Neogen

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NEOGEN

Von 23,04 bis 2,589 Millionen Jahre BC

Die Erde im Neogen (Quelle: Wikipedia.de) Home
Jahreschroniken
Paläogen - Neogen - Pleistozän
Ereignis
23.030.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Aquitanium - Europa

Das Aquitanium (im deutschen Sprachgebrauch meist zu Aquitan verkürzt oder als Aquitan-Stufe bezeichnet), in der Erdgeschichte die unterste chronostratigraphische Stufe des Miozäns (Neogen), beginnt. Der Name der Stufe leitet sich vom lateinischen Namen der Aquitaine in Frankreich her. Die untere Grenze der Stufe wird durch mehrere Ereignisse charakterisiert: Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone C6Cn.2n, Erstauftreten der Foraminiferen-Art Paragloborotalia kugleri und durch das Aussterben der kalkigen Nannoplankton-Art Reticulofenestra bisecta (Basis der Nannoplankton-Zone NN1). Das Ende wird durch das Erstauftreten der Foraminiferen-Art Globigerinoides altiaperturus bzw. die obere Grenze der magnetischen Polaritäts-Chronozone C6An definiert.


Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Aquitanium - Europa
Auf dem sich bildenden Kontinent Europa gibt es große trockene Steppen- und Savannengebiete mit vielen Großsäugern.

22.500.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Aquitanium - Grönland / Island

Vor etwa 20 bis 25 Millionen Jahren treibt ein Teil des Nordatlantischen Rückens gegen einen in Ost-Grönland tätigen „hot spot“. Die gemeinsame Magmaproduktion an dem Hochrücken, der heute Island bildet, und dem „hot spot“ verursachen einen starken regionalen Vulkanismus. Als Folge davon erhebt sich Basaltgestein aus dem Meer. Emporragende Zentralvulkane, langgestreckte Vulkanspalten und deren Lavafelder bilden ein hohes Plateau aus Lavaschichten, Gängen, Vulkanruinen und Sedimenten. Durch das Auseinandertreiben der Platten, das bis heute durchschnittlich zwei Zentimeter im Jahr beträgt, wächst die Insel Island langsam zu ihrer heutigen Größe an.

22.000.000 BC
Deinotherium (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Aquitanium - Asien / Europa / Afrika

Im Gebiet des heutigen Bayern, aber auch in anderen Teilen Mitteleuropas sowie in Afrika und in Vorderasien existierten die ältesten Rüsseltiere, die sogenannten "Hauer-Elefanten" oder auch Deinotherien (andere Bezeichnung: Dinotherien). Die im Gebiet des heutigen Deutschland lebende Art hat die Bezeichnung "Dinotherium bavaricum".

21.000.000 BC
Proconsul africanus, der erste "Hominide" (Quelle: worldpress.com)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Aquitanium - Afrika

Die früheste Form von Menschenaffen der Gattung Proconsul erscheint in Afrika. Diese Gattung der Primaten lebt vor allem im Gebiet des heutigen Kenia - zumeist auf der Insel Rusinga im Victoriasee - und Uganda. Proconsul ist der erste Vertreter der "Hominoidea" ("Menschenartigen"). Er ist ein schwanzloser Vierfüßer ohne Überaugenwulst (Torus supraorbitalis) mit einem relativ kurzen Mund und - abhängig vom Geschlecht – unterschiedlich stark ausgebildeten Eckzähnen. Für die größten bekannten Exemplare wird ein Gehirnvolumen von ungefähr 150 bis 180 Kubikzentimetern berechnet, was ungefähr dem eines heute lebenden Siamang entspricht. Arme und Beine sind recht lang und zudem ungefähr gleich lang, woraus geschlossen werden kann, dass diese Lebewesen – vergleichbar den heutigen Gibbons – Bewohner von Regenwäldern sind und durch die Bäume hangeln, sich aber auch zeitweise am Boden aufhalten. Aus der Beschaffenheit ihrer Zähne wird geschlossen, dass sich die Proconsul vorwiegend von Früchten ernähren. Die Bezeichnung Proconsul („vor dem Consul“) wird 1933 von Arthur Tindell Hopwood (1897–1969) gewählt, vermutlich in Anspielung auf den Schimpansen Consul, der in den 1930er-Jahren im Londoner Zoo lebt.

