Israel 1900 BC

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ISRAEL

Die biblische Geschichte von Abraham bis Mose (IV. Teil)

1900 - 1851 BC

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Die Lebenszeiten der Menschen der Bibel nach deren Überlieferung
Geburt Name Ende des irdischen Lebens Alter
2387 BC Peleg ben Eber 1849 BC 538 Jahre
2066 BC Isaak ben Abraham 1886 BC 180 Jahre
2006 BC Jakob ben Isaak, seit 1909 BC Israel 1859 BC 147 Jahre
1921 BC Ruben ben Jakob nach 1822 BC > 100 Jahre
1920 BC Simeon ben Jakob nach 1821 BC > 100 Jahre
1919 BC Levi ben Jakob 1782 BC 137 Jahre
1919 BC Dan ben Jakob nach 1820 BC > 100 Jahre
1918 BC Juda ben Jakob nach 1819 BC > 100 Jahre
1918 BC Naphtali ben Jakob nach 1819 BC > 100 Jahre
1917 BC Gad ben Jakob nach 1818 BC > 100 Jahre
1916 BC Asser ben Jakob nach 1817 BC > 100 Jahre
1916 BC Isaschar ben Jakob nach 1817 BC > 100 Jahre
1915 BC Sebulon ben Jakob nach 1816 BC > 100 Jahre
1915 BC Josef ben Jakob 1805 BC 110 Jahre
1903 BC Benjamin ben Jakob nach 1805 BC ca. 100 Jahre
Fortlaufende Ereignisse
um 1900 BC
Land Kanaan'
Seit etwa zehn Jahren lebt Jakob, der von Gott im Jahre 1909 BC den Namen "Israel" erhielt, mit seiner großen Familie in der Nähe der Stadt Sichem, von deren Stadtbewohnern er ein Stück Land erwarb. Es hat sich ein friedliches Nebeneinander entwickelt, in dem es auch Begegnungen zwischen den Menschen in und außerhalb der Stadt gibt. Dina, seine einzige Tochter, bewegt sich wie bereits ihre Mutter und ihre Großmutter unverschleiert zwischen dem von Israel gegründeten "Vorort" und der Stadt. Sie ist nun etwa 17 Jahre alt und sucht Kontakt zu gleichaltrigen Mädchen. Dabei fällt sie dem jungen Sichem, einem Sohn des Hiwiters und Stadtfürsten Hamor, auf. Die Hiwiter sind Kanaanäer und eine große Gruppe der gemischten Bevölkerung der Stadt Sichem. Der Sohn Hamors, der wie die Stadt den Namen Sichem trägt, vergewaltigt Dina und nimmt ihr anschließend ihre Bewegungsfreiheit, da sie so lange in seinem Haus festgehalten werden soll, bis ihre Eltern in eine Heirat Dinas mit ihrem Vergewaltiger einwilligen. Nicht erst seit es in der Bibel aufgeschrieben wurde, sondern bereits 500 Jahre zuvor, gilt es unter den Kanaanitern als Gesetz, dass ein Vergewaltiger seine Tat mit dem Tode büßen muss und das Mädchen ungestraft bleibt. In der Bibel wird dieses Gesetz später in abgemilderter Form Anwendung finden und diese Straftat durch eine Heirat des Mädchens "gesühnt" werden können; dieses Gesetz ist zu diesem Zeitpunkt in Kanaan unbekannt. Sichem bittet, weil angeblich sein Herz an Dina hängt, seinen Vater, den Stadtfürsten, um Vermittlung. Die Geschichte und ihr grausames Ende wird ausführlich im 1. Buch Mose in Kapitel 34 beschrieben (mit Versangaben):

1 Und Dina, die Tochter Leas, die sie dem Jakob geboren hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen.
2 Da sah Sichem sie, der Sohn des Hewiters Hamor, des Fürsten des Landes; und er nahm sie und legte sich zu ihr und tat ihr Gewalt an.
3 Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs, und er liebte das Mädchen und redete zum Herzen des Mädchens.
4 Und Sichem sagte zu seinem Vater Hamor: Nimm mir dieses Mädchen zur Frau!
5 Und Jakob hatte gehört, dass er seine Tochter Dina entehrt hatte, seine Söhne aber waren mit seinem Vieh auf dem Feld; so schwieg Jakob, bis sie kamen.
6 Und Hamor, der Vater Sichems, kam heraus zu Jakob, um mit ihm zu reden.
7 Und die Söhne Jakobs kamen vom Feld. Als sie [aber davon] hörten, fühlten sich die Männer gekränkt und wurden sehr zornig, weil er eine Schandtat in Israel verübt hatte, bei der Tochter Jakobs zu liegen. Denn so [etwas] hätte nicht geschehen dürfen.
8 Und Hamor redete mit ihnen und sagte: Mein Sohn Sichem - seine Seele hängt an eurer Tochter. Gebt sie ihm doch zur Frau,
9 und verschwägert euch mit uns: gebt uns eure Töchter, und nehmt euch unsere Töchter;
10 und bleibt bei uns wohnen, und das Land soll [offen] vor euch liegen! Bleibt, verkehrt darin, und macht euch darin ansässig!
11 Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Lasst mich Gunst finden in euren Augen! Was ihr mir sagt, will ich geben.
12 Legt mir sehr viel auf als Heiratsgeld und als Geschenk, ich will es geben, so wie ihr [es] mir sagt; nur gebt mir das Mädchen zur Frau!
13 Da antworteten die Söhne Jakobs dem Sichem und seinem Vater Hamor mit Hinterlist und redeten, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte;
14 und sie sagten zu ihnen: Wir können das nicht tun, unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann geben, denn das wäre eine Schande für uns.
15 Nur unter der [Bedingung] wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr werdet wie wir, indem sich alles Männliche bei euch beschneiden lässt;
16 dann wollen wir euch unsere Töchter geben und uns eure Töchter nehmen, und wir wollen bei euch wohnen bleiben und zu einem Volk werden.
17 Wenn ihr aber nicht auf uns hört, euch beschneiden zu lassen, dann nehmen wir unsere Tochter und ziehen weg.
18 Und ihre Worte waren gut in den Augen Hamors und in den Augen Sichems, des Sohnes Hamors.
19 Und der junge Mann zögerte nicht, dies zu tun, denn er hatte Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er genoss mehr Ansehen als alle im Haus seines Vaters.
20 Und Hamor und sein Sohn Sichem kamen in das Tor ihrer Stadt, und sie redeten zu den Männern ihrer Stadt und sagten:
21 Diese Männer sind friedlich gegen uns [gesinnt], so mögen sie im Land wohnen bleiben und darin verkehren; und das Land, siehe, nach beiden Seiten ausgedehnt [liegt es] vor ihnen. Wir wollen uns ihre Töchter als Frauen nehmen und ihnen unsere Töchter geben.
22 Nur unter der [Bedingung] wollen die Männer uns zu Willen sein, bei uns zu wohnen [und] ein Volk [mit uns] zu werden, dass sich bei uns alles Männliche beschneiden lässt, so wie sie beschnitten sind.
23 Ihre Herden und ihr Besitz und all ihr Vieh, werden die nicht uns gehören? Nur lasst uns ihnen zu Willen sein, und sie werden bei uns wohnen.
24 Da hörten auf Hamor und auf seinen Sohn Sichem alle, die zum Tor seiner Stadt [ein- und] ausgingen. So liess sich alles Männliche beschneiden, alle die zum Tor seiner Stadt [ein- und] ausgingen.
25 Und es geschah am dritten Tag, als sie in Schmerzen waren, da nahmen die beiden Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, jeder sein Schwert und kamen ungehindert gegen die Stadt und erschlugen alles Männliche.
26 Auch Hamor und seinen Sohn Sichem erschlugen sie mit der Schärfe des Schwertes und nahmen Dina aus dem Haus Sichems und gingen davon.
27 Die Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil sie ihre Schwester entehrt hatten.
28 Ihre Schafe und ihre Rinder und ihre Esel und [alles], was in der Stadt und was auf dem Feld war, nahmen sie;
29 und all ihr Vermögen und alle ihre Kinder und ihre Frauen führten sie weg und plünderten auch alles, was in den Häusern war.
30 Da sagte Jakob zu Simeon und Levi: Ihr habt mich ins Unglück gebracht, indem ihr mich stinkend macht bei den Bewohnern des Landes, bei den Kanaanitern und bei den Perisitern. Ich aber bin ein geringes Häuflein. Wenn sie sich gegen mich versammeln, werden sie mich schlagen, und ich werde vernichtet, ich und mein Haus.
31 Sie aber sagten: Durfte er unsere Schwester wie eine Hure behandeln?

Simeon und Levi, die beiden Brüder Dinas, sind etwa 20 und 19 Jahre alt, als sie die Vergewaltigung ihrer Schwester blutig an den Einwohnern der Stadt Sichem rächen. Ihr Vater Israel bekommt nach diesem Massaker an der Bevölkerung Angst vor den Bewohnern des Landes. Gott schickt ihn mit seiner gesamten Familie nach Bet-El, wo er ihn abermals segnet und seinen neuen Namen ("Israel") bestätigt. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 35 (mit Versangaben):

1 Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, zieh hinauf nach Bethel und wohne dort, und mache dort einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest! 2 Da sagte Jakob zu seinem Haus und zu allen, die bei ihm waren: Schafft die fremden Götter weg, die in eurer Mitte sind, reinigt euch, und wechselt eure Kleider! 3 Dann wollen wir uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, dort werde ich dem Gott einen Altar machen, der mir am Tag meiner Not geantwortet hat und der mit mir gewesen ist auf dem Weg, den ich gegangen bin. 4 Und sie gaben Jakob alle fremden Götter, die in ihrer Hand waren, und die Ringe, die an ihren Ohren [hingen], und Jakob vergrub sie unter der Terebinthe, die bei Sichem ist. 5 Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, so dass sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten. 6 So kam Jakob nach Lus, das im Land Kanaan [liegt], das ist Bethel, er und alles Volk, das bei ihm war. 7 Und er baute dort einen Altar und nannte den Ort El-Bethel; denn dort hatte Gott sich ihm geoffenbart, als er vor seinem Bruder floh. 8 Und Debora, die Amme Rebekkas, starb, und sie wurde unterhalb von Bethel begraben unter der Eiche; und er gab ihr den Namen Allon Bachut. 9 Und Gott erschien dem Jakob noch einmal, als er aus Paddan-Aram kam, und segnete ihn. 10 Und Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob. Dein Name soll nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein! So gab er ihm den Namen Israel. 11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige, sei fruchtbar und mehre dich; eine Nation und eine Schar von Nationen soll aus dir entstehen, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorkommen! 12 Und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, dir will ich es geben, und deinen Nachkommen nach dir will ich das Land geben. 13 Und Gott fuhr von ihm auf an dem Ort, an dem er mit ihn geredet hatte. 14 Und Jakob richtete einen Gedenkstein auf an dem Ort, an dem er mit ihm geredet hatte, ein Denkmal aus Stein, und spendete darauf ein Trankopfer und goss Öl darauf. 15 Und Jakob gab dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bethel.

