Mesozoikum

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MESOZOIKUM

Von 252,2 bis 66,1 Millionen Jahre BC

Tyrannosaurus Rex, der Herrscher der Erde am Ausgang des Mesozoikums
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Paläozoikum - Mesozoikum - Paläogen
Ereignis
Präkambrium
Die Zeit vor 4,568 Milliarden Jahren bis 541,1 Millionen Jahren
Paläozoikum
Die Zeit vor 541 bis 252,3 Millionen Jahren
Mesozoikum
Die Zeit vor 252,2 bis 66,1 Millionen Jahren
252.200.000 BC
Nachkommen der Dicroidien heute (Quelle: Wikipedia.de)
Die Erde um 250 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias - Indusium - Pangaea
  • Das Indusium (auch Induum, Induium, Indus-Stufe), in der Erdgeschichte die erste beziehungsweise unterste chronostratigraphische Stufe der Trias. Das Indusium war früher zusammen mit dem Olenekium ein Teil der Skyth-Stufe (Skythium), die jedoch keine offiziell anerkannte internationale Stufe mehr ist und nur noch regional (zum Beispiel in den Alpen) benutzt wird. Die ursprüngliche Typlokalität liegt in der Salt Range (Punjab), am Oberlauf des Flusses Indus, der hauptsächlich durch Pakistan fließt; davon ist der Name abgeleitet. Der Beginn der Stufe wird mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Hindeodus parvus und dem Ende der negativen Kohlenstoff-Anomalie nach dem Höhepunkt des oberpermischen Massenaussterbens definiert. Das Erstauftreten der Ammoniten-Art Meekoceras gracilitatis markiert das Ende der Stufe. Der Sauerstoffanteil der Luft beträgt mit 16 Prozent etwa 80 Prozent des heutigen Niveaus. Der atmosphärische Kohlendioxid-Anteil beträgt das Sechsfache des heutigen Anteils mit etwa 1750 ppm. Die Durchschnittstemperatur liegt mit 17 Grad Celsius etwa 3 Grad Celsius über dem heutigen Niveau. Das Klima der Trias ist warm bis heiß. Europa liegt im subtropischen Wüstenbereich. Auch weltweit ist das Klima wohl eher trocken: Der Grund liegt in der Form des Superkontinentes Pangaea und einem daraus resultierenden Monsuneffekt, bei dem die sommerlichen Tiefdruckgebiete über der Landmasse hauptsächlich Luft von anderen inneren Landesteilen ansaugen und nicht vom Ozean, ähnlich der heutigen Situation in Südarabien. Im Binnenland sind vermutlich ausgedehnte Wüsten vorhanden. In der Nähe des geographischen Nordpols befindet sich nach den derzeitigen Rekonstruktionen ein Teil Ostsibiriens. Der Superkontinent Pangaea, der fast die gesamte Landmasse enthielt und sich vom Nordpol bis zum Südpol spannt, ermöglicht die uneingeschränkte Verbreitung der Landtiere.
  • In der Trias nahmen die Reptilien einen ungeheuren Aufschwung. Es entstehen viele neue Ordnungen. Zu den bereits seit dem Perm existierenden Therapsiden treten in der Trias hinzu:
    • die Wurzelzähner (Thecodontia)
    • die Dinosaurier (Saurischia und Ornithischia)
    • die Flugsaurier (Pterosauria)
    • die Krokodile (Crocodilia)
    • die Flossenechsen (Sauropterygia)
    • die Echsen (Sauria)
    • die Brückenechsen und Schnabelechsen (Rhynchocephalia)
    • die Schildkröten (Chelonia)
    • die Fischsaurier (Ichthyosauria)
    • die Pflasterzahnsaurier (Placodontia)
  • Damit sind in der Trias – mit Ausnahme der Schlangen (Serpentes oder Ophidia) – bereits alle Reptilgruppen vertreten. Mit Triadobatrachus erscheint schon in der unteren Trias der erste Frosch.
  • Der bereits im Perm erfolgte Umschwung der Pflanzenwelt von Farnen zu Nacktsamern setzt sich in der Trias weiter fort. Zwar sind auch Baumfarne (Cyatheales) und in Feuchtgebieten auch Schachtelhalme noch weit verbreitet. Ginkgos, Palmfarne (Cycadales) und Nacktsamer werden die am weitesten verbreiteten Pflanzen der terrestrischen Ökosysteme der Trias. Einen Übergang zu den Bedecktsamern (Angiospermen) stellen die Bennettiteen (Bennettitales) dar. Diese noch zu den Nacktsamern gehörenden Pflanzen besitzen schon blütenähnliche Organe ähnlich denen der Angiospermen. Die Form lässt auf Bestäubung durch Insekten schließen. Als direkte Vorläufer der Angiospermen werden sie allerdings nicht angesehen. Sie treten in der oberen Trias erstmals auf und werden bis in die Kreide hinein überleben. In der Trias tritt die palmenähnliche Gattung Williamsonia mit bis zu zwei Meter hohen Stämmen auf. Andere Gattungen waren Williamsoniella (mittlerer Jura), Wielandiella (obere Trias bis in den Jura hinein) und Cycadeoidea (Untere Kreide).
  • Unter den Samenfarnen nimmt die baumförmige Gattung Dicroidium den Platz von Glossopteris auf Gondwana ein und wird der verbreiteste Blatt-Typ der Trias in Gondwana. Die Blätter sind charakteristisch zweigabelig. Die Variabilität innerhalb der Gattung ist sehr groß, es gibt einfache bis doppelt (möglicherweise auch dreifach) gefiederte Blätter, die Fiederblättchen selbst sind wiederum ganzrandig, fiederschnittig oder nadelförmig. Die Rhachis-Anatomie ähnelt vielfach der rezenter Cycadeen. Weitere Gondwana-Blatt-Gattungen sind Johnstonia, Xylopteris, Diplasiphyllum und Zuberia, die jedoch von manchen Autoren alle zu Dicroidium gestellt werden. Aus dem Jura Europas sind die unverzweigten, doppelt bis dreifach gefiederten Blätter Pachypteris bekannt, sowie Thinnfeldia. Pachypteris ist auch aus dem Jura und der Kreide von Gondwana bekannt.
  • Die typische Dreiteilung der Gesteinseinheiten der Trias im Germanischen Becken ist in den Alpen nicht zu erkennen. Dieser Bereich wird alpin-mediterrane Trias (auch alpine Trias oder pelagische Trias) genannt. Ihre überwiegend marinen Ablagerungen sind wesentlich mächtiger als die der germanischen Trias. Neben flachmeerischen Riffkomplexen (z. B. Wettersteinkalk) gibt es geschichtete Ablagerungen von Tonen, Kalken und Mergeln, die in tieferem Wasser entstanden sind.
  • Ein typischer Vertreter der Sporenpflanzen für den Buntsandstein (Untertrias) ist Pleuromeia, die zu der fossilen Ordnung Pleuromeiales der Bärlapppflanzen gezählt wird. Sie ähnelt Sigillaria, einem Bärlappgewächs des Paläophytikums.
251.200.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium

Das Olenekium (im Deutschen häufig verkürzt zu Olenek), eine weitere Stufe der Unteren Trias, beginnt. Die Typlokalität liegt beim Fluss Olenek in Sibirien. Der Beginn der Stufe wird das Erstauftreten der Conodonten-Art Neospathodus waageni und dem Erstauftreten der Ammoniten-Gattungen Flemingites und Euflemingites definiert. Das Erstauftreten der Conodonten-Art Chiosella timorensis markiert das Ende der Stufe. Ein GSSP (globale Typlokalität und Typprofil) ist bisher noch nicht festgelegt worden. Regional wird das Olenekium noch in die Unterstufen Smithium und Spathium untergliedert. Das Olenekium war früher zusammen mit dem Indusium ein Teil der Skyth-Stufe (Skythium), die jedoch keine offiziell anerkannte Stufe mehr ist und nur noch regional (z.B. in den Alpen) benutzt wird.

250.000.000 BC
Protorosaurus
Die Erde um 250 Millionen Jahre BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium

Die ersten Echsen (Sauria) und Eidechsen (Lacertilia) treten auf. Sie sind noch relativ klein (einige Arten weniger als 20 Zentimeter lang ) und ernähren sich von Insekten. Im Gebiet des heutigen Deutschland lebt der Protorosaurus. Er wird bis zu zwei Meter lang und lebt in wüstenhaften Landstrichen. "Protosaurus" heißt zu deutsch "frühe Echse". Fossilien werden in der Nähe von Eisenach und in Nordhessen gefunden. Bald treten die ersten Brückenechsen auf. Der Begriff Brückenechsen beruht auf der knöchernen Überbrückung der Schläfengegend. Die Brückenechsen gehören zur Ordnung Sphenodontia. Sie besitzen oberhalb des Augenpaares ein so genanntes „drittes Auge“ oder Scheitelauge, einen Rückenkamm und eine Haut mit kleinen Schuppen. Außerdem erscheinen auf der Erde die ersten Pflasterzahnsaurier. Als einer der ersten Pflasterzahnsaurier mit einem schildkrötenartigen Panzer gilt Placochelys. Dieses gut an das Leben im Wasser angepasste Reptil war vom Kopf bis zum Ende des kurzen Schwanzes maximal 90 Zentimeter lang. Es hatte einen schildkrötenartigen, aus Knochenplatten bestehenden Rücken- und Bauchpanzer. Die Gliedmaßen waren zu Schwimmpaddeln umgewandelt. Anders als Placodus besaß Placochelys keine langen Greifzähne am vorderen Ende des Kiefers, sondern einen Hornschnabel.


Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium - Pangaea / Indien
Ein Grabenbruch beginnt Cimmeria von der Indischen Kontinentalplatte zu trennen. Während des Perm wird sich diese Bruchzone zu einem neuen Ozean entwickeln. Die Cimmerischen Terrane wandern dadurch nach Norden in Richtung Laurasia und bilden heute Teile des Iran, Afghanistans und des Tibet. Im Norden schließen sich die Kontinente Laurasia und Kasachstania mit dem ostchinesischen Kraton zusammen; außerdem lagert sich aus der Arktis driftend der nordchinesische Terran an Pangaea an. Im Gebiet des heutigen Mitteleuropa bilden sich die Schichten der Germanischen Entwicklung durch die Erosion der Varisziden, während es im Bereich des heutigen Mittelmeers und der Alpen zu massiven Ablagerungen der Tethys kommt. In Russland vollendet sich das Zusammenquetschen des Kratons Baltica mit dem westlichen sibirischen und kasachischen Kraton, das bereits den Ural geformt hat. Durch den Zusammenschluss dieser beiden Kontinente werden nunmehr alle Kleinkontinente Pangaea angelagert. Nur der Indische Kontinent ist nunmehr auf dem Weg von Afrika nach Asien.

