Mesopotamien 2200 BC: Unterschied zwischen den Versionen

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'''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Assur]]''' (ca. 2236-2013 BC) - Könige Salamu, Harharu, Mandaru, Imsu, Harsu, Didanu, Hanu, Zuabu, Nuabu, Abazu, Belu, Azarah <br>
 
'''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Assur]]''' (ca. 2236-2013 BC) - Könige Salamu, Harharu, Mandaru, Imsu, Harsu, Didanu, Hanu, Zuabu, Nuabu, Abazu, Belu, Azarah <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2200 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Akkadisches Großreich / Reich der Hurriter / Königreich Gutium]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2200 BC]]'''</center> || '''[[Asien|Vorderasien]]''' <br>
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In Vorderasien bricht eine große Dürre aus. <br>
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'''[[Mesopotamien 2200 BC|Akkadisches Großreich / Reich der Hurriter / Königreich Gutium]]''' <br>
 
Um die Jahrhundertwende kämpft König Sar-kali-sarri gegen den inneren Aufruhr, der Bedrohung semitischer Amoriter aus Syrien, der Lullubi aus dem Sagrosgebirge, der Hurriter aus Nordsyrien und der räuberischen Gutäer aus dem Gebiet des heutigen Iran. <br>
 
Um die Jahrhundertwende kämpft König Sar-kali-sarri gegen den inneren Aufruhr, der Bedrohung semitischer Amoriter aus Syrien, der Lullubi aus dem Sagrosgebirge, der Hurriter aus Nordsyrien und der räuberischen Gutäer aus dem Gebiet des heutigen Iran. <br>
 
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'''[[Mesopotamien 2200 BC|Akkadisches Großreich / Königreich Lagasch]]''' <br>
 
'''[[Mesopotamien 2200 BC|Akkadisches Großreich / Königreich Lagasch]]''' <br>
 
Nach 30 Jahren Herrschaft stirbt König Ur-a von Lagasch. Nachfolger wird Lugaluschumgal. <br>
 
Nach 30 Jahren Herrschaft stirbt König Ur-a von Lagasch. Nachfolger wird Lugaluschumgal. <br>
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'''[[Mesopotamien 2200 BC|Reich der Hurriter / Königreich Mitanni]] / [[Reich der Hethiter]]''' <br>
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Eine erste Welle von Indo-Europäern, die '''Hurriter (Churriter)''', dringen in das nördliche '''[[Mesopotamien 2200 BC|Mesopotamien]]''' vor, deren bedeutendste Reichsgründung die des '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreiches Mitanni]]''' ist. Andere erreichen Kleinasien und gründen das '''[[Reich der Hethiter]]'''. Die indo-europäischen Adelsgesellschaften zeichnen sich durch den Gebrauch von Streitwagen aus, der durch die Erfindung des Speichenrades möglich wird und einen erheblichen militärischen Vorteil bietet. <br>
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[[Datei:Map Oasenkultur.jpg|thumb|Ausbreitung der Oasenkultur (Quelle: Wikipedia.de]] '''[[Mesopotamien 2200 BC|Mesopotamien]] / [[Turkmenistan - Vorzeit]] / [[Afghanistan - Vorzeit]]''' <br>
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Im östlichen Mesopotamien (Transoxanien) kommt die Oasenkultur auf, die sich in der Wüste Karakorum im heutigen Turkmenistan und im heutigen Afghanistan. Diese Kultur zeigt ein ungewöhnlich hohes Niveau der Töpferei und Metallverarbeitung. Davon zeugen fein bearbeitete und mit geometrischen Motiven verzierten Steinvasen, bronzene Schnabelvasen, Silbervasen und Schmuckstücke. Neben massiven Steinarbeiten entstehen auch fein gearbeitete Skulpturen. Dazu zählen weibliche, später auch männliche, flache Tonfiguren mit schnabelartigen Nasen, welche wahrscheinlich in den Häusern aufgehängt werden. Außerdem entstehen plastische, plump wirkende sitzende Stein-Figuren mit aufgesetzten Steinköpfchen und auffallender Fell-Tracht, die in Gräbern deponiert werden und als Muttergottheiten gedeutet werden, aber auch, vergleichbar den ägyptischen Ka-Statuen, als Seelenträger fungieren. Außer Grubengräbern existieren Grabstätten herausragender Persönlichkeiten, die als Nachbildung eines Wohnhauses angelegt werden. Die zum Teil monumentalen Gebäude lassen somit auf mathematisches, geometrisches und astronomisches Wissen schließen. Davon zeugen auch mehrere Städte mit rechtwinkeligem Straßennetz, die dicke Stadtmauern und ein palastähnliches Gebäude im Zentrum aufweisen. Mehrere Städte werden in einem Verbund angelegt – bei der späteren Fundstelle Adji Kui sind es neun im engen Umkreis. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2199 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Akkadisches Großreich / Stadt Mari]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc |  <center>'''[[Chronik 2200 BC|2199 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc |  '''[[Mesopotamien 2200 BC|Akkadisches Großreich / Stadt Mari]]''' <br>
 
Nach sieben Jahren Herrschaft stirbt der Statthalter von Mari, Su-Dagan. Neuer Statthalter wird Isme-Dagan. <br>
 
Nach sieben Jahren Herrschaft stirbt der Statthalter von Mari, Su-Dagan. Neuer Statthalter wird Isme-Dagan. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2193 BC]]'''</center>  || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Akkadisches Großreich / Königreich Gutium]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc |  <center>'''[[Chronik 2200 BC|2193 BC]]'''</center>  || style="color:blue;background-color:#eeffcc |  '''[[Mesopotamien 2200 BC|Akkadisches Großreich / Königreich Gutium]]''' <br>
Die Reste des Akkadischen Reiches werden durch die aus dem Gebiet des heutigen Iran stammenden Gutäer vernichtet, die nunmehr den Norden Mesopotamiens beherrschen. Die mesopotamischen Stadtstaaten im Süden erhalten ihre Unabhängigkeit zurück. König Sar-kali-sarri von Akkad stirbt an den Folgen von Verletzungen, die er bei einer Palastrevolution erhält. Sein Bruder Bingani-ar-ali wird trotz der nun in Akkad herrschenden Anarchie noch zum neuen König ausgerufen. <br>
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Ermutigt durch ihre Erfolge bei Überfällen auf Handelskarawanen und leicht  befestigten Siedlungen der Akkadier greifen die Gutäer nach dem gesamten Reich und vernichten die Hauptstadt Akkad vollständig (später wird diese Stadt niemals mehr gefunden werden, vermutlich liegt sie um Tell ed Der). Die Nachfahren der sumererischen Stadtstaaten begrüßen zunächst die "Befreier", doch im Gegensatz zu den Akkadiern, die die sumererische Kultur pflegen, sind die Gutäer Barbaren und verhalten sich auch so. Es kommt zu zahlreichen Übergriffen, Plünderungen, Tempelschändungen und Vergewaltigungen in den südlichen Städten. Die Reste des Akkadischen Reiches werden durch die aus dem Gebiet des heutigen Iran stammenden Gutäer vernichtet, die nunmehr den Norden Mesopotamiens beherrschen. Die mesopotamischen Stadtstaaten im Süden erhalten ihre Unabhängigkeit zurück. König Sar-kali-sarri von Akkad stirbt an den Folgen von Verletzungen, die er bei einer Palastrevolution erhält. Sein Bruder Bingani-ar-ali wird trotz der nun in Akkad herrschenden Anarchie noch zum neuen König ausgerufen. Der nun folgende Bürgerkrieg wird mehrere Jahre andauern. <br>
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2191 BC]]'''</center>  || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium]] / [[Königreich Elam]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc |  <center>'''[[Chronik 2200 BC|2191 BC]]'''</center>  || style="color:blue;background-color:#eeffcc |  '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Akkadisches Großreich]] / [[Königreich Elam]]''' <br>
Das Königreich Elam wird vom Königreich Gutium eingenommen. <br>
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Das Königreich Elam wird vom Königreich Gutium eingenommen. Die Herrschaft des Königreichs Akkad bricht unter dem Ansturm des aus den nördlichen Bergregionen kommenden Volkes der Gutäer zusammen. Im nördlichen Babylonien werden die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse von jetzt an durch sie bestimmt. Durch die  Gutäer wird das Reich der Sumerer im Süden politisch und kulturell neu aktiviert. Die aus dem Zagros-Gebirge stammenden Gutäer erheben sich in einem Bündnis mit anderen Zagros-Völkern und Stämmen fortwährend gegen die Gegenangriffe der Akkader, besiegen sie schließlich vollständig und bilden eine neue Vorherrschaft im heutigen Unter-Mesopotamien. Ein späterer Hymnus berichtet: <br>
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'''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium]] / [[Königreich Elam]]''' <br>
 