20.440.000 BC
Indricotherium (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Burdigalium
  • Das Burdigalium (im deutschen Sprachgebrauch meist zu Burdigal verkürzt), in der Erdgeschichte die zweite chronostratigraphische Stufe des Miozäns (Neogen), beginnt. Der Name der Stufe leitet sich nach dem lateinischen Namen von Bordeaux (= Burdigala) (Frankreich) ab. Die Stufe und der Name wurden vom französischen Geologen Charles Depéret 1892 vorgeschlagen und in die wissenschaftliche Literatur eingeführt. Die untere Grenze der Stufe wird durch das Erstauftreten der Foraminiferen-Art Globigerinoides altiaperturus bzw. die obere Grenze der magnetischen Polaritäts-Chronozone C6An definiert. Die Stufe endet mit dem Ersteinsetzen der Foraminiferen-Art Praeorbulina glomerosa bzw. der Obergrenze der magnetischen Polaritäts-Chronozone C5Cn.1n. Ein offizielles Typprofil der Internationalen Kommission für Stratigraphie (GSSP = "Global Stratotype Section and Point") für diese Stufe ist noch nicht festgelegt.
  • Das größte landbewohnende Säugetier allerzeiten, der Indricotherium (auch Paraceratherium genannt), stirbt nach gut 18 Millionen Jahren der Existenz seiner Gattung aus. Dieses Tier mit einem Gewicht von bis zu 20 Tonnen gehört zur Familie der Nashornartigen und lebte im heutigen Ost-, Zentral- und Westasien sowie in Südosteuropa.
20.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Burdigalium - Asien / Europa / Afrika

Thetys, der Vorläuferozean des Mittelmeeres, bildet eine breite Wasserstraße zwischen dem Indischen Ozean und dem sich öffnenden Atlantik. Allerdings wird Thetys in Zukunft immer mehr eingeengt werden.


Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Burdigalium - Europa
In Europa existieren erste Wölfe und kleine Pferde.

17.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Burdigalium - Afrika

Das Klima in Afrika beginnt, immer trockener zu werden. Zugleich kommt es im Jahresverlauf zu immer stärkeren Temperaturunterschieden. Diese Änderungen der ökologischen Gegebenheiten verringern dem heutigen Forschungsstand zufolge die Vielfalt der Proconsulartigen, die für die Evolutionisten als Vorläufer sowohl der Menschenaffen als auch der Menschen gelten; zugleich entwickeln sich frühe Verwandte der Meerkatzenverwandten und der Menschenartigen zu den vorherrschenden Gattungen. Nachweisbar ist bei den Fossilien aus dieser Epoche, dass Anpassungen an eine härtere Nahrung entwickelt werden. Unter anderem entwickeln sich kräftigere Kiefer sowie dickere Zahnschmelz-Schichten auf den Backenzähnen.

16.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Burdigalium - Asien / Europa / Afrika

Weite Teile Eurasiens werden erstmals von Meerkatzenverwandten und von Menschenartigen aus Afrika besiedelt.

15.970.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium

Das Langhium, in der Erdgeschichte die dritte chronostratigraphische Stufe des Miozäns (Neogen) und die untere Stufe des Mittleren Miozäns, beginnt. Der Name der Stufe rührt von der Landschaft Langhe her, die sich rechts des Flusses Tanaro in der Provinz Cuneo und Asti in Piemont (Norditalien) erstreckt. Die untere Grenze der Stufe wird durch das Ersteinsetzen der Foraminiferen-Art Praeorbulina glomerosa bzw. der Obergrenze der magnetischen Polaritäts-Chronozone C5Cn.1n definiert. Die Grenze zur darauf folgenden Stufe des Serravallium ist durch das Erstauftreten der Nannofossil-Art Sphenolithus heteromorphus definiert. Sie liegt innerhalb der magnetischen Polaritäts-Chronozone C5ABr.

15.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Vorderasien / Europa / Afrika

Die Afrikanische Platte kollidiert mit Vorderasien. Dies führt zur Auffaltung von Kettengebirgen im Nahen Osten und beendet die Verbindung des entstehenden Mittelmeers zum Indischen Ozean. Von nun an bestehen nur noch Verbindungen zum Atlantik in Gestalt der Betischen Straße im Süden der Iberischen halbinsel nördlich der Betischen Kordillere und der Rif-Straße in Nordwest-Afrika, südlich des Rif-Gebirges. Die heutige Straße von Gibraltar wird von einem Gebirgsbogen, der die Betische Kordillere und Rif miteinander verbindet (Gibraltar-Bogen), verschlossen.


Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Afrika
Im 21. Jahrhundert errechnen Wissenschaftler, dass sich der Stammbaum der Menschenaffen und der Gibbons hier teilt. Sie haben angeblich gemeinsame Vorfahren; von nun an aber gehen die Entwicklungen getrennte Wege.

14.870.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Europa

Im Gebiet des heutigen Bayern schlägt ein Asteroid im Nördlinger Ries ein und verursacht einen Krater von 24 Kilometern Durchmesser. Wegen der mutmaßlichen Ähnlichkeit des Gesteins mit dem Gestein auf dem Mond werden hier im 20. Jahrhundert Trainingsprogramme US-amerikanischer Astronauten stattfinden.

14.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Asien

Die ersten Menschenaffen Asiens existieren in den nachweisbaren Gattungen Sivapithecus und Ramapithecus. Wegen seines menschenähnlichen Gebisses wird Ramapithecus im frühen vorigen Jahrhundert als Stammvater der Menschenartigen angesehen, später allerdings wird erkannt, dass er mit dem Orang-Utan enger als mit dem Menschen verwandt ist. Die Menschenaffen sind höher entwickelt als die Halbaffen und Affen. Sie haben ein größeres Gehirn und ein haarloses Gesicht, mit dem sie ihre Stimmung ausdrücken können.

