Königreich Ägypten 2600 BC

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Pyramiden von Gizeh.jpg


KÖNIGREICH ÄGYPTEN

2600 - 2501 BC

Vierte Dynastie (2614-2479 BC)


(hauptsächlich in Ostägypten)

Ägypten verbessert seine Zentralverwaltung, die von mehreren "Wesiren" geleitet wird

Snofru, Cheops und Chephren herrschen nacheinander über Ägypten


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Das Alte Reich Ägyptens von der 1. bis 6. Dynastie (Quelle: Wikipedia.de)
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Ägypten
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frühere Chroniken Ägyptens
Ägypten 2900-2801 BC / Ägypten 2800-2701 BC / Ägypten 2700-2601 BC
Die Könige Ägyptens der 4. Dynastie im 26. Jahrhundert BC
Name Horusname und Bedeutung des Namens ungefähre Herrschaftszeit Anmerkungen
Snofru
(Sneferu)
Neb-maat
2614-2579 BC
Drei Pyramiden (Meidum und 2xDahschur, Wechsel von Stufen- zu Echter Pyramide.
Cheops
(Chufu)
Mededju
2579-2556 BC
Erbauer der Cheops-Pyramide; Expeditionen nach Nubien und auf den Sinai, Handel mit Byblos.
Radjedef
Ratoises
2556-2547 BC
Pyramide in Abu Roasch (evtl. unvollendet)
Chephren
Chafre
User-ib
2547-2521 BC
Nur durch seine Pyramide in Gizeh bekannt. Handel mit Syrien und Byblos.
Baka
2521-2514 BC
Existenz unsicher, da zeitgenössisch nicht belegt. Möglicherweise unfertige Pyramide in Saujet el-Arjan.
Menkaure
("Mykerinos")
Ka-chet
2514-2486 BC
Hauptsächlich durch seine Pyramide in Gizeh bekannt. Pharaonen werden jetzt als „Sohn des Re“ verehrt.
Ereignis
2600 BC
Snofru
Königreich Ägypten

Unter dem ägyptischen König Snofru findet eine bedeutende Umgestaltung der administrativen Gliederung Ägyptens statt. Während die Verwaltung sich ursprünglich nur auf einzelne landwirtschaftliche Güter stützte, wurde seit dem Beginn des Alten Reiches damit begonnen, das ganze Land in Gaue einzuteilen. Bis zum Ende des Alten Reiches existieren 38 Gaue. Aus der Zeit des Djoser, des ersten Herrschers des Alten Reiches, ist lediglich der Name eines Gaues überliefert. Erst unmittelbar vor und während der Regierungszeit des Snofru steigt nun die Zahl der Gaue sprunghaft an. So werden sechs Gaue erstmals im Grab eines hohen Beamten namens Metjen in Abusir genannt, der in der Zeit des Übergangs von der 3. zur 4. Dynastie lebte. Zehn weitere Gaue werden erstmals im Taltempel der Knickpyramide in Dahschur erwähnt, zwei auf einer Stele von Snofrus Sohn Netjeraperef und zwei im Grab des Beamten Pehernefer in Sakkara. Bis zum Ende der Regierungszeit des Snofru wird die Zahl der Gaue auf mindestens 22 gewachsen sein. Der Palermostein berichtet außerdem noch von der Einrichtung von 35 Gütern sowie dem Bau einer Festung.

