Königreich Rom: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:7 Hügel Roms.jpg|thumb|Septem Montes Romae (die sieben Hügel Roms)]] Nach der Legende des römischen Gründungsgeschlechts "Origo gentis Romanae" gründet Romulus auf den Sieben Hügeln (Septem Montes Romae) die Stadt Rom. Die sagenhafte Römische Königszeit beginnt, ebenso der Beginn der Zeitskala des römischen Kalenders. Romulus und Remus sind der Sage nach die Kinder des Gottes Mars und der Priesterin Rhea Silvia. Eine erste Nennung von Romulus wird in der Erwähnung eines „Rhomylos“ als Sohn des Aeneas gesehen. Er sei der Vater des Stadtgründers „Rhomos“ gewesen. Die „Origo gentis Romanae“ berichtet, dass Rhea Silvia beim Wasserholen für kultische Handlungen von einem Gewitter überrascht wurde, und das ihre Begleiterinnen vertrieben habe. In diesem Gewitter sei Mars erschienen und habe sie vergewaltigt. Der Bericht von den Zwillingen beruht auf einer latinischen Tradition, in der auch die Wölfin und der Specht heilige Tiere sind und in der auch die Vergewaltigung durch Mars als Zeugung der Zwillinge überliefert wird. Die Aussetzung der Zwillinge entspringt allerdings keiner vergleichbaren italischen Begebenheit, sondern ist bereits aus der Bibel (Die Geschichte des Mose im 2. Buch Mose 2,1-10) bekannt. Die Erzählung des Fabius stellt also einen Zusammenschnitt mehrerer Mythen und Berichte griechischer, italischer und anderer Orte des Mittelmeers dar. Romulus und Remus geraten eines Tages in Streit mit den Hirten von Numitor und jagen ihnen sogar etwas von deren Vieh ab. Als Romulus einmal mit einem Opfer beschäftigt und Remus mit einer kleinen Jagdgruppe unterwegs ist, treffen die Hirten des Numitor auf Remus und nehmen ihn gefangen. Er wird Numitor vorgeführt und Remus berichtet, was er so inzwischen über seine und seines Bruders Herkunft erfahren hatte. Daraufhin ahnt Numitor die Zusammenhänge. Als Faustulus von Remus' Gefangenschaft erfährt, weiht dieser auch Romulus in dessen Herkunftsgeschichte ein und spornt ihn an, Remus zu befreien. Er selbst will zu Numitor eilen, wird aber abgefangen und zu Amulius gebracht. Unter Folter gesteht er diesem so viel, dass Amulius den Numitor fragen lässt, ob dessen Enkel trotz Aussetzung noch leben. Es bricht ein Aufstand in der Stadt aus, als Romulus zur Befreiung seines Bruders ankommt. So wird der Tyrann Amulius gestürzt und getötet. Zum Dank gestattet Numitor Romulus und Remus, an der Stelle, an der sie ausgesetzt wurden, eine Stadt zu gründen. Romulus und Remus geraten jedoch in Streit, als sie mit Hilfe eines Vogelflug-Orakels (Auspicium) bestimmen wollen, wer der Bauherr und damit der Namensgeber der Stadt sein soll. Jeder von beiden schaut von einem anderen Hügel aus auf die Vögel. Am Ende behaupten beide, Recht zu haben. Remus sieht sechs Vögel und Romulus zwölf. Romulus siegt, da er mehr Anhänger hat. Unverzüglich zieht er die heilige Furche, die die Größe der Stadt bestimmt, und beginnt mit dem Anlegen von Stadtgraben und Mauer. Der unterlegene Remus verspottet ihn und springt über die noch niedrige Begrenzung in die Anlage hinein. Das ist eine schwere Verletzung von Recht und Gesetz, denn eine Stadtmauer gilt als heilig. Aufgebracht erschlägt Romulus seinen Bruder mit den Worten „So möge es jedem ergehen, der über meine Mauern springt!“ Nach der Ermordung seines Bruders herrscht Romulus über die Stadt. Allerdings wird Remus mit seinem Schwert an seinem Thron verewigt. <br>
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[[Datei:7 Hügel Roms.jpg|thumb|150px|Septem Montes Romae (die sieben Hügel Roms)]] Nach der Legende des römischen Gründungsgeschlechts "Origo gentis Romanae" gründet Romulus auf den Sieben Hügeln (Septem Montes Romae) die Stadt Rom. Die sagenhafte Römische Königszeit beginnt, ebenso der Beginn der Zeitskala des römischen Kalenders. Romulus und Remus sind der Sage nach die Kinder des Gottes Mars und der Priesterin Rhea Silvia. Eine erste Nennung von Romulus wird in der Erwähnung eines „Rhomylos“ als Sohn des Aeneas gesehen. Er sei der Vater des Stadtgründers „Rhomos“ gewesen. Die „Origo gentis Romanae“ berichtet, dass Rhea Silvia beim Wasserholen für kultische Handlungen von einem Gewitter überrascht wurde, und das ihre Begleiterinnen vertrieben habe. In diesem Gewitter sei Mars erschienen und habe sie vergewaltigt. Der Bericht von den Zwillingen beruht auf einer latinischen Tradition, in der auch die Wölfin und der Specht heilige Tiere sind und in der auch die Vergewaltigung durch Mars als Zeugung der Zwillinge überliefert wird. Die Aussetzung der Zwillinge entspringt allerdings keiner vergleichbaren italischen Begebenheit, sondern ist bereits aus der Bibel (Die Geschichte des Mose im 2. Buch Mose 2,1-10) bekannt. Die Erzählung des Fabius stellt also einen Zusammenschnitt mehrerer Mythen und Berichte griechischer, italischer und anderer Orte des Mittelmeers dar. Romulus und Remus geraten eines Tages in Streit mit den Hirten von Numitor und jagen ihnen sogar etwas von deren Vieh ab. Als Romulus einmal mit einem Opfer beschäftigt und Remus mit einer kleinen Jagdgruppe unterwegs ist, treffen die Hirten des Numitor auf Remus und nehmen ihn gefangen. Er wird Numitor vorgeführt und Remus berichtet, was er so inzwischen über seine und seines Bruders Herkunft erfahren hatte. Daraufhin ahnt Numitor die Zusammenhänge. Als Faustulus von Remus' Gefangenschaft erfährt, weiht dieser auch Romulus in dessen Herkunftsgeschichte ein und spornt ihn an, Remus zu befreien. Er selbst will zu Numitor eilen, wird aber abgefangen und zu Amulius gebracht. Unter Folter gesteht er diesem so viel, dass Amulius den Numitor fragen lässt, ob dessen Enkel trotz Aussetzung noch leben. Es bricht ein Aufstand in der Stadt aus, als Romulus zur Befreiung seines Bruders ankommt. So wird der Tyrann Amulius gestürzt und getötet. Zum Dank gestattet Numitor Romulus und Remus, an der Stelle, an der sie ausgesetzt wurden, eine Stadt zu gründen. Romulus und Remus geraten jedoch in Streit, als sie mit Hilfe eines Vogelflug-Orakels (Auspicium) bestimmen wollen, wer der Bauherr und damit der Namensgeber der Stadt sein soll. Jeder von beiden schaut von einem anderen Hügel aus auf die Vögel. Am Ende behaupten beide, Recht zu haben. Remus sieht sechs Vögel und Romulus zwölf. Romulus siegt, da er mehr Anhänger hat. Unverzüglich zieht er die heilige Furche, die die Größe der Stadt bestimmt, und beginnt mit dem Anlegen von Stadtgraben und Mauer. Der unterlegene Remus verspottet ihn und springt über die noch niedrige Begrenzung in die Anlage hinein. Das ist eine schwere Verletzung von Recht und Gesetz, denn eine Stadtmauer gilt als heilig. Aufgebracht erschlägt Romulus seinen Bruder mit den Worten „So möge es jedem ergehen, der über meine Mauern springt!“ Nach der Ermordung seines Bruders herrscht Romulus über die Stadt. Allerdings wird Remus mit seinem Schwert an seinem Thron verewigt. <br>
 
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Etwa um 740 kommen in die neue Stadt Rom viele Verfolgte (Vertriebene), Heimatlose (Flüchtlinge) und Verbannte (Gesetzlose). Es mangelt jedoch an Frauen. Um dieses Problem zu lösen, verwendet Romulus eine List und lädt die Bewohner der benachbarten Städte zu einem großen Kampfspiel ein. Mitten im Spiel stürzen sich die römischen Krieger auf die kaum bewaffneten Gäste und sprengen sie auseinander. Dabei ergreifen sie alle unverheirateten Mädchen, derer sie habhaft werden können. Die Brüder und Väter schwören Rache. Die Mädchen, von denen die meisten Sabinerinnen sind, lassen sich jedoch eine nach der anderen zur Heirat bewegen. Als die Sabiner später mit einem starken Heer kommen und sich mit den Römern eine Schlacht liefern wollen, drängen sich die Frauen auf das Schlachtfeld und bitten darum, den um sie geführten Kampf zu beenden, da auf der einen Seite ihre Brüder und Väter, auf der anderen ihre Männer und Kinder sterben würden. Ihre Bitten haben schließlich Erfolg, Romulus und Titus Tatius, Herrscher der Sabiner, reichen einander die Hand. Die Kämpfer verbrüdern sich, und Römer und Sabiner verschmelzen ihren Staat unter der Doppelherrschaft von Romulus und Titus Tatius. Romulus ist vor allem der Begründer einer konstitutiven staatlichen Institution. Die von ihm begründete Verfassung beruht auf: <br>
 
Etwa um 740 kommen in die neue Stadt Rom viele Verfolgte (Vertriebene), Heimatlose (Flüchtlinge) und Verbannte (Gesetzlose). Es mangelt jedoch an Frauen. Um dieses Problem zu lösen, verwendet Romulus eine List und lädt die Bewohner der benachbarten Städte zu einem großen Kampfspiel ein. Mitten im Spiel stürzen sich die römischen Krieger auf die kaum bewaffneten Gäste und sprengen sie auseinander. Dabei ergreifen sie alle unverheirateten Mädchen, derer sie habhaft werden können. Die Brüder und Väter schwören Rache. Die Mädchen, von denen die meisten Sabinerinnen sind, lassen sich jedoch eine nach der anderen zur Heirat bewegen. Als die Sabiner später mit einem starken Heer kommen und sich mit den Römern eine Schlacht liefern wollen, drängen sich die Frauen auf das Schlachtfeld und bitten darum, den um sie geführten Kampf zu beenden, da auf der einen Seite ihre Brüder und Väter, auf der anderen ihre Männer und Kinder sterben würden. Ihre Bitten haben schließlich Erfolg, Romulus und Titus Tatius, Herrscher der Sabiner, reichen einander die Hand. Die Kämpfer verbrüdern sich, und Römer und Sabiner verschmelzen ihren Staat unter der Doppelherrschaft von Romulus und Titus Tatius. Romulus ist vor allem der Begründer einer konstitutiven staatlichen Institution. Die von ihm begründete Verfassung beruht auf: <br>
 
* der Gemeinde oder Bürgerschaft (populus), die sich nach latinischem Vorbild in 30 Curien gliedert
 
* der Gemeinde oder Bürgerschaft (populus), die sich nach latinischem Vorbild in 30 Curien gliedert
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Während einer Heerschau auf dem Marsfeld vor der Stadt kommt es zu einer Sonnenfinsternis. Ein gewaltiger Orkan, möglicherweise ein Tornado, entsteht und König Romulus verschwindet der Überlieferung nach vor den Augen der Anderen in einer schwarzen Wolke, als er gerade dabei ist, seine Armee zu inspizieren. Eine Sage berichtet später, dass der Kriegsgott Ares (Mars) gekommen ist, um seinen Sohn in den Kreis der Himmlischen zu entführen. Romulus wird zum Kriegsgott Quirinus berufen und einer der sieben heiligen Hügel Roms, der Quirinal, wird nach ihm benannt. Das besondere Verdienst Romulus‘ ist, dass er die palatinische und die quirinalische Ansiedlung in der Gegend des heutigen Roms zum ‘Populus Romanus Quiritium’ vereinigen konnte. Er und der Sabinerkönig Titus Tatius regierten gemeinsam. Auf der ursprünglichen Ansiedlung der Sabiner, dem Hügel, der dem Sabinischen Kriegsgott Quirinus geweiht war, wurde nach der Vereinigung beider Völker das Capitolium errichtet. Hier steht nun der Tempel des Quirinus (Saturn), der vom sabinischen Volk besonders verehrt wird. Die Sabiner stammen von den Umbrern ab und sind ein Teil der indoeuropäischen Sabeller; sie sind unmittelbare Nachbarn von Rom. Nachdem <br>
 
Während einer Heerschau auf dem Marsfeld vor der Stadt kommt es zu einer Sonnenfinsternis. Ein gewaltiger Orkan, möglicherweise ein Tornado, entsteht und König Romulus verschwindet der Überlieferung nach vor den Augen der Anderen in einer schwarzen Wolke, als er gerade dabei ist, seine Armee zu inspizieren. Eine Sage berichtet später, dass der Kriegsgott Ares (Mars) gekommen ist, um seinen Sohn in den Kreis der Himmlischen zu entführen. Romulus wird zum Kriegsgott Quirinus berufen und einer der sieben heiligen Hügel Roms, der Quirinal, wird nach ihm benannt. Das besondere Verdienst Romulus‘ ist, dass er die palatinische und die quirinalische Ansiedlung in der Gegend des heutigen Roms zum ‘Populus Romanus Quiritium’ vereinigen konnte. Er und der Sabinerkönig Titus Tatius regierten gemeinsam. Auf der ursprünglichen Ansiedlung der Sabiner, dem Hügel, der dem Sabinischen Kriegsgott Quirinus geweiht war, wurde nach der Vereinigung beider Völker das Capitolium errichtet. Hier steht nun der Tempel des Quirinus (Saturn), der vom sabinischen Volk besonders verehrt wird. Die Sabiner stammen von den Umbrern ab und sind ein Teil der indoeuropäischen Sabeller; sie sind unmittelbare Nachbarn von Rom. Nachdem <br>
 