248.000.000 BC
Säugetierartige Reptilien (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Untertrias – Olenekium - Pangaea

In Pangaea ist es wüstenartig und heiß. In der Untertrias kommt es in Mitteleuropa zur Ablagerung der terrestrischen Sedimente des Buntsandsteins. Cycadeen und Benettiteen erscheiben, Nadelbäume breiten sich aus. In der Fauna breiten sich Ammoniten aus sowie Grashüpfer und erste fleisch- und pflanzenfressende Saurier. Die Säugetiere spalten sich ab von den säugetierartigen Reptilien (Therapsiden).

247.200.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Mitteltrias - Anisium

Das Anisium (im deutschen Sprachgebrauch meist verkürzt zu Anis), in der Erdgeschichte die erste bzw. untere chronostratigraphische Stufe der Mittleren Trias, beginnt. Der Name ist abgeleitet von Anisus, dem lateinischen Namen der Enns. Als Untergrenze der Stufe (und damit auch der Untergrenze der Mitteltrias) werden zwei Horizonte diskutiert; das Erstauftreten der Conodonten-Art Chiosella timorensis oder die Basis der Magnetozone MT1n. Die Obergrenze des Anisium (und die Untergrenze des Ladinium) ist durch das Erstauftreten der Ammoniten-Art Eoprotrachyceras curionii und das Einsetzen der Ammoniten-Familie Trachyceratidae definiert. Die Grenze fällt auch zusammen mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Neogondolella praehungarica.

247.000.000 BC
Mastodonsaurus
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Mitteltrias - Anisium

Das größte Amphibium aller Zeiten, der Urlurch "Mastodonsaurus", tritt auf. Dieses auf den ersten Blick wie eine riesige Kröte wirkende Tier erreicht eine Länge von maximal drei Metern. Der größte, bisher von einem Mastodonsaurus bekannte Unterkiefer misst 1,40 Meter. Er wird 1977 bei Grabungen des Stuttgarter Naturkundemuseums an der Autobahn bei Kupferzell im Hohenloher Land (Baden-Württemberg) geborgen. Im Saurier-Massengrab von Kupferzell kommen auch Schädelknochen von Larven des Mastodonsaurus mit etwa 10 Zentimeter langen Schädeln zum Vorschein. Mastodonsaurus wird wegen der charakteristischen Struktur seiner Zähne auch „Zitzenzahnsaurier“ genannt. Er lauert im Wasser oder am Ufer Beutetieren auf. Bissstellen auf Knochen von 5 Meter langen, an Land lebenden Dinosaurier-Ahnen zeigen, dass der Mastodonsaurus auch diese gefährlichen Räuber angriff. Das rätselhafteste Organ der Amphibien ist das so genannte „dritte Auge“ auf dem Scheitelbein. Es besitzt wie ein echtes Auge eine Linse, eine Netzhaut und einen zum Gehirn ziehenden Nerv, aber keine Regenbogenhaut. Man vermutet, dass das „dritte Auge“ vor allem eine Funktion als thermoregulatorisches Organ hat, das durch die Aufnahme des Sonnenlichtes die Aktivität, unter anderem die Körpertemperatur, regelt. Ein „drittes Auge“ ist bei Fischen, den meisten Amphibien und Reptilien bekannt.

244.400.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Mitteltrias - Anisium - Pangaea

Im Gebiet des heutigen Mato Grosso in Brasilien schlägt der Asteroid Araguainha Dome ein und verursacht einen Krater von 40 Kilometern Durchmesser.

242.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Mitteltrias - Ladinium

Das Ladinium (im deutschen Sprachgebrauch meist verkürzt zu Ladin), in der Erdgeschichte die obere chronostratigraphische Stufe der Mittleren Trias, beginnt. Die Stufe wurde nach der Volksgruppe der Ladiner benannt. Der Beginn der Stufe wird durch das Erstauftreten der Ammoniten-Art Eoprotrachyceras curionii definiert. Die Grenze zum Karnium ist noch nicht abschließend festgelegt worden. Wahrscheinlich wird die Grenze mit dem Erstauftreten der Ammoniten-Gattungen Daxatina oder Trachyceras, und dem Erstauftreten der Conodonten-Art Metapolygnathus polygnathiformis definiert.

235.000.000 BC
Pteranodon (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Karnium
  • Das Karnium, (im deutschen Sprachgebrauch fast immer verkürzt zu Karn), in der Erdgeschichte die älteste (unterste) chronostratigraphische Stufe der Obertrias, beginnt. Nicht ganz klar ist, ob der Name sich von den Karnischen Alpen (Österreich) oder eher vom lateinischen Namen für Kärnten (= Carinthia) ableitet. Der Beginn der Stufe wird mit dem Erstauftreten der Ammoniten-Art Daxatina canadensis definiert. Das Ende der Stufe wird durch die Basis der Ammoniten-Zone Klamathites macrolobatus oder Stikinoceras kerri und durch die Conodonten-Zonen Metapolygnathus communisti oder Metapolygnathus primitius festgelegt. Die endgültige Grenzziehung ist noch nicht ratifiziert.
  • Die ersten Flugsaurier bevölkern die Erde. Ihre Überreste werden in den 1970er Jahren in der Nähe von Bergamo in Italien gefunden. Diese Flugsaurier gehören zu den Gattungen Peteinosaurus und Eudimorphodon. Bei den Flugsauriern werden zwei grundsätzlich unterschiedliche Typen unterschieden. Dabei handelt es sich auf der einen Seite um die Langschwanzflugsaurier (Rhamphorhynchoidea) die sich durch einen langen Schwanz und relativ kurze Mittelhandknochen auszeichnen. Diese Flugsaurier sind die frühesten Formen. Ihnen werden die Kurzschwanzflugsaurier (Pterodactyloidea) gegenübergestellt, die keinen oder einen nur sehr kurzen Schwanz und lange Mittelhandknochen besitzen.
230.000.000 BC
Tanystropheus (Quelle: Wikipedia.de)
Herrerasaurus (Quelle: Wikipedia.de)
Shastasaurus (Quelle: Wikipedia.de)
Sphenosuchia (Quelle: Wikipedia.de)
Nothosaurus (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Karnium

100.000 Jahre nach ihrem Beginn endet die zweite Eiszeit der Erde.
Im norddeutschen Flachmeer bilden sich Bundsandstein- und Muschelkalkschichten. Es werden auch Ton und Mergel abgelagert.
In den Gewässern der Erde lebt der Giraffenhalssaurier Tanystropheus. Von seiner Gesamtlänge von maximal sechs Metern entfallen bis zu 3,5 Meter auf den Hals. Die jungen Giraffenhalssaurier ernähren sich an Land von Insekten. Wenn sie etwa zwei Meter lang sind, wechseln sie ins Meer und jagen dort Tintenfische. Funde von Giraffenhalssauriern werden unter anderem in Deutschland (Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen) und in der Schweiz (Monte San Giorgio im Tessin) geborgen.
Die ersten Fischsaurier (Ichthyosaurier) leben im Meer. Sie sind die am besten an das Leben im Meer angepassten Reptilien. Ihr stromlinienförmiger Körper ähnelt stark dem der heutigern Delphine. Wie diese können auch die Fischsaurier schnell schwimmen. Vielleicht erreichen sie eine Geschwindigkeit von etwa 40 km/h. Der langgestreckte Kopf lässt sich gegen den Rumpf kaum bewegen, weil die Halswirbelsäule kurz und starr ist. In den Kiefern sitzen zahlreiche spitze Zähne. Die Ichthyosaurier fressen Tintenfische und gelegentlich kleinere Fischsaurier. Die insgesamt vier Paddel steuern den von der mächtigen Schwanzflosse angetriebenen Körper. Zu den frühesten Fischsauriern Nordamerikas gehört zu dieser Zeit der bis zu 10 Meter lange Cymbospondylus, von dem aus Nevada und Utah Funde vorliegen. Seine vier langen Gliedmaßen sind zu Paddeln umgebildet und wirken wie die Flossen eines Fisches. Einer der ältesten Fischsaurier Europas ist die Gattung Mixosaurus, die auch in Asien und Nordamerika lebt. Der maximal ein Meter lange Mixosaurus hat einen fischähnlichen Körper mit einer Rückenflosse und vermutlich eine schmale Flosse am Schwanzende. Von den vier kurzen Paddeln sind die beiden vorderen länger als die hinteren. Jedes Paddel hat fünf Finger bzw. Zehen. Der Mixosaurus ernährt sich von Fischen.
Die ersten Flossenechsen (Sauropterygia) treten auf. Am weitesten verbreitet unter den Flossenechsen sind in dieser Zeitperiode die Nothosaurier. Weil diese Saurier viele äußerliche Ähnlichkeiten mit anderen Reptilien haben, nennt man sie auch Bastardechsen. Diese nahezu weltweit vorkommenden Nothosaurier sind bis zu 6 Meter lang. Ihr Schädel kann bis zu einem Meter lang werden. Die Nothosaurier besitzen krokodilähnliche Gestalt und kurze, kräftige Beine, die zu Paddeln umgestaltet sind. Wegen letzteren heißen die Nothosaurier auch Paddelechsen. Die Nothosaurier lebten hauptsächlich im Meer und jagen darin Fische sowie kleinere Reptilien. Skelettreste von Nothosauriern sind in verschiedenen Gegenden Deutschlands gefunden worden, beispielsweise in Baden-Württemberg, Bayern, auf Helgoland, bei Berlin und in Thüringen.
Der erste Dinosaurier der Erdgeschichte existiert am heutigen Osthang der Anden im Gebiet des heutigen Argentinien. Hier wird ein nahezu vollständiges Skelett eines auf zwei Beinen gehenden Räubers geborgen, der maximal 2,50 Meter groß ist und schätzungsweise mehr als 100 kg wiegt. Der Dinosaurier besitzt einen langgestreckten vogelähnlichen Schädel und kurze mit Klauen bewehrte Hände. Der Fund erhält die Bezeichnung "Herrerasaurus", womit der Entdecker und Amateurpaläontologe Victorino Herrera geehrt wird.
Die ersten Krokodile leben auf der Erde. Sie leben hauptsächlich als Landtiere und werden der Unterordnung Sphenosuchia zugerechnet. Ihr Schädel ist niedrig und hat mit seiner verlängerten Schnauze eine deutlich krokodilartige Form. Die Beine sind, verglichen mit denen der heutigen Krokodile, sehr lang, Vorder- und Hinterbeine sind fast gleich lang. Sie sind Zehengänger, ihre Handwurzelknochen sind verlängert.