Auf dem Weg nach Mamre, dem Wohnsitz seines Vaters Isaak, der inzwischen 163 Jahre alt ist, wird Israels jüngster Sohn, Benjamin, geboren. Dies geschieht in der Nähe des später dort erbauten Bethlehem. Seine Mutter Rahel stirbt bei der Geburt. Israel ist 106 Jahre alt, als sein letztes Kind geboren wird. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose in Kapitel 35 (mit Versangaben):

16 Und sie brachen von Bethel auf. Und es war noch eine Strecke Landes, um nach Efrata zu kommen, da gebar Rahel; und sie hatte es schwer mit ihrem Gebären.
17 Und es geschah, als sie es schwer hatte mit ihrem Gebären, da sagte die Hebamme zu ihr: Fürchte dich nicht, denn auch der wird dir ein Sohn!
18 Und es geschah, als ihre Seele ausging - denn sie musste sterben -, da gab sie ihm den Namen Ben-Oni; sein Vater aber nannte ihn Ben-Jamin.
19 Und Rahel starb und wurde begraben am Weg nach Efrata, das ist Bethlehem.
20 Und Jakob richtete über ihrem Grab einen Gedenkstein auf, das ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag.
21 Und Israel brach auf und schlug sein Zelt auf jenseits von Migdal-Eder.

Die plötzliche Abreise aus Sichem aufgrund des von Israels Söhnen angezettelten Massakers unter der dortigen Bevölkerung war sicherlich der Gesundheit der hochschwangeren Rahel abträglich. Das Letzte, das sie im Leben erleben darf, ist die Erfüllung ihrer Bitte an Gott, dass zu ihrem Erstgeborenen Josef noch ein weiterer Sohn hinzukommen möge. Unter der schmerzhaften Geburt nennt sie den Namen, den das Kind tragen soll: Ben-Oni, was so viel bedeutet wie "Schmerzenskind". Da besonders in den Zeiten des Alten Testamentes durch eine Namensgebung eine Hoffnung oder ein Fluch ausgedrückt werden kann, setzt sich Israel über den letzten Wunsch Rahels hinweg und kehrt den Sinn des Namens um: Aus Ben-Oni, dem "Schmerzenskind" wird "Ben-jamin", das "Glückskind". Der berühmteste Spross aus dem Stamm Benjamin wird zwei Jahrtausende später der Apostel Paulus sein. Über die weiteren Ereignisse in Migdal berichtet die Bibel im 1. Buch Mose in Kapitel 35 (mit Versangaben):

22 Und es geschah, als Israel in jenem Land wohnte, ging Ruben hin und lag bei Bilha, der Nebenfrau seines Vaters. Und Israel hörte es. Die Söhne Jakobs waren zwölf:
23 Die Söhne Leas: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, und Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon.
24 Die Söhne Rahels: Josef und Benjamin.
25 Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels: Dan und Naftali.
26 Und die Söhne Silpas, der Magd Leas: Gad und Asser. Das sind die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden.

In allen Völkern des Vorderen Orients sind seit jeher sexuelle Kontakte zwischen einer Frau des Vaters mit einem Sohn des Vaters nicht erlaubt. Obwohl Bilha als "Nebenfrau" und Leibmagd der Rahel eher eine Sklavin als eine gleichberechtigte Ehefrau Israels ist, wird der sexuelle Umgang zwischen ihr und ihrem Stiefsohn als eine Art "Todsünde" angesehen. Das Motiv Rubens ist allerdings nicht die Leidenschaft, sondern Berechnung: Er will dadurch demonstrieren, dass nur er Anspruch darauf hat, nach dem Tod seines Vaters der Häuptling der Sippe zu werden, indem er sein "Recht als Erstgeborener" unwiderruflich festschreiben will. Ruben befürchtet, dass Israel das Erstgeburtsrecht auf die Söhne seiner verstorbenen Lieblingsfrau Rahel legen könnte und die Kinder von den Frauen, die er nicht oder weniger liebt, übergehen könnte. Jakob ist wegen der Tat seines Erstgeborenen entsetzt, schweigt jedoch vorerst. Er wird aber später in seinem Testament darauf eingehen. Schließlich kommt Israel nach Hebron, wo sein Vater Isaak immer noch lebt. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose in Kapitel 35 (mit Versangaben):

27 Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, nach Kirjat-Arba, das ist Hebron, wo Abraham und Isaak sich als Fremde aufgehalten hatten.

1898 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Israel ist inzwischen 108 Jahre alt. Seine Söhne kümmern sich im Wesentlichen um die Herden und um die Versorgung der großen Familie mit den Angestellten. Durch die Tatsache, dass Israel (Jakob) regelmäßig die Söhne von seiner geliebten, bereits verstorbenen Frau Rahel den Kindern seiner anderen Frauen bevorzugte, hat große Spannungen zwischen den Söhnen Rahels auf der einen und den Söhnen der anderen Frauen auf der anderen Seite erzeugt. Dies führt dazu, dass der 17 Jahre alte Josef, der als Liebling seines Vaters gilt, seine Brüder bei ihrem gemeinsamen Vater verleumdet und daraufhin von ihnen als Sklave nach Ägypten verkauft wird. Dort kommt er in den Besitz von Potifar, dem Befehlshaber der Leibwache des Pharao. Hierüber lesen wir im 1. Buch Mose im 37. Kapitel (mit Versangaben):

1 Und Jakob wohnte im Land der Fremdlingsschaft seines Vaters, im Land Kanaan.
2 Dies ist die Geschichte Jakobs: Josef, siebzehn Jahre alt, war als Hirte mit seinen Brüdern bei den Schafen - als er [noch] ein Junge war -, mit den Söhnen Bilhas und mit den Söhnen Silpas, der Frauen seines Vaters. Und Josef hinterbrachte ihrem Vater die üble Nachrede über sie.
3 Und Israel liebte Josef mehr als all seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war; und er machte ihm einen bunten Leibrock. 4 Als aber seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, da hassten sie ihn und konnten ihn nicht [mehr] grüßen.
5 Und Josef hatte einen Traum, den erzählte er seinen Brüdern; da hassten sie ihn noch mehr.
6 Und er sagte zu ihnen: Hört doch diesen Traum, den ich gehabt habe:
7 Siehe, wir banden Garben mitten auf dem Feld, und siehe, meine Garbe richtete sich auf und blieb auch aufrecht stehen; und siehe, eure Garben stellten sich ringsum auf und verneigten sich vor meiner Garbe.
8 Da sagten seine Brüder zu ihm: Willst du etwa König über uns werden, willst du gar über uns herrschen? Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und wegen seiner Reden.
9 Und er hatte noch einen anderen Traum, auch den erzählte er seinen Brüdern und sagte: Siehe, noch einen Traum hatte ich, und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder.
10 Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern. Da schalt ihn sein Vater und sagte zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du gehabt hast? Sollen wir etwa kommen, ich und deine Mutter und deine Brüder, um uns vor dir zur Erde niederzubeugen?
11 Und seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn; aber sein Vater bewahrte das Wort.
12 Und seine Brüder gingen fort, um die Schafe ihres Vaters bei Sichem zu weiden.
13 Da sagte Israel zu Josef: Weiden nicht deine Brüder bei Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden! Er aber sagte zu ihm: Hier bin ich.
14 Da sagte er zu ihm: Geh doch hin, sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder und nach dem Wohlergehen der Schafe, und bring mir Antwort. So sandte er ihn aus dem Tal von Hebron, und er kam nach Sichem.
15 Da fand ihn ein Mann, und siehe, er irrte auf dem Feld umher; und der Mann fragte ihn: Was suchst du?
16 Und er sagte: Ich suche meine Brüder. Teile mir doch mit, wo sie weiden!
17 Da sagte der Mann: Sie sind von hier aufgebrochen, denn ich hörte sie sagen: `Lasst uns nach Dotan gehen!' Da ging Josef seinen Brüdern nach und fand sie bei Dotan.
18 Als sie ihn von ferne sahen und bevor er sich ihnen genähert hatte, da ersannen sie gegen ihn den Anschlag, ihn zu töten.
19 Und sie sagten einer zum andern: Siehe, da kommt dieser Träumer!
20 So kommt nun und lasst uns ihn erschlagen und ihn in eine der Zisternen werfen, und wir wollen sagen: Ein böses Tier hat ihn gefressen! Dann werden wir sehen, was aus seinen Träumen wird.
21 Als Ruben [das] hörte, wollte er ihn aus ihrer Hand retten und sagte: Lasst uns [ihn] nicht totschlagen!
22 Und Ruben sagte zu ihnen: Vergiesst nicht Blut, werft ihn in diese Zisterne, die in der Wüste ist, aber legt nicht Hand an ihn! [Das sagte er], damit er ihn aus ihrer Hand errettete, um ihn zu seinem Vater zurückzubringen.
23 Und es geschah, als Josef zu seinen Brüdern kam, da zogen sie Josef seinen Leibrock aus, den bunten Leibrock, den er anhatte.
24 Und sie nahmen ihn und warfen ihn in die Zisterne; die Zisterne aber war leer, es war kein Wasser darin.
25 Dann setzten sie sich, um zu essen. Und sie erhoben ihre Augen und sahen: und siehe, eine Karawane von Ismaelitern kam von Gilead her; und ihre Kamele trugen Tragakant und Balsamharz und Ladanum; sie zogen hin, um es nach Ägypten hinabzubringen.
26 Da sagte Juda zu seinen Brüdern: Was für ein Gewinn ist es, dass wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut zudecken?
27 Kommt, lasst uns ihn an die Ismaeliter verkaufen; aber unsere Hand sei nicht an ihm, denn unser Bruder, unser Fleisch ist er! Und seine Brüder hörten [darauf].
28 Da kamen midianitische Männer vorüber, Händler, und sie zogen [ihn] heraus und holten Josef aus der Zisterne herauf. Und sie verkauften Josef an die Ismaeliter für zwanzig Silber[-Schekel]. Und sie brachten Josef nach Ägypten.
29 Als nun Ruben zur Zisterne zurückkam, und siehe, Josef war nicht in der Zisterne, da zerriss er seine Kleider.
30 Und er kehrte zu seinen Brüdern zurück und sagte: Der Junge ist nicht [mehr] da! Ich aber, wohin soll ich [jetzt] gehen?
31 Da nahmen sie den Leibrock Josefs und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Leibrock in das Blut.
32 Dann schickten sie den bunten Leibrock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Das haben wir gefunden. Untersuche doch, ob es der Leibrock deines Sohnes ist oder nicht!
33 Da untersuchte er ihn und sagte: Der Leibrock meines Sohnes! Ein böses Tier hat ihn gefressen; zerrissen, zerrissen ist Josef!
34 Und Jakob zerriss seine Kleider und legte Sacktuch um seine Hüften, und er trauerte um seinen Sohn viele Tage.
35 Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten; er aber weigerte sich, sich trösten zu lassen, und sagte: [Nein], sondern in Trauer werde ich zu meinem Sohn in den Scheol hinabfahren. So beweinte ihn sein Vater.
36 Und die Midianiter verkauften ihn nach Ägypten, an Potifar, einen Kämmerer des Pharao, den Obersten der Leibwächter.