Die Herrschaft des Königreichs Akkad bricht unter dem Ansturm des aus den nördlichen Bergregionen kommenden Volkes der Gutäer zusammen. Im nördlichen Babylonien werden die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse von jetzt an durch sie bestimmt. Durch die  Gutäer wird das Reich der Sumerer im Süden politisch und kulturell neu aktiviert. Die aus dem Zagros-Gebirge stammenden Gutäer erheben sich in einem Bündnis mit anderen Zagros-Völkern und Stämmen fortwährend gegen die Gegenangriffe der Akkader, besiegen sie schließlich vollständig und bilden eine neue Vorherrschaft im heutigen Unter-Mesopotamien. Ein späterer Hymnus berichtet: <br>
 
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2186 BC]]'''</center>  || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Akkadisches Großreich]] / [[Königreich Elam]]''' <br>
 
| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2186 BC]]'''</center>  || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Akkadisches Großreich]] / [[Königreich Elam]]''' <br>
 
König Bingani-ar-ali von Akkad stirbt nach sieben Jahren Herrschaft. Sein Nachfolger wird sein Sohn Bar-Nebo-Az-Beli, genannt Dadu. In Akkad herrschen immer noch anarchische Zustände, was im Sinne der Gutäer ist, die das Land dominieren. Dadu stirbt noch im selben Jahr; neuer König wird sein Sohn Schu-Turul. <br>
 
König Bingani-ar-ali von Akkad stirbt nach sieben Jahren Herrschaft. Sein Nachfolger wird sein Sohn Bar-Nebo-Az-Beli, genannt Dadu. In Akkad herrschen immer noch anarchische Zustände, was im Sinne der Gutäer ist, die das Land dominieren. Dadu stirbt noch im selben Jahr; neuer König wird sein Sohn Schu-Turul. <br>
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2180 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Babylonisches Reich]]''' <br>
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Die Babylonier bauen den ersten Unterwassertunnel unter dem Euphrat mit Ziegeln. <br>
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2170 BC]]''' </center>  || [[Datei:Neferkauhor.jpg|thumb|150px|Der Name Neferkauhor]] '''[[Königreich Ägypten 2200 BC|Königreich Ägypten]]''' <br>
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Neuer Pharao Ägyptens wird Neferkauhor Chuiuihapi. Aus seiner Herrschaftszeit stammen die "Koptos-Dekrete". Diese schildern die Ernennung des Schemai zum Wesir von Oberägypten und seines Sohnes Idi zu dessen Stellvertreter und zum Vorsteher der sieben südlichen Gaue. Gemäß einem anderen Edikt heiratet Schemai die Tochter des Königs namens Nebet. Von ihr ist eine Scheintür erhalten, von Schemai selbst ein sogenannter Naos (Tempel). <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2168 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium]] / [[Armenien 2500 BC|Armenien]]''' <br>
 
| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2168 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium]] / [[Armenien 2500 BC|Armenien]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2150 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Stadt Mari]]''' <br>
 
| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2150 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Stadt Mari]]''' <br>
 
Nach rund vier Jahren stirbt der Statthalter von Mari, Nur-Mer. Nachfolger wird Istub-ilum. <br>
 
Nach rund vier Jahren stirbt der Statthalter von Mari, Nur-Mer. Nachfolger wird Istub-ilum. <br>
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'''[[Mesopotamien 2100 BC|Königreich Assur]]''' <br>
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U&scaron;pia wird der 16. Herrscher von Assur. Er leitet vermutlich den Wandel von einer bis dahin nomadischen Lebensweise zur Entwicklung des späteren Stadtstaates ein. U&scaron;pia wird der Erbauer des ersten A&scaron;&scaron;urtempels, das später ein Nationalheiligtum werden soll. Über seine Herkunft oder den Umfang der Herrschaft, noch ehe sich ein Stadtstaat entwickeln konnte, gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Manche Forscher deuteten seinen Namen als hurritisch, was jedoch im letzten Jahrhundert verworfen wurde. Auch seine zeitliche Einordnung ist umstritten. <br>
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'''[[Volk der Arier]]''' <br>
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Die Besiedlung des Irans beginnt von Norden aus durch indogermanische Stämme. Sie nennen das Land „Iran“, „Land der Arier“. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2148 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Ur]]''' <br>
 
| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2148 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Ur]]''' <br>
 
Zwanzig Jahre nach Noah, der der biblischen Überlieferung zufolge 950 Jahre alt wurde, stirbt sein Nachkomme in der 6. Generation, Regu, im Alter von nur 209 Jahren. Obwohl Noahs Sohn Sem mit seinen 468 Jahren als derzeit ältester Mensch noch unter den Lebenden weilt, zeichnet sich ab, dass das durchschnittliche Alter der Menschen dabei ist, auf das im Internet-Zeitalter übliche Alter zurückzugehen. <br>  
 
Zwanzig Jahre nach Noah, der der biblischen Überlieferung zufolge 950 Jahre alt wurde, stirbt sein Nachkomme in der 6. Generation, Regu, im Alter von nur 209 Jahren. Obwohl Noahs Sohn Sem mit seinen 468 Jahren als derzeit ältester Mensch noch unter den Lebenden weilt, zeichnet sich ab, dass das durchschnittliche Alter der Menschen dabei ist, auf das im Internet-Zeitalter übliche Alter zurückzugehen. <br>  
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2147 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Ur]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc |  <center>'''[[Chronik 2200 BC|2147 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc |  '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Ur]]''' <br>
 
