderte Entwicklung.

25.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Laurentia / Laurasia / Indien / Gondwana / Australien / Antarktis

Die Kontinente der Erde nehmen in etwa ihre heutigen Positionen ein. Nord- und Südamerika sind noch nicht durch Mittelamerika verbunden, auch Afrika und Eurasien sind noch durch die kontinuierlich schmäler werdende Thetys getrennt. Australien und Antarktis haben sich bereits gelöst, befinden sich aber noch nahe beieinander. Die Indische Platte kollidierte mit der Eurasischen und es bildete sich der Himalaya. Große Flächen in Nordamerika, Eurasien und Afrika verlanden, aus der Inselwelt Europa beginn sich langsam eine zusammenhängende Landfläche zu bilden.

24.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Chattium - Australien / Antarktis / Zealandia

Der Kontinent Zealandia, der sich zwischen 130 und 60 Millionen Jahre BC von Antarktis und später von Australien löste, versinkt nun endgültig fast ganz unter den Meeresspiegel. Der südliche Teil von Zealandia, der von der Pazifischen Platte umgeben ist, bewegt sich im Vergleich zum nördlichen Teil, der von der Indo-Australischen Platte umgeben ist, nach Norden. Die Bewegung an dieser Plattengrenze ist verantwortlich für den Versatz des New Caledonia Basin im Vergleich zu seiner ursprünglichen Fortsetzung, dem Bounty Trough östlich von Neuseeland. Die beiden Becken sind durch ins Stocken geratenes Seafloor-Spreading entstanden (Failed Rift). Vulkanismus gab es in Zealandia bereits während und nach dem Loslösen der Antarktis und Australiens von Gondwana. Auch wenn sich Zealandia bereits bis zu 6000 Kilometer von der Antarktis entfernt hat, so weist das zu Grunde liegende Magma die gleiche Zusammensetzung auf wie das der vulkanischen Vorgänge in Australien und in der Antarktis. Vulkanische Bildungen sind weit verbreitet, aber abgesehen von den großen Schildvulkanen, die Banks Peninsula und Otago Peninsula formten, werden nur geringe Mengen vulkanischer Produkte gefördert. Die Ursache für den Vulkanismus ist noch unklar; möglicherweise geht er auf einen Mantelplume zurück, über den Zealandia hinwegzog, und der Hotspot-Vulkanismus auslöst. Auf diese Weise entsteht möglicherweise die Kette der untermeerischen Vulkane der Lord Howe Seamount Chain.

160.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) – Ostafrika / Terra

Der erste Mensch der Gattung Homo sapiens kommt im Gebiet des heutigen Äthiopien auf. Die Befürworter des „Arche-Noah-Modells“ gehen davon aus, dass sich aus diesen Menschen der heutige Mensch auf dem ganzen Planeten entwickelte. Andere sehen den Ursprung des Homo sapiens multiregional; so sei er an vielen Orten zur gleichen Zeit erschienen und habe sich den lokalen Umweltbedingungen jeweils angepasst. Ein Austausch von Genen unter diesen multiregionalen Homini habe dafür gesorgt, dass der jetzt lebende Mensch Homo sapiens Nachkomme aus einer Mischbevölkerung sei.

60.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien / Neuguinea / Ozeanien

Die ersten Homo sapiens, über eine noch bestehende Landbrücke aus Südostasien kommend, treffen auf dem Kontinent Australien ein, der noch mit Neuguinea und Tasmanien verbunden ist, und besiedeln den gesamten Kontinent sowie den Rand Ozeaniens, das jedoch vorerst weitestgehend unbesiedelt bleibt.

55.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien / Ozeanien

Australien, Tasmanien und Neuguinea bilden einen einzigen Kontinent, den Sahul. Die dort lebenden Bewohner der Gattung Homo erectus verstehen es, Bootsreisen von mindestens 100 Kilometer Länge zu unternehmen, um nach bewohnbaren Inseln in Ozeanien zu forschen.