228.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium

Das Norium (Nor), in der Erdgeschichte die mittlere chronostratigraphische Stufe der Obertrias, beginnt. Die ursprüngliche Typlokalität liegt in den Norischen Alpen (Österreich), die namensgebend für die Stufe ist. Der Beginn der Stufe wird durch die Basis der Ammoniten-Zone Klamathites macrolobatus oder Stikinoceras kerri und durch die Conodonten-Zonen Metapolygnathus communisti oder Metapolygnathus primitius definiert. Das Ende der Stufe wird das Erstauftreten der Ammoniten-Art Cochloceras amoenum definiert. Außerdem treten nahe der Basis auch die Conodonten Misikella spp. und Epigondolella mosheri erstmals auf, ebenso die Radiolarien-Art Proparvicingula moniliformis.

220.000.000 BC
Saltoposuchus (Quelle: Wikipedia.en)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium

Im Gebiet des heutigen Deutschland leben Krokodile der Gattung Saltoposuchus, deren Überreste hauptsächlich in Württemberg gefunden werden. Er ist 1-1,5 Meter lang und wiegt 10-15 Kilogramm.

219.500.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium

Im Gebiet des heutigen Manitoba schlägt der Asteroid Saint Martin ein und verursacht einen Krater von 40 Kilometern Durchmesser.

214.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium

Im Gebiet des heutigen Québec schlägt der Asteroid Manicouagan ein und verursacht einen Krater von 100 Kilometern Durchmesser.

213.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium
  • Weite Teile Nord-, Mittel und Süddeutschlands sind vom Meer bedeckt. Dinosaurier beherrschen das Land: Ichthyosaurier, Ruderechsen (Plesiosaurier), Flugsaurier/Pterosaurier. Es existieren Tone, Schiefer, Kalke, Dogger, Ölschiefer, Nadelbäume, Cycadeen und an Weichtieren Ammoniten, Belemniten, Brachiopoden, außerdem Haie, Schuppenfische, Seelilien, Seeigel und Reptilien. Die Vögel spalten sich von den Coelurosauriern ab.
210.000.000 BC
Henodus
Shonisaurus
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Norium
  • Das norddeutsche Flachmeer wird immer öfter trocken; schließlich bleibt ein sandwüstenartiges Flachland zurück, das heute die „Lüneburger Heide“ ist. Die Senkung Norddeutschlands hält weiter an.
  • Der Pflasterzahnsaurier der Gattung Henodus hat jetzt die stärkste Ähnlichkeit mit den heutigen Schildkröten, da sein Körper ebenso breit wie lang sowie ähnlich geformt ist. Rücken und Bauch warensind von einem unregelmäßigen Mosaik vieleckiger Knochenplatten bedeckt. Sie bilden einen Panzer, der das Tier vor Angriffen anderer meeresbewohnender Reptilien wie der Fischsaurier schützt. Der Panzer von Henodus setzt sich aus erheblich mehr einzelnen Platten zusammen als der der heutigen Schildkröten, ist aber ebenfalls vollständig bedeckt mit Hornplatten. Der Kopf von Henodus zeigt eine merkwürdige viereckige Grundform. Auf den Kiefern stehen nunmehr vier Zähne. Dafür verfügt Henodus wie die modernen Schildkröten über einen Hornkiefer, mit dem er Schaltiere von der Unterlage abreisst und zermalmt.
  • Als der größte Fischsaurier gilt jetzt die vorkommende Gattung Shonisaurus, die in Nordamerika heimisch ist. Der bisher längste Fund erreicht 15 Meter. Bei ihm entfällt ein Drittel auf den Kopf und Hals, ein weiteres auf den Rumpf und das letzte Drittel auf den Schwanz. Seine Kiefer trägt nur vorne Zähne. Die vier Gliedmaßen haben die Form ungewöhnlich schmaler und langer Paddel.
208.500.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Rhaetium

Das Rhaetium (Rhät, auch Rät), die dritte und letzte geologische Stufe der Obertrias, beginnt. Das Rhaetium ist nach den Rätischen Alpen (alte Schreibweise Rhätische Alpen) in der Ostschweiz und dem anschließenden Grenzgebiet Italiens und Österreichs benannt. Die Basis des Rhaetium ist bisher noch nicht eindeutig festgelegt; die tiefste (erste) Ammonitenzone des Rhaetiums ist im Tethysbereich Sagenites reticulatus. Im borealen Bereich kommt dieser Ammonit nicht vor. Hier ist die Zone des Cochloceras amoenum die tiefste Ammonitenzone des Rhaetiums. Außerdem treten nahe der Basis auch die Conodonten Misikella und Epigondolella mosheri erstmals auf, ebenso die Radiolarien-Art Proparvicingula moniliformis. Die oberste Ammonitenzone des Rhaetium ist im Tethys-Bereich die Zone des Choristoceras marshi.

205.000.000 BC
Proganochelys.jpg
Phanerozoikum – Mesozoikum – Trias – Obertrias - Rhaetium
  • Die ersten Knochenfische (Telostei) mit vollständig verknöcherter Wirbelsäule bevölkern die Gewässer der Erde.
  • Im Gebiet des heutigen Deutschland, vornehmlich in Baden-Württemberg, kommen die ersten Schildkröten auf. Sie existieren in zwei unterschiedlichen Gruppen: Die eine davon hat einen hochgewölbten Panzer wie die Gattung Proterochersis und die andere einen bis zu einen Meter langen, sehr flachen Panzer wie Proganochelys. Die Urschildkröte Proganochelys kann bei Gefahr ihren Schädel nicht unter den Panzer ziehen, weil ihr Hals ebenso wie der Schwanz mit Knochendornen versehen ist. Sie hat auf dem Gaumen Zähne und einen zahnlosen Hornschnabel, wie er für moderne Schildkröten typisch ist. Mit Proganochelys ist die aus Halberstadt in Sachsen-Anhalt bekannte Gattung Triassochelys identisch.
201.300.000 BC
Die Erde um 201 Millionen Jahre BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Hettangium - Pangaea
Der "Urvogel" Archaeopteryx
Protosuchus
Ichthyosaurus
Das Hettangium (im Deutschen oft verkürzt zu Hettang, seltener auch abgewandelt zu Hettangien), die erste chronostratigraphische Stufe des Juras, beginnt. Das Hettangium wurde nach dem Ort Hettange-Grande (Dépt. Moselle) in Lothringen (Frankreich) benannt. Der Beginn des Hettangiums wird durch das Erstauftreten der Ammoniten-Art Psiloceras spelae definiert. Als Obergrenze wird das Erstauftreten der Ammoniten-Gattungen Vermiceras und Metophioceras festgelegt.

Am Ende der Trias beginn die Blütezeit der Cycadeen, die bis in die Kreide andauern wird. Die ersten Kiefernartigen haben sich bereits im Karbon entwickelt (Cordaitales, Voltziales). Aber das Aussterbeereignis am Ende des Perms trifft auch diese Gruppe. So sterben zum Beispiel die Cordaiten am Ende des Perms vollständig aus, die Voltziales entwickelten sich in der Trias weiter.
Während des frühen Jura zerfällt der Superkontinent Pangaea weiter, dieser Prozess hat sich bereits in der Obertrias mit der Bildung von Grabensystemen angedeutet. Die Bruchstücke bilden Nordamerika, Eurasien und den südlichen Großkontinent Gondwana. Der frühe Atlantik und das Tethysmeer sind noch schmal.
Das Klima im Jura ist mit einer Durchschnittstemperatur von 16,5 Grad Celsius warm und liegt 3 Grad Celsius über dem heutigen Niveau, Spuren großer Inlandseisschilde werden nicht gefunden. Wie schon in der Trias befindet sich auch im Jura kein festes Land in der Nähe der geographischen Pole. Der atmosphärische Kohlendioxid-Anteil liegt mit ca. 1950 ppm siebenfach über dem heutigen Niveau und der Sauerstoffanteil mit 26 Prozent etwa 130 Prozent über dem heutigen Stand.
Die Vorherrschaft der Dinosaurier während des sogenannten Erdmittelalters hat nach Erkenntnissen von US-Forschern ihren Ursprung offenbar in gigantischen Vulkanausbrüchen, die einen Klimawandel auslösten. Der durch die gewaltigen Mengen der ausgestoßenen Gase verursachte Klimawandel kommt möglicherweise so plötzlich, dass sich viele Arten den veränderten Lebensbedingungen nicht anpassen können. Das Massensterben von Tier- und Pflanzenarten macht wiederum den Weg frei für die Dinosaurier. Der Jura stellt die erste Blütezeit der Dinosaurier dar. In Mitteleuropa werden Fußspuren (Barkhausen, Münchehagen) und Skelettreste von Dinosauriern aus der Jurazeit (Ohmdenosaurus, Compsognathus) entdeckt. Der nur katzengroße Compsognathus von Jachenhausen bei Riedenburg gilt lange Zeit als der kleinste Dinosaurier. Der „Urvogel“ Archaeopteryx wird in Gesteinsschichten des Oberen Jura (Malm) gefunden, bislang ausschließlich auf der Fränkischen Alb, insbesondere bei Solnhofen und Eichstätt. Aus dem Unterjura von China stammt auch der Fund eines Säugetier-Fossils, Hadrocodium wui, das als ältestes Säugetier im engeren Sinne gilt. Neuere Funde aus dem Mittleren Jura im nordostchinesischen Jiulongshan-Gebirge (Innere Mongolei, Provinz Ningcheng, Daohugou) haben die bisherigen Vorstellungen über die Säugetierwelt des Mesozoikums nachhaltig verändert. Berühmte „fossile Bauwerke“ aus dem Jura des heutigen Deutschland sind die Schwammstotzen-Riffe der Schwäbischen Alb. Riffbildungen in kleinerem Maßstab existieren aber auch in Norddeutschland.
Die Meere sind während des Hettangiums von den räuberisch lebenden Ichthyosauriern mit dem Taxon Ichthyosaurus sowie von den Plesiosauriern mit Macroplata und Rhomaleosaurus bevölkert. Sie sind die Fressfeinde der Ammoniten, die sich nach der Regression wieder in den Ozeanen ausbreiteten.
Auf dem Festland sind die Dinosaurier vorherrschend, darunter die Vogelbeckensaurier (Ornithischia) mit den Taxa Abrictosaurus, Fabrosaurus, Heterodontosaurus, Lanasaurus, Lycorhinus, Scelidosaurus, Scutellosaurus und Stormbergia. Der Luftraum wird von den Pterosauriern wie beispielsweise Dimorphodon beherrscht. Unter den frühen Säugetieren ist Haramiya zu nennen. Protosuchus, ein frühes Krokodil tritt im Hettangium erstmals auf.
An der Trias-Jura-Grenze findet ein großer Faunenschnitt statt. Wie viele andere Lebewesen sind die Ammoniten durch externe Ereignisse fast völlig ausgestorben. Im Hettangium entwickeln sich jedoch die "Neoammoniten" relativ schnell, so dass bereits im mittleren Hettangium wieder eine größere Anzahl von Gattungen und Arten existierten. Im Gegensatz zu späteren Epochen sind offensichtlich die Fossilationsbedingungen nicht optimal, so dass weltweit nur wenige Fundstellen mit gut erhaltenen Hettangium-Ammoniten bekannt sind.
Die Flora wird von den Gymnospermen dominiert, darunter die Nadelholzgewächse wie Mammutbäume und Kiefern, aber auch Ginkgobäume und Palmfarne. Der Jura wird auch als Zeitalter der Palmfarne (Cycadeen) bezeichnet, da diese sehr häufig sind. Den Unterwuchs der Wälder bildeten Farne und Schachtelhalme. Zu Beginn des Jura transgrediert das Meer, von Norden kommend, zunächst in einem relativ schmalen Bereich Nord- und Westdeutschlands bis nach Süddeutschland. In Nordostdeutschland und Ostdeutschland werden kontinentale Ablagerungen sedimentiert.