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Numa Pompilius wird der sagenhafte zweite König von Rom. Da es keine zeitgenössischen Quellen gibt und die spätere Überlieferung stark ausgeschmückt ist, lässt sich nicht erkennen, ob es diesen König überhaupt gegeben hat. Die folgende Darstellung, die auf literarischen Schilderungen wie denen des Titus Livius oder Plutarchs beruht, ist daher zu großen Teilen legendär und nicht historisch; viele Einzelheiten sollten ätiologisch spätere Verhältnisse erklären. Numa lebte zunächst abgeschieden mit seiner Frau in Cures, im Land der Sabiner. Nach dem Tod von König Romulus folgte er nur auf Drängen seines Schwiegervaters Titus Tatius und von Freunden seiner Berufung auf den römischen Thron. Seine Regentschaft ist geprägt von einer weisen Gesetzgebung und der Förderung von Gewerbe und Landwirtschaft. Um zu zeigen, dass der beste Schutz des Regenten die Liebe des Volkes ist, schafft er seine Leibwache ab. Durch eine stärkere Verbreitung der Religion will er den vorhandenen Gewalttendenzen in der Bevölkerung entgegenwirken. Der König organisiert die Bevölkerung Roms neu. Rom, das zu dieser Epoche noch eine kleine zusammenhanglose Siedlung ist, hat eine Bevölkerung, die sich aus verschiedenen Stammesangehörigen zusammensetzt. Zwischen den Einwanderern kommt es daher immer wieder zu Spannungen. Der König fasst die Bauern aus der Umgebung in so genannten pagi (Bezirke) zusammen. Die Einwohner Roms werden in Berufsgilden organisiert. Er erweitert den Gottesdienst der Vesta und erbaut dem Ianus einen Tempel. Ist dieser Tempel offen, soll dies ein Zeichen für Krieg sein. Im Frieden wird der Janustempel geschlossen. Von den Priesterinnen der Vesta (Vestalinnen) fordert Numa Pompilius das Gelübde der Keuschheit und das Tragen von weißen Gewändern mit Purpurstreifen. Außerdem verlangt er von ihnen, auf dem Altar der Göttin Vesta ständig das „Ewige Feuer“ zum Schutz des Reiches zu unterhalten. Auch die Priester anderer Tempel reglementiert er neu. Numa Pompilius begründet die Priesterklasse der Fetialen, die als einzige das Recht erhalten, anderen Völkern den Krieg zu erklären. So haben die Priester des Mars an jedem 1. Mai singend und tanzend mit ihren heiligen Schilden und Lanzen durch Rom zu ziehen. Mit der Übernahme der Herrschaft über das Königreich Rom ist nun die Staatsbezeichnung „Königreich der Römer und Sabiner“ hinfällig. <br>
 
Numa Pompilius wird der sagenhafte zweite König von Rom. Da es keine zeitgenössischen Quellen gibt und die spätere Überlieferung stark ausgeschmückt ist, lässt sich nicht erkennen, ob es diesen König überhaupt gegeben hat. Die folgende Darstellung, die auf literarischen Schilderungen wie denen des Titus Livius oder Plutarchs beruht, ist daher zu großen Teilen legendär und nicht historisch; viele Einzelheiten sollten ätiologisch spätere Verhältnisse erklären. Numa lebte zunächst abgeschieden mit seiner Frau in Cures, im Land der Sabiner. Nach dem Tod von König Romulus folgte er nur auf Drängen seines Schwiegervaters Titus Tatius und von Freunden seiner Berufung auf den römischen Thron. Seine Regentschaft ist geprägt von einer weisen Gesetzgebung und der Förderung von Gewerbe und Landwirtschaft. Um zu zeigen, dass der beste Schutz des Regenten die Liebe des Volkes ist, schafft er seine Leibwache ab. Durch eine stärkere Verbreitung der Religion will er den vorhandenen Gewalttendenzen in der Bevölkerung entgegenwirken. Der König organisiert die Bevölkerung Roms neu. Rom, das zu dieser Epoche noch eine kleine zusammenhanglose Siedlung ist, hat eine Bevölkerung, die sich aus verschiedenen Stammesangehörigen zusammensetzt. Zwischen den Einwanderern kommt es daher immer wieder zu Spannungen. Der König fasst die Bauern aus der Umgebung in so genannten pagi (Bezirke) zusammen. Die Einwohner Roms werden in Berufsgilden organisiert. Er erweitert den Gottesdienst der Vesta und erbaut dem Ianus einen Tempel. Ist dieser Tempel offen, soll dies ein Zeichen für Krieg sein. Im Frieden wird der Janustempel geschlossen. Von den Priesterinnen der Vesta (Vestalinnen) fordert Numa Pompilius das Gelübde der Keuschheit und das Tragen von weißen Gewändern mit Purpurstreifen. Außerdem verlangt er von ihnen, auf dem Altar der Göttin Vesta ständig das „Ewige Feuer“ zum Schutz des Reiches zu unterhalten. Auch die Priester anderer Tempel reglementiert er neu. Numa Pompilius begründet die Priesterklasse der Fetialen, die als einzige das Recht erhalten, anderen Völkern den Krieg zu erklären. So haben die Priester des Mars an jedem 1. Mai singend und tanzend mit ihren heiligen Schilden und Lanzen durch Rom zu ziehen. Mit der Übernahme der Herrschaft über das Königreich Rom ist nun die Staatsbezeichnung „Königreich der Römer und Sabiner“ hinfällig. <br>
 
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Der zweite (sagenhafte) König von Rom und Nachfolger des Gründers Romulus, Numa Pompilius, stirbt im 46. Regierungsjahr. Er ordnete die Aufstellung des Palladium an, einer Bildsäule, die aus Troja stammen und Pallas Athene bzw. Minerva zeigen sollte. Weiterhin veranlasste er die Aufstellung der heiligen, vom Himmel gefallenen Schilde (Ancilien), die die ewige Dauer der römischen Herrschaft symbolisieren sollten. An den Grenzen des Reiches ließ er Grenzsteine aufstellen und er weihte Terminus, dem Gott der Grenzen, einen Tempel. Numa verbot bei Gottesdiensten das Blutopfer auf dem Altar. Stattdessen wurden den Göttern Früchte geopfert. Numa Pompilius verbesserte auch den bisherigen römischen Kalender, den er in 12 Monate einteilte, statt wie Romulus in 10 Monate, und er legte die Gerichtstage fest. Den beiden „neuen Monaten“ gab er die Namen „Januarius“ und „Februarius“. Um seinen Anordnungen mehr Gewicht zu verschaffen, ließ Numa Pompilius verlauten, dass er sich an einer Quelle in einem heiligen Hain mit einer Göttin oder mit der Nymphe Egeria über das Schicksal des Reiches im Geheimen beraten habe. Nicht nur in Rom genoss Numa Pompilius hohe Anerkennung. Nachbarvölker und Nachbarreiche riefen ihn häufig als Schiedsrichter bei Streitigkeiten an. Numa Pompilius wird, da er verboten hat, seinen Leichnam zu verbrennen, in einem steinernen Sarkophag unter dem Janiculus beigesetzt. Er gilt als Stammvater der Marcier. Tullus Hostilius wird  der neue, sagenhafte dritte König von Rom. Tullus Hostilius ist ein Enkel der Sabinerin Hersilia, der Gattin des Romulus. Er unterscheidet sich grundsätzlich von seinem Vorgänger, der sich für Frieden und Wohlstand eingesetzt hatte und wird ein kriegerischer König. Er baute das Heer aus und macht Rom zu einer bei seinen Nachbarn gefürchteten Stadt. <br>
 
Der zweite (sagenhafte) König von Rom und Nachfolger des Gründers Romulus, Numa Pompilius, stirbt im 46. Regierungsjahr. Er ordnete die Aufstellung des Palladium an, einer Bildsäule, die aus Troja stammen und Pallas Athene bzw. Minerva zeigen sollte. Weiterhin veranlasste er die Aufstellung der heiligen, vom Himmel gefallenen Schilde (Ancilien), die die ewige Dauer der römischen Herrschaft symbolisieren sollten. An den Grenzen des Reiches ließ er Grenzsteine aufstellen und er weihte Terminus, dem Gott der Grenzen, einen Tempel. Numa verbot bei Gottesdiensten das Blutopfer auf dem Altar. Stattdessen wurden den Göttern Früchte geopfert. Numa Pompilius verbesserte auch den bisherigen römischen Kalender, den er in 12 Monate einteilte, statt wie Romulus in 10 Monate, und er legte die Gerichtstage fest. Den beiden „neuen Monaten“ gab er die Namen „Januarius“ und „Februarius“. Um seinen Anordnungen mehr Gewicht zu verschaffen, ließ Numa Pompilius verlauten, dass er sich an einer Quelle in einem heiligen Hain mit einer Göttin oder mit der Nymphe Egeria über das Schicksal des Reiches im Geheimen beraten habe. Nicht nur in Rom genoss Numa Pompilius hohe Anerkennung. Nachbarvölker und Nachbarreiche riefen ihn häufig als Schiedsrichter bei Streitigkeiten an. Numa Pompilius wird, da er verboten hat, seinen Leichnam zu verbrennen, in einem steinernen Sarkophag unter dem Janiculus beigesetzt. Er gilt als Stammvater der Marcier. Tullus Hostilius wird  der neue, sagenhafte dritte König von Rom. Tullus Hostilius ist ein Enkel der Sabinerin Hersilia, der Gattin des Romulus. Er unterscheidet sich grundsätzlich von seinem Vorgänger, der sich für Frieden und Wohlstand eingesetzt hatte und wird ein kriegerischer König. Er baute das Heer aus und macht Rom zu einer bei seinen Nachbarn gefürchteten Stadt. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 665 BC|665 BC]]''' <br> [[Datei:Romulus und Remus.jpg|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Königreich Rom]]''' <br>[[Datei:Curia Hostilia.jpg|thumb|Tullus Hostilius lässt die Curia Hostilia, das römische Parlamentsgebäude, errichten]] König Tullus Hostilius zieht gegen Alba Longa zu Felde. Mit dessen Feldherrn Mettius Fufetius kommt er allerdings überein, größeres Blutvergießen zu vermeiden und die beiden Heere nicht in einer Schlacht gegeneinander antreten zu lassen. Stattdessen soll ein Kampf zwischen Drillingen aus beiden Heeren über den Ausgang des Krieges entscheiden. So treten auf römischer Seite die Horatier und auf albanischer Seite die Curiatier gegeneinander an. Nach dem Tod zweier Römer greift der überlebende Horatier zu einer List und kann die drei Curiatier töten. Dabei täuscht er zunächst vor zu flüchten, woraufhin ihn die drei Curiatier verfolgen. Da sie unterschiedlich stark verwundet wurden, und so jeweils langsamer werden, kann der verbliebene Horatier jeden einzeln bekämpfen und töten. Der Sieg gehört somit den Römern. Allerdings währt der Frieden nur kurz. Aufgestachelt von Mettius Fufetius erklären die Vejenter und die Fidenater Rom den Krieg. Tullus Hostilius fordert nun Alba Longa, in Unkenntnis der unrühmlichen Rolle des Mettius Fufetius, auf, sich am Kampf zu beteiligen. Mettius Fufetius sagt zum Schein zu. In der entscheidenden Schlacht verhält er sich allerdings mit seinen Truppen abwartend, welche Seite den Sieg davon tragen wird. Die Römer siegen und Tullus Hostilius lässt am nächsten Tag Mettius Fufetius als Verräter gefangen nehmen und am folgenden zwischen zwei Pferdewagen spannen und auseinanderreißen. Die Stadt wird zur Strafe für den Verrat von den Römern zerstört. Deren Bewohner werden in Rom angesiedelt und erhalten das Bürgerrecht. In Rom entsteht ein neues Senatsgebäude, die Curia Hostilia. In diesem Gebäude wird künftig der römische Senat zusammenkommen. <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 665 BC|665 BC]]''' <br> [[Datei:Romulus und Remus.jpg|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Königreich Rom]]''' <br>[[Datei:Curia Hostilia.jpg|thumb|''Tullus Hostilius lässt die Curia Hostilia, das römische Parlamentsgebäude, errichten'']] König Tullus Hostilius zieht gegen Alba Longa zu Felde. Mit dessen Feldherrn Mettius Fufetius kommt er allerdings überein, größeres Blutvergießen zu vermeiden und die beiden Heere nicht in einer Schlacht gegeneinander antreten zu lassen. Stattdessen soll ein Kampf zwischen Drillingen aus beiden Heeren über den Ausgang des Krieges entscheiden. So treten auf römischer Seite die Horatier und auf albanischer Seite die Curiatier gegeneinander an. Nach dem Tod zweier Römer greift der überlebende Horatier zu einer List und kann die drei Curiatier töten. Dabei täuscht er zunächst vor zu flüchten, woraufhin ihn die drei Curiatier verfolgen. Da sie unterschiedlich stark verwundet wurden, und so jeweils langsamer werden, kann der verbliebene Horatier jeden einzeln bekämpfen und töten. Der Sieg gehört somit den Römern. Allerdings währt der Frieden nur kurz. Aufgestachelt von Mettius Fufetius erklären die Vejenter und die Fidenater Rom den Krieg. Tullus Hostilius fordert nun Alba Longa, in Unkenntnis der unrühmlichen Rolle des Mettius Fufetius, auf, sich am Kampf zu beteiligen. Mettius Fufetius sagt zum Schein zu. In der entscheidenden Schlacht verhält er sich allerdings mit seinen Truppen abwartend, welche Seite den Sieg davon tragen wird. Die Römer siegen und Tullus Hostilius lässt am nächsten Tag Mettius Fufetius als Verräter gefangen nehmen und am folgenden zwischen zwei Pferdewagen spannen und auseinanderreißen. Die Stadt wird zur Strafe für den Verrat von den Römern zerstört. Deren Bewohner werden in Rom angesiedelt und erhalten das Bürgerrecht. In Rom entsteht ein neues Senatsgebäude, die Curia Hostilia. In diesem Gebäude wird künftig der römische Senat zusammenkommen. <br>
 
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König Tullus Hostilius führte in den letzten Jahren einige Schlachten gegen umliegende Stämme, erkrankt nun aber schwer und wendet sich der Religion zu. Im 32. Regierungsjahr gerät sein Haus, vermutlich durch Blitzschlag, in Brand. Tullus Hostilius, seine Frau und seine Kinder kommen in den Flammen um. Ancus Marcius, der Enkel des Königs Numa Pompilius, wird nach Tullus Hostilius zum König gewählt. Er gilt, wie sein Großvater, als gerechtigkeitsliebend und religiös. <br>
 
König Tullus Hostilius führte in den letzten Jahren einige Schlachten gegen umliegende Stämme, erkrankt nun aber schwer und wendet sich der Religion zu. Im 32. Regierungsjahr gerät sein Haus, vermutlich durch Blitzschlag, in Brand. Tullus Hostilius, seine Frau und seine Kinder kommen in den Flammen um. Ancus Marcius, der Enkel des Königs Numa Pompilius, wird nach Tullus Hostilius zum König gewählt. Er gilt, wie sein Großvater, als gerechtigkeitsliebend und religiös. <br>
 