Land Kanaan
Juda trennt sich von seinen Brüdern und zieht nach Adullam, 26 Kilometer westlich von Jerusalem, wo er eine Kanaaniterin heiratet. Die Bibel berichtet im 1. Buch Mose Kapitel 38 darüber (mit Versangaben):

1 Und es geschah in jener Zeit, dass Juda von seinen Brüdern hinabzog und zu einem Mann von Adullam einkehrte, dessen Name war Hira.
2 Dort sah Juda die Tochter eines kanaanitischen Mannes, mit Namen Schua; und er nahm sie [zur Frau] und ging zu ihr ein.
3 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, dem gab er den Namen Er.

1896 BC
Land Kanaan

Juda, der seine Familie um seinen Vater Israel verlassen hat und nach Adullam gezogen ist, wird Vater eines zweiten Sohnes und gibt ihm den Namen Onan.


Land Kanaan / Königreich Ägypten
Josef ben Jakob, der vor zwei Jahren von seinen Brüdern als Sklave nach Ägypten verkauft wurde, hat inzwischen das Vertrauen seines Herrn Potifar, dem Befehlshaber der Leibwache des Pharaos, gewonnen, der ihm die Aufsicht über sein Hauswesen überträgt. Später vertraut er ihm sogar die Verwaltung seines gesamten Besitzes an. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose Kapitel 39 (mit Versangaben):

1 Und Josef war nach Ägypten hinabgeführt worden. Und Potifar, ein Kämmerer des Pharao, der Oberste der Leibwächter, ein Ägypter, kaufte ihn aus der Hand der Ismaeliter, die ihn dorthin hinabgeführt hatten.
2 Der HERR aber war mit Josef, und er war ein Mann, dem alles gelang; und er blieb im Haus seines ägyptischen Herrn.
3 Als nun sein Herr sah, dass der HERR mit ihm war und dass der HERR alles, was er tat, in seiner Hand gelingen ließ,
4 da fand Josef Gunst in seinen Augen, und er bediente ihn [persönlich]. Und er bestellte ihn über sein Haus, und alles, was er besaß, gab er in seine Hand.
5 Und es geschah, seitdem er ihn über sein Haus bestellt hatte und über alles, was er besaß, da segnete der HERR das Haus des Ägypters um Josefs willen; und der Segen des HERRN war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld.
6 Und er überließ alles, was er hatte, der Hand Josefs und kümmerte sich bei ihm um gar nichts, außer um das Brot, das er aß. Josef aber war schön von Gestalt und schön von Aussehen.

1889 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Josef ben Jakob ist immer noch Sklave des Potifar, des mächtigen Befehlshabers über die Leibwache des Pharao, dessen gesamten Besitz er seit Jahren verwaltet. Die Ehefrau des Potifar versucht, den 26jährigen Sklaven zu verführen. Als ihr das nicht gelingt, verleumdet sie ihn bei ihrem Gatten, der ihn ins Gefängnis werfen lässt. Allerdings sorgt er dafür, dass Josef in ein Spezialgefängnis für ehemalige königliche Beamte kommt. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 39. Kapitel (mit Versangaben):

7 Und es geschah nach diesen Dingen, da warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Josef und sagte: Liege bei mir!
8 Er aber weigerte sich und sagte zu der Frau seines Herrn: Siehe, mein Herr kümmert sich um nichts bei mir im Haus; und alles, was er besitzt, hat er in meine Hand gegeben.
9 Er [selbst] ist in diesem Haus nicht größer als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, weil du seine Frau bist. Wie sollte ich dieses große Unrecht tun und gegen Gott sündigen?
10 Und es geschah, obwohl sie Tag für Tag auf Josef einredete, hörte er nicht auf sie, bei ihr zu liegen, mit ihr [zusammen] zu sein.
11 Da geschah es an einem solchen Tag, dass er ins Haus kam, um sein Geschäft zu besorgen, als [gerade] kein Mensch von den Leuten des Hauses dort im Haus war,
12 da ergriff sie ihn bei seinem Kleid und sagte: Liege bei mir! Er aber ließ sein Kleid in ihrer Hand, floh und lief hinaus.
13 Und es geschah, als sie sah, dass er sein Kleid in ihrer Hand gelassen hatte und hinausgeflohen war,
14 da rief sie die Leute ihres Hauses und sagte zu ihnen: Seht, er hat uns einen hebräischen Mann hergebracht, Mutwillen mit uns zu treiben. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, aber ich habe mit lauter Stimme gerufen.
15 Und es geschah, als er hörte, dass ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Kleid neben mir und floh und lief hinaus.
16 Und sie ließ sein Kleid neben sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam.
17 Da redete sie zu ihm mit denselben Worten: Der hebräische Sklave, den du uns hergebracht hast, ist zu mir gekommen, um Mutwillen mit mir zu treiben;
18 und es geschah, als ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Kleid neben mir und floh hinaus.
19 Und es geschah, als sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie zu ihm redete, indem sie sagte: Nach diesen Worten hat mir dein Sklave getan, da entbrannte sein Zorn.
20 Und Josefs Herr nahm ihn und legte ihn ins Gefängnis, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs gefangen lagen; und er war dort im Gefängnis.

1888 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Josef ben Jakob verbringt sein zweites Jahr im Gefängnis für königliche Beamte des Pharao. Hier gewinnt der das Vertrauen des Gefängnisverwalters und merkt, dass Gott ihm sogar innerhalb des Gefängnisses Gelingen in allen seinen Arbeiten schenkt. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 39. Kapitel (mit Versangaben):

21 Der HERR aber war mit Josef und wandte sich ihm [in] Treue zu und gab ihm Gunst in den Augen des Obersten des Gefängnisses.
22 Und der Oberste des Gefängnisses übergab alle Gefangenen, die im Gefängnis waren, der Hand Josefs; und alles, was man dort tat, das veranlasste er.
23 Der Oberste des Gefängnisses sah nicht nach dem Geringsten, das unter seiner Hand war, weil der HERR mit ihm war; und was er tat, ließ der HERR gelingen.

1887 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Josef ben Jakob, der das dritte Jahr im Gefängnis in Ägypten sitzt, deutet die Träume von zwei hohen Beamten des Pharao, die selbst dort einsitzen. Seine Hoffnung, für die richtige Deutung der Träume die Freiheit zu erlangen, erfüllen sich allerdings noch nicht. Diese Begebenheit berichtet die Bibel im 1. Buch Mose im 40. Kapitel (mit Versangaben):

1 Und es geschah nach diesen Dingen, da versündigten sich der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten.
2 Und der Pharao wurde zornig über seine beiden Kämmerer, über den Obersten der Mundschenke und über den Obersten der Bäcker;
3 und er gab sie in Gewahrsam, in das Haus des Obersten der Leibwächter, ins Gefängnis, an den Ort, wo Josef gefangen lag.
4 Und der Oberste der Leibwächter gab ihnen Josef bei, und er bediente sie; und sie waren eine Zeitlang in Gewahrsam.
5 Und sie hatten beide einen Traum, jeder seinen Traum in einer Nacht, jeder mit einer [besonderen] Deutung seines Traumes, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die im Gefängnis gefangen lagen.
6 Als Josef am Morgen zu ihnen kam und sie sah, siehe, da waren sie traurig.
7 Und er fragte die Kämmerer des Pharao, die mit ihm im Haus seines Herrn in Gewahrsam waren: Warum sind eure Gesichter heute so traurig?
8 Da sagten sie zu ihm: Wir haben einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute. Da sagte Josef zu ihnen: Sind die Deutungen nicht Gottes [Sache]? Erzählt mir doch!
9 Da erzählte der Oberste der Mundschenke dem Josef seinen Traum und sagte zu ihm: In meinem Traum, siehe, da war ein Weinstock vor mir
10 und an dem Weinstock drei Ranken; und sowie er [Knospen] trieb, kam sein Blütenstand hervor [und] seine Traubenkämme reiften zu Trauben.
11 Und der Becher des Pharao war in meiner Hand, und ich nahm die Trauben und presste sie in den Becher des Pharao aus und gab den Becher in die Hand des Pharao.
12 Da sagte Josef zu ihm: Das ist seine Deutung: Die drei Ranken, sie [bedeuten] drei Tage.
13 Noch drei Tage, dann wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in deine Stellung einsetzen, und du wirst den Becher des Pharao in seine Hand geben nach der früheren Weise, als du sein Mundschenk warst.
14 Aber denke an mich bei dir, wenn es dir gut geht, und erweise doch Treue an mir, und erwähne mich beim Pharao, und bring mich aus diesem Haus heraus!
15 Denn gestohlen bin ich aus dem Land der Hebräer, und auch hier habe ich gar nichts getan, dass sie mich in den Kerker gesetzt haben.
16 Als nun der Oberste der Bäcker sah, dass er gut gedeutet hatte, sagte er zu Josef: Auch ich [sah] in meinem Traum, und siehe, drei Körbe mit Weißbrot waren auf meinem Kopf
17 und im obersten Korb allerlei Esswaren des Pharao, Backwerk, und die Vögel fraßen sie aus dem Korb auf meinem Kopf weg.
18 Da antwortete Josef und sagte: Das ist seine Deutung: Die drei Körbe, sie [bedeuten] drei Tage.
19 Noch drei Tage, dann wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an ein Holz hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir wegfressen.
20 Und es geschah am dritten Tag, dem Geburtstag des Pharao, da machte er für all seine Knechte ein Mahl; und er erhob das Haupt des Obersten der Mundschenke und das Haupt des Obersten der Bäcker unter seinen Knechten.
21 Und er setzte den Obersten der Mundschenke wieder in sein Schenkamt ein, dass er den Becher in die Hand des Pharao gab.
22 Den Obersten der Bäcker aber ließ er hängen, so wie es ihnen Josef gedeutet hatte.
23 Aber der Oberste der Mundschenke dachte nicht [mehr] an Josef und vergaß ihn.

1886 BC
Land Kanaan

Isaak, derzeit der älteste Mensch der Welt, stirbt im alter von 180 Jahren in Hebron und wird von seinen Söhnen Esau und Jakob (Israel) in der Höhe Machpela begraben, wo schon Abraham und Sara ihre letzte Ruhe gefunden haben. Hierüber berichtet die Bibel im 1. Buch Mose im 49. Kapitel (mit Versangaben):

29 Und er (Isaak) befahl ihnen und sagte zu ihnen: Bin ich versammelt zu meinem Volk, dann begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem Feld des Hethiters Efron [liegt];
30 in der Höhle, die auf dem Feld Machpela gegenüber von Mamre ist, im Land Kanaan, [auf] dem Feld, das Abraham von dem Hethiter Efron zum Erbbegräbnis gekauft hat.
31 Dort haben sie Abraham begraben und seine Frau Sara; dort haben sie Isaak begraben und seine Frau Rebekka; und dort habe ich Lea begraben. 32 Das Feld und die Höhle, die darauf ist, sind Besitz, [gekauft] von den Söhnen Heth.
33 Und als Jakob damit geendet hatte, seinen Söhnen Befehle zu geben, zog er seine Füße aufs Bett herauf und verschied und wurde zu seinen Völkern versammelt.