200.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Hettangium - Gondwana / Indien - Vorzeit / Asien

Der Indische Subkontinent trennt sich von Gondwana und steuert auf die asiatische Platte zu.

199.300.000 BC
Plesiosaurus (Quelle: Wikipedia.de
Hadrocodium (Quelle: Palaeos.com)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura – Sinemurium

Das Sinemurium (auch Sinemur, oder seltener auch Sinemurien), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Jura, beginnt. Das Sinemurium wurde nach dem lateinischen Namen Sinemurum Briennense castrum von Semur-en-Auxois (Département Côte-d’Or in Burgund benannt. Der Beginn des Sinemuriums wird durch das Erstauftreten der Ammoniten-Gattungen Vermiceras und Metophioceras festgelegt. Die Obergrenze (und damit die Untergrenze des Pliensbachiums) bildet das erste Auftreten der Ammoniten-Art Bifericeras donovani und der Ammoniten-Gattung Apoderoceras. Der Meeresspiegel zeigt im Sinemurium generell ansteigende Tendenz. Darüber legt sich ein Muster aus Vordringen, Zurückweichen und Vordringen ("Transgression-Regression-Transgression" des Meeres über größere Gebiete des Festlandes.

  • Die Meere werden von den Ichthyosauriern mit dem Taxon Ichthyosaurus und den Plesiosauriern mit den Taxa Eretmosaurus und Plesiosaurus bevölkert.
  • Auf dem Festland haben die Dinosaurier eine beherrschende Stellung inne. Unter den Vogelbeckensaurier (Ornithischia) finden sich Abrictosaurus, Fabrosaurus, Geranosaurus, Lanasaurus, Lusitanosaurus, Lycorhinus, Merosaurus, Scelidosaurus und Stormbergia. Die Theropoden sind mit Dilophosaurus, Sarcosaurus und Saltriosaurus vertreten.
  • Erste frühe Säugetiere sind Hadrocodium und Kueneotherium. Das Hadrocodium wui ist wohl der älteste bekannte Vertreter der Säugetiere (Mammalia) auf der Erde. Der Schädel des Tieres ist zwölf Millimeter lang. Während der Unterkiefer bei reptilienartigen Vorfahren der Säugetiere über ein primäres Kiefergelenk bestehend aus den Knochen Quadratum und Articulare mit dem Schädel verbunden ist, tritt an deren Stelle bei den Säugern ein neues Gelenk. Dieses wird gebildet aus dem Unterkieferknochen (Dentale) und dem Schuppenbein (Squamosum). Die ehemaligen Kiefergelenksknochen erhalten eine vollkommen neue Funktion: Sie werden zu den Gehörknöchelchen Hammer (Malleus) und Amboss (Incus), die noch immer gelenkig verbunden sind. Dieser Zustand, also ein sekundäres Kiefergelenk und drei Gehörknöchelchen, kann auch bei Hadrocodium wui festgestellt werden, etwa 40 Millionen Jahre früher als bisher vermutet. Man nimmt eine allmähliche Trennung der Mittelohrknochen vom Kiefer an. Dafür sprechen andere Fossilien wie gefundenen Schädel des Sinoconodon und des Morganuconodon. Diese besitzen zwar bereits ein sekundäres Kiefergelenk, Hammer und Amboss sind jedoch noch mit diesem verbunden. Der letzten Schritt der Trennung zwischen Kiefer und Mittelohr hängt laut Zhe-Xi Luo vom Carnegie Museum of Natural History mit der Vergrößerung des Gehirns zusammen. Durch die Ausdehnung des Hirnschädels wird das Mittelohr vom Kiefer weggeschoben werden. Alle Fossilien der beschriebenen Arten werden ausschließlich in China gefunden.
190.800.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura – Pliensbachium

Das Pliensbachium (im Deutschen meist verkürzt zu Pliensbach), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Jura, beginnt. Das Pliensbachium wurde nach Pliensbach benannt, dem kleineren Teilort der Gemeinde Zell unter Aichelberg im Landkreis Göppingen im Vorland der mittleren Schwäbischen Alb, etwa 30 km östlich von Stuttgart. Der Beginn der Stufe wird durch das erstmalige Erscheinen von Bifericeras donovani sowie der Gattungen Apoderoceras und Gleviceras bestimmt. Das Ende wird durch das erstmalige Auftreten der Ammonitengattung Eodactylites definiert.

190.000.000 BC
Plesiosaurus (Quelle: Wikipedia.de)
Pterodaustro (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Pliensbachium - Pangaea

Die Kimmerischen Platten kollidieren mit Laurasia. Dieser Zusammenprall formt den Kimmerischen Faltengürtel mit allmählicher Schließung der Palaeotethys.
Der Plesiosaurus (auch Schlangenhalssaurier genannt), eines der langhalsigsten Lebewesen unseres Planeten, tritt auf. Von dieser Flossenechsen-Art werden im Gebiet von Holzmaden in Baden-Württemberg etwa drei Meter lange Skelette entdeckt. Das Reptil trägt einen kleinen Kopf auf dem langen Hals, der etwa die Hälfte des ganzen Tieres ausmacht. Im Gegensatz zu den langhalsigen Plesiosauriern werden die kurzhalsigen Flossenechsen als Pliosaurier bezeichnet. Zu diesen gehört die Art Rhomaleosaurus victor, von der in Baden-Württemberg im Raum Holzmaden zwei Exemplare und bei Ohmden ein Exemplar geborgen werden konnten. Rhomaleosaurus victor ist 3,80 Meter lang. Bisher ist nicht geklärt, ob die Plesio- und Pliosaurier lebendgebärend sind oder ob sie wie die im Meer lebenden Fischsaurier an Land ihre Eier legen. Man nimmt an, dass diese Tiere Eier legen, weil bisher an keinem der Fundorte von Plesio- und Pliosauriern im heutigen Deutschland, England, Nordamerika und Australien (Australien ist noch der Ostteil von Gondwana) Muttertiere mit Embryonen im Leib und auch keine ausgeschlüpften Jungtiere geborgen wurden. In aufgebauschten Pressemeldungen über das so genannte „Ungeheuer von Loch Ness“ wird dieses gelegentlich mit den letzten Plesiosauriern in Verbindung gebracht.
Die ältesten Flugsaurier über dem Gebiet des heutigen Deutschland sind besonders in Süddeutschland heimisch. Es handelt sich um die Gattungen Dorygnathus und Campylognathoides, die eine Flügelspannweite von bis zu 1,75 Metern haben. Ihr langer Schwanz endete mit einem Segel, das zum Manövrieren beim Fliegen und Landen diente. Diese beiden Flugsauriergattungen ernährten sich von Fischen, die sie im Meer fingen. Bei Dorygnathus wurden auf der Flughaut haarähnliche Gebilde und zwischen den Zehen eine Schwimmhaut festgestellt. Der Schädel endet in einem nach oben gebogenen Schnabel, dessen Unterkiefer mit annähernd 1000 langen, bürstenartigen und wohl auch elastischen „Zähnen“ besetzt war. Auf einen Zentimeter kommen 24 Zähne. Zusammen bilden sie einen reusenartigen Filterapparat, der vielleicht zum Fang von Kleinkrebsen im Wasser benutzt wurde, ähnlich wie es Flamingos heute tun. Knochenhistologische Untersuchungen an Knochenquerschnitten können das Wachstumsmuster dieses Flugsauriers rekonstruieren. So wachsen Jungtiere sehr schnell, bis sie mit etwa zwei Jahren ihre Geschlechtsreife und etwa 53 % ihrer endgültigen Körpergröße erreichen. In den folgenden drei bis vier Jahren setzt sich dann das Wachstum verlangsamt fort.