2598 BC
Felsrelief des Snofru, der auf der Halbinsel Sinai einen Beduinen erschlägt
Königreich Ägypten
  • Auf Befehl König Snofrus von Ägypten findet ein zweiter Feldzug seiner Armee statt, der sich dieses Mal gegen die Menschen in Libyen richtet. Er endet mit der Gefangennahme von 1100 Libyern und der Erbeutung von 13.100 Stück Vieh. Außerdem findet eine weitere Expedition zur militärischen Sicherung der Sinai-Halbinsel mit ihren Kupfer- und Türkisvorkommen statt. Die Quelle hierfür ist eine Feldinschrift im Wadi Maghara, auf der Snofru einen Beduinen erschlägt. Über Art und Umfang der Gebietssicherung werden keine Angaben gemacht. Durch einen jüngst gefundenen Siegelabdruck ist belegt, dass die Hafenanlage des Wadi al-Jarf den Ausgangspunkt für Snofrus Militärexpedition bildet.
  • König Snofru von Ägypten befiehlt den Bau der Knickpyramide von Dahschur.
    Die Knickpyramide Dahschur
    Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin in Meidum ist sie wohl von Anfang an als echte Pyramide geplant, jedoch werden Fehler in der Bauplanung dazu führen, dass ihr Aussehen mehrmals geändert werden muss. Der ursprüngliche Plan sieht eine Pyramide mit einem sehr steilen Neigungswinkel von etwa 60° vor. Als dieser Winkel sich als zu steil erweist, wird die Pyramidenbasis verbreitert und der neue Neigungswinkel auf 54° verringert. Als das Bauwerk schließlich eine Höhe von 45 m erreicht hat, kommt es erneut zu einer Planänderung: Bei allen höher liegenden Steinlagen wird der Neigungswinkel nun auf nur noch 43° reduziert werden, wodurch die Pyramide ihre charakteristische Form erhalten wird. Nach ihrer Fertigstellung wird die Pyramide von Dahschur schließlich eine Seitenlänge von 183 m und eine Höhe von knapp 105 m vorweisen. Als Grund für diese mehrmaligen Änderungen wird meist der relativ weiche Untergrund aus Tonschiefer in Verbindung mit dem ursprünglich zu steilen Neigungswinkel gesehen, was zu Rissen im Bau führt. Einige Forscher vertreten allerdings auch die Ansicht, dass die außergewöhnliche Form dieser Pyramide gar keine Notlösung darstellt, sondern in Wirklichkeit von vornherein so geplant ist. So wird etwa die Hypothese aufgestellt, die unterschiedlichen Böschungswinkel könnten die Einheit von Ober- und Unterägypten symbolisieren. Nach einer anderen Idee stehen die acht Seiten- sowie die Grundfläche für die Götterneunheit von Heliopolis. Ganz und gar ungewöhnlich ist das Kammersystem, welches zweigeteilt ist. Das erste ist durch einen Eingang an der Nordseite der Pyramide zu erreichen. Ein absteigender Gang mündet weit unterhalb der Pyramidenbasis in eine Vorkammer, von der aus eine steile Treppe hinauf zu der sogenannten „unteren Kammer“ führt. Südlich dieser Kammer liegt ein senkrechter Schacht, „Kamin“ genannt, der direkt in der senkrechten Pyramidenachse liegt. Die sogenannte „obere Kammer“ liegt deutlich höher und ist durch einen Gang erreichbar, der von der Westseite der Pyramide herabführt. Die obere und untere Kammer sind nur durch einen schmalen, grob ins Mauerwerk geschlagenen Gang miteinander verbunden. Beide Kammern und die Vorkammern besitzen Decken, die als Kraggewölbe gefertigt sind. An der Ostseite des Bauwerks liegt eine offene Opferstelle, die aus einem Altar und zwei Stelen, die Name und Titulatur des Snofru tragen, besteht.
2590 BC
Königreich Ägypten

Neben den hohen Beamten Metjen und Pehernefer sind es vor allem die Söhne des Königs von Ägypten, die wichtige Ämter im Reich übertragen bekommen. Snofrus Sohn Rahotep wird zum General und Hohepriester in Heliopolis befördert und zugleich „Erster der Großen der Halle“, „Vorsteher der Lastträger“ und als „Magazinältester“ der Leiter des großen pharaonischen Nahrungsspeichers. Nefermaat hat als Wesir das höchste Amt im Staate inne. Für Beide werden große Mastabas in Meidum errichtet. Auch Anchhaf und Kawab werden später das Amt des Wesirs bekleiden. Das neu geschaffene Amt des "Wesirs" soll eine Optimierung der Zentralverwaltung bewirken.

