Mesopotamien 9999 BC

Aus Oteripedia
Version vom 3. November 2018, 18:44 Uhr von Oteriwutaban (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Turm zu Babel.jpg

DIE GESCHICHTE MESOPOTAMIENS VON 9999 BIS 7501 BC

Mesopotamien (griechisch und aramäisch Mesopotamia, arabisch Bilad ma baina n-Nahrain, deutsch Zweistromland) bezeichnet die Kulturlandschaft in Vorderasien, die durch die großen Flusssysteme des Euphrat und Tigris beeinflusst wird. Zusammen mit Anatolien, der Levante im engeren Sinne und dem Industal gehört es zu den wichtigen kulturellen Entwicklungszentren des Alten Orients. Mit Ersterer bildet es einen großen Teil des so genannten Fruchtbaren Halbmonds, in welchem sich Menschen erstmals dauerhaft niederließen und Ackerbau sowie Viehzucht betrieben. Während sich dieser Prozess vor allem auch am nördlichsten Rand Mesopotamiens vollzog, entwickelte sich in seinem Süden mit den Sumerern die erste Hochkultur der Menschheitsgeschichte. Ihnen folgten die Aramäer, Assyrer und Babylonier, bevor mit den Persern erstmals eine außerhalb Mesopotamiens entstandene Kultur dauerhafte Kontrolle über die Region erlangte. Das vor allem in seiner Wasserverfügbarkeit höchst unterschiedliche Land bot den dort lebenden Menschen zu allen Zeiten höchst unterschiedliche Siedlungsvoraussetzungen, die massiven Einfluss auf die historische Entwicklung nahmen. Der Begriff Mesopotamien geht angeblich auf Alexander den Großen zurück, der damit das Land „zwischen den Flüssen“ (griechisch méso potamós) Euphrat und Tigris nördlich des heutigen Bagdad bis zur Südflanke des Taurusgebirges bezeichnete.

Home Irak (Satellit).jpg
Satellitenbild Mesopotamiens (Quelle: NASA)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Ereignis
frühere Chroniken Mesopotamiens
Geschichte Mesopotamiens bis 10.000 BC
9500 BC
Mesopotamien

Die Architektur der Hütten der Steinzeit-Kultur der Völker Mesopotamiens beginnt sich von rund zu eckig zu wandeln. Es werden Feuersteinklingen benutzt und inzwischen wird auch damit begonnen, Getreide anzubauen.


Anatolien
Tempelanlage Göbekli Tepe in der heutigen Südost-Türkei (Quelle: Wikipedia.de)

Die altorientalischen Reiche liegen im klimatisch begünstigten Gebiet des Fruchtbaren Halbmonds zwischen Mittelmeer, Persischem Golf und arabischer Wüsten. Dieses Gebiet gilt als Ausgangspunkt der Neolithischen Revolution, in dem Menschen erstmals von der nomadischen Lebensweise zu Ackerbau und Viehzucht übergehen. In der heutigen Südost-Türkei entsteht die älteste heute noch bekannte Tempelanlage auf dem Göbekli Tepe. Der Göbekli Tepe (deutsch bauchiger Hügel) liegt auf einem langgestreckten, 750 Meter hohen Bergzug 15 Kilometer nordöstlich der heutigen südostanatolischen Stadt ?anl?urfa. Es handelt sich um einen durch wiederholte Besiedlung entstandenen Hügel (Tell) mit einer Höhe von 15 Metern und einem Durchmesser von rund 300 Metern. Derzeit werden im Wesentlichen zwei Nutzungsphasen unterschieden, von denen die erste bis in das 10. Jahrtausend BC zurückreicht. Aus dieser Nutzungsphase existieren mehrere Steinkreisanlagen, die aus zum Teil reliefierten T-förmigen Pfeilern bestehen. Aufgrund geophysikalischer Untersuchungen kann vermutet werden, dass sich dort über 200 solcher Pfeiler in etwa 20 Kreisanlagen befinden. Die einzelnen Pfeiler sind dabei bis zu 6 Meter hoch und bis zu 20 Tonnen schwer und sind in aus dem anstehenden Felsen geschlagene Sockel eingefasst. Welchem Kult die Tempelanlage dient, ist bis heute unbekannt; möglicherweise ist es ein Schamanen-Kult. In der Levante beginnt die Jungsteinzeit mit dem Präkeramischen Neolithikum und beginnt damit, sich nach Anatolien und den Balkan auszubreiten.