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König Ancus Marcius stirbt. Obwohl er, wie sein Großvater, als gerechtigkeitsliebend und religiös galt, führte er einige Kriege, so gegen die Sabiner. Außerdem musste er sein Heer gegen die eigene aufständische Bevölkerung einsetzen, da diese ihn als schwach ansah und stürzen wollte. An der damaligen Mündung des Flusses Tiber ließ er die Hafenstadt Ostia erbauen und verband die Tiberufer in Rom mit einer Pfahlbrücke. Diese Pfahlbrücke gilt als die erste hölzerne Brücke der Welt. Er errichtete in der Stadt auch das erste Gefängnis. Ancus Marcius belebte viele Einrichtungen und Gebräuche, die einst sein Großvater eingeführt hatte und die nach dessen Tod in Vergessenheit geraten waren. Er hat außerdem in seiner 24jährigen Regierungszeit die Macht und Größe Roms stark vermehrt. Die Marcier führen sich auf ihn zurück. In Rom beginnt mit Lucius Tarquinius Priscus, der neuer König wird, die Herrschaft der "etruskischen Könige", die auch Tarquiner genannt werden. Der Sage nach trägt er seinen Namen aufgrund seines etruskischen Herkunftsortes Tarcha (lat. Tarquinii); sein ursprünglicher Geburtsname ist Lucumo. Außerhalb der Stadt, in der Nähe der ältesten etruskischen Siedlung Veii am Fluss Cremera, entstehen nun große Nekropolen mit ausgemalten Tumulus-Gräbern, die in den Fels geschnitten sind, darunter als berühmteste die Tomba delle Anatre (Grab der Enten) und die Tomba Campana. Eines der wichtigsten Anliegen für die Herrschaftszeit Lucius Tarquinius Priscus' wird jedoch das Anlegen eines großen Abwasserkanals, der Teil des römischen Kanalsystems werden soll. Der neue König Tarquinius Priscus ist sehr reich und hat sich mit seiner Frau Tanaquil in Rom angesiedelt, da ihm in seiner Heimatstadt der Zugang zu Ämtern und Würden der Stadt verwehrt war. Der Grund lag in der Herkunft seines Vaters Demaratos, der aus der griechischen Stadt Korinth stammte. Bei Ankunft in der Stadt in einem Wagen griff sich auf dem Ianiculumhügel ein Adler seine Mütze und setzt sie ihm wieder auf. Er deutete dies als Omen dafür, einmal König zu werden. In Rom gelangte er durch Großzügigkeit und Geschicklichkeit zu großem Ansehen. Selbst König Ancus Marcius wurde auf ihn aufmerksam und ernannte ihn zum Anwalt seiner Söhne. Nach dem Tod von Ancus Marcius kann Tarquinius Priscus die Volksversammlung davon überzeugen, dass man ihn zum König wähle. Seine militärischen Fähigkeiten muss er alsbald bei einem Angriff der Sabiner unter Beweis stellen. Die für Rom gefährliche Streitmacht wird besiegt. <br>
 
König Ancus Marcius stirbt. Obwohl er, wie sein Großvater, als gerechtigkeitsliebend und religiös galt, führte er einige Kriege, so gegen die Sabiner. Außerdem musste er sein Heer gegen die eigene aufständische Bevölkerung einsetzen, da diese ihn als schwach ansah und stürzen wollte. An der damaligen Mündung des Flusses Tiber ließ er die Hafenstadt Ostia erbauen und verband die Tiberufer in Rom mit einer Pfahlbrücke. Diese Pfahlbrücke gilt als die erste hölzerne Brücke der Welt. Er errichtete in der Stadt auch das erste Gefängnis. Ancus Marcius belebte viele Einrichtungen und Gebräuche, die einst sein Großvater eingeführt hatte und die nach dessen Tod in Vergessenheit geraten waren. Er hat außerdem in seiner 24jährigen Regierungszeit die Macht und Größe Roms stark vermehrt. Die Marcier führen sich auf ihn zurück. In Rom beginnt mit Lucius Tarquinius Priscus, der neuer König wird, die Herrschaft der "etruskischen Könige", die auch Tarquiner genannt werden. Der Sage nach trägt er seinen Namen aufgrund seines etruskischen Herkunftsortes Tarcha (lat. Tarquinii); sein ursprünglicher Geburtsname ist Lucumo. Außerhalb der Stadt, in der Nähe der ältesten etruskischen Siedlung Veii am Fluss Cremera, entstehen nun große Nekropolen mit ausgemalten Tumulus-Gräbern, die in den Fels geschnitten sind, darunter als berühmteste die Tomba delle Anatre (Grab der Enten) und die Tomba Campana. Eines der wichtigsten Anliegen für die Herrschaftszeit Lucius Tarquinius Priscus' wird jedoch das Anlegen eines großen Abwasserkanals, der Teil des römischen Kanalsystems werden soll. Der neue König Tarquinius Priscus ist sehr reich und hat sich mit seiner Frau Tanaquil in Rom angesiedelt, da ihm in seiner Heimatstadt der Zugang zu Ämtern und Würden der Stadt verwehrt war. Der Grund lag in der Herkunft seines Vaters Demaratos, der aus der griechischen Stadt Korinth stammte. Bei Ankunft in der Stadt in einem Wagen griff sich auf dem Ianiculumhügel ein Adler seine Mütze und setzt sie ihm wieder auf. Er deutete dies als Omen dafür, einmal König zu werden. In Rom gelangte er durch Großzügigkeit und Geschicklichkeit zu großem Ansehen. Selbst König Ancus Marcius wurde auf ihn aufmerksam und ernannte ihn zum Anwalt seiner Söhne. Nach dem Tod von Ancus Marcius kann Tarquinius Priscus die Volksversammlung davon überzeugen, dass man ihn zum König wähle. Seine militärischen Fähigkeiten muss er alsbald bei einem Angriff der Sabiner unter Beweis stellen. Die für Rom gefährliche Streitmacht wird besiegt. <br>
 
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[[Datei:Cloaca Maxima.jpg|thumb|150px|Die Mündung der Cloaca Maxima in den Tiber]] Die "Cloaca Maxima" (von lat. cluere ‚reinigen‘, Cloaca Maxima wörtlich größter Abwasserkanal, daraus abgeleitet auch der deutsche Begriff Kloake) soll ein umfangreiches Kanalsystem zur Entwässerung der Senke zwischen Palatin und Kapitol, dem späteren Forum Romanum, schaffen. Der wichtigste dieser Kanäle soll die Cloaca Maxima werden, die damit der Prototyp für antiken Abwasserleitungen werden soll. Die Trasse dieser Anlage wird einem ursprünglich natürlichen, später kanalisierten und begradigten Gewässerverlauf namens Velabrum folgen, der am Pons Aemilius in den Tiber mündet. Die Abmessungen der Cloaca Maxima betragen bis zu 3 Metern Breite und mehr als 4 Meter Höhe. Der Göttin dieses Flusses, Venus Cloacina, soll im Forum Romanum ein Schrein errichtet werden. <br>
 
[[Datei:Cloaca Maxima.jpg|thumb|150px|Die Mündung der Cloaca Maxima in den Tiber]] Die "Cloaca Maxima" (von lat. cluere ‚reinigen‘, Cloaca Maxima wörtlich größter Abwasserkanal, daraus abgeleitet auch der deutsche Begriff Kloake) soll ein umfangreiches Kanalsystem zur Entwässerung der Senke zwischen Palatin und Kapitol, dem späteren Forum Romanum, schaffen. Der wichtigste dieser Kanäle soll die Cloaca Maxima werden, die damit der Prototyp für antiken Abwasserleitungen werden soll. Die Trasse dieser Anlage wird einem ursprünglich natürlichen, später kanalisierten und begradigten Gewässerverlauf namens Velabrum folgen, der am Pons Aemilius in den Tiber mündet. Die Abmessungen der Cloaca Maxima betragen bis zu 3 Metern Breite und mehr als 4 Meter Höhe. Der Göttin dieses Flusses, Venus Cloacina, soll im Forum Romanum ein Schrein errichtet werden. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 578 BC|578 BC]]''' <br> [[Datei:Romulus und Remus.jpg|50px]] </center> || '''[[Königreich Rom]]''' <br>
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König Tarquinius Priscus stirbt. Er besiegte die Streitmacht der Sabiner und unterwarf die Etrusker. So wurden die Städte Corniculum, Firulea, Cameria, Crustumerium, Americola, Medullia und Nomentum römisch. Nach jedem seiner Kriege, die immer äußerst erfolgreich verliefen, brachte er reiche Beute nach Rom. Tarquinius Priscus verdoppelte die Größe der Zenturien auf 1800 Personen. Den Senat ergänzte er um weitere einhundert Mitglieder aus Angehörigen niederer Stände. Darunter war u. a. die Familie der Octavier. Auch kümmerte er sich weiter um die Stadtbefestigungen und um den Ausbau der Stadt. Als erster errichtete er am Ort des späteren Circus Maximus ein eigenes Gebäude für Pferderennen. Allerdings saßen die Zuschauer damals noch zwischen Aventin- und Palatinhügel auf hölzernen Tribünen. Ab jetzt werden dort auch regelmäßig große Spiele veranstaltet. Nach einer großen Überschwemmung wurden die feuchten Niederungen Roms durch Kanäle, die Anfänge der Cloaca Maxima, entwässert und trockengelegt, um so Platz für das Forum Romanum zu schaffen. Als letzte Großtat begann er auf Grund eines Gelübdes im Krieg gegen die Sabiner mit dem Bau eines Tempels zu Ehren des Iuppiter Optimus Maximus auf dem Kapitol. Mittlerweile sind die Söhne seines Vorgängers Ancus Marcius längst erwachsen und der Meinung, der Thron stünde ihnen zu. So lassen sie Tarquinius Priscus nach 38 Regierungsjahren durch zwei Bauern mit einer Axt ermorden. Dank der klugen Voraussicht der Königin Tanaquil werden aber nicht die Königsmörder, sondern der Sage nach Tarquinius Priscus’ Schwiegersohn Servius Tullius zum Nachfolger gewählt. Seine bloße Existenz wird von der Fachwissenschaft meist nicht bestritten, allerdings sind kaum zuverlässige historische Informationen über ihn bekannt, zumal sich manche Quellen auch widersprechen. Servius Tullius ist (nach einer Quellentradition) der Sohn eines Adligen aus der Sabiner-Stadt Corniculum, dessen Vater im Kampf gegen Rom gefallen ist. Er und seine Mutter Ocresia wurden als Gefangene des Königs Tarquinius Priscus nach Rom gebracht, wo sie gemäß ihrem Stand behandelt wurden. Da aber ihr Sohn in der Sklaverei geboren wurde, nannte Ocresia ihn Servius. Der Sage nach zeigte sich über dem Kopf des jugendlichen Servius Tullius eine Flamme, die die Gemahlin des Königs, die Etruskerin Tanaquil, als Zeichen seiner zukünftigen Herrschaft deutete. Servius wurde mit der ältesten Tochter des Königs verheiratet und Tanaquil war es dann, die nach der Ermordung des Tarquinius Priscus durch List die Thronbesteigung des Servius Tullius ermöglichte. <br>
 
König Tarquinius Priscus stirbt. Er besiegte die Streitmacht der Sabiner und unterwarf die Etrusker. So wurden die Städte Corniculum, Firulea, Cameria, Crustumerium, Americola, Medullia und Nomentum römisch. Nach jedem seiner Kriege, die immer äußerst erfolgreich verliefen, brachte er reiche Beute nach Rom. Tarquinius Priscus verdoppelte die Größe der Zenturien auf 1800 Personen. Den Senat ergänzte er um weitere einhundert Mitglieder aus Angehörigen niederer Stände. Darunter war u. a. die Familie der Octavier. Auch kümmerte er sich weiter um die Stadtbefestigungen und um den Ausbau der Stadt. Als erster errichtete er am Ort des späteren Circus Maximus ein eigenes Gebäude für Pferderennen. Allerdings saßen die Zuschauer damals noch zwischen Aventin- und Palatinhügel auf hölzernen Tribünen. Ab jetzt werden dort auch regelmäßig große Spiele veranstaltet. Nach einer großen Überschwemmung wurden die feuchten Niederungen Roms durch Kanäle, die Anfänge der Cloaca Maxima, entwässert und trockengelegt, um so Platz für das Forum Romanum zu schaffen. Als letzte Großtat begann er auf Grund eines Gelübdes im Krieg gegen die Sabiner mit dem Bau eines Tempels zu Ehren des Iuppiter Optimus Maximus auf dem Kapitol. Mittlerweile sind die Söhne seines Vorgängers Ancus Marcius längst erwachsen und der Meinung, der Thron stünde ihnen zu. So lassen sie Tarquinius Priscus nach 38 Regierungsjahren durch zwei Bauern mit einer Axt ermorden. Dank der klugen Voraussicht der Königin Tanaquil werden aber nicht die Königsmörder, sondern der Sage nach Tarquinius Priscus’ Schwiegersohn Servius Tullius zum Nachfolger gewählt. Seine bloße Existenz wird von der Fachwissenschaft meist nicht bestritten, allerdings sind kaum zuverlässige historische Informationen über ihn bekannt, zumal sich manche Quellen auch widersprechen. Servius Tullius ist (nach einer Quellentradition) der Sohn eines Adligen aus der Sabiner-Stadt Corniculum, dessen Vater im Kampf gegen Rom gefallen ist. Er und seine Mutter Ocresia wurden als Gefangene des Königs Tarquinius Priscus nach Rom gebracht, wo sie gemäß ihrem Stand behandelt wurden. Da aber ihr Sohn in der Sklaverei geboren wurde, nannte Ocresia ihn Servius. Der Sage nach zeigte sich über dem Kopf des jugendlichen Servius Tullius eine Flamme, die die Gemahlin des Königs, die Etruskerin Tanaquil, als Zeichen seiner zukünftigen Herrschaft deutete. Servius wurde mit der ältesten Tochter des Königs verheiratet und Tanaquil war es dann, die nach der Ermordung des Tarquinius Priscus durch List die Thronbesteigung des Servius Tullius ermöglichte. <br>
 