2585 BC
Rote Pyramide Dahschur
Königreich Ägypten

König Snofru von Ägypten befiehlt den Bau einer weiteren Pyramide, die mit 45 Grad von Anfang an einen deutlich flacheren Neigungswinkel als ihre Vorgänger aufweist. Die fertige Pyramide soll eine Seitenlänge von 219 m und eine Höhe von 109,5 m aufweisen. Die Kalkstein-Verkleidung wird in späterer Zeit fast völlig abgetragen werden, dennoch wird sich der Abschlussstein des Bauwerks, das sogenannte Pyramidion, erhalten. Es wird später den ältesten Fund dieser Art darstellen. Der Eingang zum Kammersystem befindet sich an der Nordseite des Bauwerks in knapp 31 m Höhe. Ein absteigender Gang führt von dort aus zu zwei hintereinander gelegenen, nordsüdlich ausgerichteten Kammern, die sich nur wenige Meter über der Pyramidenbasis befinden. Beide besitzen Decken, die als Kraggewölbe erbaut wurden. Vom südlichen Raum aus führt ein kurzer Gang weiter zur etwas höher gelegenen eigentlichen Grabkammer. Auch sie besitzt ein Kraggewölbe. Eine Neuerung bildet ihre ostwestliche Ausrichtung. Sein Zentrum bildet eine Opferstätte mit einer Scheintür. Um sie herum werden Magazinräume aus Lehmziegeln errichtet. Pyramide und Tempel sind ursprünglich von einer Umfassungsmauer umgeben. Südöstlich der Anlage entsteht ein größerer Ziegelbau, der offenbar Werkstätten beherbergen soll.

2579 BC
Snofru
Chufu (Cheops)
Königreich Ägypten

Der König Ägyptens, Snofru, stirbt. Während man nie erfährt, in welcher Pyramide er wohl beigesetzt wird, wird dennoch bekannt, dass 18 Totenpriester damit betraut werden, einen Totenkult um seine Person zu pflegen. Dahschur wird der letzte Ort seiner Verehrung werden. Ein praktizierter Totenkult hat stets auch große wirtschaftliche Bedeutung, da für die Versorgung mit Opfergaben zahlreiche landwirtschaftliche Güter (Domänen) eingerichtet werden. Für Snofru lassen sich 16 solcher Domänen nachweisen. Hinzu kommen noch elf Ortsnamen, die mit dem Namen des Snofru gebildet werden. Nachfolger auf dem Thron wird sein Sohn oder Stiefsohn Cheops, der der Erbauer der berühmten gleichnamigen Pyramide in Gizeh werden wird, eines der Sieben Weltwunder der Antike. Die Mutter des Cheops ist Hetepheres, die anderen Söhne Snofrus sind vermutlich seine Halbbrüder. In den Aufzeichnungen wird jedoch Hetepheres nicht als "Königsmutter", sondern als "leibliche Gottestochter" bezeichnet. Daher wird die Vermutung geäußert, dass Cheops kein leiblicher Sohn des Snofru ist, sondern statt dessen seinen Herrschaftsanspruch über eine fiktive göttliche Abstammung der Mutter legitimiert. Cheops ist verheiratet mit Meritites I., einer Tochter Snofrus und damit entweder seine Schwester oder Halbschwester, sowie mit Henutsen und weiteren namentlich nicht genannten Frauen. Die Söhne Cheops sind Radjedef, Chephren, Babaef I., Hordjedef und Minchaef sowie Kawab. Seine Töchter heißen Hetepheres II und Meresanch II. sowie Chamerernebti I. und Neferetiabet. Cheops befiehlt den Bau der heute unter dessen Namen bekannten Pyramide in Gizeh. Der neue König ist mit Meritites I., einer Tochter Snofrus, sowie mit Henutsen und weiteren namentlich nicht bekannten Frauen verheiratet.

2561 BC
Königreich Ägypten

König Cheops entsendet eine Expedition in das Umfeld der Oase Dachla in der Libyschen Wüste, die der Beschaffung von Pigmenten (farbgebende Substanzen) dient.