Ein Jahr nach Regu, der im Alter von 209 Jahren starb, stirbt dessen Enkel Nahor ben Serug im Alter von nur 148 Jahren. Das durchschnittliche Lebensalter der Menschen geht weiter zurück, obwohl gegenwärtig noch Menschen leben, die über 300 Jahre alt sind. <br>
 
Ein Jahr nach Regu, der im Alter von 209 Jahren starb, stirbt dessen Enkel Nahor ben Serug im Alter von nur 148 Jahren. Das durchschnittliche Lebensalter der Menschen geht weiter zurück, obwohl gegenwärtig noch Menschen leben, die über 300 Jahre alt sind. <br>
 
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Nach 20 Jahre langer Herrschaft stirbt König Ur-Baba von Lagasch. Sein Nachfolger wird Gudea, der mit seiner Tochter Ninalla verheiratet ist. Gudea ist ein gutäischer Priesterfürst. In zweiter Ehe ist Gudea mit Geme-sulpae verheiratet. <br>
 
Nach 20 Jahre langer Herrschaft stirbt König Ur-Baba von Lagasch. Sein Nachfolger wird Gudea, der mit seiner Tochter Ninalla verheiratet ist. Gudea ist ein gutäischer Priesterfürst. In zweiter Ehe ist Gudea mit Geme-sulpae verheiratet. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2139 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Ur]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc |  <center>'''[[Chronik 2200 BC|2139 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc |  '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Ur]]''' <br>
 
Abrams Bruder Haran, der Vater von Lot, stirbt; er ist ein junger Erwachsener, der einen Sohn, Lot, hinterlässt. <br>
 
Abrams Bruder Haran, der Vater von Lot, stirbt; er ist ein junger Erwachsener, der einen Sohn, Lot, hinterlässt. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2136 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Ur]]''' <br>
 
| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2136 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Ur]]''' <br>
 
Abram aus Ur in Chaldäa heiratet seine Halbschwester Sarai, sein Bruder Nahor heiratet eine Frau namens Milka. <br>
 
Abram aus Ur in Chaldäa heiratet seine Halbschwester Sarai, sein Bruder Nahor heiratet eine Frau namens Milka. <br>
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2130 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Lagasch / Königreich Ur / Königreich Uruk]]''' <br>
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Die südlichen mesopotamischen Städte setzen sich gegen die Barbaren aus Gutium, die den Norden Mesopotamiens erobert haben, zur Wehr und auf Königslisten tauchten eine Reihe von Herrschern auf, die den Thron in Uruk bestiegen. Jetzt rühmt sich ein König von Uruk, den Gutäerkönig Tirigan geschlagen und die Gutäer aus Mesopotamien vertrieben zu haben. Der Name dieses Königs ist Utuchengal und inzwischen wurde die sumererische Armee in modernen Kampftechniken geschult. Doch die meisten Städte haben in dem letzten Jahren sehr gelitten und müssen erst wieder neu aufgebaut werden, einzige Ausnahme scheint Lagasch zu sein. Dieses Fürstentum besteht aus 17 größeren Städten, einer Vielzahl von kleineren Dörfern und Siedlungen und hat etwa 216.000 Einwohner, da König Urbaba es geschafft hat sich mit den Gutäern zu arrangieren. Sein Nachfolger König Gudea steigt friedlich zum Herrscher des südlichen Mesopotamien auf. Er strebt die Oberherrschaft über ganz Sumer an und es setzt sich für den Wiederaufstieg der Sumerer ein. Durch Diplomatie und Handel hat er es verstanden, selbst noch unter der Gutäer Herrschaft seinen Einfluss zu vergrößern. Doch nach der Befreiung Sumers durch Uthchgal von Uruk und den Nachfolgern Gudeas aus Lagasch kann keiner der sumererischen Fürsten die Macht übernehmen. Stattdessen kommt es zu einer Militärdiktatur, dessen Ausgangspunkt Ur ist. So wird ein Wiederaufstreben der alten sumererischen Kultur nicht möglich, es entwickelt sich später zwar noch in Ur (Ur III) eine wohlhabende Gesellschaft mit Frieden und Rechtssicherheit, doch kommt es wieder zu Rivalitäten und einer Verschwörung, die das Land schwächt und bei der die Stadt Ur von den Elamitern zerstört wird. Dies ist das Ende der Sumerer. Durch Landanschwemmungen südlich von Ur wird die Region um Euphrat und Tigris innerhalb von 5000 Jahren um bis zu 260 Kilometern vergrößert, bzw. verlagert. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2124 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Lagasch]]''' <br>
 
| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2124 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Lagasch]]''' <br>
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Abram (später Abraham) und sein Bruder Nahor werden verwandtschaftliche Kontakte halten, sich persönlich jedoch später niemals wiedersehen. <br>
 
Abram (später Abraham) und sein Bruder Nahor werden verwandtschaftliche Kontakte halten, sich persönlich jedoch später niemals wiedersehen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2119 BC]]'''</center>  || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Uruk]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc |  <center>'''[[Chronik 2200 BC|2119 BC]]'''</center>  || style="color:blue;background-color:#eeffcc |  '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Uruk]]''' <br>
 
Der neue König Urs, Utuhengal, begründet die 5. Dynastie von Uruk. <br>
 
Der neue König Urs, Utuhengal, begründet die 5. Dynastie von Uruk. <br>
 
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Nach sechs Jahre langer Herrschaft stirbt König Urningirsu von Lagasch. Sein Nachfolger wird Pirigme. <br>
 
Nach sechs Jahre langer Herrschaft stirbt König Urningirsu von Lagasch. Sein Nachfolger wird Pirigme. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2117 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Lagasch]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc |  <center>'''[[Chronik 2200 BC|2117 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc |  '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Lagasch]]''' <br>
 
Nach nur einem Jahr Herrschaft stirbt König Pirigme von Lagasch. Sein Nachfolger wird Ur-Gar. <br>
 
Nach nur einem Jahr Herrschaft stirbt König Pirigme von Lagasch. Sein Nachfolger wird Ur-Gar. <br>
 
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König Utuhengal von Uruk wird vom Königreich Ur unterworfen. <br>
 
König Utuhengal von Uruk wird vom Königreich Ur unterworfen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2113 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Lagasch]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc |  <center>'''[[Chronik 2200 BC|2113 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc |  '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Lagasch]]''' <br>
 
Nach vier Jahren Herrschaft stirbt König Ur-Gar von Lagasch. Sein Nachfolger wird Nammahani. <br>
 