13.820.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Serravallium

Das Serravallium, in der Erdgeschichte die vierte chronostratigraphische Stufe des Miozäns (Neogen) und die obere Stufe des Mittleren Miozäns, beginnt. Der Name der Stufe ist vom Ort Serravalle Scrivia in der italienischen Provinz Alessandria abgeleitet. Die untere Grenze der Stufe ist durch das Erstauftreten der Nannofossil-Art Sphenolithus heteromorphus definiert. Sie liegt innerhalb der magnetischen Polaritäts-Chronozone C5ABr. Die obere Grenze wird durch das letzte gemeinsame Vorkommen der kalkigen Nannofossil-Art Discoaster kugleri und der planktonischen Foraminiferen-Art Globigerinoides subquadratus definiert. Die Grenze ist assoziiert mit der kurzen normal-polaren magnetischen Polaritäts-Subchrone C5r.2n.

13.000.000 BC
Pierolapithecus catalaunicus (Quelle: Wikipedia.fr)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Asien / Europa

Die Zahl der Menschenartigen-Arten nimmt in Europa zu, unter anderem auf der Iberischen Halbinsel leben der Pierolapithecus und der Anoiapithecus und mindestens vier Arten des Dryopithecus. Eine vergleichbare Entwicklung vollzieht sich in Asien, allerdings werden die Oran-Utans die einzigen Überlebenden bleiben.

12.000.000 BC
Der Exoplanet PSO J318.5-22
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Galaxis

80 Lichtjahre von der Erde entfernt entsteht der gasförmige Exoplanet PSO J318.5-22. Er bekommt später eine Masse, die sechsmal größer ist als die des Jupiters. Es ist der bisher einzige bekannte Planet, der frei im Weltraum existiert, ohne um eine Sonne zu kreisen. Entdeckt wird der Planet im Jahre 2013 a.d. von Astronomen auf der Insel Maui (Hawaii).


Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Langhium - Island
Am Reyðarfjörður, Fáskrúðsfjörður und Stöðvarfjörður im heutigen Norden Islands entstehen große Zentralvulkane.

11.620.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium

Das Tortonium (häufig verkürzt zu Torton), in der Erdgeschichte die fünfte chronostratigraphische Stufe des Miozäns (Neogen), beginnt. Die Stufe ist nach der Stadt Tortona in der Provinz Alessandria, Region Piemont in Italien benannt. Die untere Grenze der Stufe ist durch das letzte gemeinsame Vorkommen der kalkigen Nannofossil-Art Discoaster kugleri und der planktonischen Foraminiferen-Art Globigerinoides subquadratus definiert. Die Grenze ist assoziiert mit der kurzen normal-polaren magnetischen Polaritäts-Subchrone C5r.2n. Die obere Grenze ist durch das unterste Vorkommen der planktonischen Foraminiferen-Art Globorotalia conomiozea definiert. Die Grenze liegt etwa in der Mitte der magnetischen Polaritäts-Chronozone C3Br.1r.

11.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Asien / Afrika

Im 21. Jahrhundert errechnen Wissenschaftler, dass sich die Menschenaffen in die asiatischen Arten (das sind die Vorfahren der Oran-Utans) und in die afrikanischen Arten (das sind die Vorfahren der Gorillas und der Schimpansen) teilen.


Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Europa
In dem Gebiet des heutigen Schleswig-Holstein, das jetzt noch unter dem Meeresspiegel liegt, leben Wale. Das größte Skelett von ihnen wird 2013 in Groß Pampau gefunden: Es ist 15 Meter lang.

10.300.000 BC
Titanotylopus nebraskensis (Quelle: Prehistoric Fauna carnivoraforum.com)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Nordamerika

Im Gebiet des heutigen Nebraska existiert das größte Kamel der Weltgeschichte mit einer Schulterhöhe von 3,50 Metern. Möglicherweise trägt dieses Kamel "Titanotylopus nebraskensis" noch keinen Fetthöcker, da dieser erst eine Anpassung an die Nahrungsmittel- und Wasserknappheit in besonders trockenen Lebensräumen sein wird.

10.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Afrika

Eine frühe Menschenaffenart in Afrika separiert sich von den Vorfahren der Menschenähnlichen (Hominini). Diese beiden Populationen vereinigen sich jedoch einige Jahrtausende später wieder und bilden eine Mischpopulation, in der es zu Kreuzungen kommt. In dieser Folge wird es in den nächsten mehr als vier Millionen Jahren immerwährende Abfolgen von Kreuzungen der Schimpansenvorfahren und der Hominini geben. Dieser Gen-Austausch ist durch das durchgängig sehr geringe Alter der X-Chromosomen belegt, die sich erst spät in der für Menschen charakteristischen Form herausbilden werden und den X-Chromosomen des Schimpansen sehr ähneln. Allerdings bleibt dieses Szenario unter Fachleuten in der Kritik.