Nach dem Begräbnis trennt sich Esau friedlich von seinem Bruder Jakob und lässt sich endgültig in einem Land außerhalb Kanaans nieder. Er wird fortan im Gebirge Seir südöstlich des Toten Meeres leben. Durch den Tod Isaaks verändert sich die Stellung Jakobs wesentlich, da er nun der Patriarch der Familie ist. Er erbt nicht nur den großen Besitz Isaaks, sondern wird auch der Erbe des Bundessegens Gottes. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 36. Kapitel (mit Versangaben):

6 Und Esau nahm seine Frauen, seine Söhne und seine Töchter und alle Seelen seines Hauses und seine Herden und all sein Vieh und all sein Besitztum, das er im Land Kanaan erworben hatte, und zog in ein Land, von seinem Bruder Jakob hinweg.
7 Denn ihre Habe war zu gross, um beieinander zu wohnen, und das Land ihrer Fremdlingschaft konnte sie wegen [der Menge] ihrer Herden nicht tragen.
8 So ließ sich Esau auf dem Gebirge Seir nieder. Esau, das ist Edom.
9 Dies ist die Geschlechterfolge Esaus, des Vaters von Edom, auf dem Gebirge Seir.
10 Dies sind die Namen der Söhne Esaus: Elifas, der Sohn Adas, der Frau Esaus; Reguel, der Sohn Basemats, der Frau Esaus.

1885 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Josef verbringt sein fünftes Jahr im Spezialgefängnis für ehemalige königliche Beamte des Pharao in Ägypten, als der Pharao durch einen Traum sehr beunruhigt wird und keine Deuter für seinen Traum findet. Erst jetzt erinnert sich der Mundschenk des Pharao an Josef. Der 30jährige Mann wird aus dem Gefängnis geholt und kann durch gottgegebene Weisheit die Träume deuten. Seine Ratschläge, die er sogleich dem Pharao geben darf, findet dieser so gut, dass er ihn spontan zum zweiten Mann in Ägypten gleich nach dem Pharao erhebt. Diese Begebenheit wird in der Bibel im 1. Buch Mose im 41. Kapitel berichtet (mit Versangaben):

1 Es geschah aber am Ende von zwei vollen Jahren, da träumte der Pharao: und siehe, er stand am Strom.
2 Und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, schön von Aussehen und fett an Fleisch, und sie weideten im Riedgras.
3 Und siehe, sieben anderen Kühe stiegen nach ihnen aus dem Strom herauf, hässlich von Aussehen und mager an Fleisch, und sie stellten sich neben die Kühe ans Ufer des Stromes.
4 Und die Kühe, die hässlich von Aussehen und mager an Fleisch waren, frassen die sieben Kühe, die schön von Aussehen und fett waren. Da erwachte der Pharao.
5 Und er schlief [wieder] ein und träumte zum zweiten Mal: und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halm, fett und schön.
6 Und siehe, sieben Ähren, mager und vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf.
7 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben fetten und vollen Ähren. Da erwachte der Pharao, und siehe, es war ein Traum.
8 Und es geschah am Morgen, da war sein Geist voller Unruhe, und er sandte hin und ließ alle Wahrsagepriester Ägyptens und alle seine Weisen rufen; und der Pharao erzählte ihnen seine Träume, aber da war keiner, der sie dem Pharao deutete.
9 Da redete der Oberste der Mundschenke den Pharao an: Ich bringe heute meine Sünde in Erinnerung.
10 Der Pharao war [einst] sehr zornig über seine Knechte und gab mich in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwächter, mich und den Obersten der Bäcker.
11 Da hatten wir einen Traum in einer Nacht, ich und er; wir träumten jeder mit einer [besonderen] Deutung seines Traumes.
12 Aber dort bei uns war ein junger Hebräer, ein Sklave des Obersten der Leibwächter, und wir erzählten ihm [die Träume]. Da deutete er uns unsere Träume, jeden deutete er nach seinem Traum.
13 Und es geschah, wie er uns deutete, also ist es geschehen: mich hat man wieder in meine Stellung eingesetzt, und ihn hat man gehängt.
14 Da sandte der Pharao hin und ließ Josef rufen; da ließen sie ihn schnell aus dem Kerker holen. Und er schor sich, wechselte seine Kleider und kam zum Pharao.
15 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich habe einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute; ich habe nun von dir sagen hören, du verstehst es, einen Traum zu deuten.
16 Da antwortete Josef dem Pharao: Das steht nicht bei mir; Gott wird antworten, was dem Pharao zum Heil ist.
17 Da redete der Pharao zu Josef: In meinem Traum, siehe, da stand ich am Ufer des Stromes.
18 Und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, fett an Fleisch und schön von Gestalt, und sie weideten im Riedgras.
19 Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen herauf, dürr und sehr hässlich von Gestalt und mager an Fleisch; ich habe im ganzen Land Ägypten nie so hässliche gesehen wie diese.
20 Und die mageren und hässlichen Kühe frassen die sieben ersten fetten Kühe.
21 Und als sie in ihren Bauch gekommen waren, da merkte man nichts [davon], dass sie in ihren Bauch gekommen waren, sondern ihr Aussehen war hässlich wie im Anfang. Und ich erwachte.
22 Dann sah ich in meinem [zweiten] Traum, und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halm, voll und schön.
23 Und siehe, sieben Ähren, dürr, mager [und] vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf;
24 und die mageren Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Und ich habe es den Wahrsagepriestern gesagt; aber es gibt keinen, der es mir erklärt.
25 Da sprach Josef zum Pharao: Der Traum des Pharao ist einer. Gott hat dem Pharao mitgeteilt, was er tun will.
26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre; nur ein Traum ist es.
27 Und die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach ihnen heraufstiegen, [auch] sie sind sieben Jahre, so auch die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren: es werden sieben Jahre der Hungersnot sein.
28 Das ist das Wort, das ich zu dem Pharao geredet habe: Gott hat den Pharao sehen lassen, was er tun will.
29 Siehe, sieben Jahre kommen, großer Überfluss [wird herrschen] im ganzen Land Ägypten.
30 Nach ihnen aber werden sieben Jahre der Hungersnot aufkommen, und aller Überfluss wird im Land Ägypten vergessen sein, und die Hungersnot wird das Land erschöpfen.
31 Und man wird nichts mehr von dem Überfluss im Land erkennen angesichts dieser Hungersnot danach, denn sie wird sehr schwer sein.
32 Und dass der Traum sich für den Pharao zweimal wiederholte, [bedeutet], dass die Sache bei Gott fest beschlossen ist und dass Gott eilt, sie zu tun.
33 Und nun sehe der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann und setze ihn über das Land Ägypten.
34 [Dies] tue der Pharao, dass er Aufseher über das Land bestelle und den Fünften vom Land Ägypten erhebe in den sieben Jahren des Überflusses.
35 Und sie sollen alle Nahrungsmittel dieser kommenden guten Jahre einsammeln und unter der Obhut des Pharao Getreide aufspeichern als Nahrungsmittel in den Städten und [es dort] aufbewahren.
36 So soll die [eingesammelte] Nahrung zum Vorrat für das Land dienen für die sieben Jahre der Hungersnot, die im Land Ägypten sein werden, damit das Land durch die Hungersnot nicht zugrunde geht.
37 Und das Wort war gut in den Augen des Pharao und in den Augen aller seiner Diener.
38 Und der Pharao sagte zu seinen Dienern: Werden wir einen finden wie diesen, einen Mann, in dem der Geist Gottes ist?
39 Und zu Josef sagte der Pharao: Nachdem dich Gott dies alles hat erkennen lassen, ist keiner so verständig und weise wie du.
40 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Mund soll mein ganzes Volk sich fügen; nur um den Thron will ich grösser sein als du.
41 Und der Pharao sagte zu Josef: Siehe, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt.
42 Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und steckte ihn an Josefs Hand, und er kleidete ihn in Kleider aus Byssus und legte die goldene Kette um seinen Hals.
43 Und er ließ ihn auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: Werft euch nieder! So setzte er ihn über das ganze Land Ägypten.
44 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll kein Mensch im ganzen Land Ägypten seine Hand oder seinen Fuss erheben!
45 Und der Pharao gab Josef den Namen: Zafenat-Paneach, und gab ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On, zur Frau. Dann zog Josef aus über das [ganze] Land Ägypten.
46 Und Josef war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Und Josef ging vom Pharao weg und zog durch das ganze Land Ägypten.

Die sieben Jahre des Überflusses beginnen. Josef plant, eine zentrale Vorratswirtschaft zu organisieren. Die Tochter des Priesters von Heliopolis, wo der Sonnengott Ra verehrt wird, wird ihm zur Frau gegeben. Näheres hierzu finden wir in der Bibel im 1. Buch Mose im 41. Kapitel (mit Versangaben):

47 Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses haufenweise.
48 Und er sammelte alle Nahrungsmittel der sieben Jahre, in denen im Land Ägypten Überfluss war, und brachte die Nahrungsmittel in die Städte; die Nahrungsmittel der Felder, die im Umkreis der Stadt [lagen], brachte er in sie hinein.
49 Und Josef speicherte Getreide auf wie Sand des Meeres, über die Maßen viel, bis man aufhörte zu zählen, denn es war ohne Zahl.

Bald werden Josef und Asenat Eltern eines Sohnes. Dem geben sie den Namen Manasse, was bedeutet: "Gott hat mich vergessen lassen", und meint damit seine Vergangenheit bei seinem Vater und seinen Brüdern. Der zweite Sohn, der dem Ehepaar geschenkt wird, wird den Namen Ephraim tragen, was ausdrücken soll, dass Gott Josef fruchtbar gemacht hat im Land seines Elends.

1878 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Im Vorderen Orient beginnen sieben Jahre der Dürre. Durch seine hervorragende und kompromisslose Organisation sichert Josef nicht nur das Überleben der Ägypter, sondern auch das der umliegenden Völker. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 41. Kapitel (mit Versangaben):

53 Und die sieben Jahre des Überflusses, der im Land Ägypten gewesen war, gingen zu Ende,
54 und die sieben Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie es Josef gesagt hatte. Und in allen Ländern war Hungersnot, aber im ganzen Land Ägypten war Brot.
55 Als nun das ganze Land Ägypten hungerte und das Volk zum Pharao um Brot schrie, da sagte der Pharao zu allen Ägyptern: Geht zu Josef; tut, was er euch sagt!
56 Und die Hungersnot war auf der ganzen Erde; und Josef öffnete alles, worin [Getreide] war, und verkaufte den Ägyptern Getreide; und die Hungersnot war stark im Land Ägypten.
57 Und alle Welt kam nach Ägypten zu Josef, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war stark auf der ganzen Erde.