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König Servius Tullius von Rom beginnt mit dem Bau einer vollständigen Stadtmauer um Rom, die bald die "Servianische Mauer" genannt wird. In die Mauer werden 16 Tore eingelassen. Drei von ihnen werden nach fast 2500 Jahren noch existieren. Es ist geplant, die Mauer bis zu zehn Meter hoch zu bauen mit einer Breite von 3,6 Metern an ihrer jeweiligen Basis. Die Gesamtlänge der Mauer wird elf Kilometer betragen. Die Wände der Mauer bestehen aus großen Blöcken von Tuffstein, der vulkanischen Ursprungs ist, und in Veji abgebaut wird. Die Servianische Mauer ersetzt eine frühere Mauer, die zum Widerstand gegen einen Sturm von feindlichen Truppen als ungeeignet erschien. Zusätzlich zu den Blöcken werden in einigen Abschnitten der Struktur tiefe Gräben vor der Mauer gegraben, die den Angriff von Eindringlingen weiter erschweren sollen. <br>
 
König Servius Tullius von Rom beginnt mit dem Bau einer vollständigen Stadtmauer um Rom, die bald die "Servianische Mauer" genannt wird. In die Mauer werden 16 Tore eingelassen. Drei von ihnen werden nach fast 2500 Jahren noch existieren. Es ist geplant, die Mauer bis zu zehn Meter hoch zu bauen mit einer Breite von 3,6 Metern an ihrer jeweiligen Basis. Die Gesamtlänge der Mauer wird elf Kilometer betragen. Die Wände der Mauer bestehen aus großen Blöcken von Tuffstein, der vulkanischen Ursprungs ist, und in Veji abgebaut wird. Die Servianische Mauer ersetzt eine frühere Mauer, die zum Widerstand gegen einen Sturm von feindlichen Truppen als ungeeignet erschien. Zusätzlich zu den Blöcken werden in einigen Abschnitten der Struktur tiefe Gräben vor der Mauer gegraben, die den Angriff von Eindringlingen weiter erschweren sollen. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 550 BC|6. Jahrhundert BC]]''' <br> [[Datei:Romulus und Remus.jpg|50px]] [[Datei:Dido.png|50px]] [[Datei:Afrika.png|50px]] </center> || '''[[Nordafrika]] / [[Königreich Rom]] / [[Phönizisches Reich Karthago]]''' <br>
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Vermutlich existieren Handelskontakte zwischen Schwarzafrika und der Mittelmeerwelt. Der früheste Teilnehmer am Transsaharahandel ist Karthago, das mit den Garamanten, ein im Fessan ansässiges Berbervolk, entlang der Bornustraße Handel treibt. Die Bornustraße verläuft zwischen '''[[Libyen - Vorzeit|Libyen]]''' und dem '''[[Tschad - Vorzeit|Tschadsee]]'''. Die Haupthandelsgüter sind Gold, Luxusgüter und Sklaven, für die sowohl in Karthago als auch in Rom eine rege und beständige Nachfrage besteht. <br>
 
Vermutlich existieren Handelskontakte zwischen Schwarzafrika und der Mittelmeerwelt. Der früheste Teilnehmer am Transsaharahandel ist Karthago, das mit den Garamanten, ein im Fessan ansässiges Berbervolk, entlang der Bornustraße Handel treibt. Die Bornustraße verläuft zwischen '''[[Libyen - Vorzeit|Libyen]]''' und dem '''[[Tschad - Vorzeit|Tschadsee]]'''. Die Haupthandelsgüter sind Gold, Luxusgüter und Sklaven, für die sowohl in Karthago als auch in Rom eine rege und beständige Nachfrage besteht. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 550 BC|550 BC]]''' <br> [[Datei:Tarquinia.jpg|50px]] [[Datei:Romulus und Remus.jpg|50px]] </center> || '''[[Etruskisches Reich]] / [[Königreich Rom]]'''<br>
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Das Etruskische Reich erlebt den Höhepunkt seiner Machtentfaltung. Größte Ausdehnung des etruskischen Machtbereiches bis zur Po-Ebene. Gründung des Zwölfstädtebundes (Arretium, Caere, Clusium, Cortona, Perusia, Rusellae, Tarqunii, Veii, Vetulonia, Volaterrae, Volsinii, Vulci). Verbreitung einer Bronzekunst im orientalisierenden Stil und Produktion der sogenannten Bucchero-Keramik. Unter den etruskischen Königen werden die Sümpfe trocken gelegt (Cloaca Maxima) und das Forum Romanum wird zum zentralen Platz der Stadt Rom. <br>
 
Das Etruskische Reich erlebt den Höhepunkt seiner Machtentfaltung. Größte Ausdehnung des etruskischen Machtbereiches bis zur Po-Ebene. Gründung des Zwölfstädtebundes (Arretium, Caere, Clusium, Cortona, Perusia, Rusellae, Tarqunii, Veii, Vetulonia, Volaterrae, Volsinii, Vulci). Verbreitung einer Bronzekunst im orientalisierenden Stil und Produktion der sogenannten Bucchero-Keramik. Unter den etruskischen Königen werden die Sümpfe trocken gelegt (Cloaca Maxima) und das Forum Romanum wird zum zentralen Platz der Stadt Rom. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 534 BC|534 BC]]''' <br> [[Datei:Romulus und Remus.jpg|50px]] </center> || '''[[Königreich Rom]]''' <br>
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König Servius Tullius stirbt. Allerdings ist die Datierung seiner Lebenszeit zweifelhaft. Übereinstimmend wird allerdings berichtet, dass er als der beliebteste aller römischen Könige gilt. Er soll sich sehr um das Wohl des Staates gekümmert haben. Angeblich teilte er das römische Volk in fünf Klassen mit 193 Centurien ein, wobei die bisher nicht stimmfähigen Armen die unterste Klasse und die reichen Patrizier die oberste Klasse bildeten. Die oberste Klasse beanspruchte allerdings allein 100 Centurien für sich. Außerdem soll er den Census eingeführt haben, bei der regelmäßig das Vermögen und die Beschäftigung aller römischen Bürger erfasst wurde. Bei einer Volkszählung zählte der Censor sogar (angeblich) 80.000 Einwohner. Im 44. Regierungsjahr wird er dann auf Anstiften seiner Tochter Tullia der Älteren, die um jeden Preis ihren Ehemann Lucius Tarquinius Superbus auf den Thron bringen will, gestürzt und auf der Flucht nach Hause schließlich ermordet. Sein Leichnam soll vom Wagen seiner Tochter überrollt worden sein, was in der späteren römischen Tradition als ein exemplum für Vergehen gegen den Vater gelten wird. Lucius Tarquinius Superbus wird der Sage nach der siebte König von Rom. Er gehört zu den drei etruskischen Königen in Rom, deren Geschichtlichkeit heute kaum noch angezweifelt wird. Demnach folgt Tarquinius Superbus, der Enkel des römischen Königs Tarquinius Priscus (616–578), seinem Schwiegervater Servius Tullius (578–534) auf den Thron. Tarquinius Superbus schaltet seine innenpolitischen Gegner in Rom aus und macht politische Reformen seines Vorgängers rückgängig. <br>
 
König Servius Tullius stirbt. Allerdings ist die Datierung seiner Lebenszeit zweifelhaft. Übereinstimmend wird allerdings berichtet, dass er als der beliebteste aller römischen Könige gilt. Er soll sich sehr um das Wohl des Staates gekümmert haben. Angeblich teilte er das römische Volk in fünf Klassen mit 193 Centurien ein, wobei die bisher nicht stimmfähigen Armen die unterste Klasse und die reichen Patrizier die oberste Klasse bildeten. Die oberste Klasse beanspruchte allerdings allein 100 Centurien für sich. Außerdem soll er den Census eingeführt haben, bei der regelmäßig das Vermögen und die Beschäftigung aller römischen Bürger erfasst wurde. Bei einer Volkszählung zählte der Censor sogar (angeblich) 80.000 Einwohner. Im 44. Regierungsjahr wird er dann auf Anstiften seiner Tochter Tullia der Älteren, die um jeden Preis ihren Ehemann Lucius Tarquinius Superbus auf den Thron bringen will, gestürzt und auf der Flucht nach Hause schließlich ermordet. Sein Leichnam soll vom Wagen seiner Tochter überrollt worden sein, was in der späteren römischen Tradition als ein exemplum für Vergehen gegen den Vater gelten wird. Lucius Tarquinius Superbus wird der Sage nach der siebte König von Rom. Er gehört zu den drei etruskischen Königen in Rom, deren Geschichtlichkeit heute kaum noch angezweifelt wird. Demnach folgt Tarquinius Superbus, der Enkel des römischen Königs Tarquinius Priscus (616–578), seinem Schwiegervater Servius Tullius (578–534) auf den Thron. Tarquinius Superbus schaltet seine innenpolitischen Gegner in Rom aus und macht politische Reformen seines Vorgängers rückgängig. <br>
 
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[[Datei:Lucius Tarquinius Superbus.jpg|thumb|left|150px|König Superbus]] [[Datei:Sibylle von Cumae.jpg|thumb|150px|Die Sibylle von Cumae]] Die Sibylle von Cumae ist eine der zehn von Varro genannten Sibyllen. Sie ist eine aus Babylon stammende Priesterin, die dem Orakel von Cumae in der Nähe von Neapel vorsitzt. Um das Jahr 520 wird folgendes berichtet: Die Priesterin besaß neun Bücher mit Prophezeiungen, die sog. Sibyllinischen Bücher, die sie dem römischen König Tarquinius Superbus zum Kauf anbot. Als der König dies wegen des geforderten horrenden Preises ablehnte, verbrannte sie drei der Bücher und bot den Rest zum gleichen Preis erneut an. Tarquinius lehnte abermals ab, sie verbrannte drei weitere Bücher und wiederholte ihr Angebot. Jetzt lenkte Tarquinius ein, erwarb die letzten drei Bücher zum vollen Preis und brachte sie anschließend in einem Gewölbe des Jupitertempels auf dem Kapitol unter. Die Geschichte wird erwähnt in Varros verlorenen Büchern, aus denen Lactantius in den Institutiones Divinae (I:6) und Origenes zitieren. Das Wort Sibylle stammt vom dem griechischen Wort sibylla, Prophetin. Es gab eine Reihe dieser Sibyllen in der antiken Welt, aber die Bedeutung, die die Sibylle von Cumae in den Legenden des frühen Roms spielt, machten sie zur bekanntesten, so dass im allgemeinen sie gemeint ist, wenn einfach von der Sibylle gesprochen wird. Ihr wird auch eine Prophezeiung auf Jesus Christus zuerkannt: Sie lautet: „Et mortis fatum finiet, trium dierum somno suscepto, tunc a mortuis regressus in lucem veniet primum resurrectionis initium ostendens“. „Des Todes Schicksal wird er beenden, einen Schlaf von drei Tagen nimmt er auf sich, dann wird er von den Toten zurückkehren und an das Licht kommen und so den Beginn der Auferstehung anzeigen.“ Bei der Wahrsagerin soll es sich um die gleiche Sibylle von Cumae handeln, die nach Vergil (Aeneis VI, 10) schon Aeneas, dem mythischen Ahnen der Römer, nach seiner Landung in Italien von der Zukunft Roms prophezeit hatte. Aber auch wenn die Bücher so ihr zugeschrieben werden, gehen sie doch auf die Ursprünge sibyllinischer Orakel zurück. Die Übernahme der Sibyllinischen Bücher aus Cumae soll eine Reaktion gegen den kulturellen Einfluss Etruriens und den Beginn einer eigenstaatlichen Religionspolitik in Rom darstellen. <br>
 
[[Datei:Lucius Tarquinius Superbus.jpg|thumb|left|150px|König Superbus]] [[Datei:Sibylle von Cumae.jpg|thumb|150px|Die Sibylle von Cumae]] Die Sibylle von Cumae ist eine der zehn von Varro genannten Sibyllen. Sie ist eine aus Babylon stammende Priesterin, die dem Orakel von Cumae in der Nähe von Neapel vorsitzt. Um das Jahr 520 wird folgendes berichtet: Die Priesterin besaß neun Bücher mit Prophezeiungen, die sog. Sibyllinischen Bücher, die sie dem römischen König Tarquinius Superbus zum Kauf anbot. Als der König dies wegen des geforderten horrenden Preises ablehnte, verbrannte sie drei der Bücher und bot den Rest zum gleichen Preis erneut an. Tarquinius lehnte abermals ab, sie verbrannte drei weitere Bücher und wiederholte ihr Angebot. Jetzt lenkte Tarquinius ein, erwarb die letzten drei Bücher zum vollen Preis und brachte sie anschließend in einem Gewölbe des Jupitertempels auf dem Kapitol unter. Die Geschichte wird erwähnt in Varros verlorenen Büchern, aus denen Lactantius in den Institutiones Divinae (I:6) und Origenes zitieren. Das Wort Sibylle stammt vom dem griechischen Wort sibylla, Prophetin. Es gab eine Reihe dieser Sibyllen in der antiken Welt, aber die Bedeutung, die die Sibylle von Cumae in den Legenden des frühen Roms spielt, machten sie zur bekanntesten, so dass im allgemeinen sie gemeint ist, wenn einfach von der Sibylle gesprochen wird. Ihr wird auch eine Prophezeiung auf Jesus Christus zuerkannt: Sie lautet: „Et mortis fatum finiet, trium dierum somno suscepto, tunc a mortuis regressus in lucem veniet primum resurrectionis initium ostendens“. „Des Todes Schicksal wird er beenden, einen Schlaf von drei Tagen nimmt er auf sich, dann wird er von den Toten zurückkehren und an das Licht kommen und so den Beginn der Auferstehung anzeigen.“ Bei der Wahrsagerin soll es sich um die gleiche Sibylle von Cumae handeln, die nach Vergil (Aeneis VI, 10) schon Aeneas, dem mythischen Ahnen der Römer, nach seiner Landung in Italien von der Zukunft Roms prophezeit hatte. Aber auch wenn die Bücher so ihr zugeschrieben werden, gehen sie doch auf die Ursprünge sibyllinischer Orakel zurück. Die Übernahme der Sibyllinischen Bücher aus Cumae soll eine Reaktion gegen den kulturellen Einfluss Etruriens und den Beginn einer eigenstaatlichen Religionspolitik in Rom darstellen. <br>
 