9.600.000 BC
Oreopithecus (Quelle: http://bertsgeschiedenissite.nl/)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Europa

Die sogenannte Vallesium-Krise führt zu erheblichen Veränderungen der Ökosysteme in Europa: Von der spanischen Mittelmeerregion ausgehend verschwinden in West- und Mitteleuropa die subtropischen, immergrünen Wälder infolge allmählicher Abkühlung; an ihrer Stelle folgen laubabwerfende Bäume und in einigen südlichen Regionen Steppen. Diese Klimaveränderung hat auch einen tiefgreifenden Wandel in der Tierwelt zur Folge – die meisten europäischen Arten der Menschenartigen dieser Epoche sterben aus; einzig Oreopithecus überlebt vorerst auf einer Insel in der Region von Sardinien/Korsika.

8.000.000 BC
Diatryma (Quelle: Prehistoric Fauna carnivoraforum.com)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Südamerika

In Südamerika existiert der größte Vogel, der jemals auf der Erde lebte. Der Argentavis magnificens ist wahrscheinlich mit dem Geier verwandt und hat eine Flügelspannweite von 7,20 Metern. Er ist doppelt so groß wie der größte heutige Vogel, der Andenkondor mit 3,30 Metern Flügelspannweite. Die Flügelfläche des Argentavis magnificens beträgt 7 Quadratmeter. Der Vogel wiegt 70-78 Kilogramm.


Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Asien
Das Tibetische Hochland wird angehoben. Als Folge wird es künftig eine Steigerung der Intensität des Monsuns in Asien geben.

7.246.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Messinium

Das Messinium (auch verkürzt zu Messin), in der Erdgeschichte die oberste chronostratigraphische Stufe des Miozäns (Neogen), beginnt. Die Stufe ist nach der Stadt Messina auf Sizilien (Italien) benannt. Die untere Grenze ist durch das unterste Vorkommen der planktonischen Foraminiferen-Art Globorotalia conomiozea definiert. Die Grenze liegt etwa in der Mitte der magnetischen Polaritäts-Chronozone C3Br.1r. Die obere Grenze liegt beim Top der magnetischen Polaritäts-Chronozone C3r (rund 100.000 Jahre vor der Thvera normal-polaren Subchronozone C3n.4n). Außerdem liegt die Grenze nahe dem Aussterbehorizont der kalkigen Nannoplankton-Art Triquetrorhabdulus rugosus (= Basis der CN10b-Zone) und dem Erstauftreten der kalkigen Nannoplankton-Art Ceratolithus acutus.

7.000.000 BC
weiblicher Orang-Utan (Quelle: Wikipedia.ru)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Asien / Europa

Als Folge der seit einer Million Jahren andauernden Hebung des Tibetischen Hochlandes, das mit einer Steigerung der Intensität des Monsuns in Asien verbunden ist, führt dies zu einer Verringerung der Niederschlagshäufigkeit in Europa, was zu einem völligen Aussterben der Menschenartigen in Europa führen wird. Die Artenvielfalt in Asien geht zurück; nur der Orang-Utan und die Gibbons bleiben verschont.


männlicher Sahelantrophus tchadensis (Quelle: Wikipedia.ru)
Orrorin tugenensis (Quelle: evolution-mensch.de)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Afrika

In Ostafrika leben mit dem Orrorin tugenensis und dem Sahelanthropus tchadensis die beiden ältesten bisher bekannten Arten der aufrecht gehenden Hominini und somit nach Ansicht der Evolutionisten direkten Vorfahren des Menschen. Allerdings steht diese Deutung im Widerspruch zu den anhand der molekularen Uhr errechneten Befunden, denen zufolge die Trennung der Hominiden von den Schimpansen führenden Entwicklungslinien erst 1-2 Millionen Jahren später erfolgen wird. Das Gehirnvolumen von Sahelanthropus tchadensis beträgt ca. 320 bis 350 ccm. Die reduzierte Größe seiner Eckzähne kommt denen der Vormenschen sehr nahe. Die Überaugenwülste entsprechen weitgehend denen der heutigen Gorillas, die untere Hälfte des Gesichtes ist vergleichsweise menschenähnlich aufgebaut. Leider fehlen noch jene Skelettteile von Sahelanthropus, die einen sicheren Rückschluss auf seine Fortbewegungsart erlauben würden. Einige Forscher, insbesondere der Entdecker Michel Brunet (2001) deuten jedoch die Position des Foramen magnum als Beweis für den aufrechten Gang. Das Foramen magnum ist Durchtrittstelle für das Zentrale Nervensystem: je mittiger es unterhalb des Schädels positioniert ist, desto wahrscheinlicher ist die aufrechte Körperhaltung des entsprechenden Individuums. Die Begleitfossilien deuten darauf hin, dass Sahelanthropus in einer bewaldeten Region lebt. Vom Orrorin tugenensis werden im Jahre 2000 zwanzig Knochen- und Knochenfragmente von mindestens vier Individuen gefunden. Die Oberschenkelknochen scheinen zu beweisen, dass die Entwicklung zum aufrechten Gang bereits begonnen hat. Den fossilen Zähnen nach zu urteilen, handelte es sich bei den Mitgliedern der Spezies um schimpansenähnliche Menschenaffen, die möglicherweise schon den Weg zu den späteren Homininen eingeschlagen haben. In der Fachwelt gibt es jedoch Meinungsverschiedenheiten bei der Frage, ob Orrorin tugenensis ein direkter Vorfahr der Australopithecinen (und damit des Menschen) wird oder nicht.