Nach vier Jahren Herrschaft stirbt König Ur-Gar von Lagasch. Sein Nachfolger wird Nammahani. <br>
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2112 BC]]'''</center>  || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Reich der Sumerer]]'''
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* Die Sumerer gründen nach 250 Jahren wieder einen eigenen Staat im Süden Mesopotamiens. Ur-Nammu (auch Urnammu und Ur-Namma) wird König von Sumer. Er stammt aus der in Mesopotamien gelegenen Stadt Ur, begründet dort die III. Dynastie von Ur und wird zunächst General und Statthalter des Utuchengal (oder Utuhengal) von Uruk auf dem Thron des Königs von Ur. Von dessen Oberherrschaft löst er sich jedoch schnell. Es wird sogar spekuliert, dass Ur-Nammu Bruder des Utechegal ist. Seine Karriere begann in Eschschu, einer kleinen Stadt in der Nähe von Ur, aus der wohl auch seine Mutter und deren Familie stammen. Es gibt Hinweise, die dafür sprechen, dass Ur-Nammu dem Utuchengal zunächst unterlegen war. Als er schließlich Utuchegals Macht abschüttelt, gliedert er unter anderem Uruk, Eridu, Larsa, Adab und Nippur, nach einem Sieg über Namahani auch den vormaligen Staat Lagasch seinem Herrschaftsgebiet an (insgesamt sollen es 23 Stadtstaaten sein) und begründet so die dritte Dynastie von Ur. Selbst Teile Akkads gehören zu seinem Herrschaftsgebiet. Bei der Reformation des Staatswesens orientiert er sich an den alten Sumererischen Traditionen - vor allem an der legendären Stadt Uruk, weshalb diese Zeit auch Sumererische Renaissance genannt wird. Die Neuordnung hat eine Zentralisierung und Bürokratisierung zur Folge. Verwaltung und Rechtsprechung werden reorganisiert, was Katastertexte und der Codex Ur-Nammu zeigen. In Uruk installiert er einen seiner Söhne als En-Priester der Göttin Inanna. Schon zuvor hat er eine seiner Töchter zur Hohepriesterin des Mondgottes Nanna in Ur ernannt. Zu seiner Krönung zieht er nach Nippur, dem religiösen Zentrum Sumers, wo er dem Gott Enlil opfert. Damit hat er die drei wichtigsten religiösen Zentren in seiner Hand vereint. Durch diese Einigung Sumerers kann er auch die Oberhoheit und Aufsicht über den Fernhandel an sich ziehen. Ur wird das Zentrum des Handels mit Magan und Meluhha.
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* Fürst Gudea von Lagasch kann trotz der Gutäer-Herrschaft in Mesopotamien ein neues Sumerer mit hoher Kultur unter anderem in den Städten Lagasch, Ur, Uruk und Nippur errichten. Im Gegensatz zu den Ensis der Lagasch II-Dynastie stehen bei dem Ensi Utuhengal von Uruk kriegerische und machtpolitische Unternehmungen im Vordergrund. Ihm gelingt die Besiegung der Gutäer; er führt erstmals seit den großen Akkad-Königen wieder den Titel „König der vier Weltgegenden“. Ein von ihm in Ur eingesetzter Militärgouverneur, Urnammu, macht sich noch zu Lebzeiten Utuhengals selbstständig und begründet in Ur eine selbstständige Dynastie (Ur III Dynastie). Urnammu führt eine Erweiterung seiner Titulatur ein: „König von Sumerer und Akkad“. Ur wird Hauptstadt eines Reiches, das seinen Schwerpunkt in Südmesopotamien hat, aber weit nach Norden bis zum mittleren Euphrat und zum mittleren Tigris reicht (Urnammu-Inschriften im Tell Brak). Überall im Land tritt der absolutistisch regierende König als Erbauer und Erneuerer von Tempeln in Erscheinung; die Einsetzung von Oberpriestern ist ihm vorbehalten.
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2110 BC]]'''</center>  || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Ur / Königreich Uruk / Königreich Eridu / Königreich Larsa / Königreich Adab / Königreich Nippur / Königreich Lagasch]]''' <br>
 
| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2110 BC]]'''</center>  || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Ur / Königreich Uruk / Königreich Eridu / Königreich Larsa / Königreich Adab / Königreich Nippur / Königreich Lagasch]]''' <br>
 
Ur-Nammu, vermutlich der Bruder von König Utechengal, wird neuer König von Ur. Der neue König war unter seinem Vorgänger General und Statthalter von Ur. Er gliederte Uruk, Eridu, Larsa, Adab und Nippur, nach einem Sieg über Namahani auch Lagasch seinem Gebiet an. Ur-Nammu begründet die 3. Dynastie von Ur und nennt sich "König von Ur, Sumer und Akkad". <br>
 
Ur-Nammu, vermutlich der Bruder von König Utechengal, wird neuer König von Ur. Der neue König war unter seinem Vorgänger General und Statthalter von Ur. Er gliederte Uruk, Eridu, Larsa, Adab und Nippur, nach einem Sieg über Namahani auch Lagasch seinem Gebiet an. Ur-Nammu begründet die 3. Dynastie von Ur und nennt sich "König von Ur, Sumer und Akkad". <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 2200 BC|2109 BC]]'''</center>  || '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Ur]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc |  <center>'''[[Chronik 2200 BC|2109 BC]]'''</center>  || style="color:blue;background-color:#eeffcc |  '''[[Mesopotamien 2200 BC|Königreich Gutium / Königreich Ur]]''' <br>
 
Das Königreich Gutium wird vom Königreich Ur eingenommen. Der letzte König der Gutäer, Tirigan, kommt in Gefangenschaft von Ur. König Ur-Nammu übernimmt nach und nach die Herrschaft in Mesopotamien und läutet die sumerische Renaissance ein. <br>
 
Das Königreich Gutium wird vom Königreich Ur eingenommen. Der letzte König der Gutäer, Tirigan, kommt in Gefangenschaft von Ur. König Ur-Nammu übernimmt nach und nach die Herrschaft in Mesopotamien und läutet die sumerische Renaissance ein. <br>
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| <center>'''Weblinks'''</center> ||
 
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Aktuelle Version vom 8. Oktober 2019, 20:15 Uhr

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CHRONIK MESOPOTAMIENS 2200-2101 BC

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Mesopotamien in den heutigen Grenzen (Quelle: Wikipedia.en)
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Mesopotamien 2500-2401 BC / Mesopotamien 2400-2301 BC / Mesopotamien 2300-2201 BC
22. Jahrhundert BC

Akkadisches Großreich (2356-2193 BC) - König Šar-kali-šarri (2218-2193 BC)
Königreich Elam (2550-644 BC) - Könige Tazitta I. und Eparti (zwischen 2240 und 2120 BC)
Königreich Gutium (2230-2109 BC) - Könige Inta', Inkishush, Sarlagab, Shulme', Elulu-Mesh, Igesha'ush, Yarlagab, Ibate, Yarlangab, Kurum, Habilkin ?, La'erabum, Irarum, Hablum und Puzur-Sin (2200-2123 BC), Yarlaganda (2123-2117 BC), Si'um (2117-2110 BC) und Tiriqan (2110-2109 BC)
Königreich Lagasch (2650-2020 BC) - Könige Puzur-Mama, Ur-Utu, Ur-Mama, Lu-Baba, Lugula, Kakug, Ur-Baba, Gudea, Ur-Ningirsu und Ugme (nach 2230 BC-ca. 2120 BC) und Urgar (um 2120 BC)
Königreich Ur (ca. 2625-ca. 2230 und 2119-2004 BC) - Könige Utu-hengal (2119-2113 BC) und Urnammu (2112-2094 BC)
Königreich Uruk (ca. 2800-2347 und 2230-2130 BC) - Könige Urnigin, Urgigir, Lugalmelam, Kuda, Pulur-Ili und Urutu (zwischen 2230 und 2130 BC) sowie Utukhegal (2130-2114 BC)
Stadt Mari (2266-1950 BC) - Statthalter Ididiš (2266-2206 BC), Su-Dagan, Isme-Dagan (2199-2154 BC), Nur-Mer, Istub-ilum (um 2150 BC), Isgum-Addu (2135-2127 BC), Apil-kin (2126-2091 BC)
Königreich Assur (ca. 2236-2013 BC) - Könige Salamu, Harharu, Mandaru, Imsu, Harsu, Didanu, Hanu, Zuabu, Nuabu, Abazu, Belu, Azarah

2200 BC
Vorderasien

In Vorderasien bricht eine große Dürre aus.