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Während der Besetzung der von griechischen Siedlern gegründeten Stadt Ardea kommen die jungen Prinzen der Tarquinier abends in ihren Zelten zusammen. Eines Abends treffen sie sich im Zelt von Sextus Tarquinius, dem jüngsten Sohn des Königs, und unterhalten sich über Frauen. Das Gespräch erhitzt sich bei der Behauptung von Collatinus – dem Einzigen, der nicht mit einer Etruskerin, sondern mit einer Römerin verheiratet ist –, dass seine Frau Lucretia über allen anderen Frauen stehe. Um sie zu überzeugen, lädt Collatinus die anderen zu einem Besuch bei ihr ein. Im Gegensatz zu ihren Schwägerinnen findet man sie nicht beim Gelage oder bei anderen für Frauen der damaligen Zeit unschicklichen Dingen, sondern umgeben von ihren Mägden beim Spinnen der Wolle, im Schein einer Öllampe. Augenblicklich begehrt Sextus die Gattin seines Kameraden. Während einer Abwesenheit ihres Ehemannes besucht er unter einem Vorwand Lucretia, die ihm Einlass gewährt, da er ein entfernter Verwandter von Collatinus ist. In der Nacht schleicht er sich in ihr Zimmer in der Absicht, sie zu vergewaltigen. Er bedroht sie mit seinem Schwert, doch sie erklärt, lieber sterben zu wollen als ihrem Mann untreu zu werden. Als Tarquinius jedoch damit droht, ihren Leichnam neben den eines toten Sklaven zu legen und sie dann der Unzucht zu beschuldigen, weswegen er dann beide auf frischer Tat getötet habe, lässt sie die Tat über sich ergehen. Nach der Vergewaltigung verschwindet Tarquinius und Lucretia lässt nach ihrem Mann und ihrem Vater rufen. Sie erzählt beiden den Hergang und wird von ihnen für unschuldig befunden. Trotzdem bringt Lucretia sich um, damit künftig keine untreue Frau sich auf ihr Schicksal berufen könne und somit unbestraft davonkäme. Diese sexuelle Gewalttat löst beim Volk einen Aufstand aus, die Königsgegner aus dem Hause der Tarquinier nutzen diese Gelegenheit und beginnen mit ersten Versuchen zur Absetzung des Königs. Diese Erzählung markiert (nach traditioneller Datierung 510/09 BC) das Ende der Monarchie und den Anfang der römischen Republik. Somit wird „Die Schändung der Lucretia“ zum Gründungsmythos der '''[[Römische Republik|Römischen Republik]]''' gehören. Ein geschichtlicher Nachweis ist nicht überliefert. <br>
 
Während der Besetzung der von griechischen Siedlern gegründeten Stadt Ardea kommen die jungen Prinzen der Tarquinier abends in ihren Zelten zusammen. Eines Abends treffen sie sich im Zelt von Sextus Tarquinius, dem jüngsten Sohn des Königs, und unterhalten sich über Frauen. Das Gespräch erhitzt sich bei der Behauptung von Collatinus – dem Einzigen, der nicht mit einer Etruskerin, sondern mit einer Römerin verheiratet ist –, dass seine Frau Lucretia über allen anderen Frauen stehe. Um sie zu überzeugen, lädt Collatinus die anderen zu einem Besuch bei ihr ein. Im Gegensatz zu ihren Schwägerinnen findet man sie nicht beim Gelage oder bei anderen für Frauen der damaligen Zeit unschicklichen Dingen, sondern umgeben von ihren Mägden beim Spinnen der Wolle, im Schein einer Öllampe. Augenblicklich begehrt Sextus die Gattin seines Kameraden. Während einer Abwesenheit ihres Ehemannes besucht er unter einem Vorwand Lucretia, die ihm Einlass gewährt, da er ein entfernter Verwandter von Collatinus ist. In der Nacht schleicht er sich in ihr Zimmer in der Absicht, sie zu vergewaltigen. Er bedroht sie mit seinem Schwert, doch sie erklärt, lieber sterben zu wollen als ihrem Mann untreu zu werden. Als Tarquinius jedoch damit droht, ihren Leichnam neben den eines toten Sklaven zu legen und sie dann der Unzucht zu beschuldigen, weswegen er dann beide auf frischer Tat getötet habe, lässt sie die Tat über sich ergehen. Nach der Vergewaltigung verschwindet Tarquinius und Lucretia lässt nach ihrem Mann und ihrem Vater rufen. Sie erzählt beiden den Hergang und wird von ihnen für unschuldig befunden. Trotzdem bringt Lucretia sich um, damit künftig keine untreue Frau sich auf ihr Schicksal berufen könne und somit unbestraft davonkäme. Diese sexuelle Gewalttat löst beim Volk einen Aufstand aus, die Königsgegner aus dem Hause der Tarquinier nutzen diese Gelegenheit und beginnen mit ersten Versuchen zur Absetzung des Königs. Diese Erzählung markiert (nach traditioneller Datierung 510/09 BC) das Ende der Monarchie und den Anfang der römischen Republik. Somit wird „Die Schändung der Lucretia“ zum Gründungsmythos der '''[[Römische Republik|Römischen Republik]]''' gehören. Ein geschichtlicher Nachweis ist nicht überliefert. <br>
 
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[[Datei:Lars Porsenna.jpg|thumb|left|150px|Der etruskische König Lars Porsenna]] In Camars (Clusium) herrscht der etruskische König: Lar(i)s Porsenna. Nach dem Sturz des römisch-etruskischen Königs Tarquinius Superbus rückt Lars Porsenna auf Rom vor. Er belagert die Stadt und einigen Geschichtsschreibern zufolge nimmt er diese auch für kurze Zeit ein. <br>
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In Camars (Clusium) herrscht der etruskische König: Lar(i)s Porsenna. Nach dem Sturz des römisch-etruskischen Königs Tarquinius Superbus rückt Lars Porsenna auf Rom vor. Er belagert die Stadt und einigen Geschichtsschreibern zufolge nimmt er diese auch für kurze Zeit ein. <br>
 
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* König Tarquinius Superbus wird vertrieben. Er betrieb eine Expansionspolitik, die das Gebiet des römischen Stadtstaats bis Terracina erweiterte. Auch Baumaßnahmen in Rom wie der Ausbau der Stadtmauer, der Bau von Abwässerkanälen oder der Bau des Jupitertempels auf dem Kapitol werden Tarquinius zugeschrieben. Er führte ein tyrannisches Regime und eine Opposition innerhalb des römischen Patriziats führt zu seinem Sturz. Der römischen Überlieferung nach lehnt dieser sich wohl an den Sturz der Tyrannis in Athen an. Anlass zum Sturz des Königs, als dieser die latinische Stadt Ardea belagert, ist vielleicht die Vergewaltigung der Lucretia durch den Tarquiniussohn Sextus. Lucius Tarquinius Collatinus, ein Neffe des fünften römischen Königs Lucius Tarquinius Priscus und von diesem als Statthalter in der kleinen albanischen Stadt Collatia eingesetzt, wird zweiter Konsul in Rom. Während der Belagerung Ardeas streiten die Anführer der Römer über die Vorzüge ihrer Frauen, die sie mit plötzlichen Besuchen überraschen, um somit die Untadeligste herauszufinden. Collatinus' Frau Lucretia stellt sich als Untadeligste heraus. Der Sohn des siebten und letzten römischen Königs Lucius Tarquinius Superbus, Sextus Tarquinius, findet Gefallen am Liebreiz Lucretias und besucht sie einige Tage später aufs neue. Er wird von ihr in Ehren aufgenommen, vergewaltigt sie jedoch in der Nacht. Sie schreibt ihrem Vater und ihrem Mann von diesem Vorfall, die daraufhin mit Lucius Iunius Brutus und Publius Valerius Poplicola zu ihr kommen. Sie nimmt ihnen einen Schwur ab, sie zu rächen und erdolcht sich anschließend. Daraufhin schließt sich Collatinus Brutus' Bewegung zum Sturz der Königsherrschaft an.  
 
* König Tarquinius Superbus wird vertrieben. Er betrieb eine Expansionspolitik, die das Gebiet des römischen Stadtstaats bis Terracina erweiterte. Auch Baumaßnahmen in Rom wie der Ausbau der Stadtmauer, der Bau von Abwässerkanälen oder der Bau des Jupitertempels auf dem Kapitol werden Tarquinius zugeschrieben. Er führte ein tyrannisches Regime und eine Opposition innerhalb des römischen Patriziats führt zu seinem Sturz. Der römischen Überlieferung nach lehnt dieser sich wohl an den Sturz der Tyrannis in Athen an. Anlass zum Sturz des Königs, als dieser die latinische Stadt Ardea belagert, ist vielleicht die Vergewaltigung der Lucretia durch den Tarquiniussohn Sextus. Lucius Tarquinius Collatinus, ein Neffe des fünften römischen Königs Lucius Tarquinius Priscus und von diesem als Statthalter in der kleinen albanischen Stadt Collatia eingesetzt, wird zweiter Konsul in Rom. Während der Belagerung Ardeas streiten die Anführer der Römer über die Vorzüge ihrer Frauen, die sie mit plötzlichen Besuchen überraschen, um somit die Untadeligste herauszufinden. Collatinus' Frau Lucretia stellt sich als Untadeligste heraus. Der Sohn des siebten und letzten römischen Königs Lucius Tarquinius Superbus, Sextus Tarquinius, findet Gefallen am Liebreiz Lucretias und besucht sie einige Tage später aufs neue. Er wird von ihr in Ehren aufgenommen, vergewaltigt sie jedoch in der Nacht. Sie schreibt ihrem Vater und ihrem Mann von diesem Vorfall, die daraufhin mit Lucius Iunius Brutus und Publius Valerius Poplicola zu ihr kommen. Sie nimmt ihnen einen Schwur ab, sie zu rächen und erdolcht sich anschließend. Daraufhin schließt sich Collatinus Brutus' Bewegung zum Sturz der Königsherrschaft an.  
 
* Nach der Vertreibung des Superbus wird die Königsherrschaft (regnum) durch eine Republik (res publica) abgelöst. Diesen Wandel in der Staatsform verbindet die Überlieferung mit dem Namen des Lucius Iunius Brutus. Zwei Konsuln statt einem König (Kollegialität), die jährlich neu gewählt werden (Annuität). Ursprünglicher Titel ist wahrscheinlich "praetor". Die Zuständigkeiten sind: Kriegsführung, Gerichtsbarkeit, Finanzwesen. Die Wahl erfolgt durch die "Comitia centuriata" und der Amtsantritt vorerst am 1. März. Der patrizische Senat (ordo senatorius) bleibt erhalten, wird jetzt aus den Rittern ergänzt (patres et conscripti). In ihm finden die ehemaligen Konsuln (consulares) Aufnahme. Der Senat fasst Kraft seiner "auctoritas" Beschlüsse (senatus consultum).  
 
* Nach der Vertreibung des Superbus wird die Königsherrschaft (regnum) durch eine Republik (res publica) abgelöst. Diesen Wandel in der Staatsform verbindet die Überlieferung mit dem Namen des Lucius Iunius Brutus. Zwei Konsuln statt einem König (Kollegialität), die jährlich neu gewählt werden (Annuität). Ursprünglicher Titel ist wahrscheinlich "praetor". Die Zuständigkeiten sind: Kriegsführung, Gerichtsbarkeit, Finanzwesen. Die Wahl erfolgt durch die "Comitia centuriata" und der Amtsantritt vorerst am 1. März. Der patrizische Senat (ordo senatorius) bleibt erhalten, wird jetzt aus den Rittern ergänzt (patres et conscripti). In ihm finden die ehemaligen Konsuln (consulares) Aufnahme. Der Senat fasst Kraft seiner "auctoritas" Beschlüsse (senatus consultum).  

Aktuelle Version vom 16. Juli 2019, 17:52 Uhr

Romulus und Remus

KÖNIGREICH ROM

Chronik von 753 bis 509 BC
Hauptstadt: Rom



Hauptseite Map Königreich Rom.jpg
Das Königreich Rom in seiner größten Ausdehnung
(Quelle: wikipedia.fr)
Die wichtigsten Persönlichkeiten der Dekade
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Ereignis
vor 1200 BC
Italien - Vorzeit
1200 - 650 BC
Königreich Lavinium
1151 - 665 BC
Königreich Alba Longa
800 - 40 BC
Tarquinia.jpg
Etruskisches Reich
21.04.753 - 509 BC
Romulus und Remus.jpg
Königreich Rom
21.04.753 BC
Romulus und Remus.jpg
Königreich Rom
Septem Montes Romae (die sieben Hügel Roms)
Nach der Legende des römischen Gründungsgeschlechts "Origo gentis Romanae" gründet Romulus auf den Sieben Hügeln (Septem Montes Romae) die Stadt Rom. Die sagenhafte Römische Königszeit beginnt, ebenso der Beginn der Zeitskala des römischen Kalenders. Romulus und Remus sind der Sage nach die Kinder des Gottes Mars und der Priesterin Rhea Silvia. Eine erste Nennung von Romulus wird in der Erwähnung eines „Rhomylos“ als Sohn des Aeneas gesehen. Er sei der Vater des Stadtgründers „Rhomos“ gewesen. Die „Origo gentis Romanae“ berichtet, dass Rhea Silvia beim Wasserholen für kultische Handlungen von einem Gewitter überrascht wurde, und das ihre Begleiterinnen vertrieben habe. In diesem Gewitter sei Mars erschienen und habe sie vergewaltigt. Der Bericht von den Zwillingen beruht auf einer latinischen Tradition, in der auch die Wölfin und der Specht heilige Tiere sind und in der auch die Vergewaltigung durch Mars als Zeugung der Zwillinge überliefert wird. Die Aussetzung der Zwillinge entspringt allerdings keiner vergleichbaren italischen Begebenheit, sondern ist bereits aus der Bibel (Die Geschichte des Mose im 2. Buch Mose 2,1-10) bekannt. Die Erzählung des Fabius stellt also einen Zusammenschnitt mehrerer Mythen und Berichte griechischer, italischer und anderer Orte des Mittelmeers dar. Romulus und Remus geraten eines Tages in Streit mit den Hirten von Numitor und jagen ihnen sogar etwas von deren Vieh ab. Als Romulus einmal mit einem Opfer beschäftigt und Remus mit einer kleinen Jagdgruppe unterwegs ist, treffen die Hirten des Numitor auf Remus und nehmen ihn gefangen. Er wird Numitor vorgeführt und Remus berichtet, was er so inzwischen über seine und seines Bruders Herkunft erfahren hatte. Daraufhin ahnt Numitor die Zusammenhänge. Als Faustulus von Remus' Gefangenschaft erfährt, weiht dieser auch Romulus in dessen Herkunftsgeschichte ein und spornt ihn an, Remus zu befreien. Er selbst will zu Numitor eilen, wird aber abgefangen und zu Amulius gebracht. Unter Folter gesteht er diesem so viel, dass Amulius den Numitor fragen lässt, ob dessen Enkel trotz Aussetzung noch leben. Es bricht ein Aufstand in der Stadt aus, als Romulus zur Befreiung seines Bruders ankommt. So wird der Tyrann Amulius gestürzt und getötet. Zum Dank gestattet Numitor Romulus und Remus, an der Stelle, an der sie ausgesetzt wurden, eine Stadt zu gründen. Romulus und Remus geraten jedoch in Streit, als sie mit Hilfe eines Vogelflug-Orakels (Auspicium) bestimmen wollen, wer der Bauherr und damit der Namensgeber der Stadt sein soll. Jeder von beiden schaut von einem anderen Hügel aus auf die Vögel. Am Ende behaupten beide, Recht zu haben. Remus sieht sechs Vögel und Romulus zwölf. Romulus siegt, da er mehr Anhänger hat. Unverzüglich zieht er die heilige Furche, die die Größe der Stadt bestimmt, und beginnt mit dem Anlegen von Stadtgraben und Mauer. Der unterlegene Remus verspottet ihn und springt über die noch niedrige Begrenzung in die Anlage hinein. Das ist eine schwere Verletzung von Recht und Gesetz, denn eine Stadtmauer gilt als heilig. Aufgebracht erschlägt Romulus seinen Bruder mit den Worten „So möge es jedem ergehen, der über meine Mauern springt!“ Nach der Ermordung seines Bruders herrscht Romulus über die Stadt. Allerdings wird Remus mit seinem Schwert an seinem Thron verewigt.
Die aktuelle Herrschaft des Königreiches Rom
Funktion Name Herrschaft
Romulus.jpg
Rex
Romulus
753 - 717 BC
740 BC
Romulus und Remus.jpg
Königreich Rom (Vereinigtes Königreich der Römer und Sabiner)