1877 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Die Brüder des Josef besuchen zum ersten Mal Ägypten, weil sie ebenfalls von der Hungersnot betroffen sind und gehört haben, dass es hier noch Getreide zu kaufen gibt. Josef gibt sich ihnen nicht zu erkennen und behandelt sie hart und verlangt, dass sie ihren jüngsten Bruder herbeischaffen. Um ihre Motivation, das auch wirklich zu tun, zu stärken, lässt er einen von ihnen, Simeon, als Geisel ins Gefängnis werfen. Dann schickt er sie mit dem gewünschten Getreide zu ihrem Vater Jakob (Israel) zurück. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 42. Kapitel (mit Versangaben):

1 Als Jakob sah, dass Getreide in Ägypten war, da sagte Jakob zu seinen Söhnen: Was seht ihr einander an?
2 Und er sagte: Siehe, ich habe gehört, dass es in Ägypten Getreide gibt. Zieht hinab und kauft uns von da Getreide, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben!
3 Da zogen die zehn Brüder Josefs hinab, um Getreide aus Ägypten zu kaufen.
4 Aber Benjamin, Josefs Bruder, sandte Jakob nicht mit seinen Brüdern; denn er sagte: Dass ihm nicht etwa ein Unfall begegne!
5 Und so kamen die Söhne Israels unter den Ankommenden, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war [auch] im Land Kanaan.
6 Und Josef, er war der Machthaber über das Land, er war es, der allem Volk des Landes Getreide verkaufte. Als nun die Brüder Josefs kamen, beugten sie sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde.
7 Als Josef seine Brüder sah, da erkannte er sie; aber er stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sagte zu ihnen: Woher kommt ihr? Sie sagten: Aus dem Land Kanaan, um Nahrungsmittel zu kaufen.
8 Und Josef hatte seine Brüder erkannt, sie aber erkannten ihn nicht.
9 Da dachte Josef an die Träume, die er von ihnen gehabt hatte, und er sagte zu ihnen: Ihr seid Kundschafter; die Blöße des Landes auszuspähen, seid ihr gekommen.
10 Sie aber sagten zu ihm: Nein, mein Herr; sondern deine Knechte sind gekommen, um Nahrungsmittel zu kaufen.
11 Wir alle - Söhne eines Mannes sind wir! Redliche [Männer] sind wir! Deine Knechte sind keine Kundschafter.
12 Er aber sagte zu ihnen: Nein, sondern die Blöße des Landes zu erspähen, seid ihr gekommen.
13 Da sagten sie: Zwölf [an der Zahl] sind deine Knechte, Brüder sind wir, Söhne eines Mannes im Land Kanaan; und siehe, der jüngste ist heute bei unserm Vater [geblieben], und der eine - er ist nicht mehr.
14 Josef aber sagte zu ihnen: Das ist es, was ich zu euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr!
15 Daran sollt ihr geprüft werden: [So wahr] der Pharao lebt! Ihr werdet von hier nicht weggehen, es sei denn, dass euer jüngster Bruder hierher kommt!
16 Sendet einen von euch hin, dass er euren Bruder hole! Ihr aber bleibt gefangen, und eure Worte sollen geprüft werden, ob Wahrheit bei euch ist; und wenn nicht, - [so wahr] der Pharao lebt! - dann seid ihr Kundschafter.
17 Und er setzte sie zusammen drei Tage in Gewahrsam.
18 Am dritten Tag aber sagte Josef zu ihnen: Tut folgendes! Dann sollt ihr leben; ich fürchte Gott:
19 Wenn ihr redlich seid, so bleibe einer eurer Brüder gefangen im Haus eures Gewahrsams; ihr aber, zieht hin, bringt Getreide für den Hunger eurer Häuser!
20 Euren jüngsten Bruder aber sollt ihr zu mir bringen, dass eure Worte sich als zuverlässig erweisen und ihr nicht sterbt! Und sie taten so.
21 Da sagten sie einer zum anderen: Fürwahr, wir sind schuldbeladen wegen unseres Bruders, dessen Seelenangst wir sahen, als er uns um Gnade anflehte, wir aber nicht hörten. Darum ist diese Not über uns gekommen.
22 Und Ruben antwortete ihnen: Habe ich nicht zu euch gesagt: Versündigt euch nicht an dem Jungen? Aber ihr habt nicht gehört; doch siehe, sein Blut wird gefordert!
23 Sie aber erkannten nicht, dass Josef es verstand, denn der Dolmetscher war zwischen ihnen.
24 Und er wandte sich von ihnen ab und weinte. Dann kehrte er zu ihnen zurück und redete zu ihnen; und er nahm von ihnen Simeon und band ihn vor ihren Augen.
25 Und Josef befahl, dass man ihre Gefäße mit Getreide fülle und ihr Geld jedem in seinen Sack zurücklege und ihnen Wegzehrung auf den Weg mitgebe. Und man tat ihnen so.
26 Dann luden sie ihr Getreide auf ihre Esel und zogen davon.
27 Als nun einer seinen Sack öffnete, um seinem Esel in der Herberge Futter zu geben, da sah er sein Geld, und siehe, es war oben in seinem Sack.
28 Und er sagte zu seinen Brüdern: Mein Geld ist zurückgegeben worden, siehe, da ist es in meinem Sack. Da entfiel ihnen das Herz, und sie sahen einander erschrocken an und sagten: Was hat Gott uns da angetan!
29 Und sie kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob und berichteten ihm alles, was ihnen widerfahren war, und sagten:
30 Der Mann, der Herr des Landes, redete hart mit uns und behandelte uns wie Kundschafter des Landes.
31 Wir sagten zwar zu ihm: Redliche [Männer] sind wir, wir sind keine Kundschafter;
32 zwölf Brüder sind wir, Söhne unseres Vaters; der eine ist nicht mehr, und der jüngste ist heute bei unserem Vater im Land Kanaan [geblieben].
33 Aber der Mann, der Herr des Landes, sagte zu uns: `Daran werde ich erkennen, dass ihr redlich seid: Einen eurer Brüder lasst bei mir, nehmt [das Getreide für] den Hunger eurer Häuser, und zieht hin;
34 aber bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so werde ich erkennen, dass ihr nicht Kundschafter, sondern redliche [Männer] seid! Dann werde ich euch euren Bruder [wieder]geben, und ihr könnt das Land durchziehen.'
35 Und es geschah, als sie ihre Säcke leerten, siehe, da hatte jeder sein Geldbündel in seinem Sack; und sie sahen ihre Geldbündel, sie und ihr Vater, und sie fürchteten sich.
36 Ihr Vater Jakob aber sagte zu ihnen: Ihr habt mich der Kinder beraubt: Josef ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr; und Benjamin wollt ihr wegnehmen! Das alles kommt über mich!
37 Da sagte Ruben zu seinem Vater: Meine beiden Söhne darfst du töten, wenn ich ihn dir nicht [wieder]bringe. Gib ihn in meine Hand, und ich werde ihn zur dir zurückbringen.
38 Er aber sagte: Mein Sohn zieht nicht mit euch hinab; denn sein Bruder ist tot, und er allein ist übriggeblieben. Begegnete ihm ein Unfall auf dem Weg, auf dem ihr zieht, so würdet ihr mein graues Haar mit Kummer in den Scheol hinabbringen.
39 \43:1\ Die Hungersnot aber war schwer im Land.

1876 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Die Brüder des Josef treffen zum zweiten Mal aus dem Lande Kanaan in Ägypten ein. Josef bringt Simeon wieder zu ihnen und stellt sie auf eine neue Probe. Erst als Juda für Benjamin als Bürge eintritt, gibt er sich zu erkennen und schickt sie zu ihrem Vater zurück, um sie nach Ägypten zu holen. Die Bibel berichtet über diese Begebenheit im 1. Buch Mose von Kapitel 43 an (mit Versangaben):