Akkadisches Großreich / Reich der Hurriter / Königreich Gutium
Um die Jahrhundertwende kämpft König Sar-kali-sarri gegen den inneren Aufruhr, der Bedrohung semitischer Amoriter aus Syrien, der Lullubi aus dem Sagrosgebirge, der Hurriter aus Nordsyrien und der räuberischen Gutäer aus dem Gebiet des heutigen Iran.


Akkadisches Großreich / Königreich Lagasch
Nach 30 Jahren Herrschaft stirbt König Ur-a von Lagasch. Nachfolger wird Lugaluschumgal.


Reich der Hurriter / Königreich Mitanni / Reich der Hethiter
Eine erste Welle von Indo-Europäern, die Hurriter (Churriter), dringen in das nördliche Mesopotamien vor, deren bedeutendste Reichsgründung die des Königreiches Mitanni ist. Andere erreichen Kleinasien und gründen das Reich der Hethiter. Die indo-europäischen Adelsgesellschaften zeichnen sich durch den Gebrauch von Streitwagen aus, der durch die Erfindung des Speichenrades möglich wird und einen erheblichen militärischen Vorteil bietet.


Ausbreitung der Oasenkultur (Quelle: Wikipedia.de
Mesopotamien / Turkmenistan - Vorzeit / Afghanistan - Vorzeit

Im östlichen Mesopotamien (Transoxanien) kommt die Oasenkultur auf, die sich in der Wüste Karakorum im heutigen Turkmenistan und im heutigen Afghanistan. Diese Kultur zeigt ein ungewöhnlich hohes Niveau der Töpferei und Metallverarbeitung. Davon zeugen fein bearbeitete und mit geometrischen Motiven verzierten Steinvasen, bronzene Schnabelvasen, Silbervasen und Schmuckstücke. Neben massiven Steinarbeiten entstehen auch fein gearbeitete Skulpturen. Dazu zählen weibliche, später auch männliche, flache Tonfiguren mit schnabelartigen Nasen, welche wahrscheinlich in den Häusern aufgehängt werden. Außerdem entstehen plastische, plump wirkende sitzende Stein-Figuren mit aufgesetzten Steinköpfchen und auffallender Fell-Tracht, die in Gräbern deponiert werden und als Muttergottheiten gedeutet werden, aber auch, vergleichbar den ägyptischen Ka-Statuen, als Seelenträger fungieren. Außer Grubengräbern existieren Grabstätten herausragender Persönlichkeiten, die als Nachbildung eines Wohnhauses angelegt werden. Die zum Teil monumentalen Gebäude lassen somit auf mathematisches, geometrisches und astronomisches Wissen schließen. Davon zeugen auch mehrere Städte mit rechtwinkeligem Straßennetz, die dicke Stadtmauern und ein palastähnliches Gebäude im Zentrum aufweisen. Mehrere Städte werden in einem Verbund angelegt – bei der späteren Fundstelle Adji Kui sind es neun im engen Umkreis.

2199 BC
Akkadisches Großreich / Stadt Mari

Nach sieben Jahren Herrschaft stirbt der Statthalter von Mari, Su-Dagan. Neuer Statthalter wird Isme-Dagan.

2193 BC
Akkadisches Großreich / Königreich Gutium

Ermutigt durch ihre Erfolge bei Überfällen auf Handelskarawanen und leicht befestigten Siedlungen der Akkadier greifen die Gutäer nach dem gesamten Reich und vernichten die Hauptstadt Akkad vollständig (später wird diese Stadt niemals mehr gefunden werden, vermutlich liegt sie um Tell ed Der). Die Nachfahren der sumererischen Stadtstaaten begrüßen zunächst die "Befreier", doch im Gegensatz zu den Akkadiern, die die sumererische Kultur pflegen, sind die Gutäer Barbaren und verhalten sich auch so. Es kommt zu zahlreichen Übergriffen, Plünderungen, Tempelschändungen und Vergewaltigungen in den südlichen Städten. Die Reste des Akkadischen Reiches werden durch die aus dem Gebiet des heutigen Iran stammenden Gutäer vernichtet, die nunmehr den Norden Mesopotamiens beherrschen. Die mesopotamischen Stadtstaaten im Süden erhalten ihre Unabhängigkeit zurück. König Sar-kali-sarri von Akkad stirbt an den Folgen von Verletzungen, die er bei einer Palastrevolution erhält. Sein Bruder Bingani-ar-ali wird trotz der nun in Akkad herrschenden Anarchie noch zum neuen König ausgerufen. Der nun folgende Bürgerkrieg wird mehrere Jahre andauern.

2191 BC
Königreich Gutium / Akkadisches Großreich / Königreich Elam

Das Königreich Elam wird vom Königreich Gutium eingenommen. Die Herrschaft des Königreichs Akkad bricht unter dem Ansturm des aus den nördlichen Bergregionen kommenden Volkes der Gutäer zusammen. Im nördlichen Babylonien werden die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse von jetzt an durch sie bestimmt. Durch die Gutäer wird das Reich der Sumerer im Süden politisch und kulturell neu aktiviert. Die aus dem Zagros-Gebirge stammenden Gutäer erheben sich in einem Bündnis mit anderen Zagros-Völkern und Stämmen fortwährend gegen die Gegenangriffe der Akkader, besiegen sie schließlich vollständig und bilden eine neue Vorherrschaft im heutigen Unter-Mesopotamien. Ein späterer Hymnus berichtet:

„Das Land sei in der Hand der Barbaren;
die Götterbilder würden fortgeschleppt,
die Bevölkerung zur Zwangsarbeit gepreßt;
die Kanäle verfielen; der Tigris sei nicht mehr zu befahren;
die Felder könnten nicht mehr bestellt werden; die Ernten blieben aus.“

Demgegenüber vermögen sich im südlichen Landesteil die Reich der Sumererischen Städte in der Form der alten Tempelstaaten neu zu konstituieren und diesen Typus zu neuer Blüte zu bringen. Gut bekannt sind uns die Verhältnisse in Lagasch. Nach ihren zahlreich hinterlassenen Inschriften sehen die Könige ihre Aufgabe nicht in kriegerischen Aktionen, sondern in der Förderung des Wohlstandes durch Handel sowie friedliche Materialexpeditionen, um Werke zu Ehren der Götter vollbringen zu können. Bezeichnender noch als die Ritualtexte und Hymnen sind die aus dieser Dynastie bekannten Jahresnamen (als besonders wichtig empfundene Ereignisse, die dem Jahr den Namen geben): Niemals Kriege oder Siege; zahlenmäßig an erster Stelle stehen Amtseinsetzung von Priestern und Beamten, gefolgt von der Errichtung (bzw. Restaurierung) eines Tempels, Anfertigung von Weihegeschenken, Anlage von Kanälen und städtebaulichen Arbeiten. Was uns an plastischen Bildwerken und an Steinreliefs der Lagasch II-Zeit erhalten ist (Beterstatuen und mythische bzw. kultische Darstellungen), veranschaulicht diese Grundhaltung. Die Elamiten in Susa erhalten ihre Unabhängigkeit zurück.