40.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südostasien / Ozeanien

Infolge des noch im Eis gebundenen Wassers liegt der Meeresspiegel während des Höhepunkts dieser Eiszeit etwa 120 Meter tiefer als im Jahre 1950 AD. Von Südostasien aus besiedeln über eine derzeit noch bestehende Landbrücke in mehreren Schüben dunkelhäutige Völker (Tapiro-Pygmäen, Papua) die von dichtem Regenwald bedeckte Insel Neuguinea nördlich von Australien. Die Landbrücke ist lediglich bei der heutigen Makassarstraße und dem Timorgraben von einem etwa 100 Kilometer breiten Ozean unterbrochen. Am Anfang des 21. Jahrhunderts a.D. werden auf Neuguinea, der mit fast 772.000 Quadratkilometern nach Grönland zweitgrößten Insel der Erde, die in ihrer gesamten Breite von einer aus zahlreichen, bis zu 5.000 Meter hohen, zum Teil erloschenen Vulkanen bestehenden Gebirgskette durchzogen ist, rund 700 Volksstämme mit ebenso vielen unterschiedlichen Sprachen existieren. Zahlreiche dieser zum Teil untereinander verfeindeten Stämme leben im unzugänglichen Inselinneren noch immer völlig isoliert nach alten Traditionen als Sammler und Jäger und vom Wanderackerbau.

33.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Ozeanien

Auf dem Bismarckarchipel und auf Buka auf den nördlichen Salomonen treffen Menschen aus Asien ein. Diese Siedler haben bereits kurze Meeresstrecken mit Booten bewältigt.

28.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien / Vorzeit / Ozeanien

Auf der heutigen Insel Neuguinea, die immer noch über eine Landverbindung zu Australien verfügt, werden das Hochland und einige Inseln durch Gruppen von Melanesiern besiedelt.

26.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)

Beginn des letzten und kältesten Stadiums der Eiszeit. Zum Höhepunkt der Eiszeit ist der Meeresspiegel 100 bis 150 Meter unter dem heutigen Stand, da sich das Wasser in den Eiskappen befindet.

14.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südostasien / Australien / Ozeanien

Infolge der Erderwärmung und der daraus resultierenden Meeresspiegelerhöhung beginnt die Entstehung der Sundainseln wie zum Beispiel Java, Borneo und Sumatra, die bis jetzt eine Landbrücke nach Australien darstellten. Viele Menschen, die dort leben, interessieren sich nun für eine Auswanderung nach Polynesien.

12.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südostasien / Ozeanien / Südamerika

Im Gebiet des heutigen Brasilien existieren Menschen, die nicht über die Landbrücke von Asien aus nach Nordamerika eingewandert und anschließend nach Südamerika zogen. Die Gesichtszüge dieser Menschen sind nicht mongoloid, sondern scheinen aus Südostasien oder aus Melanesien zu stammen.

11.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika / Ozeanien / Australien

In der Nähe von Belo Horizonte lebt „Luiza“, deren Skelett 13,5 Tausend Jahre später gefunden und untersucht wird. Es wird festgestellt, dass „Luiza“ große Ähnlichkeit mit australischen Aborigines und Melanesiern hat. Dies wäre ein Indiz dafür, dass die Bewohner Südamerikas nicht nur über die Landverbindung im Norden Nordamerikas, sondern auch per Boot über den Pazifik nach Südamerika gelangen.

7500 BC
Nordamerika / Ozeanien / Japan

Der "Kennewick Man" lebt im Nordwesten Amerikas und gleicht physiognomisch den Polynesiern oder Ainu Japans.

6500 BC
Neuguinea

Im Gebiet der Western Highlands auf der Insel Neuguinea beginnen die Menschen mit der Landwirtschaft in der Nähe des heutigen Ortes Kuk. Kuk gilt als klassische "historische Agrarlandschaft"

1500 BC
Südostasien / China / Ozeanien

Von den heutigen Philippinen und von Taiwan aus beginnt die eigentliche Besiedlung Melanesiens und Mikronesiens.

um 1 BC
Südostasien / China / Ozeanien

Die seit 1000 Jahren in Melanesien und Mikronesien siedelnden Menschen erreichen die ersten polynesischen Inseln.

3. Jahrhundert
Ozeanien / Hawaii

Die ersten Menschen erreichen die Inselgruppe von Hawaii.

6. Jahrhundert
Ozeanien / Osterinseln

Die ersten Menschen erreichen die Osterinseln.

12. Jahrhundert
Ozeanien / Neuseeland

Die ersten Menschen erreichen Neuseeland.

anschließend
wird fortgesetzt.
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