9000 BC
Mesopotamien
  • Das Gebiet des heutigen Libanon und des Mittelmeergebietes des heutigen Syrien wird von jetzt an durch unterschiedliche Völker, allerdings nicht permanent, besiedelt.
  • Der Persische Golf entsteht in etwa in seiner heutigen Form. Die flachen Bereiche des unteren Mesopotamien werden infolge des weiteren Anstiegs des Meeresspiegels zeitweise überflutet.
  • Die Mesopotamier beherrschen das Weben und das Spinnen.
  • Im Gebiet des heutigen Kurdistans entsteht die Stadt Shanidar mit 150 Einwohnern. In der Gegend von Shanidar lebten früher Menschen der Gattung Homo neandertalensis.
  • Das Schaf wird im Gebiet des heutigen Irak als Haustier domestiziert, dient jedoch zunächst nur als Fleischlieferant.
8700 BC
Mesopotamien

Die bislang runden Wohnstätten Mesopotamiens wandeln sich zu eckigen Häusern, die nun auch über mehrere Räume verfügen.

8500 BC
Vorderasien / China / Mittelamerika

Es ereignet sich ein Umbruch in der Ernährungsweise der Menschen, zunächst in der Levante, später in China, Mittelamerika und anderen Teilen der Welt: die Jäger und Sammler beginnen, Getreide und andere Pflanzen anzubauen sowie Ziegen, Schafe und andere Tiere zu domestizieren. Diese „Neolithische Revolution“ verbreitet sich nach und nach auch in Richtung Europa. Erste archäologische Nachweise für die Landwirtschaft gehen auf diese Zeit zurück. Im Gebiet des heutigen China wird das Schaf domestiziert. Bislang gibt es nur Schafe im Vorderen Orient als Haustiere. Auf dem Gelände von Abu Hureyra im heutigen Syrien bauen die Bauern Erbsen, Weizen und Oliven an.

8300 BC
Vorderasien

Bereits im frühen Neolithikum wird von der Südküste aus, dem heutigen Pamphylien, Handel mit Obsidian aus dem mittleren Kleinasien nach Syrien und Palästina betrieben. Auf dem zuvor menschenleeren Zypern wird mit der Besiedelung begonnen.

7700 BC
Mesopotamien

Im Norden Mesopotamiens bilden sich die Bauerndörfer der Hassunna-Kultur und der Halaf-Kultur sowie im Osten der Samarra-Kultur, die durch die Obed-Kultur abgelöst wird, in der die Besiedlung des südlichen Mesopotamiens durch Ackerbauern erfolgt. Bald wird Keramik auf der Töpferscheibe hergestellt und es finden sich die ersten Schriftzeugnisse. Im Zweistromland ist inzwischen auch ein Totenkult entstanden, was bedeutet, dass man damit beginnt, den Tod als Übergang zu einer anderen Existenzform anzusehen und sich gleichzeitig an seine Vorfahren erinnert.

biblische Ereignisse
über biblischen Ereignisse, die sich in Mesopotamien zutrugen, siehe auch unter Israel - Vorzeit
nachfolgende Chroniken Mesopotamiens
7500-5001 BC / 5000-4501 BC / 4500-4001 BC / 4000-3501 BC
3500-2356 BC Reich der Amoriter
(Syrien)
Land Subartu
(Nord-Mesopotamien)
Reich der Sumerer
(Sumerische Stadtstaaten)
2356-2193 BC Akkadisches Großreich
2193-2109 BC Königreich Gutium
2109-2007 BC weitere Geschichte Mesopotamiens
Weblinks
Proximity
Oteripedia Portal
Jahreschroniken
Länderchroniken