2186 BC
Königreich Gutium / Akkadisches Großreich / Königreich Elam

König Bingani-ar-ali von Akkad stirbt nach sieben Jahren Herrschaft. Sein Nachfolger wird sein Sohn Bar-Nebo-Az-Beli, genannt Dadu. In Akkad herrschen immer noch anarchische Zustände, was im Sinne der Gutäer ist, die das Land dominieren. Dadu stirbt noch im selben Jahr; neuer König wird sein Sohn Schu-Turul.

2180 BC
Babylonisches Reich

Die Babylonier bauen den ersten Unterwassertunnel unter dem Euphrat mit Ziegeln.

2170 BC
Der Name Neferkauhor
Königreich Ägypten

Neuer Pharao Ägyptens wird Neferkauhor Chuiuihapi. Aus seiner Herrschaftszeit stammen die "Koptos-Dekrete". Diese schildern die Ernennung des Schemai zum Wesir von Oberägypten und seines Sohnes Idi zu dessen Stellvertreter und zum Vorsteher der sieben südlichen Gaue. Gemäß einem anderen Edikt heiratet Schemai die Tochter des Königs namens Nebet. Von ihr ist eine Scheintür erhalten, von Schemai selbst ein sogenannter Naos (Tempel).

2168 BC
Königreich Gutium / Armenien

Der gegenwärtig älteste Mensch auf der Erde, Noah, stirbt vermutlich in der Nähe des Berges Ararat im Alter von 950 Jahren. Noah ist nach biblischer Überlieferung der zehnte Urvater nach Adam. Wegen seiner Glaubenstreue wurde er von Gott auserwählt, durch den Bau der Arche mit seiner Familie die Große Flut zu überleben. Durch sein langes Leben erlebte Noah Nachkommen in der neunten Generation. Auf Noahs drei Söhne werden in der sogenannten Völkertafel des ersten Buches Mose die damals den Hebräern bekannten Völker zurückgeführt: Auf Sem die Semiten (von denen die Juden und die meisten Araber abstammen), auf Ham die Hamiten (dunkelhäutige Afrikaner) und auf Japhet die Japhetiten (von denen beispielsweise die Germanen, die Armenier und die Asiaten abstammen). Noah ist der biblischen Erzählung nach ein Mann des Ackerbodens und der ersterwähnte Weinberg-Pflanzer. Noahs Sohn Ham entdeckte den nach Alkoholkonsum in seinem Zelt unbekleidet eingeschlafenen Vater. Er erzählte seinen Brüdern Sem und Japhet davon, die daraufhin die Blöße des Vaters mit einem Tuch bedeckten, ohne diesen dabei anzusehen. Als Noah erwachte und erfuhr, was passierte war, verfluchte er Hams Sohn Kanaan und alle seine Nachkommen dazu, Knechte seiner Brüder zu sein. Zugleich werden Hams Brüder durch den besonderen Segen ihres Vaters ausgezeichnet, da sie ihn zugedeckt hatten. Die Bibel berichtet davon im 1. Buch Mose in Kapitel 9 (mit Versangaben):

20 Und Noah, ein Landmann, begann auch, Weinberge zu pflanzen.
21 Und er trank von dem Wein und wurde betrunken und lag entblößt im Innern seines Zeltes.
22 Und Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters und berichtete es seinen beiden Brüdern draußen.
23 Da nahmen Sem und Jafet das Obergewand und legten es beide auf ihre Schultern und gingen [damit] rückwärts und bedeckten so die Blöße ihres Vaters; ihre Gesichter aber [hielten sie] so rückwärts [gewandt], dass sie die Blöße ihres Vaters nicht sahen.
24 Und Noah erwachte von seinem Wein[-Rausch] und erkannte, was sein jüngster Sohn ihm angetan hatte.
25 Und er sprach: Verflucht sei Kanaan! ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern!
26 Und er sprach: Gepriesen sei der HERR, der Gott Sems; und Kanaan sei sein Knecht!
27 Weiten Raum schaffe Gott dem Jafet, und er wohne in den Zelten Sems; und Kanaan sei sein Knecht!
28 Und Noah lebte nach der Flut [noch] 350 Jahre;
29 und alle Tage Noahs betrugen 950 Jahre, dann starb er.

Die meisten Bibelübersetzungen in neuzeitliche Sprachen legen nahe, dass Ham seinen betrunkenen Vater Noach zufällig nackt gesehen habe und dieser dafür dessen Sohn Kanaan verfluchte. Die Strafe erscheint dafür jedoch unverhältnismäßig und unverständlich, so dass in der Regel mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen der Umgang Hams mit den Ereignissen als die eigentliche Verfehlung interpretiert wird: er verhöhnte seinen schutzlosen Vater statt ihn zu ehren und zu schützen wie es seine Pflicht als Sohn gewesen wäre. Einige Interpretationen identifizieren die Nachkommen des Ham als Afrikaner, damit wird von Christen später die Versklavung schwarzer Völker biblisch gerechtfertigt werden. Der zweitälteste Sohn Noahs, Sem, lebt laut biblischer Überlieferung noch; er ist 448 Jahre alt. Ob seine beiden Brüder noch leben, ist nicht überliefert. Nachdem es während der Großen Flut zum ersten Mal seit Menschengedenken regnete, ist nach Auffassung christlicher Naturwissenschaftler der Schutzschirm aus Wasserdampf, der bis dahin die Erde vor radioaktiver Strahlung zusätzlich zum vorhandenen Magnetfeld schützte, nicht mehr vorhanden; infolgedessen wird die Lebenszeit der Menschen seit dem Ende der Flut immer mehr reduziert.

2166 BC
Königreich Gutium / Königreich Ur

Der zwischen 70 und 100 Jahre alte Terach wird in der Gegend von Ur in Chaldäa Vater eines Sohnes, Abram. Ur ist derzeit die bedeutendste Stadt in Mesopotamien, die auf einer hohen Kulturstufe steht.

2164 BC
Königreich Gutium / Königreich Lagasch

Ur-Baba wird neuer König von Lagasch. Er ist bereits der achte König des Landes in diesem Jahrhundert und wird zum Begründer der 2. Dynastie von Lagasch. Ur-Baba wird seine Tochter Enanepada zur Hohepriesterin des Mondgottes Nanna erheben.


Königreich Gutium / Königreich Ur
Ein paar Jahre nach der Geburt des Abram kommt in Ur in Chaldäa dessen Bruder Nahor ben Terach zur Welt. Sein Vater Terach ist schon über 100 Jahre alt.