6.500.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Tortonium - Afrika

Im 21. Jahrhundert errechnen Wissenschaftler, dass die Entwicklung der Gorillas und der Schimpansen, die sich vor 4,5 Millionen Jahren von den asiatischen Menschenaffen genetisch abspalteten, nun ebenfalls getrennt weiter geht.

6.300.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Messinium - Asien / Europa / Afrika

Während des Messiniums beginnt das Mittelmeer mit der weitgehenden Austrocknung. In diesem „Messinische Salinitätskrise“ (italienisch: Crisi di salinità del Messiniano) genannten Abschnitt der Erdgeschichte lagern sich in den tiefsten Meeresbecken bis zu drei Kilometer mächtige Verdunstungsgesteine (Evaporite) ab.

6.000.000 BC
Oreopithecus (Quelle: http://bertsgeschiedenissite.nl/)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän - Messinium - Asien / Europa / Afrika

Das Mittelmeer trocknet für etwa 10.000 Jahre aus. Dies hat auch Folgen für die Menschenartigen in dieser Region. Der Oreopithecus, der in der Region von Sardinien/Korsika lebt, stirbt aus.


Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän – Messinium - Nordamerika
Der Canyon des Colorado River entsteht.

5.700.000 BC
Ardipithecus (Quelle: astronoo)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Miozän – Messinium - Afrika

In Ostafrika im Gebiet des heutigen Äthiopien lebt der erste aufrecht gehende Hominide der Gattung Ardipithecus. Die Angehörigen dieser Spezies sind über ein Meter groß und haben ein Körpergewicht von etwa 50 kg und eine Gehirngröße von 300-350 ccm. Die Bezeichnung der Gattung kommt teilweise aus der Afar-Sprache (abgeleitet von "ardi" = Erdboden), teilweise aus dem Griechischen für "pithekos" = Affe). Der Ardipithecus ramidus lebt mit großer Wahrscheinlichkeit in stark bewaldetem, flachen Fluss-Schwemmland. Zu diesem Schluss gelangt man durch repräsentative fossile Überreste von Arten, deren heutige Entsprechungen in solchen ökologischen Umgebungen leben. Durch den Fund des Ardipithecus ist davon auszugehen, dass sich der aufrechte Gang der Homininen in einer Waldumgebung entwickelt, und nicht erst, als die Savannen als Lebensraum erschlossen werden.

5.333.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum

Das Zancleum, in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Stufe des Pliozäns (Neogen), beginnt. Die Zancleum-Stufe ist nach dem vorrömischen Namen von Messina (Sizilien), Zankle, benannt. Als Basis der Stufe wurde der Top der magnetischen Polaritäts-Chronozone C3r (rund 100.000 Jahre vor der Thvera normal-polaren Subchronozone C3n.4n) definiert. Außerdem liegt die Grenze nahe dem Aussterbehorizont der kalkigen Nannoplankton-Art Triquetrorhabdulus rugosus (= Basis der CN10b-Zone) und dem Erstauftreten der kalkigen Nannoplankton-Art Ceratolithus acutus. Die obere Grenze wurde mit der Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone C2An (Gauss-Chronozone) und dem Aussterben der planktonischen Foraminiferen-Arten Globorotalia margaritae und Pulleniatina primalis festgelegt.

5.300.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Europa / Afrika

In den Steppen breiten sich erste Gräser aus. An der Wende vom Miozän zum Pliozän erfolgt eine leichte Senkung der Landbrücke zwischen Europa und Afrika, sodass für einige Jahrtausende nur geringe Wassermengen aus dem Atlantik in das ausgetrocknete Mittelmeerbecken schwappen. Nach und nach wird sich das Wasser immer tiefer in die Landbrücke graben, bis schließlich durch einen 200 Kilometer langen und bis zu elf Kilometer breiten Kanal etwa 100 Millionen Kubikmeter pro Sekunde einströmen und dabei mit einer Geschwindigkeit von 144 Kilometer pro Stunde den Strömungskanal um 40 Zentimeter pro Tag vertiefen. Insgesamt werden dabei 500 Kubikkilometer Gestein weggewaschen. Das führt dazu, dass auf dem Höhepunkt dieses Vorgangs der Wasserspiegel im Mittelmeerbecken täglich um mehr als 10 Meter ansteigt, bis nach maximal zwei Jahren das Mittelmeer wieder aufgefüllt ist. Seither ist diese Meerenge die einzige natürliche Verbindung zwischen Atlantik und Mittel- und Schwarzem Meer. Bei den isolierten Evaporit-Vorkommen auf den Festländern rund um das Mittelmeer handelt es sich übrigens meistens um Sedimente in kleineren, aber auch höher gelegenen Randbecken, die während späterer Gebirgsbildungsphasen über den Meeresspiegel angehoben wurden, zum Beispiel in Italien, auf Sizilien und auf Kreta. Die Becken in Südspanien und Nordwestafrika hingegen bilden bis zur Öffnung der Straße von Gibraltar die einzige Verbindung zum Atlantik. Schon geringe tektonische Bewegungen oder eustatische Meeresspiegelschwankungen in dieser Region könnten die Verbindung mit dem Atlantik, mit dem Mittelmeer, aber auch mit den einzelnen Teilbecken untereinander blockieren oder wieder herstellen.