1 \43:2\Und es geschah, als sie das Getreide völlig aufgezehrt hatten, das sie aus Ägypten gebracht hatten, da sagte ihr Vater zu ihnen: Geht zurück, kauft uns ein wenig Nahrung!
2 Da sagte Juda zu ihm: Der Mann hat uns nachdrücklich gewarnt und gesagt: Ihr sollt mein Gesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder bei euch. 3 Wenn du unseren Bruder mit uns senden willst, dann wollen wir hinabziehen und dir Nahrung kaufen;
4 wenn du ihn aber nicht sendest, ziehen wir nicht hinab; denn der Mann hat zu uns gesagt: Ihr sollt mein Gesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder bei euch.
5 Da sagte Israel: Warum habt ihr mir das Leid angetan, dem Mann zu berichten, dass ihr noch einen Bruder habt?
6 Sie aber sagten: Der Mann erkundigte sich genau nach uns und unserer Verwandtschaft und sagte: Lebt euer Vater noch? Habt ihr [noch] einen Bruder? Da berichteten wir ihm, wie es sich verhält. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder herab?
7 Da sagte Juda zu seinem Vater Israel: Schicke den Jungen mit mir, so wollen wir uns aufmachen und hinziehen, dass wir leben und nicht sterben, sowohl wir als du als auch unsere Kinder.
8 Ich will Bürge für ihn sein, von meiner Hand sollst du ihn fordern; wenn ich ihn nicht zu dir bringe und ihn vor dein Gesicht stelle, will ich alle Tage vor dir schuldig sein.
9 Denn hätten wir nicht gezögert, gewiss, wir wären jetzt schon zweimal zurückgekehrt.
10 Da sagte ihr Vater Israel zu ihnen: Wenn es denn so ist, dann tut folgendes: Nehmt vom besten Ertrag des Landes in eure Gefässe, und bringt dem Mann ein Geschenk hinab: ein wenig Balsamharz und ein wenig Traubenhonig, Tragakant und Ladanum, Pistazien und Mandeln!
11 Und nehmt doppeltes Geld in eure Hand, und bringt das Geld, das oben in eure Säcke zurückgegeben worden ist, in eurer Hand zurück! Vielleicht war es ein Irrtum.
12 Und nehmt euren Bruder und macht euch auf, kehrt zu dem Mann zurück!
13 Und Gott, der Allmächtige, gebe euch Barmherzigkeit vor dem Mann, dass er euch euren andern Bruder und Benjamin [wieder mit zurück]schicke. Und ich, wie ich die Kinder verlieren soll, muss ich die Kinder verlieren!
14 Da nahmen die Männer dieses Geschenk und nahmen doppeltes Geld in ihre Hand und Benjamin, und machten sich auf und zogen nach Ägypten hinab. Und sie traten vor Josef.
15 Als Josef den Benjamin bei ihnen sah, sagte er zu dem, der über sein Haus war: Führe die Männer ins Haus, und schlachte Schlachtvieh und richte zu! Denn die Männer sollen mit mir zu Mittag essen.
16 Und der Mann tat, wie Josef gesagt hatte; und der Mann führte die Männer in Josefs Haus.
17 Da fürchteten sich die Männer, dass sie in Josefs Haus geführt wurden, und sagten: Um des Geldes willen, das im Anfang wieder in unsere Säcke gekommen ist, werden wir hineingebracht; man will über uns herstürzen und über uns herfallen und uns als Sklaven nehmen, samt unseren Eseln.
18 Und sie traten zu dem Mann, der über Josefs Haus war, und redeten zu ihm am Eingang des Hauses;
19 und sie sagten: Bitte, mein Herr! Wir sind im Anfang wirklich [nur] herabgezogen, um Nahrung zu kaufen.
20 Es geschah aber, als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke öffneten, siehe, da war das Geld eines jeden oben in seinem Sack, unser Geld nach seinem Gewicht. Das haben wir in unserer Hand zurückgebracht.
21 Auch anderes Geld haben wir in unserer Hand herabgebracht, um Nahrungsmittel zu kaufen. Wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat.
22 Und er sprach: Friede euch! Fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben; euer Geld ist mir zugekommen. Und er führte Simeon zu ihnen heraus.
23 Und der Mann führte die Männer in Josefs Haus und gab [ihnen] Wasser, und sie wuschen ihre Füße; und er gab ihren Eseln Futter.
24 Und sie bereiteten das Geschenk zu, bis Josef am Mittag käme; denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten.
25 Als Josef nach Hause kam, da brachten sie ihm das Geschenk, das in ihrer Hand war, ins Haus und warfen sich vor ihm zur Erde nieder.
26 Er aber fragte nach ihrem Wohlergehen und sagte: Geht es eurem alten Vater wohl, von dem ihr spracht? Lebt er noch?
27 Sie sagten: Es geht deinem Knecht, unserem Vater, wohl; er lebt noch. Und sie verneigten sich und warfen sich nieder.
28 Und er erhob seine Augen und sah seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, und sagte: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr zu mir gesprochen habt? Und er sprach: Gott sei dir gnädig, mein Sohn!
29 Und Josef eilte [hinaus], denn sein Innerstes wurde erregt über seinen Bruder, und er suchte [einen Ort], zu weinen. Und er ging in das innere Gemach und weinte dort.
30 Dann wusch er sein Gesicht und kam heraus, bezwang sich und sagte: Tragt das Essen auf!
31 Da trug man für ihn besonders auf und für sie besonders und für die Ägypter, die mit ihm aßen, besonders; denn die Ägypter können nicht mit den Hebräern essen, denn ein Greuel ist das für Ägypter.
32 Und sie saßen vor ihm, der Erstgeborene nach seiner Erstgeburt und der Jüngste nach seiner Jugend. Da sahen die Männer einander staunend an.
33 Und er ließ ihnen von den Ehrengerichten vor ihm auftragen. Das Ehrengericht Benjamins aber war fünfmal grösser als die Ehrengerichte von ihnen allen. Und sie tranken mit ihm und berauschten sich.
1. Mose Kapitel 44
1 Dann befahl er dem, der über sein Haus war: Fülle die Säcke der Männer mit Nahrungsmitteln, soviel sie tragen können, und lege das Geld eines jeden oben in seinen Sack!
2 Meinen Kelch aber, den silbernen Kelch, sollst du oben in den Sack des Jüngsten legen mit dem Geld für sein Getreide! Und er tat nach Josefs Wort, das er geredet hatte.
3 Der Morgen wurde hell, da entließ man die Männer, sie und ihre Esel.
4 Sie waren eben zur Stadt hinausgegangen [und noch] nicht weit gekommen, da sagte Josef zu dem, der über sein Haus war: Mache dich auf, jage den Männern nach, und hast du sie erreicht, so sage zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten?
5 Ist es nicht der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er zu wahrsagen pflegt? Ihr habt schlecht [daran] getan, dass ihr [so] gehandelt habt!
6 Und er erreichte sie und redete diese Worte zu ihnen.
7 Da sagten sie zu ihm: Warum redet mein Herr solche Worte? Fern sei es von deinen Knechten, eine solche Sache zu tun!
8 Siehe, das Geld, das wir oben in unseren Säcken fanden, haben wir dir aus dem Land Kanaan zurückgebracht! Und wie sollten wir aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold stehlen?
9 Derjenige von deinen Knechten, bei dem er gefunden wird, der soll sterben; und dazu wollen wir meinem Herrn zu Knechten werden.
10 Da sagte er: Nun gut, nach euren Worten, so sei es: Bei wem er gefunden wird, der sei mein Knecht, ihr aber sollt schuldlos sein.
11 Darauf hoben sie schnell jeder seinen Sack auf die Erde herab und öffneten jeder seinen Sack.
12 Und er durchsuchte: beim Ältesten fing er an, und beim Jüngsten hörte er auf. Und der Kelch fand sich im Sack Benjamins.
13 Da zerrissen sie ihre Kleider, jeder belud seinen Esel, und sie kehrten in die Stadt zurück.
14 Und Juda und seine Brüder kamen in das Haus Josefs; und er war noch dort. Und sie fielen vor ihm nieder zur Erde.
15 Josef sagte zu ihnen: Was ist das für eine Tat, die ihr getan habt! Wusstet ihr nicht, dass ein Mann wie ich wahrsagen kann?
16 Da sagte Juda: Was sollen wir meinem Herrn sagen? Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen? Gott hat die Schuld deiner Knechte gefunden; siehe, wir sind die Knechte meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist.
17 Er aber sagte: Fern sei es von mir, so etwas zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist, der soll mein Knecht sein. Ihr aber zieht in Frieden hinauf zu eurem Vater.
18 Da trat Juda zu ihm und sagte: Bitte, mein Herr, lass doch deinen Knecht ein Wort reden zu den Ohren meines Herrn, und es entbrenne nicht dein Zorn gegen deinen Knecht, denn du bist dem Pharao gleich.
19 Mein Herr fragte seine Knechte: `Habt ihr [noch] einen Vater oder einen Bruder?'
20 Und wir sagten zu meinem Herrn: `Wir haben einen alten Vater und einen kleinen Jungen, [der ihm] im Alter [geboren wurde]; dessen Bruder aber ist tot. So ist er allein von seiner Mutter übriggeblieben, und sein Vater liebt ihn.
21 Da sagtest du zu deinen Knechten: `Bringt ihn zu mir herab, dass ich mein Auge auf ihn richte!'
22 Wir aber sagten zu meinem Herrn: `Der Junge kann seinen Vater nicht verlassen; verließe er seinen Vater, so würde der sterben.'
23 Da sprachst du zu deinen Knechten: `Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, dann sollt ihr mein Gesicht nicht mehr sehen.'
24 Und es geschah, als wir hinaufgezogen waren zu deinem Knecht, meinem Vater, da berichteten wir ihm die Worte meines Herrn.
25 Als nun unser Vater sagte: `Kehrt zurück, kauft uns ein wenig Nahrung'!
26 da sagten wir: `Wir können nicht hinabziehen. Wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, dann ziehen wir hinab. Denn wir können das Gesicht des Mannes nicht sehen, ohne dass unser jüngster Bruder bei uns ist.'
27 Da sagte dein Knecht, mein Vater, zu uns: `Ihr wisst, dass meine Frau mir zwei geboren hat. Der
28 eine ist von mir weggegangen, und ich sagte: Fürwahr, er ist wirklich zerrissen worden; und ich habe ihn bis jetzt nicht [mehr wieder]gesehen.
29 Und nehmt ihr auch den von mir weg und es begegnet ihm ein Unfall, dann bringt ihr mein graues Haar mit Unglück in den Scheol hinab.'
30 Und nun, wenn ich zu deinem Knecht, meinem Vater, käme und der Junge wäre nicht bei uns - hängt doch seine Seele an dessen Seele -,
31 dann würde es geschehen, dass er stirbt, wenn er sähe, dass der Junge nicht da ist. Dann hätten deine Knechte das graue Haar deines Knechtes, unseres Vaters, mit Kummer in den Scheol hinabgebracht.
32 Denn dein Knecht ist für den Jungen Bürge geworden bei meinem Vater und hat gesagt: `Wenn ich ihn nicht zu dir bringe, will ich alle Tage vor meinem Vater schuldig sein.'
33 Und nun, lass doch deinen Knecht anstelle des Jungen [hier] bleiben als Knecht meines Herrn, der Junge aber ziehe hinauf mit seinen Brüdern!
34 Denn wie könnte ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne dass der Junge bei mir ist? - Dass ich nicht das Unglück [mit] ansehen muss, das meinen Vater [dann] trifft.
1. Mose Kapitel 45
1 Da konnte Josef sich nicht [mehr] bezwingen vor all denen, die um ihn her standen, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! So stand niemand bei ihm, als Josef sich seinen Brüdern zu erkennen gab.
2 Und er erhob seine Stimme mit Weinen, dass die Ägypter es hörten, und [auch] das Haus des Pharao hörte es.
3 Und Josef sagte zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch? Seine Brüder aber konnten ihm nicht antworten, denn sie waren bestürzt vor ihm.
4 Da sagte Josef zu seinen Brüdern: Tretet doch zu mir heran! Und sie traten heran. Und er sagte: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.
5 Und nun seid nicht bekümmert, und werdet nicht zornig [auf euch selbst], dass ihr mich hierher verkauft habt! Denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt.
6 Denn schon zwei Jahre ist die Hungersnot im Land, und [es dauert] noch fünf Jahre, dass es kein Pflügen und Ernten gibt.
7 Doch Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu setzen auf Erden und euch am Leben zu erhalten für eine grosse Errettung.
8 Und nun, nicht ihr habt mich hierhergesandt, sondern Gott; und er hat mich zum Vater des Pharao gemacht und zum Herrn seines ganzen Hauses und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten.
9 Eilt und zieht hinauf zu meinem Vater, und sagt zu ihm: `So spricht dein Sohn Josef: Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht. Komm zu mir herab, zögere nicht!
10 Du sollst im Land Gosen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne, deine Schafe und deine Rinder und alles, was du hast.
11 Und ich will dich dort versorgen - denn noch fünf Jahre [dauert die] Hungersnot -, dass du nicht verarmst, du und dein Haus und alles, was du hast.'
12 Und siehe, eure Augen und die Augen meines Bruders Benjamin sehen es, dass mein Mund es ist, der zu euch redet.
13 Und berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt; und eilt und bringt meinen Vater hierher herab!
14 Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; und Benjamin weinte an seinem Hals.
15 Und herzlich küsste er alle seine Brüder und weinte an ihnen. Danach redeten seine Brüder mit ihm.
16 Und das Gerücht wurde im Haus des Pharao gehört, dass man sagte: Josefs Brüder sind gekommen. Und es war gut in den Augen des Pharao und in den Augen seiner Diener.
17 Und der Pharao sprach zu Josef: Sage deinen Brüdern: `Tut dies: Beladet eure Tiere, und zieht hin, geht ins Land Kanaan,
18 und nehmt euren Vater und eure Familien, und kommt zu mir! Ich will euch das Beste des Landes Ägypten geben, und ihr sollt das Fett des Landes essen.'
19 Du aber hast den Befehl [zu sagen]: `Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kinder und für eure Frauen, und holt euren Vater und kommt!
20 Und seid nicht betrübt wegen eures Hausrates, denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euch gehören.'
21 Da taten die Söhne Israels so. Und Josef gab ihnen auf den Befehl des Pharao Wagen und gab ihnen Wegzehrung mit auf den Weg.
22 Er gab ihnen allen, einem jeden, Wechselkleider, aber Benjamin gab er dreihundert Silber[-Schekel] und fünf Wechselkleider.
23 Ebenso sandte er seinem Vater zehn Esel, beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot und Nahrung für seinen Vater auf den Weg.
24 Und er entließ seine Brüder, und sie zogen hin, und er sagte zu ihnen: Ereifert euch nicht auf dem Weg!
25 So zogen sie aus Ägypten hinauf, und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob.
26 Und sie berichteten ihm: Josef lebt noch, ja, er ist Herrscher über das ganze Land Ägypten. Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht.
27 Da redeten sie zu ihm alle Worte Josefs, die er zu ihnen geredet hatte. Und als er die Wagen sah, die Josef gesandt hatte, um ihn zu holen, da lebte der Geist ihres Vaters Jakob auf.
28 Und Israel sprach: Genug! Mein Sohn Josef lebt noch! Ich will hinziehen und ihn sehen, bevor ich sterbe.