2162 BC
Königreich Gutium / Königreich Ur

In Ur in Chaldäa wird Haran geboren, der Bruder von Abram und Nahor. Ihr gemeinsamer Vater ist Terach.

2160 BC
Königreich Gutium

Kriegerische Gutäer aus dem Iran beginnen eine Zeit der Fremdherrschaft über einige Gebiete Mesopotamiens. Durch sie, deren Volkstum unbekannt ist, wird das Sumerertum im Süden politisch und kulturell erneuert.

2156 BC
Königreich Gutium / Königreich Ur

Zehn Jahre nach der Geburt des Abram wird dessen Halbschwester Sarai geboren. Die Bibel berichtet im 1. Buch Mose im 20. Kapitel über ein späteres Zeugnis Abrams vor dem Pharao: (mit Versangaben):

12 Und sie ist auch wirklich meine Schwester; die Tochter meines Vaters ist sie, nur nicht die Tochter meiner Mutter; so ist sie meine Frau geworden.

2154 BC
Königreich Gutium / Stadt Mari

Nach 45 Jahren Herrschaft stirbt der Statthalter von Mari, Isme-Dagan. Neuer Statthalter wird Nur-Mer.


Königreich Gutium / Akkadisches Großreich
König Schu-Turul von Akkad stirbt. Die Gutäer übernehmen endgültig die Herrschaft über Akkad.

2150 BC
Königreich Gutium / Stadt Mari

Nach rund vier Jahren stirbt der Statthalter von Mari, Nur-Mer. Nachfolger wird Istub-ilum.


Königreich Assur
Ušpia wird der 16. Herrscher von Assur. Er leitet vermutlich den Wandel von einer bis dahin nomadischen Lebensweise zur Entwicklung des späteren Stadtstaates ein. Ušpia wird der Erbauer des ersten Aššurtempels, das später ein Nationalheiligtum werden soll. Über seine Herkunft oder den Umfang der Herrschaft, noch ehe sich ein Stadtstaat entwickeln konnte, gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Manche Forscher deuteten seinen Namen als hurritisch, was jedoch im letzten Jahrhundert verworfen wurde. Auch seine zeitliche Einordnung ist umstritten.


Volk der Arier
Die Besiedlung des Irans beginnt von Norden aus durch indogermanische Stämme. Sie nennen das Land „Iran“, „Land der Arier“.

2148 BC
Königreich Gutium / Königreich Ur

Zwanzig Jahre nach Noah, der der biblischen Überlieferung zufolge 950 Jahre alt wurde, stirbt sein Nachkomme in der 6. Generation, Regu, im Alter von nur 209 Jahren. Obwohl Noahs Sohn Sem mit seinen 468 Jahren als derzeit ältester Mensch noch unter den Lebenden weilt, zeichnet sich ab, dass das durchschnittliche Alter der Menschen dabei ist, auf das im Internet-Zeitalter übliche Alter zurückzugehen.

2147 BC
Königreich Gutium / Königreich Ur

Ein Jahr nach Regu, der im Alter von 209 Jahren starb, stirbt dessen Enkel Nahor ben Serug im Alter von nur 148 Jahren. Das durchschnittliche Lebensalter der Menschen geht weiter zurück, obwohl gegenwärtig noch Menschen leben, die über 300 Jahre alt sind.

2144 BC
Königreich Gutium / Königreich Ur / Königreich Lagasch

Nach 20 Jahre langer Herrschaft stirbt König Ur-Baba von Lagasch. Sein Nachfolger wird Gudea, der mit seiner Tochter Ninalla verheiratet ist. Gudea ist ein gutäischer Priesterfürst. In zweiter Ehe ist Gudea mit Geme-sulpae verheiratet.

2139 BC
Königreich Gutium / Königreich Ur

Abrams Bruder Haran, der Vater von Lot, stirbt; er ist ein junger Erwachsener, der einen Sohn, Lot, hinterlässt.

2136 BC
Königreich Gutium / Königreich Ur

Abram aus Ur in Chaldäa heiratet seine Halbschwester Sarai, sein Bruder Nahor heiratet eine Frau namens Milka.

2130 BC
Königreich Gutium / Königreich Lagasch / Königreich Ur / Königreich Uruk

Die südlichen mesopotamischen Städte setzen sich gegen die Barbaren aus Gutium, die den Norden Mesopotamiens erobert haben, zur Wehr und auf Königslisten tauchten eine Reihe von Herrschern auf, die den Thron in Uruk bestiegen. Jetzt rühmt sich ein König von Uruk, den Gutäerkönig Tirigan geschlagen und die Gutäer aus Mesopotamien vertrieben zu haben. Der Name dieses Königs ist Utuchengal und inzwischen wurde die sumererische Armee in modernen Kampftechniken geschult. Doch die meisten Städte haben in dem letzten Jahren sehr gelitten und müssen erst wieder neu aufgebaut werden, einzige Ausnahme scheint Lagasch zu sein. Dieses Fürstentum besteht aus 17 größeren Städten, einer Vielzahl von kleineren Dörfern und Siedlungen und hat etwa 216.000 Einwohner, da König Urbaba es geschafft hat sich mit den Gutäern zu arrangieren. Sein Nachfolger König Gudea steigt friedlich zum Herrscher des südlichen Mesopotamien auf. Er strebt die Oberherrschaft über ganz Sumer an und es setzt sich für den Wiederaufstieg der Sumerer ein. Durch Diplomatie und Handel hat er es verstanden, selbst noch unter der Gutäer Herrschaft seinen Einfluss zu vergrößern. Doch nach der Befreiung Sumers durch Uthchgal von Uruk und den Nachfolgern Gudeas aus Lagasch kann keiner der sumererischen Fürsten die Macht übernehmen. Stattdessen kommt es zu einer Militärdiktatur, dessen Ausgangspunkt Ur ist. So wird ein Wiederaufstreben der alten sumererischen Kultur nicht möglich, es entwickelt sich später zwar noch in Ur (Ur III) eine wohlhabende Gesellschaft mit Frieden und Rechtssicherheit, doch kommt es wieder zu Rivalitäten und einer Verschwörung, die das Land schwächt und bei der die Stadt Ur von den Elamitern zerstört wird. Dies ist das Ende der Sumerer. Durch Landanschwemmungen südlich von Ur wird die Region um Euphrat und Tigris innerhalb von 5000 Jahren um bis zu 260 Kilometern vergrößert, bzw. verlagert.

2124 BC
Königreich Gutium / Königreich Lagasch

Nach 20 Jahre langer Herrschaft stirbt König Gudea, der Priesterfürst von Lagasch. Sein Nachfolger wird Urningirsu.