Etwa um 740 kommen in die neue Stadt Rom viele Verfolgte (Vertriebene), Heimatlose (Flüchtlinge) und Verbannte (Gesetzlose). Es mangelt jedoch an Frauen. Um dieses Problem zu lösen, verwendet Romulus eine List und lädt die Bewohner der benachbarten Städte zu einem großen Kampfspiel ein. Mitten im Spiel stürzen sich die römischen Krieger auf die kaum bewaffneten Gäste und sprengen sie auseinander. Dabei ergreifen sie alle unverheirateten Mädchen, derer sie habhaft werden können. Die Brüder und Väter schwören Rache. Die Mädchen, von denen die meisten Sabinerinnen sind, lassen sich jedoch eine nach der anderen zur Heirat bewegen. Als die Sabiner später mit einem starken Heer kommen und sich mit den Römern eine Schlacht liefern wollen, drängen sich die Frauen auf das Schlachtfeld und bitten darum, den um sie geführten Kampf zu beenden, da auf der einen Seite ihre Brüder und Väter, auf der anderen ihre Männer und Kinder sterben würden. Ihre Bitten haben schließlich Erfolg, Romulus und Titus Tatius, Herrscher der Sabiner, reichen einander die Hand. Die Kämpfer verbrüdern sich, und Römer und Sabiner verschmelzen ihren Staat unter der Doppelherrschaft von Romulus und Titus Tatius. Romulus ist vor allem der Begründer einer konstitutiven staatlichen Institution. Die von ihm begründete Verfassung beruht auf:

  • der Gemeinde oder Bürgerschaft (populus), die sich nach latinischem Vorbild in 30 Curien gliedert
  • zwei Ständen: Patricii et Clientes (patres und plebs);
  • drei Tribus aufgrund alter Stammesverbände:
    • Ramnes (Romulus zugeordnet, vielleicht aus Alba Longa)
    • Tities (den Sabinern des Titus Tatius vom Quirinal zugeordnet)
    • Luceres (deren Zuordnung unklar ist, möglicherweise Etrusker)
  • bestimmten Institutionen:
    • König
    • Senat der 100 patres
    • Volksversammlung der Patricii
    • Das Comitium curiatum (Kurienversammlung), die erste römische Volksversammlung
  • Das Heer besteht im Kern aus 300 Reitern und einer Legion von 3000 Fußsoldaten.


Die aktuelle Herrschaft des Vereinigten Königreiches der Römer und Sabiner
Funktion Name Herrschaft
Romulus.jpg
Rex
Romulus
753 - 717 BC
Titus Tatius.jpg
Rex
(Mit-König)
Titus Tatius
740 BC
739 BC
Romulus und Remus.jpg
Königreich Rom
Die aktuelle Herrschaft des Königreiches Rom
Funktion Name Herrschaft
Romulus.jpg
Rex
Romulus
753 BC
05.07.717 BC
Romulus und Remus.jpg
Königreich Rom (Vereinigtes Königreich der Römer und Sabiner)

Während einer Heerschau auf dem Marsfeld vor der Stadt kommt es zu einer Sonnenfinsternis. Ein gewaltiger Orkan, möglicherweise ein Tornado, entsteht und König Romulus verschwindet der Überlieferung nach vor den Augen der Anderen in einer schwarzen Wolke, als er gerade dabei ist, seine Armee zu inspizieren. Eine Sage berichtet später, dass der Kriegsgott Ares (Mars) gekommen ist, um seinen Sohn in den Kreis der Himmlischen zu entführen. Romulus wird zum Kriegsgott Quirinus berufen und einer der sieben heiligen Hügel Roms, der Quirinal, wird nach ihm benannt. Das besondere Verdienst Romulus‘ ist, dass er die palatinische und die quirinalische Ansiedlung in der Gegend des heutigen Roms zum ‘Populus Romanus Quiritium’ vereinigen konnte. Er und der Sabinerkönig Titus Tatius regierten gemeinsam. Auf der ursprünglichen Ansiedlung der Sabiner, dem Hügel, der dem Sabinischen Kriegsgott Quirinus geweiht war, wurde nach der Vereinigung beider Völker das Capitolium errichtet. Hier steht nun der Tempel des Quirinus (Saturn), der vom sabinischen Volk besonders verehrt wird. Die Sabiner stammen von den Umbrern ab und sind ein Teil der indoeuropäischen Sabeller; sie sind unmittelbare Nachbarn von Rom. Nachdem


Romulus und Remus.jpg
Königreich Rom (Vereinigtes Königreich der Römer und Sabiner)

Numa Pompilius wird der sagenhafte zweite König von Rom. Da es keine zeitgenössischen Quellen gibt und die spätere Überlieferung stark ausgeschmückt ist, lässt sich nicht erkennen, ob es diesen König überhaupt gegeben hat. Die folgende Darstellung, die auf literarischen Schilderungen wie denen des Titus Livius oder Plutarchs beruht, ist daher zu großen Teilen legendär und nicht historisch; viele Einzelheiten sollten ätiologisch spätere Verhältnisse erklären. Numa lebte zunächst abgeschieden mit seiner Frau in Cures, im Land der Sabiner. Nach dem Tod von König Romulus folgte er nur auf Drängen seines Schwiegervaters Titus Tatius und von Freunden seiner Berufung auf den römischen Thron. Seine Regentschaft ist geprägt von einer weisen Gesetzgebung und der Förderung von Gewerbe und Landwirtschaft. Um zu zeigen, dass der beste Schutz des Regenten die Liebe des Volkes ist, schafft er seine Leibwache ab. Durch eine stärkere Verbreitung der Religion will er den vorhandenen Gewalttendenzen in der Bevölkerung entgegenwirken. Der König organisiert die Bevölkerung Roms neu. Rom, das zu dieser Epoche noch eine kleine zusammenhanglose Siedlung ist, hat eine Bevölkerung, die sich aus verschiedenen Stammesangehörigen zusammensetzt. Zwischen den Einwanderern kommt es daher immer wieder zu Spannungen. Der König fasst die Bauern aus der Umgebung in so genannten pagi (Bezirke) zusammen. Die Einwohner Roms werden in Berufsgilden organisiert. Er erweitert den Gottesdienst der Vesta und erbaut dem Ianus einen Tempel. Ist dieser Tempel offen, soll dies ein Zeichen für Krieg sein. Im Frieden wird der Janustempel geschlossen. Von den Priesterinnen der Vesta (Vestalinnen) fordert Numa Pompilius das Gelübde der Keuschheit und das Tragen von weißen Gewändern mit Purpurstreifen. Außerdem verlangt er von ihnen, auf dem Altar der Göttin Vesta ständig das „Ewige Feuer“ zum Schutz des Reiches zu unterhalten. Auch die Priester anderer Tempel reglementiert er neu. Numa Pompilius begründet die Priesterklasse der Fetialen, die als einzige das Recht erhalten, anderen Völkern den Krieg zu erklären. So haben die Priester des Mars an jedem 1. Mai singend und tanzend mit ihren heiligen Schilden und Lanzen durch Rom zu ziehen. Mit der Übernahme der Herrschaft über das Königreich Rom ist nun die Staatsbezeichnung „Königreich der Römer und Sabiner“ hinfällig.

Die aktuelle Herrschaft des Königreiches Rom
Funktion Name Herrschaft
Numa Pompilius.jpg
Rex
Numa Pompilius
717 - 672 BC
672 BC
Romulus und Remus.jpg
Königreich Rom

Der zweite (sagenhafte) König von Rom und Nachfolger des Gründers Romulus, Numa Pompilius, stirbt im 46. Regierungsjahr. Er ordnete die Aufstellung des Palladium an, einer Bildsäule, die aus Troja stammen und Pallas Athene bzw. Minerva zeigen sollte. Weiterhin veranlasste er die Aufstellung der heiligen, vom Himmel gefallenen Schilde (Ancilien), die die ewige Dauer der römischen Herrschaft symbolisieren sollten. An den Grenzen des Reiches ließ er Grenzsteine aufstellen und er weihte Terminus, dem Gott der Grenzen, einen Tempel. Numa verbot bei Gottesdiensten das Blutopfer auf dem Altar. Stattdessen wurden den Göttern Früchte geopfert. Numa Pompilius verbesserte auch den bisherigen römischen Kalender, den er in 12 Monate einteilte, statt wie Romulus in 10 Monate, und er legte die Gerichtstage fest. Den beiden „neuen Monaten“ gab er die Namen „Januarius“ und „Februarius“. Um seinen Anordnungen mehr Gewicht zu verschaffen, ließ Numa Pompilius verlauten, dass er sich an einer Quelle in einem heiligen Hain mit einer Göttin oder mit der Nymphe Egeria über das Schicksal des Reiches im Geheimen beraten habe. Nicht nur in Rom genoss Numa Pompilius hohe Anerkennung. Nachbarvölker und Nachbarreiche riefen ihn häufig als Schiedsrichter bei Streitigkeiten an. Numa Pompilius wird, da er verboten hat, seinen Leichnam zu verbrennen, in einem steinernen Sarkophag unter dem Janiculus beigesetzt. Er gilt als Stammvater der Marcier. Tullus Hostilius wird der neue, sagenhafte dritte König von Rom. Tullus Hostilius ist ein Enkel der Sabinerin Hersilia, der Gattin des Romulus. Er unterscheidet sich grundsätzlich von seinem Vorgänger, der sich für Frieden und Wohlstand eingesetzt hatte und wird ein kriegerischer König. Er baute das Heer aus und macht Rom zu einer bei seinen Nachbarn gefürchteten Stadt.

Die aktuelle Herrschaft des Königreiches Rom
Funktion Name Herrschaft
Tullus Hostilius.jpg
Rex
Tullus Hostilius
672 - 640 BC
Die bisherigen Könige Roms mit der längsten Herrschaft
Funktion und Amtszeit Name und Herkunft Jahre im Amt
Numa Pompilius.jpg
Rex
717 - 672 BC
Numa Pompilius
45
Romulus.jpg
Rex
753 - 717 BC
Romulus
36
Titus Tatius.jpg
Mit-König
740 BC
Titus Tatius
1
665 BC
Romulus und Remus.jpg
Königreich Rom
Tullus Hostilius lässt die Curia Hostilia, das römische Parlamentsgebäude, errichten
König Tullus Hostilius zieht gegen Alba Longa zu Felde. Mit dessen Feldherrn Mettius Fufetius kommt er allerdings überein, größeres Blutvergießen zu vermeiden und die beiden Heere nicht in einer Schlacht gegeneinander antreten zu lassen. Stattdessen soll ein Kampf zwischen Drillingen aus beiden Heeren über den Ausgang des Krieges entscheiden. So treten auf römischer Seite die Horatier und auf albanischer Seite die Curiatier gegeneinander an. Nach dem Tod zweier Römer greift der überlebende Horatier zu einer List und kann die drei Curiatier töten. Dabei täuscht er zunächst vor zu flüchten, woraufhin ihn die drei Curiatier verfolgen. Da sie unterschiedlich stark verwundet wurden, und so jeweils langsamer werden, kann der verbliebene Horatier jeden einzeln bekämpfen und töten. Der Sieg gehört somit den Römern. Allerdings währt der Frieden nur kurz. Aufgestachelt von Mettius Fufetius erklären die Vejenter und die Fidenater Rom den Krieg. Tullus Hostilius fordert nun Alba Longa, in Unkenntnis der unrühmlichen Rolle des Mettius Fufetius, auf, sich am Kampf zu beteiligen. Mettius Fufetius sagt zum Schein zu. In der entscheidenden Schlacht verhält er sich allerdings mit seinen Truppen abwartend, welche Seite den Sieg davon tragen wird. Die Römer siegen und Tullus Hostilius lässt am nächsten Tag Mettius Fufetius als Verräter gefangen nehmen und am folgenden zwischen zwei Pferdewagen spannen und auseinanderreißen. Die Stadt wird zur Strafe für den Verrat von den Römern zerstört. Deren Bewohner werden in Rom angesiedelt und erhalten das Bürgerrecht. In Rom entsteht ein neues Senatsgebäude, die Curia Hostilia. In diesem Gebäude wird künftig der römische Senat zusammenkommen.
640 BC
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Königreich Rom

König Tullus Hostilius führte in den letzten Jahren einige Schlachten gegen umliegende Stämme, erkrankt nun aber schwer und wendet sich der Religion zu. Im 32. Regierungsjahr gerät sein Haus, vermutlich durch Blitzschlag, in Brand. Tullus Hostilius, seine Frau und seine Kinder kommen in den Flammen um. Ancus Marcius, der Enkel des Königs Numa Pompilius, wird nach Tullus Hostilius zum König gewählt. Er gilt, wie sein Großvater, als gerechtigkeitsliebend und religiös.