5.200.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Afrika / Asien

Im 21. Jahrhundert errechnen Wissenschaftler, dass die Entwicklung der Schimpansen und der Hominien ab jetzt getrennt verläuft. Der Termin hat eine Sicherheit von plus/minus 1,1 Millionen Jahre. Somit haben sich die Altweltaffen, die Menschenartigen und die Meerkatzenverwandten vor 18 Millionen Jahren dividiert, die Menschenaffen und die Gibbons gingen vor 10 Millionen Jahren getrennte Wege. Vor fast sechs Millionen Jahren trennten sich die afrikanischen und die asiatischen Menschenartigen und vor rund einer Milliarde Jahre die Gorillas von den Schimpansen. Nunmehr bestehen die Hominiden als eigene Spezies weiter.

5.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Afrika

Die ältesten, heute bekannten Hominiden, leben im Tal des Omoflusses im heutigen Äthiopien. Von ihnen ist heute lediglich ein Stück eines Schädels und ein Backenzahn übrig, die in Schichten von vulkanischem Tuffstein konserviert wurden, die es auch möglich machen, die vergangene Zeit zu schätzen. Allerdings ist diese Schätzung ungenau und kreist lediglich den Zeitraum zwischen 4,2 und 5 Millionen Jahre BC ein.


Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Asien
Im Gebiet des heutigen Tadschikistan in Berg-Badachschan im Pamir-Gebirge schlägt der Asteroid Karakul ein und verursacht einen Krater von 52 Kilometern Durchmesser.

4.500.000 BC
Mammut (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Asien/ Europa / Afrika / Nordamerika

Im Gebiet des heutigen Nordamerika, Europa, Asien und Afrika lebt das Mammut. Der Name ist ein Begriff aus dem Waldnenzischen. Ursprünglich entwickelt sich das Mammut in Afrika und verbreitet sich dann in den anderen genannten Kontinenten. Die heutigen Asiatischen und Afrikanischen Elefanten stammen nicht vom inzwischen ausgestorbenen Mammut ab; vielmehr haben alle drei Gruppen den selben Vorfahren, von dem sie sich bereits über 2 Millionen Jahre zuvor trennten. Das eiszeitliche Mammut erreicht mit einer Schulterhöhe von etwa drei Metern nicht einmal die Maße des heutigen Afrikanischen Elefanten.

4.200.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Europa / Nordamerika / Südamerika

Beginn der Bildung der amerikanischen Landbrücke zwischen dem heutigen Nord- und dem heutigen Südamerika. Mit der immer effektiver werdenden Landbrücke entsteht im Atlantik der Golfstom.

4.000.000 BC
Australopithecus afarensis
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Afrika

Das erste menschenähnliche Lebewesen, der „Australopide“ (Australopithecus afarensis) lebt frühestens 4 Millionen Jahre BC in der Region von Afar, die heute in Äthiopien und in Tansania liegt. Das Gehirn des „Australopiden“ ist mit 400-500 ccm etwas größer als das eines Schimpansen, mit dem er auch gemeinsame Urahnen hat. Seine Eckzähne („Fangzähne“) sind größer als bei anderen bisherigen Hominiden. Es scheint eine allgemeine Ähnlichkeit mit Ardipithecus ramidus zu bestehen; beide Arten haben menschenaffenähnliche Schädel und Gebisse, während die Knochen zum Schädel hin fortschrittlicher wirken und in ihrer Form mehr oder weniger menschenähnlich sind. Das Gebiss von Australopithecus ähnelt sehr deutlich einem Menschenaffen. Die Eckzähne sind relativ breit und die Zahnreihen liegen wie bei den Menschenaffen parallel gegenüber und bilden nicht die für den Menschen charakteristische Parabolform. Der Zahnschmelz ist sehr dick und die Backenzähne sind an der Zungen- und Backenseite erweitert, was zu einem kleineren Längen- und Breitenverhältnis bei diesen Zähnen führt. Werkzeuge seiner Art sind bisher nicht bekannt.