Königreich Gutium / Königreich Ur
Gott offenbart sich Abram und weist ihn an, seine Heimat Ur in Chaldäa zu verlassen. Er verspricht ihm, dass er ihm auf dem Weg ein Land zeigen werde, in das er ziehen und in dem sein Volk künftig leben solle. Daraufhin verlässt Abram das Land der Chaldäer. Aus kulturellen Gründen ist davon auszugehen, dass auch im Land der Chaldäer die Erfüllung eines Wunsches Gottes nicht in Erwägung gezogen werden kann, wenn der noch lebende Patriarch, in diesem Falle der Vater Abrams, Terach, nicht die Initiative übernimmt. Die ganze Familie schließt sich der Karawane an: Unter der Führung Terachs ziehen Abram und seine Frau Sarai und ihr Enkel Lot, der Sohn des verstorbenen Bruders Haran. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass sich der jüngere Bruder Nahor und seine Frau Milka anschließen oder dass sie später nachziehen werden, denn später wird die Rede von einer "Stadt Nahors" sein. Das könnte entweder das in den Archiven des Königreiches Mari erwähnte "Nahur" in der Nähe von Haran oder ein Synonym für Haran selbst sein. Nahor ist von Gott dazu ausersehen, der Stammvater von zwölf aramäischen Stämmen zu werden. Die Bibel teilt diese spätere Begebenheit im 1. Buch Mose im 22. Kapitel (mit Versangaben):

20 Und es geschah nach diesen Dingen, da wurde dem Abraham berichtet: Siehe, Milka, auch sie hat deinem Bruder Nahor Söhne geboren:
21 Uz, seinen Erstgeborenen, und dessen Bruder Bus und Kemuel, den Vater Arams,
22 und Kesed und Haso und Pildasch und Jidlaf und Betuel.
23 Betuel aber zeugte Rebekka. Diese acht gebar Milka dem Nahor, Abrahams Bruder.
24 Und seine Nebenfrau, namens Rehuma, auch sie gebar [,nämlich] Tebach und Gaham und Tahasch und Maacha.

Abram (später Abraham) und sein Bruder Nahor werden verwandtschaftliche Kontakte halten, sich persönlich jedoch später niemals wiedersehen.

2119 BC
Königreich Gutium / Königreich Uruk

Der neue König Urs, Utuhengal, begründet die 5. Dynastie von Uruk.

2118 BC
Königreich Gutium / Königreich Lagasch

Nach sechs Jahre langer Herrschaft stirbt König Urningirsu von Lagasch. Sein Nachfolger wird Pirigme.

2117 BC
Königreich Gutium / Königreich Lagasch

Nach nur einem Jahr Herrschaft stirbt König Pirigme von Lagasch. Sein Nachfolger wird Ur-Gar.

2114 BC
Königreich Gutium / Königreich Ur / Königreich Uruk

König Utuhengal von Uruk wird vom Königreich Ur unterworfen.

2113 BC
Königreich Gutium / Königreich Lagasch

Nach vier Jahren Herrschaft stirbt König Ur-Gar von Lagasch. Sein Nachfolger wird Nammahani.

2112 BC
Reich der Sumerer
  • Die Sumerer gründen nach 250 Jahren wieder einen eigenen Staat im Süden Mesopotamiens. Ur-Nammu (auch Urnammu und Ur-Namma) wird König von Sumer. Er stammt aus der in Mesopotamien gelegenen Stadt Ur, begründet dort die III. Dynastie von Ur und wird zunächst General und Statthalter des Utuchengal (oder Utuhengal) von Uruk auf dem Thron des Königs von Ur. Von dessen Oberherrschaft löst er sich jedoch schnell. Es wird sogar spekuliert, dass Ur-Nammu Bruder des Utechegal ist. Seine Karriere begann in Eschschu, einer kleinen Stadt in der Nähe von Ur, aus der wohl auch seine Mutter und deren Familie stammen. Es gibt Hinweise, die dafür sprechen, dass Ur-Nammu dem Utuchengal zunächst unterlegen war. Als er schließlich Utuchegals Macht abschüttelt, gliedert er unter anderem Uruk, Eridu, Larsa, Adab und Nippur, nach einem Sieg über Namahani auch den vormaligen Staat Lagasch seinem Herrschaftsgebiet an (insgesamt sollen es 23 Stadtstaaten sein) und begründet so die dritte Dynastie von Ur. Selbst Teile Akkads gehören zu seinem Herrschaftsgebiet. Bei der Reformation des Staatswesens orientiert er sich an den alten Sumererischen Traditionen - vor allem an der legendären Stadt Uruk, weshalb diese Zeit auch Sumererische Renaissance genannt wird. Die Neuordnung hat eine Zentralisierung und Bürokratisierung zur Folge. Verwaltung und Rechtsprechung werden reorganisiert, was Katastertexte und der Codex Ur-Nammu zeigen. In Uruk installiert er einen seiner Söhne als En-Priester der Göttin Inanna. Schon zuvor hat er eine seiner Töchter zur Hohepriesterin des Mondgottes Nanna in Ur ernannt. Zu seiner Krönung zieht er nach Nippur, dem religiösen Zentrum Sumers, wo er dem Gott Enlil opfert. Damit hat er die drei wichtigsten religiösen Zentren in seiner Hand vereint. Durch diese Einigung Sumerers kann er auch die Oberhoheit und Aufsicht über den Fernhandel an sich ziehen. Ur wird das Zentrum des Handels mit Magan und Meluhha.
  • Fürst Gudea von Lagasch kann trotz der Gutäer-Herrschaft in Mesopotamien ein neues Sumerer mit hoher Kultur unter anderem in den Städten Lagasch, Ur, Uruk und Nippur errichten. Im Gegensatz zu den Ensis der Lagasch II-Dynastie stehen bei dem Ensi Utuhengal von Uruk kriegerische und machtpolitische Unternehmungen im Vordergrund. Ihm gelingt die Besiegung der Gutäer; er führt erstmals seit den großen Akkad-Königen wieder den Titel „König der vier Weltgegenden“. Ein von ihm in Ur eingesetzter Militärgouverneur, Urnammu, macht sich noch zu Lebzeiten Utuhengals selbstständig und begründet in Ur eine selbstständige Dynastie (Ur III Dynastie). Urnammu führt eine Erweiterung seiner Titulatur ein: „König von Sumerer und Akkad“. Ur wird Hauptstadt eines Reiches, das seinen Schwerpunkt in Südmesopotamien hat, aber weit nach Norden bis zum mittleren Euphrat und zum mittleren Tigris reicht (Urnammu-Inschriften im Tell Brak). Überall im Land tritt der absolutistisch regierende König als Erbauer und Erneuerer von Tempeln in Erscheinung; die Einsetzung von Oberpriestern ist ihm vorbehalten.
2110 BC
Königreich Gutium / Königreich Ur / Königreich Uruk / Königreich Eridu / Königreich Larsa / Königreich Adab / Königreich Nippur / Königreich Lagasch

Ur-Nammu, vermutlich der Bruder von König Utechengal, wird neuer König von Ur. Der neue König war unter seinem Vorgänger General und Statthalter von Ur. Er gliederte Uruk, Eridu, Larsa, Adab und Nippur, nach einem Sieg über Namahani auch Lagasch seinem Gebiet an. Ur-Nammu begründet die 3. Dynastie von Ur und nennt sich "König von Ur, Sumer und Akkad".

2109 BC
Königreich Gutium / Königreich Ur

Das Königreich Gutium wird vom Königreich Ur eingenommen. Der letzte König der Gutäer, Tirigan, kommt in Gefangenschaft von Ur. König Ur-Nammu übernimmt nach und nach die Herrschaft in Mesopotamien und läutet die sumerische Renaissance ein.

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