2556 BC
Chufu (Cheops)
Die Cheops-Pyramide
Die große Sphinx von Gizeh
Königreich Ägypten

König Cheops von Ägypten stirbt nach 18 Jahren Herrschaft. 73 Totenpriester übernehmen das Amt der Aufrechterhaltung des Totenkults für den Verstorbenen. Diese Tradition kam vor mehr als 20 Jahren auf, als König Snofru starb; ihm wurden allerdings lediglich 18 Totenpriester zugestanden. Neuer König von Ägypten wird der Sohn des Verstorbenen, Radjedef. Weitere Söhne sind Chephren, Babaef I., Hordjedef und Minchaef sowie Kawab. Außerdem sind vier Töchter, Hetepheres II. (sie war Gemahlin ihres Bruders Kawab und wurde nach dessen Tod Frau des Radjedefs, Meresanch II. (Gemahlin des Horbaef) und Chamerernebti I. (Gemahlin des Chephren) sowie Neferetiabet, belegt. Auffällig ist nicht nur, dass die Söhne des Cheops mit dessen Töchtern verheiratet wurden, sondern dass die höchsten Ämter im Reich nur von Mitgliedern der königlichen Familie bekleidet wurden. Den Titel des Wesirs tragen Anchhaf, Chufuchaef I. und Minchaef, möglicherweise auch Kawab; er wird allerdings nur auf einer Statue aus der 19. Dynastie explizit als Wesir bezeichnet. Westlich der Cheops-Pyramide sind mehrere Beamte bestattet, die im Bauwesen beschäftigt waren. Der bedeutendste von ihnen ist Hemiunu, wohl ein Neffe des Cheops. Er bekleidete ebenfalls das Amt des Wesirs und trug außerdem den Titel Vorsteher aller Bauarbeiten des Königs. Er war also der oberste Verantwortliche für den Bau der Cheops-Pyramide und der umliegenden Anlagen. Weitere namentlich bekannte Personen mit leitender Position in der Bauverwaltung sind Iunu, Kaemach, Kanefer und Wepemnofret. Bei diesen weniger hohen Beamten ist keine unmittelbare verwandtschaftliche Beziehung zum Königshaus nachweisbar. Die hier genannten und weitere Grabinhaber, deren Ämter nicht bekannt sind, tragen zwar den Titel Königssohn bzw. Königstochter, jedoch fehlen ihnen weitere Titel, die bei tatsächlichen Prinzen und Prinzessinnen stets vorhanden sind. Es dürfte sich hierbei also nur um reine Rangtitel handeln, die nicht auf eine direkte königliche Abstammung hinweisen. Cheops’ besondere Bekanntheit ist vor allem durch die Cheops-Pyramide in Gizeh begründet, die höchste Pyramide der Welt. Er nannte seine Pyramide Achet Chufu, was Horizont des Cheops bedeutet. Sie wird zu den sieben antiken Weltwundern gezählt. Ihre Seitenlänge beträgt 230 Meter und sie ist bei Fertigstellung ursprünglich 147 Meter hoch. Für ihre Erbauung werden insgesamt circa 2,5 Millionen Steinblöcke verwendet. Als Baumaterial dient hauptsächlich örtlich vorkommender Kalkstein. Für die so genannten Entlastungskammern über der Grabkammer wird auch Granit verwendet. Die Verkleidung der Pyramide besteht anfangs aus weißem Tura-Kalkstein. An der Nordseite befindet sich der ursprüngliche Eingang. Im Inneren befinden sich drei Kammern: Die erste unterhalb der Pyramide im gewachsenen Fels, die zweite (Königinnenkammer) etwas höher im Kernmauerwerk, die dritte mit Sarkophag oberhalb der Großen Galerie. Der Granitsarkophag misst 2,28 × 0,98 × 1,05 Meter. An der Ostseite der Pyramide befindet sich der Totentempel. Östlich und westlich der Pyramide entstanden unter Cheops zwei große Friedhofsanlagen. Auf dem Ostfriedhof befinden sich drei Königinnenpyramiden für die Ehefrauen des Cheops. Die südliche gilt als Pyramide der „Großen Gemahlin“, Königin Henutsen, die mittlere war für Meritites bestimmt, die nördliche gilt als Grabstätte der Königsmutter Hetepheres I.. Eine vierte, kleinere Pyramide dient als Kultpyramide für den König. Ebenfalls im Osten werden mehrere große Mastabas gebaut, in denen die nahen Verwandten des Cheops, vorwiegend seine Söhne und deren Ehefrauen, beerdigt werden sollen. Die westliche Friedhofsanlage besteht aus kleineren Mastabas, deren Besitzer hauptsächlich hohe Beamte sind. Beide Friedhöfe wurden in den folgenden beiden Dynastien weiter genutzt und vergrößert werden. Außerdem werden insgesamt sieben Bootsgruben im Pyramidenbezirk angelegt: Je zwei auf der Ost- und Südseite der Cheopspyramide, eine nahe dem Totentempel und zwei zwischen den Königinnenpyramiden. In den Gruben werden auseinandergenommene Barken aufbewahrt; möglicherweise geht man davon aus, dass die Verstorbenen diese Barken benötigen. Außerdem wurde wahrscheinlich unter Cheops die "Große Sphinx von Gizeh", die mit Abstand berühmteste und größte Sphinx, vollendet. Sie stellt einen liegenden Löwen mit Menschenkopf dar, der von einem Nemes-Kopftuch bedeckt ist. Der Löwenkörper besteht aus Rumpf, Vorder- und Hinterbeinen sowie einem Schwanz, der sich um den Oberschenkel des rechten Hinterbeins windet. Die Sphinx wird 4500 Jahre später noch etwa 73,5 Meter lang (wobei 15 Meter auf die ausgestreckten Vorderbeine entfallen) und 20,2 Meter hoch sein; das Gesicht der Sphinx ist vier Meter breit, der Kopf mit dem Kopftuch sechs Meter; sie wird nur deshalb noch existieren, weil sie die meiste Zeit ihrer Existenz bis auf den Kopf von Sand bedeckt sein wird, was zu ihrer Erhaltung beitragen wird. Die Sphinx wurde aus dem Rest eines Kalksteinhügels gehauen, der als Steinbruch für die Cheops-Pyramide diente. Sie befindet sich dadurch in einer Mulde, die im Laufe der Zeit immer wieder von Flugsand aufgefüllt werden wird. Bei ihrer Fertigstellung ist die Figur vollständig mit rötlicher Ockerfarbe überzogen. Neben der Sphinx wird ein Tempel aus demselben Stein errichtet, der mit dem Taltempel der Chephren-Pyramide fast exakt in einer Linie liegt und über einen ähnlichen Aufbau verfügt. Wozu die Sphinx dient, ist unbekannt. Möglicherweise soll sie das Plateau von Gizeh bewachen. Der deutsche Ägyptologe Herbert Ricke meint, dass die Statue zum Sonnenkult gehört und Harmachis darstellt, eine lokale Form des Sonnengottes Horus. Vielleicht ist die Statue aber auch ein Bild des als Horus dargestellten Pharaos Chephren oder auch ein Abbild des Cheops.