182.700.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura – Toarcium

Das Toarcium (seltener auch Toarc oder Toarcien), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Unterjura, beginnt. Das Toarcium wurde nach der französischen Stadt Thouars benannt. Thouars liegt auf halbem Weg zwischen Angers und Poitiers. Die stratigraphische Bestimmung des Toarcium beruht auf der Gruppe der Ammoniten. Der Beginn des Toarcium wird durch das Auftreten der Ammonitengattung Eodactylites definiert. Das Ende wird durch das Auftreten der Gattung Leioceras definiert.

180.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Toarcium - Pangaea / Gondwana

Die Landverbindung zwischen Gondwana und Nordamerika löst sich auf. Dadurch wird Gondwana wieder zu einem eigenständigen Großkontinent.

174.100.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Mitteljura - Aalenium

Das Aalenium (deutsch verkürzt auch Aalen, auch Aalenien), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe des Jura, beginnt. Die Stufe ist benannt nach der Stadt Aalen in Baden-Württemberg. Die ersten Fossilienfunde dieser Stufe wurden unter anderem im Tiefen Stollen in Aalen gemacht. Hiervon ist ein großer Teil im städtischen Urweltmuseum Aalen ausgestellt. Der Beginn der Stufe ist durch das Erstauftreten der Ammonitengattung Leioceras definiert. Das Erstauftreten der Ammonitengattung Hyperlioceras markiert das Ende der Stufe. Im Mitteljura dehnt sich das Meer weiter zum heutigen Osteuropa aus. Fast die gesamte osteuropäische Plattform wird überflutet. Weite Teile Skandinaviens und Teile Böhmens und die Rheinische Insel bleiben jedoch Festland während des beinahe gesamten Jura und werden damit zu einer Insel, die das norddeutsche und das süddeutsche Jura, voneinander trennt.

170.300.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Mitteljura - Bajocium

Das Bajocium (selten auch verkürzt zu Bajoc, auch Bajocien), die zweite chronostratigraphische Stufe der Mitteljura-Serie im Jura, beginnt. Die Stufe ist nach dem gallo-römischen Stadtnamen Bajocae für Bayeux im französischen Département Calvados benannt. Der Beginn der Stufe ist durch das Erstauftreten der Ammoniten-Gattung Hyperlioceras definiert. Das Ende wird durch das Erstauftreten der Ammoniten-Art Parkinsonia convergens markiert.

170.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Mitteljura - Bajocium

Ein Erdenjahr hat jetzt 376 Tage.

167.700.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Mitteljura - Bathonium

Das Bathonium (auch verkürzt zu Bathon), in der Erdgeschichte die dritte chronostratigraphische Stufe der Mitteljura-Serie im Jura, beginnt. Die Typlokalität der Stufe liegt in der Nähe der Stadt Bath am Fluss Avon (Somerset, England). Die Bezeichnung Bathonium ist eine latinisierte Version des Stadtnamens. Die untere Grenze der Stufe ist mit den Ersteinsetzen der Ammoniten-Art Parkinsonia (Gonolkites) convergens definiert. Die Stufe endet mit dem Einsetzen der Ammoniten-Gattung Kepplerites.

167.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Bathonium - Pangaea

Im Gebiet des heutigen Nischnij Nowgorod schlägt der Asteroid Puchezh-Katunki ein und verursacht einen Krater von 80 Kilometern Durchmesser.

166.100.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Mitteljura - Callovium

Callovium (im Deutschen häufig verkürzt zu Callov, seltener auch Callovien), in der Erdgeschichte die oberste chronostratigraphische Stufe der Mitteljura-Serie des Jura, beginnt. Bei dem Begriff handelt es sich um die latinisierte Form von Kellaways, einer Ortschaft in Wiltshire, England (nahe Chippenham). Im England wird für diese Schichtstufe auch der Begriff "Kelloway rock" gebraucht. Die Stufe beginnt mit dem Erstauftreten der Ammoniten-Gattung Kepplerites (Macrocephalites herveyi Zone), sie endet mit dem Erstauftreten der Ammoniten-Art Brightia thuouxensis an der Basis der ersten Ammonitenzone des Oxfordiums.

166.000.000 BC
Schnabeltier
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Mitteljura - Bajocium

Der gemeinsame Vorfahre aller heutigen Säugetiere lebt nach Auffassung der meisten Evolutionisten in dieser Zeit und sieht einem heutigen Reptil ähnlich. Das Tier trägt ein Fell und legt Eier. Das noch heute in Australien lebende Schnabeltier ist der bekannteste Vertreter dieser Art, obwohl es sich im Laufe der Millionen Jahre an seinen Lebensraum natürlich angepasst haben muss.

163.500.000 BC
Castorocauda (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Mitteljura - Oxfordium

Das Oxfordium (häufig verkürzt auch nur Oxford, seltener auch Oxfordien), in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Stufe der Oberjura-Serie im Jura, beginnt. Bei dem Begriff handelt es sich um den latinisierten Namen der englischen Stadt Oxford. Der Beginn der Stufe ist durch das Erstauftreten der Ammoniten-Art Brightia thuouxensis definiert. Sie endet mit dem ersten Auftreten des Ammoniten Pictonia baylei im Fossilbericht. Die jetzt vorkommene Gattung Castorocauda lutrasimilis (Docodonta) ähnelt einem Biber und zeigt bereits die Weiterentwicklung der Säugetiere. Die ältesten Fossilien dieser Art werden später in China entdeckt.

160.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Oxfordium / (298) Baptistina

Eine Computersimulation zur Rückrechnung von Umlaufbahnen von Asteroiden aus dem Jahre 2007 ergibt eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass Bruchstücke des heute noch existierenden Asteroiden (298) Baptistina mit der Erde kollidieren. Baptistina war vor diesem Ereignis etwa 170 Kilometer groß und kollidierte mit einem etwa 60 Kilometer großen Asteroiden. Dabei entstanden rund 100.000 Bruchstüke mit mehr als einem Kilometer Durchmesser und etwa 300 mit mehr als 10 Kilometer Durchmesser. Etwa zwei Prozent dieser Bruchstücke wurden durch die Schwerkraft von Mars und Jupiter ins innere Sonnensystem abgelenkt. Einige Bruchstücke treffen Erde und Mond. Heute ist der Asteroid nur noch 40 Kilometer groß.


Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Hettangium - Pangaea
Die norddeutsche Küste reicht noch bis zum Nordharz.

157.300.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Mitteljura - Kimmeridgium

Das Kimmeridgium (im Deutschen oft verkürzt zu Kimmeridge, seltener auch Kimmeridgien), in der Erdgeschichte die mittlere chronostratigraphische Stufe des Oberjura im Jura, beginnt. Bei dem Begriff „Kimmeridgien“ handelt es sich m den latinisierten Namen der Ortschaft Kimmeridge auf der Isle of Purbeck, in der Grafschaft Dorset an der Ärmelkanalküste von England. Die Stufe beginnt mit den Schichten, in denen erstmals die Ammoniten-Art Pictonia baylei auftritt. Das Ende der Stufe ist mit dem Einsetzen des Ammoniten Hybonoticeras hybonotum definiert. Das Ende der Stufe fällt auch zusammen mit der Magnetanomalie M22An.

152.100.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Oberjura - Tithonium

Das Tithonium (im Deutschen oft verkürzt zu Tithon, seltener auch Tithonien, bis 1990 zum Teil auch als Portlandium bezeichnet), die höchste chronostratigraphische Stufe des Jura, beginnt. Der Name des Tithoniums geht auf Tithonos zurück, einer Figur aus der griechischen Mythologie. Tithonos war der Gatte der Eos, der Göttin der Morgenröte. Die Stufe beginnt mit der Ammoniten-Zone des Hybonoticeras hybonotum und endet mit dem Einsetzen des Ammoniten Berriasella jacobi.

150.000.000 BC
Lepidotes elvensis (Quelle: Wikipedia.en)
Stegosaurus
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Oberjura - Tithonium - Gondwana / Laurasia / Laurentia

Die ältesten noch vorhandenen Anteile der dünnen Ozeankruste existieren erst jetzt. Der Großkontinent Gondwana beginnt vom Kontinent Pangaea abzubrechen. Madagaskar löst sich vom afrikanischen Kontinent. Laurasia teilt sich durch Öffnung des Nordatlantiks in Laurentia (das heutige Nordamerika) und Eurasien (noch ohne Indien und Arabien). Alle beteiligten Kratone - bis auf Grönland, Irland und England - sind bis heute zusammengeschlossen, wobei sich bereits erste Riftzonen in der Region des Baikalsees bilden. So wie bei jeder Gebirgsbildung kommt es auch hier zur Hebung älterer Gesteinsschichten: In der Böhmischen Masse des Waldviertels in Niederösterreich werden durch die variszischen Hebungsereignisse Gneise aus dem Superkontinent Rodinia von vor 1,1 Milliarden Jahren zutage gefaltet beziehungsweise auf jüngere Gesteinsschichten überschoben. Die variszischen Gebirgsbildungen haben auch Magma-Aufstiege aus der Tiefe zur Folge, die verschiedenorts zu Erzlagerstätten führen. Durch die im Vorland der Geosynklinalen auftretenden Senkungen werden dort auch abgetragene Massen von Gebirgsschutt und Feinsedimenten abgelagert. Diesen Vorgängen verdankt unter anderem das Ruhrgebiet seine zahlreichen Kohlenflöze. Durch plattentektonische Vorgänge und unter Ausbildung der Parathethys im heutigen Mitteleuropa und Südeuropa erstehen vorerst noch einmal die Großkontinente Laurasia und Gondwana, aus denen Pangaea ursprünglich entstanden war. In dem Meer über dem heutigen Norddeutschland leben die größten Schmelzschuppenfische der Jurazeit, die später zum Beispiel in der Gegend von Solnhofen in Bayern entdeckt werden. Diese Fische sind bis zu 2,50 Meter lang und werden Lepidotes maximus genannt. Zu ihrer Nahrung gehören hartschalige Muscheln und Krebse, die sie mit ihren Pflasterzähnen knacken. Das Gebiet des heutigen Deutschland, insbesondere Bayern, erlebt die Hoch-Zeit der Schildkröten. Die Gattungen heißen Plesiochelys, Idiochelys, Eurysternum und Solnhofia.


Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Oberjura - Tithonium - Laurentia
Im Gebiet des heutigen Nordamerika kommt der Stegosaurus auf. Diese "Platten-Echse", die bis zu acht Meter lang wird, hat das kleinste Gehirn unter den Dinosauriern: Es ist nur so groß wie eine Walnuss. Allerdings besitzt dieses Tier ein "zweites Gehirn" in der Hüftgegend in Form eines verdickten Nervenknotens, welcher als zusätzliches Steuerorgan für Hinterbeine und Schwanz dient. Der Stegosaurus trägt auf dem Rücken zwei Reihen von blattähnlichen Knochenplatten, die vermutlich als Temperaturregler funktionieren.

145.000.000 BC
Die Erde 145 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Berriasium
Archaeopteryx
Pteranodon
Brontosaurus
Iguanodon (Quelle: Wikipedia.de)

Der Zerfall von Gondwana, der bereits im Jura begonnen hat, setzt sich in der Kreide fort. Es kommt zur Trennung des noch zusammenhängenden Kontinents Australia/Antarktika und des zu Beginn der Kreide ebenfalls noch zusammenhängenden Kontinents Afrika/Südamerika, auch Indien spaltet sich ab. In der Unterkreide beginnt sich zunächst der südliche Südatlantik zu öffnen. Diese Öffnung wird sich im Laufe der Unterkreide weiter nach Norden fortsetzen.
Das Klima in der Kreide ist allgemein warm und ausgeglichen. Es ermöglicht einigen Dinosauriern, zumindest in den Sommermonaten, bis in hohe südliche und nördliche Breiten vorzudringen. Die Pole sind eisfrei und entsprechend ist auch der Meeresspiegel sehr hoch. Die durchschnittliche Temperatur der Erde liegt mit 18 Grad Celsius 4 Grad über dem heutigen Niveau. Der atmosphärische Kohlendioxid-Anteil liegt mit 1700 ppm sechsmal höher als heute. Der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre beträgt 30 Prozent und damit 150 Prozent des heutigen Niveaus.
Gesteine der Kreidezeit findet man heute im Raum von Hannover, nördlich des Harzes, im Teutoburger Wald an den Externsteinen, in der Westfälischen Bucht und im Raum von Aachen bis Lüttich an. Berühmt sind die Kreidefelsen im heutigen Nationalpark Jasmund auf Rügen. Weiterhin finden sich Ablagerungen aus der Kreidezeit östlich der fränkischen Alb sowie am Alpen-Nordrand, in der Umgebung von Dresden und Decín (Elbsandsteingebirge), in großen Teilen der Tschechiens sowie im Karpatenvorland und zwischen Kielce und Krakau.
Das Berriasium (im deutschen Sprachgebrauch auch verkürzt zu Berrias, seltener auch Berriasien), in der Erdgeschichte die älteste chronostratigraphische Stufe der Unterkreide, beginnt. Die Stufe ist nach dem Ort Berrias im Französischen Département Ardèche benannt. Der Beginn der Stufe wird durch das Erstauftreten der Ammoniten-Art Berriasella jacobi definiert. Das Ende der Stufe ist mit dem Erstauftreten der Calpionellen-Art Calpionellites darderi bislang nur provisorisch festgelegt.
Es ist die Hoch-Zeit der Dinosaurier und des Flugsauriers Archeopteryx. Außerdem existieren Krokodile und Schildkröten. Der Pteranodon-Flugsaurier hat 8 Meter Spannweite. Die größte Flugechse des Planeten wiegt nur etwa 17 Kilogramm und ist ein geschickter Flieger. Er hat wie die heutige Fledermaus Flughäute. Der vierte Finger ist sehr stark verlängert. Die Flughaut zieht sich dann über diesen stark verlängerten Finger und spannt sich bis zu den Schultern. Die Flugechsen sind die ersten Tiere nach den Insekten, die fliegen können. Wozu der Kamm am Kopf der Flugsaurer dient sind sich die Wissenschaftler noch nicht einig; manche meinen, er sei ein Ausgleich, da der Schnabel möglicherweise zu schwer ist. Der Pteranodon frisst hauptsächlich Fische, die er als Ganzes herunterschluckt, da er keine Zähne hat.
Aus der Kreidezeit kennt man im heutigen Deutschland zahlreiche Fußspuren und Skelettreste von Dinosauriern. In Münchehagen bei Rehburg-Loccum entdeckt man unter anderem die fast 30 Meter lange Fährte eines elefantenfüßigen Brontosaurus. Der Brontosaurier ist nach heutiger Auffassung ein friedlicher, 21-26 Meter langer Koloss, der sich ausschließlich von Pflanzen ernährt. Seine 30 bis 35 Tonnen Gewicht sind eine willkommene Beute für die fleischfressenden Saurier. Trotz seines ungeheuer großen Körpers ist sein Gehirn nur etwa faustgroß. Er lebt in Herden und hauptsächlich in Sümpfen, zumal seine Beine die riesige Last kaum tragen können.
Besonders häufig sind Fußabdrücke in Deutschland (Obernkirchen, Münchehagen) und Skelettreste (Nehden bei Brilon im Sauerland) des ebenfalls Pflanzen fressenden Dinosauriers Iguanodon, der eine Höhe bis zu 5 Metern erreicht. Fossilien belegen auch die Existenz von Raub-Dinosauriern wie Megalosaurus sowie von Meeresreptilien – wie etwa Mosasaurus – und Krokodilen. Im Kreidemeer leben Riesenammoniten. Mit einem Gehäusedurchmesser von etwa 1,80 Meter ist ein Exemplar von Parapuzosia seppenradensis aus der Westfälischen Bucht im Münsterland der bislang größte bekannte Ammonit. Jüngere Funde aus dem nordostchinesischen Jiulongshan-Gebirge (Innere Mongolei, Provinz Ningcheng, Daohugou) und vor allem aus der ebenfalls in der Inneren Mongolei gelegenen Jehol-Gruppe belegen, dass die Säugetiere in der Kreidezeit nicht nur, wie bisher angenommen, aus insektenfressenden Kleinformen bestanden. Einer großen Vielfalt von vollentwickelten Säugern in der Kreide war schon im Jura die Aufspaltung in verschiedene Entwicklungslinien vorangegangen. Die Säugetiere des Jura und der Kreide besetzten bereits die gleichen ökologischen Nischen, die auch die heutigen Säuger ausfüllen, und entwickelten sehr ähnliche Anpassungsformen. Es gibt bereits kleinere Säugerraubtiere, die auf Reptilien spezialisiert sind und mit einem wasserdichten Pelz ausgestattete, schwimmende Säuger, die die ökologische Nische der heutigen Fischotter besetzten.
In der Unterkreide sind noch Bärlapppflanzen (Nathorstiana aborea), Farne (Weichselia, Hausmannia), Baumfarne, Ginkgos (Baiera), Bennettitales und Nadelbäume die vorherrschenden Pflanzen. Aus dieser Zeit stammen auch die Kohleflöze der Wealdenkohle im Weser-Ems-Gebiet am Rande des Teutoburger Waldes. Während der Kreide entwickeln sich die ersten strauchigen Blütenpflanzen. Die erste Gattung der Laubholzgewächse ist Credneria mit dreispitzigen Blättern (Funde aus dem Harz). In der Oberkreide konkurrieren bereits viele Laubbäume wie Ahorn, Eiche oder Walnuss mit Nadelbäumen wie Sequoia und Geinitzia (aus den Aachener Schichten, Oberes Santonium). Gräser breiten sich auf dem Festland aus und verändern stark das Erosionsverhalten.
Im Gebiet des heutigen Nordwesten Südafrikas schlägt der Asteroid Morokweng ein und verursacht einen Krater von 70 Kilometern Durchmesser.

143.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Berriasium

Im Gebiet der heutigen Barentssee schlägt der Asteroid Mjølnir ein und verursacht einen Krater von 40 Kilometern Durchmesser.

142.500.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Berriasium - Australia

Im Gebiet des heutigen Northern Territoriy in Australien schlägt der Asteroid Gosses Bluff ein und verursacht einen Krater von 22 Kilometern Durchmesser.

140.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Berriasium - Gondwana

Im Gebiet des heutigen Libyen schlagen die Asteroiden Arkenu 1 und Arkenu 2 ein und verursachen zwei Krater von 6,8 und 10,3 Kilometern Durchmesser.

139.300.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Valanginium

Das Valanginium (im Deutschen oft verkürzt zu Valangin), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe der Unterkreide, beginnt. Die ursprüngliche Typlokalität liegt in der Seyon-Schlucht in der Nähe von Valangin in der Schweiz; die Stufe ist nach diesem Ort benannt. Das Valanginium beginnt mit dem Erstauftreten der Calpionelliden-Art Calpionellites darderi und endet mit dem Erstauftreten der Ammoniten-Gattung Acanthodiscus.

135.000.000 BC
Shonisaurus
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Valanginium - Pangaea / Gondwana / Laurasia
  • Im Zuge der Spreizung des Atlantiks und der Umbildung der Tethys zum Indischen Ozean und Antarktischen Ozean zerfällt Pangaea endgültig in Gondwana und Laurasia (Eurasien).
  • Die ältesten Aale der Kreidezeit kommen auf. Zu ihnen gehört die Gattung Ureuchelys, deren Fossilien im heutigen Libanon gefunden werden.
  • Der Liopleurodon, der größte kurzhalsige Pliosaurier in der Jurazeit, lebt in dieser Periode. Seine Gesamtlänge beträgt etwa zwölf Meter. Sein stromlinienförmiger Körper mit dem mächtigen Kopf und dem dicken Hals erinnert an einen Wal. Liopleurodon werden in den Gebieten des heutigen England, Frankreich, Deutschland und Russland nachgewiesen.
133.900.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Hauterivium

Das Hauterivium (im deutschen Sprachgebrauch oft verkürzt zu Hauterive), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe der Unterkreide, beginnt. Die ursprüngliche namengebende Typlokalität liegt in der Nähe des Ortes Hauterive in der Schweiz und ist danach benannt worden. Der Beginn der Stufe ist mit dem Ersteinsetzen der Ammoniten-Gattung Acanthodiscus definiert. Sie endet mit dem Ersteinsetzen der Ammoniten-Art Spitidiscus hugii.