Die aktuelle Herrschaft des Königreiches Rom
Funktion Name Herrschaft
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Rex
Ancus Marcius
640 - 616 BC
Die bisherigen Könige Roms mit der längsten Herrschaft
Funktion und Amtszeit Name und Herkunft Jahre im Amt
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Rex
717 - 672 BC
Numa Pompilius
45
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Rex
753 - 717 BC
Romulus
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Rex
640 - 616 BC
Tullus Hostilius
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616 BC
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Etruskisches Reich / Königreich Rom

König Ancus Marcius stirbt. Obwohl er, wie sein Großvater, als gerechtigkeitsliebend und religiös galt, führte er einige Kriege, so gegen die Sabiner. Außerdem musste er sein Heer gegen die eigene aufständische Bevölkerung einsetzen, da diese ihn als schwach ansah und stürzen wollte. An der damaligen Mündung des Flusses Tiber ließ er die Hafenstadt Ostia erbauen und verband die Tiberufer in Rom mit einer Pfahlbrücke. Diese Pfahlbrücke gilt als die erste hölzerne Brücke der Welt. Er errichtete in der Stadt auch das erste Gefängnis. Ancus Marcius belebte viele Einrichtungen und Gebräuche, die einst sein Großvater eingeführt hatte und die nach dessen Tod in Vergessenheit geraten waren. Er hat außerdem in seiner 24jährigen Regierungszeit die Macht und Größe Roms stark vermehrt. Die Marcier führen sich auf ihn zurück. In Rom beginnt mit Lucius Tarquinius Priscus, der neuer König wird, die Herrschaft der "etruskischen Könige", die auch Tarquiner genannt werden. Der Sage nach trägt er seinen Namen aufgrund seines etruskischen Herkunftsortes Tarcha (lat. Tarquinii); sein ursprünglicher Geburtsname ist Lucumo. Außerhalb der Stadt, in der Nähe der ältesten etruskischen Siedlung Veii am Fluss Cremera, entstehen nun große Nekropolen mit ausgemalten Tumulus-Gräbern, die in den Fels geschnitten sind, darunter als berühmteste die Tomba delle Anatre (Grab der Enten) und die Tomba Campana. Eines der wichtigsten Anliegen für die Herrschaftszeit Lucius Tarquinius Priscus' wird jedoch das Anlegen eines großen Abwasserkanals, der Teil des römischen Kanalsystems werden soll. Der neue König Tarquinius Priscus ist sehr reich und hat sich mit seiner Frau Tanaquil in Rom angesiedelt, da ihm in seiner Heimatstadt der Zugang zu Ämtern und Würden der Stadt verwehrt war. Der Grund lag in der Herkunft seines Vaters Demaratos, der aus der griechischen Stadt Korinth stammte. Bei Ankunft in der Stadt in einem Wagen griff sich auf dem Ianiculumhügel ein Adler seine Mütze und setzt sie ihm wieder auf. Er deutete dies als Omen dafür, einmal König zu werden. In Rom gelangte er durch Großzügigkeit und Geschicklichkeit zu großem Ansehen. Selbst König Ancus Marcius wurde auf ihn aufmerksam und ernannte ihn zum Anwalt seiner Söhne. Nach dem Tod von Ancus Marcius kann Tarquinius Priscus die Volksversammlung davon überzeugen, dass man ihn zum König wähle. Seine militärischen Fähigkeiten muss er alsbald bei einem Angriff der Sabiner unter Beweis stellen. Die für Rom gefährliche Streitmacht wird besiegt.

Die aktuelle Herrschaft des Königreiches Rom
Funktion Name Herrschaft
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Rex
Lucius Tarquinius Priscus
616 - 578 BC
Die bisherigen Könige Roms mit der längsten Herrschaft
Funktion und Amtszeit Name und Herkunft Jahre im Amt
Numa Pompilius.jpg
Rex
717 - 672 BC
Numa Pompilius
45
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Rex
753 - 717 BC
Romulus
36
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Rex
640 - 616 BC
Tullus Hostilius
32
Die Mündung der Cloaca Maxima in den Tiber
Die "Cloaca Maxima" (von lat. cluere ‚reinigen‘, Cloaca Maxima wörtlich größter Abwasserkanal, daraus abgeleitet auch der deutsche Begriff Kloake) soll ein umfangreiches Kanalsystem zur Entwässerung der Senke zwischen Palatin und Kapitol, dem späteren Forum Romanum, schaffen. Der wichtigste dieser Kanäle soll die Cloaca Maxima werden, die damit der Prototyp für antiken Abwasserleitungen werden soll. Die Trasse dieser Anlage wird einem ursprünglich natürlichen, später kanalisierten und begradigten Gewässerverlauf namens Velabrum folgen, der am Pons Aemilius in den Tiber mündet. Die Abmessungen der Cloaca Maxima betragen bis zu 3 Metern Breite und mehr als 4 Meter Höhe. Der Göttin dieses Flusses, Venus Cloacina, soll im Forum Romanum ein Schrein errichtet werden.
578 BC
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Königreich Rom

König Tarquinius Priscus stirbt. Er besiegte die Streitmacht der Sabiner und unterwarf die Etrusker. So wurden die Städte Corniculum, Firulea, Cameria, Crustumerium, Americola, Medullia und Nomentum römisch. Nach jedem seiner Kriege, die immer äußerst erfolgreich verliefen, brachte er reiche Beute nach Rom. Tarquinius Priscus verdoppelte die Größe der Zenturien auf 1800 Personen. Den Senat ergänzte er um weitere einhundert Mitglieder aus Angehörigen niederer Stände. Darunter war u. a. die Familie der Octavier. Auch kümmerte er sich weiter um die Stadtbefestigungen und um den Ausbau der Stadt. Als erster errichtete er am Ort des späteren Circus Maximus ein eigenes Gebäude für Pferderennen. Allerdings saßen die Zuschauer damals noch zwischen Aventin- und Palatinhügel auf hölzernen Tribünen. Ab jetzt werden dort auch regelmäßig große Spiele veranstaltet. Nach einer großen Überschwemmung wurden die feuchten Niederungen Roms durch Kanäle, die Anfänge der Cloaca Maxima, entwässert und trockengelegt, um so Platz für das Forum Romanum zu schaffen. Als letzte Großtat begann er auf Grund eines Gelübdes im Krieg gegen die Sabiner mit dem Bau eines Tempels zu Ehren des Iuppiter Optimus Maximus auf dem Kapitol. Mittlerweile sind die Söhne seines Vorgängers Ancus Marcius längst erwachsen und der Meinung, der Thron stünde ihnen zu. So lassen sie Tarquinius Priscus nach 38 Regierungsjahren durch zwei Bauern mit einer Axt ermorden. Dank der klugen Voraussicht der Königin Tanaquil werden aber nicht die Königsmörder, sondern der Sage nach Tarquinius Priscus’ Schwiegersohn Servius Tullius zum Nachfolger gewählt. Seine bloße Existenz wird von der Fachwissenschaft meist nicht bestritten, allerdings sind kaum zuverlässige historische Informationen über ihn bekannt, zumal sich manche Quellen auch widersprechen. Servius Tullius ist (nach einer Quellentradition) der Sohn eines Adligen aus der Sabiner-Stadt Corniculum, dessen Vater im Kampf gegen Rom gefallen ist. Er und seine Mutter Ocresia wurden als Gefangene des Königs Tarquinius Priscus nach Rom gebracht, wo sie gemäß ihrem Stand behandelt wurden. Da aber ihr Sohn in der Sklaverei geboren wurde, nannte Ocresia ihn Servius. Der Sage nach zeigte sich über dem Kopf des jugendlichen Servius Tullius eine Flamme, die die Gemahlin des Königs, die Etruskerin Tanaquil, als Zeichen seiner zukünftigen Herrschaft deutete. Servius wurde mit der ältesten Tochter des Königs verheiratet und Tanaquil war es dann, die nach der Ermordung des Tarquinius Priscus durch List die Thronbesteigung des Servius Tullius ermöglichte.

Die aktuelle Herrschaft des Königreiches Rom
Funktion Name Herrschaft
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Rex
Servius Tullius
578 - 534 BC
Die bisherigen Könige Roms mit der längsten Herrschaft
Funktion und Amtszeit Name und Herkunft Jahre im Amt
Numa Pompilius.jpg
Rex
717 - 672 BC
Numa Pompilius
45
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Rex
616 - 578 BC
Lucius Tarquinius Priscus
38
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Rex
753 - 717 BC
Romulus
36
570 BC
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Die Porta Esquilina in der Servianischen Mauer existiert noch 2500 Jahre später...
Die Servianische Mauer
Königreich Rom

König Servius Tullius von Rom beginnt mit dem Bau einer vollständigen Stadtmauer um Rom, die bald die "Servianische Mauer" genannt wird. In die Mauer werden 16 Tore eingelassen. Drei von ihnen werden nach fast 2500 Jahren noch existieren. Es ist geplant, die Mauer bis zu zehn Meter hoch zu bauen mit einer Breite von 3,6 Metern an ihrer jeweiligen Basis. Die Gesamtlänge der Mauer wird elf Kilometer betragen. Die Wände der Mauer bestehen aus großen Blöcken von Tuffstein, der vulkanischen Ursprungs ist, und in Veji abgebaut wird. Die Servianische Mauer ersetzt eine frühere Mauer, die zum Widerstand gegen einen Sturm von feindlichen Truppen als ungeeignet erschien. Zusätzlich zu den Blöcken werden in einigen Abschnitten der Struktur tiefe Gräben vor der Mauer gegraben, die den Angriff von Eindringlingen weiter erschweren sollen.

6. Jahrhundert BC
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Nordafrika / Königreich Rom / Phönizisches Reich Karthago

Vermutlich existieren Handelskontakte zwischen Schwarzafrika und der Mittelmeerwelt. Der früheste Teilnehmer am Transsaharahandel ist Karthago, das mit den Garamanten, ein im Fessan ansässiges Berbervolk, entlang der Bornustraße Handel treibt. Die Bornustraße verläuft zwischen Libyen und dem Tschadsee. Die Haupthandelsgüter sind Gold, Luxusgüter und Sklaven, für die sowohl in Karthago als auch in Rom eine rege und beständige Nachfrage besteht.

550 BC
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Etruskisches Reich / Königreich Rom

Das Etruskische Reich erlebt den Höhepunkt seiner Machtentfaltung. Größte Ausdehnung des etruskischen Machtbereiches bis zur Po-Ebene. Gründung des Zwölfstädtebundes (Arretium, Caere, Clusium, Cortona, Perusia, Rusellae, Tarqunii, Veii, Vetulonia, Volaterrae, Volsinii, Vulci). Verbreitung einer Bronzekunst im orientalisierenden Stil und Produktion der sogenannten Bucchero-Keramik. Unter den etruskischen Königen werden die Sümpfe trocken gelegt (Cloaca Maxima) und das Forum Romanum wird zum zentralen Platz der Stadt Rom.

534 BC
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Königreich Rom

König Servius Tullius stirbt. Allerdings ist die Datierung seiner Lebenszeit zweifelhaft. Übereinstimmend wird allerdings berichtet, dass er als der beliebteste aller römischen Könige gilt. Er soll sich sehr um das Wohl des Staates gekümmert haben. Angeblich teilte er das römische Volk in fünf Klassen mit 193 Centurien ein, wobei die bisher nicht stimmfähigen Armen die unterste Klasse und die reichen Patrizier die oberste Klasse bildeten. Die oberste Klasse beanspruchte allerdings allein 100 Centurien für sich. Außerdem soll er den Census eingeführt haben, bei der regelmäßig das Vermögen und die Beschäftigung aller römischen Bürger erfasst wurde. Bei einer Volkszählung zählte der Censor sogar (angeblich) 80.000 Einwohner. Im 44. Regierungsjahr wird er dann auf Anstiften seiner Tochter Tullia der Älteren, die um jeden Preis ihren Ehemann Lucius Tarquinius Superbus auf den Thron bringen will, gestürzt und auf der Flucht nach Hause schließlich ermordet. Sein Leichnam soll vom Wagen seiner Tochter überrollt worden sein, was in der späteren römischen Tradition als ein exemplum für Vergehen gegen den Vater gelten wird. Lucius Tarquinius Superbus wird der Sage nach der siebte König von Rom. Er gehört zu den drei etruskischen Königen in Rom, deren Geschichtlichkeit heute kaum noch angezweifelt wird. Demnach folgt Tarquinius Superbus, der Enkel des römischen Königs Tarquinius Priscus (616–578), seinem Schwiegervater Servius Tullius (578–534) auf den Thron. Tarquinius Superbus schaltet seine innenpolitischen Gegner in Rom aus und macht politische Reformen seines Vorgängers rückgängig.

Die aktuelle Herrschaft des Königreiches Rom
Funktion Name Herrschaft
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Rex
Lucius Tarquinius Superbus
534 - 509 BC
Die bisherigen Könige Roms mit der längsten Herrschaft
Funktion und Amtszeit Name und Herkunft Jahre im Amt
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Rex
717 - 672 BC
Numa Pompilius
45
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Rex
578 - 534 BC
Servius Tullius
44
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Rex
616 - 578 BC
Lucius Tarquinius Priscus
38
510 BC
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Oligarchische Republik Kymai / Königreich Rom
König Superbus
Die Sibylle von Cumae
Die Sibylle von Cumae ist eine der zehn von Varro genannten Sibyllen. Sie ist eine aus Babylon stammende Priesterin, die dem Orakel von Cumae in der Nähe von Neapel vorsitzt. Um das Jahr 520 wird folgendes berichtet: Die Priesterin besaß neun Bücher mit Prophezeiungen, die sog. Sibyllinischen Bücher, die sie dem römischen König Tarquinius Superbus zum Kauf anbot. Als der König dies wegen des geforderten horrenden Preises ablehnte, verbrannte sie drei der Bücher und bot den Rest zum gleichen Preis erneut an. Tarquinius lehnte abermals ab, sie verbrannte drei weitere Bücher und wiederholte ihr Angebot. Jetzt lenkte Tarquinius ein, erwarb die letzten drei Bücher zum vollen Preis und brachte sie anschließend in einem Gewölbe des Jupitertempels auf dem Kapitol unter. Die Geschichte wird erwähnt in Varros verlorenen Büchern, aus denen Lactantius in den Institutiones Divinae (I:6) und Origenes zitieren. Das Wort Sibylle stammt vom dem griechischen Wort sibylla, Prophetin. Es gab eine Reihe dieser Sibyllen in der antiken Welt, aber die Bedeutung, die die Sibylle von Cumae in den Legenden des frühen Roms spielt, machten sie zur bekanntesten, so dass im allgemeinen sie gemeint ist, wenn einfach von der Sibylle gesprochen wird. Ihr wird auch eine Prophezeiung auf Jesus Christus zuerkannt: Sie lautet: „Et mortis fatum finiet, trium dierum somno suscepto, tunc a mortuis regressus in lucem veniet primum resurrectionis initium ostendens“. „Des Todes Schicksal wird er beenden, einen Schlaf von drei Tagen nimmt er auf sich, dann wird er von den Toten zurückkehren und an das Licht kommen und so den Beginn der Auferstehung anzeigen.“ Bei der Wahrsagerin soll es sich um die gleiche Sibylle von Cumae handeln, die nach Vergil (Aeneis VI, 10) schon Aeneas, dem mythischen Ahnen der Römer, nach seiner Landung in Italien von der Zukunft Roms prophezeit hatte. Aber auch wenn die Bücher so ihr zugeschrieben werden, gehen sie doch auf die Ursprünge sibyllinischer Orakel zurück. Die Übernahme der Sibyllinischen Bücher aus Cumae soll eine Reaktion gegen den kulturellen Einfluss Etruriens und den Beginn einer eigenstaatlichen Religionspolitik in Rom darstellen.

