Mesopotamien 2900 BC: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Gegend des heutigen Tappe Sialk (Tappe ist die persische Form von Tepe = Hügel) drei Kilometer südwestlich der heute iranischen Stadt Kaschan entsteht eine Zikkurat. Die Überreste der Grundkonstruktion sind fast 5000 Jahre später in Form von Ruinenhügeln noch vorhanden. <br>
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* In der Sumererischen Kultur wird die Uruk-Zeit durch die Djemdet-Nasr-Epoche abgelöst: Tempelherrschaft, kein Privatbesitz an Boden. In Uruk entsteht eine neuartige Tempelform: Terrassen mit siebenstufigem Turmtempel (wahrscheinlich für Opfer an Sterngottheiten); verbreitet sich über Mesopotamien (Urbild des „Turms von Babel“). Die Djemdet-Nasr-Kultur Mesopotamiens beeinflusst das frühdynastische Ägypten.
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* In der Gegend des heutigen Tappe Sialk (Tappe ist die persische Form von Tepe = Hügel) drei Kilometer südwestlich der heute iranischen Stadt Kaschan entsteht eine Zikkurat. Die Überreste der Grundkonstruktion sind fast 5000 Jahre später in Form von Ruinenhügeln noch vorhanden. <br>
 
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Ga-Ur gründet das '''[[Mesopotamien 2900 BC|Königreich Kisch]]''' und wird der erste heute noch bekannte König in '''[[Mesopotamien 2900 BC|Mesopotamien]]'''. Obwohl es keine archäologischen Beweise seiner Existenz gibt, heißt es in der sumerischen Überlieferung, dass er angeblich nach der Großen Flut als ein Sohn eines Gottes vom Himmel herabgestiegen sei, um das Königreich von Kisch zu gründen. Vor der Flut regierten der selben Überlieferung zufolge acht Könige für insgesamt 241.200 Jahre über dieses Gebiet. <br>
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Uruk hat 40.000 Einwohner und ist in eine Verwaltungsstadt und eine Wohnstadt aufgeteilt, während die Landwirtschaft an die Bevölkerung außerhalb der Stadt delegiert wird. <br>
 
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Nach den Königen Ga-Ur, Gulla-Nidaba-Anna-Gad, Pala-Kinatim, Nangish-Lishma, Bahima und Buanun wird Kali-Bum neuer König von Kisch. Kalibum ist akkadisch und bedeutet "Hund". Nach ihm werden nacheinander Galumum und Zuqaqip Könige von Kisch. Der Name Zuqaqip bedeutet Skorpion. Es wird angenommen, dass alle Namen der frühen Könige von Kisch Tiernamen sind. Noch heute existiert in Süd- und Südostasien die Rinderrasse "Gaur", die größten lebenden Vertreter der Rinder, die von Menschen domestiziert wurden. <br>
 