3.700.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Afrika / Asien
  • In Afrika und in Asien bevölkern primitive Hominiden – Gigantopiden, Ramapiteken, Kenyapitheken und Australopiden - das Land. Sie leben hauptsächlich von der Jagd.
  • Im Gebiet des heutigen Namibia schlägt der Asteroid Roter Kamm ein und verursacht einen Krater von 2,5 Kilometern Durchmesser.
3.600.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika

Das Piacenzium, auch Piacentien, Piacentium und Piacentin, in der Erdgeschichte die obere chronostratigraphische Stufe des Pliozäns (Neogen), beginnt. Die Stufe erhielt ihren Namen nach der Stadt Piacenza in Italien. Die untere Grenze wurde mit der Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone C2An (Gauss-Chronozone) und dem Aussterben der planktonischen Foraminiferen-Arten Globorotalia margaritae und Pulleniatina primalis festgelegt. Die obere Grenze ist durch die Isotopen-Stufe 103 bestimmt, die Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone C2r (Matuyama-Chronozone). Darüber liegen die Aussterbehorizonte der kalkigen Nannoplankton-Arten Discoaster pentaradiatus und Discoaster surculus. Die vor 100.000 Jahren begonnene Abkühlung der Erde schreitet weiterhin voran, obwohl seit gleicher Zeit ein Rückgang des Arktis-Eises zu verzeichnen ist.


Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika'
Der Vulkan Sadiman im Gebiet des heutigen Tansania bricht aus. Durch die in Laetoli abgelegte Vulkanasche, die im Laufe der Jahrmillionen versteinerte, werden der Menschheit fossile Fußspuren von dort lebenden Hominiden überliefert, die über die feuchte Asche laufen, die kurz darauf aushärtet und die Fährten konserviert.

3.500.000 BC
Lucy (Quelle: Wissenschaftsmuseum CosmoCaixa Barcelona)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän – Piacenzium – Afrika
Australopithecus afarensis (Quelle: Wissenschaftsmuseum CosmoCaixa Barcelona)
Der Australopithecus afarensis, ein aufrecht gehender Hominide, lebt in Ostafrika. "Lucy", die bekannteste Australopidin (da so viel von ihr erhalten bleibt), ertrinkt im Fluss l'Awash bei Hadar im heutigen Äthiopien höchstwahrscheinlich bei einer Überschwemmung. Ihrem Skelett nach zu urteilen ist sie eine Jugendliche. Da aus der gleichen Zeit auch in Südafrika ein Australopithecus und aus der Olduvai-Schlucht in Tansania das "Kind von Taung" (ein Schädel eines Kindes eines Australopithecus africanus vorliegt, wird Afrika von manchen Forschern - möglicherweise zurecht - als "Wiege der Menschheit" bezeichnet. Das Becken von "Lucy" weist „die stärksten morphologischen Umgestaltungen im Zusammenhang mit der Aufrichtung und der zweifüßigen Fortbewegungsweise auf.“ Zur gezielten Suche nach Indizien für den aufrechten Gang tragen vor allem die beiden ersten in Hadar entdeckten homininen Fossilien AL 129-1a und AL 129-1b bei: ein Kniegelenk, bestehend aus den einander zugehörigen Fragmenten eines Oberschenkelknochens und eines Schienbeins. Aus diesen 1972 geborgenen Fragmenten kann zweifelsfrei abgeleitet werden, dass ihr Besitzer aufrecht gegangen ist; dies sind die ältesten Belege für den aufrechten Gang der Hominini. Eine 2005 veröffentlichte Studie der Fußspuren sagt, dass sich die Australopitheci afarensis mit einer Geschwindigkeit von 0,6 bis 1,3 Meter pro Sekunde vollständig aufrecht fortbewegen. Diese Berechnungen werden anhand von Ludy und der Spuren mittels Modellsimulation durchgeführt. Fünf Jahre später erbringt ein biomechanisches Experiment zudem den Nachweis, dass die versteinerten Fußspuren ein Abdruckprofil konservieren, das weitgehend dem der modernen Menschen gleicht: Beim aufrechten Gehen ist die Abdrucktiefe von Zehen und Ferse annähernd gleich; beim schimpansenartigen Gehen hingegen drücken sich die Zehen tiefer in den Boden als die Ferse. Lucy erbringt den Beweis, dass sich ein menschenähnlicher Gang bereits lange vor dem Entstehen der Gattung Homo entwickelte. Zur Nahrungsaufnahme von Australopithecus afarensis liegen nur indirekte Befunde vor, abgeleitet aus der Beschaffenheit der Zähne. Die Eckzähne und Backenzähne der Australopithecus afarensis zugeschriebenen Fossilien sind kleiner und weniger stark abgenutzt als jene von Australopithecus africanus, woraus auf eine weniger hartfaserige Kost als bei Australopithecus africanus geschlossen werden kann. Allerdings fällt auf, dass die Schneidezähne häufig „stark mitgenommen" sind. Demnach dienen vor allem die vorderen Zähne zum Zerkleinern der Nahrung, die vielleicht wie bei Schimpansen aus weichen Früchten bestand. Die mikroskopische Untersuchung zeigt, dass zu Lebzeiten Zähne abgebrochen sind, vermutlich durch das Beißen auf Nüsse und andere kleine harte Gegenstände. Die Kanten der Schneidezähne zeigen bei genauer Untersuchung Streifen von vorn nach hinten. Möglicherweise zieht Australopithecus afarensis also irgendwelche Pflanzenteile zwischen den Zähnen hindurch.“ Es wird daher vermutet, dass Australopithecus afarensis „Früchte und Blätter ungefähr in gleicher Menge verzehrt.“

Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän – Piacenzium – Asien
Im Gebiet des heutigen Tschukotka im Fernen Osten Russlands schlägt der Asteroid Elgygytgyn ein und verursacht einen Krater von 18 Kilometern Durchmesser.