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Oligarchische Republik Kymai / Königreich Rom

Während der Besetzung der von griechischen Siedlern gegründeten Stadt Ardea kommen die jungen Prinzen der Tarquinier abends in ihren Zelten zusammen. Eines Abends treffen sie sich im Zelt von Sextus Tarquinius, dem jüngsten Sohn des Königs, und unterhalten sich über Frauen. Das Gespräch erhitzt sich bei der Behauptung von Collatinus – dem Einzigen, der nicht mit einer Etruskerin, sondern mit einer Römerin verheiratet ist –, dass seine Frau Lucretia über allen anderen Frauen stehe. Um sie zu überzeugen, lädt Collatinus die anderen zu einem Besuch bei ihr ein. Im Gegensatz zu ihren Schwägerinnen findet man sie nicht beim Gelage oder bei anderen für Frauen der damaligen Zeit unschicklichen Dingen, sondern umgeben von ihren Mägden beim Spinnen der Wolle, im Schein einer Öllampe. Augenblicklich begehrt Sextus die Gattin seines Kameraden. Während einer Abwesenheit ihres Ehemannes besucht er unter einem Vorwand Lucretia, die ihm Einlass gewährt, da er ein entfernter Verwandter von Collatinus ist. In der Nacht schleicht er sich in ihr Zimmer in der Absicht, sie zu vergewaltigen. Er bedroht sie mit seinem Schwert, doch sie erklärt, lieber sterben zu wollen als ihrem Mann untreu zu werden. Als Tarquinius jedoch damit droht, ihren Leichnam neben den eines toten Sklaven zu legen und sie dann der Unzucht zu beschuldigen, weswegen er dann beide auf frischer Tat getötet habe, lässt sie die Tat über sich ergehen. Nach der Vergewaltigung verschwindet Tarquinius und Lucretia lässt nach ihrem Mann und ihrem Vater rufen. Sie erzählt beiden den Hergang und wird von ihnen für unschuldig befunden. Trotzdem bringt Lucretia sich um, damit künftig keine untreue Frau sich auf ihr Schicksal berufen könne und somit unbestraft davonkäme. Diese sexuelle Gewalttat löst beim Volk einen Aufstand aus, die Königsgegner aus dem Hause der Tarquinier nutzen diese Gelegenheit und beginnen mit ersten Versuchen zur Absetzung des Königs. Diese Erzählung markiert (nach traditioneller Datierung 510/09 BC) das Ende der Monarchie und den Anfang der römischen Republik. Somit wird „Die Schändung der Lucretia“ zum Gründungsmythos der Römischen Republik gehören. Ein geschichtlicher Nachweis ist nicht überliefert.


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Der etruskische König Lars Porsenna
Oligarchische Republik Kymai / Königreich Rom

In Camars (Clusium) herrscht der etruskische König: Lar(i)s Porsenna. Nach dem Sturz des römisch-etruskischen Königs Tarquinius Superbus rückt Lars Porsenna auf Rom vor. Er belagert die Stadt und einigen Geschichtsschreibern zufolge nimmt er diese auch für kurze Zeit ein.

509 - 27 BC
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Römische Republik
509 BC
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Der gestürzte König Superbus
Etruskisches Reich / Königreich Rom / Römische Republik
  • König Tarquinius Superbus wird vertrieben. Er betrieb eine Expansionspolitik, die das Gebiet des römischen Stadtstaats bis Terracina erweiterte. Auch Baumaßnahmen in Rom wie der Ausbau der Stadtmauer, der Bau von Abwässerkanälen oder der Bau des Jupitertempels auf dem Kapitol werden Tarquinius zugeschrieben. Er führte ein tyrannisches Regime und eine Opposition innerhalb des römischen Patriziats führt zu seinem Sturz. Der römischen Überlieferung nach lehnt dieser sich wohl an den Sturz der Tyrannis in Athen an. Anlass zum Sturz des Königs, als dieser die latinische Stadt Ardea belagert, ist vielleicht die Vergewaltigung der Lucretia durch den Tarquiniussohn Sextus. Lucius Tarquinius Collatinus, ein Neffe des fünften römischen Königs Lucius Tarquinius Priscus und von diesem als Statthalter in der kleinen albanischen Stadt Collatia eingesetzt, wird zweiter Konsul in Rom. Während der Belagerung Ardeas streiten die Anführer der Römer über die Vorzüge ihrer Frauen, die sie mit plötzlichen Besuchen überraschen, um somit die Untadeligste herauszufinden. Collatinus' Frau Lucretia stellt sich als Untadeligste heraus. Der Sohn des siebten und letzten römischen Königs Lucius Tarquinius Superbus, Sextus Tarquinius, findet Gefallen am Liebreiz Lucretias und besucht sie einige Tage später aufs neue. Er wird von ihr in Ehren aufgenommen, vergewaltigt sie jedoch in der Nacht. Sie schreibt ihrem Vater und ihrem Mann von diesem Vorfall, die daraufhin mit Lucius Iunius Brutus und Publius Valerius Poplicola zu ihr kommen. Sie nimmt ihnen einen Schwur ab, sie zu rächen und erdolcht sich anschließend. Daraufhin schließt sich Collatinus Brutus' Bewegung zum Sturz der Königsherrschaft an.
  • Nach der Vertreibung des Superbus wird die Königsherrschaft (regnum) durch eine Republik (res publica) abgelöst. Diesen Wandel in der Staatsform verbindet die Überlieferung mit dem Namen des Lucius Iunius Brutus. Zwei Konsuln statt einem König (Kollegialität), die jährlich neu gewählt werden (Annuität). Ursprünglicher Titel ist wahrscheinlich "praetor". Die Zuständigkeiten sind: Kriegsführung, Gerichtsbarkeit, Finanzwesen. Die Wahl erfolgt durch die "Comitia centuriata" und der Amtsantritt vorerst am 1. März. Der patrizische Senat (ordo senatorius) bleibt erhalten, wird jetzt aus den Rittern ergänzt (patres et conscripti). In ihm finden die ehemaligen Konsuln (consulares) Aufnahme. Der Senat fasst Kraft seiner "auctoritas" Beschlüsse (senatus consultum).
  • Nachdem der Sturz des Königs erreicht ist, werden Lucius Iunius Brutus und Lucius Tarquinius Collatinus zum ersten Konsulnpaar gewählt. Collatinus muss jedoch wegen der Vorurteile der Bevölkerung Roms gegen ihn als Verwandten der vormaligen Könige zurücktreten und geht auf Anraten von Brutus nach Lavinium südlich des Albaner Sees ins Exil. Das römische Patriziat führt die römische Republik ein.
  • Der etruskische König Lars Porsenna
    Der ehemalige römische König Tarquinius Superbus versucht, mit etruskischer oder latinischer Hilfe wieder die Macht in Rom zu erlangen, jedoch ohne Erfolg. Es heißt, er habe sich nach seinem Sturz über Gabii und Clusium ins etruskische Caere zurückgezogen. Der Legende nach trieb Tarquinius es mit den Ermordungen von Adligen und anderen Missbräuchen seiner Macht so weit, dass sich die Götter entschlossen, ihre Wut in einem Omen zu mitzuteilen: Einige Sklaven sehen eine Schlange aus einer Säule kommen. Dieses Omen beängstigt sogar Tarquinius. Er sendet seine beiden Söhne und den Sohn seiner Schwester, Lucius Iunius Brutus, zu dem Orakel nach Delphi. Tarquinius' Söhne sehen in ihrem Vetter nur einen „dummen“ Begleiter. Als sie in Delphi ankommen, offenbart das Orakel ihnen, dass der erste, der die Mutter küsst, der nächste König Roms sein wird. Tarquinius' Söhne denken, dass ihre biologische Mutter gemeint sei, aber Lucius folgert, dass das Orakel nicht von seiner leiblichen, sondern von der gemeinsamen Mutter aller Menschen, der Erde, gesprochen haben muss. Als sie das Orakel verlassen, lässt Lucius sich hinfallen und gibt der Erde einen Kuss. Lucius wird einer der ersten beiden Konsuln der jungen Römischen Republik werden. Lucius Iunius Brutus ist der Sage nach sowohl der erste Konsul bzw. praetor maximus der römischen Republik nach dem Sturz des letzten Etruskerkönigs. Brutus wird im Zweikampf gegen Arrun, einen Sohn des vertriebenen Königs, fallen. Die antiken Historiker Titus Livius und Dionysios von Halikarnassos berichten, dass nach dem Sturz des römisch-etruskischen Königs Tarquinius Superbus Lars Porsenna, der König des etruskischen Clusium, auf Rom vorrückt, die Stadt belagert und sie wohl auch einnimmt. In römischen Legenden wird nicht von der Einnahme der Stadt durch Porsenna, sondern von der wundersamen Rettung durch einen Helden oder eine Heldin berichtet. Rom wird angeblich von Cloelia oder auch von Gaius Mucius Scaevola gerettet. Bis heute ist der Wahrheitsgehalt dieser Legenden nicht nachprüfbar. Spurius Lucretius Tricipitinus ist ebenfalls eine Figur der römischen Frühzeit. Er ist der Vater der Lucretia, deren Vergewaltigung durch Sextus Tarquinius in Verbindung mit ihrem daraus resultierenden Selbstmord die Vertreibung des letzten römischen Königs und den Beginn der Römischen Republik zur Folge hat. Er war noch zur Königszeit des Tarquinius Superbus Stadtpräfekt. An der eigentlichen Vertreibung hat Lucretius offenbar nur geringen Anteil, sie wird vor allem von seinem Schwiegersohn Lucius Tarquinius Collatinus, Lucius Iunius Brutus und Publius Valerius durchgesetzt. Während der ersten Wahlen zum Konsulat fungiert Lucretius als mit der Abhaltung der Wahlen betrauter Interrex. Nach dem Tod des Consuls Lucius Iunius Brutus wird Lucretius Tricipitinus, der unter König Tarquinius Superbus "Praefectus urbi" (Stadtpräfekt von Rom) gewesen ist, erster Suffektkonsul der Republik, er wird jedoch aufgrund seines überraschenden Hinscheidens auch noch innerhalb der Amtsperiode von Marcus Horatius Pulvillus abgelöst. Die Person des Spurius Lucretius Tricipitinus und seine Taten sind ganz oder zumindest in weiten Teilen dem römischen Mythos zuzuschreiben. Weiterer Konsul wird Publius Valerius Poplicola.
  • Alle Personen dieser Zeit gelten wohl eher als mythische denn als „historische“ Personen. Noch auf dem Schlachtfeld übernimmt der zweite Konsul nach dem Tod von Lucius Iunius Brutus die Führung. Poplicola zwingt die Etrusker zum Rückzug. Er kehrt als siegreicher Feldherr nach Rom zurück und zieht als Triumphator durch die Straßen. Spätere siegreiche Konsuln sollen diese Tradition fortführen. Publius (nach anderen Quellen Gaius, Lucius) Veturius Geminus Cicurinus ist eine weitere Figur der frühen Römischen Republik und mutmaßlicher zweiter Konsul des Jahres. Sein Cognomen Geminus („Zwilling“) weist auf seinen (mutmaßlichen) Zwillingsbruder Titus Veturius Geminus Cicurinus hin.
  • Der vertriebene König Tarquinius Superbus betreibt seine Rückkehr zunächst, indem er durch eine Gesandtschaft, die die Herausgabe seines beweglichen Vermögens fordern soll, eine Verschwörung anzetteln lässt. Brutus lässt die beiden Söhne Superbus', die an der Gesandtschaft teilnehmen, hinrichten. Die Verschwörung wird durch den Sklaven Vindicius zur Anzeige gebracht. Zum Dank erhält er Freiheit und Bürgerrecht (Nach ihm heißt das Verfahren der manumissio "vindicta"). Anschließend gewinnt Tarquinius Superbus die Städte Veii und Tarquinii für seine Zwecke. Doch deren Truppen werden beim Wald Arsia geschlagen. Noch vor der Schlacht töten sich Brutus und Tarquinius Aruns gegenseitig im Zweikampf. Brutus wird durch eine Staatstrauer geehrt. Er ist der erste, dem man eine "laudatio funebris" hält, und zwar hält sie sein Mitkonsul Publius Valerius. An seiner Stelle folgen als Konsuln zunächst Spurius Lucretius und nach dessen Tod Marcus Horatius Pulvillus. Der Geschichtsschreiber Livon schreibt:
  1. Nach diesem Ausgang der Schlacht ergreift ein solcher Schrecken den Tarquinius und die Etrusker, dass sie das erfolglose Unternehmen aufgeben und in der Nacht beide Heere, das tarquinische wie das veientische, jedes nach seiner Heimat zieht.
  2. Ein Wunder begleitet angeblich diesen Kampf. In der Stille der darauf folgenden Nacht erschallt offenbar eine Stimme aus dem Wald Arsia, die man für die Stimme des Silvanus hält. Der Sinn seiner Rede ist, dass ein Etrusker mehr in der Schlacht gefallen sei und somit der Sieg den Römern gehöre.
  3. Die Römer ziehen somit als Sieger heim, die Etrusker als Besiegte. Denn da nach Tagesanbruch kein Feind mehr zu sehen ist, lässt Konsul Valerius die Waffen der erschlagenen Feinde sammeln und kehrt triumphierend nach Rom zurück.
  4. Die Bestattung seines Amtsgenossen vollzieht er mit aller möglichen Pracht. Aber eine weit größere Ehre ist für den Toten die allgemeine Trauer, die dadurch besonders ausgezeichnet ist, dass um den mutigen Rächer verletzter Frauenehre die Frauen wie um einen Vater ein Jahr lang Trauer anlegen werden.
Die Könige Roms mit der längsten Herrschaft
Funktion und Amtszeit Name und Herkunft Jahre im Amt
Numa Pompilius.jpg
Rex
717 - 672 BC
Numa Pompilius
45
Servius Tullius.jpg
Rex
578 - 534 BC
Servius Tullius
44
Lucius Tarquinius Priscus.jpg
Rex
616 - 578 BC
Lucius Tarquinius Priscus
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