2547 BC
Der Name Djedefre
Chephren
Königreich Ägypten

Nach neun Jahren Herrschaft stirbt König Radjedef von Ägypten, der Sohn des großen Cheops. Seine Pyramide in Abu Roasch wird wahrscheinlich nicht vollendet. Neuer König wird sein jüngerer Bruder Chafre (Chephren), der wie er Sohn des Cheops ist, und der der nächste in der Thronfolge ist, da ein älterer Bruder, Kawab, inzwischen verstorben ist. Ziele des neuen Königs sind der Ausbau von Handelsbeziehungen mit Syrien und Byblos sowie der Bau einer weiteren großen Pyramide in Gizeh. Chephren ist mit seiner Halbschwester Chamerernebte I. verheiratet. Weitere Ehefrauen sind seine Nichte Meresanch III. sowie Persenet und Hekenuhedjet. Aus der Ehe mit Chamerenebti I. hat der neue Pharao bereits eine Tochter namens Chamerenebti II. und einen Sohn namens Menkaure. Die Kinder von Meresanch III. sind die vier Söhne Cheneterka, Duaenre, Nebemachet und Niuserre, eine Tochter namens Schepsetkau und zwei weitere Töchter, deren Namen nicht erhalten sind, bekannt. Aus der Verbindung mit Hekenuhedjet geht ein Sohn namens Sechemkare hervor. Darüber hinaus sind noch weitere Nachkommen des Chephren bezeugt, deren Mütter aber unbekannt sind. Dies sind die Söhne Anchmare, Achre und Iunmin sowie die Töchter Hemetre und Rechetre.