Jakob bin Isaak, dem von Gott selbst der Name Israel verliehen wurde, siedelt daraufhin mit seinen Söhnen und deren Familien nach Ägypten. Als er vor dem Pharao steht, ist Jakob 130 Jahre alt. Die Bibel berichtet darüber vom 46. Kapitel des 1. Buch Mose an (mit Versangaben):

1 Und Israel brach auf und alles, was er hatte, und kam nach Beerscheba; und er opferte dem Gott seines Vaters Isaak Schlachtopfer.
2 Und Gott sprach zu Israel in Nachtgesichten und sagte: Jakob! Jakob! Und er sagte: Hier bin ich.
3 Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn zu einer grossen Nation will ich dich dort machen!
4 Ich selbst ziehe mit dir nach Ägypten hinab, und ich, ich führe dich auch wieder herauf. Und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen.
5 Da machte sich Jakob von Beerscheba auf, und die Söhne Israels hoben ihren Vater Jakob und ihre Kinder und ihre Frauen auf die Wagen, die der Pharao gesandt hatte, um ihn zu holen.
6 Und sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Land Kanaan erworben hatten, und kamen nach Ägypten, Jakob und all seine Nachkommenschaft mit ihm:
7 seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner Söhne, und seine ganze Nachkommenschaft brachte er mit sich nach Ägypten.
8 Und dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen, Jakob und seine Söhne: der Erstgeborene Jakobs: Ruben.
9 Und die Söhne Rubens: Henoch und Pallu und Hezron und Karmi.
10 Und die Söhne Simeons: Jemuel und Jamin und Ohad und Jachin und Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin.
11 Und die Söhne Levis: Gerschon, Kehat und Merari.
12 Und die Söhne Judas: Er und Onan und Schela und Perez und Serach; Er und Onan aber starben im Land Kanaan. Und die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul.
13 Und die Söhne Issaschars: Tola und Puwa und Job und Schimron.
14 Und die Söhne Sebulons: Sered und Elon und Jachleel.
15 Das sind die Söhne der Lea, die sie dem Jakob in Paddan-Aram geboren hatte, und seine Tochter Dina. [Die Zahl] aller Seelen seiner Söhne und seiner Töchter [betrug] 33. -
16 Und die Söhne Gads: Zifjon und Haggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arod und Areli.
17 Und die Söhne Assers: Jimna und Jischwa und Jischwi und Beri und ihre Schwester Serach. Und die Söhne Berias: Heber und Malkiel.
18 Das sind die Söhne der Silpa, die Laban seiner Tochter Lea gegeben hatte; und sie gebar diese dem Jakob, sechzehn Seelen. -
19 Die Söhne der Rahel, der Frau Jakobs: Joseph und Benjamin.
20 Und dem Joseph wurden im Land Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Asenat gebar, die Tochter Potiferas, des Priesters von On.
21 Und die Söhne Benjamins: Bela und Becher und Aschbel, Gera und Naaman, Ehi und Rosch, Muppim und Huppim und Ard.
22 Das sind die Söhne der Rahel, die Jakob geboren wurden, zusammen vierzehn Seelen. -
23 Und die Söhne Dans: Schuham.
24 Und die Söhne Naftalis: Jachzeel und Guni und Jezer und Schillem.
25 Das sind die Söhne der Bilha, die Laban seiner Tochter Rahel gegeben hatte; und sie gebar diese dem Jakob, insgesamt sieben Seelen. -
26 Alle dem Jakob [angehörigen] Seelen, die nach Ägypten kamen, die aus seinen Lenden hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Söhne Jakobs, alle Seelen waren 66.
27 Und die Söhne Josephs, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren zwei Seelen. Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren siebzig.
28 Und er sandte Juda vor sich her zu Joseph, dass er vor ihm her Weisung gebe nach Gosen. Und sie kamen in das Land Gosen.
29 Da spannte Joseph seinen Wagen an und zog hinauf, seinem Vater Israel entgegen nach Gosen; und als er seiner ansichtig wurde, fiel er ihm um den Hals und weinte lange an seinem Hals.
30 Und Israel sagte zu Joseph: Nun kann ich sterben, nachdem ich dein Gesicht gesehen habe, dass du noch lebst!
31 Und Joseph sagte zu seinen Brüdern und zum Haus seines Vaters: Ich will hinaufziehen und dem Pharao berichten und zu ihm sagen: `Meine Brüder und das Haus meines Vaters, die im Land Kanaan waren, sind zu mir gekommen.
32 Und die Männer sind Schafhirten - denn sie haben Viehzucht getrieben -, und sie haben ihre Schafe und ihre Rinder und alles, was sie haben, mitgebracht.'
33 Und geschieht es, dass der Pharao euch ruft und spricht: `Was ist eure Tätigkeit?'
34 dann sagt: `Deine Knechte haben Viehzucht getrieben von unserer Jugend an bis jetzt, sowohl wir als auch unsere Väter', damit ihr im Land Gosen bleiben könnt; denn alle Schafhirten sind den Ägyptern ein Greuel.
1. Mose Kapitel 47
1 Und Joseph kam und berichtete dem Pharao und sagte: Mein Vater und meine Brüder, ihre Schafe und ihre Rinder und alles, was sie haben, sind aus dem Land Kanaan gekommen; und siehe, sie sind im Land Gosen.
2 Und er nahm aus der Gesamtheit seiner Brüder fünf Männer und stellte sie vor den Pharao.
3 Und der Pharao sprach zu seinen Brüdern: Was ist eure Tätigkeit? Und sie sagten zum Pharao: Deine Knechte sind Schafhirten, sowohl wir als auch unsere Väter.
4 Und sie sagten zum Pharao: Wir sind gekommen, um uns im Land als Fremde aufzuhalten; denn es gibt keine Weide für die Schafe, die deine Knechte haben, denn die Hungersnot ist schwer im Land Kanaan. Und nun lass doch deine Knechte im Land Gosen wohnen!
5 Da sagte der Pharao zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen.
6 Das Land Ägypten ist vor dir: Lass deinen Vater und deine Brüder im besten Teil des Landes wohnen; sie sollen im Land Gosen wohnen. Und wenn du erkennst, dass tüchtige Männer unter ihnen sind, setze sie als Oberhirten ein über das, was ich habe!
7 Und Joseph brachte seinen Vater Jakob und ließ ihn vor den Pharao treten. Und Jakob segnete den Pharao.
8 Und der Pharao sprach zu Jakob: Wie viele sind die Tage deiner Lebensjahre?
9 Und Jakob sprach zum Pharao: Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft sind 130 Jahre; wenig und böse waren die Tage meiner Lebensjahre, und sie erreichen nicht die Tage der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft.
10 Und Jakob segnete den Pharao und ging von dem Pharao hinaus.
11 Joseph aber wies seinem Vater und seinen Brüdern Wohnsitze an und gab ihnen Grundbesitz im Land Ägypten, im besten Teil des Landes, im Land Ramses, wie der Pharao befohlen hatte.
12 Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot nach der Zahl der Kinder.

Um diese Zeit wird möglicherweise der Bahr Yussuf (Josefs-Kanal) gebaut, der zur Bewässerung des oasenartigen Fajum-Beckens parallel zum Nil angelegt wird. In vier Jahrtausenden wird dieses Gebiet als "Gemüsegarten Kairos" angesehen werden. Durch seine konsequente Verwaltung sichert Josef den Ägyptern das Überleben und schafft dem Pharao dabei noch einen erheblichen Machtzuwachs. Zuletzt verkaufen die Ägypter ihren Grundbesitz an den Pharao. Sie werden aber nicht zu Sklaven, sondern zu Pächtern. Gemessen an den Verhältnissen ist eine Besteuerung von 20 Prozent nicht zu hoch bemessen, zumal Josef ihnen das Saatgut als Startkapital zur Verfügung stellen wird. Beschrieben ist dies in der Bibel im 1. Buch Mose im 47. Kapitel (mit Versangaben):

13 Und es gab kein Brot im ganzen Land, denn die Hungersnot war sehr schwer; und das Land Ägypten und das Land Kanaan verschmachteten vor Hunger.
14 Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das sich im Land Ägypten und im Land Kanaan vorfand, für das Getreide, das man kaufte. Und Joseph brachte das Geld in das Haus des Pharao.
15 Und als das Geld im Land Ägypten und im Land Kanaan ausging, da kamen alle Ägypter zu Joseph und sagten: Bring uns Brot her! Warum sollen wir denn vor dir sterben? Denn das Geld ist zu Ende.
16 Da sagte Joseph: Bringt euer Vieh her! Dann gebe ich euch [Brot] für euer Vieh, wenn das Geld zu Ende ist.
17 Da brachten sie ihr Vieh zu Joseph, und Joseph gab ihnen Brot für die Pferde und für die Schafherden und für die Rinderherden und für die Esel; und so versorgte er sie mit Brot für all ihr Vieh in jenem Jahr.
18 Als jenes Jahr zu Ende war, da kamen sie im zweiten Jahr zu ihm und sagten zu ihm: Wir wollen es meinem Herrn nicht verschweigen, dass das Geld ausgegangen ist, und die Viehherden sind bei meinem Herrn. Nichts ist vor meinem Herrn übriggeblieben als nur unser Leib und unser Land.
19 Warum sollen wir vor deinen Augen sterben, sowohl wir als auch unser Land? Kaufe uns und unser Land für Brot, dann wollen wir und unser Land dem Pharao fronpflichtig sein; und gib Samen, dass wir leben und nicht sterben und das Land nicht verödet daliegt!
20 Da kaufte Joseph das ganze Land Ägypten für den Pharao; denn die Ägypter verkauften jeder sein Feld, weil die Hungersnot schwer auf ihnen lag. Und so kam das Land an den Pharao.
21 Und das Volk, das versetzte er in die verschiedenen Städte, von einem Ende der Grenze Ägyptens bis zu ihrem anderen Ende.
22 Nur das Land der Priester kaufte er nicht, denn die Priester hatten ein festgesetztes Einkommen vom Pharao, und sie lebten von ihrem festgesetzten Einkommen, das der Pharao ihnen gab; deshalb verkauften sie ihr Land nicht.
23 Und Joseph sagte zum Volk: Siehe, ich habe euch und euer Land heute für den Pharao gekauft. Da habt ihr Samen! Besät nun das Land!
24 Und es soll beim Ernten geschehen, dass ihr den Fünften dem Pharao gebt; die vier Teile aber sollen für euch sein zum Besäen des Feldes und zur Nahrung für euch und für die, die in euren Häusern sind, und zu Nahrung für eure Kinder.
25 Da sagten sie: Du hast uns am Leben erhalten; finden wir Gunst in den Augen meines Herrn, dann wollen wir Knechte des Pharao sein.
26 Und Joseph legte es dem Land Ägypten bis zu diesem Tag als Ordnung auf, dass dem Pharao der Fünfte gehöre. Nur das Land der Priester allein kam nicht an den Pharao.