3.300.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika

Ein Hominide der Gattung Australopithecus africanus lebt nordwestlich des heutigen Johannesburg. Das in den Sterkfonteinhöhlen im Jahre 1998 ausgegrabene Skelett ist das älteste bisher gefundene vollständige menschliche Skelett. Alternative Schätzungen gehen sogar von einem Alter von etwa 4 Millionen Jahre aus.

3.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Europa

Die Alpen liegen jetzt vollständig unter einem Gletscher.

2.800.000 BC
Paranthropus boisei (Quelle: Museums of Kenya)
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika

Der Paranthropus, eine fossile Gattung der hominini ("Menschenähnliche"), tritt in Ostafrika auf. "Paranthropus" (griechisch "anthropos" = "Mensch" und "para" = "abweichend von" oder "neben") stellt vermutlich eine evolutionäre Seitenlinie zur Gattung homo dar. Merkmale dieser Art sind die großen Backenzähne. Paranthropus geht vermutlich nicht ständig aufrecht, sondern bewegt sich zumindest zeitweise auf allen Vieren fort. Das Gehirnvolumen ist mit etwa 500 ccm etwa 100 ccm größer als das der heutigen Schimpansen. Seine Körpergröße ist nicht genau bekannt, da bislang keine vollständig erhaltenen Bein- oder Armknochen entdeckt wurden, die einen sicheren Rückschluss auf die Größe zuließen; Schätzungen belaufen sich auf maximal eineinhalb Meter, was ungefähr der Größe aufrecht stehender Schimpansen entspricht. Paranthropus lebt gemeinsam mit den frühesten Vertreter der Gattung Homo. Die Arten der Gattung Paranthropus werden von einigen Paläoanthropologen als späte Arten der Gattung Australopithecus gedeutet und gelegentlich als „robuste Australopithecinen“ bezeichnet. Eines ihrer Merkmale gegenüber den „grazilen“ Australopithecus-Arten ist eine zunehmende anatomische Spezialisierung in Richtung hartfaserige Pflanzennahrung. Dies zeigt sich insbesondere in einem massiv ausgebildeten Unterkiefer mit großen Prämolaren und Molaren sowie einem Knochenkamm auf dem Schädeldach, der als Ansatz für eine stark ausgeprägte Kaumuskulatur dient. Eine 2011 publizierte Untersuchung kommt zum Ergebnis, dass Paranthropus boisei etwa 77 Prozent mehr Pflanzen in seinem Stoffwechsel umgesetzt hat als alle bisher untersuchten Homininen und demzufolge auf das Verzehren von Gräsern spezialisiert ist. Für den Zeitpunkt des erstmaligen Auftretens von Paranthropus aethiopicus vor 2,8 Millionen Jahren wird auch für mehrere Tierarten eine Veränderung ihrer Bezahnung (Verdickung des Zahnschmelzes) nachgewiesen, ferner Anhaltspunkte für häufigere Dürreperioden im Gebiet des heutigen südlichen Äthiopien.

2.700.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Arktis / Ostafrika

Infolge einer Klimaveränderung beginnt die Arktis zu vergletschern. Außerdem beginnt eine plattentektonisch bedingte Hebung Afrikas. Die Vergletscherung führt zu einer Verringerung der Niederschlagsmengen und in der Folge zu einer weitgehenden Versteppung des angestammten Lebensraums der Vorfahren des „Homo Australopithecus paranthropus“.

2.600.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika
  • Nach 2,3 Milliarden Jahre BC, 950, 750, 620, 440 und 280 Millionen Jahre BC beginnt ein weiteres Eiszeitalter der Erdgeschichte, das „Quartäres Eiszeitalter“ genannt wird, das bis jetzt anhält und mit Abstand am besten erforscht ist, weil die Zeugnisse der Vereisung in vielen Gebieten der Erde bis heute noch gut erhalten sind.
  • Auf der Erde – jedoch lediglich in Afrika - leben mindestens zwei, vielleicht sogar vier Arten von menschenähnlichen Lebewesen (Hominiden): Der Australopithecus, der Australopithecus robustus (nur im südlichen Afrika), der Australopithecus aethiopicus (in Äthiopien) sowie der Australopithecus boisei (nicht in Ostafrika). Die Australopitheci robusti stellen eine spezielle Anpassung dar und unterscheiden sich von anderen Arten der Gattung durch die Weiterentwicklung ihrer Backenzähne, ihrer Kiefer und ihrer Kaumuskeln.
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