Nach den Königen Ga-Ur, Gulla-Nidaba-Anna-Gad, Pala-Kinatim, Nangish-Lishma, Bahima und Buanun wird Kali-Bum neuer König von Kisch. Kalibum ist akkadisch und bedeutet "Hund". Nach ihm werden nacheinander Galumum und Zuqaqip Könige von Kisch. Der Name Zuqaqip bedeutet Skorpion. Es wird angenommen, dass alle Namen der frühen Könige von Kisch Tiernamen sind. Noch heute existiert in Süd- und Südostasien die Rinderrasse "Gaur", die größten lebenden Vertreter der Rinder, die von Menschen domestiziert wurden. <br>
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Mesopotamien vergrößert sich ständig durch Anschwemmungen durch die Flüsse Euphrat und Tigris, die ihr Bett jährlich um etwa 50 Meter verlagern, was in 5000 Jahren zu 260 Kilometern Landanschwellung südlich von Ur führen wird. Wohl infolge neuer Wanderungen, die in Uruk zur Zerstörung der Großtempel führen, kommt es in der nach einem Hügel bei Kisch benannten Dschemdet-Nasr-Zeit (2950-2750) Babyloniens und Mesopotamiens zu wesentlichen Veränderungen, vielleicht zeitweise zu einer Reichsbildung im Norden, die durch den Handel auch auf Ägypten einwirkt. Eine neue Buntkeramik ist auch in Westiran bezeugt. An den Hochterrassentempeln Babyloniens sind Reste von Malereien erhalten, die zunächst die Tonstiftmosaiken nachahmen, dann aber auch Bildszenen in Secco-Technik gestalten. Ein Tempel in Nordmesopotamien ist mit vielen Augen bedeckt. Eine Relief-Kultvase aus Uruk zeigt die Ordnung des Kosmos vom Grundwasser bis zur Götterwelt, der die Menschen mit Opfern dienen müssen. Ein beliebtes Bildmotiv ist der Schutz der heiligen Tempelherde. Die Sumererische Schrift wird nun zunächst sehr behelfsmäßig auch für die Sprache der Semiten Nordbabyloniens verwendet, die später nach der Stadt Akkade Akkadisch genannt wird. Diese Akkader, über deren früheren Kulturbesitz wir wenig wissen, werden jetzt von Wanderhirten immer mehr zu Ackerbauern und auch Stadtbewohnern. Sie übernehmen von den Sumerern viele Kulturwörter, Grundformen der Bau- und Bildkunst, manche religiösen Vorstellungen und die Organisation der Stadtstaaten. Durch Umformung und Umdeutung des Übernommenen bringen sie aber im Laufe der Zeit immer mehr ihre eigene Art zur Geltung. Als besondere Völker verstehen sich weder Sumerer noch Akkader; der alte Orient außerhalb Israels kennt keinen Volksbegriff, sondern nur Unterschiede der sozialen Gruppen. In Mesopotamien werden Städte gegründet. Die Kupferverarbeitung ist bekannt. Die Keilschrift ist bekannt. <br>
 
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Aktuelle Version vom 17. September 2019, 17:28 Uhr

Turm zu Babel.jpg


CHRONIK MESOPOTAMIENS 2900-2801 BC

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29. Jahrhundert BC
Königreich Kisch (nach 2900-2230 BC) - Könige Ga-Ur, anschließend Gulla-Nidaba-Anna-Gad, Pala-Kinatim, Nangish-Lishma, Bahima, Buanun, Kali-Bum, Galumum, Zuqaqip, Atab und Maschda
2900 BC
Die Ruinenhügel von Tepe Sialk
Mesopotamien
  • In der Sumererischen Kultur wird die Uruk-Zeit durch die Djemdet-Nasr-Epoche abgelöst: Tempelherrschaft, kein Privatbesitz an Boden. In Uruk entsteht eine neuartige Tempelform: Terrassen mit siebenstufigem Turmtempel (wahrscheinlich für Opfer an Sterngottheiten); verbreitet sich über Mesopotamien (Urbild des „Turms von Babel“). Die Djemdet-Nasr-Kultur Mesopotamiens beeinflusst das frühdynastische Ägypten.
  • In der Gegend des heutigen Tappe Sialk (Tappe ist die persische Form von Tepe = Hügel) drei Kilometer südwestlich der heute iranischen Stadt Kaschan entsteht eine Zikkurat. Die Überreste der Grundkonstruktion sind fast 5000 Jahre später in Form von Ruinenhügeln noch vorhanden.

Königreich Kisch
Ga-Ur gründet das Königreich Kisch und wird der erste heute noch bekannte König in Mesopotamien. Obwohl es keine archäologischen Beweise seiner Existenz gibt, heißt es in der sumerischen Überlieferung, dass er angeblich nach der Großen Flut als ein Sohn eines Gottes vom Himmel herabgestiegen sei, um das Königreich von Kisch zu gründen. Vor der Flut regierten der selben Überlieferung zufolge acht Könige für insgesamt 241.200 Jahre über dieses Gebiet.


Königreich Uruk
Uruk hat 40.000 Einwohner und ist in eine Verwaltungsstadt und eine Wohnstadt aufgeteilt, während die Landwirtschaft an die Bevölkerung außerhalb der Stadt delegiert wird.