130.700.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Barremium

Das Barremium (im deutschen Sprachgebrauch auch häufig verkürzt zu Barrême), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe der Unterkreide, beginnt. Die ursprüngliche Typlokalität für die Stufe liegt in der Nähe des Ortes Barrême (Dépt. Alpes-de-Haute-Provence, Frankreich). Die Stufe beginnt mit dem Ersteinsetzen der Ammoniten-Art Spitidiscus hugii und endet mit der Magnetanomalie M0.

128.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Barremium - Australia

Im Gebiet des heutigen Queensland in Australien schlägt der Asteroid Tookoonooka ein und verursacht einen Krater von 55 Kilometern Durchmesser.

126.300.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Aptium

Das Aptium (im deutschen Sprachgebrauch auch verkürzt nur Apt genannt, seltener auch Aptien), in der Erdgeschichte die Bezeichnung für eine chronostratigraphische Stufe in der oberen Unterkreide, beginnt. Das Aptium ist nach der französischen Kleinstadt Apt in der Provence benannt, in dessen Nähe die ursprüngliche Typlokalität der Stufe liegt. Der Beginn der Stufe wird durch die Basis der Magnetanomalie M0 definiert, das Ende durch das Erstauftreten der Coccolithophoriden-Art Praediscosphaera columnata.

120.000.000 BC
Kronosaurus (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Aptium

Der bis jetzt längste Pliosaurier der Kreidezeit tritt im Gebiet des heutigen Australien auf. Er hat die nähere Bezeichnung Kronosaurus und erreicht eine Länge von maximal 12,80 Meter, wobei allein der Schädel 2,70 Meter misst. Letzterer übertrifft an Größe sogar den des später auftretenden Tyrannosaurus rex. Der Kronosaurus ernährt sich von Fischen.

115.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Aptium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Saskatchewan schlägt der Asteroid Carswell ein und verursacht einen Krater von 39 Kilometern Durchmesser.

112.900.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Albium

Das Albium (im deutschen Sprachgebrauch häufig auch verkürzt zu Alb, seltener auch Albien), in der Erdgeschichte die Bezeichnung für eine chronostratigraphische Stufe in der höchsten Unterkreide, beginnt. Die Stufe ist nach dem französischen Fluss Aube (lat. Albia) benannt. Die Namensgleichheit der geologische Stufe Alb(ium) und der Regionsname Schwäbische Alb und Fränkische Alb beruht auf Zufall. Die Basis der Stufe ist durch das Erstauftreten der Coccolithophoriden-Art Praediscosphaera columnata definiert, das Ende der Stufe durch das Erstauftreten der Foraminiferen-Art Rotalipora globotruncanoides. Zu den herausragenden Ereignissen der mittleren Kreidezeit zwischen etwa 120 Millionen und 80 Millionen Jahre BC gehört eine gewaltige Superplume-Aktivität im Bereich des westlichen Pazifiks. Der 40 Millionen Jahre anhaltende Vulkanismus riesigen Ausmaßes auf dem pazifischen Ozeanboden hat globale Konsequenzen. Trotz der in der Kreide vorherrschenden vergleichsweise sehr warmen Temperaturen gibt es Hinweise auf eine Vereisungsphase im Bereich der Pole vor etwa 91,2 Millionen Jahren.

100.500.000 BC
Die Erde etwa 100 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Cenomanium

Das Cenomanium (meist verkürzt als Cenoman bezeichnet), in der Erdgeschichte die unterste chronostratigraphische Stufe der Oberkreide, beginnt. Die ursprüngliche Typlokalität liegt in der Nähe von Le Mans (Département Sarthe, Frankreich). Der (neu-)lateinische Name von Le Mans ist Cenomanum und davon ist der Stufenname gebildet. Die Basis der Stufe ist durch das Erstauftreten der Foraminiferen-Art Rotalipora globotruncanoides definiert. Die Stufe endet mit dem Erstauftreten der Ammoniten-Art Watinoceras devonense. Wichtige Leitfossilien für das Cenomanium sind die Ammoniten-Arten Calycoceras naviculare, Acanthoceras rhotomagense und Mantelliceras mantelli.

100.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Cenomanium - Gondwana / Laurasia / Indien

Der Kontinent Gondwana bricht endgültig auseinander. Als Bruchstück des ehemaligen Superkontinent Pangaea prallt die Afrikanische Platte im Zuge der Kontinentaldrift auf Europa, wobei die Alpen aufgewöblt werden, während der Aufprall Indien auf Laurasia den Himalaya entstehen lässt. Dieser Vorgang wird als "alpidische Orogenese" bezeichnet.


Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Cenomanium - Gondwana
Im Gebiet des heutigen Libyen in der Libyschen Wüste schlägt der Asteroid Oasis ein und verursacht einen Krater von 11,5 Kilometern Durchmesser.


Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Cenomanium - Antarktika / Zealandia
Der Kontinent Zealandia löst sich zwischen 130 und 85 Millionen Jahre BC von Antarktika, bleibt aber noch mit Australien verbunden.

99.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Cenomanium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Saskatchewan schlägt der Asteroid Deep Bay ein und verursacht einen Krater von 13 Kilometern Durchmesser.

93.900.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Turonium

Das Turonium (im deutschen Sprachgebrauch häufig verkürzt zu Turon), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe der Oberkreide, beginnt. Die ursprüngliche namensgebende Typlokalität dieser Stufe liegt in der französischen Landschaft Touraine in der Nähe der französischen Stadt Tours (Département Indre-et-Loire, Frankreich). Der lateinische Name der Landschaft ist Turonia. Der Beginn der Stufe ist durch das Ersteinsetzen der Ammoniten-Art Watinoceras devonense definiert. Die Grenze zum Coniacium, der darauf folgenden Stufe, durch das Erstauftreten der Inoceramen-Art Cremnoceramus rotundatus. Im Turonium entsteht eine durchgehende Verbindung zum Nordatlantik. Im Nordatlantik schreitet die bereits im Jura begonnene Ozeanspreizung zwischen Nordafrika und der nordamerikanischen Ostküste weiter nach Norden vor. Im Laufe der Unterkreide bildet sich das Teilstück zwischen der Iberischen Halbinsel und Neufundland. In der höheren Unterkreide und der tieferen Oberkreide spreizt auch die Biskaya, deren Verlängerung in den Pyrenäenraum reicht. In der Oberkreide entsteht westlich von Irland ein Tripelpunkt – ein Ast mündet in ein Grabensystem zwischen Nordamerika und Grönland, der andere weitet sich in der Oberkreide und im Känozoikum zum heutigen nördlichen Nordatlantik. In den Alpen ereignen sich erste Kollisionen ("vorgosauische Gebirgsbildung"). Die Pole sind weiterhin eisfrei und dementsprechend hoch ist der Meeresspiegel. Jetzt, im Turonium erreicht er seinen Höchstwert in der Erdgeschichte.

90.000.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Turonium - Laurasia / Cimmeria

Die indische Kontinentalplatte beginnt ihre schnelle Nordbewegung mit durchschnittlich 16 cm pro Jahr, generiert zuerst den Tethysgraben und wird in der Folge den asiatischen Teil des alpinen Gebirgsgürtels generieren. Auch heute drückt Indien auf einer Strecke von 2400 Kilometer mit fünf Zentimeter pro Jahr und einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn von bis heute 33 Grad in Richtung der Kontinentalplatten Kasachstan, Sibirien, Süd- und Nordchina. Die kontinentale Kruste Indiens und die Kratone Tibets sowie die anderen Cimmerischen Terrane werden dabei zusammengepresst und Teile in komplexen Akkretions-, Faltungs- und Subduktionsvorgängen gehoben. Ein Teil dieser nunmehr alpidisch genannten Gebirgsbildung ist der Himalaya.


Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Turonium - Südamerika
In Patagonien lebt der vermutlich größte und schwerste Dinosaurier aller Zeiten. Der Pfanzenfresser hat eine Länge von 40 Metern und wiegt über 100 Tonnen – so viel wie 14 heutige Elefanten. Argentinische Forscher gehen davon aus, dass dieser Saurier, von denen später sieben Skelette gefunden werden, zu einer bisher unbekannten Spezies des Titanosaurus gehören. Bei der Art handelt es sich um einen riesigen Vierbeiner mit langem Hals und langem Schwanz. Der vermutlich zweitgrößte Saurier lebt ebenfalls in Argentinien. Es handelte sich um den 36,60 Meter langen Argentinosaurus. Da im Jahre 2014 AD noch nicht alle Teile des Sauriers ausgegraben sind, weiß man noch nicht viel über das tatsächliche Aussehen des Sauriers.

89.700.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Coniacium

Das Coniacium (im deutschen Sprachgebrauch häufig verkürzt zu Coniac), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe der Oberen Kreide, beginnt. Die für diese Stufe typischen Gesteinseinheiten liegen in der historischen Landschaft Saintonge in der Nähe der Stadt Cognac (Département Charente, Frankreich). Die untere Grenze der Stufe wird durch das Erstauftreten der Inoceramen-Art Cremnoceramus rotundatus (identisch mit Cremnoceramus deformis erectus) definiert, die obere Grenze durch das Erstauftreten der Inoceramen-Art Cladoceramus undulatoplicatus. Das Coniacium bildete früher zusammen mit dem Santonium die stratigraphische Stufe des Emscher. Das gesamte Coniacium gehört magnetostratigraphisch zur C34-Anomalie, der so genannten „kretazisch magnetisch ruhigen Zone“ mit normaler Polarität. Nach Erreichen des absoluten Meeresspiegelhöchststands im Unterturon macht sich im Coniacium ein allmählicher erneuter Rückgang des Meeresspiegels bemerkbar.

86.300.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Santonium

Das Santonium (auch Santon), eine chronostratigraphische Stufe der Oberkreide, beginnt. Die Gesteinsserien, die diese Stufe typisieren, liegen in der historischen Landschaft Saintonge in der Nähe der französischen Stadt Saintes. Der lateinische Name „Santonum“ für diese Landschaft gibt der Stufe den Namen. Der Beginn der Stufe wird durch das Erstauftreten der Inoceramen-Art Cladoceramus undulatoplicatus definiert. Die Stufe endet mit dem Aussterben der Seelilien-Art Marsupites testudinarius.