2521 BC
Chephren
Der Name Baka in Hieroglyphen
Königreich Ägypten

König Chephren von Ägypten stirbt nach 26 Jahren Herrschaft. 32 Totenpriester und Beamte sind bezeugt, die sich um den Totenkult für den Verstorbenen kümmern sollen. Die Könige Snofru und Cheops hatten nach ihrem Tod 18 beziehungsweise 73 Totenpriester, die das Amt der Aufrechterhaltung des Totenkultes ausübten. Chephren wird der Nachwelt lediglich durch seine Pyramide in Gizeh bekannt bleiben. Aus der Regierungszeit des Chephren sind sehr wenige hohe Beamte bekannt. Neben dem Palastvorsteher Achethotep, einem Schwiegersohn des Cheops, sind nur Träger des höchsten Beamtentitels, die Wesire, überliefert. Dieses Amt versahen während der 4. Dynastie lediglich Angehörige des Königshauses. Unter Chephren waren dies sein Bruder oder Onkel Anchhaf, sein Bruder Minchaef und sein Cousin Nefermaat II. Auch Chephrens Söhne Anchmare, Duaenre, Iunmin, Nebemachet, Nikaure und Sechemkare bekleideten im späteren Verlauf der 4. Dynastie das Amt des Wesirs. Chephren ließ seine Pyramide, wie schon sein Vater Cheops, auf dem Gizeh-Plateau errichten. Sie hat eine Seitenlänge von 215 Metern und ist mit einer Höhe von 143,5 Metern lediglich drei Meter kleiner als die Cheops-Pyramide, durch ihren etwa zehn Meter höher gelegenen Standort wirkt sie optisch allerdings größer als diese. Als Baumaterial für das Kernmauerwerk diente lokaler Kalkstein, die unterste Reihe der Verkleidung besteht aus Rosengranit, alle weiteren aus Tura-Kalkstein. Die Pyramide war ursprünglich größer geplant und sollte weiter nördlich stehen. Aufgrund der Planänderung hat die Chephren-Pyramide auch zwei Eingänge. Beide liegen auf der Nordseite. Der ältere liegt etwa 30 Meter außerhalb des Bauwerks. Von dort aus führt ein Gang schräg nach unten, von dem westlich ein Raum abzweigt. Der jüngere Eingang liegt in etwa zwölf Meter Höhe an der Nordwand. Von dort aus führt zunächst ein Gang nach unten, der dann auf Höhe der Pyramidenbasis horizontal verläuft und sich wenig später mit dem unteren Gang vereinigt. Die Grabkammer liegt zentral am Boden der Pyramide. Der Granitsarkophag misst 2,64 × 1,07 × 0,97 Meter. Südlich von Chephrens Grabmal steht eine kleine Kultpyramide, die als symbolisches Grab für die Ka-Seele des verstorbenen Pharao dient. Im Osten liegt der Totentempel, in dessen Nachbarschaft fünf Bootsgruben entdeckt wurden. Der Totentempel ist durch einen Aufweg mit dem Taltempel verbunden, der von allen Heiligtümern des Alten Reiches den besten Erhaltungszustand aufweist. Während der Regierungszeit des Chephren entstanden in Gizeh auch mehrere neue Friedhöfe. Südlich des Totentempels erstreckt sich ein Steinbruch, aus dem sowohl Cheops als auch Chephren Baumaterial für ihre Pyramiden bezogen und in dem Letzterer für seine Frauen und Söhne Felsgräber anbringen ließ. Für einen seiner Söhne, Nebemachet, scheint offenbar ursprünglich ein Felsgrab westlich der Chephren-Pyramide angelegt worden zu sein, das aber später zugunsten eines Grabes nahe bei den anderen Familienangehörigen aufgegeben wurde. Östlich des königlichen Friedhofes entstand eine zentrale Begräbnisstätte, auf welcher zahlreiche Beamtengräber errichtet wurden und das in den folgenden Dynastien massiv erweitert werden wird. Nachfolger des verstorbenen Königs auf dem Thron wird Bicheris, dessen Eigenname Baka überliefert ist.

2514 BC
Der Name Baka in Hieroglyphen
Menkaure
Königreich Ägypten

Nach etwa sieben Jahren Herrschaft stirbt König Bicheris (Baka). Die unvollendete Pyramide von Zaujet el-Arjan wird ihm zugeordnet. Ihre Grundfläche beträgt 200 mal 200 Meter. In einem mit Granitblöcken gepflasterten Fundament wird er in einem Sarkophag bestattet, der in einem 21 Meter tiefen Schacht eingelassen wird. Sein Bruder Menkaure (griechisch: Mykerinos), Sohn von Pharao Chephren und der Chamerernebti I., wird neuer König von Ägypten. Die einzige bekannte Gemahlin des neuen Königs ist Chamerernebti II., möglicherweise seine leibliche Schwester. Das einzige bekannte Kind der Beiden ist Prinz Chuenre, der bereits im Kindesalter verstorben ist. Menkaure lässt sofort nach Herrschaftsantritt den Bau seiner Pyramide in Gizeh beginnen.

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