2884 BC
Mesopotamien

Mahalalel, der Sohn von Kenan, des Urenkels Adams, stirbt im Alter von 895 Jahren in Mesopotamien. Von den in der Bibel aufgeführten männlichen Nachkommen Adams leben nur noch Jared, der mit 830 Jahren der derzeit älteste lebende Mensch auf der Erde ist, dessen Sohn Metuschelach mit 603 Jahren, sein Enkel Lamech mit 416 Jahren und sein Ur-Enkel Noah mit 234 Jahren. Noah ist noch kinderlos.

Mitte 29. Jahrhundert BC
Königreich Kisch

Nach den Königen Ga-Ur, Gulla-Nidaba-Anna-Gad, Pala-Kinatim, Nangish-Lishma, Bahima und Buanun wird Kali-Bum neuer König von Kisch. Kalibum ist akkadisch und bedeutet "Hund". Nach ihm werden nacheinander Galumum und Zuqaqip Könige von Kisch. Der Name Zuqaqip bedeutet Skorpion. Es wird angenommen, dass alle Namen der frühen Könige von Kisch Tiernamen sind. Noch heute existiert in Süd- und Südostasien die Rinderrasse "Gaur", die größten lebenden Vertreter der Rinder, die von Menschen domestiziert wurden.

2850 BC
Mesopotamien

Mesopotamien vergrößert sich ständig durch Anschwemmungen durch die Flüsse Euphrat und Tigris, die ihr Bett jährlich um etwa 50 Meter verlagern, was in 5000 Jahren zu 260 Kilometern Landanschwellung südlich von Ur führen wird. Wohl infolge neuer Wanderungen, die in Uruk zur Zerstörung der Großtempel führen, kommt es in der nach einem Hügel bei Kisch benannten Dschemdet-Nasr-Zeit (2950-2750) Babyloniens und Mesopotamiens zu wesentlichen Veränderungen, vielleicht zeitweise zu einer Reichsbildung im Norden, die durch den Handel auch auf Ägypten einwirkt. Eine neue Buntkeramik ist auch in Westiran bezeugt. An den Hochterrassentempeln Babyloniens sind Reste von Malereien erhalten, die zunächst die Tonstiftmosaiken nachahmen, dann aber auch Bildszenen in Secco-Technik gestalten. Ein Tempel in Nordmesopotamien ist mit vielen Augen bedeckt. Eine Relief-Kultvase aus Uruk zeigt die Ordnung des Kosmos vom Grundwasser bis zur Götterwelt, der die Menschen mit Opfern dienen müssen. Ein beliebtes Bildmotiv ist der Schutz der heiligen Tempelherde. Die Sumererische Schrift wird nun zunächst sehr behelfsmäßig auch für die Sprache der Semiten Nordbabyloniens verwendet, die später nach der Stadt Akkade Akkadisch genannt wird. Diese Akkader, über deren früheren Kulturbesitz wir wenig wissen, werden jetzt von Wanderhirten immer mehr zu Ackerbauern und auch Stadtbewohnern. Sie übernehmen von den Sumerern viele Kulturwörter, Grundformen der Bau- und Bildkunst, manche religiösen Vorstellungen und die Organisation der Stadtstaaten. Durch Umformung und Umdeutung des Übernommenen bringen sie aber im Laufe der Zeit immer mehr ihre eigene Art zur Geltung. Als besondere Völker verstehen sich weder Sumerer noch Akkader; der alte Orient außerhalb Israels kennt keinen Volksbegriff, sondern nur Unterschiede der sozialen Gruppen. In Mesopotamien werden Städte gegründet. Die Kupferverarbeitung ist bekannt. Die Keilschrift ist bekannt.

Ende 29. Jahrhundert BC
Königreich Kisch

König Atab von Kisch, der Nachfolger von Zuqaqip, stirbt. Sein Sohn Maschda wird sein Nachfolger auf dem Thron.

biblische Ereignisse
weitere biblische Ereignisse siehe auch unter "Biblische Geschichte bis zur Großen Flut"
nachfolgende Chroniken Mesopotamiens
3500-2356 BC Reich der Amoriter
(Syrien)
Land Subartu
(Nord-Mesopotamien)
Reich der Sumerer
(Sumerische Stadtstaaten)
2356-2193 BC Akkadisches Großreich
2193-2109 BC Königreich Gutium
2109-2007 BC weitere Geschichte Mesopotamiens
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