85.000.000 BC
Hesperornis (Quelle: Wikipedia.en)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Santonium

In Laurentia (Nordamerika) lebt der älteste flugunfähige Vogel, der etwa ein Meter lange pinguinähnliche "Hesperornis" (deutsch: "Vogel des Westens"), dessen Flügel verkümmert sind.

83.600.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Campanium

Das Campanium (im Deutschen häufig verkürzt zu Campan), in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Stufe der Oberkreide, beginnt. Die Stufenbezeichnung bezieht sich auf "La Grande Champagne", einen Höhenrücken bei Aubeterre-sur-Dronne im französischen Département Charente. Die Untergrenze ist durch das Aussterben der Seelilien-Art Marsupites testudinarius definiert, die obere Grenze durch das Erstauftreten der Ammoniten-Art Pachydiscus neubergicus. Im Campanium erfolgt ein großer Sprung in der Artenvielfalt der Dinosaurier. Von den zu Beginn des Campaniums beispielsweise in Nordamerika gefundenen vier Gattungen steigt die Anzahl der verschiedenen Dinosauriergattungen auf diesem Kontinent bis zum Ende des Campaniums auf 48. Man spricht in Analogie zur "Kambrischen Explosion" der Artenvielfalt der Tiere im Kambrium von der "Campanischen Explosion" der Artenvielfalt der Dinosaurier. Es ist aber noch nicht klar erwiesen, wie sehr die Annahme einer solchen Radiation auf die Fundlage zurückzuführen ist, das heißt, dass aus dem frühen Campanium entweder weniger fossile Belege von Sauriern existieren oder diese noch nicht gefunden wurden. Jedenfalls dürfte das Campanium mit seinem fast über den gesamten Erdball verbreiteten heißen Klima und den ausgedehnten Flachmeeren eine hervorragende ökologische Grundlage für die Verbreitung der Dinosaurier und auch anderer Tiere bieten.

83.500.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Campanium - Mauritia

Zwischen 83,5 bis 61 Millionen Jahre BC bildet sich der Mikrokontinent Mauritia im Indischen Ozean durch eine Abspaltung von Madagaskar, auf dem sich unter anderem heute die Insel Mauritius befindet und sich unter der Meeresoberfläche nach Norden bis zu den Seychellen erstreckt. Die gefundenen Bestandteile dieses Kontinents stammen aus der Zeit zwischen 840 und 660 Millionen Jahre BC.

73.800.000 BC
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Campanium - Laurentia

Im Gebiet des heutigen Iowa schlägt der Asteroid Manson ein und verursacht einen Krater von 35 Kilometern Durchmesser.

72.000.000 BC
Quetzalcoatlus (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium
  • Das Maastrichtium (im Deutschen häufig verkürzt zu Maastricht), in der Erdgeschichte die oberste und jüngste chronostratigraphische Stufe der Oberkreide, beginnt. Benannt ist die Stufe nach der niederländischen Stadt Maastricht. Die Basis wird mit dem Erstauftreten der Ammoniten-Art Pachydiscus neubergicus definiert, die obere Grenze wird durch eine Iridium-Anomalie markiert, die auch mit einem Massenaussterben verschiedener Tiergruppen korreliert ist (Foraminiferen, Kalkiges Nannoplankton, Dinosaurier, Ammoniten, Belemniten). Mit dem Maastrichtium endet die Kreidezeit und damit das Mesozoikum. Die Wende von der Kreide zum Paläogen wird nach dem älteren Begriff „Tertiär“ für den Beginn des Känozoikums Kreide-Tertiär-Grenze genannt. Die Kreide-Tertiär-Grenze fällt außerdem mit einem starken Meeresrückzug (marine Regression) zusammen. Dies hat zur Folge, dass weite Schelfgebiete trocknen, die noch im Campanium und zu Beginn des Maastrichtiums von flachen Meeren bedeckt waren, und so der Lebensraum vieler Bewohner des Flachwassers verschwinden. Zum Ende der Kreide im Maastrichtium kommt es zu einer Abkühlung und zu einer markanten Regression.
  • Über dem Gebiet des heutigen Texas schwebt der größte Flugsaurier der Erdgeschichte: Der Quetzalcoatlus northropi, der eine Flügelspannweite von bis zu zwölf Metern hat. Sein Gattungsname erinnert an den als gefiederte Schlange dargestellten altmexikanischen Gott Quetzalcoatl, sein Artname an das amerikanische Flugzeug Northrop YB-49. Dieser riesige Flugsaurier ist möglicherweise ein Aasfresser, der sich von Überresten verendeter Tiere ernährte.
70.000.000 BC
Colossochelys atlas (Quelle: Wikipedia.en)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium - Australia / Antarktika / Zealandia

Der Kontinent Zealandia, der sich bereits zwischen 130 und 85 Millionen Jahre BC von Antarktika löste, jedoch noch mit Australien verbunden blieb, löst sich nun auch zwischen 85 und 60 Millionen Jahre BC von Australien. Daraufhin verliert der Kontinent an Höhe und wird im Laufe von Millionen Jahren im Meer verschwinden.


Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium - Indien
Die größte und schwerste Schildkröte, die bis zu 2,50 Meter lange und etwa 80 Zentner schwere Riesen-Schildkröte Colossochelys atlas, stirbt aus. Sie war bisher in Indien heimisch und ernährte sich von Pflanzen. Heute ist die Galapagos-Riesenschildkröte Chelonoidis elephantopus mit einer Länge von 1,20 Meter und einem Gewicht von 4,50 Zentner die größte Schildkröte der Erde.


Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium - Gondwana

  • Im Gebiet des heutigen Algerien schlägt der Asteroid Quarkziz ein und verursacht einen Krater von 3,5 Kilometern Durchmesser.
  • Im Gebiet des heutigen Tamanrasset in Algerien schlägt der Asteroid Tin Bider ein und verursacht einen Krater von sechs Kilometern Durchmesser.

Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium - Südamerika
Im Gebiet des heutigen Santa Catarina in Brasilien schlägt der Asteroid Vargeão Dome ein und verursacht einen Krater von zwölf Kilometern Durchmesser.

68.000.000 BC
Tyrannosaurus Rex (Quelle: Wikipedia.de)
Ankylosaurus (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium

Der "König der Tyrannenechsen", Tyrannosaurus Rex, beherrscht die Welt von Laurentia. "T-Rex" ist maximal sechs Meter hoch und 15 Meter lang. Seine Beute hält er vermutlich mit den kräftigen Hinterbeinen fest. Denn die schwachen und kurzen Vorderarme mit zwei bekrallten Fingern sind hierfür nicht geeignet. Ein Teil der Forscher hält Tyrannosaurus Rex für einen aktiven Räuber, der andere Dinosaurier überfällt, andere dagegen beschreiben ihn lediglich als plumpen Aasfresser, der sich vom Fleisch verendeter Tiere ernährt. "T-Rex" hat einen massigen Schädel, welcher durch einen langen, schweren Schwanz ausbalanciert wird. Dieser Saurier gilt als einer der größten landlebenden Fleischfresser überhaupt.
Als größter Panzer-Dinosaurier gilt die Gattung Ankylosaurus mit einer Länge von bis zu zehn Metern. Die Vertreter dieser Gattung kommen ebenfalls hauptsächlich in Laurentia vor. Der Rücken und die Flanken dieses Dinosauriers sind durch dicke Knochenplatten und Hautdorne vor Angreifern geschützt. Dieser Saurier ist allerdings ein Pflanzenfresser.

Elasmosaurus (Quelle: Wikipedia.de)
Kurz vor dem Ende der Saurier lebt der längste Plesiosaurier (Schlangenhalssaurier) auf der Erde. Der Elasmosaurus, in Asien und in Nordamerika beheimatet, wird bis zu 14 Meter lang, davon macht sein Hals allein acht Meter aus. Dieser Hals wird durch 71 Wirbel gebildet, mehr als doppelt so viele, als die frühesten Plesiosaurier besaßen. Der Hals von Elasmosaurus ist so beweglich, dass er damit beidseitig nahezu einen Kreis beschreiben kann. Weil derartige Bewegungen im Wasser auf großen Widerstand stoßen, meinen manche Paläontologen, Elasmosaurus würde an die Meeresoberfläche schwimmen und dabei seinen Hals daraus hervorstrecken.
66.100.000 BC
Die Erde um 66 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Oberkreide - Maastrichtium - Mexiko

Ein etwa zehn Kilometer großes Trümmerteil des bis heute existierenden Asteroiden (298) Baptistina schlägt mit einer Geschwindigkeit von 79.200 km/h im heutigen Yucatan in Mexico ein und verursacht mit einer Kraft von 300 Millionen Hiroshima-Bomben den 180 Kilometer großen Chicxulub-Krater. Die darauf folgenden Erdbeben, Tsunamis, Schwefelsäurewolken und die Kälte führen zum massenhaften Aussterben von zwei Dritteln der Tier- und Pflanzenarten der Erde, unter anderem aller Großsaurier. Diese Theorie konkurriert mit der Tatsache eines enormen Vulkanismus bei der Entstehung der Dekkan-Plateaubasalte. Einige Forscher meinen, dass der Asteroid nach seinem Einschlag einen Regen von glühendem Gestein erzeugt, der alle Kontinente betrifft und überall auf der Erde Brände auslöst. Auf diese Weise steigt innerhalb einer Stunde die Temperatur auf dem Land auf 260 Grad Celsius, genug, um die meisten Lebewesen bei lebendigem Leib zu verbrennen. Anschließend dürfte die Rauch- und Staubwolke das Sonnenlicht für sechs Monate um die Hälfte und einige weitere Jahre lang um 10–20 Prozent reduzieren, was die Photosynthese der Pflanzen reduziert. Drei Jahre herrschen auf der Erde Frosttemperaturen. Weitere Folgen sind wahrscheinlich weitere Tsunamis und saurer Regen.

Paläogen
Die Zeit vor 66 bis 23,04 Millionen Jahren
Neogen
Die Zeit vor 23,04 bis 2,589 Millionen Jahren
Pleistozän
Die Zeit von 2.588.000 bis 9700 BC
Chronik der Menschheitsgeschichte
...beginnend mit dem Jahr 9699 BC
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