1859 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Jakob ben Isaak, der von Gott den Namen Israel bekam, sieht mit seinen 147 Jahren sein Ende herankommen und lässt seinen Sohn Josef schwören, ihn in Kanaan und nicht in Ägypten zu begraben. Einige Zeit später wird Israel krank. Josef besucht ihn mit seinen beiden Söhnen Manasse und Ephraim, die Israel adoptiert und segnet. Diese Begebenheit wird in der Bibel vom 47. Kapitel an des 1. Buches Mose beschrieben (mit Versangaben):

27 Und Israel wohnte im Land Ägypten, im Land Goschen; und sie machten sich darin ansässig und waren fruchtbar und vermehrten sich sehr. 28 Und Jakob lebte im Lande Ägypten siebzehn Jahre; und die Tage Jakobs, die Jahre seines Lebens, betrugen 147 Jahre. 29 Und als die Tage Israels nahten, dass er sterben sollte, rief er seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm: Wenn ich nun Gunst gefunden habe in deinen Augen, dann lege doch deine Hand unter meine Hüfte, und erweise Gnade und Treue an mir: Begrabe mich doch nicht in Ägypten! 30 Wenn ich mich zu meinen Vätern gelegt habe, dann führe mich aus Ägypten, und begrabe mich in ihrem Grab! Und er sprach: Ich werde tun nach deinem Wort. 31 Er aber sagte: Schwöre mir! Da schwor er ihm. Und Israel neigte sich [anbetend] nieder am Kopfende des Bettes.
1. Mose Kapitel 48
1 Und es geschah nach diesen Dingen, dass man dem Joseph sagte: Siehe, dein Vater ist krank. Da nahm er seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim, mit sich. 2 Und man berichtete dem Jakob und sagte: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir. Da machte Israel sich stark und setzte sich im Bett auf. 3 Und Jakob sagte zu Joseph: Gott, der Allmächtige, erschien mir in Lus im Land Kanaan, und er segnete mich 4 und sprach zu mir: `Siehe, ich will dich fruchtbar machen und dich vermehren, und ich will dich zu einer Schar von Völkern machen und dieses Land deiner Nachkommenschaft nach dir zum ewigen Besitz geben.' 5 Und nun, deine beiden Söhne, die dir im Land Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, sollen mir gehören; Ephraim und Manasse sollen mir gehören wie Ruben und Simeon. 6 Aber deine Kinder, die du nach ihnen gezeugt hast, sollen dir gehören. Nach dem Namen ihrer Brüder sollen sie genannt werden in ihrem Erbteil. 7 Denn ich - als ich aus Paddan kam, starb Rahel bei mir im Land Kanaan, auf dem Weg, als es noch eine Strecke Landes war, um nach Efrata zu kommen; und ich begrub sie dort am Weg nach Efrata, das ist Bethlehem. 8 Als Israel die Söhne Josephs sah, sagte er: Wer sind diese? 9 Und Joseph sagte zu seinem Vater: Das sind meine Söhne, die Gott mir hier gegeben hat. Da sagte er: Bring sie doch zu mir her, dass ich sie segne! 10 Die Augen Israels aber waren schwer vor Alter, er konnte nicht sehen. Und als er sie zu ihm gebracht hatte, küsste er sie und umarmte sie. 11 Und Israel sprach zu Joseph: Ich hatte nicht gedacht, dein Gesicht [noch einmal] zu sehen, und siehe, Gott hat mich sogar deine Nachkommen sehen lassen! 12 Und Joseph nahm sie von seinen Knien weg und beugte sich auf sein Gesicht zur Erde nieder. 13 Und Joseph nahm sie beide, Ephraim mit seiner Rechten zur Linken Israels und Manasse mit seiner Linken zur Rechten Israels, und brachte sie zu ihm. 14 Da streckte Israel seine Rechte aus und legte sie auf Ephraims Kopf - obwohl er der Jüngere war - und seine Linke auf Manasses Kopf; er legte seine Hände über Kreuz. Denn Manasse war der Erstgeborene. 15 Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dessen Angesicht meine Väter, Abraham und Isaak, gelebt haben, der Gott, der mich geweidet hat, seitdem ich bin, bis zu diesem Tag, 16 der Engel, der mich von allem Übel erlöst hat, segne die Knaben; und in ihnen werde mein Name genannt und der Name meiner Väter, Abraham und Isaak, und sie sollen sich vermehren zu einer Menge mitten im Land! 17 Und als Joseph sah, dass sein Vater seine rechte Hand auf Ephraims Kopf legte, war es schlecht in seinen Augen; und er fasste die Hand seines Vaters, um sie von Ephraims Kopf wegzuwenden auf Manasses Kopf. 18 Und Joseph sagte zu seinem Vater: Nicht so, mein Vater! Denn dieser ist der Erstgeborene. Lege deine Rechte auf seinen Kopf! 19 Aber sein Vater weigerte sich und sprach: ich weiss es, mein Sohn, ich weiss es. Auch er wird zu einem Volk werden, und auch er wird gross sein. Jedoch wird sein jüngerer Bruder grösser sein als er, und seine Nachkommenschaft wird eine Fülle von Nationen werden. 20 Und er segnete sie an jenem Tag und sprach: Mit dir wird Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Ephraim und wie Manasse! So setzte er Ephraim vor Manasse. 21 Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe; aber Gott wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückbringen. 22 Und ich gebe dir einen Bergrücken über deine Brüder hinaus, den ich aus der Hand der Amoriter mit meinem Schwert und mit meinem Bogen genommen habe.

Dann lässt Israel auch seine anderen Söhne zu sich rufen und segnet sie. Auch von ihnen verlangt er nochmals ausdrücklich, ihn in der Höhle Machpela in Kanaan zu bestatten. Jakobs Söhne erfüllen den Wunsch ihres Vaters und ziehen mit einem ganzen Heer nach Kanaan und halten dort eine siebentägige Trauerfeier ab, bevor sie Jakob in der Höhle des Grundstückes von Machpela bestatten. Dies ist beschrieben im 1. Buch Mose im 49. Kapitel (mit Versangaben):

29 Und er befahl ihnen und sagte zu ihnen: Bin ich versammelt zu meinem Volk, dann begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem Feld des Hetiters Efron [liegt]; 30 in der Höhle, die auf dem Feld Machpela gegenüber von Mamre ist, im Land Kanaan, [auf] dem Feld, das Abraham von dem Hetiter Efron zum Erbbegräbnis gekauft hat. 31 Dort haben sie Abraham begraben und seine Frau Sara; dort haben sie Isaak begraben und seine Frau Rebekka; und dort habe ich Lea begraben. 32 Das Feld und die Höhle, die darauf ist, sind Besitz, [gekauft] von den Söhnen Het. 33 Und als Jakob damit geendet hatte, seinen Söhnen Befehle zu geben, zog er seine Füsse aufs Bett herauf und verschied und wurde zu seinen Völkern versammelt. 1. Mose Kapitel 50
1 Da fiel Joseph auf das Angesicht seines Vaters und weinte über ihm und küsste ihn. 2 Und Joseph befahl seinen Dienern, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren. Und die Ärzte balsamierten Israel ein. 3 Darüber wurden vierzig Tage für ihn voll, denn so lange währt die Zeit des Einbalsamierens. Und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage. 4 Und als die Tage, da man ihn beweinte, vorüber waren, redete Joseph zum Haus des Pharao und sagte: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in euren Augen, so redet doch vor den Ohren des Pharao und sagt: 5 Mein Vater hat mich schwören lassen und gesagt: Siehe, ich sterbe. In meinem Grab, das ich mir im Land Kanaan gegraben habe, dort begrabe mich! Und nun, lass mich doch hinaufziehen, dass ich meinen Vater begrabe und zurückkomme! 6 Da sagte der Pharao: Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, wie er dich hat schwören lassen! 7 So zog Joseph hinauf, um seinen Vater zu begraben; und mit ihm zogen hinauf alle Diener des Pharao, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten 8 und das ganze Haus Josephs und seine Brüder und das Haus seines Vaters. Nur ihre Kinder und ihre Schafe und ihre Rinder liessen sie im Land Goschen zurück. 9 Sogar Wagen und Reiter zogen mit ihm hinauf, und es wurde ein ganz gewaltiges Heerlager. 10 Und sie kamen nach Goren-Atad, das jenseits des Jordan liegt. Dort hielten sie eine sehr grosse und schwere Totenklage; und er veranstaltete für seinen Vater eine Trauerfeier von sieben Tagen. 11 Als aber die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, die Trauerfeier bei Gosen-Atad sahen, sagten sie: Eine schwere Trauerfeier ist das für Ägypten; daher gab man ihr den Namen Abel-Mizrajim, sie [liegt] jenseits des Jordan. 12 Und seine Söhne taten mit ihm so, wie er ihnen befohlen hatte; 13 und seine Söhne brachten ihn in das Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes Machpela, des Feldes, das Abraham zum Erbbegräbnis gekauft hatte von dem Hetiter Efron, angesichts von Mamre. 14 Dann kehrte Joseph nach Ägypten zurück, nachdem er seinen Vater begraben hatte, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben.

Josefs Brüder geraten in Sorge, dass dieser sich nun, da der Vater gestorben ist, an ihnen rächen könnte. Doch Josef bestätigt ihnen die gewährte Vergebung. Dies steht im 50. Kapitel des 1. Buches Mose in der Bibel (mit Versangaben):

15 Und als Josephs Brüder sahen, dass ihr Vater gestorben war, sagten sie: Wenn nun Joseph uns anfeindet und uns gar all das Böse vergilt, das wir ihm angetan haben! 16 So entboten sie dem Joseph und liessen sagen: Dein Vater hat vor seinem Tod befohlen und gesagt: 17 `So sollt ihr zu Joseph sagen: Ach, vergib doch das Verbrechen deiner Brüder und ihre Sünde, dass sie dir Böses angetan haben!' Und nun vergib doch das Verbrechen der Knechte des Gottes deines Vaters! Da weinte Joseph, als sie zu ihm redeten. 18 Und auch seine Brüder gingen und fielen vor ihm nieder und sagten: Siehe, da hast du uns als Knechte. 19 Joseph aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Bin ich etwa an Gottes Stelle? 20 Ihr zwar, ihr hattet Böses gegen mich beabsichtigt; Gott [aber] hatte beabsichtigt, es zum Guten [zu wenden], damit er tue, wie es an diesem Tag ist, ein grosses Volk am Leben zu erhalten. 21 Und nun, fürchtet euch nicht! Ich werde euch und eure Kinder versorgen. So tröstete er sie und redete zu ihrem Herzen. 22 Und Joseph blieb in Ägypten, er und das Haus seines Vaters; und Joseph lebte 110 Jahre. 23 Und Joseph sah von Ephraim Söhne der dritten [Generation]; auch die Söhne Machirs, des Sohnes Manasses, wurden auf die Knie Josephs geboren. 24 Und Joseph sagte zu seinen Brüdern: Ich sterbe nun; Gott aber wird euch heimsuchen und euch aus diesem Land hinaufführen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat. 25 Und Joseph liess die Söhne Israels schwören und sprach: Hat Gott euch dann heimgesucht, dann führt meine Gebeine von hier hinauf! 26 Und Joseph starb, 110 Jahre alt; und sie balsamierten ihn ein, und man legte ihn in einen Sarg in Ägypten.

"Biblische Geschichte von Abraham bis Mose"
1850-1801 BC / 1800-1751 BC / 1750-1701 BC / 1700-1651 BC / 1650-1601 BC / 1600-1551 BC / 1550-1501 BC / 1500-1451 BC / 1450-1406 BC
1406 - 1010 BC
Judikat Israel
1010 - 931 BC
Königreich Israel
911 - 605 BC
Assyrisches Reich
ab 586 BC
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